Reflexionen des Genossen Fidel: Völkermord-Zynismus (Teil 1)
Keine vernünftige Person, vor allem jene, die Zugang zu elementaren Kenntnissen der Grundschule hatte, wäre damit einverstanden, unserer Gattung, vor allem den heutigen Kindern, Teenagern oder Jugendlichen heute, morgen und für immer das Recht auf Leben abzuerkennen. Nie zuvor haben die Menschen, als mit Intelligenz ausgestatteten Wesen, in der Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen so eine Erfahrung erlebt.
Ich fühle mich verpflichtet, all jenen, die sich die Mühe machen, diese Reflexionen zu lesen, meinen Standpunkt zu übermitteln, dass wir alle ohne Ausnahme die Pflicht haben, der Menschheit die Risiken bewusst zu machen, die aufgrund unverantwortlicher Entscheidungen von Politikern unerbittlich auf eine endgültige und totalen Katastrophe hinauslaufen; von Politikern, denen eher durch blinden Zufall und weniger durch ihre Begabung oder ihr Verdienst das Schicksal der Menschheit in die Hände gelegt wurde.
Seien die Bürger ihres Landes Anhänger eines Glaubens oder nicht, kein zurechnungsfähiger Mensch würde damit einverstanden sein, dass seine Kinder oder nahe stehende Verwandte ganz plötzlich oder als Opfer unter grässlichen und qualvollen Leiden sterben.
Nach den verabscheuungswürdigen Verbrechen, die die Organisation des Nordatlantikpakts unter der Schirmherrschaft der Vereinigten Staaten und der reichsten Länder Europas immer häufiger begeht, hat sich die Aufmerksamkeit der Welt auf das Treffen des G-20 konzentriert, wo es galt, die tiefe Wirtschaftkrise zu analysieren, die heute alle Nationen betrifft. Die internationale Öffentlichkeit, und vor allem die europäische, warteten auf eine Antwort auf die tiefe Wirtschaftskrise, die mit ihren tiefgreifenden sozialen sowie klimatischen Auswirkungen alle Einwohner des Planeten bedroht. Bei diesem Treffen sollte entschieden werden, ob der Euro als einheitliche Währung für die Mehrheit Europas erhalten bleibt, aber auch, ob einige Länder in der Gemeinschaft bleiben können oder nicht.
Trotz der Bemühungen Chinas, Russlands, Indonesiens, Südafrikas, Brasiliens, Argentiniens und anderer Schwellenländer, die mit dem Rest der Welt auf der Suche von Lösungen für die ernsten wirtschaftlichen Probleme zusammenarbeiten wollen, gab es keine Antwort oder Lösung für die ernsten Problemen der Weltwirtschaft.
Befremdend ist, dass die NATO, kaum dass sie die Operation in Libyen für beendet erklärt hat, – nach dem Luftangriff, der den verfassungsmäßigen Staatschef jenes Landes verwundete, das Fahrzeug zerstörte, in dem er fuhr, und er den Söldner des Imperiums ausgeliefert war, die ihn töteten und unter Verletzung der muslimischen Sitten und Traditionen als Kriegstrophäe präsentiert haben -, hat die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA), ein Organ der Vereinten Nationen, eine Einrichtung, die im Dienst des Weltfriedens stehen sollte, einen politischen, feindseligen und sektiererischen Bericht veröffentlicht, der die Welt an den Rand eines Krieges unter Nutzung von Atomwaffen stellt, den dasYankee-Imperium gemeinsam mit Großbritannien und Israel minuziös gegen Iran vorbereiten hat.
Der Ausspruch „Veni, vidi, vici“ des berühmten römischen Kaisers vor mehr als zweitausend Jahre, fand, sobald der Tod Gaddhafis bekannt wurde, seinen Ausdruck in den Worten „ich kam, ich sah, und er starb“, die über eine wichtige Fernsehkette ausgestrahlt wurden. Da erübrigen sich weitere Worte, um die Politik der Vereinigten Staaten zu beurteilen.
Was jetzt wichtig ist, ist die Notwendigkeit, bei den Völkern ein klares Bewusstsein über den Abgrund zu erwecken, an den die Menschheit gebracht wurde. Zwei Mal hat unsere Revolution das dramatische Risiko erlebt: im Oktober 1962, der kritischste Moment von allen, als die Menschheit fast am Rande eines nuklearen Holocausts stand; und Mitte 1987, als unsere Kräfte sich eine Schlacht mit den rassistischen südafrikanischen Truppen lieferten, die über Atomwaffe verfügten, die sie mit Hilfe der Israelis entwickelt hatten.
Der Schah von Iran hat damals neben Israel mit dem rassistischen und faschistischen Regime Südafrikas kollaboriert.
Was ist die UNO? eine von den Vereinigten Staaten vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges initiierte Einrichtung. Die USA, deren Staatsgebiet weit entfernt vom Kriegsort war, wurde enorm reich; sie hat 80% des Weltgoldes angehäuft und unter der Führung von Roosevelt, einem aufrichtigen Antifaschisten, die Entwicklung von Atomwaffen gefördert. Truman, sein Nachfolger, Oligarch und von mittelmäßigem Kaliber, zögerte nicht, sie 1945 gegen schutzlose Städte wie Hiroshima und Nagasaki zu benutzen.
Das Monopol des Weltgoldes in den Händen der Vereinigten Staaten und das Ansehen von Roosevelt erlaubten ihm, das Abkommen von Bretton Woods zu unterzeichnen, das den USA die Rolle zukommen ließ, den Dollar zu emittieren, der über viele Jahre als die einzige Devisenwährung im Welthandel benutzt wurde, ohne eine andere Bedingung, als dass sie durch Goldbarren gedeckt sein musste.
Am Ende jenes Krieges waren die Vereinigten Staaten auch das einzige Land, das Atomwaffen besaß, und sie zögerten nicht, dieses Privileg ihren Alliierten und Mitgliedern des Sicherheitsrates weiterzugeben: Großbritannien und Frankreich, die zwei wichtigsten kolonialen Weltmächte jener Epoche.
Gegenüber der UdSSR hat Truman kein einziges Wort über die Atomwaffen verlauten lassen, bevor er sie einsetzte. China wurde zu jener Zeit vom nationalistischen, oligarchischen und Pro-Yankee General Chiang Kai-shek regiert und konnte in jenem Sicherheitsrat nicht außen vor bleiben.
Die UdSSR, vom Krieg, der Zerstörung und dem Verlust von mehr als 20 Millionen ihrer Bürger durch die Invasion der Nazis schwer angeschlagen, hat enorme wirtschaftliche, wissenschaftliche und menschliche Ressourcen geopfert, um ihr nukleares Potential an das der Vereinigten Staaten anzugleichen. Vier Jahre später, 1949, hat sie ihre erste Atomwaffe getestet, 1953 ihre erste Wasserstoffbombe und 1955 ihre erste Megatonne. Frankreich hatte seine erste Atomwaffe im Jahr 1960.
Es gab 1957 nur drei Länder, die Atomwaffen besaßen, als die UNO unter der Schirmherrschaft der Yankees die IAEA gründete. Kann sich jemand vorstellen, dass diese Organisation, ein Instrument in den Händen der Vereinigten Staaten, etwas unternommen hat, um die Welt auf die schrecklichen Risiken für die Menschheit aufmerksam zu machen, wenn Israel, ein bedingungsloser Verbündeter der Vereinigten Staaten und der NATO, das im Zentrum der wichtigsten Erdöl- und Gasvorräte der Welt liegt, zu einer gefährlichen und aggressiven Kernmacht würde?
Seine Armee hat zusammen mit den englischen und französischen kolonialen Truppen Port Said angegriffen, als Abdel Nasser den Suez-Kanal, im Besitz von Frankreich, verstaatlichte, was den sowjetischen Premierminister zwang, ein Ultimatum zu übermitteln, das die Beendigung dieses Angriffes forderte, und den europäischen Verbündeten der Vereinigten Staaten keine andere Wahl blieb, als es zu befolgen.
Fortsetzung morgen.
Fidel Castro Ruz
12. November 2011
20:15 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Völkermord-Zynismus (Teil 2)
Um das Potential der UdSSR in ihren Bestrebungen zu veranschaulichen, die Parität mit dem Vereinigten Staaten auf diesem Gebiet zu erhalten, genügt es darauf hinzuweisen, dass es bei ihrem Zerfall im Jahr 1991 in Weißrussland 81, in Kasachstan 1400 und in der Ukraine circa 5000 Atomsprengköpfe gab, die in den Besitz der Russischen Föderation übergangen sind, der einzige Staat, der in der Lage war, die hohen Kosten zu aufzubringen, um seine Unabhängigkeit zu erhalten.
Aufgrund der START- und SORT- Abkommen über die Reduzierung von Atomwaffen, die zwischen den beiden großen Kernmächten unterzeichnet wurden, hat sich deren Anzahl um mehrere Tausend verringert.
Ein neues Abkommen dieser Art wurde zwischen beiden Mächten 2010 unterzeichnet.
Seitdem wurden die größten Anstrengungen zur Perfektionierung der Mittel zur Lenkung, Reichweite, Präzision und Täuschung der gegnerischen Verteidigung unternommen. Immense Summen werden in den militärischen Bereich investiert.
Sehr wenige Menschen auf der Welt, außer einzelne Denker und Wissenschaftler, sind sich darüber bewusst und warnen, dass allein die Explosion von 100 strategischen Atomwaffen ausreichend wäre, um das menschliche Leben auf der Welt auszulöschen. Die große Mehrheit würde infolge des nuklearen Winters, der entstehen würde, ein so unerbittliches wie schreckliches Ende haben.
Es sind acht Länder, die zurzeit Atomwaffen besitzen, fünf davon sind Mitglieder des Sicherheitsrates: Die Vereinigten Staaten, Russland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und China. Indien und Pakistan sind jeweils 1974 und 1998 in die Kategorie der Ländern eingereiht worden, die im Besitz von Atomwaffen sind. Diese sieben oben Genannten anerkennen diese Einstufung.
Im Gegensatz dazu hat Israel den Charakter als Kernwaffen besitzendes Land nie erkannt. Trotzdem wird eingeschätzt, dass dieses Land zwischen 200 und 500 Waffen dieser Art besitzt, ohne dass es sich betroffen fühlt, wenn die Öffentlichkeit über die schwerwiegenden Probleme beunruhigt ist, die die Auslösung eines Krieges in der Region verursachen würde, wo ein großer Teil der Energie erzeugt wird, die Industrie und Landwirtschaft der Erde in Bewegung halten.
Mittels des Besitzes von Massenvernichtungswaffen konnte Israel seine Rolle als Instrument des Imperialismus und des Kolonialismus in dieser Region des Mittleren Ostens spielen.
Es handelt sich nicht um das legitime Recht des israelischen Volkes, in Frieden und Freiheit zu leben und zu arbeiten, es geht eben genau um das Recht der anderen Völker der Region auf Freiheit und Frieden.
Während Israel beschleunigt ein nukleares Arsenal schuf, griff es 1981 den irakischen Kernreaktor in Osirak an und zerstörte ihn und tat 2007 dasselbe mit dem syrischen Reaktor in Dayr Az-Zawr, eine Tatsache, über die die Öffentlichkeit seltsamerweise nicht informiert wurde. Die Vereinten Nationen und die IAEA wussten über diese Ereignisse ganz genau Bescheid. Solche Handlungen konnten auf die Unterstützung durch die Vereinigten Staaten und den Atlantikpakt zählen.
Es ist nicht verwunderlich, dass die höchsten israelischen Stellen ihre Absicht kund tun, jetzt dasselbe mit dem Iran zu machen. Der Iran mit seinem enormen Reichtum an Erdöl und Gas, war Opfer von Verschwörungen von Großbritannien und den Vereinigten Staaten, deren Unternehmen die Ressourcen jenes Landes ausplünderten. Die Streitkräfte wurden mit der modernsten Bewaffnung der US-Rüstungsindustrie ausgestattet.
Der Schah Resa Pahlewi wollte ebenfalls Atomwaffen erwerben. Aber seine Forschungszentren hat niemand angegriffen. Der Krieg Israels war gegen die arabischen Muslime gerichtet und nicht gegen die im Iran, denn sie waren zu einem Bollwerk der NATO umgewandelt worden, das auf das Herz der UdSSR abzielte.
Die äußerst gläubigen Massen dieser Nation haben unter der Führung des Ajatollah Chomeini der Macht jener Waffen getrotzt, stürzten den Schah vom Thron und entwaffneten eine der am besten ausgerüsteten Armeen der Welt, ohne einen einzigen Schuss abzugeben.
Aufgrund seiner Kampfkraft, der Einwohnerzahl und der flächenmäßigen Ausdehnung des Landes ist ein Angriff gegenüber dem Iran mit den Kriegsabenteuern Israels im Irak und in Syrien nicht zu vergleichen. Hier würde unweigerlich ein blutiger Krieg ausgelöst werden. Daran sollte man keinen Zweifel hegen.
Israel verfügt über eine hohe Anzahl an Atomwaffen sowie über die Fähigkeit, sie an jeden Zielort in Europa, Asien, Afrika und Ozeanien zu befördern. Ich frage mich: Hat die AIEA das moralische Recht, gegen ein Land Sanktionen zu verhängen und dieses zu ersticken, wenn dieses in Selbstverteidigung zu tun versucht, was Israel im Herzen des Mittleren Ostens tat?
Ich bin der festen Meinung, dass kein Land der Welt Atomwaffen besitzen sollte, und dass diese Energie der menschlichen Gattung zugute kommen sollte. Ohne diese Kooperationsbereitschaft marschiert die Menschheit unausweichlich auf ihre eigene Zerstörung zu. Unter den israelischen Bürgern selbst, einem zweifellos fleißigen und intelligenten Volk, werden viele mit dieser unsinnigen und absurden Politik, die sie in die totale Katastrophe führt, nicht übereinstimmen.
Worüber wird heute in der Welt hinsichtlich der Wirtschaftskrise gesprochen?
Die internationalen Presseagenturen informieren, dass „US-Präsident Barack Obama und sein chinesischer Amtskollege, Hu Jintao, gegensätzliche kommerzielle Tagesordnungen präsentierten, […] und die zunehmenden Spannungen zwischen den zwei größten Wirtschaften der Welt hervorheben“.
„Obama benutzte seine Rede, –so bestätigt Reuters–, um China mit wirtschaftlichen Sanktionen zu bedrohen, es sei denn, das Land begänne ‚nach den Regeln zu spielen’…“. Solche Regeln sind zweifellos die im Interesse der Vereinigten Staaten.
„Obama – bekräftigt die Presseagentur – befindet sich mitten im Kampf um die Wiederwahl im nächsten Jahr und wird von seinen republikanischen Gegnern angeklagt, nicht hart genug gegenüber China zu sein.“
Die am Donnerstag und Freitag veröffentlichten Nachrichten stellten die Tatsachen, die wir gerade erleben, viel besser dar.
AP, die am besten informierte US-Presseagentur, teilte Folgendes mit: „Irans oberster Führer wies die Vereinigten Staaten und Israel darauf hin, dass die Antwort des Iran energisch sein wird, falls seine Erzfeinde einen militärischen Angriff gegen das Land beginnen…“
Die deutsche Presseagentur informierte, dass China erklärte, dass es wie immer der Meinung sei, dass Dialog und Kooperation die einzige Form einer aktiven Annäherung sind, um das Problem zu lösen.
Russland war ebenfalls gegen Strafmaßnahmen gegenüber dem Iran.
Deutschland lehnte die militärische Option ab, war aber für strenge Sanktionen gegen den Iran.
Das Vereinigte Königreich und Frankreich setzen sich für strenge und energische Sanktionen ein.
Die Russische Föderation bestätigte, dass sie alles Mögliche unternehmen werden, um eine militärische Operation gegen den Iran zu verhindern, und kritisierte den IAEA-Bericht.
„‚Eine militärische Operation gegenüber dem Iran könnte sehr schlimme Auswirkungen mit sich bringen, und Russland wird sich einsetzen müssen, um die Gemüter zu besänftigen’, sagte Kontantin Kosachov, Leiter des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten der Duma“ und kritisierte, laut EFE, „die Behauptungen seitens der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Israels, dass der Gebrauch von Gewalt möglich ist und dass der Beginn einer militärischen Operation gegen den Iran immer näher rückt“.
Der Herausgeber der US-Zeitschrift EIR, Edward Spannaus, erklärte, dass der Angriff gegen den Iran zum Dritten Weltkrieg führen wird.
Selbst der US-Verteidigungsminister gab zu, nachdem er vor kurzem nach Israel reiste, dass er von der israelischen Regierung kein Versprechen bekommen konnte, die Vereinigten Staaten vor einem Angriff gegen den Iran zu konsultieren. So weit sind wir gekommen.
Der Stellvertretende Minister für Politische und Militärische Angelegenheiten der Vereinigten Staaten deckte die obskuren Absichten des Imperiums ganz offen auf:
„Israel und die Vereinigten Staaten werden gemeinsam an den ‚wichtigsten’ Manövern teilnehmen, die von ‚größter Bedeutung’ in der Geschichte der Verbündeten sind, erklärte am Samstag Anrew Shapiro, stellvertretender Minister für Politische und Militärische Angelegenheiten der Vereinigten Staaten“.
„…am […] Washingtoner Institut für Politik des Mittleren Ostens verkündete Shapiro, dass über 5.000 Mann der US-amerikanischen und der israelischen Streitkräfte an den Manövern teilnehmen werden und man die Verteidigung von ballistischen Raketen Israels simulieren wird“.
„Die israelische Technologie gilt als essenziell für die Verbesserung unserer nationalen Sicherheit und für den Schutz unserer Truppen, fügte er hinzu…“
„Shapiro betonte die Unterstützung der Obama-Regierung für Israel trotz der Kommentare vom Freitag seitens eines hohen US-Beamten, der seine Besorgnis ausdrückte, dass Israel die Vereinigten Staaten nicht vorinformieren wird, wenn eine militärische Aktion gegen die nuklearen Einrichtungen des Iran durchgeführt wird.“
„Unsere Beziehung zur Sicherheit Israels ist umfangreicher, tiefer und stärker denn je.“
„Wir unterstützen Israel, weil es unser nationales Interesse ist, dies zu tun’ […] Es ist die tatsächliche militärische Kraft Israels, die mögliche Angreifer abschreckt und hilft, den Frieden und die Stabilität zu fördern.“
Die US-Botschafterin bei der UNO, Susan Rice, sagte der BBC heute, am 13. November, dass die Möglichkeit eines militärischen Einsatzes in Iran noch immer auf der Tagesordnung steht, und dass es aufgrund der Verhaltensweise der Iranis eine reale Option ist.
Sie bestand darauf, dass die US-Regierung zu dem Schluss gekommen ist, dass es erforderlich sein wird, mit dem gegenwärtigen iranischen System Schluss zu machen, um zu verhindern, dass dieses ein nukleares Arsenal schafft. „Ich bin davon überzeugt, dass in diesem Sinne ein Systemwechsel unsere einzige Option sein wird“, gab Rice zu. Das bedarf keiner weiteren Worte.
Fidel Castro Ruz
13. November 2011
20:17 Uhr
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Sonntag, 13. November 2011
Samstag, 12. November 2011
Der überwätigende Sieg von Daniel und der FSLN
Reflexionen des Genossen Fidel: Der überwätigende Sieg von Daniel und der FSLN
Vor 72 Stunden, am Sonntag dem 6. November, haben allgemeine Wahlen stattgefunden, bei denen Daniel Ortega und der FSLN (Sandinistische Nationale Befreiungsfront) von Nicaragua einen überwältigenden Sieg erreicht haben.
Der blinde Zufall wollte, dass am darauf folgenden Tag das 94. Jubiläum der ruhmreichen Sowjetischen Sozialistischen Revolution begangen wurde. Russische Arbeiter, Bauern und Soldaten haben unauslöschliche Seiten in der Geschichte geschrieben und der Name von Lenin wird sich für immer unter allen jenen Männern und Frauen auszeichnen, die von einem gerechten Schicksal für die Menschheit träumen.
Diese Themen sind immer komplizierter und nie werden die Bemühungen ausreichend genug sein, die in die Erziehung und Ausbildung der neuen Generationen investiert werden. Deshalb widme ich heute diese Seiten, um dieses Ereignis zu kommentieren, inmitten von so vielen anderen, die täglich auf der Welt vorkommen und über die uns auf solch einer zunehmenden Anzahl von Wegen Nachrichten zukommen, die wir uns vor ein paar Jahrzehnten kaum vorstellen konnten.
Ich muss sagen, dass die Wahlen in Nicaragua auf traditionelle und bürgerliche Art durchgeführt wurden, die absolut nicht gerecht oder gleichmäßig ist, da in der Regel die oligarchischen, den nationalen Interessen feindlichen und proimperialistisch eingestellten Bevölkerungsgruppen das Monopol über die wirtschaftlichen Mittel und die Ressourcen der Werbung und Propaganda besitzen, die im allgemeinen, und besonders in unserer Hemisphäre, im Dienst der politischen und militärischen Interessen des Imperiums stehen, weswegen das Ausmaß des sandinistischen Sieges noch höher einzuschätzen ist.
Das ist eine Wahrheit, die in unserem Vaterland seit dem Tod von José Martí am 19. Mai 1895 in Dos Ríos gut bekannt ist, als er „mit der Unabhängigkeit Kubas rechtzeitig verhindern wollte, dass die Vereinigten Staaten sich entlang der Antillen ausbreiten und mit dieser zusätzlichen Kraft über unsere Länder Amerikas herfallen.“ Wir werden es immer wieder wiederholen, vor allem, weil unser Volk fünfzig Jahre lang der anhaltenden Wirtschaftblockade sowie den brutalen Angriffen dieses Imperiums standgehalten hat.
Trotzdem ist unser Volk nicht vom Hass bewegt, sondern von den Ideen beseelt. Aus ihnen ist unsere Solidarität mit dem Volk von Sandino, dem General der freien Menschen, hervorgegangen. Wir haben voller Bewunderung seine Geschichte gelesen, als wir vor mehr als 60 Jahren Studenten waren und noch nicht jene wunderbaren kulturellen Perspektiven wie jene hatten, die in ein paar Tagen gemeinsam mit den Mittelschülern an dem Universitätsfestival des Buches und der Literatur teilnehmen werden, einer schon zu einer wunderschönen Tradition gewordenen Veranstaltung.
Der heldenhafte Tod des nicaraguanischen Helden, der gegen die Yankee-Besatzung seines Gebietes gekämpft hat, ist immer eine Quelle der Inspiration für die kubanischen Revolutionäre gewesen. Deshalb ist unsere Solidarität mit den nicaraguanischen Volk seit dem ersten Tage des Siegs der Revolution am 1. Januar 1959 überhaupt nicht merkwürdig.
Gestern, d.h. am 8. November, hat uns die Tageszeitung Granma den heldenhaften Tod des Begründers der FSLN, Carlos Fonseca Amador, im November 1976 – kaum zweieinhalb Jahre vor dem Sieg – ins Gedächtnis gerufen. Amador, „El Tayacán (Hirt und Führer) – Sieger über den Tod“, und wie im Text eines schönen Liedes zu seinen Ehren geschrieben steht: „Bräutigam des rotschwarzen Vaterlandes, ganz Nicaragua ruft dir zu: wir sind an deiner Seite!“.
Daniel kenne ich recht gut; nie hat er extremistische Haltungen eingenommen und er ist den grundlegenden Prinzipien immer unveränderlich treu gewesen. Mit der Präsidentschaft betraut, ausgehend von einer kollektiven politischen Führung, hat er sich immer durch ein respektvolles Benehmen gegenüber den Standpunkten von Genossen jener Tendenzen ausgezeichnet, die in einer bestimmten Kampfetappe vor dem Sieg innerhalb des Sandinismus entstanden sind. So wurde er zu einem Einheitsfaktor für die Revolutionäre und hatte regelmäßige Treffen mit dem Volk. Deswegen wurde er so beliebt unter den ärmsten Bevölkerungsgruppen Nicaraguas.
Da die Sandinistische Revolution so tiefgründig war, hat dies den Hass der nicaraguanischen Oligarchie und des Yankee-Imperialismus gegen sie hervorgerufen.
Die grässlichsten Verbrechen wurden gegen sein Land und sein Volk bei jenen schmutzigen Machenschaften begangen, die von Reagan und Bush, jeweils von der Präsidentschaft bzw. der Central Intelligence Agency aus gefördert wurden.
So wurden zahlreiche konterrevolutionäre Banden von ihnen organisiert, ausgebildet und versorgt; der Drogenhandel wurde zu einem Finanzierungsmittel für die Konterrevolution und zehntausende Waffen wurden ins Land eingeführt, die den Tod oder die Verstümmelung Tausender Nicaraguaner verursacht haben.
Die Sandino-Anhänger haben die Wahlen inmitten jenes unfairen und ungleichen Kampfes aufrechterhalten.
