Donnerstag, 29. Januar 2009

Entschlüsselungsversuch des Gedankenguts vom neuen US-Präsidenten

Reflexionen des Genossen Fidel: Entschlüsselungsversuch des Gedankenguts vom neuen US-Präsidenten

Es ist nicht allzu schwierig. Nach seiner Amtsübernahme hat Barack Obama erklärt, dass bei der Rückgabe des von dem Flottenstützpunkt Guantánamo eingenommenen Gebietes an seinen rechtmäßigen Besitzer in erster Linie abgewägt werden müsse, ob dies die Verteidigungsbereitschaft der Vereinigten Staaten beeinträchtige oder überhaupt keinen Einfluss auf sie habe.

Er fügte unmittelbar hinzu, dass bezüglich der Rückgabe des von ihr eingenommenen Gebietes an Kuba berücksichtigt werden müsse, unter welchen Zugeständnissen die kubanische Seite jener Lösung zustimmen würde, was der Forderung zu einer Veränderung in ihrem politischen Systems gleichkommt, ein Preis, gegen den Kuba seit einem halben Jahrhundert kämpft.

Gegen den Willen unseres Volkes einen Militärstützpunkt in Kuba aufrecht zu erhalten, das verletzt die elementarsten Prinzipien des Völkerrechts. Es ist eine Befugnis des Präsidenten der Vereinigten Staaten, diese Rechtsnorm vollkommen bedingungslos einzuhalten. Diese nicht einzuhalten, stellt eine hochmütige Handlungsweise dar und ist ein Missbrauch seiner immensen Macht gegenüber einem kleinen Land.

Wenn man den missbräuchlichen Charakter der Macht des Imperiums besser verstehen will, muss man die am 22. Januar 2009, nach der Amtsübernahme von Barack Obama, auf der offiziellen Website der US-Regierung veröffentlichten Erklärungen berücksichtigen. Biden und Obama haben entschieden, die Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel entschlossen zu unterstützen, und sind der Meinung, dass die unumstößliche Verpflichtung im Mittleren Osten die Sicherheit Israels, des wichtigsten Verbündeten der Vereinigten Staaten in der Region, sein muss.

Die Vereinigten Staaten werden sich niemals von Israel distanzieren und dessen Präsident und Vizepräsident „glauben resolut an das Recht Israels zum Schutz seiner Bürger“, versichert die Grundlagenerklärung, die in diesen Punkten die Politik der Vorgänger-Regierung von Obama, d.h. die von Georg W. Bush, wieder aufnimmt.

Das ist die Art und Weise, am Völkermord gegen die Palästiner teilzunehmen, in die unser Freund Obama verfallen ist. Ähnliche „Zuckerbrote“ bietet er Russland, China, Europa, Lateinamerika und dem Rest der Welt an, nachdem die Vereinigten Staaten Israel zu einer wichtigen Atommacht gemacht haben, die jedes Jahr einen bedeutenden Teil der Exporte der blühenden Militärindustrie des Imperiums absorbiert, mit denen sie mit extremer Gewalt die Bevölkerung aller Länder muslimischen Glaubens bedroht.

Es gibt zahlreiche ähnliche Beispiele, man braucht kein Hellseher zu sein. Man sollte zur besseren Veranschaulichung die Erklärungen des neuen Pentagonchefs, Experte in militärischen Angelegenheiten, nachlesen.



Fidel Castro Ruz

29. Januar 2009
18:17 Uhr

Donnerstag, 22. Januar 2009

Der elfte Präsident der Vereinigten Staaten

Reflexionen des Genossen Fidel: Der elfte Präsident der Vereinigten Staaten

Am vorigen Dienstag, den 20. Januar 2009 übernahm Barack Obama als elfter Präsident der Vereinigten Staaten seit dem Sieg der Kubanischen Revolution im Januar 1959 die Führung des Imperiums.

Niemand konnte die Aufrichtigkeit seiner Worte bezweifeln, als er behauptete, dass er sein Land in ein Modell von Freiheit und Achtung der Menschenrechte auf der Welt und der Unabhängigkeit anderer Völker verwandeln wird. Dies beleidigt selbstverständlich fast niemanden außer den Menschenfeinden in jeglichen Winkel des Planeten. Er behauptete bereits in aller Ruhe, dass das Gefängnis und die Foltern im illegalen Stützpunkt von Guantánamo unverzüglich eingestellt werden würden, was Zweifel bei denjenigen hervorzurufen beginnt, die den Terror als unverzichtbares Instrument der Außenpolitik ihres Landes verehren.

