Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO plant Libyen zu besetzen
Das Erdöl wurde zum hauptsächlichen Reichtum in den Händen der großen US-Transnationalen; mit dieser Energiequelle haben sie über ein Instrument verfügt, die ihre politische Macht auf der Welt deutlich erhöhte. Das war ihre Hauptwaffe, als sie beschlossen, die Kubanische Revolution einfach zu liquidieren, sobald die ersten gerechten und souveränen Gesetze in unserem Vaterland verkündet wurden, d.h., uns das Erdöl wegzunehmen.
Auf der Grundlage dieser Energiequelle hat sich die heutige Zivilisation entwickelt. Venezuela war das Land in dieser Hemisphäre, das den höchsten Preis bezahlte. Die Vereinigten Staaten bemächtigten sich der enormen Vorkommen, mit denen dieses Bruderland von der Natur gesegnet worden ist.
Nach dem Ende des letzten Weltkriegs begann die Erdölförderung im Iran, in Saudi-Arabien, im Irak und in den umliegenden arabischen Ländern. Diese wurden zu den Hauptlieferanten. Der Weltverbrauch steigerte sich bis zu der fabulösen Menge von ungefähr 80 Millionen Barrels täglich, einschließlich der Fördermenge in den Vereinigten Staaten, zu der in jüngster Zeit noch Gas, Wasserkraft- und Kernenergie hinzu kamen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Kohle die Hauptenergiequelle, die die industrielle Entwicklung ermöglichte, bevor man Milliarden von Autos und Motoren herstellte, die flüssigen Kraftstoff verbrauchen.
Die Verschwendung des Erdöls und des Gases sind mit einer der größten Tragödien der Menschheit verbunden, mit dem Klimawandel.
Als unsere Revolution ihren Anfang nahm, waren Algerien, Libyen und Ägypten noch keine Erdölproduzenten, und ein großer Teil der reichlichen Vorkommen von Saudi-Arabien, Irak, Iran und der Vereinigten Arabischen Emirate war noch nicht entdeckt.
Im Dezember 1951 war Libyen das erste afrikanische Land, das nach dem Zweiten Weltkrieg seine Unabhängigkeit erreichte. In jenem Krieg war es Schauplatz bedeutender Schlachten zwischen deutschen und englischen Truppen, die Generäle wie Erwin Rommel und Bernard L. Montgomery berühmt machten.
95% des Territoriums dieses Landes sind Wüste. Die Technologie machte es möglich, bedeutende Vorkommen leichten Erdöls mit hervorragender Qualität zu entdecken, die heutzutage 1,8 Millionen Barrels täglich erreichen, und zusätzlich eine große Menge von Naturgas. Dieser Reichtum ermöglichte eine Lebenserwartung von ca. 75 Jahren sowie das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Afrika. Die unerbittliche Wüste liegt über einem enormen See aus fossilem Wasser, der ungefähr drei mal so groß wie Kuba ist. Das hat Libyen ermöglicht, ein weites Netz von Süßwasserleitungen durch das ganze Land zu bauen.
Libyen, das zum Zeitpunkt der Erlangung der Unabhängigkeit eine Million Einwohner hatte, hat gegenwärtig über sechs Millionen.
Die libysche Revolution fand im September 1969 statt. Ihr Anführer war Muammar al-Gaddafi, ein Militär beduinischer Herkunft, der seit seiner frühen Jungendzeit von den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert worden ist. Zweifellos sind viele seiner Entscheidungen mit den Veränderungen verbunden, wie auch im Fall von Ägypten, als eine schwache und korrupte Monarchie in Libyen gestürzt wurde.
Die Einwohner dieses Landes haben tausendjährige kämpferische Traditionen. Man sagt, dass die Libyer in der Antike der Armee Hannibals angehörten, als jener mit der Armee, mit der er die Alpen überquerte, beinahe das antike Rom zu Fall gebracht hätte.
Man kann mit Gaddafi einverstanden sein oder nicht. Die Welt ist mit allerart Nachrichten überflutet worden, vor allem über die Massenmedien. Man muss eine gewisse Zeit abwarten, um wirklich zu erkennen, was Wahrheit oder Lüge ist, oder eine Mischung aus all den Ereignissen, die in Libyen zu diesem Chaos führten. Was für mich absolut klar ist, ist, dass es der Regierung der Vereinigten Staaten überhaupt nicht am Frieden in Libyen gelegen ist, und sie nicht zögern wird, der NATO den Befehl zur Invasion in dieses reiche Landes zu geben, sei es in einigen Stunden oder in den nächsten Tagen.
Diejenigen, die mit niederträchtigen Absichten die Lüge erfunden haben, das Gaddafi nach Venezuela gereist ist, wie sie es gestern Nachmittag, am Sonntag, dem 20. Februar, getan haben, erhielten heute eine würdige Antwort von Nicolás Maduro, dem Außenminister von Venezuela, als er wortwörtlich sagte, er „hoffe, dass das libysche Volk in Ausübung seiner Souveränität und ohne die Einmischung des Imperialismus eine friedliche Lösung für seine Schwierigkeiten finde, die die Integrität des Volkes und der libysche Nation bewahre…“
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der libysche Staatsmann das Land verlässt und sich der die ihm übertragenen Verantwortung entzieht, sei diese teilweise oder ganz falsch oder nicht.
Eine ehrliche Person wird immer gegen jede Ungerechtigkeit sein, die gegenüber irgendeinem Volk der Welt verübt wird, und die schlimmste wäre in diesem Augenblick, über das von der NATO in Vorbereitung befindliche Verbrechen gegen das libysche Volk zu schweigen.
Es drängt die kriegerische Führung dieser Organisation geradezu, dieses Verbrechen zu begehen. Man muss das öffentlich anprangern!
Fidel Castro Ruz
21. Februar 2011
22:14 Uhr
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Montag, 21. Februar 2011
Sonntag, 13. Februar 2011
Die Revolutionäre Rebellion in Ägypten
Reflexionen des Genossen Fidel: Die Revolutionäre Rebellion in Ägypten
Vor einigen Tagen sagte ich, dass das Schicksal von Mubarak besiegelt sei, und dass nicht einmal Obama ihn retten könne.
Die Welt weiß, was im Mittleren Osten geschieht. Die Nachrichten verbreiten sich unglaublich schnell. Kaum reicht den Politikern die Zeit, um die Nachrichten zu lesen, die stündlich eingehen. Alle sind sich der Bedeutung dessen bewusst, was sich dort ereignet.
Nach 18 Tagen harter Auseinandersetzungen hat das ägyptischen Volk ein wichtiges Ziel zu erreicht: den wichtigsten Verbündeten der USA innerhalb der arabischen Länder zu stürzen. Mubarak unterdrückte und plünderte sein eigenes Volk aus, war Feind der Palästinenser und Komplize Israels, ist die sechste Nuklearmacht des Erde, verbunden mit der kriegslüsternen Gruppe der NATO.
Die ägyptischen Streitkräfte haben unter dem Oberkommando von Gamal Abdel Nasser einen unterwürfigen König über Bord geworfen und die Republik gegründet, die mit Unterstützung der UdSSR das Vaterland 1956 gegen die französisch-britische und israelische Invasion verteidigte und den Besitz des Suez-Kanals sowie die Unabhängigkeit ihrer tausendjährigen Nation bewahrte.
Aus diesem Grund genoss Ägypten ein hohes Ansehen in der Dritten Welt. Nasser war als einer der herausragenden Führer der Bewegung der blockfreien Staaten, an deren Gründung er zusammen mit anderen bekannten Führern aus Asien, Afrika und Ozeanien teilnahm, die für die nationale Befreiung und die politische und ökonomische Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien kämpften.
Ägypten genoss stets die Unterstützung und den Respekt dieser internationalen Organisation, die über einhundert Länder umfasst. Gerade jetzt hat jenes Bruderland den Vorsitz in dieser Bewegung für den entsprechenden Zeitraum von drei Jahren inne. Und der Beistand vieler Mitgliedsländer im Kampf, den heute sein Volk führt, wird nicht auf sich warten lassen.
Was bedeuteten die Vereinbarungen von Camp David, und warum verteidigt das heldenhafte palästinensische Volk seine lebenswichtigsten Rechte so heftig?
In Camp David ―durch Vermittlung des damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Jimmy Carter―, unterzeichneten der ägyptische Mandatsträger Anwar el-Sadat und der israelische Premierminister Menahem Begin die berühmten Vereinbarungen zwischen Ägypten und Israel.