Dazu kam der Zusammenbruch des sozialistischen Lagers, die imminente Auflösung der UdSSR und der Beginn der so genannten Sonderperiode in unserem Vaterland. Unter so schwierigen Umständen und trotz der Unterstützung der Mehrheit des nicaraguanischen Volkes, die bei allen Meinungsumfragen zum Ausdruck kam, war eine siegreiche Wahl nicht möglich.
Das nicaraguanische Volk wurde noch einmal gezwungen, fast 17 Jahre korrupte und proimperialistische Regierungen zu erleiden. Die in Nicaragua schon erreichten Kennziffern im Gesundheitswesen, bei der Alphabetisierung und auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit begannen schmerzhaft abzusinken. Trotzdem haben die sandinistischen Revolutionäre unter der Führung von Daniel alle diese bitteren Jahre weitergekämpft und das Volk hat die Regierung zurückgewonnen, obwohl dies unter sehr schwierigen Bedingungen geschah, die eine äußerst große Erfahrung und politische Weisheit erforderten.
Kuba war weiterhin der brutalen Yankee-Blockade unterworfen und litt außerdem unter den harten Folgen der Sonderperiode und die Feindseligkeit eines der schlimmsten Mörder, der die Vereinigten Staaten regiert hat, George W. Bush, der Sohn jenes Vaters, der die schmutzigen Machenschaften in Nicaragua gefördert hatte, sowie den Terroristen Posada Carriles freigelassen hatte, damit dieser Waffen unter den Konterrevolutionären in Nicaragua verteilen konnte, und Orlando Bosch, den anderen Autor des Verbrechens von Barbados, begnadigt hat.
Jedoch mit der Bolivarianischen Revolution in Venezuela sowie der Machtübernahme von solchen Regierungen in Ecuador, Bolivien, Brasilien, Uruguay, Argentinien und Paraguay, die sich für die Unabhängigkeit und Integration der lateinamerikanischen Völker engagieren, begann eine neue Etappe in Unserem Amerika.
Es freut uns außerdem sagen zu können, dass die Solidarität Kubas mit dem Vaterland von Sandino im politischen und sozialen Bereich niemals aufgehört hat. Gerechterweise muss ich sagen, dass Nicaragua eines der Länder war, die die kubanische Solidarität im Gesundheits- und Bildungswesen am besten genutzt hat.
Die Tausenden Ärzte, die in diesem heldenhaften brüderlichen Land gearbeitet haben, sind wirklich echt motiviert wegen der ausgezeichneten Nutzung und Anwendung, die alle ihre Bemühungen seitens der Sandinisten gefunden haben. Dasselbe kann von den Tausenden Lehrern behauptet werden, die sie einst in der ersten Etappe des Revolutionsprozesses in die abgelegenen Gebirge geschickt haben, um dort den Bauern das Lesen und Schreiben beizubringen. Heute sind die Erfahrungen im Bildungsbereich allgemein, und besonders die von der medizinischen Ausbildung in der Lateinamerikanischen Medizinschule abgeleiteten Erfahrungen, wo Tausende ausgezeichnete Ärzte ausgebildet werden, an Nicaragua weitergegeben worden. Diese Realitäten sind für unser Volk ein ausgezeichneter Ansporn.
Diese Details, die ich erwähnt habe, sind nur ein Beispiel der fruchtbaren Bemühungen der sandinistischen Revolutionäre zugunsten der Entwicklung ihres Vaterlandes.
Das Wichtigste bei der Rolle, die Daniel innehat, und meiner Meinung nach der Grund überhaupt seines überwältigenden Sieges, besteht darin, dass er immer im Kontakt mit dem Volk geblieben ist, und ununterbrochen für seinen Wohlstand gekämpft hat.
Er ist jetzt ein echt erfahrener Leader, der in der Lage gewesen ist, komplizierte und schwierige Situationen ab jenen Jahre zu meistern, in denen das Land erneut unter der Schirmherrschaft des raffgierigen Imperialismus stand. Er versteht es, komplizierte Probleme auf intelligente Weise zu lösen, weiß, was er tun kann oder nicht, was er tun darf oder nicht, um den Frieden und die nachhaltigen Fortschritte bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes zu gewährleisten. Er weiß ganz genau, dass er den überwältigenden Sieg seinem heldenhaften und tapferen Volk verdankt, dank dessen umfangreicher Beteiligung und der fast zwei Drittel für ihn abgegebenen Stimmen. Er ist in der Lage gewesen, enge Beziehung zu den Arbeiter, den Bauern, den Studierenden, den Jugendlichen, den Frauen, den Fachkräften, den Akademikern, den Künstlern und zu allen fortschrittlichen Bevölkerungsgruppen und Kräften aufzubauen, von denen das Land getragen wird und die es voranbringen. Meiner Meinung nach ist der Aufruf an alle demokratischen politischen Kräfte ganz in Ordnung, an alle Kräfte, die bereit sind, für die Unabhängigkeit und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes zu arbeiten.
In der gegenwärtigen Welt sind die Probleme äußerst kompliziert und schwierig. Aber solange die Welt existiert, können und müssen wir, als kleine Länder, unsere Rechte auf Unabhängigkeit, Zusammenarbeit, Entwicklung und Frieden ausüben.
Fidel Castro Ruz
9. November 2011
20:12 Uhr
Vor 72 Stunden, am Sonntag dem 6. November, haben allgemeine Wahlen stattgefunden, bei denen Daniel Ortega und der FSLN (Sandinistische Nationale Befreiungsfront) von Nicaragua einen überwältigenden Sieg erreicht haben.
Der blinde Zufall wollte, dass am darauf folgenden Tag das 94. Jubiläum der ruhmreichen Sowjetischen Sozialistischen Revolution begangen wurde. Russische Arbeiter, Bauern und Soldaten haben unauslöschliche Seiten in der Geschichte geschrieben und der Name von Lenin wird sich für immer unter allen jenen Männern und Frauen auszeichnen, die von einem gerechten Schicksal für die Menschheit träumen.
Diese Themen sind immer komplizierter und nie werden die Bemühungen ausreichend genug sein, die in die Erziehung und Ausbildung der neuen Generationen investiert werden. Deshalb widme ich heute diese Seiten, um dieses Ereignis zu kommentieren, inmitten von so vielen anderen, die täglich auf der Welt vorkommen und über die uns auf solch einer zunehmenden Anzahl von Wegen Nachrichten zukommen, die wir uns vor ein paar Jahrzehnten kaum vorstellen konnten.
Ich muss sagen, dass die Wahlen in Nicaragua auf traditionelle und bürgerliche Art durchgeführt wurden, die absolut nicht gerecht oder gleichmäßig ist, da in der Regel die oligarchischen, den nationalen Interessen feindlichen und proimperialistisch eingestellten Bevölkerungsgruppen das Monopol über die wirtschaftlichen Mittel und die Ressourcen der Werbung und Propaganda besitzen, die im allgemeinen, und besonders in unserer Hemisphäre, im Dienst der politischen und militärischen Interessen des Imperiums stehen, weswegen das Ausmaß des sandinistischen Sieges noch höher einzuschätzen ist.
Das ist eine Wahrheit, die in unserem Vaterland seit dem Tod von José Martí am 19. Mai 1895 in Dos Ríos gut bekannt ist, als er „mit der Unabhängigkeit Kubas rechtzeitig verhindern wollte, dass die Vereinigten Staaten sich entlang der Antillen ausbreiten und mit dieser zusätzlichen Kraft über unsere Länder Amerikas herfallen.“ Wir werden es immer wieder wiederholen, vor allem, weil unser Volk fünfzig Jahre lang der anhaltenden Wirtschaftblockade sowie den brutalen Angriffen dieses Imperiums standgehalten hat.
Trotzdem ist unser Volk nicht vom Hass bewegt, sondern von den Ideen beseelt. Aus ihnen ist unsere Solidarität mit dem Volk von Sandino, dem General der freien Menschen, hervorgegangen. Wir haben voller Bewunderung seine Geschichte gelesen, als wir vor mehr als 60 Jahren Studenten waren und noch nicht jene wunderbaren kulturellen Perspektiven wie jene hatten, die in ein paar Tagen gemeinsam mit den Mittelschülern an dem Universitätsfestival des Buches und der Literatur teilnehmen werden, einer schon zu einer wunderschönen Tradition gewordenen Veranstaltung.
Der heldenhafte Tod des nicaraguanischen Helden, der gegen die Yankee-Besatzung seines Gebietes gekämpft hat, ist immer eine Quelle der Inspiration für die kubanischen Revolutionäre gewesen. Deshalb ist unsere Solidarität mit den nicaraguanischen Volk seit dem ersten Tage des Siegs der Revolution am 1. Januar 1959 überhaupt nicht merkwürdig.
Gestern, d.h. am 8. November, hat uns die Tageszeitung Granma den heldenhaften Tod des Begründers der FSLN, Carlos Fonseca Amador, im November 1976 – kaum zweieinhalb Jahre vor dem Sieg – ins Gedächtnis gerufen. Amador, „El Tayacán (Hirt und Führer) – Sieger über den Tod“, und wie im Text eines schönen Liedes zu seinen Ehren geschrieben steht: „Bräutigam des rotschwarzen Vaterlandes, ganz Nicaragua ruft dir zu: wir sind an deiner Seite!“.
Daniel kenne ich recht gut; nie hat er extremistische Haltungen eingenommen und er ist den grundlegenden Prinzipien immer unveränderlich treu gewesen. Mit der Präsidentschaft betraut, ausgehend von einer kollektiven politischen Führung, hat er sich immer durch ein respektvolles Benehmen gegenüber den Standpunkten von Genossen jener Tendenzen ausgezeichnet, die in einer bestimmten Kampfetappe vor dem Sieg innerhalb des Sandinismus entstanden sind. So wurde er zu einem Einheitsfaktor für die Revolutionäre und hatte regelmäßige Treffen mit dem Volk. Deswegen wurde er so beliebt unter den ärmsten Bevölkerungsgruppen Nicaraguas.
Da die Sandinistische Revolution so tiefgründig war, hat dies den Hass der nicaraguanischen Oligarchie und des Yankee-Imperialismus gegen sie hervorgerufen.
Die grässlichsten Verbrechen wurden gegen sein Land und sein Volk bei jenen schmutzigen Machenschaften begangen, die von Reagan und Bush, jeweils von der Präsidentschaft bzw. der Central Intelligence Agency aus gefördert wurden.
So wurden zahlreiche konterrevolutionäre Banden von ihnen organisiert, ausgebildet und versorgt; der Drogenhandel wurde zu einem Finanzierungsmittel für die Konterrevolution und zehntausende Waffen wurden ins Land eingeführt, die den Tod oder die Verstümmelung Tausender Nicaraguaner verursacht haben.
Die Sandino-Anhänger haben die Wahlen inmitten jenes unfairen und ungleichen Kampfes aufrechterhalten.
Dazu kam der Zusammenbruch des sozialistischen Lagers, die imminente Auflösung der UdSSR und der Beginn der so genannten Sonderperiode in unserem Vaterland. Unter so schwierigen Umständen und trotz der Unterstützung der Mehrheit des nicaraguanischen Volkes, die bei allen Meinungsumfragen zum Ausdruck kam, war eine siegreiche Wahl nicht möglich.
Das nicaraguanische Volk wurde noch einmal gezwungen, fast 17 Jahre korrupte und proimperialistische Regierungen zu erleiden. Die in Nicaragua schon erreichten Kennziffern im Gesundheitswesen, bei der Alphabetisierung und auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit begannen schmerzhaft abzusinken. Trotzdem haben die sandinistischen Revolutionäre unter der Führung von Daniel alle diese bitteren Jahre weitergekämpft und das Volk hat die Regierung zurückgewonnen, obwohl dies unter sehr schwierigen Bedingungen geschah, die eine äußerst große Erfahrung und politische Weisheit erforderten.
Kuba war weiterhin der brutalen Yankee-Blockade unterworfen und litt außerdem unter den harten Folgen der Sonderperiode und die Feindseligkeit eines der schlimmsten Mörder, der die Vereinigten Staaten regiert hat, George W. Bush, der Sohn jenes Vaters, der die schmutzigen Machenschaften in Nicaragua gefördert hatte, sowie den Terroristen Posada Carriles freigelassen hatte, damit dieser Waffen unter den Konterrevolutionären in Nicaragua verteilen konnte, und Orlando Bosch, den anderen Autor des Verbrechens von Barbados, begnadigt hat.
Jedoch mit der Bolivarianischen Revolution in Venezuela sowie der Machtübernahme von solchen Regierungen in Ecuador, Bolivien, Brasilien, Uruguay, Argentinien und Paraguay, die sich für die Unabhängigkeit und Integration der lateinamerikanischen Völker engagieren, begann eine neue Etappe in Unserem Amerika.
Es freut uns außerdem sagen zu können, dass die Solidarität Kubas mit dem Vaterland von Sandino im politischen und sozialen Bereich niemals aufgehört hat. Gerechterweise muss ich sagen, dass Nicaragua eines der Länder war, die die kubanische Solidarität im Gesundheits- und Bildungswesen am besten genutzt hat.
Die Tausenden Ärzte, die in diesem heldenhaften brüderlichen Land gearbeitet haben, sind wirklich echt motiviert wegen der ausgezeichneten Nutzung und Anwendung, die alle ihre Bemühungen seitens der Sandinisten gefunden haben. Dasselbe kann von den Tausenden Lehrern behauptet werden, die sie einst in der ersten Etappe des Revolutionsprozesses in die abgelegenen Gebirge geschickt haben, um dort den Bauern das Lesen und Schreiben beizubringen. Heute sind die Erfahrungen im Bildungsbereich allgemein, und besonders die von der medizinischen Ausbildung in der Lateinamerikanischen Medizinschule abgeleiteten Erfahrungen, wo Tausende ausgezeichnete Ärzte ausgebildet werden, an Nicaragua weitergegeben worden. Diese Realitäten sind für unser Volk ein ausgezeichneter Ansporn.
Diese Details, die ich erwähnt habe, sind nur ein Beispiel der fruchtbaren Bemühungen der sandinistischen Revolutionäre zugunsten der Entwicklung ihres Vaterlandes.
Das Wichtigste bei der Rolle, die Daniel innehat, und meiner Meinung nach der Grund überhaupt seines überwältigenden Sieges, besteht darin, dass er immer im Kontakt mit dem Volk geblieben ist, und ununterbrochen für seinen Wohlstand gekämpft hat.
Er ist jetzt ein echt erfahrener Leader, der in der Lage gewesen ist, komplizierte und schwierige Situationen ab jenen Jahre zu meistern, in denen das Land erneut unter der Schirmherrschaft des raffgierigen Imperialismus stand. Er versteht es, komplizierte Probleme auf intelligente Weise zu lösen, weiß, was er tun kann oder nicht, was er tun darf oder nicht, um den Frieden und die nachhaltigen Fortschritte bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes zu gewährleisten. Er weiß ganz genau, dass er den überwältigenden Sieg seinem heldenhaften und tapferen Volk verdankt, dank dessen umfangreicher Beteiligung und der fast zwei Drittel für ihn abgegebenen Stimmen. Er ist in der Lage gewesen, enge Beziehung zu den Arbeiter, den Bauern, den Studierenden, den Jugendlichen, den Frauen, den Fachkräften, den Akademikern, den Künstlern und zu allen fortschrittlichen Bevölkerungsgruppen und Kräften aufzubauen, von denen das Land getragen wird und die es voranbringen. Meiner Meinung nach ist der Aufruf an alle demokratischen politischen Kräfte ganz in Ordnung, an alle Kräfte, die bereit sind, für die Unabhängigkeit und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes zu arbeiten.
In der gegenwärtigen Welt sind die Probleme äußerst kompliziert und schwierig. Aber solange die Welt existiert, können und müssen wir, als kleine Länder, unsere Rechte auf Unabhängigkeit, Zusammenarbeit, Entwicklung und Frieden ausüben.
Fidel Castro Ruz
9. November 2011
20:12 Uhr
Donnerstag, 3. November 2011
Das Treffen der G-20
Reflexionen des Genossen Fidel: Das Treffen der G-20
Morgen beginnt das Treffen der G-20, d.h., das Treffen einerseits der reichsten Länder des Planeten, mit dem höchsten Entwicklungsstand: die Vereinigten Staaten, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und die Europäische Union als gesonderte Einrichtung mit Teilnahmerecht, die das grundsätzliche Bollwerk der NATO sind, in Verbindung mit ihren Verbündeten Japan, Südkorea, Australien und der Türkei, in ihrer doppelten Eigenschaft als Entwicklungsland und NATO-Mitglied, sowie Saudiarabien - ein riesiger Speicher von Leichtöl in den Händen der transnationalen Konzerne des Westens, die dort täglich 9,4 Mio. Barrels fördern, deren Wert zum gegenwärtigen Preis jeden Tag eine Milliarde US-Dollar beträgt. Diese auf einer Seite des Tisches und auf der anderen Seite eine Gruppe von Ländern mit zunehmendem wirtschaftlichen und politischen Gewicht, die in der Tat, aufgrund der Anzahl ihrer Bewohner und ihrer Naturressourcen, zu einem Ausdruck der Interessen der Mehrheit unserer leidenden und ausgeplünderten Welt werden: die Volksrepublik China, die Russische Föderation, Indien, Indonesien, Südafrika, Brasilien, Argentinien und Mexiko.
Spanien, auch ein Nato-Bündnispartner, ist nur „Land mit Gaststatus“.
Es handelt sich um ein Treffen zwischen den großen Produzenten von Maschinen, Ausrüstungen und Industrieerzeugnissen und den großen Rohstoff-Lieferanten, die während eines halben Millenniums nach der Eroberung europäische Kolonien waren und im letzten Jahrhundert die ehemaligen Metropolen mit landwirtschaftlichen und mineralischen Produkten und Energie-Trägern belieferten, wobei sie Opfer eines unbarmherzigen und unfairen Austausches gewesen sind.
Diese dunkle Periode der Geschichte besteht, seitdem die Nachkommen der barbarischen Stämme, die Europa bewohnten, mit Schwertern, Armbrüsten und Arkebusen bewaffnet, diese Halbkugel „entdeckten“ und eroberten.
Die von der so genannten westlichen Welt dermaßen gerechtfertigten „Entdecker“ - als ob ein Teil der Menschheit nicht schon seit 40 000 Jahren auf diesem Kontinent leben würde -, hatten vor, nach einer kürzeren Route für den Handel mit China zu suchen.
In jenem Land, über das sie durch die Händler von Seide und anderen, bei der Aristokratie und dem entstehenden Bürgertum von Europa gefragten, kostspieligen Produkten im Bild waren, hätten sie eine fabelhafte Zivilisation vorgefunden, die über eine Schriftsprache verfügte, eine elegante, ausgeklügelte Kunst, Landwirtschaft, Metalle, Pulver und fortgeschrittene Prinzipien von politischer und militärischer Organisation besaß, einschließlich Armeen mit einigen zehntausend, vielleicht auch hunderttausend Kavallerie-Soldaten.
Sie waren kurz vor dem Kentern, als sie in der Nähe von Kuba Festland fanden. Kurz danach hat Kolumbus im Namen des Königs von Spanien von unserer Insel Besitz ergriffen. Hätte er das tun können, wenn er, wie es seine Absicht war, wirklich in China angekommen wäre? Sein Fehler hat dieser Halbkugel einige Dutzende Millionen an Menschenleben gekostet, die infolge der kraft einer päpstlichen Bulle erfolgten Aufteilung von Amerika zwischen den beiden Reichen der iberischen Halbinsel bei den ständigen kämpferischen Auseinandersetzungen des mittelalterlichen Adels umkamen.
Die Eroberung und die Suche nach Gold und Silber kostete - wie der geniale Maler, der Indio Oswaldo Guayasamín, aufgezeigt hat - der Bevölkerung dieser Hemisphäre 70 Millionen Menschenleben, jener Hemisphäre, die Wiege wichtiger Zivilisationen war.
Schwarz-Afrika kann auch etwas dazu sagen, was jene Eroberung für Millionen von seinen Söhnen und Töchtern bedeutet hat, die ihren Ländern entrissen und als Sklaven in dieser Hemisphäre verkauft wurden.
Die Multimillionärs-Oligarchie, deren Staats- bzw. Regierungschefs sich in Cannes mit den Vertretern von ca. 6 Milliarden Einwohnern treffen wird, die eine würdige Existenz für ihre Völker anstreben, sollte über diese Realitäten nachdenken.
Jene Länder beabsichtigen, die Technologien und die Märkte über die Patente, die Banken, die modernsten und kostspieligsten Transportmittel, die kybernetische Beherrschung der komplexen Produktionsprozesse und die Kontrolle der Kommunikationen und der Massenmedien zu monopolisieren, um die Welt täuschen und betrügen zu können.
Gegenwärtig, wo die Anzahl der Erdbewohner 7 Milliarden Menschen beträgt, wird von jenen Staaten, die nur eine von je sieben Personen vertreten - die den massiven Protesten in Europa und in den USA nach zu urteilen, nicht sehr glücklich sind -, das Überleben unserer Gattung in Gefahr gebracht.
Könnte irgendjemand vergessen, das die USA das Land gewesen sind, das die Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls verhinderte, als man noch über ein wenig mehr Zeit verfügte, um eine Katastrophe wegen des Klimawandels vermeiden zu können, die jetzt augenscheinlich vonstatten geht?
Am vergangenen 28. und 29. Oktober fand ein weiteres Treffen von Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft von Iberoamerikanischen Staaten statt. Zu den Katastrophen, die die spanisch- und portugiesisch-sprechenden Länder erleiden mussten, gehört die Tatsache, die Region der Welt mit der größten Ungleichheit bei der Verteilung des Reichtums zu sein.
Der Außenminister Kubas, Bruno Rodríguez Parrilla, reiste vom UNO-Treffen über die Kuba-Blockade in New York in die Hauptstadt von Paraguay, wo dieser Gipfel tagte. Dort wurden höchstinteressante Sachen hinsichtlich jener, die Europäische Gemeinschaft erschütternden Krise geäußert.
Der neue Premierminister von Portugal lud seine Verbitterung über die Europäische Union ab, als er behauptete, das sie sich durch die Finanzhilfe in Rekord-Höhe für Griechenland erschöpft habe und ohne Fonds geblieben sei. Sie könnte sich einer Krise in Portugal noch stellen, aber sie wäre dann bankrott und daran verhindert, Italien, der siebtgrößten Wirtschaft der Welt, zu helfen, was Frankreich mitschleifen würde, in dessen Banken sich der größte Teil des italienischen Schuldenpakets häuft.
Die iberischen Oberhäupter zweifeln daran, dass die gegenüber Griechenland eingegangene Verpflichtung erfüllt wird, und sagen eine längere Krise als die im Jahre 1929 voraus, wenn ihr nicht nachgekommen wird.
Heute Vormittag berichteten die Agenturmeldungen über die harten Folgen von jenen nie zuvor so gesehenen Regenfällen in Thailand, dem größten Reis-Produzenten, dessen Umsatz sich von 25 Millionen Tonnen auf 19 Millionen reduzieren wird.
Dagegen haben Nachrichten, dass China seine Produktion von metallischem Kupfer um ca. 5 Millionen Tonnen erhöht hat, beachtliche Wirkungen hervorgerufen.
Und dennoch, während die USA die Veto-Gewalt im Internationalen Währungsfond unberührt behalten, wird China das einfache Recht, den Yuan als konvertierbare Währung zu billigen, bei dieser Institution verweigert. Wie lange wird diese Tyrannei dauern?
Gerade aus diesem Blickwinkel müssen wir jedes einzelne Wort analysieren, das auf dem Gipfel der G-20 ausgesprochen wird.
Fidel Castro Ruz
2. November 2011
20:54 Uhr
Morgen beginnt das Treffen der G-20, d.h., das Treffen einerseits der reichsten Länder des Planeten, mit dem höchsten Entwicklungsstand: die Vereinigten Staaten, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und die Europäische Union als gesonderte Einrichtung mit Teilnahmerecht, die das grundsätzliche Bollwerk der NATO sind, in Verbindung mit ihren Verbündeten Japan, Südkorea, Australien und der Türkei, in ihrer doppelten Eigenschaft als Entwicklungsland und NATO-Mitglied, sowie Saudiarabien - ein riesiger Speicher von Leichtöl in den Händen der transnationalen Konzerne des Westens, die dort täglich 9,4 Mio. Barrels fördern, deren Wert zum gegenwärtigen Preis jeden Tag eine Milliarde US-Dollar beträgt. Diese auf einer Seite des Tisches und auf der anderen Seite eine Gruppe von Ländern mit zunehmendem wirtschaftlichen und politischen Gewicht, die in der Tat, aufgrund der Anzahl ihrer Bewohner und ihrer Naturressourcen, zu einem Ausdruck der Interessen der Mehrheit unserer leidenden und ausgeplünderten Welt werden: die Volksrepublik China, die Russische Föderation, Indien, Indonesien, Südafrika, Brasilien, Argentinien und Mexiko.