Der kluge und gutmütige Gesichtsausdruck des ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten seit ihrer Gründung als unabhängige Republik vor zweieindrittel Jahrhunderten hatte sich unter der Inspiration von Abraham Lincoln und Martin Luther King wie von selbst verwandelt, bis es zum lebenden Symbol des amerikanischen Traumes wurde.

Ungeachtet aller durchstandenen Prüfungen ist Obama der wichtigsten von allen noch nicht unterzogen worden. Was wird er demnächst tun, wenn die unermessliche Macht, die er in seine Hände genommen hat, absolut nutzlos sein wird, um die unlösbaren antagonistischen Widersprüche des Systems zu überwinden?

Wie ich es mir für dieses Jahr vorgenommen hatte, habe ich die Reflexionen mit der Absicht reduziert, mich weder einzumischen, noch die Genossen der Partei- und Staatsführung bei ihren ständigen Entscheidungen zu stören, die sie aufgrund der objektiven, aus der Weltwirtschaftskrise abgeleiteten Schwierigkeiten treffen müssen. Es geht mir gut, aber ich bestehe darauf, dass sich keiner von ihnen wegen meiner eventuellen Reflexionen, meines erschwerten gesundheitlichen Zustands oder meines Todes kompromittiert fühlen soll.

Ich überarbeite die Reden und die von mir im Laufe von mehr als einem halben Jahrhundert ausgearbeiteten Materialien.

Ich habe das eigenartige Privileg gehabt, so lange Zeit die Ereignisse zu beobachten. Ich bekomme Information und stelle in aller Gelassenheit Überlegungen bezüglich der Geschehnisse an. Ich erwarte, über dieses Privileg in vier Jahren nicht mehr verfügen zu können, wenn die erste Präsidentschaftsperiode von Obama abgeschlossen sein wird.


Fidel Castro Ruz

22. Januar 2009
18:30 Uhr

Mittwoch, 21. Januar 2009

Das Treffen mit Cristina

Reflexionen des Genossen Fidel: Das Treffen mit Cristina

Das Gespräch dauerte 40 Minuten, der Gedankenaustausch war so intensiv und interessant wie erwartet. Sie ist eine Person mit tiefen Überzeugungen. Es gab keine Diskussionen.

Als sie in der Aula Magna der Universität von Havanna sprach, beantwortete sie schnell die Fragen der Studenten und zeigte dabei Talent und Fähigkeit zur Antwort.

Das Treffen in der Lateinamerikanischen Medizinschule war bewegend, die Gesänge der den Guaraní abstammenden bäuerlichen Studenten mit typischer Musik und Instrumenten dieser Ethnie gaben der Veranstaltung einen besonderen Klang. Sie schnekten ihr einen Arztkittel und sie zog ihn über ihren Anzug aus Jacke und orangefarbener Hose.

Von der ELAM fuhr sie los, um mit mir zu sprechen.

Als wir über die Vereinigten Staaten sprachen, wies ich auf die historische Bedeutung für Kuba hin, dass es gestern um 12 Uhr mittags in 50 Jahren zehn Präsidenten gewesen sind, die trotz der riesigen Macht dieses Landes die Kubanische Revolution nicht zerstören konnten.

Ich formulierte, dass ich persönlich nicht den geringsten Zweifel an der Ehrlichkeit hatte, mit der Obama, der elfte Präsident seit dem 1. Januar 1959, seine Ideen ausdrückte, aber trotz seiner edlen Absichten blieben viele Fragen offen. Zum Beispiel fragte ich mich: Wie könnte ein wie kein anderes verschwenderisches und konsumorientiertes System die Umwelt schützen.

Viele andere Aspekte der nationalen und internationalen Politik Kubas und Argentiniens wurden behandelt.

Die Fähigkeit Argentiniens, Lebensmittel und Industrieprodukte mit fortgeschrittener Technik zu produzieren, sind entscheidende Faktoren für seine Entwicklung. Sie erwähnte die Kapazität des Computer-Ingenieurswesens, um auf dem Weltmarkt Handel zu treiben, so in Ländern wie Indien, das für sie von großem Interesse ist, und das im Gegenzug sehr stark in der Programmentwicklung ist.

Cristina mag es, sich in die Arbeit zu vertiefen und ihr alle Zeit zu widmen. Trotzdem ist sie in der Lage, ihre Rechte zu schützen, wenn sie in ein anderes Land reist, und setzt eine Anzahl von Stunden durch, um Übungen zu machen und sich umzustellen, was alle respektieren.


Fidel Castro Ruz

21. Januar 2009
18.30 Uhr

Quelle: RedGlobe