Man sagt, dass sie zwölf Tage lang Geheimgespräche geführt und am 17. September 1978 zwei wichtige Vereinbarungen unterzeichneten haben: Eine über den Frieden zwischen Ägypten und Israel; und eine zweite hinsichtlich der Gründung eines autonomen Territoriums im Gaza-Streifen und Westjordanland, von dem el-Sadat dachte ―und Israel kannte und teilte diese Auffassung― dass das der Sitz des palästinensischen Staats sein sollte, dessen Bestehen ebenso wie das des israelischen Staates von der Organisation der Vereinten Nationen am 29. November 1947 während des britischen Mandats Palästinas vereinbart wurde.
Nach mühsamen und schwierigen Gesprächen akzeptierte Israel, seine Truppen aus dem ägyptischen Territorium von Sinai abzuziehen, lehnte jedoch die Teilnahme an jenen Friedensverhandlungen der palästinensischen Vertretung kategorisch ab.
Im Ergebnis der ersten Vereinbarung gab Israel innerhalb eines Jahres das während des arabisch-israelischen Krieges besetzte Territorium von Sinai an Ägypten zurück.
Kraft der zweiten Vereinbarung verpflichteten sich beide Seiten zu Verhandlungen über die Gründung eines autonomen Regimes in Westjordanien und im Gaza-Streifen. Das Westjordanland umfasste ein Gebiet von 5.640 Quadratkilometern und 2,1 Millionen Einwohner; der Gaza-Streifen 360 Quadratkilometern und 1,5 Millionen Einwohnern.
Die arabischen Länder waren über die Vereinbarung empört, da ihrer Ansicht nach Ägypten nicht mit der notwendigen Energie und Stärke einen palästinensischen Staat verteidigt habe, dessen Existenzrecht im Mittelpunkt der von den arabischen Staaten über Dekaden geführten Kämpfe gestanden hat.
Die Empörung führte zu solch extremer Reaktion dieser Länder, dass viele von ihnen die Beziehungen zu Ägypten abbrachen. Auf diese Weise wurde die UNO-Resolution von November 1947 von der Landkarte gestrichen. Das autonome „Wesen“ wurde niemals gegründet und damit den Palästinensern das Recht auf das Bestehen als unabhängiger Staat entzogen, woraus sich die unendliche Tragödie ableitet, die wir erleben und die seit über drei Jahrzehnten hätte gelöst werden sollen.
Die arabische Bevölkerung Palästinas ist Opfer einer Art von Völkermord; Grund und Boden wird ihr entrissen oder sie wird in dieser Halbwüste von der Wasserversorgung abgeschnitten und die Wohnungen werden mit Abrissbirnen zerstört. Im Gaza-Streifen werden ca. eineinhalb Million Menschen systematisch mit Explosivgeschossen, brennendem Phosphor und den als „Dummenfang“ bezeichneten Granaten attackiert. Das Gebiet des Gaza-Streifens ist see- und landseitig blockiert. Warum wird so viel über die Vereinbarungen von Camp David gesprochen und dabei Palästina nicht erwähnt?
Jedes Jahr liefern die Vereinigten Staaten an Israel die modernste und ausgefeilteste Ausrüstung im Wert von tausenden von Millionen Dollar. Ägypten, ein arabisches Land, wurde in den zweitgrößten Empfänger von Waffen aus den USA verwandelt. Um gegen wen zu kämpfen? Gegen ein anderes arabisches Land? Gegen das eigene ägyptische Volk?
Als das Volk die Respektierung seiner elementarsten Rechten und Amtsniederlegung von einem Präsidenten forderte, dessen Politik in der Ausbeutung und Ausplünderung seines eigenen Volkes bestand, haben die von den Vereinigten Staaten trainierten repressiven Kräfte nicht gezögert, auf das Volk zu schießen, wobei Hunderte von Personen getötet und Tausende verletzt wurden.
Als das ägyptische Volk Erklärungen von der Regierung seines eigenen Land erwartete, kamen die Antworten von hohen Beamten des Geheimdienstes oder von der Regierung der Vereinigten Staaten, und zwar ohne jeden Respekt vor den ägyptischen Staatsmännern.
Sollten etwa die Regierenden der USA und ihre Geheimdienste keine Ahnung von der kolossalen Ausraubung durch die Mubarak-Regierung gehabt haben?
Bevor die Massenproteste des Volkes auf dem Tahrir-Platz begannen, haben weder Regierungsbeamte noch US-Geheimdienste ein Wort über die Privilegien und den unverhüllten Raub von Milliarden von Dollar verloren.
Es wäre ein Fehler zu denken, dass die revolutionäre ägyptische Volksbewegung theoretisch eine Reaktion auf die Verletzung ihrer elementarsten Rechte ist. Völker fordern weder die Repression noch den Tod heraus, noch halten sie nächtelang den Protest nur wegen formeller Fragen aufrecht. Sie tun das, wenn ihre gesetzlichen und materiellen Rechte ohne Erbarmen den unersättlichen Forderungen korrupter Politiker und nationaler und internationaler Kreisen geopfert werden, die das Land ausplündern.
Der Index der Armut betraf bereits die große Mehrheit eines kämpferischen, jungen und patriotischen Volkes, dessen Würde, Kultur und Glauben angegriffen wurden.
Wie kann man die unaufhaltsamen Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln mit den Dutzenden Milliarden Dollar vereinbaren, die dem Präsidenten Mubarak und den privilegierten Regierungs- und Gesellschaftsschichten nachgeredet werden?
Jetzt reicht es nicht, einfach zu wissen, wie hoch die Summe ist. Man muss fordern, sie dem Land zurück zu geben.
Obama ist von den ägyptischen Ereignissen betroffen. Er handelt oder scheint wie der Besitzer der Erde zu handeln. Die ägyptischen Ereignisse scheinen seine eigene Angelegenheit zu sein. Er telefoniert ständig mit Chefs anderer Ländern.
Die Presse-Agentur EFE berichtet zum Beispiel Folgendes: „…er sprach mit dem britischen Premierminister, David Cameron, mit König Abdallah II aus Jordanien und mit dem türkischen Ministerpräsidenten, dem gemäßigten Islamisten Recep Tayyip Erdogan.“
„…der Präsident der USA würdigte den „historischen Wandel“, den die Ägypter in Angriff genommen haben und bekräftigte seine Bewunderung für ihre Anstrengungen…“
Die wichtigste Presseagentur der Vereinigte Staaten, AP, übermittelt folgende bemerkenswerte Überlegungen:
“Die Vereinigte Staaten wünschen im Mittleren Osten Regierungskräfte mit westlicher Orientierung, Israel freundlich gesinnt und bereit zur Kooperation im Kampf gegen den islamischen Extremismus bei gleichzeitigem Schutz der Menschenrechte.“
„…Barack Obama hat eine Liste idealistischer Anforderungen vorgelegt, die unmöglich zu erfüllen sind, nachdem zwei Verbündete Washingtons in Ägypten und Tunesien durch Volksaufstände gefallen sind, die sich laut Expertenmeinung weiter über die Region ausdehnen werden“.
„Es gibt keinen Prospekt für diesen erträumten Verlauf der Dinge und es ist sehr schwierig, dass in kurzer Zeit einer auftaucht. Das ist teilweise darauf zurück zu führen, dass die Vereinigten Staaten in den letzten 40 Jahren die edlen Ideale der Menschenrechte, die sie so stark verfechten, der Stabilität, Kontinuität und dem Erdöl in einer der instabilsten Regionen der Welt geopfert haben“.
„Ägypten wird nicht mehr das Gleiche sein’, sagte Obama am Freitag, nachdem er den Rücktritt Hosni Mubaraks begrüßt hatte.“
„Durch die friedlichen Proteste, laut Obama, haben die Ägypter ihr Land und die Welt verändert“.
„Auch wenn die Nervosität unter mehreren arabischen Regierungen fortdauert, haben die gefestigten Eliten in Ägypten und Tunesien kein Anzeichen dafür gegeben, dass sie bereit wären, weder etwas von ihrer Macht noch von ihrem großen wirtschaftlichen Einfluss abzutreten“.
„Die Regierung Obamas hat betont, dass es sich bei dem Wandel nicht um den Wechsel von ‚Persönlichkeiten’ handeln sollte“. Die US-Regierung hat diese Position seit der Flucht des Präsidenten, Zine El Abidine Ben Ali, aus Tunesien im Januar bekräftigt, einen Tag nachdem Staatssekretärin, Hillary Rodham Clinton, die arabischen Regierungschefs während einer Rede in Katar darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ohne eine Reform die Fundamente ihrer Länder ‚im Sand versinken würden’“.