Spanien, auch ein Nato-Bündnispartner, ist nur „Land mit Gaststatus“.
Es handelt sich um ein Treffen zwischen den großen Produzenten von Maschinen, Ausrüstungen und Industrieerzeugnissen und den großen Rohstoff-Lieferanten, die während eines halben Millenniums nach der Eroberung europäische Kolonien waren und im letzten Jahrhundert die ehemaligen Metropolen mit landwirtschaftlichen und mineralischen Produkten und Energie-Trägern belieferten, wobei sie Opfer eines unbarmherzigen und unfairen Austausches gewesen sind.
Diese dunkle Periode der Geschichte besteht, seitdem die Nachkommen der barbarischen Stämme, die Europa bewohnten, mit Schwertern, Armbrüsten und Arkebusen bewaffnet, diese Halbkugel „entdeckten“ und eroberten.
Die von der so genannten westlichen Welt dermaßen gerechtfertigten „Entdecker“ - als ob ein Teil der Menschheit nicht schon seit 40 000 Jahren auf diesem Kontinent leben würde -, hatten vor, nach einer kürzeren Route für den Handel mit China zu suchen.
In jenem Land, über das sie durch die Händler von Seide und anderen, bei der Aristokratie und dem entstehenden Bürgertum von Europa gefragten, kostspieligen Produkten im Bild waren, hätten sie eine fabelhafte Zivilisation vorgefunden, die über eine Schriftsprache verfügte, eine elegante, ausgeklügelte Kunst, Landwirtschaft, Metalle, Pulver und fortgeschrittene Prinzipien von politischer und militärischer Organisation besaß, einschließlich Armeen mit einigen zehntausend, vielleicht auch hunderttausend Kavallerie-Soldaten.
Sie waren kurz vor dem Kentern, als sie in der Nähe von Kuba Festland fanden. Kurz danach hat Kolumbus im Namen des Königs von Spanien von unserer Insel Besitz ergriffen. Hätte er das tun können, wenn er, wie es seine Absicht war, wirklich in China angekommen wäre? Sein Fehler hat dieser Halbkugel einige Dutzende Millionen an Menschenleben gekostet, die infolge der kraft einer päpstlichen Bulle erfolgten Aufteilung von Amerika zwischen den beiden Reichen der iberischen Halbinsel bei den ständigen kämpferischen Auseinandersetzungen des mittelalterlichen Adels umkamen.
Die Eroberung und die Suche nach Gold und Silber kostete - wie der geniale Maler, der Indio Oswaldo Guayasamín, aufgezeigt hat - der Bevölkerung dieser Hemisphäre 70 Millionen Menschenleben, jener Hemisphäre, die Wiege wichtiger Zivilisationen war.
Schwarz-Afrika kann auch etwas dazu sagen, was jene Eroberung für Millionen von seinen Söhnen und Töchtern bedeutet hat, die ihren Ländern entrissen und als Sklaven in dieser Hemisphäre verkauft wurden.
Die Multimillionärs-Oligarchie, deren Staats- bzw. Regierungschefs sich in Cannes mit den Vertretern von ca. 6 Milliarden Einwohnern treffen wird, die eine würdige Existenz für ihre Völker anstreben, sollte über diese Realitäten nachdenken.
Jene Länder beabsichtigen, die Technologien und die Märkte über die Patente, die Banken, die modernsten und kostspieligsten Transportmittel, die kybernetische Beherrschung der komplexen Produktionsprozesse und die Kontrolle der Kommunikationen und der Massenmedien zu monopolisieren, um die Welt täuschen und betrügen zu können.
Gegenwärtig, wo die Anzahl der Erdbewohner 7 Milliarden Menschen beträgt, wird von jenen Staaten, die nur eine von je sieben Personen vertreten - die den massiven Protesten in Europa und in den USA nach zu urteilen, nicht sehr glücklich sind -, das Überleben unserer Gattung in Gefahr gebracht.
Könnte irgendjemand vergessen, das die USA das Land gewesen sind, das die Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls verhinderte, als man noch über ein wenig mehr Zeit verfügte, um eine Katastrophe wegen des Klimawandels vermeiden zu können, die jetzt augenscheinlich vonstatten geht?
Am vergangenen 28. und 29. Oktober fand ein weiteres Treffen von Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft von Iberoamerikanischen Staaten statt. Zu den Katastrophen, die die spanisch- und portugiesisch-sprechenden Länder erleiden mussten, gehört die Tatsache, die Region der Welt mit der größten Ungleichheit bei der Verteilung des Reichtums zu sein.
Der Außenminister Kubas, Bruno Rodríguez Parrilla, reiste vom UNO-Treffen über die Kuba-Blockade in New York in die Hauptstadt von Paraguay, wo dieser Gipfel tagte. Dort wurden höchstinteressante Sachen hinsichtlich jener, die Europäische Gemeinschaft erschütternden Krise geäußert.
Der neue Premierminister von Portugal lud seine Verbitterung über die Europäische Union ab, als er behauptete, das sie sich durch die Finanzhilfe in Rekord-Höhe für Griechenland erschöpft habe und ohne Fonds geblieben sei. Sie könnte sich einer Krise in Portugal noch stellen, aber sie wäre dann bankrott und daran verhindert, Italien, der siebtgrößten Wirtschaft der Welt, zu helfen, was Frankreich mitschleifen würde, in dessen Banken sich der größte Teil des italienischen Schuldenpakets häuft.
Die iberischen Oberhäupter zweifeln daran, dass die gegenüber Griechenland eingegangene Verpflichtung erfüllt wird, und sagen eine längere Krise als die im Jahre 1929 voraus, wenn ihr nicht nachgekommen wird.
Heute Vormittag berichteten die Agenturmeldungen über die harten Folgen von jenen nie zuvor so gesehenen Regenfällen in Thailand, dem größten Reis-Produzenten, dessen Umsatz sich von 25 Millionen Tonnen auf 19 Millionen reduzieren wird.
Dagegen haben Nachrichten, dass China seine Produktion von metallischem Kupfer um ca. 5 Millionen Tonnen erhöht hat, beachtliche Wirkungen hervorgerufen.
Und dennoch, während die USA die Veto-Gewalt im Internationalen Währungsfond unberührt behalten, wird China das einfache Recht, den Yuan als konvertierbare Währung zu billigen, bei dieser Institution verweigert. Wie lange wird diese Tyrannei dauern?
Gerade aus diesem Blickwinkel müssen wir jedes einzelne Wort analysieren, das auf dem Gipfel der G-20 ausgesprochen wird.
Fidel Castro Ruz
2. November 2011
20:54 Uhr
Dienstag, 1. November 2011
Die NATO in der Völkermord-Rolle
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle
Jenes brutale Bündnis ist zum verräterischsten Repressionsinstrument geworden, das die Menschengeschichte je kennen gelernt hat.
Die NATO hat diese globale Unterdrückungsrolle übernommen, sobald die UdSSR, die den Vereinigten Staaten zu ihrer Gründung als Vorwand gedient hat, ihre Existenz aufgegeben hatte. Ihre kriminelle Absicht wurde schon in Serbien offensichtlich, einem Land slawischen Ursprungs, dessen Volk im Zweiten Weltkrieg so heroisch gegen die Nazi-Truppen gekämpft hat.
Als die Länder jener unheilvollen Organisation im März 1999, in ihren Bemühungen zur Desintegration von Jugoslawien nach dem Tod von Josip Broz Tito, ihre Truppen zur Unterstützung der Sezessionisten von Kosovo entsandt haben, stießen sie auf starken Widerstand jener Nation, deren erfahrene Streitkräfte intakt waren.
Die Yankee-Regierung griff auf Anraten der rechtsgerichteten spanischen Regierung von José María Aznar die Fernsehsender von Serbien an, die Brücken über die Donau und Belgrad, die Hauptstadt jenes Landes. Die Botschaft der Volksrepublik China wurde durch die Bomben der Yankees zerstört, mehrere der Beamten kamen um, und ein Irrtum - wie von den Autoren behauptetet wurde – war unmöglich gewesen. Zahlreiche serbische Patrioten verloren ihr Leben. Niedergedrückt durch die Macht der Aggressoren und die Auflösung der UdSSR kam Präsident Slobodan Miloševiс den Forderungen der NATO nach und ließ die Anwesenheit von Truppen jenes Bündnisse innerhalb von Kosovo, unter dem Mandat der UNO, zu, was schließlich zu seiner politischen Niederlage geführt hat und seiner Aburteilung vor dem absolut nicht unparteiischen Gerichtshof von Den Haag. Er starb merkwürdigerweise im Gefängnis. Wenn die serbische Führungspersönlichkeit einige wenige Tage mehr standgehalten hätte, wäre die NATO in eine schwerwiegende Krise eingetreten, die beinahe ausgebrochen wäre. So verfügte das Imperium über viel mehr Zeit, um den ihm immer mehr untertänigen Mitgliedern jener Organisation seine Hegemonie aufzuzwingen.
In der Zeitspanne vom 21. Februar bis zum 27. April des laufenden Jahres habe ich auf der Website CubaDebate neun Reflexionen zum Thema veröffentlicht, in denen ich umfassend die Rolle der NATO in Libyen bzw. das, was meines Erachtens geschehen würde, behandelt habe.
Deshalb sehe ich mich heute zu einer Zusammenfassung der von mir dargelegten Hauptideen gezwungen, und von den Ereignissen, die so, wie vorausgesehen, geschehen sind, jetzt, wo eine der zentralen Gestalten der Geschichte, d.h. Muammar Al-Gaddafi, durch die modernsten Jagdbomber der NATO schwer verletzt wurde, welche sein Fahrzeug abgefangen und unbrauchbar gemacht haben, noch lebend gefangen genommen und durch die von jener militärischen Organisation bewaffneten Männer ermordet worden ist.
Sein Leichnam ist entführt und als Kriegstrophäe ausgestellt worden, eine Verhaltensweise, die die elementarsten Prinzipien der muslimischen Regeln und anderer, auf der Welt vorherrschender religiöser Glaubensrichtungen verletzt. Es wurde angekündigt, dass Libyen sehr bald zu einem „demokratischen Staat, Verteidiger der Menschenrechte“ erklärt werden wird.
Ich sehe mich gezwungen, diesen wichtigen und bedeutsamen Ereignissen mehrere Reflexionen zu widmen.
Fortsetzung folgt am morgigen Montag.
Fidel Castro Ruz
23. Oktober 2011
18:10 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (zweiter Teil)
Vor ungefähr acht Monaten, am 21. Februar dieses Jahres, habe ich voller Gewissheit Folgendes behauptet: „Der Plan der Nato besteht darin, Libyen zu besetzen“. Unter diesem Titel habe ich zum ersten Mal dieses Thema in einer Reflexion angeschnitten, deren Inhalt ein Produkt der Fantasie schien.
Jetzt wiederhole ich hier jene Einschätzungen, die mich zu jener Schlussfolgerung geführt haben.
„Das Erdöl wurde zum hauptsächlichen Reichtum in den Händen der großen transnationalen US-Unternehmen; mit dieser Energiequelle haben sie über ein Instrument verfügt, das ihre politische Macht auf der Welt deutlich erhöhte.“
„Auf der Grundlage dieser Energiequelle hat sich die heutige Zivilisation entwickelt. Venezuela war das Land in dieser Hemisphäre, das den höchsten Preis bezahlte. Die Vereinigten Staaten bemächtigten sich der enormen Vorkommen, mit denen dieses Bruderland von der Natur gesegnet worden ist.
Nach dem Ende des letzten Weltkriegs begann die Erdölförderung im Iran, in Saudi-Arabien, im Irak und in den umliegenden arabischen Ländern. Diese wurden zu den Hauptlieferanten. Der Weltverbrauch steigerte sich bis zu der fabulösen Menge von ungefähr 80 Millionen Barrels täglich, einschließlich der Fördermenge in den Vereinigten Staaten, zu der in jüngster Zeit noch Gas, Wasserkraft- und Kernenergie hinzukamen.“
„Die Verschwendung des Erdöls und des Erdgases sind mit einer der größten Tragödien der Menschheit verbunden, mit dem Klimawandel, einem absolut noch nicht gelösten Problem.“
„Im Dezember 1951 war Libyen das erste afrikanische Land, das nach dem Zweiten Weltkrieg seine Unabhängigkeit erreichte. In jenem Krieg war es Schauplatz bedeutender Schlachten zwischen deutschen und britischen Truppen gewesen…“
„95% des Territoriums dieses Landes sind Wüste. Die Technologie machte es möglich, bedeutende Vorkommen leichten Erdöls von hervorragender Qualität zu entdecken, die heutzutage 1,8 Millionen Barrels täglich erreichen, und zusätzlich eine große Menge von Naturgas. […] Die unerbittliche Wüste des Landes liegt über einem enormen See aus fossilem Wasser, der ungefähr dreimal so groß wie Kuba ist. Das hat es Libyen ermöglicht, ein umfangreiches Netz von Süßwasserleitungen durch das ganze Land zu bauen.“
„Die libysche Revolution fand im September 1969 statt. Ihr wichtigster Anführer war Muammar al-Gaddafi, ein Militär beduinischer Herkunft, der sich seit seiner frühen Jungendzeit an den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert hatte. Zweifellos sind viele seiner Entscheidungen, wie auch im Fall von Ägypten, mit jenen Veränderungen verbunden, die vonstatten gingen, als in Libyen eine schwache und korrupte Monarchie gestürzt wurde.“
„Man kann mit Gaddafi einverstanden sein oder nicht. Die Welt ist mit allerart Nachrichten überflutet worden, vor allem über die Massenmedien. Man muss eine gewisse Zeit abwarten, um wirklich zu erkennen, was Wahrheit oder Lüge ist, oder eine Mischung aus den Ereignissen aller Art, die in Libyen inmitten des Chaos geschehen sind. Was für mich absolut klar ist, ist, dass es der Regierung der Vereinigten Staaten überhaupt nicht am Frieden in Libyen gelegen ist, und sie nicht zögern wird, der NATO den Befehl zur Invasion dieses reichen Landes zu geben, sei es in einigen Stunden oder in den nächsten Tagen.
Diejenigen, die mit niederträchtigen Absichten die Lüge erfunden haben, das Gaddafi nach Venezuela abgereist sei, wie sie es gestern Nachmittag, am Sonntag, dem 20. Februar, getan haben, erhielten heute eine würdige Antwort von Nicolás Maduro, dem Außenminister von Venezuela …“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass der libysche Staatsmann das Land verlässt und sich der Verantwortung bezüglich jener ihm zugeschriebener Tatsachen entzieht, unabhängig davon, ob diese nun teilweise oder ganz falsch sind oder nicht.
Eine ehrliche Person wird immer gegen jede Ungerechtigkeit sein, die gegenüber irgendeinem Volk der Welt verübt wird, und die schlimmste wäre in diesem Augenblick, über das von der NATO in Vorbereitung befindliche Verbrechen gegen das libysche Volk zu schweigen.
Es drängt die kriegerische Führung dieser Organisation geradezu, dieses Verbrechen zu begehen. Man muss das öffentlich anprangern!“
Schon so zeitig hatte ich bemerkt, was ganz offensichtlich war.
Morgen, am Dienstag, den 25. Oktober, wird unser Außenminister Bruno Rodríguez am Sitz der Vereinten Nationen sprechen, um die verbrecherische Blockade der Vereinigten Staaten gegenüber Kuba öffentlich zu verurteilen. Wir werden diese Schlacht aus der Nähe verfolgen, welche erneut eindeutig die Notwendigkeit beweisen wird, nicht nur die Blockade aufzuheben, sondern auch jenes System zu beenden, das die Ungerechtigkeit auf unserem Planet erzeugt, dessen Naturressourcen verschleudert und das menschliche Überleben in Gefahr bringt. Wir werden dem Plädoyer von Kuba besondere Aufmerksamkeit widmen.
Fortsetzung am Mittwoch, dem 26.
Fidel Castro Ruz
24. Oktober 2011
17:19 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (dritter Teil)
Am 23. Februar habe ich unter dem Titel „Totentanz des Zynismus“ Folgendes erklärt:
„Die von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten der NATO aufgezwungene Ausplünderungspolitik im Mittleren Osten ist in Krise.“
„Wegen dem Verrat von Anwar El-Sadat in Camp David hat der palästinensische Staat trotz der UNO-Abkommen vom November 1947 nie existieren können, und Israel hat sich zu einer starken, mit der US-Regierung und der NATO verbündeten Atommacht entwickelt.“
„Der militärische Industriekomplex der USA lieferte Israel, und selbst den von ihm unterworfenen und gedemütigten arabischen Ländern, zig Milliarden Dollar jährlich.“
„Der Geist ist aus der Flasche herausgekommen und die NATO weiß nicht, wie sie ihn kontrollieren kann.
Sie werden versuchen, den höchstmöglichen Nutzen aus den bedauerlichen Ereignissen in Libyen herauszuholen. Niemand könnte in diesem Moment wissen, was dort gerade geschieht. Alle Angaben und Versionen, bis hin zu den Unglaubwürdigsten, wurden durch das Imperium über die Massenmedien veröffentlicht und haben das Chaos und die Desinformation verbreitet.
Es ist offensichtlich, dass ein Bürgerkrieg in Libyen stattfindet. Warum und wie wurde derselbe entfesselt? Wer wird die Folgen erleiden? Die Agentur Reuter hat die Meinung einer bekannten Bank in Japan, der Nomura-Bank, weiterverbreitet und erklärt, dass der Erdölpreis jede Grenze überschreiten könnte.“
„ …Was wären die Folgen inmitten der Nahrungskrise?
Die Führungskräfte der NATO sind exaltiert. Wie ANSA mitteilte, hat der britische Premierminister David Cameron ‚… in einer Rede in Kuwait zugegeben, dass sich die westlichen Länder geirrt hätten, als sie undemokratische Regierungen in der arabischen Welt unterstützt haben’.“
„Sein französischer Kollege Nicolás Sarkozy erklärte: ‚Die lang anhaltende brutale und blutige Unterdrückung der Zivilbevölkerung in Libyen ist abstoßend’.
Der italienische Außenminister Frattini erklärte die Zahl von tausend Toten in Tripolis als ‚glaubwürdig’ […] ‚diese tragische Ziffer ist ein Blutbad’.
Hillary Clinton erklärte: ‚…das ‚Blutbad’ ist ‚völlig inakzeptabel’ und ‚es muss aufhören’…“
Ban Ki-moon äußerte: ‚Die in diesem Land vorhandene Gewaltanwendung ist absolut inakzeptabel’.
…‚Der Sicherheitsrat wird dem gemäß handeln, was die internationale Gemeinschaft beschließt’.
‚Wir ziehen eine Reihe von Optionen in Betracht’.
Was Ban Ki-moon wirklich erwartet, ist, dass Obama das letzte Wort sagt.
Der US-Präsident sprach am Mittwochnachmittag und äußerte, dass die Außenministerin nach Europa reisen wird, um mit ihren Verbündeten der NATO die zu treffenden Maßnahmen zu vereinbaren. In seinem Gesicht konnte man erkennen, wie er die Gelegenheit nutzte, sich mit dem Senator der äußersten Rechten der Republikaner, John McCain, auseinanderzusetzen; mit dem pro israelitischen Senator von Connecticut, Joseph Lieberman, und mit den Führern der Tea Party, um seine Aufstellung zur Wahl seitens der demokratischen Partei zu gewährleisten.
Die Massenmedien des Imperiums haben das Gelände geebnet, um zu handeln. Die militärische Intervention in Libyen würde niemanden verwundern. Damit würden Europa außerdem die fast zwei Millionen Barrel Leichtöl täglich gewährleistet werden, wenn nicht schon vorher Ereignisse geschehen, die das Mandat oder das Leben von Gaddafi beenden.
Wie auch immer, die Rolle von Obama ist sehr kompliziert. Wie wird die Reaktion der arabischen und moslemischen Welt aussehen, wenn mit diesem Abenteuer viel Blut in jenem Land vergossen wird? Wird eine Intervention der NATO in Libyen die in Ägypten entfesselte revolutionäre Welle aufhalten?
Im Irak wurde das unschuldige Blut von über einer Million arabischer Bürger vergossen, als das Land unter falschen Vorwänden angegriffen wurde.“
„Niemand auf der Welt wird mit dem Tod von schutzlosen Bürgern in Libyen oder anderen Teilen der Welt einverstanden sein. Und ich frage mich: Werden die USA und die NATO dieses Prinzip auf jene schutzlosen Bürger anwenden, die von den unbemannten Yankee-Flugzeugen und den Soldaten dieser Organisation täglich in Afghanistan und Pakistan getötet werden?
Es ist ein Totentanz des Zynismus.“
Während ich Überlegungen über diese Ereignisse anstellte, begann in den Vereinten Nationen die für gestern, Dienstag, den 25. Oktober, vorgesehene Debatte über die „Notwendigkeit, die von den Vereinigten Staaten von Amerika gegen Kuba verhängte Handels- und Finanzblockade zu beenden“, etwas, was von der Mehrheit der Mitglieder dieser Institution 20 Jahre lang unterbreitet worden ist.
Diesmal haben die zahlreichen grundlegenden und treffenden Argumentationen - für die US-Regierungen nur rhetorische Handlungen -, wie nie vorher die politische und moralische Haltlosigkeit des mächtigsten Imperiums bewiesen, das es je gegeben hat, dessen oligarchischen Interessen und unstillbarem Macht- und Reichtumshunger alle Einwohner des Planeten unterworfen worden sind, einschließlich das Volk jenes Landes selbst.
Die Vereinigten Staaten tyrannisieren die globalisierte Welt mit ihrer politischen, wirtschaftlichen, technologischen und militärischen Macht und plündern sie aus.
Diese Wahrheit wird immer offensichtlicher durch die ehrlichen und mutigen Debatten, die in den letzten zwanzig Jahre in den Vereinten Nationen stattgefunden haben. Diese fanden mit der Unterstützung der Staaten statt, von denen anzunehmen ist, dass sie den Willen der großen Mehrheit der Einwohner des Planeten verteidigen.
Vor dem Beitrag von Bruno haben Vertreter zahlreicher Länderorganisationen ihre Standpunkte dargelegt. Der erste war Argentinien, im Namen der Gruppe der 77 plus China; es folgten Ägypten, im Namen der Bewegung der blockfreien Länder NOAL; Kenia, im Namen der Afrikanischen Union; Belize, im Namen vom CARICOM; Kasachstan, im Namen der Organisation für die Islamische Zusammenarbeit; und Uruguay, im Namen von MERCOSUR.
Unabhängig von diesen Erklärungen gemeinschaftlichen Charakters haben auch China, ein Land mit einer zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Bedeutung auf der Welt, sowie Indien und Indonesien die Resolution mittels ihrer Botschafter standhaft unterstützt. Diese drei Länder zusammen vertreten 2,7 Milliarden Einwohner. Auch die Botschafter von der Russischen Föderation, Belarus, Südafrika, Algerien, Venezuela und Mexiko haben ihre Unterstützung ausgesprochen. Aus den ärmsten Ländern der Karibik und von Lateinamerika haben die solidarischen Worte der Botschafterin von Belize, die im Namen der Karibischen Gemeinschaft auftrat, des Botschafters von Saint Vincent und die Grenadinen im Namen seines Landes und des Botschafters von Bolivien im Raum vibriert. Ihre Argumente bezüglich der Solidarität unseres Volkes trotz der mehr als 50 Jahre währenden Blockade werden eine unvergängliche Motivation für unsere Ärzte, Lehrer und Erzieher und Wissenschaftler sein.
Nicaragua hat vor der Abstimmung gesprochen, um mutig zu erklären, warum es gegen diese perfide Maßnahme stimmen wird.
Auch der Vertreter der Vereinigten Staaten hat vorher gesprochen, um zu erklären, was unerklärlich ist. Er tat mir leid, aufgrund der Rolle, die ihm zugewiesen wurde.
Zur Abstimmungszeit waren zwei Länder, Libyen und Schweden, nicht anwesend; drei Länder haben sich der Stimme enthalten: die Marshall-Inseln, Mikronesien und Palau; zwei Länder haben dagegen gestimmt: Vereinigte Staaten und Israel. Wenn man diejenigen zusammenzählt, die dagegen gestimmt haben, sich der Stimme enthalten haben oder nicht anwesend waren, d.h. die Vereinigten Staaten, mit 313 Millionen Einwohnern; Israel, mit 7,4 Millionen; Schweden, mit 9,1 Millionen; Libyen, mit 6,5 Millionen; Marshall-Inseln, mit 67.100; Mikronesien, mit 106.800; Palau, mit 20.900, dann sind das insgesamt 336,948 Millionen Einwohner, d.h. 4.8% der Weltbevölkerung, die im Augenblick schon die 7 Milliarden erreicht hat.