Die Leute zeigen sich nicht sehr fügsam auf dem Tahrir-Platz.
Europa Press berichtet:
“ Auf den Tahrir-Platz, den zentralen Punkt der Mobilisierung des Volkes, kamen Tausende von Demonstranten, um die Reihen jener zu verstärken, die auf dem Platz aushielten, trotz des Versuchs der Militärpolizei, sie zu vertreiben, und die schließlich den Machtrücktritt des Präsidenten Hosni Mubarak veranlassten“, so die Berichte der britischen Pressagentur BBC.
„Der Korrespondent der BBC auf dem zentral gelegenen Platz Kairos versicherte, dass sich die Armee angesichts des weiteren Zustroms von Demonstranten unentschlossen zeigte…“.
„Der ‘harte Kern’ hat sich an einer Ecke des Platzes gruppiert […] entschlossen auf dem Tahrir zu bleiben […] und um sich zu vergewissern, dass alle ihre Forderungen erfüllt werden.“
Unabhängig davon, was in Ägypten passieren könnte, ist eines der schwierigsten Probleme, dem der Imperialismus in diesem Augenblick gegenübersteht, der Mangel an Getreide, was ich in den Reflexionen vom 19. Januar analysierte.
Die Vereinigten Staaten verwenden einen großen Teil ihres Maisanbaus und ihrer Sojaernte für die Herstellung von Biokraftstoff. Europa seinerseits nutzt Millionen Hektar Landes zu diesem Zweck.
Auf der anderer Seite wird in Folge des Klimawandels, der hauptsächlich durch die entwickelten und reichen Länder verursacht wurde, ein Mangel an Trinkwasser und Nahrungsmittel ausgelöst, der unvereinbar ist mit dem Bevölkerungswachstum, das sich tatsächlich in so einem Rhythmus vollzieht, dass es in 30 Jahren etwa neun Milliarden Menschen geben wird, ohne dass die Vereinten Nationen und die einflussreichsten Regierungen der Welt nach den enttäuschenden Gipfeltreffen in Kopenhagen und Cancun die Weltöffentlichkeit auf diese Situation aufmerksam gemacht bzw. darüber berichtet hätten.
Wir stehen dem ägyptischen Volk und seinem mutigen Kampf für seine politische Rechte und soziale Gerechtigkeit bei.
Wir sind nicht gegen das israelische Volk, wir sind gegen den Völkermord des palästinischen Volkes und für sein Recht auf einem unabhängigen Staat.
Wir sind nicht für den Krieg, sondern für den Frieden unter allen Völkern.
Fidel Castro Ruz
13. Februar 2011
21.14 Uhr
Vor einigen Tagen sagte ich, dass das Schicksal von Mubarak besiegelt sei, und dass nicht einmal Obama ihn retten könne.
Die Welt weiß, was im Mittleren Osten geschieht. Die Nachrichten verbreiten sich unglaublich schnell. Kaum reicht den Politikern die Zeit, um die Nachrichten zu lesen, die stündlich eingehen. Alle sind sich der Bedeutung dessen bewusst, was sich dort ereignet.
Nach 18 Tagen harter Auseinandersetzungen hat das ägyptischen Volk ein wichtiges Ziel zu erreicht: den wichtigsten Verbündeten der USA innerhalb der arabischen Länder zu stürzen. Mubarak unterdrückte und plünderte sein eigenes Volk aus, war Feind der Palästinenser und Komplize Israels, ist die sechste Nuklearmacht des Erde, verbunden mit der kriegslüsternen Gruppe der NATO.
Die ägyptischen Streitkräfte haben unter dem Oberkommando von Gamal Abdel Nasser einen unterwürfigen König über Bord geworfen und die Republik gegründet, die mit Unterstützung der UdSSR das Vaterland 1956 gegen die französisch-britische und israelische Invasion verteidigte und den Besitz des Suez-Kanals sowie die Unabhängigkeit ihrer tausendjährigen Nation bewahrte.
Aus diesem Grund genoss Ägypten ein hohes Ansehen in der Dritten Welt. Nasser war als einer der herausragenden Führer der Bewegung der blockfreien Staaten, an deren Gründung er zusammen mit anderen bekannten Führern aus Asien, Afrika und Ozeanien teilnahm, die für die nationale Befreiung und die politische und ökonomische Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien kämpften.
Ägypten genoss stets die Unterstützung und den Respekt dieser internationalen Organisation, die über einhundert Länder umfasst. Gerade jetzt hat jenes Bruderland den Vorsitz in dieser Bewegung für den entsprechenden Zeitraum von drei Jahren inne. Und der Beistand vieler Mitgliedsländer im Kampf, den heute sein Volk führt, wird nicht auf sich warten lassen.
Was bedeuteten die Vereinbarungen von Camp David, und warum verteidigt das heldenhafte palästinensische Volk seine lebenswichtigsten Rechte so heftig?
In Camp David ―durch Vermittlung des damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Jimmy Carter―, unterzeichneten der ägyptische Mandatsträger Anwar el-Sadat und der israelische Premierminister Menahem Begin die berühmten Vereinbarungen zwischen Ägypten und Israel.
Man sagt, dass sie zwölf Tage lang Geheimgespräche geführt und am 17. September 1978 zwei wichtige Vereinbarungen unterzeichneten haben: Eine über den Frieden zwischen Ägypten und Israel; und eine zweite hinsichtlich der Gründung eines autonomen Territoriums im Gaza-Streifen und Westjordanland, von dem el-Sadat dachte ―und Israel kannte und teilte diese Auffassung― dass das der Sitz des palästinensischen Staats sein sollte, dessen Bestehen ebenso wie das des israelischen Staates von der Organisation der Vereinten Nationen am 29. November 1947 während des britischen Mandats Palästinas vereinbart wurde.
Nach mühsamen und schwierigen Gesprächen akzeptierte Israel, seine Truppen aus dem ägyptischen Territorium von Sinai abzuziehen, lehnte jedoch die Teilnahme an jenen Friedensverhandlungen der palästinensischen Vertretung kategorisch ab.
Im Ergebnis der ersten Vereinbarung gab Israel innerhalb eines Jahres das während des arabisch-israelischen Krieges besetzte Territorium von Sinai an Ägypten zurück.
Kraft der zweiten Vereinbarung verpflichteten sich beide Seiten zu Verhandlungen über die Gründung eines autonomen Regimes in Westjordanien und im Gaza-Streifen. Das Westjordanland umfasste ein Gebiet von 5.640 Quadratkilometern und 2,1 Millionen Einwohner; der Gaza-Streifen 360 Quadratkilometern und 1,5 Millionen Einwohnern.
Die arabischen Länder waren über die Vereinbarung empört, da ihrer Ansicht nach Ägypten nicht mit der notwendigen Energie und Stärke einen palästinensischen Staat verteidigt habe, dessen Existenzrecht im Mittelpunkt der von den arabischen Staaten über Dekaden geführten Kämpfe gestanden hat.
Die Empörung führte zu solch extremer Reaktion dieser Länder, dass viele von ihnen die Beziehungen zu Ägypten abbrachen. Auf diese Weise wurde die UNO-Resolution von November 1947 von der Landkarte gestrichen. Das autonome „Wesen“ wurde niemals gegründet und damit den Palästinensern das Recht auf das Bestehen als unabhängiger Staat entzogen, woraus sich die unendliche Tragödie ableitet, die wir erleben und die seit über drei Jahrzehnten hätte gelöst werden sollen.
Die arabische Bevölkerung Palästinas ist Opfer einer Art von Völkermord; Grund und Boden wird ihr entrissen oder sie wird in dieser Halbwüste von der Wasserversorgung abgeschnitten und die Wohnungen werden mit Abrissbirnen zerstört. Im Gaza-Streifen werden ca. eineinhalb Million Menschen systematisch mit Explosivgeschossen, brennendem Phosphor und den als „Dummenfang“ bezeichneten Granaten attackiert. Das Gebiet des Gaza-Streifens ist see- und landseitig blockiert. Warum wird so viel über die Vereinbarungen von Camp David gesprochen und dabei Palästina nicht erwähnt?
Jedes Jahr liefern die Vereinigten Staaten an Israel die modernste und ausgefeilteste Ausrüstung im Wert von tausenden von Millionen Dollar. Ägypten, ein arabisches Land, wurde in den zweitgrößten Empfänger von Waffen aus den USA verwandelt. Um gegen wen zu kämpfen? Gegen ein anderes arabisches Land? Gegen das eigene ägyptische Volk?
Als das Volk die Respektierung seiner elementarsten Rechten und Amtsniederlegung von einem Präsidenten forderte, dessen Politik in der Ausbeutung und Ausplünderung seines eigenen Volkes bestand, haben die von den Vereinigten Staaten trainierten repressiven Kräfte nicht gezögert, auf das Volk zu schießen, wobei Hunderte von Personen getötet und Tausende verletzt wurden.
Als das ägyptische Volk Erklärungen von der Regierung seines eigenen Land erwartete, kamen die Antworten von hohen Beamten des Geheimdienstes oder von der Regierung der Vereinigten Staaten, und zwar ohne jeden Respekt vor den ägyptischen Staatsmännern.
Sollten etwa die Regierenden der USA und ihre Geheimdienste keine Ahnung von der kolossalen Ausraubung durch die Mubarak-Regierung gehabt haben?
Bevor die Massenproteste des Volkes auf dem Tahrir-Platz begannen, haben weder Regierungsbeamte noch US-Geheimdienste ein Wort über die Privilegien und den unverhüllten Raub von Milliarden von Dollar verloren.
Es wäre ein Fehler zu denken, dass die revolutionäre ägyptische Volksbewegung theoretisch eine Reaktion auf die Verletzung ihrer elementarsten Rechte ist. Völker fordern weder die Repression noch den Tod heraus, noch halten sie nächtelang den Protest nur wegen formeller Fragen aufrecht. Sie tun das, wenn ihre gesetzlichen und materiellen Rechte ohne Erbarmen den unersättlichen Forderungen korrupter Politiker und nationaler und internationaler Kreisen geopfert werden, die das Land ausplündern.
Der Index der Armut betraf bereits die große Mehrheit eines kämpferischen, jungen und patriotischen Volkes, dessen Würde, Kultur und Glauben angegriffen wurden.
Wie kann man die unaufhaltsamen Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln mit den Dutzenden Milliarden Dollar vereinbaren, die dem Präsidenten Mubarak und den privilegierten Regierungs- und Gesellschaftsschichten nachgeredet werden?
Jetzt reicht es nicht, einfach zu wissen, wie hoch die Summe ist. Man muss fordern, sie dem Land zurück zu geben.
Obama ist von den ägyptischen Ereignissen betroffen. Er handelt oder scheint wie der Besitzer der Erde zu handeln. Die ägyptischen Ereignisse scheinen seine eigene Angelegenheit zu sein. Er telefoniert ständig mit Chefs anderer Ländern.
Die Presse-Agentur EFE berichtet zum Beispiel Folgendes: „…er sprach mit dem britischen Premierminister, David Cameron, mit König Abdallah II aus Jordanien und mit dem türkischen Ministerpräsidenten, dem gemäßigten Islamisten Recep Tayyip Erdogan.“
„…der Präsident der USA würdigte den „historischen Wandel“, den die Ägypter in Angriff genommen haben und bekräftigte seine Bewunderung für ihre Anstrengungen…“
Die wichtigste Presseagentur der Vereinigte Staaten, AP, übermittelt folgende bemerkenswerte Überlegungen:
“Die Vereinigte Staaten wünschen im Mittleren Osten Regierungskräfte mit westlicher Orientierung, Israel freundlich gesinnt und bereit zur Kooperation im Kampf gegen den islamischen Extremismus bei gleichzeitigem Schutz der Menschenrechte.“
„…Barack Obama hat eine Liste idealistischer Anforderungen vorgelegt, die unmöglich zu erfüllen sind, nachdem zwei Verbündete Washingtons in Ägypten und Tunesien durch Volksaufstände gefallen sind, die sich laut Expertenmeinung weiter über die Region ausdehnen werden“.
„Es gibt keinen Prospekt für diesen erträumten Verlauf der Dinge und es ist sehr schwierig, dass in kurzer Zeit einer auftaucht. Das ist teilweise darauf zurück zu führen, dass die Vereinigten Staaten in den letzten 40 Jahren die edlen Ideale der Menschenrechte, die sie so stark verfechten, der Stabilität, Kontinuität und dem Erdöl in einer der instabilsten Regionen der Welt geopfert haben“.
„Ägypten wird nicht mehr das Gleiche sein’, sagte Obama am Freitag, nachdem er den Rücktritt Hosni Mubaraks begrüßt hatte.“
„Durch die friedlichen Proteste, laut Obama, haben die Ägypter ihr Land und die Welt verändert“.
„Auch wenn die Nervosität unter mehreren arabischen Regierungen fortdauert, haben die gefestigten Eliten in Ägypten und Tunesien kein Anzeichen dafür gegeben, dass sie bereit wären, weder etwas von ihrer Macht noch von ihrem großen wirtschaftlichen Einfluss abzutreten“.
„Die Regierung Obamas hat betont, dass es sich bei dem Wandel nicht um den Wechsel von ‚Persönlichkeiten’ handeln sollte“. Die US-Regierung hat diese Position seit der Flucht des Präsidenten, Zine El Abidine Ben Ali, aus Tunesien im Januar bekräftigt, einen Tag nachdem Staatssekretärin, Hillary Rodham Clinton, die arabischen Regierungschefs während einer Rede in Katar darauf aufmerksam gemacht hatte, dass ohne eine Reform die Fundamente ihrer Länder ‚im Sand versinken würden’“.
Die Leute zeigen sich nicht sehr fügsam auf dem Tahrir-Platz.
Europa Press berichtet:
“ Auf den Tahrir-Platz, den zentralen Punkt der Mobilisierung des Volkes, kamen Tausende von Demonstranten, um die Reihen jener zu verstärken, die auf dem Platz aushielten, trotz des Versuchs der Militärpolizei, sie zu vertreiben, und die schließlich den Machtrücktritt des Präsidenten Hosni Mubarak veranlassten“, so die Berichte der britischen Pressagentur BBC.
„Der Korrespondent der BBC auf dem zentral gelegenen Platz Kairos versicherte, dass sich die Armee angesichts des weiteren Zustroms von Demonstranten unentschlossen zeigte…“.
„Der ‘harte Kern’ hat sich an einer Ecke des Platzes gruppiert […] entschlossen auf dem Tahrir zu bleiben […] und um sich zu vergewissern, dass alle ihre Forderungen erfüllt werden.“
Unabhängig davon, was in Ägypten passieren könnte, ist eines der schwierigsten Probleme, dem der Imperialismus in diesem Augenblick gegenübersteht, der Mangel an Getreide, was ich in den Reflexionen vom 19. Januar analysierte.
Die Vereinigten Staaten verwenden einen großen Teil ihres Maisanbaus und ihrer Sojaernte für die Herstellung von Biokraftstoff. Europa seinerseits nutzt Millionen Hektar Landes zu diesem Zweck.
Auf der anderer Seite wird in Folge des Klimawandels, der hauptsächlich durch die entwickelten und reichen Länder verursacht wurde, ein Mangel an Trinkwasser und Nahrungsmittel ausgelöst, der unvereinbar ist mit dem Bevölkerungswachstum, das sich tatsächlich in so einem Rhythmus vollzieht, dass es in 30 Jahren etwa neun Milliarden Menschen geben wird, ohne dass die Vereinten Nationen und die einflussreichsten Regierungen der Welt nach den enttäuschenden Gipfeltreffen in Kopenhagen und Cancun die Weltöffentlichkeit auf diese Situation aufmerksam gemacht bzw. darüber berichtet hätten.
Wir stehen dem ägyptischen Volk und seinem mutigen Kampf für seine politische Rechte und soziale Gerechtigkeit bei.
Wir sind nicht gegen das israelische Volk, wir sind gegen den Völkermord des palästinischen Volkes und für sein Recht auf einem unabhängigen Staat.
Wir sind nicht für den Krieg, sondern für den Frieden unter allen Völkern.