Um ihre Stimmen zu begründen hat Polen nach der Abstimmung im Namen der Europäischen Union gesprochen, die trotz ihres engen Bündnisses mit den Vereinigten Staaten und ihrer gezwungenen Teilnahme an der Blockade, gegen diese verbrecherische Maßnahme ist.
Danach habe siebzehn Länder gesprochen, um standhaft und entschlossen zu begründen, warum sie der gegen die Blockade gerichteten Resolution ihre Ja-Stimme gegeben haben.
Forsetzung folgt am Freitag, dem 28.
Fidel Castro Ruz
26. Oktober 2011
21:45 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (vierter Teil)
Am 2. März habe ich unter dem Titel „Der unvermeidliche Krieg der NATO“ Folgendes geschrieben:
„Im Unterschied zu dem, was in Ägypten und Tunesien geschieht, nimmt Libyen den ersten Platz bei den Kennziffern der Humanentwicklung in Afrika ein und weist die höchste Lebenserwartung auf dem Kontinent auf. Dem Bildungs- und Gesundheitswesen widmet der Staat besondere Aufmerksamkeit. Das Bildungsniveau der Bevölkerung ist zweifellos höher. Die Probleme liegen auf anderer Ebene […] Das Land benötigte viele ausländische Arbeitskräfte, um die ehrgeizigen Pläne im produktiven und sozialen Bereich zu realisieren.“
„Es verfügte über enorme Einkommen und Reserven konvertierbarer Währungen auf den Banken der reichen Ländern, mit denen es Bedarfsgüter und sogar hoch entwickelte Waffen kaufte, die genau von denselben Ländern geliefert worden sind, die heute Libyen im Namen der Menschenrechte überfallen wollen.“
„Die riesige, von den Massenmedien entfesselte Lügenkampagne verursachte eine große Verwirrung in der Weltöffentlichkeit. Die Zeit wird vergehen, bevor man genau rekonstruieren kann, was wirklich in Libyen geschehen ist, und bevor man die echten von den falschen Ereignissen unterscheiden werden kann, die verbreitet wurden.“
„Die USA und ihre Hauptverbündeten haben höchst ausgeklügelte Mittel benutzt, um entstellte Informationen über die Ereignisse zu verbreiten, aus denen man die Wahrheit herausfinden musste.“
„Der Imperialismus und die NATO – ernsthaft über die revolutionäre Welle besorgt, die die arabischen Länder erfasst hat, wo ein großer Teil des Erdöls erzeugt wird, das die konsumorientierten Wirtschaften der entwickelten und reichen Ländern aufrecht erhält – versäumten es nicht, den inneren Konflikt in Libyen auszunutzen, um eine militärische Intervention voranzutreiben.“
„Trotz der Lügenflut und der gewollten Verwirrung konnten die Vereinigten Staaten China und Russland nicht dazu verleiten, im Sicherheitsrat für eine militärische Intervention in Libyen zu stimmen, während es ihnen gelang, in der Menschenrechtskommission jene Ziele zu erreichen, die sie in diesem Moment anstrebten.“
„Es ist eine Tatsache, dass sich Libyen in einem Bürgerkrieg befindet, wie wir es vorausgesehen haben, und die Vereinten Nationen nichts tun konnten, um diesen zu verhindern, ausgenommen die Tatsache, dass ihr Generalsekretär selbst noch viel Öl ins Feuer gegossen hat.
Wahrscheinlich haben sich die Akteure aber nicht vorstellen können, dass die Führer des Aufstandes selbst in dieses komplizierte Thema eingreifen und erklären würden, dass sie jegliche ausländische Intervention ablehnten.“
Einer der Aufstandsführer, Abdelhafiz Ghoga, hat bei einem Treffen mit Journalisten am 28. Februar erklärt: „Was wir benötigen, sind geheimdienstliche Informationen, aber auf keinen Fall darf unsere Souveränität zu Luft, Land oder Wasser beeinträchtigt werden.“
„‚Die Unnachgiebigkeit der Verantwortlichen der Opposition bezüglich der nationalen Souveränität spiegelte die spontan gegenüber der internationalen Presse in Bengasi geäußerte Meinung vieler libyscher Bürger wieder’, teilte eine Meldung der AFP-Agentur am vergangenen Montag mit.
Am selben Tag erklärte Abeir Imneina, eine Professorin für Politikwissenschaften der Universität von Bengasi – Gegnerin von Gaddafi - Folgendes:
‚In Libyen gibt es ein sehr starkes Nationalgefühl.’
‚Außerdem macht das Beispiel Irak der arabischen Welt Angst’, betonte sie hinsichtlich der US-amerikanischen Invasion im Jahr 2003, die jenem Land, und schließlich übergreifend auf die anderen Länder der Region, die Demokratie bringen sollte; eine Hypothese, die durch die Tatsachen vollkommen widerlegt wurde.“
„‚Wir wissen, was in Irak passierte. Das Land ist völlig instabil und wir wollen auf keinen Fall denselben Weg gehen. Wir wollen nicht, dass die US-Amerikaner hierher kommen, und wir in eine Situation geraten, dann Gaddhafi hinterher beweinen zu müssen’, sagte die Expertin.“
„Wenige Stunden nach Veröffentlichung dieser Nachricht beeilten sich zwei der wichtigsten US-Presseorgane, The New York Times und The Washington Post, neue Versionen zum Thema zu verbreiten. Darüber berichtet die Presseagentur DPA am nächsten Tag, dem 1. März, wie folgt: ‚Die libysche Opposition könnte den Westen bitten, strategische Positionen der treuen Kräfte von Muammar al-Gaddhafi aus der Luft zu bombardieren’, berichtet heute die US-Presse’.
‚Das Thema wird gerade innerhalb des libyschen Revolutionsrates diskutiert’, präzisieren The New York Times und The Washington Post in ihren Online-Versionen.“
„‚Sollten diese Aktionen aus der Luft im Rahmen der Vereinten Nationen stattfinden, würden sie keine internationale Intervention implizieren’, erklärte der Sprecher des Rates, der von The New York Times zitiert wurde.“
„‚The Washington Post’ zitierte Aufständische, die anerkannten, dass der Kampf gegen die Kräfte, die Gaddhafi die Treue halten, ohne westliche Unterstützung lange dauern und viele Menschenopfer kosten könnte.“
Ich habe mir in jener Reflexion dann sofort selbst die Frage gestellt:
„Warum wird darauf bestanden, die Aufständischen als prominente Mitglieder der Gesellschaft darzustellen, die Bombardements von den USA und der NATO fordern, um Libyer zu töten?“
„Eines Tages wird man die Wahrheit erfahren, und zwar durch solche Personen, wie die Professorin für Politikwissenschaften der Universität von Bengasi, die mit großer Beredsamkeit über die grausame Erfahrung im Irak berichtete, wo Millionen von Menschen getötet wurden, ihre Arbeit verloren haben, ihre Häuser zerstört sahen bzw. emigrieren mussten.
Heute, am Mittwoch, dem 2. März, präsentiert die Agentur EFE den schon bekannten Sprecher der Aufständischen, der Erklärungen abgibt, die meines Erachtens jene vom Montag bestätigen und ihnen zugleich widersprechen: ‚Bengasi (Libyen), 2. März. Die Führung der libyschen Aufständischen bittet den UNO-Sicherheitsrat um einen Luftangriff ‘auf die Söldner’ des Regimes von Muammar al-Gaddhafi’.“
„Welchem der zahlreichen imperialistischen Krieg würde dieser ähneln?
Dem von Spanien 1936, dem von Mussolini gegen Äthiopien 1935, dem von George W. Bush gegen den Irak 2003, oder irgendeinem von den Dutzenden von Kriegen, die von den USA gegen die Völker Lateinamerikas, von der Invasion in Mexiko 1846 bis zum Krieg gegen die Falklandinseln 1982, vom Zaun gebrochen wurden?
Selbstverständlich dürfen hierbei die söldnerische Invasion in der Schweinebucht, der schmutzige Krieg und die Blockade gegen unser Vaterland, nicht unerwähnt bleiben, die am kommenden 16. April 50 Jahre andauern.
In all diesen Kriegen, wie auch im Vietnamkrieg, der Millionen von Menschenleben kostete, überwogen Rechtfertigungen und die zynischsten Maßnahmen.
Für diejenigen, die an der unvermeidlich stattfindenden Militärinvasion in Libyen zweifeln, betitelte die Nachrichtenagentur AP, die ich als eine gut informierte Agentur betrachte, eine Nachricht, die heute veröffentlicht wurde, in der bestätigt wird: ‘Wie von Diplomaten verlautbart wurde, erarbeiten die Mitgliedstaaten der Organisation des Nordatlantikpaktes (NATO) einen Einsatzplan und nehmen dafür als Vorlage die Flugsperrgebiete über dem Balkan der 1990er Jahre, für den Fall, dass die internationale Staatengemeinschaft entscheidet, ein Luftembargo über Libyen zu verhängen’.“
Jede ehrliche Person, die in der Lage ist, die Ereignisse objektiv zu betrachten, kann die Gefahr dieser Gesamtheit zynischer und gewaltätiger Ereignisse bemerken, die die US-Politik charakterisieren und welche die beschämende Einsamkeit dieses Landes in den Vereinten Nationen während der Debatte über die „Notwendigkeit, die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen Kuba aufzuheben“ erklären.
Trotz meiner Arbeit verfolge ich ganz aus der Nähe die Panamerikanischen Spiele von Guadalajara 2011.
Unser Land ist Stolz auf diese jungen Menschen, die aufgrund ihrer Uneigennützigkeit und ihres solidarischen Geistes ein Vorbild für die ganze Welt sind. Ich gratuliere ihnen ganz herzlich. Den von ihnen errungenen Ehrenplatz wird ihnen schon niemand mehr entreißen können.
Fortsetzung am Sonntag, dem 30.
Fidel Castro Ruz
28. Oktober 2011
19:14 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (fünfter Teil)
Am 9. März dieses Jahres habe ich unter dem Titel „Die NATO, der Krieg, die Lüge und die Geschäfte“ eine neue Reflexion über die Rolle dieser kriegerischen Organisation veröffentlicht.
Hier nun die wichtigsten Abschnitte jener Reflexion:
„Wie einige wissen, hat Muammar al-Gaddhafi, ein arabisch-beduinischer Militär von eigentümlichem Charakter und von den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert, im September 1969 eine Bewegung innerhalb der Streitkräfte gefördert, die König Idris I. von Libyen stürzte, ein Land, dessen Territorium fast vollkommen aus Wüste besteht, das wenig bevölkert ist und im Norden von Afrika, zwischen Tunesien und Ägypten liegt.“
„In einer beduinischen nomadischen Schäferfamilie in der Wüste der Region Tripolis geboren, war Gaddhafi ein großer Gegner des Kolonialismus.“
„…die Gegner von Gaddhafi versichern, dass er sich als Student durch seine Klugheit auszeichnete. Wegen seiner antimonarchischen Aktivitäten wurde er vom Lyzeum verwiesen. Es ist ihm gelungen, sich in einem anderen Lyzeum einzuschreiben und später, mit 21 Jahren, an der Universität von Bengasi sein Jurastudium abzuschließen. Danach tritt er in die Militärschule von Bengasi ein, in der er die so genannte Geheime Bewegung der Freien Offiziere gründete. Er beendete sein Studium an einer britischen Militärakademie.“
„Er hat sein politisches Leben mit unbestreitbar revolutionären Taten begonnen.
Im März 1970, nach massiven nationalistischen Demonstrationen, erreichte er den Abzug der britischen Soldaten aus seinem Land, und im Juni räumten die Vereinigten Staaten den großen Luftwaffenstützpunkt in der nähe von Tripolis und übergaben ihn Militärberatern aus Ägypten, einem mit Libyen verbündetem Land.
1970 sind einige westliche Öl- und Bankgesellschaften mit ausländischem Kapitalanteil durch die Revolution beeinträchtigt worden. Ende 1971 erlitt die gut bekannte British Petroleum das gleiche Schicksal. Im Agrarsektor wurden alle italienischen Güter beschlagnahmt und die Siedler und deren Angehörige aus Libyen verwiesen.“
„Der libysche Führer verstrickte sich in extremistische Theorien, die sich sowohl dem Kommunismus als auch dem Kapitalismus entgegen stellten. Das war eine Phase, in der sich Gaddhafi der Theoretisierung widmete, die es sich nicht lohnt, in diese Analyse einzubeziehen. Erwähnenswert ist lediglich, dass im Ersten Artikel der Verkündung der Verfassung des Jahres 1969 der ‚sozialistische’ Charakter der ‚Großen Sozialistischen Libysch-Arabischen Volksrepublik’ festgeschrieben wurde.
Ich möchte betonen, dass die Menschenrechte für die Vereinigten Staaten und deren Verbündete in der NATO niemals von Interesse waren.
Das Tohuwabohu, das im Sicherheitsrat, auf der Tagung des Ausschusses für Menschenrechte mit Sitz in Genf und auch auf der Generalversammlung der UNO in New York ablief, war reines Theater.“
„Die USA beabsichtigen jetzt, […] militärisch in Libyen zu intervenieren und der revolutionären Welle, die in der arabischen Welt ins Rollen gekommen ist, einen Schlag zu versetzen.“
„Der latent vorhandene libysche Widerstand ist von den Nachrichtendiensten der Yankees und durch Fehler von Gaddhafi selbst gefördert worden, aber es ist wichtig, dass sich die Völker nicht täuschen lassen, da die Weltöffentlichkeit sehr bald über genügend Elemente verfügen wird, um zu wissen, woran sie ist.“
„Genau wie viele Länder der Dritten Welt ist Libyen Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Gruppe der 77 und anderer internationaler Organisationen, über welche Beziehungen ungeachtet des Wirtschafts- und Sozialsystems der jeweiligen Länder hergestellt werden.“
„In großen Zügen: Die Revolution in Kuba, inspiriert von den marxistisch-leninistischen Prinzipien und denen von Marti, siegte im Jahre 1959, nur 90 Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt, die uns das Platt-Amendment aufgezwungen haben und die Besitzer der Wirtschaft unseres Landes waren.
Fast unmittelbar danach entfesselte das Imperium einen schmutzigen Krieg gegen unser Volk, mittels konterrevolutionärer Banden, der kriminellen Wirtschaftsblockade und der söldnerischen Invasion in der Schweinebucht (Playa Girón) im Schutze eines Flugzeugträgers und mit landungsbereiter Marine-Infanterie, die zum Einsatz kommen sollte, sobald die söldnerischen Kräfte bestimmte Ziele erreicht hätten.“
„Alle lateinamerikanischen Länder, mit Ausnahme von Mexiko, beteiligten sich an der kriminellen Blockade, die bis heute andauert, ohne dass sich unser Land jemals ergeben hätte.“
„Im Januar 1986, die Idee ins Feld führend, dass Libyen den so genannten revolutionären Terrorismus vertreten würde, ordnete Reagan den Abbruch der wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen mit diesem Land an.
Im März 1986 haben Flugzeugträger im Golf von Syrte, der von Libyen als ein ihm zugehöriges Hoheitsgewässer angesehen wird, Angriffe durchgeführt, die die Vernichtung mehrerer Marine-Einheiten verursachten, die mit Raketenwerfern und Küstenradarsystemen ausgerüstet waren, die in der UdSSR erworben worden waren.
Am 5. April wurde eine Diskothek in Westberlin, die häufig von US-Soldaten besucht wurde, Opfer eines Plastikbomben-Anschlags, wo drei Personen, zwei davon US-amerikanische Militärangehörige, ums Leben kamen und viele verletzt wurden.
Reagan beschuldigte Gaddhafi und befahl, dass die Luftwaffe darauf antworten sollte. Drei Geschwader starteten von den Flugzeugträgern der VI. Flotte und Stützpunkten im Vereinigten Königreich von Großbritannien und griffen sieben militärische Ziele in Tripolis und Bengasi mit Raketen und Bomben an. Etwa vierzig Personen kamen ums Leben, 15 von ihnen Zivilisten […] als eine Rakete direkt in der Residenz (des libyschen Staatsoberhaupts) einschlug; seine Tochter Hanna starb und zwei weitere Söhne wurden verletzt. Diese Tat erfuhr eine starke Ablehnung; die UNO-Generalversammlung verabschiedete eine Resolution zur Verurteilung wegen Verletzung der UNO-Charta und des Völkerrechts. Ebenso energisch äußerten sich die Bewegung der Blockfreien Staaten, die Arabische Liga und die Organisation der Arabischen Einheit (OAU).
Am 21. Dezember 1988 ist eine Boeing 747 der Fluggesellschaft Pan Am, die von London nach New York flog, während des Fluges durch eine Bombenexplosion zerborsten…“
„Den US-amerikanischen Untersuchungen zufolge waren zwei Agenten des libyschen Geheimdienstes darin verwickelt.“
„Unter Beteiligung von Reagan und Bush Senior wurde eine finstere Legende über Gaddhafi erfunden.“
„Der Sicherheitsrat hat Sanktionen über Libyen verhängt, die aufgehoben wurden, nachdem Gaddhafi akzeptierte, den zwei Angeklagten des über Schottland explodierten Flugzeuges unter bestimmten Bedingungen den Prozess zu machen.
Man begann, libysche Delegationen zu innereuropäischen Treffen einzuladen. Im Juli 1999 hat London nach einigen zusätzlichen Zugeständnissen die Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen mit Libyen in die Wege geleitet.“
„Am 2. Dezember hat Massimo D’Alema, Premierminister von Italien, als erster europäischer Regierungschef Libyen einen Besuch abgestattet.
Nach der Auflösung der UdSSR und des europäischen sozialistischen Lagers hat Gaddhafi entschieden, die Forderungen der Vereinigten Staaten und der NATO zu akzeptieren.“
„Anfang 2002 informierte das State Departement, dass es zu diplomatischen Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und Libyen gekommen sei.“
„Anfang 2003 hat der Sicherheitsrat der UNO die Sanktionen von 1992 gegen Libyen angesichts der Unterzeichnung des Wirtschaftsabkommens über Entschädigungen zwischen Libyen und den Antrag stellenden Ländern, d.h. dem Vereinigten Königreich und Frankreich, aufgehoben.
Noch vor Ende des Jahres 2003 kündigten Bush und Tony Blair eine Vereinbarung mit Libyen an, ein Land, das den Geheimdienstexperten des Vereinigten Königreiches und Washington Unterlagen über seine Programme nicht konventioneller Waffen sowie über die ballistischen Raketen mit einer Reichweite von über als 300 km übergeben hatte. […] Das war das Ergebnis mehrmonatiger Gespräche zwischen Tripolis und Washington, wie Bush selbst enthüllte.
Gaddhafi hat seine Abrüstungsversprechen erfüllt. In wenigen Monaten hat Libyen die fünf Scud-C-Raketeneinheiten mit einer Reichweite von 800 km abgegeben und hunderte Scud-B-Raketen mit einer Reichweite, die die 300 km der Kurzstreckenverteidigungsraketen übertreffen.
Ab Oktober 2002 begann ein Besuchermarathon nach Tripolis: Berlusconi im Oktober 2002; José María Aznar im September 2003; Berlusconi erneut im Februar, August und Oktober 2004; Blair im März 2004; der Deutsche, Schröder, im Oktober jenes Jahres; Jacques Chirac im November 2004.“
„Gaddhafi hat Europa im Triumph durchreist. Er wurde im April 2004 von Romano Prodi, dem Vorsitzenden des Europarates, in Brüssel empfangen. Im August jenes Jahres hat der libysche Führer Bush eingeladen, sein Land zu besuchen; Exxon Mobil, Chevron Texaco und Conoco Philips haben für die Wiederaufnahme der Rohölförderung Joint Ventures abgeschlossen.
Im Mai 2006 kündigten die Vereinigen Staaten die Entfernung Libyens von der Liste terroristischer Staaten sowie die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen an.
In den Jahren 2006 und 2007 haben Frankreich und die Vereinigten Staaten Verträge über die friedliche Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Im Mai 2007 stattete Blair erneut Gaddhafi in Syrte einen Besuch ab. Wie veröffentlicht wurde, hat British Petroleum einen “enorm wichtigen” Vertrag über die Erkundung von Gaslagerstätten unterzeichnet.
Im Dezember 2007 hat Gaddhafi Frankreich zweimal besucht und Verträge über militärische und zivile Ausrüstung in Höhe von 10 Milliarden Euro unterzeichnet. Er besuchte auch Spanien, wo er sich mit dem Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero traf. Es wurden Verträge in Millionenhöhe mit wichtigen Ländern der NATO unterzeichnet.
Warum wurden jetzt plötzlich die Botschaften der Vereinigten Staaten und der übrigen Mitgliedstaaten der NATO zurückgezogen?
Das alles ist äußerst merkwürdig.
George W. Bush, der Urheber des dummen Antiterror-Krieges, erklärte den Kadetten von West Point am 20. September 2001 Folgendes: ‚Unsere Sicherheit wird […] die von Ihnen angeführte militärische Streitkraft benötigen, eine Kraft, die in der Lage sein muss, unmittelbar jedweden dunklen Winkel der Welt anzugreifen. Unsere Sicherheit wird erfordern, dass wir zu einem präventiven Angriff bereit sind, wenn es nötig ist, unsere Freiheit […] verteidigen zu müssen.’“
„‚Wir müssen terroristische Zellen in 60 oder mehr Ländern aufdecken […] Zusammen mit unseren Freunden und Verbündeten müssen wir uns der Ausbreitung solcher Regimes entgegen stellen, die den Terrorismus fördern, je nach dem, wie es jeder Fall verlangen wird.’“
Heute füge ich noch hinzu, dass Afghanistan, ein historisch gesehen rebellisches Land, überfallen wurde; die nationalistischen Stämme, ehemals Verbündete der USA bei ihrem Kampf gegen die UdSSR, wurden bombardiert und massakriert. Die schmutzigen Machenschaften wurden auf die ganze Welt ausgedehnt. Irak wurde unter Vorwänden überfallen, deren Falschheit später bewiesen wurde, seine reichen Erdölressourcen befinden sich jetzt in den Händen der Yankee-Unternehmen, Millionen Menschen haben ihre Arbeitsplätze verloren und waren gezwungen, innerhalb des Landes umzusiedeln oder außer Landes zu gehen, seine Museen wurden ausgeplündert und unzählige Bürger haben das Leben verloren bzw. wurden von den Invasoren massakriert.
Und weiter habe ich in jener Reflexion geschrieben:
„Eine Agenturmeldung von AFP aus Kabul […] enthüllt Folgendes: ‚Letztes Jahr gab es die meisten Toten unter den Zivilisten in den neun Kriegsjahren zwischen Taliban-Kämpfern und internationalen Truppen in Afghanistan, mit fast 2.800 Todesfällen, 15% mehr als im Jahr 2009“, legte am Mittwoch ein Bericht der UNO dar, der die Kosten an Menschenleben für die Bevölkerung bei diesem Konflikt betonte’.“
„Mit genau 2.777 getöteten Zivilisten im Jahr 2010 stieg die Zahl um 15% gegenüber 2009, erläutert der gemeinsame Jahresbericht der Betreuungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan…“
„Präsident Barack Obama sprach am 3. März dem afghanischen Volk sein ‚tiefes Beileid’ für die neun ums Leben gekommenen Kinder aus, ebenso wie es auch US-General David Petraeus, Oberbefehlshaber der ISAF-Truppen (International Security Assistance Force) und Verteidigungsminister Robert Gates getan haben.“
„…Der Bericht der UNAMA hebt hervor, dass die Zahl der getöteten Zivilisten im Jahr 2010 vier mal höher war als der im Kampf gefallenen Soldaten der internationalen Kräfte im selben Jahr.“
Bezüglich Libyens habe ich geschrieben:
„Zehn Tage lang wurden in Genf und in den Vereinten Nationen mehr als 150 Reden über die Verletzungen der Menschenrechte gehalten, die Millionen Mal im Fernsehen, Rundfunk, Internet und in der Presse wiederholt wurden.
Der Außenminister Kubas, Bruno Rodríguez, äußerte am 1. März 2011 in seiner Rede vor den in Genf versammelten Außenministern Folgendes:
‚Das menschliches Bewusstsein lehnt den Tod unschuldiger Personen unter jeglichen Umständen und an jeglichem Ort ab. Kuba teilt voll und ganz die Sorge der Welt über die Verluste an Zivilleben in Libyen und wünscht, dass dieses Volk eine friedliche und souveräne Lösung für diesen Bürgerkrieg findet, ohne jegliche ausländische Einmischung, und dass diese Lösung die Integrität dieser Nation garantiert’.“
„‚Wenn das menschliche Grundrecht das Recht auf Leben ist, ist der Sicherheitsrat denn dann bereit, das Mitgliedsrecht jener Staaten aufzuheben, die einen Krieg entfesseln?