Fidel Castro Ruz
13. Februar 2011
21.14 Uhr
Dienstag, 1. Februar 2011
Das Schicksal von Mubarak ist besiegelt
Reflexionen des Genossen Fidel: Das Schicksal von Mubarak ist besiegelt
Mubaraks Schicksal ist schon entschieden und nicht einmal die Unterstützung der Vereinigten Staaten kann seine Regierung retten. In Ägypten lebt ein intelligentes Volk mit einer ruhmreichen Geschichte, das seine Spuren in der menschlichen Zivilisation hinterlassen hat. „Von der Spitze dieser Pyramiden aus beobachten 40 Jahrhunderte Sie“, so rief Überlieferungen zufolge Bonaparte in einem Moment der Begeisterung aus, als die Revolution der Enzyklopädiker ihn zu diesem außerordentlichen Zivilisationsschnittpunkt gebracht hatte.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs stand Ägypten unter der brillanten Leitung von Abdel Nasser, der neben Jawaharlal Nehru, Erbe von Mahatma Gandhi; den afrikanischen Führungspersönlichkeiten Kwame Nkrumah und Ahmed Sékou Touré, und Sukarno, Präsident des zu jener Zeit gerade befreiten Indonesiens, die Bewegung der Blockfreien Ländern gründeten und dem Kampf um die Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien Impulse verliehen. Solche Völker des asiatischen Südostens, des Mittleren Ostens und von Afrika wie Ägypten, Algerien, Syrien, Libanon, Palästina, Westsahara, Kongo, Angola, Mozambique und andere, die sich im Kampf gegen den von den Vereinigten Staaten unterstützten französischen, englischen, belgischen und portugiesischen Kolonialismus befanden, kämpften mit der Unterstützung der UdSSR und von China um ihre Unabhängigkeit.
Dieser in Gang gekommenen Bewegung hat sich Kuba nach dem Sieg unserer Revolution angeschlossen.
Im Jahr 1956 haben Großbritannien, Frankreich und Israel einen Überraschungsangriff gegen Ägypten begangen, welches den Suez-Kanal verstaatlicht hatte. Die verwegene und solidarische Handlung der UdSSR, die sogar mit dem Einsatz der strategischen Raketentechnologie drohte, hat die Aktion der Angreifer zum Erliegen gebracht.
Der Tod von Abdel Nasser am 28. September 1970 bedeutete einen nicht wieder gutzumachenden Schlag für Ägypten.
Die Vereinigten Staaten haben nicht aufgehört, weiter Konspirationen gegen die arabischen Völker anzuzetteln, wo sich die größten Erdölvorräte der Welt befinden.
Es ist nicht notwendig, viel darüber zu sagen, man braucht nur die Nachrichten über die unweigerlich vorkommenden Ereignisse lesen.
Die Nachrichten sind folgende:
28. Januar:
„(DPA) – Trotz dem von den Behörden verkündeten Kundgebungsverbot sind heute mehr als 100.000 Ägypter auf die Straßen gegangen, um gegen die Regierung von Präsident Hosni Mubarak zu protestieren…“
„Die Demonstranten haben die Büros der Nationaldemokratischen Partei (NDP) von Mubarak und Polizei-Wachposten in Brand gesteckt. Gleichzeitig wurden im Zentrum von Kairo Steine auf die Polizei geworfen, als diese sie mit Tränengas und Gummigeschossen auseinander zu sprengen versuchte.“
„Der US-Präsident Barack Obama traf sich heute mit einem Sachverständigen-Ausschuss, um sich über die Situation Rat zu holen. Gleichzeitig sagte Robert Gibbs, Sprecher des Weißen Hauses, dass die Vereinigten Staaten ihre Hilfe in vielfacher Millionenhöhe für Ägypten dem Verlauf der Ereignisse gemäß neu einschätzen würden.
Die Vereinten Nationen haben von Davos aus, wo sich der Generalsekretär Ban Ki- moon am Freitag befand, auch eine heftige Botschaft veröffentlicht.“
„(Reuters) - Präsident Mubarak hat Ausgangssperre in Ägypten angeordnet sowie den Aufmarsch von Armeetruppen mit Rückendeckung von gepanzerten Fahrzeugen in Kairo und anderen Städten. Es wurde brutale Zusammenstöße zwischen den Demonstranten und der Polizei gemeldet.
Am Freitag sind in Kairo und anderen Städten des Landes die ägyptischen Streitkräfte mit Unterstützung gepanzerter Fahrzeuge aufmarschiert, um die enormen Volkskundgebungen zu beenden, welche die Amtsniederlegung von Präsident Hosni Mubarak fordern.
Ärztlichen Informationsquellen zufolge sind bis jetzt 410 Personen bei den Kundgebungen verletzt worden und das staatliche Fernsehen hat die Ausgangssperre für alle Städte bekannt gegeben.“
„Die Ereignisse bedeuten ein Dilemma für die Vereinigten Staaten, die ihren Wunsch geäußert haben, dass sich die Demokratie auf die ganze Region ausbreitet. Trotzdem ist Mubarak jahrelang ein enger Verbündeter von Washington sowie der Empfänger von viel militärischer Hilfe gewesen.“
“(DPA) - Tausende Jordanier sind heute nach dem Freitagsgebet landesweit auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt von Premierminister Samir Rifai sowie politische und wirtschaftlichen Reformen zu fordern.“
Inmitten der die arabische Welt heimsuchenden politischen Katastrophe haben in der Schweiz zusammengetroffene Führungskräfte die Ursachen dieses Phänomens analysiert, das sie sogar als gemeinsamen Selbstmord bezeichneten.
„(EFE) - Mehrere politische Führungspersönlichkeiten bitten auf dem Wirtschaftsforum von Davos um einen Wechsel beim Wachstumsmodell.“
„Das jetzige Modell für Wirtschaftwachstum, das sich ohne Berücksichtigung der Umweltfolgen auf den Konsum stützt, ist nicht mehr länger haltbar, weil es das Überleben des Planeten bedroht, warnten heute verschiedene politische Führungspersönlichkeiten in Davos.“
„’Das jetzige Modell bedeutet einen kollektiven Selbstmord. Wir brauchen eine Revolution der Denkweise und beim Handeln’, sagte Ban. ‘Die Naturressourcen sind jeden Tag geringer’, fügte er bei einer Debatte darüber, wie das nachhaltige Wachstum im Rahmen des Weltwirtschaftsforums neu zu definieren sei, hinzu.
‘Der Klimawandel zeigt uns, dass das alte Modell seit langem veraltet ist’, betonte der Verantwortliche der UNO.
Der Generalsekretär fügte hinzu, dass außer jenen Grundressourcen für das Überleben wie Wasser und Nahrungsmittel auch ‚eine andere Ressource versiegt, und zwar die Zeit, um gegen diesen Klimawandel zu kämpfen’.“
29. Januar:
„Washington (AP) - Präsident Barack Obama versuchte angesichts der ägyptischen Krise das Unmögliche: die wütende Bevölkerung mit einem Obrigkeitsregime von drei Jahrzehnten in den Bann zu ziehen und gleichzeitig einen von den Vereinigten Staaten unterstützten Schlüsselverbündeten zu sichern.
Die vierminütige Rede des Präsidenten am Freitagabend bedeutete einen vorsichtigen Versuch, ein schwieriges Gleichgewicht zu halten: Obama konnte nur verlieren, wenn er zwischen den Demonstranten, die den Rücktritt des Präsidenten Hosni Mubarak forderten, und dem Regime, das sich gewaltsam an seine Machtposition klammert, wählen sollte.
Obama […] hat keinen Regimewechsel verlangt. Er hat auch nicht gesagt, dass die Verkündigung von Mubarak unzureichend wäre.“
„Obama sagte die heftigsten Worte des Tages in Washington, hat sich aber nicht vom Skript seiner Staatssekretärin Hillary Clinton und des Sprechers des Weißen Hauses, Robert Gibbs, entfernt."
„(NTX) - Die Tageszeitung The Washington Post forderte heute von der Regierung von Obama, ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss zu benutzen, damit Präsident Mubarak die Macht in Ägypten aufgibt.“
„‚Die Vereinigten Staaten sollten all ihren Einfluss anwenden, einschließlich der mehr als eine Milliarde Dollar, die sie der ägyptischen Armee jedes Jahr als Hilfe geben, um das letztgenannte Ergebnis (die Abtretung der Macht seitens Mubarak) abzusichern', berichtete die Zeitung in ihrem Leitartikel.“
„…Obama sagte in seiner am Freitagabend verkündeten Botschaft, dass er weiter mit Präsidenten Mubarak arbeiten würde und bedauerte, dass dieser keine eventuellen Wahlen erwähnt habe.“
„Die Zeitung bezeichnete die Stellungnahmen als ‚nicht realistisch’, die von Obama und vom Vizepräsidenten Joe Binden abgegeben wurden. Letzterer erklärte einem Rundfunksender, dass er den ägyptischen Präsidenten nicht Diktator nennen würde und auch nicht der Meinung sei, dass dieser sein Amt niederlegen sollte.“
„(AFP) - US-amerikanische arabische Organisationen ermahnten die Regierung von Präsident Barack Obama, die Diktatur von Mubarak in Ägypten nicht mehr zu unterstützen.“
„(ANSA) - Die USA erklärten heute erneut ihre ‚Sorgen’ aufgrund der Gewalt in Ägypten und machten die Regierung von Mubarak darauf aufmerksam, dass sie nicht so handeln könne, als ob nichts geschehen wäre. Fox News berichtete, dass Obama nur zwei schlechte Möglichkeiten bezüglich Ägypten übrig bleiben würden.
…er warnte die Regierung von Kairo, dass sie ‚nicht einfach erneut die Karten mischen’ und so handeln könne, als ob im Land nichts geschehen wäre.
Das Weiße Haus und das State Department verfolgen sehr aus der Nähe die Lage in Ägypten, einer der Hauptverbündeten von Washington auf der Welt und Empfänger von ungefähr 1,5 Milliarden Dollar in Form von Zivil- und Militärhilfe pro Jahr.“
„Die US-amerikanischen Medien berichten jeden Tag ausführlich über die Unruhen in Ägypten und weisen immer wieder darauf hin, dass die Situation, unabhängig davon, wie die Lage dort gelöst wird, zu einem ständigen Kopfschmerz für Washington werden könnte.“
„Wenn Mubarak fällt, so die Meinung von Fox, könnten die Vereinigten Staaten und ihr anderer Hauptverbündeter im Mittleren Osten, Israel, einer Regierung der Muslimischen Brüder in Kairo und einer dem Westen feindlichen Wende in jenem Land von Nordafrika gegenüberstehen.“
„‚Wir haben 50 Jahre lang auf das falsche Pferd gesetzt’, erklärte Michael Scheuer, ehemaliger CIA-Agent, gegenüber der Fox. ‚Der Gedanke, dass das ägyptische Volk vergessen wird, dass wir ein halbes Jahrhundert lang Diktatoren unterstützt haben, ist ein Traum', ergänzte er.“
„(AFP).- Die internationale Gemeinschaft vervielfachte ihre Aufrufe an den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, damit dieser politische Reformen umsetzt und die Unterdrückung der Demonstrationen gegen seine Regierung beendet, welche am letzten Samstag schon fünf Tage hintereinander erreicht hatten.“
„Ihrerseits haben Nicolas Sarkozy, Angela Merkel und David Cameron am Samstag in einem gemeinsamen Kommuniqué den Präsidenten darum gebeten, angesichts der ‚legitimen Ansprüche’ seines Volkes ‚einen Wendeprozess in die Wege zu leiten’ und ‚die Anwendung der Gewalt gegen Zivilisten um jeden Preis zu vermeiden’.“
„Auch Iran rief die ägyptischen Behörden dazu auf, den Forderungen der Leute auf den Straßen nachzukommen.“
„König Abdala von Saudiarabien war dagegen der Meinung, dass die Protestaktionen ‚Angriffe gegen die Sicherheit und die Stabilität’ von Ägypten darstellen, die von ‚eingeschleusten Agenten’ im Namen der ‚Meinungsfreiheit’ durchgeführt würden.“
„Der Monarch rief Mubarak an, um ihm seine Solidarität zu erklären, berichtete die offizielle saudiarabische Presseagentur SPA.“
31. Januar:
„(EFE) Netanyahu fürchtet, dass ein Chaos in Ägypten die Übernahme der Macht seitens der Islamisten ermöglicht.“
„Der israelische Premierminister, Benjamin Netanyahu, erklärte heute seine Befürchtung, dass die Lage in Ägypten die Übernahme der Macht seitens der Islamisten ermöglicht; eine Beunruhigung, die er seinen Worte nach mit führenden Persönlichkeiten teilt, mit denen er sich im Laufe der letzten Tage unterhalten hat.“
„… der Premierminister lehnte es ab, jene durch örtliche Medien verbreitete Nachrichten zu kommentieren, die darauf abzielen, dass Israel heute zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten Ägypten den Aufmarsch von Truppen auf der Sinai-Halbinsel gestattet habe, was als eine Verletzung der Friedensabkommen von 1979 zwischen beiden Nationen angesehen wird.
Andererseits und angesichts der Kritikverlautbarungen gegenüber jenen Westmächten wie den Vereinigten Staaten und Deutschland, welche enge Beziehungen zu totalitären arabischen Regimes unterhalten, hat die deutsche Kanzlerin bestätigt: ‘Wir haben Ägypten nicht verlassen’.“
„Der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern ist seit dem vergangenen September paralysiert, hauptsächlich wegen der israelischen Weigerung, den Bau in den jüdischen Siedlungen im besetzten palästinensischen Gebiet zu stoppen.“
„Jerusalem, (EFE) – Israel neigt zur Aufrechterhaltung der Macht des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, den der israelische Staatschef Simon Peres heute unterstützte, indem er zu verstehen gab, dass ‘eine fanatische religiöse Oligarchie nicht besser als das Fehlen von Demokratie sei ’.“
„Die Erklärungen des Staatschefs stimmen mit der Verbreitung über die örtlichen Medien von Versuchen seitens Israels überein, Druck auf seine westlichen Verbündeten auszuüben, damit diese den Ton ihrer Kritik gegenüber dem Regime von Mubarak mäßigen, welches das ägyptische Volk und die Opposition zu stürzen versuchen.“
„Nicht genannte offizielle Quellen, die gestern von der Zeitung ‘Haaretz’ zitiert wurden, haben aufgezeigt, dass das israelische Außenministerium am Samstag ein Kommuniqué an seine Botschaften in den USA, in Kanada, China, Russland und mehreren europäischen Ländern geschickt habe, um die Botschafter zu bitten, dass sie vor den jeweiligen örtlichen Behörden mit Nachdruck auf der großen Bedeutung bestehen, die die Stabilität von Ägypten für Israel hat.“
„Die israelischen politischen Beobachter zeigen auf, dass der Fall von Mubarak die Camp-David-Abkommen gefährden könnte, welche Ägypten 1978 mit Israel unterzeichnet hat, und die spätere Unterzeichnung des bilateralen Friedensabkommens von 1979, besonders, wenn dies die Machtübernahme durch die islamistischen Muslimischen Brüder zufolge hätte, die umfangreiche gesellschaftliche Unterstützung genießen.“
„Israel sieht in Mubarak den Bürgen für den Frieden an seiner Südgrenze, außerdem eine bedeutende Unterstützung, um die Blockade des Gaza-Streifens aufrecht zu erhalten und die islamistisch palästinensische Hamas-Bewegung zu isolieren.“
„Eine der größten Befürchtungen von Israel besteht darin, dass die ägyptischen Unruhen, die den tunesischen auf den Fuß folgten, ebenfalls Jordanien erreichen, und das Regime von König Abdala II schwächen, dessen Land zusammen mit Ägypten als einziges arabisches Land Israel anerkannt hat.“
„Die kürzliche Ernennung von General Omar Suleiman als ägyptischer Vizepräsident und hiermit also möglicher Nachfolger des Präsidenten, wurde in Israel willkommen geheißen, das enge Beziehungen der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Verteidigung mit dem General unterhalten hat.“
„Aber die von den ägyptischen Protestkundgebungen eingeschlagene Richtung erlaubt es nicht, die Fortsetzung des Regimes als eine Tatsache anzusehen, die abgesichert wäre, und auch nicht, dass Israel in der Zukunft weiterhin in Kairo seinen wichtigsten regionalen Verbündeten haben werden wird.“
Wie ersichtlich konfrontiert die Welt zum ersten Mal drei Probleme gleichzeitig:
Klimakrise, Nahrungsmittelkrise und politische Krisen.
Zu diesen können noch weitere schlimme Gefahren hinzugefügt werden.
Die Gefahren eines Krieges, jedes Mal in höherem Maße zerstörerisch, sind sehr latent.
Werden die politischen Führungspersönlichkeiten die ausreichende Gelassenheit und genügend Gleichmut haben, um ihnen zu begegnen?
Davon hängt das Schicksal unserer Gattung ab.