Wird er die Mitgliedschaft jener Staaten aufheben, die Militärhilfe finanzieren und liefern, wenn diese vom Empfängerstaat für massive, flagrante und systematische Verletzungen der Menschenrechte benutzt wird sowie für Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, wie es in Palästina der Fall ist?
Wird er diese Maßnahme gegen die mächtigen Länder anwenden, die im Staatsgebiet anderer Länder außergerichtliche Hinrichtungen mit Spitzentechnologie wie intelligenter Munition und unbemannten Flugzeugen durchführen?
Was wird mit jenen Staaten passieren, die auf ihrem Staatsgebiet illegale, geheime Gefängnisse akzeptieren, den Verkehr von Geheimflügen mit entführten Personen bewilligen oder an Folterhandlungen teilnehmen?’“
“Wir sind gegen den inneren Krieg in Libyen, für den sofortigen Frieden und für die volle Respektierung des Lebens und der Rechte aller Bürger, ohne ausländische Einmischung, die nur zur Verlängerung des Konflikts führen und den Interessen der NATO dienen wird.”
Gestern, d.h. am 31. Oktober, ist ein Ereignis vorgekommen, das, wie viele andere, den totalen Mangel an Ethik der Yankee-Politik beweist.
Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation hat gerade eine mutige Entscheidung getroffen: sie hat dem heroischen Volk von Palästina das Recht erteilt, als aktives Mitglied bei der UNESCO teilzunehmen. 107 Staaten haben dafür gestimmt, 14 dagegen, 52 haben sich ihrer Stimme enthalten. Jedermann weiß ganz genau warum.
Die Vertreterin der Vereinigten Staaten bei dieser Einrichtung hat auf Anweisungen des Nobelpreises für den Frieden sofort erklärt, dass ihr Land ab diesem Augenblick an die ganze wirtschaftliche Hilfe für diese Organisation einstellt, die von der UNO für Bildung, Wissenschaft und Kultur bestimmt war.
Die dramatische Betonung, mit der die Dame die Entscheidung angekündigt hat, war überhaupt nicht nötig. Niemand war über die erwartete und zynische Entscheidung überrascht.
Und falls dem nicht genug wäre, würde die heutige AFP-Agenturmeldung von 16:05 Uhr aus Washington ausreichen:
„‚Nach dem G20-Gipfel (...) werden der Präsident (Obama) und Präsident Sarkozy in Cannes an einer Zeremonie teilnehmen, um die Allianz zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich zu begrüßen’, informierte die US-Präsidentschaft, sie präzisierte noch, dass die Staatsmänner sich auch mit ‚US-amerikanischen und französischen Soldaten treffen werden, die zusammen an den Aktionen’ in Libyen ‚teilgenommen haben’.“
Fortsetzung demnächst.
Fidel Castro Ruz
1. November 2011
16:32 Uhr
Jenes brutale Bündnis ist zum verräterischsten Repressionsinstrument geworden, das die Menschengeschichte je kennen gelernt hat.
Die NATO hat diese globale Unterdrückungsrolle übernommen, sobald die UdSSR, die den Vereinigten Staaten zu ihrer Gründung als Vorwand gedient hat, ihre Existenz aufgegeben hatte. Ihre kriminelle Absicht wurde schon in Serbien offensichtlich, einem Land slawischen Ursprungs, dessen Volk im Zweiten Weltkrieg so heroisch gegen die Nazi-Truppen gekämpft hat.
Als die Länder jener unheilvollen Organisation im März 1999, in ihren Bemühungen zur Desintegration von Jugoslawien nach dem Tod von Josip Broz Tito, ihre Truppen zur Unterstützung der Sezessionisten von Kosovo entsandt haben, stießen sie auf starken Widerstand jener Nation, deren erfahrene Streitkräfte intakt waren.
Die Yankee-Regierung griff auf Anraten der rechtsgerichteten spanischen Regierung von José María Aznar die Fernsehsender von Serbien an, die Brücken über die Donau und Belgrad, die Hauptstadt jenes Landes. Die Botschaft der Volksrepublik China wurde durch die Bomben der Yankees zerstört, mehrere der Beamten kamen um, und ein Irrtum - wie von den Autoren behauptetet wurde – war unmöglich gewesen. Zahlreiche serbische Patrioten verloren ihr Leben. Niedergedrückt durch die Macht der Aggressoren und die Auflösung der UdSSR kam Präsident Slobodan Miloševiс den Forderungen der NATO nach und ließ die Anwesenheit von Truppen jenes Bündnisse innerhalb von Kosovo, unter dem Mandat der UNO, zu, was schließlich zu seiner politischen Niederlage geführt hat und seiner Aburteilung vor dem absolut nicht unparteiischen Gerichtshof von Den Haag. Er starb merkwürdigerweise im Gefängnis. Wenn die serbische Führungspersönlichkeit einige wenige Tage mehr standgehalten hätte, wäre die NATO in eine schwerwiegende Krise eingetreten, die beinahe ausgebrochen wäre. So verfügte das Imperium über viel mehr Zeit, um den ihm immer mehr untertänigen Mitgliedern jener Organisation seine Hegemonie aufzuzwingen.
In der Zeitspanne vom 21. Februar bis zum 27. April des laufenden Jahres habe ich auf der Website CubaDebate neun Reflexionen zum Thema veröffentlicht, in denen ich umfassend die Rolle der NATO in Libyen bzw. das, was meines Erachtens geschehen würde, behandelt habe.
Deshalb sehe ich mich heute zu einer Zusammenfassung der von mir dargelegten Hauptideen gezwungen, und von den Ereignissen, die so, wie vorausgesehen, geschehen sind, jetzt, wo eine der zentralen Gestalten der Geschichte, d.h. Muammar Al-Gaddafi, durch die modernsten Jagdbomber der NATO schwer verletzt wurde, welche sein Fahrzeug abgefangen und unbrauchbar gemacht haben, noch lebend gefangen genommen und durch die von jener militärischen Organisation bewaffneten Männer ermordet worden ist.
Sein Leichnam ist entführt und als Kriegstrophäe ausgestellt worden, eine Verhaltensweise, die die elementarsten Prinzipien der muslimischen Regeln und anderer, auf der Welt vorherrschender religiöser Glaubensrichtungen verletzt. Es wurde angekündigt, dass Libyen sehr bald zu einem „demokratischen Staat, Verteidiger der Menschenrechte“ erklärt werden wird.
Ich sehe mich gezwungen, diesen wichtigen und bedeutsamen Ereignissen mehrere Reflexionen zu widmen.
Fortsetzung folgt am morgigen Montag.
Fidel Castro Ruz
23. Oktober 2011
18:10 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (zweiter Teil)
Vor ungefähr acht Monaten, am 21. Februar dieses Jahres, habe ich voller Gewissheit Folgendes behauptet: „Der Plan der Nato besteht darin, Libyen zu besetzen“. Unter diesem Titel habe ich zum ersten Mal dieses Thema in einer Reflexion angeschnitten, deren Inhalt ein Produkt der Fantasie schien.
Jetzt wiederhole ich hier jene Einschätzungen, die mich zu jener Schlussfolgerung geführt haben.
„Das Erdöl wurde zum hauptsächlichen Reichtum in den Händen der großen transnationalen US-Unternehmen; mit dieser Energiequelle haben sie über ein Instrument verfügt, das ihre politische Macht auf der Welt deutlich erhöhte.“
„Auf der Grundlage dieser Energiequelle hat sich die heutige Zivilisation entwickelt. Venezuela war das Land in dieser Hemisphäre, das den höchsten Preis bezahlte. Die Vereinigten Staaten bemächtigten sich der enormen Vorkommen, mit denen dieses Bruderland von der Natur gesegnet worden ist.
Nach dem Ende des letzten Weltkriegs begann die Erdölförderung im Iran, in Saudi-Arabien, im Irak und in den umliegenden arabischen Ländern. Diese wurden zu den Hauptlieferanten. Der Weltverbrauch steigerte sich bis zu der fabulösen Menge von ungefähr 80 Millionen Barrels täglich, einschließlich der Fördermenge in den Vereinigten Staaten, zu der in jüngster Zeit noch Gas, Wasserkraft- und Kernenergie hinzukamen.“
„Die Verschwendung des Erdöls und des Erdgases sind mit einer der größten Tragödien der Menschheit verbunden, mit dem Klimawandel, einem absolut noch nicht gelösten Problem.“
„Im Dezember 1951 war Libyen das erste afrikanische Land, das nach dem Zweiten Weltkrieg seine Unabhängigkeit erreichte. In jenem Krieg war es Schauplatz bedeutender Schlachten zwischen deutschen und britischen Truppen gewesen…“
„95% des Territoriums dieses Landes sind Wüste. Die Technologie machte es möglich, bedeutende Vorkommen leichten Erdöls von hervorragender Qualität zu entdecken, die heutzutage 1,8 Millionen Barrels täglich erreichen, und zusätzlich eine große Menge von Naturgas. […] Die unerbittliche Wüste des Landes liegt über einem enormen See aus fossilem Wasser, der ungefähr dreimal so groß wie Kuba ist. Das hat es Libyen ermöglicht, ein umfangreiches Netz von Süßwasserleitungen durch das ganze Land zu bauen.“
„Die libysche Revolution fand im September 1969 statt. Ihr wichtigster Anführer war Muammar al-Gaddafi, ein Militär beduinischer Herkunft, der sich seit seiner frühen Jungendzeit an den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert hatte. Zweifellos sind viele seiner Entscheidungen, wie auch im Fall von Ägypten, mit jenen Veränderungen verbunden, die vonstatten gingen, als in Libyen eine schwache und korrupte Monarchie gestürzt wurde.“
„Man kann mit Gaddafi einverstanden sein oder nicht. Die Welt ist mit allerart Nachrichten überflutet worden, vor allem über die Massenmedien. Man muss eine gewisse Zeit abwarten, um wirklich zu erkennen, was Wahrheit oder Lüge ist, oder eine Mischung aus den Ereignissen aller Art, die in Libyen inmitten des Chaos geschehen sind. Was für mich absolut klar ist, ist, dass es der Regierung der Vereinigten Staaten überhaupt nicht am Frieden in Libyen gelegen ist, und sie nicht zögern wird, der NATO den Befehl zur Invasion dieses reichen Landes zu geben, sei es in einigen Stunden oder in den nächsten Tagen.
Diejenigen, die mit niederträchtigen Absichten die Lüge erfunden haben, das Gaddafi nach Venezuela abgereist sei, wie sie es gestern Nachmittag, am Sonntag, dem 20. Februar, getan haben, erhielten heute eine würdige Antwort von Nicolás Maduro, dem Außenminister von Venezuela …“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass der libysche Staatsmann das Land verlässt und sich der Verantwortung bezüglich jener ihm zugeschriebener Tatsachen entzieht, unabhängig davon, ob diese nun teilweise oder ganz falsch sind oder nicht.
Eine ehrliche Person wird immer gegen jede Ungerechtigkeit sein, die gegenüber irgendeinem Volk der Welt verübt wird, und die schlimmste wäre in diesem Augenblick, über das von der NATO in Vorbereitung befindliche Verbrechen gegen das libysche Volk zu schweigen.
Es drängt die kriegerische Führung dieser Organisation geradezu, dieses Verbrechen zu begehen. Man muss das öffentlich anprangern!“
Schon so zeitig hatte ich bemerkt, was ganz offensichtlich war.
Morgen, am Dienstag, den 25. Oktober, wird unser Außenminister Bruno Rodríguez am Sitz der Vereinten Nationen sprechen, um die verbrecherische Blockade der Vereinigten Staaten gegenüber Kuba öffentlich zu verurteilen. Wir werden diese Schlacht aus der Nähe verfolgen, welche erneut eindeutig die Notwendigkeit beweisen wird, nicht nur die Blockade aufzuheben, sondern auch jenes System zu beenden, das die Ungerechtigkeit auf unserem Planet erzeugt, dessen Naturressourcen verschleudert und das menschliche Überleben in Gefahr bringt. Wir werden dem Plädoyer von Kuba besondere Aufmerksamkeit widmen.
Fortsetzung am Mittwoch, dem 26.
Fidel Castro Ruz
24. Oktober 2011
17:19 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (dritter Teil)
Am 23. Februar habe ich unter dem Titel „Totentanz des Zynismus“ Folgendes erklärt:
„Die von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten der NATO aufgezwungene Ausplünderungspolitik im Mittleren Osten ist in Krise.“
„Wegen dem Verrat von Anwar El-Sadat in Camp David hat der palästinensische Staat trotz der UNO-Abkommen vom November 1947 nie existieren können, und Israel hat sich zu einer starken, mit der US-Regierung und der NATO verbündeten Atommacht entwickelt.“
„Der militärische Industriekomplex der USA lieferte Israel, und selbst den von ihm unterworfenen und gedemütigten arabischen Ländern, zig Milliarden Dollar jährlich.“
„Der Geist ist aus der Flasche herausgekommen und die NATO weiß nicht, wie sie ihn kontrollieren kann.
Sie werden versuchen, den höchstmöglichen Nutzen aus den bedauerlichen Ereignissen in Libyen herauszuholen. Niemand könnte in diesem Moment wissen, was dort gerade geschieht. Alle Angaben und Versionen, bis hin zu den Unglaubwürdigsten, wurden durch das Imperium über die Massenmedien veröffentlicht und haben das Chaos und die Desinformation verbreitet.
Es ist offensichtlich, dass ein Bürgerkrieg in Libyen stattfindet. Warum und wie wurde derselbe entfesselt? Wer wird die Folgen erleiden? Die Agentur Reuter hat die Meinung einer bekannten Bank in Japan, der Nomura-Bank, weiterverbreitet und erklärt, dass der Erdölpreis jede Grenze überschreiten könnte.“
„ …Was wären die Folgen inmitten der Nahrungskrise?
Die Führungskräfte der NATO sind exaltiert. Wie ANSA mitteilte, hat der britische Premierminister David Cameron ‚… in einer Rede in Kuwait zugegeben, dass sich die westlichen Länder geirrt hätten, als sie undemokratische Regierungen in der arabischen Welt unterstützt haben’.“
„Sein französischer Kollege Nicolás Sarkozy erklärte: ‚Die lang anhaltende brutale und blutige Unterdrückung der Zivilbevölkerung in Libyen ist abstoßend’.
Der italienische Außenminister Frattini erklärte die Zahl von tausend Toten in Tripolis als ‚glaubwürdig’ […] ‚diese tragische Ziffer ist ein Blutbad’.
Hillary Clinton erklärte: ‚…das ‚Blutbad’ ist ‚völlig inakzeptabel’ und ‚es muss aufhören’…“
Ban Ki-moon äußerte: ‚Die in diesem Land vorhandene Gewaltanwendung ist absolut inakzeptabel’.
…‚Der Sicherheitsrat wird dem gemäß handeln, was die internationale Gemeinschaft beschließt’.
‚Wir ziehen eine Reihe von Optionen in Betracht’.
Was Ban Ki-moon wirklich erwartet, ist, dass Obama das letzte Wort sagt.
Der US-Präsident sprach am Mittwochnachmittag und äußerte, dass die Außenministerin nach Europa reisen wird, um mit ihren Verbündeten der NATO die zu treffenden Maßnahmen zu vereinbaren. In seinem Gesicht konnte man erkennen, wie er die Gelegenheit nutzte, sich mit dem Senator der äußersten Rechten der Republikaner, John McCain, auseinanderzusetzen; mit dem pro israelitischen Senator von Connecticut, Joseph Lieberman, und mit den Führern der Tea Party, um seine Aufstellung zur Wahl seitens der demokratischen Partei zu gewährleisten.
Die Massenmedien des Imperiums haben das Gelände geebnet, um zu handeln. Die militärische Intervention in Libyen würde niemanden verwundern. Damit würden Europa außerdem die fast zwei Millionen Barrel Leichtöl täglich gewährleistet werden, wenn nicht schon vorher Ereignisse geschehen, die das Mandat oder das Leben von Gaddafi beenden.
Wie auch immer, die Rolle von Obama ist sehr kompliziert. Wie wird die Reaktion der arabischen und moslemischen Welt aussehen, wenn mit diesem Abenteuer viel Blut in jenem Land vergossen wird? Wird eine Intervention der NATO in Libyen die in Ägypten entfesselte revolutionäre Welle aufhalten?
Im Irak wurde das unschuldige Blut von über einer Million arabischer Bürger vergossen, als das Land unter falschen Vorwänden angegriffen wurde.“
„Niemand auf der Welt wird mit dem Tod von schutzlosen Bürgern in Libyen oder anderen Teilen der Welt einverstanden sein. Und ich frage mich: Werden die USA und die NATO dieses Prinzip auf jene schutzlosen Bürger anwenden, die von den unbemannten Yankee-Flugzeugen und den Soldaten dieser Organisation täglich in Afghanistan und Pakistan getötet werden?
Es ist ein Totentanz des Zynismus.“
Während ich Überlegungen über diese Ereignisse anstellte, begann in den Vereinten Nationen die für gestern, Dienstag, den 25. Oktober, vorgesehene Debatte über die „Notwendigkeit, die von den Vereinigten Staaten von Amerika gegen Kuba verhängte Handels- und Finanzblockade zu beenden“, etwas, was von der Mehrheit der Mitglieder dieser Institution 20 Jahre lang unterbreitet worden ist.
Diesmal haben die zahlreichen grundlegenden und treffenden Argumentationen - für die US-Regierungen nur rhetorische Handlungen -, wie nie vorher die politische und moralische Haltlosigkeit des mächtigsten Imperiums bewiesen, das es je gegeben hat, dessen oligarchischen Interessen und unstillbarem Macht- und Reichtumshunger alle Einwohner des Planeten unterworfen worden sind, einschließlich das Volk jenes Landes selbst.
Die Vereinigten Staaten tyrannisieren die globalisierte Welt mit ihrer politischen, wirtschaftlichen, technologischen und militärischen Macht und plündern sie aus.
Diese Wahrheit wird immer offensichtlicher durch die ehrlichen und mutigen Debatten, die in den letzten zwanzig Jahre in den Vereinten Nationen stattgefunden haben. Diese fanden mit der Unterstützung der Staaten statt, von denen anzunehmen ist, dass sie den Willen der großen Mehrheit der Einwohner des Planeten verteidigen.
Vor dem Beitrag von Bruno haben Vertreter zahlreicher Länderorganisationen ihre Standpunkte dargelegt. Der erste war Argentinien, im Namen der Gruppe der 77 plus China; es folgten Ägypten, im Namen der Bewegung der blockfreien Länder NOAL; Kenia, im Namen der Afrikanischen Union; Belize, im Namen vom CARICOM; Kasachstan, im Namen der Organisation für die Islamische Zusammenarbeit; und Uruguay, im Namen von MERCOSUR.
Unabhängig von diesen Erklärungen gemeinschaftlichen Charakters haben auch China, ein Land mit einer zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Bedeutung auf der Welt, sowie Indien und Indonesien die Resolution mittels ihrer Botschafter standhaft unterstützt. Diese drei Länder zusammen vertreten 2,7 Milliarden Einwohner. Auch die Botschafter von der Russischen Föderation, Belarus, Südafrika, Algerien, Venezuela und Mexiko haben ihre Unterstützung ausgesprochen. Aus den ärmsten Ländern der Karibik und von Lateinamerika haben die solidarischen Worte der Botschafterin von Belize, die im Namen der Karibischen Gemeinschaft auftrat, des Botschafters von Saint Vincent und die Grenadinen im Namen seines Landes und des Botschafters von Bolivien im Raum vibriert. Ihre Argumente bezüglich der Solidarität unseres Volkes trotz der mehr als 50 Jahre währenden Blockade werden eine unvergängliche Motivation für unsere Ärzte, Lehrer und Erzieher und Wissenschaftler sein.
Nicaragua hat vor der Abstimmung gesprochen, um mutig zu erklären, warum es gegen diese perfide Maßnahme stimmen wird.
Auch der Vertreter der Vereinigten Staaten hat vorher gesprochen, um zu erklären, was unerklärlich ist. Er tat mir leid, aufgrund der Rolle, die ihm zugewiesen wurde.
Zur Abstimmungszeit waren zwei Länder, Libyen und Schweden, nicht anwesend; drei Länder haben sich der Stimme enthalten: die Marshall-Inseln, Mikronesien und Palau; zwei Länder haben dagegen gestimmt: Vereinigte Staaten und Israel. Wenn man diejenigen zusammenzählt, die dagegen gestimmt haben, sich der Stimme enthalten haben oder nicht anwesend waren, d.h. die Vereinigten Staaten, mit 313 Millionen Einwohnern; Israel, mit 7,4 Millionen; Schweden, mit 9,1 Millionen; Libyen, mit 6,5 Millionen; Marshall-Inseln, mit 67.100; Mikronesien, mit 106.800; Palau, mit 20.900, dann sind das insgesamt 336,948 Millionen Einwohner, d.h. 4.8% der Weltbevölkerung, die im Augenblick schon die 7 Milliarden erreicht hat.
Um ihre Stimmen zu begründen hat Polen nach der Abstimmung im Namen der Europäischen Union gesprochen, die trotz ihres engen Bündnisses mit den Vereinigten Staaten und ihrer gezwungenen Teilnahme an der Blockade, gegen diese verbrecherische Maßnahme ist.
Danach habe siebzehn Länder gesprochen, um standhaft und entschlossen zu begründen, warum sie der gegen die Blockade gerichteten Resolution ihre Ja-Stimme gegeben haben.
Forsetzung folgt am Freitag, dem 28.
Fidel Castro Ruz
26. Oktober 2011
21:45 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (vierter Teil)
Am 2. März habe ich unter dem Titel „Der unvermeidliche Krieg der NATO“ Folgendes geschrieben:
„Im Unterschied zu dem, was in Ägypten und Tunesien geschieht, nimmt Libyen den ersten Platz bei den Kennziffern der Humanentwicklung in Afrika ein und weist die höchste Lebenserwartung auf dem Kontinent auf. Dem Bildungs- und Gesundheitswesen widmet der Staat besondere Aufmerksamkeit. Das Bildungsniveau der Bevölkerung ist zweifellos höher. Die Probleme liegen auf anderer Ebene […] Das Land benötigte viele ausländische Arbeitskräfte, um die ehrgeizigen Pläne im produktiven und sozialen Bereich zu realisieren.“
„Es verfügte über enorme Einkommen und Reserven konvertierbarer Währungen auf den Banken der reichen Ländern, mit denen es Bedarfsgüter und sogar hoch entwickelte Waffen kaufte, die genau von denselben Ländern geliefert worden sind, die heute Libyen im Namen der Menschenrechte überfallen wollen.“
„Die riesige, von den Massenmedien entfesselte Lügenkampagne verursachte eine große Verwirrung in der Weltöffentlichkeit. Die Zeit wird vergehen, bevor man genau rekonstruieren kann, was wirklich in Libyen geschehen ist, und bevor man die echten von den falschen Ereignissen unterscheiden werden kann, die verbreitet wurden.“
„Die USA und ihre Hauptverbündeten haben höchst ausgeklügelte Mittel benutzt, um entstellte Informationen über die Ereignisse zu verbreiten, aus denen man die Wahrheit herausfinden musste.“
„Der Imperialismus und die NATO – ernsthaft über die revolutionäre Welle besorgt, die die arabischen Länder erfasst hat, wo ein großer Teil des Erdöls erzeugt wird, das die konsumorientierten Wirtschaften der entwickelten und reichen Ländern aufrecht erhält – versäumten es nicht, den inneren Konflikt in Libyen auszunutzen, um eine militärische Intervention voranzutreiben.“
„Trotz der Lügenflut und der gewollten Verwirrung konnten die Vereinigten Staaten China und Russland nicht dazu verleiten, im Sicherheitsrat für eine militärische Intervention in Libyen zu stimmen, während es ihnen gelang, in der Menschenrechtskommission jene Ziele zu erreichen, die sie in diesem Moment anstrebten.“
„Es ist eine Tatsache, dass sich Libyen in einem Bürgerkrieg befindet, wie wir es vorausgesehen haben, und die Vereinten Nationen nichts tun konnten, um diesen zu verhindern, ausgenommen die Tatsache, dass ihr Generalsekretär selbst noch viel Öl ins Feuer gegossen hat.
Wahrscheinlich haben sich die Akteure aber nicht vorstellen können, dass die Führer des Aufstandes selbst in dieses komplizierte Thema eingreifen und erklären würden, dass sie jegliche ausländische Intervention ablehnten.“
Einer der Aufstandsführer, Abdelhafiz Ghoga, hat bei einem Treffen mit Journalisten am 28. Februar erklärt: „Was wir benötigen, sind geheimdienstliche Informationen, aber auf keinen Fall darf unsere Souveränität zu Luft, Land oder Wasser beeinträchtigt werden.“
„‚Die Unnachgiebigkeit der Verantwortlichen der Opposition bezüglich der nationalen Souveränität spiegelte die spontan gegenüber der internationalen Presse in Bengasi geäußerte Meinung vieler libyscher Bürger wieder’, teilte eine Meldung der AFP-Agentur am vergangenen Montag mit.