Fidel Castro Ruz
1. Februar 2011
19:15 Uhr
Mubaraks Schicksal ist schon entschieden und nicht einmal die Unterstützung der Vereinigten Staaten kann seine Regierung retten. In Ägypten lebt ein intelligentes Volk mit einer ruhmreichen Geschichte, das seine Spuren in der menschlichen Zivilisation hinterlassen hat. „Von der Spitze dieser Pyramiden aus beobachten 40 Jahrhunderte Sie“, so rief Überlieferungen zufolge Bonaparte in einem Moment der Begeisterung aus, als die Revolution der Enzyklopädiker ihn zu diesem außerordentlichen Zivilisationsschnittpunkt gebracht hatte.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs stand Ägypten unter der brillanten Leitung von Abdel Nasser, der neben Jawaharlal Nehru, Erbe von Mahatma Gandhi; den afrikanischen Führungspersönlichkeiten Kwame Nkrumah und Ahmed Sékou Touré, und Sukarno, Präsident des zu jener Zeit gerade befreiten Indonesiens, die Bewegung der Blockfreien Ländern gründeten und dem Kampf um die Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien Impulse verliehen. Solche Völker des asiatischen Südostens, des Mittleren Ostens und von Afrika wie Ägypten, Algerien, Syrien, Libanon, Palästina, Westsahara, Kongo, Angola, Mozambique und andere, die sich im Kampf gegen den von den Vereinigten Staaten unterstützten französischen, englischen, belgischen und portugiesischen Kolonialismus befanden, kämpften mit der Unterstützung der UdSSR und von China um ihre Unabhängigkeit.
Dieser in Gang gekommenen Bewegung hat sich Kuba nach dem Sieg unserer Revolution angeschlossen.
Im Jahr 1956 haben Großbritannien, Frankreich und Israel einen Überraschungsangriff gegen Ägypten begangen, welches den Suez-Kanal verstaatlicht hatte. Die verwegene und solidarische Handlung der UdSSR, die sogar mit dem Einsatz der strategischen Raketentechnologie drohte, hat die Aktion der Angreifer zum Erliegen gebracht.
Der Tod von Abdel Nasser am 28. September 1970 bedeutete einen nicht wieder gutzumachenden Schlag für Ägypten.
Die Vereinigten Staaten haben nicht aufgehört, weiter Konspirationen gegen die arabischen Völker anzuzetteln, wo sich die größten Erdölvorräte der Welt befinden.
Es ist nicht notwendig, viel darüber zu sagen, man braucht nur die Nachrichten über die unweigerlich vorkommenden Ereignisse lesen.
Die Nachrichten sind folgende:
28. Januar:
„(DPA) – Trotz dem von den Behörden verkündeten Kundgebungsverbot sind heute mehr als 100.000 Ägypter auf die Straßen gegangen, um gegen die Regierung von Präsident Hosni Mubarak zu protestieren…“
„Die Demonstranten haben die Büros der Nationaldemokratischen Partei (NDP) von Mubarak und Polizei-Wachposten in Brand gesteckt. Gleichzeitig wurden im Zentrum von Kairo Steine auf die Polizei geworfen, als diese sie mit Tränengas und Gummigeschossen auseinander zu sprengen versuchte.“
„Der US-Präsident Barack Obama traf sich heute mit einem Sachverständigen-Ausschuss, um sich über die Situation Rat zu holen. Gleichzeitig sagte Robert Gibbs, Sprecher des Weißen Hauses, dass die Vereinigten Staaten ihre Hilfe in vielfacher Millionenhöhe für Ägypten dem Verlauf der Ereignisse gemäß neu einschätzen würden.
Die Vereinten Nationen haben von Davos aus, wo sich der Generalsekretär Ban Ki- moon am Freitag befand, auch eine heftige Botschaft veröffentlicht.“
„(Reuters) - Präsident Mubarak hat Ausgangssperre in Ägypten angeordnet sowie den Aufmarsch von Armeetruppen mit Rückendeckung von gepanzerten Fahrzeugen in Kairo und anderen Städten. Es wurde brutale Zusammenstöße zwischen den Demonstranten und der Polizei gemeldet.
Am Freitag sind in Kairo und anderen Städten des Landes die ägyptischen Streitkräfte mit Unterstützung gepanzerter Fahrzeuge aufmarschiert, um die enormen Volkskundgebungen zu beenden, welche die Amtsniederlegung von Präsident Hosni Mubarak fordern.
Ärztlichen Informationsquellen zufolge sind bis jetzt 410 Personen bei den Kundgebungen verletzt worden und das staatliche Fernsehen hat die Ausgangssperre für alle Städte bekannt gegeben.“
„Die Ereignisse bedeuten ein Dilemma für die Vereinigten Staaten, die ihren Wunsch geäußert haben, dass sich die Demokratie auf die ganze Region ausbreitet. Trotzdem ist Mubarak jahrelang ein enger Verbündeter von Washington sowie der Empfänger von viel militärischer Hilfe gewesen.“
“(DPA) - Tausende Jordanier sind heute nach dem Freitagsgebet landesweit auf die Straßen gegangen, um den Rücktritt von Premierminister Samir Rifai sowie politische und wirtschaftlichen Reformen zu fordern.“
Inmitten der die arabische Welt heimsuchenden politischen Katastrophe haben in der Schweiz zusammengetroffene Führungskräfte die Ursachen dieses Phänomens analysiert, das sie sogar als gemeinsamen Selbstmord bezeichneten.
„(EFE) - Mehrere politische Führungspersönlichkeiten bitten auf dem Wirtschaftsforum von Davos um einen Wechsel beim Wachstumsmodell.“
„Das jetzige Modell für Wirtschaftwachstum, das sich ohne Berücksichtigung der Umweltfolgen auf den Konsum stützt, ist nicht mehr länger haltbar, weil es das Überleben des Planeten bedroht, warnten heute verschiedene politische Führungspersönlichkeiten in Davos.“
„’Das jetzige Modell bedeutet einen kollektiven Selbstmord. Wir brauchen eine Revolution der Denkweise und beim Handeln’, sagte Ban. ‘Die Naturressourcen sind jeden Tag geringer’, fügte er bei einer Debatte darüber, wie das nachhaltige Wachstum im Rahmen des Weltwirtschaftsforums neu zu definieren sei, hinzu.
‘Der Klimawandel zeigt uns, dass das alte Modell seit langem veraltet ist’, betonte der Verantwortliche der UNO.
Der Generalsekretär fügte hinzu, dass außer jenen Grundressourcen für das Überleben wie Wasser und Nahrungsmittel auch ‚eine andere Ressource versiegt, und zwar die Zeit, um gegen diesen Klimawandel zu kämpfen’.“
29. Januar:
„Washington (AP) - Präsident Barack Obama versuchte angesichts der ägyptischen Krise das Unmögliche: die wütende Bevölkerung mit einem Obrigkeitsregime von drei Jahrzehnten in den Bann zu ziehen und gleichzeitig einen von den Vereinigten Staaten unterstützten Schlüsselverbündeten zu sichern.
Die vierminütige Rede des Präsidenten am Freitagabend bedeutete einen vorsichtigen Versuch, ein schwieriges Gleichgewicht zu halten: Obama konnte nur verlieren, wenn er zwischen den Demonstranten, die den Rücktritt des Präsidenten Hosni Mubarak forderten, und dem Regime, das sich gewaltsam an seine Machtposition klammert, wählen sollte.
Obama […] hat keinen Regimewechsel verlangt. Er hat auch nicht gesagt, dass die Verkündigung von Mubarak unzureichend wäre.“
„Obama sagte die heftigsten Worte des Tages in Washington, hat sich aber nicht vom Skript seiner Staatssekretärin Hillary Clinton und des Sprechers des Weißen Hauses, Robert Gibbs, entfernt."
„(NTX) - Die Tageszeitung The Washington Post forderte heute von der Regierung von Obama, ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss zu benutzen, damit Präsident Mubarak die Macht in Ägypten aufgibt.“
„‚Die Vereinigten Staaten sollten all ihren Einfluss anwenden, einschließlich der mehr als eine Milliarde Dollar, die sie der ägyptischen Armee jedes Jahr als Hilfe geben, um das letztgenannte Ergebnis (die Abtretung der Macht seitens Mubarak) abzusichern', berichtete die Zeitung in ihrem Leitartikel.“
„…Obama sagte in seiner am Freitagabend verkündeten Botschaft, dass er weiter mit Präsidenten Mubarak arbeiten würde und bedauerte, dass dieser keine eventuellen Wahlen erwähnt habe.“
„Die Zeitung bezeichnete die Stellungnahmen als ‚nicht realistisch’, die von Obama und vom Vizepräsidenten Joe Binden abgegeben wurden. Letzterer erklärte einem Rundfunksender, dass er den ägyptischen Präsidenten nicht Diktator nennen würde und auch nicht der Meinung sei, dass dieser sein Amt niederlegen sollte.“
„(AFP) - US-amerikanische arabische Organisationen ermahnten die Regierung von Präsident Barack Obama, die Diktatur von Mubarak in Ägypten nicht mehr zu unterstützen.“
„(ANSA) - Die USA erklärten heute erneut ihre ‚Sorgen’ aufgrund der Gewalt in Ägypten und machten die Regierung von Mubarak darauf aufmerksam, dass sie nicht so handeln könne, als ob nichts geschehen wäre. Fox News berichtete, dass Obama nur zwei schlechte Möglichkeiten bezüglich Ägypten übrig bleiben würden.
…er warnte die Regierung von Kairo, dass sie ‚nicht einfach erneut die Karten mischen’ und so handeln könne, als ob im Land nichts geschehen wäre.
Das Weiße Haus und das State Department verfolgen sehr aus der Nähe die Lage in Ägypten, einer der Hauptverbündeten von Washington auf der Welt und Empfänger von ungefähr 1,5 Milliarden Dollar in Form von Zivil- und Militärhilfe pro Jahr.“
„Die US-amerikanischen Medien berichten jeden Tag ausführlich über die Unruhen in Ägypten und weisen immer wieder darauf hin, dass die Situation, unabhängig davon, wie die Lage dort gelöst wird, zu einem ständigen Kopfschmerz für Washington werden könnte.“
„Wenn Mubarak fällt, so die Meinung von Fox, könnten die Vereinigten Staaten und ihr anderer Hauptverbündeter im Mittleren Osten, Israel, einer Regierung der Muslimischen Brüder in Kairo und einer dem Westen feindlichen Wende in jenem Land von Nordafrika gegenüberstehen.“
„‚Wir haben 50 Jahre lang auf das falsche Pferd gesetzt’, erklärte Michael Scheuer, ehemaliger CIA-Agent, gegenüber der Fox. ‚Der Gedanke, dass das ägyptische Volk vergessen wird, dass wir ein halbes Jahrhundert lang Diktatoren unterstützt haben, ist ein Traum', ergänzte er.“
„(AFP).- Die internationale Gemeinschaft vervielfachte ihre Aufrufe an den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, damit dieser politische Reformen umsetzt und die Unterdrückung der Demonstrationen gegen seine Regierung beendet, welche am letzten Samstag schon fünf Tage hintereinander erreicht hatten.“
„Ihrerseits haben Nicolas Sarkozy, Angela Merkel und David Cameron am Samstag in einem gemeinsamen Kommuniqué den Präsidenten darum gebeten, angesichts der ‚legitimen Ansprüche’ seines Volkes ‚einen Wendeprozess in die Wege zu leiten’ und ‚die Anwendung der Gewalt gegen Zivilisten um jeden Preis zu vermeiden’.“
„Auch Iran rief die ägyptischen Behörden dazu auf, den Forderungen der Leute auf den Straßen nachzukommen.“
„König Abdala von Saudiarabien war dagegen der Meinung, dass die Protestaktionen ‚Angriffe gegen die Sicherheit und die Stabilität’ von Ägypten darstellen, die von ‚eingeschleusten Agenten’ im Namen der ‚Meinungsfreiheit’ durchgeführt würden.“
„Der Monarch rief Mubarak an, um ihm seine Solidarität zu erklären, berichtete die offizielle saudiarabische Presseagentur SPA.“
31. Januar:
„(EFE) Netanyahu fürchtet, dass ein Chaos in Ägypten die Übernahme der Macht seitens der Islamisten ermöglicht.“
„Der israelische Premierminister, Benjamin Netanyahu, erklärte heute seine Befürchtung, dass die Lage in Ägypten die Übernahme der Macht seitens der Islamisten ermöglicht; eine Beunruhigung, die er seinen Worte nach mit führenden Persönlichkeiten teilt, mit denen er sich im Laufe der letzten Tage unterhalten hat.“
„… der Premierminister lehnte es ab, jene durch örtliche Medien verbreitete Nachrichten zu kommentieren, die darauf abzielen, dass Israel heute zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten Ägypten den Aufmarsch von Truppen auf der Sinai-Halbinsel gestattet habe, was als eine Verletzung der Friedensabkommen von 1979 zwischen beiden Nationen angesehen wird.
Andererseits und angesichts der Kritikverlautbarungen gegenüber jenen Westmächten wie den Vereinigten Staaten und Deutschland, welche enge Beziehungen zu totalitären arabischen Regimes unterhalten, hat die deutsche Kanzlerin bestätigt: ‘Wir haben Ägypten nicht verlassen’.“
„Der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern ist seit dem vergangenen September paralysiert, hauptsächlich wegen der israelischen Weigerung, den Bau in den jüdischen Siedlungen im besetzten palästinensischen Gebiet zu stoppen.“
„Jerusalem, (EFE) – Israel neigt zur Aufrechterhaltung der Macht des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, den der israelische Staatschef Simon Peres heute unterstützte, indem er zu verstehen gab, dass ‘eine fanatische religiöse Oligarchie nicht besser als das Fehlen von Demokratie sei ’.“
„Die Erklärungen des Staatschefs stimmen mit der Verbreitung über die örtlichen Medien von Versuchen seitens Israels überein, Druck auf seine westlichen Verbündeten auszuüben, damit diese den Ton ihrer Kritik gegenüber dem Regime von Mubarak mäßigen, welches das ägyptische Volk und die Opposition zu stürzen versuchen.“
„Nicht genannte offizielle Quellen, die gestern von der Zeitung ‘Haaretz’ zitiert wurden, haben aufgezeigt, dass das israelische Außenministerium am Samstag ein Kommuniqué an seine Botschaften in den USA, in Kanada, China, Russland und mehreren europäischen Ländern geschickt habe, um die Botschafter zu bitten, dass sie vor den jeweiligen örtlichen Behörden mit Nachdruck auf der großen Bedeutung bestehen, die die Stabilität von Ägypten für Israel hat.“
„Die israelischen politischen Beobachter zeigen auf, dass der Fall von Mubarak die Camp-David-Abkommen gefährden könnte, welche Ägypten 1978 mit Israel unterzeichnet hat, und die spätere Unterzeichnung des bilateralen Friedensabkommens von 1979, besonders, wenn dies die Machtübernahme durch die islamistischen Muslimischen Brüder zufolge hätte, die umfangreiche gesellschaftliche Unterstützung genießen.“
„Israel sieht in Mubarak den Bürgen für den Frieden an seiner Südgrenze, außerdem eine bedeutende Unterstützung, um die Blockade des Gaza-Streifens aufrecht zu erhalten und die islamistisch palästinensische Hamas-Bewegung zu isolieren.“
„Eine der größten Befürchtungen von Israel besteht darin, dass die ägyptischen Unruhen, die den tunesischen auf den Fuß folgten, ebenfalls Jordanien erreichen, und das Regime von König Abdala II schwächen, dessen Land zusammen mit Ägypten als einziges arabisches Land Israel anerkannt hat.“
„Die kürzliche Ernennung von General Omar Suleiman als ägyptischer Vizepräsident und hiermit also möglicher Nachfolger des Präsidenten, wurde in Israel willkommen geheißen, das enge Beziehungen der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Verteidigung mit dem General unterhalten hat.“
„Aber die von den ägyptischen Protestkundgebungen eingeschlagene Richtung erlaubt es nicht, die Fortsetzung des Regimes als eine Tatsache anzusehen, die abgesichert wäre, und auch nicht, dass Israel in der Zukunft weiterhin in Kairo seinen wichtigsten regionalen Verbündeten haben werden wird.“
Wie ersichtlich konfrontiert die Welt zum ersten Mal drei Probleme gleichzeitig:
Klimakrise, Nahrungsmittelkrise und politische Krisen.
Zu diesen können noch weitere schlimme Gefahren hinzugefügt werden.
Die Gefahren eines Krieges, jedes Mal in höherem Maße zerstörerisch, sind sehr latent.
Werden die politischen Führungspersönlichkeiten die ausreichende Gelassenheit und genügend Gleichmut haben, um ihnen zu begegnen?
Davon hängt das Schicksal unserer Gattung ab.
Fidel Castro Ruz
1. Februar 2011
19:15 Uhr