Am selben Tag erklärte Abeir Imneina, eine Professorin für Politikwissenschaften der Universität von Bengasi – Gegnerin von Gaddafi - Folgendes:
‚In Libyen gibt es ein sehr starkes Nationalgefühl.’
‚Außerdem macht das Beispiel Irak der arabischen Welt Angst’, betonte sie hinsichtlich der US-amerikanischen Invasion im Jahr 2003, die jenem Land, und schließlich übergreifend auf die anderen Länder der Region, die Demokratie bringen sollte; eine Hypothese, die durch die Tatsachen vollkommen widerlegt wurde.“
„‚Wir wissen, was in Irak passierte. Das Land ist völlig instabil und wir wollen auf keinen Fall denselben Weg gehen. Wir wollen nicht, dass die US-Amerikaner hierher kommen, und wir in eine Situation geraten, dann Gaddhafi hinterher beweinen zu müssen’, sagte die Expertin.“
„Wenige Stunden nach Veröffentlichung dieser Nachricht beeilten sich zwei der wichtigsten US-Presseorgane, The New York Times und The Washington Post, neue Versionen zum Thema zu verbreiten. Darüber berichtet die Presseagentur DPA am nächsten Tag, dem 1. März, wie folgt: ‚Die libysche Opposition könnte den Westen bitten, strategische Positionen der treuen Kräfte von Muammar al-Gaddhafi aus der Luft zu bombardieren’, berichtet heute die US-Presse’.
‚Das Thema wird gerade innerhalb des libyschen Revolutionsrates diskutiert’, präzisieren The New York Times und The Washington Post in ihren Online-Versionen.“
„‚Sollten diese Aktionen aus der Luft im Rahmen der Vereinten Nationen stattfinden, würden sie keine internationale Intervention implizieren’, erklärte der Sprecher des Rates, der von The New York Times zitiert wurde.“
„‚The Washington Post’ zitierte Aufständische, die anerkannten, dass der Kampf gegen die Kräfte, die Gaddhafi die Treue halten, ohne westliche Unterstützung lange dauern und viele Menschenopfer kosten könnte.“
Ich habe mir in jener Reflexion dann sofort selbst die Frage gestellt:
„Warum wird darauf bestanden, die Aufständischen als prominente Mitglieder der Gesellschaft darzustellen, die Bombardements von den USA und der NATO fordern, um Libyer zu töten?“
„Eines Tages wird man die Wahrheit erfahren, und zwar durch solche Personen, wie die Professorin für Politikwissenschaften der Universität von Bengasi, die mit großer Beredsamkeit über die grausame Erfahrung im Irak berichtete, wo Millionen von Menschen getötet wurden, ihre Arbeit verloren haben, ihre Häuser zerstört sahen bzw. emigrieren mussten.
Heute, am Mittwoch, dem 2. März, präsentiert die Agentur EFE den schon bekannten Sprecher der Aufständischen, der Erklärungen abgibt, die meines Erachtens jene vom Montag bestätigen und ihnen zugleich widersprechen: ‚Bengasi (Libyen), 2. März. Die Führung der libyschen Aufständischen bittet den UNO-Sicherheitsrat um einen Luftangriff ‘auf die Söldner’ des Regimes von Muammar al-Gaddhafi’.“
„Welchem der zahlreichen imperialistischen Krieg würde dieser ähneln?
Dem von Spanien 1936, dem von Mussolini gegen Äthiopien 1935, dem von George W. Bush gegen den Irak 2003, oder irgendeinem von den Dutzenden von Kriegen, die von den USA gegen die Völker Lateinamerikas, von der Invasion in Mexiko 1846 bis zum Krieg gegen die Falklandinseln 1982, vom Zaun gebrochen wurden?
Selbstverständlich dürfen hierbei die söldnerische Invasion in der Schweinebucht, der schmutzige Krieg und die Blockade gegen unser Vaterland, nicht unerwähnt bleiben, die am kommenden 16. April 50 Jahre andauern.
In all diesen Kriegen, wie auch im Vietnamkrieg, der Millionen von Menschenleben kostete, überwogen Rechtfertigungen und die zynischsten Maßnahmen.
Für diejenigen, die an der unvermeidlich stattfindenden Militärinvasion in Libyen zweifeln, betitelte die Nachrichtenagentur AP, die ich als eine gut informierte Agentur betrachte, eine Nachricht, die heute veröffentlicht wurde, in der bestätigt wird: ‘Wie von Diplomaten verlautbart wurde, erarbeiten die Mitgliedstaaten der Organisation des Nordatlantikpaktes (NATO) einen Einsatzplan und nehmen dafür als Vorlage die Flugsperrgebiete über dem Balkan der 1990er Jahre, für den Fall, dass die internationale Staatengemeinschaft entscheidet, ein Luftembargo über Libyen zu verhängen’.“
Jede ehrliche Person, die in der Lage ist, die Ereignisse objektiv zu betrachten, kann die Gefahr dieser Gesamtheit zynischer und gewaltätiger Ereignisse bemerken, die die US-Politik charakterisieren und welche die beschämende Einsamkeit dieses Landes in den Vereinten Nationen während der Debatte über die „Notwendigkeit, die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen Kuba aufzuheben“ erklären.
Trotz meiner Arbeit verfolge ich ganz aus der Nähe die Panamerikanischen Spiele von Guadalajara 2011.
Unser Land ist Stolz auf diese jungen Menschen, die aufgrund ihrer Uneigennützigkeit und ihres solidarischen Geistes ein Vorbild für die ganze Welt sind. Ich gratuliere ihnen ganz herzlich. Den von ihnen errungenen Ehrenplatz wird ihnen schon niemand mehr entreißen können.
Fortsetzung am Sonntag, dem 30.
Fidel Castro Ruz
28. Oktober 2011
19:14 Uhr
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO in der Völkermord-Rolle (fünfter Teil)
Am 9. März dieses Jahres habe ich unter dem Titel „Die NATO, der Krieg, die Lüge und die Geschäfte“ eine neue Reflexion über die Rolle dieser kriegerischen Organisation veröffentlicht.
Hier nun die wichtigsten Abschnitte jener Reflexion:
„Wie einige wissen, hat Muammar al-Gaddhafi, ein arabisch-beduinischer Militär von eigentümlichem Charakter und von den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert, im September 1969 eine Bewegung innerhalb der Streitkräfte gefördert, die König Idris I. von Libyen stürzte, ein Land, dessen Territorium fast vollkommen aus Wüste besteht, das wenig bevölkert ist und im Norden von Afrika, zwischen Tunesien und Ägypten liegt.“
„In einer beduinischen nomadischen Schäferfamilie in der Wüste der Region Tripolis geboren, war Gaddhafi ein großer Gegner des Kolonialismus.“
„…die Gegner von Gaddhafi versichern, dass er sich als Student durch seine Klugheit auszeichnete. Wegen seiner antimonarchischen Aktivitäten wurde er vom Lyzeum verwiesen. Es ist ihm gelungen, sich in einem anderen Lyzeum einzuschreiben und später, mit 21 Jahren, an der Universität von Bengasi sein Jurastudium abzuschließen. Danach tritt er in die Militärschule von Bengasi ein, in der er die so genannte Geheime Bewegung der Freien Offiziere gründete. Er beendete sein Studium an einer britischen Militärakademie.“
„Er hat sein politisches Leben mit unbestreitbar revolutionären Taten begonnen.
Im März 1970, nach massiven nationalistischen Demonstrationen, erreichte er den Abzug der britischen Soldaten aus seinem Land, und im Juni räumten die Vereinigten Staaten den großen Luftwaffenstützpunkt in der nähe von Tripolis und übergaben ihn Militärberatern aus Ägypten, einem mit Libyen verbündetem Land.
1970 sind einige westliche Öl- und Bankgesellschaften mit ausländischem Kapitalanteil durch die Revolution beeinträchtigt worden. Ende 1971 erlitt die gut bekannte British Petroleum das gleiche Schicksal. Im Agrarsektor wurden alle italienischen Güter beschlagnahmt und die Siedler und deren Angehörige aus Libyen verwiesen.“
„Der libysche Führer verstrickte sich in extremistische Theorien, die sich sowohl dem Kommunismus als auch dem Kapitalismus entgegen stellten. Das war eine Phase, in der sich Gaddhafi der Theoretisierung widmete, die es sich nicht lohnt, in diese Analyse einzubeziehen. Erwähnenswert ist lediglich, dass im Ersten Artikel der Verkündung der Verfassung des Jahres 1969 der ‚sozialistische’ Charakter der ‚Großen Sozialistischen Libysch-Arabischen Volksrepublik’ festgeschrieben wurde.
Ich möchte betonen, dass die Menschenrechte für die Vereinigten Staaten und deren Verbündete in der NATO niemals von Interesse waren.
Das Tohuwabohu, das im Sicherheitsrat, auf der Tagung des Ausschusses für Menschenrechte mit Sitz in Genf und auch auf der Generalversammlung der UNO in New York ablief, war reines Theater.“
„Die USA beabsichtigen jetzt, […] militärisch in Libyen zu intervenieren und der revolutionären Welle, die in der arabischen Welt ins Rollen gekommen ist, einen Schlag zu versetzen.“
„Der latent vorhandene libysche Widerstand ist von den Nachrichtendiensten der Yankees und durch Fehler von Gaddhafi selbst gefördert worden, aber es ist wichtig, dass sich die Völker nicht täuschen lassen, da die Weltöffentlichkeit sehr bald über genügend Elemente verfügen wird, um zu wissen, woran sie ist.“
„Genau wie viele Länder der Dritten Welt ist Libyen Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Gruppe der 77 und anderer internationaler Organisationen, über welche Beziehungen ungeachtet des Wirtschafts- und Sozialsystems der jeweiligen Länder hergestellt werden.“
„In großen Zügen: Die Revolution in Kuba, inspiriert von den marxistisch-leninistischen Prinzipien und denen von Marti, siegte im Jahre 1959, nur 90 Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt, die uns das Platt-Amendment aufgezwungen haben und die Besitzer der Wirtschaft unseres Landes waren.
Fast unmittelbar danach entfesselte das Imperium einen schmutzigen Krieg gegen unser Volk, mittels konterrevolutionärer Banden, der kriminellen Wirtschaftsblockade und der söldnerischen Invasion in der Schweinebucht (Playa Girón) im Schutze eines Flugzeugträgers und mit landungsbereiter Marine-Infanterie, die zum Einsatz kommen sollte, sobald die söldnerischen Kräfte bestimmte Ziele erreicht hätten.“
„Alle lateinamerikanischen Länder, mit Ausnahme von Mexiko, beteiligten sich an der kriminellen Blockade, die bis heute andauert, ohne dass sich unser Land jemals ergeben hätte.“
„Im Januar 1986, die Idee ins Feld führend, dass Libyen den so genannten revolutionären Terrorismus vertreten würde, ordnete Reagan den Abbruch der wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen mit diesem Land an.
Im März 1986 haben Flugzeugträger im Golf von Syrte, der von Libyen als ein ihm zugehöriges Hoheitsgewässer angesehen wird, Angriffe durchgeführt, die die Vernichtung mehrerer Marine-Einheiten verursachten, die mit Raketenwerfern und Küstenradarsystemen ausgerüstet waren, die in der UdSSR erworben worden waren.
Am 5. April wurde eine Diskothek in Westberlin, die häufig von US-Soldaten besucht wurde, Opfer eines Plastikbomben-Anschlags, wo drei Personen, zwei davon US-amerikanische Militärangehörige, ums Leben kamen und viele verletzt wurden.
Reagan beschuldigte Gaddhafi und befahl, dass die Luftwaffe darauf antworten sollte. Drei Geschwader starteten von den Flugzeugträgern der VI. Flotte und Stützpunkten im Vereinigten Königreich von Großbritannien und griffen sieben militärische Ziele in Tripolis und Bengasi mit Raketen und Bomben an. Etwa vierzig Personen kamen ums Leben, 15 von ihnen Zivilisten […] als eine Rakete direkt in der Residenz (des libyschen Staatsoberhaupts) einschlug; seine Tochter Hanna starb und zwei weitere Söhne wurden verletzt. Diese Tat erfuhr eine starke Ablehnung; die UNO-Generalversammlung verabschiedete eine Resolution zur Verurteilung wegen Verletzung der UNO-Charta und des Völkerrechts. Ebenso energisch äußerten sich die Bewegung der Blockfreien Staaten, die Arabische Liga und die Organisation der Arabischen Einheit (OAU).
Am 21. Dezember 1988 ist eine Boeing 747 der Fluggesellschaft Pan Am, die von London nach New York flog, während des Fluges durch eine Bombenexplosion zerborsten…“
„Den US-amerikanischen Untersuchungen zufolge waren zwei Agenten des libyschen Geheimdienstes darin verwickelt.“
„Unter Beteiligung von Reagan und Bush Senior wurde eine finstere Legende über Gaddhafi erfunden.“
„Der Sicherheitsrat hat Sanktionen über Libyen verhängt, die aufgehoben wurden, nachdem Gaddhafi akzeptierte, den zwei Angeklagten des über Schottland explodierten Flugzeuges unter bestimmten Bedingungen den Prozess zu machen.
Man begann, libysche Delegationen zu innereuropäischen Treffen einzuladen. Im Juli 1999 hat London nach einigen zusätzlichen Zugeständnissen die Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen mit Libyen in die Wege geleitet.“
„Am 2. Dezember hat Massimo D’Alema, Premierminister von Italien, als erster europäischer Regierungschef Libyen einen Besuch abgestattet.
Nach der Auflösung der UdSSR und des europäischen sozialistischen Lagers hat Gaddhafi entschieden, die Forderungen der Vereinigten Staaten und der NATO zu akzeptieren.“
„Anfang 2002 informierte das State Departement, dass es zu diplomatischen Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und Libyen gekommen sei.“
„Anfang 2003 hat der Sicherheitsrat der UNO die Sanktionen von 1992 gegen Libyen angesichts der Unterzeichnung des Wirtschaftsabkommens über Entschädigungen zwischen Libyen und den Antrag stellenden Ländern, d.h. dem Vereinigten Königreich und Frankreich, aufgehoben.
Noch vor Ende des Jahres 2003 kündigten Bush und Tony Blair eine Vereinbarung mit Libyen an, ein Land, das den Geheimdienstexperten des Vereinigten Königreiches und Washington Unterlagen über seine Programme nicht konventioneller Waffen sowie über die ballistischen Raketen mit einer Reichweite von über als 300 km übergeben hatte. […] Das war das Ergebnis mehrmonatiger Gespräche zwischen Tripolis und Washington, wie Bush selbst enthüllte.
Gaddhafi hat seine Abrüstungsversprechen erfüllt. In wenigen Monaten hat Libyen die fünf Scud-C-Raketeneinheiten mit einer Reichweite von 800 km abgegeben und hunderte Scud-B-Raketen mit einer Reichweite, die die 300 km der Kurzstreckenverteidigungsraketen übertreffen.
Ab Oktober 2002 begann ein Besuchermarathon nach Tripolis: Berlusconi im Oktober 2002; José María Aznar im September 2003; Berlusconi erneut im Februar, August und Oktober 2004; Blair im März 2004; der Deutsche, Schröder, im Oktober jenes Jahres; Jacques Chirac im November 2004.“
„Gaddhafi hat Europa im Triumph durchreist. Er wurde im April 2004 von Romano Prodi, dem Vorsitzenden des Europarates, in Brüssel empfangen. Im August jenes Jahres hat der libysche Führer Bush eingeladen, sein Land zu besuchen; Exxon Mobil, Chevron Texaco und Conoco Philips haben für die Wiederaufnahme der Rohölförderung Joint Ventures abgeschlossen.
Im Mai 2006 kündigten die Vereinigen Staaten die Entfernung Libyens von der Liste terroristischer Staaten sowie die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen an.
In den Jahren 2006 und 2007 haben Frankreich und die Vereinigten Staaten Verträge über die friedliche Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Im Mai 2007 stattete Blair erneut Gaddhafi in Syrte einen Besuch ab. Wie veröffentlicht wurde, hat British Petroleum einen “enorm wichtigen” Vertrag über die Erkundung von Gaslagerstätten unterzeichnet.
Im Dezember 2007 hat Gaddhafi Frankreich zweimal besucht und Verträge über militärische und zivile Ausrüstung in Höhe von 10 Milliarden Euro unterzeichnet. Er besuchte auch Spanien, wo er sich mit dem Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero traf. Es wurden Verträge in Millionenhöhe mit wichtigen Ländern der NATO unterzeichnet.
Warum wurden jetzt plötzlich die Botschaften der Vereinigten Staaten und der übrigen Mitgliedstaaten der NATO zurückgezogen?
Das alles ist äußerst merkwürdig.
George W. Bush, der Urheber des dummen Antiterror-Krieges, erklärte den Kadetten von West Point am 20. September 2001 Folgendes: ‚Unsere Sicherheit wird […] die von Ihnen angeführte militärische Streitkraft benötigen, eine Kraft, die in der Lage sein muss, unmittelbar jedweden dunklen Winkel der Welt anzugreifen. Unsere Sicherheit wird erfordern, dass wir zu einem präventiven Angriff bereit sind, wenn es nötig ist, unsere Freiheit […] verteidigen zu müssen.’“
„‚Wir müssen terroristische Zellen in 60 oder mehr Ländern aufdecken […] Zusammen mit unseren Freunden und Verbündeten müssen wir uns der Ausbreitung solcher Regimes entgegen stellen, die den Terrorismus fördern, je nach dem, wie es jeder Fall verlangen wird.’“
Heute füge ich noch hinzu, dass Afghanistan, ein historisch gesehen rebellisches Land, überfallen wurde; die nationalistischen Stämme, ehemals Verbündete der USA bei ihrem Kampf gegen die UdSSR, wurden bombardiert und massakriert. Die schmutzigen Machenschaften wurden auf die ganze Welt ausgedehnt. Irak wurde unter Vorwänden überfallen, deren Falschheit später bewiesen wurde, seine reichen Erdölressourcen befinden sich jetzt in den Händen der Yankee-Unternehmen, Millionen Menschen haben ihre Arbeitsplätze verloren und waren gezwungen, innerhalb des Landes umzusiedeln oder außer Landes zu gehen, seine Museen wurden ausgeplündert und unzählige Bürger haben das Leben verloren bzw. wurden von den Invasoren massakriert.
Und weiter habe ich in jener Reflexion geschrieben:
„Eine Agenturmeldung von AFP aus Kabul […] enthüllt Folgendes: ‚Letztes Jahr gab es die meisten Toten unter den Zivilisten in den neun Kriegsjahren zwischen Taliban-Kämpfern und internationalen Truppen in Afghanistan, mit fast 2.800 Todesfällen, 15% mehr als im Jahr 2009“, legte am Mittwoch ein Bericht der UNO dar, der die Kosten an Menschenleben für die Bevölkerung bei diesem Konflikt betonte’.“
„Mit genau 2.777 getöteten Zivilisten im Jahr 2010 stieg die Zahl um 15% gegenüber 2009, erläutert der gemeinsame Jahresbericht der Betreuungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan…“
„Präsident Barack Obama sprach am 3. März dem afghanischen Volk sein ‚tiefes Beileid’ für die neun ums Leben gekommenen Kinder aus, ebenso wie es auch US-General David Petraeus, Oberbefehlshaber der ISAF-Truppen (International Security Assistance Force) und Verteidigungsminister Robert Gates getan haben.“
„…Der Bericht der UNAMA hebt hervor, dass die Zahl der getöteten Zivilisten im Jahr 2010 vier mal höher war als der im Kampf gefallenen Soldaten der internationalen Kräfte im selben Jahr.“
Bezüglich Libyens habe ich geschrieben:
„Zehn Tage lang wurden in Genf und in den Vereinten Nationen mehr als 150 Reden über die Verletzungen der Menschenrechte gehalten, die Millionen Mal im Fernsehen, Rundfunk, Internet und in der Presse wiederholt wurden.
Der Außenminister Kubas, Bruno Rodríguez, äußerte am 1. März 2011 in seiner Rede vor den in Genf versammelten Außenministern Folgendes:
‚Das menschliches Bewusstsein lehnt den Tod unschuldiger Personen unter jeglichen Umständen und an jeglichem Ort ab. Kuba teilt voll und ganz die Sorge der Welt über die Verluste an Zivilleben in Libyen und wünscht, dass dieses Volk eine friedliche und souveräne Lösung für diesen Bürgerkrieg findet, ohne jegliche ausländische Einmischung, und dass diese Lösung die Integrität dieser Nation garantiert’.“
„‚Wenn das menschliche Grundrecht das Recht auf Leben ist, ist der Sicherheitsrat denn dann bereit, das Mitgliedsrecht jener Staaten aufzuheben, die einen Krieg entfesseln?
Wird er die Mitgliedschaft jener Staaten aufheben, die Militärhilfe finanzieren und liefern, wenn diese vom Empfängerstaat für massive, flagrante und systematische Verletzungen der Menschenrechte benutzt wird sowie für Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, wie es in Palästina der Fall ist?
Wird er diese Maßnahme gegen die mächtigen Länder anwenden, die im Staatsgebiet anderer Länder außergerichtliche Hinrichtungen mit Spitzentechnologie wie intelligenter Munition und unbemannten Flugzeugen durchführen?
Was wird mit jenen Staaten passieren, die auf ihrem Staatsgebiet illegale, geheime Gefängnisse akzeptieren, den Verkehr von Geheimflügen mit entführten Personen bewilligen oder an Folterhandlungen teilnehmen?’“
“Wir sind gegen den inneren Krieg in Libyen, für den sofortigen Frieden und für die volle Respektierung des Lebens und der Rechte aller Bürger, ohne ausländische Einmischung, die nur zur Verlängerung des Konflikts führen und den Interessen der NATO dienen wird.”
Gestern, d.h. am 31. Oktober, ist ein Ereignis vorgekommen, das, wie viele andere, den totalen Mangel an Ethik der Yankee-Politik beweist.
Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation hat gerade eine mutige Entscheidung getroffen: sie hat dem heroischen Volk von Palästina das Recht erteilt, als aktives Mitglied bei der UNESCO teilzunehmen. 107 Staaten haben dafür gestimmt, 14 dagegen, 52 haben sich ihrer Stimme enthalten. Jedermann weiß ganz genau warum.
Die Vertreterin der Vereinigten Staaten bei dieser Einrichtung hat auf Anweisungen des Nobelpreises für den Frieden sofort erklärt, dass ihr Land ab diesem Augenblick an die ganze wirtschaftliche Hilfe für diese Organisation einstellt, die von der UNO für Bildung, Wissenschaft und Kultur bestimmt war.
Die dramatische Betonung, mit der die Dame die Entscheidung angekündigt hat, war überhaupt nicht nötig. Niemand war über die erwartete und zynische Entscheidung überrascht.
Und falls dem nicht genug wäre, würde die heutige AFP-Agenturmeldung von 16:05 Uhr aus Washington ausreichen:
„‚Nach dem G20-Gipfel (...) werden der Präsident (Obama) und Präsident Sarkozy in Cannes an einer Zeremonie teilnehmen, um die Allianz zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich zu begrüßen’, informierte die US-Präsidentschaft, sie präzisierte noch, dass die Staatsmänner sich auch mit ‚US-amerikanischen und französischen Soldaten treffen werden, die zusammen an den Aktionen’ in Libyen ‚teilgenommen haben’.“
Fortsetzung demnächst.
Fidel Castro Ruz
1. November 2011
16:32 Uhr
Sonntag, 30. Oktober 2011
Die Großtat von Guadalajara
Reflexionen des Genossen Fidel: Die Großtat von Guadalajara
Ich unterbreche kurz meine politischen Analysen, um diesen Platz der Großtat der kubanischen Athleten bei den 16. Panamerikanischen Spielen zu widmen.
Die Olympischen Spiele und die mit ihnen im Zusammenhang stehenden internationalen Sportwettbewerbe, welche bei Milliarden Menschen so viel Interesse erwecken, haben eine wunderschöne Geschichte aufzuweisen, die trotz der ihnen zugefügten Schmach nicht vergessen werden sollte.
Der Beitrag des Schöpfers der Olympischen Spiele war besonders rein und klar, sogar noch mehr als der von Nobel, der zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens auf der Suche nach einem wirksamen Produktionsmittel den Sprengstoff erzeugt hat, mit dessen finanziellen Gewinn diejenigen, die zur Ausführung seines Willens zu Gunsten des Friedens auserwählt wurden, sowohl einen hervorragenden Wissenschaftler oder Schriftsteller prämiieren, als auch das Oberhaupt eines Imperiums, das den Mord eines Gegners in Anwesenheit seiner Familie, die Bombardierung eines Stamms in Zentralasien oder eines kleinen unabhängigen Landes in Nordafrika, sowie die Ausrottung seiner Führungsorgane befiehlt.
Baron Pierre de Coubertin war der Schöpfer der modernen Olympischen Spiele; von aristokratischer Herkunft und in Frankreich geboren, einem kapitalistischen Land, wo ein Bauer, ein Arbeiter oder ein Handwerker in jener Gesellschaft keinerlei Möglichkeit hatte, solch eine Aufgabe wie diese in Angriff zu nehmen.
Er ist den Wünschen seiner Familie nicht nachgekommen, wurde kein Armeeoffizier und hat nicht an der Militärakademie weiterstudiert sondern sich der Erziehungswissenschaft gewidmet. Sein Leben erinnert gewissermaßen an das von Darwin, dem Entdecker der Gesetze der natürlichen Evolutionstheorie. Coubertin wurde Jünger eines anglikanischen Pastors, gründete die erste, dem Sport gewidmete Zeitschrift und erreichte, dass die französische Regierung sie mit in die Weltausstellung von 1889 aufnahm.
Er begann davon zu träumen, Sportler aller Länder unter dem Prinzip der Einheit und der brüderlichen Freundschaft zu einem Wettkampf zu versammeln, Sportler, die nur von gemeinnützigen Zielen und dem Wunsch beseelt sind, Ruhm zu erreichen.
Seine Ideen wurden am Anfang nicht ganz begriffen, aber er hat darauf beharrt. Er ist durch die Welt gereist und hat über Frieden und Einheit zwischen den Völkern und den Menschen gesprochen.
Endlich hat der Internationalen Sportkongress, der im Juni 1894 in Paris stattfand, die Olympischen Spiele ins Leben gerufen.
Die Idee ist auf Widerstand und Unverständnis in England, der Hauptkolonialmacht, gestoßen; wurde von Deutschland, dem mächtigen rivalisierenden Imperium, boykottiert; und ist sogar auf den Widerstand von Athen, der für die erste Olympiade ausgewählten Stadt, gestoßen.
Pierre de Coubertin ist es mit seinen unermüdlichen Anstrengungen und seinem diplomatischen Talent gelungen, Kaiser, Könige und die Regierungen von Europa dafür zu engagieren.
Das Wichtigste war meiner Meinung nach die Tiefgründigkeit und Edelmütigkeit seiner Ideen, die die Unterstützung der Völker der Welt gewonnen haben.
Am 24. März 1896, d.h. vor 115 Jahren, hat der König von Griechenland zum ersten Mal die Ersten Internationalen Olympischen Spielen von Athen für eröffnet erklärt.
Seitdem sind zwei zerstörerische und vernichtende Kriege geschehen - beide sind von Europa ausgegangen -, die der Welt das Leben einiger Millionen Menschen gekostet haben, die in den Kämpfen umgekommen sind, zu denen noch die Zivilpersonen hinzukamen, die bei den Bombardierungen oder aufgrund des anschließenden Hungers bzw. der Krankheiten nach dem Kriege gestorben sind. Der Frieden ist nicht abgesichert. Was schon bekannt ist, ist, dass bei einem neuen Weltkrieg die modernen Waffen die Menschheit mehrmals zerstören könnten.
Aufgrund dieser Tatsachen bewundere ich so sehr das Verhalten unserer Sportler.
Das Wichtigste bei der olympischen Bewegung ist die Konzeption des Sports als Mittel zur Erziehung und Bildung, für die Gesundheit und die Freundschaft zwischen den Völkern; als einem echten Gegengift gegen solche Süchte wie Drogenkonsum, Rauchen, Missbrauch von alkoholischen Getränken und jenen Gewalthandlungen, die der menschlichen Gesellschaft soviel Schaden zufügen.
Dem Begründers der olympischen Idee ist der „tarifierte Sport“ oder der Athleten-Markt absolut nicht in den Kopf gekommen. Dies war auch das edelmütige Ziel der kubanischen Revolution, was sie zur Förderung sowohl des Sports als auch von Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kunst verpflichtete, die immer unverzichtbare Prinzipien der Revolution gewesen sind.
Darüber hinaus hat unser Land das Sporttreiben und die Ausbildung von Trainern in den Ländern der Dritten Welt gefördert, die um ihre Entwicklung kämpften. Seit vielen Jahren gibt es in unserem Vaterland eine Internationale Sportschule, und dort sind zahlreiche Trainer ausgebildet worden, die effizient ihre Funktionen in solchen Ländern ausüben, die manchmal bei wichtigen Sportarten mit unseren Sportler im Wettstreit aufeinander treffen.
Tausende kubanische Fachleute haben als Trainer und Sportfachleute in vielen Ländern der so genannten Dritten Welt gearbeitet.
Und innerhalb jenes Rahmens dieser jahrzehntelang angewandten Prinzipien ist unser Volk so stolz auf die von unseren Athleten bei internationalen Wettbewerben erreichten Medaillen.
Die transnationalen Unternehmen des tarifierten Sports haben die Träume des Schöpfers des Olympismus in der fernen Vergangenheit zurückgelassen.
Dank ihrem bei Sportwettkämpfen gewonnenen Ansehen werden hervorragende Athleten, die Mehrheit aus armen Ländern von Afrika und Lateinamerika, von jenen Unternehmen auf dem internationalen Markt gekauft und verkauft; und nur bei ganz wenigen Angelegenheiten wird ihnen erlaubt, in den Teams ihres eigenen Landes zu spielen, wo sie als hervorragende Athleten aufgrund ihrer persönlichen Anstrengungen und eigenen Qualität gefördert wurden.
Unser Volk, enthaltsam und opferwillig, hat diesen Prankenschlägen der Hausierer des gemieteten Sports die Stirn geboten, die unseren Sportlern fabelhafte Geldsummen anbieten und manchmal unserem Volk mit diesen plumpen Raubhandlungen ihrer Anwesenheit berauben.
Als Sportliebhaber habe ich oft mit den Besten gesprochen und deshalb hat es mich sehr gefreut, im Fernsehen die sportlichen Erfolge unserer Delegation verfolgen zu können und ihre siegreiche Rückkehr ins Vaterland aus Guadalajara. Dort haben die Vereinigten Staaten, trotzdem sie circa 27 Mal mehr Einwohner als Kuba haben, nur 1,58 Mal mehr Titel als Kuba und die entsprechenden Goldmedaillen erreicht. Kuba hat 58 gewonnen.
Brasilien, mit mehr als 200 Millionen Einwohnern, hat 48 gewonnen.
Mexiko, mit mehr als 100, hat 42 erreicht.
Kanada, ein reiches und entwickeltes Land, mit 34 Millionen Einwohnern hat nur 29 erreicht.
Die Gesamtsumme der von Kuba erreichten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen war proportional zu den erwähnten Titeln.
Nicht wenige von unseren jungen Sportlern haben wirklich überraschende Erfolge erreicht.
Trotz der Siege, auf die unser Volk stolz ist, sind wir verpflichtet, uns weiter zu verbessern.
Fidel Castro Ruz
30. Oktober 2011
22:11 Uhr
Ich unterbreche kurz meine politischen Analysen, um diesen Platz der Großtat der kubanischen Athleten bei den 16. Panamerikanischen Spielen zu widmen.
Die Olympischen Spiele und die mit ihnen im Zusammenhang stehenden internationalen Sportwettbewerbe, welche bei Milliarden Menschen so viel Interesse erwecken, haben eine wunderschöne Geschichte aufzuweisen, die trotz der ihnen zugefügten Schmach nicht vergessen werden sollte.
Der Beitrag des Schöpfers der Olympischen Spiele war besonders rein und klar, sogar noch mehr als der von Nobel, der zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens auf der Suche nach einem wirksamen Produktionsmittel den Sprengstoff erzeugt hat, mit dessen finanziellen Gewinn diejenigen, die zur Ausführung seines Willens zu Gunsten des Friedens auserwählt wurden, sowohl einen hervorragenden Wissenschaftler oder Schriftsteller prämiieren, als auch das Oberhaupt eines Imperiums, das den Mord eines Gegners in Anwesenheit seiner Familie, die Bombardierung eines Stamms in Zentralasien oder eines kleinen unabhängigen Landes in Nordafrika, sowie die Ausrottung seiner Führungsorgane befiehlt.
Baron Pierre de Coubertin war der Schöpfer der modernen Olympischen Spiele; von aristokratischer Herkunft und in Frankreich geboren, einem kapitalistischen Land, wo ein Bauer, ein Arbeiter oder ein Handwerker in jener Gesellschaft keinerlei Möglichkeit hatte, solch eine Aufgabe wie diese in Angriff zu nehmen.
Er ist den Wünschen seiner Familie nicht nachgekommen, wurde kein Armeeoffizier und hat nicht an der Militärakademie weiterstudiert sondern sich der Erziehungswissenschaft gewidmet. Sein Leben erinnert gewissermaßen an das von Darwin, dem Entdecker der Gesetze der natürlichen Evolutionstheorie. Coubertin wurde Jünger eines anglikanischen Pastors, gründete die erste, dem Sport gewidmete Zeitschrift und erreichte, dass die französische Regierung sie mit in die Weltausstellung von 1889 aufnahm.
Er begann davon zu träumen, Sportler aller Länder unter dem Prinzip der Einheit und der brüderlichen Freundschaft zu einem Wettkampf zu versammeln, Sportler, die nur von gemeinnützigen Zielen und dem Wunsch beseelt sind, Ruhm zu erreichen.
Seine Ideen wurden am Anfang nicht ganz begriffen, aber er hat darauf beharrt. Er ist durch die Welt gereist und hat über Frieden und Einheit zwischen den Völkern und den Menschen gesprochen.
Endlich hat der Internationalen Sportkongress, der im Juni 1894 in Paris stattfand, die Olympischen Spiele ins Leben gerufen.
Die Idee ist auf Widerstand und Unverständnis in England, der Hauptkolonialmacht, gestoßen; wurde von Deutschland, dem mächtigen rivalisierenden Imperium, boykottiert; und ist sogar auf den Widerstand von Athen, der für die erste Olympiade ausgewählten Stadt, gestoßen.
Pierre de Coubertin ist es mit seinen unermüdlichen Anstrengungen und seinem diplomatischen Talent gelungen, Kaiser, Könige und die Regierungen von Europa dafür zu engagieren.
Das Wichtigste war meiner Meinung nach die Tiefgründigkeit und Edelmütigkeit seiner Ideen, die die Unterstützung der Völker der Welt gewonnen haben.
Am 24. März 1896, d.h. vor 115 Jahren, hat der König von Griechenland zum ersten Mal die Ersten Internationalen Olympischen Spielen von Athen für eröffnet erklärt.
Seitdem sind zwei zerstörerische und vernichtende Kriege geschehen - beide sind von Europa ausgegangen -, die der Welt das Leben einiger Millionen Menschen gekostet haben, die in den Kämpfen umgekommen sind, zu denen noch die Zivilpersonen hinzukamen, die bei den Bombardierungen oder aufgrund des anschließenden Hungers bzw. der Krankheiten nach dem Kriege gestorben sind. Der Frieden ist nicht abgesichert. Was schon bekannt ist, ist, dass bei einem neuen Weltkrieg die modernen Waffen die Menschheit mehrmals zerstören könnten.
Aufgrund dieser Tatsachen bewundere ich so sehr das Verhalten unserer Sportler.
Das Wichtigste bei der olympischen Bewegung ist die Konzeption des Sports als Mittel zur Erziehung und Bildung, für die Gesundheit und die Freundschaft zwischen den Völkern; als einem echten Gegengift gegen solche Süchte wie Drogenkonsum, Rauchen, Missbrauch von alkoholischen Getränken und jenen Gewalthandlungen, die der menschlichen Gesellschaft soviel Schaden zufügen.
Dem Begründers der olympischen Idee ist der „tarifierte Sport“ oder der Athleten-Markt absolut nicht in den Kopf gekommen. Dies war auch das edelmütige Ziel der kubanischen Revolution, was sie zur Förderung sowohl des Sports als auch von Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kunst verpflichtete, die immer unverzichtbare Prinzipien der Revolution gewesen sind.
Darüber hinaus hat unser Land das Sporttreiben und die Ausbildung von Trainern in den Ländern der Dritten Welt gefördert, die um ihre Entwicklung kämpften. Seit vielen Jahren gibt es in unserem Vaterland eine Internationale Sportschule, und dort sind zahlreiche Trainer ausgebildet worden, die effizient ihre Funktionen in solchen Ländern ausüben, die manchmal bei wichtigen Sportarten mit unseren Sportler im Wettstreit aufeinander treffen.
Tausende kubanische Fachleute haben als Trainer und Sportfachleute in vielen Ländern der so genannten Dritten Welt gearbeitet.
Und innerhalb jenes Rahmens dieser jahrzehntelang angewandten Prinzipien ist unser Volk so stolz auf die von unseren Athleten bei internationalen Wettbewerben erreichten Medaillen.
Die transnationalen Unternehmen des tarifierten Sports haben die Träume des Schöpfers des Olympismus in der fernen Vergangenheit zurückgelassen.
Dank ihrem bei Sportwettkämpfen gewonnenen Ansehen werden hervorragende Athleten, die Mehrheit aus armen Ländern von Afrika und Lateinamerika, von jenen Unternehmen auf dem internationalen Markt gekauft und verkauft; und nur bei ganz wenigen Angelegenheiten wird ihnen erlaubt, in den Teams ihres eigenen Landes zu spielen, wo sie als hervorragende Athleten aufgrund ihrer persönlichen Anstrengungen und eigenen Qualität gefördert wurden.
Unser Volk, enthaltsam und opferwillig, hat diesen Prankenschlägen der Hausierer des gemieteten Sports die Stirn geboten, die unseren Sportlern fabelhafte Geldsummen anbieten und manchmal unserem Volk mit diesen plumpen Raubhandlungen ihrer Anwesenheit berauben.
Als Sportliebhaber habe ich oft mit den Besten gesprochen und deshalb hat es mich sehr gefreut, im Fernsehen die sportlichen Erfolge unserer Delegation verfolgen zu können und ihre siegreiche Rückkehr ins Vaterland aus Guadalajara. Dort haben die Vereinigten Staaten, trotzdem sie circa 27 Mal mehr Einwohner als Kuba haben, nur 1,58 Mal mehr Titel als Kuba und die entsprechenden Goldmedaillen erreicht. Kuba hat 58 gewonnen.
Brasilien, mit mehr als 200 Millionen Einwohnern, hat 48 gewonnen.
Mexiko, mit mehr als 100, hat 42 erreicht.
Kanada, ein reiches und entwickeltes Land, mit 34 Millionen Einwohnern hat nur 29 erreicht.
Die Gesamtsumme der von Kuba erreichten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen war proportional zu den erwähnten Titeln.
Nicht wenige von unseren jungen Sportlern haben wirklich überraschende Erfolge erreicht.
Trotz der Siege, auf die unser Volk stolz ist, sind wir verpflichtet, uns weiter zu verbessern.
Fidel Castro Ruz
30. Oktober 2011
22:11 Uhr
Dienstag, 18. Oktober 2011
Die zwei Venezuela
Reflexionen des Genossen Fidel: Die zwei Venezuela
Gestern sprach ich über jenes mit dem Imperium verbündete Venezuela, in dem Posada Carriles und Orlando Bosch die brutale Explosion eines Flugzeuges von Cubana während des Flugs organisierten, die den Tod und das Verschwinden aller seiner Passagiere verursachte, einschließlich der Fecht-Jugendmannschaft, die bei der von jenem Land ausgetragenen Meisterschaft von Mittelamerika und der Karibik alle Goldmedaillen gewonnen hatte. Jetzt, während der Panamerikanischen Spiele in Guadalajara, kommt uns die Erinnerung an diese Jugendlichen und stimmt uns traurig.
Es war nicht das Venezuela von Rómulo Gallegos und Andrés Eloy Blanco, sondern das vom abtrünnigen, verräterischen und giftigen Rómulo Betancourt, neidisch auf die Kubanische Revolution, Verbündeter des Imperialismus, das so viel zu den Angriffen gegen unser Vaterland beigetragen hat. Nach Miami war jener Erdölbesitz der Vereinigten Staaten der hauptsächliche Mittelpunkt der Konterrevolution gegen Kuba; er ist in der Geschichte für einen wichtigen Teil des imperialistischen Abenteuers der Schweinebucht, der Wirtschaftsblockade und der Verbrechen gegen unser Land verantwortlich. So begann das dunkle Zeitalter, das an dem Tag endete, als Hugo Chávez den Amtseid auf jene „im Sterben liegende Verfassung“ leistete, die der ehemalige Präsident Rafael Caldera in seinen zittrigen Händen hielt.
40 Jahre waren seit dem Sieg der Kubanischen Revolution vergangen und über ein Jahrhundert der Ausplünderung durch die Yankees des Erdöls, der natürlichen Ressourcen und des Schweißes der Venezolaner.
Viele von ihnen sind in der Unwissenheit und dem Elend gestorben, welche von den Kanonenbooten der Vereinigten Staaten und Europa aufgezwungen wurden.
Es gibt glücklicherweise das andere Venezuela, das von Bolívar und Miranda, das von Sucre und einer Legion von hervorragenden Führungskräften und Denkern, die fähig gewesen sind, das große lateinamerikanische Vaterland zu entwerfen und zu planen, dem wir uns angehörig fühlen und in dessen Namen wir über ein halbes Jahrhundert von Angriffen und Blockaden widerstanden haben.
„… rechtzeitig durch die Unabhängigkeit von Kuba zu verhindern, dass sich die Vereinigten Staaten auf die Antillen ausbreiten und mit verstärkter Gewalt über unsere Länder von Amerika herfallen. Alles was ich bis heute getan habe, und noch tun werde, geschieht zu diesem Zweck”, eröffnete José Martí, der Apostel unserer Unabhängigkeit, einen Tag vor seinem Tod im Kampf.
Genau in diesen Tagen befindet sich unter uns Hugo Chávez, wie jemand, der ein Stück des großen, von Simón Bolivar geplanten, lateinamerikanischen und karibischen Vaterlandes besucht. Er versteht besser als irgend jemand den Grundsatz von Martí, dass das, „… was er nicht fertig gestellt hat, noch heute unbeendet ist: denn Bolivar hat in Amerika noch viel zu tun.“
Wir haben uns gestern und heute lange unterhalten. Ich erklärte ihm, mit wie viel Eifer ich die mir noch verbleibende Kraft jenen Träumen von einer besseren und gerechteren Welt widme.
Es ist nicht schwer, Träume mit dem bolivarianischen Revolutionsführer zu teilen, wo das Imperium schon die eindeutigen Symptome einer sich im Endstadium befindenden Krankheit zeigt.
Die Menschheit vor einer nicht umkehrbaren Katastrophe zu retten, ist etwas, was heute allein von der Dummheit irgendeines jener mittelmäßigen Präsidenten abhängen kann, die in den jüngsten Jahrzehnten jenes Imperium regiert haben, und sogar von irgendeinem jener immer mächtigeren führenden Köpfe der Rüstungsindustrie, die die Geschicke jenes Landes bestimmt.
Befreundete Nationen, mit zunehmender Bedeutung in der Weltwirtschaft aufgrund ihrer wirtschaftlichen und technologischen Fortschritte und ihrer Situation als ständige Mitglieder des Sicherheitsrates, wie die Volksrepublik China und die Russische Föderation, könnten zusammen mit den als Dritte Welt bezeichneten Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika dieses Ziel erreichen. Die Völker der entwickelten und reichen Nationen, die durch ihre eigenen finanziellen Oligarchien immer mehr ausgebeutet sind, beginnen, ihre Rolle in diesem Kampf um das menschliche Überleben zu spielen.
Inzwischen organisiert sich das bolivarianische Volk von Venezuela und vereint sich, um jener ekelhaften Oligarchie im Dienste des Imperiums, die erneut die Macht jenes Landes übernehmen will, die Stirn zu bieten und sie zu besiegen.
Venezuela ist aufgrund seiner außerordentlichen Entwicklung im Bereich Bildung, Kultur und Sozialwesen und aufgrund seiner unermesslichen energetischen und natürlichen Ressourcen dazu aufgerufen, zu einem revolutionären Modell für die Welt zu werden.
Chávez, aus den Reihen der venezolanischen Armee hervorgegangen, ist methodisch und unermüdlich. Ich habe ihn während 17 Jahren beobachtet, seitdem er Kuba zum ersten Mal besuchte. Es handelt sich um eine äußerst humanitäre und die Gesetze achtende Person; nie hat er gegen irgendjemanden Rache genommen. De Leute der einfachsten und am meisten vergessenen Sektoren seines Landes danken ihm zutiefst, dass es zum ersten Mal in der Geschichte eine Antwort auf ihre Träume von sozialer Gerechtigkeit gibt.
Ich sehe ganz klar, Hugo – sagte ich zu ihm –, dass die Bolivarianische Revolution in sehr kurzer Zeit Jobs schaffen kann, und nicht nur für die Venezolaner sondern auch für ihre kolumbianischen Brüder, ein fleißiges Volk, das an eurer Seite um die Unabhängigkeit Amerikas gekämpft hat, und von dem 40 Prozent in der Armut lebt und ein bedeutender Teil in kritischer Armut.
Ich hatte die große Freude, mich über diese und viele weitere Themen mit unserem illustren Besucher, dem Symbol eines anderen Venezuela, unterhalten zu dürfen.
Fidel Castro Ruz
18. Oktober 2011
22:15 Uhr
Gestern sprach ich über jenes mit dem Imperium verbündete Venezuela, in dem Posada Carriles und Orlando Bosch die brutale Explosion eines Flugzeuges von Cubana während des Flugs organisierten, die den Tod und das Verschwinden aller seiner Passagiere verursachte, einschließlich der Fecht-Jugendmannschaft, die bei der von jenem Land ausgetragenen Meisterschaft von Mittelamerika und der Karibik alle Goldmedaillen gewonnen hatte. Jetzt, während der Panamerikanischen Spiele in Guadalajara, kommt uns die Erinnerung an diese Jugendlichen und stimmt uns traurig.
Es war nicht das Venezuela von Rómulo Gallegos und Andrés Eloy Blanco, sondern das vom abtrünnigen, verräterischen und giftigen Rómulo Betancourt, neidisch auf die Kubanische Revolution, Verbündeter des Imperialismus, das so viel zu den Angriffen gegen unser Vaterland beigetragen hat. Nach Miami war jener Erdölbesitz der Vereinigten Staaten der hauptsächliche Mittelpunkt der Konterrevolution gegen Kuba; er ist in der Geschichte für einen wichtigen Teil des imperialistischen Abenteuers der Schweinebucht, der Wirtschaftsblockade und der Verbrechen gegen unser Land verantwortlich. So begann das dunkle Zeitalter, das an dem Tag endete, als Hugo Chávez den Amtseid auf jene „im Sterben liegende Verfassung“ leistete, die der ehemalige Präsident Rafael Caldera in seinen zittrigen Händen hielt.
40 Jahre waren seit dem Sieg der Kubanischen Revolution vergangen und über ein Jahrhundert der Ausplünderung durch die Yankees des Erdöls, der natürlichen Ressourcen und des Schweißes der Venezolaner.
Viele von ihnen sind in der Unwissenheit und dem Elend gestorben, welche von den Kanonenbooten der Vereinigten Staaten und Europa aufgezwungen wurden.
Es gibt glücklicherweise das andere Venezuela, das von Bolívar und Miranda, das von Sucre und einer Legion von hervorragenden Führungskräften und Denkern, die fähig gewesen sind, das große lateinamerikanische Vaterland zu entwerfen und zu planen, dem wir uns angehörig fühlen und in dessen Namen wir über ein halbes Jahrhundert von Angriffen und Blockaden widerstanden haben.
„… rechtzeitig durch die Unabhängigkeit von Kuba zu verhindern, dass sich die Vereinigten Staaten auf die Antillen ausbreiten und mit verstärkter Gewalt über unsere Länder von Amerika herfallen. Alles was ich bis heute getan habe, und noch tun werde, geschieht zu diesem Zweck”, eröffnete José Martí, der Apostel unserer Unabhängigkeit, einen Tag vor seinem Tod im Kampf.
Genau in diesen Tagen befindet sich unter uns Hugo Chávez, wie jemand, der ein Stück des großen, von Simón Bolivar geplanten, lateinamerikanischen und karibischen Vaterlandes besucht. Er versteht besser als irgend jemand den Grundsatz von Martí, dass das, „… was er nicht fertig gestellt hat, noch heute unbeendet ist: denn Bolivar hat in Amerika noch viel zu tun.“
Wir haben uns gestern und heute lange unterhalten. Ich erklärte ihm, mit wie viel Eifer ich die mir noch verbleibende Kraft jenen Träumen von einer besseren und gerechteren Welt widme.
Es ist nicht schwer, Träume mit dem bolivarianischen Revolutionsführer zu teilen, wo das Imperium schon die eindeutigen Symptome einer sich im Endstadium befindenden Krankheit zeigt.
Die Menschheit vor einer nicht umkehrbaren Katastrophe zu retten, ist etwas, was heute allein von der Dummheit irgendeines jener mittelmäßigen Präsidenten abhängen kann, die in den jüngsten Jahrzehnten jenes Imperium regiert haben, und sogar von irgendeinem jener immer mächtigeren führenden Köpfe der Rüstungsindustrie, die die Geschicke jenes Landes bestimmt.
Befreundete Nationen, mit zunehmender Bedeutung in der Weltwirtschaft aufgrund ihrer wirtschaftlichen und technologischen Fortschritte und ihrer Situation als ständige Mitglieder des Sicherheitsrates, wie die Volksrepublik China und die Russische Föderation, könnten zusammen mit den als Dritte Welt bezeichneten Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika dieses Ziel erreichen. Die Völker der entwickelten und reichen Nationen, die durch ihre eigenen finanziellen Oligarchien immer mehr ausgebeutet sind, beginnen, ihre Rolle in diesem Kampf um das menschliche Überleben zu spielen.
Inzwischen organisiert sich das bolivarianische Volk von Venezuela und vereint sich, um jener ekelhaften Oligarchie im Dienste des Imperiums, die erneut die Macht jenes Landes übernehmen will, die Stirn zu bieten und sie zu besiegen.
Venezuela ist aufgrund seiner außerordentlichen Entwicklung im Bereich Bildung, Kultur und Sozialwesen und aufgrund seiner unermesslichen energetischen und natürlichen Ressourcen dazu aufgerufen, zu einem revolutionären Modell für die Welt zu werden.
Chávez, aus den Reihen der venezolanischen Armee hervorgegangen, ist methodisch und unermüdlich. Ich habe ihn während 17 Jahren beobachtet, seitdem er Kuba zum ersten Mal besuchte. Es handelt sich um eine äußerst humanitäre und die Gesetze achtende Person; nie hat er gegen irgendjemanden Rache genommen. De Leute der einfachsten und am meisten vergessenen Sektoren seines Landes danken ihm zutiefst, dass es zum ersten Mal in der Geschichte eine Antwort auf ihre Träume von sozialer Gerechtigkeit gibt.
Ich sehe ganz klar, Hugo – sagte ich zu ihm –, dass die Bolivarianische Revolution in sehr kurzer Zeit Jobs schaffen kann, und nicht nur für die Venezolaner sondern auch für ihre kolumbianischen Brüder, ein fleißiges Volk, das an eurer Seite um die Unabhängigkeit Amerikas gekämpft hat, und von dem 40 Prozent in der Armut lebt und ein bedeutender Teil in kritischer Armut.
Ich hatte die große Freude, mich über diese und viele weitere Themen mit unserem illustren Besucher, dem Symbol eines anderen Venezuela, unterhalten zu dürfen.
Fidel Castro Ruz
18. Oktober 2011
22:15 Uhr
Montag, 17. Oktober 2011
Der stählerne Wille
Reflexionen des Genossen Fidel: Der stählerne Wille (erster Teil)
Granma und Juventud Rebelde, Presseorgane der Partei und der Jugendorganisation, haben vor zwei Tagen, d.h. am 14. Oktober, eine mutige und energische Botschaft von René Gonzalez, Heroe der Republik Kuba, an das kubanische Volk veröffentlicht, nachdem er die widerliche und gehässige, ungerechte Strafe von 13 Jahren abgesessen hat, und dies getrennt, wie die anderen vier Patrioten, die längere Strafen in Gefängnissen absitzen, die hunderte Meilen getrennt voneinander liegen. Die unerschütterliche Standhaftigkeit von jedem von ihnen hat keinen einzigen Augenblick gewankt, selbst dann nicht, als sie wiederholt in Einzelhaftzellen - echten Gräbern, ohne jegliche Bewegungsmöglichkeit - waren, in die sie auf Beschluss der „Yankee-Justizgerechtigkeit“ gesteckt wurden, und dies ohne jeglichen Delikt oder Beweis. In einem hat sich jene „Justizgerechtigkeit“ jedoch nicht geirrt – in der Auswahl der Art Männer, die sie bestrafte.
René wurde zusätzlich verboten, während drei Jahren in sein Heimatland, an die Seite seiner Familienangehörigen und seines Volkes, zurückzukehren. Er muss im Gebiet jenes Landes bleiben, das ihm solch ungerechte Strafe auferlegt hat.
Für alle, und besonders für diejenigen, die wir kritische Jahre der Geschichte unseres Vaterlandes erlebt haben, sind uns die Worte von René sehr zu Herzen gegangen.
„Die Tatsache, dass ich jetzt aus dem Gefängnis heraus bin“ – sagte er -, „bedeutet nur, dass sich eine Allee des Missbrauchs erschöpft hat, der ich unterworfen worden war […] es sind noch vier Brüder zu befreien, die wir an unserer Seite haben müssen, an der Seite ihrer Familienangehörigen; die unter euch weilen müssen, um euch ihr Bestes zu geben…“
„Für mich ist dies hier nur ein Schützengraben, ein neuer Ort, an dem ich weiter kämpfen werde, damit Gerechtigkeit walten lassen wird und wir Fünf an eure Seite zurückkehren können.“
„…allen denen auf der Welt, die in diesen Jahren an unserer Seite gestanden haben – und es waren tausende, durch die wir nach und nach diese Informationsblockade brechen konnten, das Schweigen brechen konnten, welches die großen Presse-Korporationen über den Fall aufrecht erhielten -, möchte ich seitens der Fünf meinen tiefen Dank zum Ausdruck bringen, und mein Versprechen, euch weiterhin so zu vertreten, wie ihr es verdient; denn das ist es schließlich, was wir Fünf tun, denn wir sind nicht nur Fünf, wir sind ein ganzes Volk, das mehr als 50 Jahre standgehalten hat, und dank dieser Tatsache halten wir weiterhin stand […] und wir werden euch niemals im Stich lassen und immer so hervorragend sein, wie ihr es verdient.“
Die aufrichtigen, unerschütterlichen und energischen Worte von René, die unverwechselbare Tonlage der Stimme eines solchen Kämpfers, der 13 unendliche Jahre einer brutalen und ungerechten Bestrafung ausgehalten hat, ohne eine Sekunde zu schwanken, sind wirklich beeindruckend.
Die imperiale Tyrannei wird ihre plumpen Lügen über die gegen die Fünf kubanischen Patrioten und Antiterrorkämpfer begangene Ungerechtigkeit nicht aufrecht erhalten können, wie verräterisch auch immer die ihnen unterstehenden Medien sich darum bemühen, sie als Agenten und Spione darzustellen, die die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdet hätten. Der Vorsitzende der Nationalversammlung und der angesehene Rechtsanwalt José Pertierra haben es übernommen, die plumpen Verleumdungen der Yankees über die heldenhaften kubanischen Antiterroristen vollkommen zu entkräften.
Mir kommt erneut die Erinnerung an die siegreiche Schlacht unseres Volkes für die Rückkehr des Jungen Elián González in den Schoß seiner Familie und seines Heimatlandes. Angesichts der monströsen Verhaltensweise der konterrevolutionären kubanischen Mafia von Miami und ihrer Missachtung der Behörden ihres Landes sah sich selbst der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Bill Clinton, gezwungen, Sicherheitskräfte zu entsenden, um die US-amerikanischen Gesetze gegen jene faschistischen Gruppen durchzusetzen, die sie missachteten und die Symbole und Flaggen jenes Landes verbrannten, und dies unter anderem angeführt von der „wilden Wölfin“ Ileana Ros, die heute nichts Geringeres als Vorsitzende des Außenpolitikausschusses des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten ist und die Richtlinien der Außenpolitik jenes Landes bestimmt.
Die Botschaft von René González an das Volk von Kuba - die auf seine eigene Initiative erfolgte, womit er mutig jegliches Risiko übernahm -, verstärkt unsere tiefgehende Überzeugung, dass die Position der Regierung der Vereinigten Staaten bezüglich der 5 kubanischen Patrioten schon unhaltbar ist, genauso wie es die Rechtfertigung der kriminellen Wirtschaftsblockade gegen unser Land ist und die Strafmaßnahmen, die sie ausländischen Unternehmen auferlegt, die mit unserem Land handeln.
Solcherart brutale und außerordentliche Politik ist vom mächtigen Imperium zu einer Norm von internationaler Anwendung geworden, trotz der praktisch einstimmigen Meinung aller UNO-Mitglieder, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten und von Israel.
Die Tatsachen beweisen unwiderlegbar, dass in der heutigen, globalisierten Welt, unter der Schirmherrschaft des Yankee-Imperiums, für kein anderes Land eine Sicherheitsgarantie besteht. In der Organisation der Vereinten Nationen kann viele Male die einstimmige Ablehnung der Wirtschaftsblockade gegen Kuba wiederholt werden, oder jegliche andere Maßnahme, wie zum Beispiel das Recht des palästinensischen Volkes, als Staat aufzutreten, ohne dass solch ein Recht oder jegliches andere, dass den Interessen des Imperiums nicht entspricht, irgendeine Gültigkeit erlangt.
Ohne von unserer Revolution eigens beabsichtigt zu sein, ist unser Land zu einem Beispiel dafür geworden, was ein kleiner Staat erreichen kann, wenn er sich standhaft an eine Politik der Prinzipien hält, selbst wenn die wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte des Planeten, seine Patente und die Verteilung seiner Reichtümer sich in den Händen der am höchsten entwickelten und reichsten Nationen befinden, welche früher die Kolonialmächte gewesen sind, die die Ausplünderung und die Armut in unseren Ländern verbreitet haben.
In ihrem langen Kampf gegen das Imperium standen die Kämpfer unseres Landes kurz davor, Opfer der Atomwaffen im Dienste jener Macht zu werden: das erste Mal im Oktober 1962; und das zweite Mal Mitte des Jahres 1988. Zu keinem der beiden Anlässe hat sich unser Land der Erpressung der Yankees gebeugt; im Jahr 1962 hat es keinerlei Inspektion seines Gebiets erlaubt, und 1988, nach der Schlacht von Cuito Cuanavale und dem Vormarsch von 50.000 kubanischen und angolanischen Soldaten auf die vom Westen ausgerüsteten südafrikanischen Streitkräfte, die über atomare Projektile verfügten, haben sie beschlossen, Handel mit der Unabhängigkeit von Namibia und dem Ende des Apartheid zu treiben.
Die Völker der Dritten Welt anerkennen die selbstlose Solidarität von Kuba auf solchen wichtigen Gebieten wie Gesundheitswesen und Bildung und danken für sie.
Wer kann die unerhörte Lüge glauben, dass Kuba den Terrorismus unterstützt?
Solch ungeschickte und dumme Lüge geht von jenem mächtigen Land aus, das 90 Meilen von Kubas Küsten entfernt gegen das Land nicht nur eine kriminelle Wirtschaftsblockade angewandt hat, sondern ebenfalls im höchsten Grade groteske Terrorakte. Die Brandstiftung in Bildungs-, Freizeits- und Handelseinrichtungen; weißes Phosphor in Zuckerrohrplantagen, die Verwendung von Sprengstoffen in Fabriken; die Piratenangriffe auf Hafenanlagen und Fischerei- und Handelsschiffe; die Organisation von konterrevolutionären Banden; die Einschleusung von Agenten und die Waffenlieferungen an die Söldnerbanden haben schon 1959 ihren Anfang genommen, sofort nach dem ersten Agrarreformgesetz, und haben eine Spur des Todes und der Zerstörung in unserem Land hinterlassen.
Die Bombardements unserer Luftstützpunkte und die Landung der Söldnertruppen in Playa Girón (Schweinebucht), eskortiert von US-amerikanischen Flugzeugträgern und Kriegsschiffen, haben schon unzählige Opfer gekostet, als unser revolutionärer Prozess gerade erst begonnen hatte. Können die Vereinigten Staaten diese Tatsachen etwa leugnen?
Es gab unzählige, von den Geheimdiensten der Vereinigten Staaten organisierte Pläne zur Ermordung der Führungskräfte der Revolution; ihre plumpen Aktionen haben sich jedoch nicht darauf beschränkt. Viren und Bakterien wurden in unser Land eingeschleust, um die Tierzucht und Pflanzenproduktion zu sabotieren; schlimmer noch, solche Krankheiten, die es in dieser Hemisphäre nicht gab, wurden zur Anwendung gegen die Bevölkerung in Kuba eingeschleust. Das hämorrhagische Denguefieber hat Hunderttausende heimgesucht und circa 150, die meisten davon Kinder, haben dadurch ihr Leben verloren. Diese Krankheit verursacht immer noch viele Opfer in dieser Hemisphäre.
Die Wiedergabe der durch die Vereinigten Staaten gegen unser Volk begangenen Taten wäre unendlich.
Fortsetzung folgt morgen.
Fidel Castro Ruz
16. Oktober 2011
21:05 Uhr
Der stählerne Wille (zweiter Teil)
Als 1976 die schlimmsten Terrorismus-Akte gegen Kuba stattfanden, besonders die Zerstörung während des Flugs jenes kubanischen Flugzeuges, das in Barbados mit 73 Passagieren an Bord gestartet war – darunter Piloten, Stewardessen und Hilfspersonal, die ihre pflichtgemäßen Dienste bei dieser Fluggesellschaft leisteten; die gesamte Jugendmannschaft, die bei der Fechtmeisterschaft von Mittelamerika und der Karibik alle Goldmedaillen gewonnen hatte; die Passagiere, sowohl die kubanischen als auch aus anderen Ländern, die vertrauensvoll in jenem Flugzeug reisten –, lösten diese Handlungen solche Empörung aus, dass zur Trauerfeier die größte außerordentliche und dicht gedrängte Kundgebung zusammenkam, die ich je gesehen habe und die bildlich festgehalten geblieben ist. Die Szenen von Schmerz und Leiden waren und sind immer noch unauslöschlich. Möglicherweise hat keine der Führungspersönlichkeiten der USA diese je sehen können und viele andere auf der Welt ebenso nicht. Es wäre anschaulich, dass solche Szenen durch die Medien verbreitet würden, damit die Motivationen unserer heldenhaften antiterroristischen Kämpfer gut begriffen werden.
Bush Senior war bereits ein wichtiger Offizier des Geheimdienstes der Vereinigten Staaten, als dieser die Aufgabe erteilt bekam, die Konterrevolution in Kuba zu organisieren. Der CIA gründete in Florida seinen größten Stützpunkt für militärische Operationen der westlichen Hemisphäre. Diesem wurde die Verantwortung für alle subversiven Aktionen übertragen, die in Kuba durchgeführt wurden, einschließlich der versuchten Morde von den Revolutionsführen, und er wurde mit den Plänen und Berechnungen betraut, die – aufgrund der in der Schweinebucht bewiesenen Entschlossenheit unseres Volkes, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen -, eine enorme Anzahl von Verlusten auf beiden Seiten gekostet hätten, wenn diese erfolgreich gewesen wären. Bush hat nie begriffen, dass der Sieg von Kuba viele Menschenleben gerettet hat, sowohl kubanische als auch US-amerikanische.
Das abscheuliche Verbrechen von Barbados ereignete sich, als er bereits CIA-Direktor war, mit fast genauso viel Autorität wie Präsident Ford.
Im Juni jenes Jahres rief er in Bonao, in der Dominikanischen Republik, zu einem Treffen auf, um die Koordination der Vereinten Revolutionären Organisationen unter der persönlichen Beaufsichtigung von Vernon Walters, damaliger stellvertretender CIA-Direktor, zu gründen. Man höre genau hin: „Vereinte Revolutionäre Organisationen“.
Orlando Bosch und Posada Carriles, Agenten im aktiven Dienste jener Einrichtung, wurden zu Führern dieser Organisation ernannt. So beginnt eine neue Etappe von Terror-Akten gegen Kuba. Am 6. Oktober 1976 leiteten Orlando Bosch und Posada Carriles persönlich die Sabotage, um das Flugzeug von Cubana de Aviación während des Flugs in die Luft zu sprengen.
Die Behörden verhafteten die Verantwortlichen und haben sie Venezuela überstellt.
Der Skandal war so groß, dass der Regierung jenes Landes, damals Verbündeter von den Vereinigten Staaten und Komplize seiner Verbrechen inner- und außerhalb von Venezuela, keine andere Möglichkeit blieb, als diese vor venezolanische Gerichte zu stellen.
Die Sandinistische Revolution siegte im Juli 1979. Gefördert von den Vereinigten Staaten wurde der blutige schmutzige Krieg in diesem Land ausgelöst. Reagan war bereits Präsident der Vereinigten Staaten.
Als Gerald Ford Nixon ablöste, war der wegen den Mordversuchen an ausländischen Führungspersönlichkeiten ausgelöste Skandal so groß, dass er die Beteiligung von US-amerikanischen Beamten an solchen Aktionen verbot. Der Kongress lehnte die Fonds für den schmutzigen Krieg in Nicaragua ab. So wurde Posada Carriles benötigt. Der CIA bestach über die so genannte Cuban American National Fundation mit reichhaltigen Geldsummen die entsprechenden Gefängniswärter und der Terrorist verließ das Gefängnis, als ob er irgendein Besucher wäre. Nachdem er schnellstens nach Ilopango, in El Salvador, überführt worden war, leitete er nicht nur die Waffenlieferungen, die tausende Tote und Verstümmelungen von nicaraguanischen Patrioten verursachten, sondern erwarb auch, mit der Unterstützung des CIA, Drogen in Mittelamerika, führte diese in die Vereinigten Staaten ein und kaufte US-amerikanische Waffen für die nicaraguanischen Konterrevolutionäre.
Um Platz zu sparen, lasse ich zahlreiche Daten der brutalen Geschichte aus.
Es ist unbegreiflich, warum der illustre Nobelpreisträger, der der US-Regierung vorsteht, Gefallen daran findet, die dumme Idee zu wiederholen, dass Kuba ein terroristisches Land sei; weiterhin die vier kubanischen antiterroristischen Kämpfer in isolierten Gefängnissen und unter menschenfeindlichen Lebensbedingungen belässt, eine Strafe, die heutzutage gegen keinen einzigen Staatsangehörigen eines anderen Landes verhängt wird, der Gegner der Vereinigten Staaten ist, desto weniger, wenn keine US-Streitkraft zugibt, von ihnen auch nur in irgendeine Gefahr gebracht worden zu sein; und René verbietet, in seine Heimat und den Schoß seiner Familie zurückzukehren.
Am selben Sonntag, dem 9. Oktober, als René dem kubanischen Volk seine mutige Botschaft übermittelte, zeichnete er eine andere brüderliche „Botschaft an Fidel und Raúl“ auf und filmte diese. Auf Empfehlung von Ricardo Alarcón, Vorsitzender der Nationalversammlung, wurde keine von beiden Botschaften veröffentlicht, bis der Bewährungsbeamte des Bundesgerichtshof der Florida ihm formell die Bedingungen mitteilen würde, die ihm während der drei Jahre der „überwachten Freiheit“ auferlegt werden.
Nachdem dies erfolgte, freue ich mich, unserem Volk den Inhalt jener Botschaft mitteilen zu können, die unsere Patrioten so sehr ehrt und ihr vorbildliches Verhalten sowie ihren stählernen Wille zum Ausdruck bringt.
Lieber Comandante!
Zuallererst eine Umarmung für Sie, meine Dankbarkeit und Hochachtung nicht nur für all die Unterstützung, die Sie uns zukommen lassen haben, und für die Art und Weise, mit der Sie ein ganzes Volk und die internationale Solidarität zugunsten unserer Sache mobilisiert haben, sondern auch, und an erster Stelle, weil Sie uns als Eingebung dienten, weil Sie das Vorbild gewesen sind, dem wir während dieser 13 Jahren gefolgt sind, und weil Sie für uns wie eine Flagge gewesen sind, der zu folgen wir nie aufhören würden.
Für uns war diese Aufgabe nichts Anderes als die Fortsetzung von alledem, was Sie alle gemacht haben, was Ihre Generation für das kubanische Volk und den Rest der Menschheit getan hat.
Für mich ist es eine riesige Freude, Ihnen diese Botschaft zukommen zu lassen, Ihnen eine Umarmung aus der Ferne zu schicken, die Sie auf diesem Weg erhalten werden, denn ich weiß, dass wir uns schließlich umarmen werden. Obwohl unsere Gegner alles versuchen, es zu verhindern, weiß ich, dass wir uns diese brüderliche Umarmung geben werden. Ich weiß, dass wir Fünf zurückkehren werden, weil Sie es versprochen haben und weil Sie die Energie, das Beste der Menschheit, den Willen der ganzen Welt mobilisiert haben, damit dies geschieht.
Für uns ist es eine Ehre, jener Sache zu dienen, die Sie in dem kubanischen Volk inspiriert haben, es ist eine Ehre, Anhänger von Ihnen zu sein, Anhänger des Weges, den Sie und Raúl eröffneten, und wir werden nie aufhören, dieses Vertrauen zu verdienen, das Sie uns entgegengebracht haben.
Beiden, Ihnen, Fidel, und Raúl, der uns heute durch diese neue, schwierige, komplizierte aber herrliche Etappe führt, in der wir mit Engagement damit beschäftigt sind, die wirtschaftliche Abhängigkeit zu brechen, die uns noch anbindet und die verhindert, die von uns gewünschte Gesellschaft aufzubauen, schicke ich Ihnen seitens der Fünf eine Umarmung und sage Ihnen, dass wir immer auf Sie vertraut haben. Als wir allein im „Loch“ waren, als wir in Einzelhaft waren, als wir keine Nachrichten bekamen, als meine vier Brüder keine Nachricht über ihre Familien hatten, weil man es ihnen nicht sagen durfte, haben wir immer auf Sie vertraut, wussten wir immer, dass Sie Ihre Söhne und Töchter nie im Stich lassen würden, weil wir immer wussten, dass die Revolution diejenigen, die sie verteidigen, nie im Stich lassen würde. Aus diesem Grund verdient sie es, verteidigt zu werden, und aus diesem Grund werden wir dies immer tun.
Und obwohl ich mir nicht sicher bin, dass wir alle jene Ehrerweisungen verdienen, die uns gemacht wurden, kann ich Ihnen doch versichern, dass wir den Rest des Lebens, der uns übrig bleibt, dem widmen werden, es zu verdienen, weil Sie uns inspirieren, weil Sie die Flagge sind, die uns gelehrt hat, wie wir uns zu verhalten haben, und bis zum Ende unseres Lebens werden wir versuchen, das Vertrauen zu verdienen, das Sie auf uns gesetzt haben.
Für mich ist dies hier jetzt ein Schützengraben, aus dem ich denselben Kampf führen werde, zu dem Sie uns aufgerufen haben, und ich werde bis zum Ende weiter machen, bis endlich Gerechtigkeit walten lassen wird, ich werde Ihren Befehlen folgen, um zu machen, was zu tun ist.
Und ich sage Fidel und Raúl: Comandantes, beide, befehlen Sie!
Fidel Castro Ruz
17. Oktober 2011
22:35 Uhr
Granma und Juventud Rebelde, Presseorgane der Partei und der Jugendorganisation, haben vor zwei Tagen, d.h. am 14. Oktober, eine mutige und energische Botschaft von René Gonzalez, Heroe der Republik Kuba, an das kubanische Volk veröffentlicht, nachdem er die widerliche und gehässige, ungerechte Strafe von 13 Jahren abgesessen hat, und dies getrennt, wie die anderen vier Patrioten, die längere Strafen in Gefängnissen absitzen, die hunderte Meilen getrennt voneinander liegen. Die unerschütterliche Standhaftigkeit von jedem von ihnen hat keinen einzigen Augenblick gewankt, selbst dann nicht, als sie wiederholt in Einzelhaftzellen - echten Gräbern, ohne jegliche Bewegungsmöglichkeit - waren, in die sie auf Beschluss der „Yankee-Justizgerechtigkeit“ gesteckt wurden, und dies ohne jeglichen Delikt oder Beweis. In einem hat sich jene „Justizgerechtigkeit“ jedoch nicht geirrt – in der Auswahl der Art Männer, die sie bestrafte.
René wurde zusätzlich verboten, während drei Jahren in sein Heimatland, an die Seite seiner Familienangehörigen und seines Volkes, zurückzukehren. Er muss im Gebiet jenes Landes bleiben, das ihm solch ungerechte Strafe auferlegt hat.
Für alle, und besonders für diejenigen, die wir kritische Jahre der Geschichte unseres Vaterlandes erlebt haben, sind uns die Worte von René sehr zu Herzen gegangen.
„Die Tatsache, dass ich jetzt aus dem Gefängnis heraus bin“ – sagte er -, „bedeutet nur, dass sich eine Allee des Missbrauchs erschöpft hat, der ich unterworfen worden war […] es sind noch vier Brüder zu befreien, die wir an unserer Seite haben müssen, an der Seite ihrer Familienangehörigen; die unter euch weilen müssen, um euch ihr Bestes zu geben…“
„Für mich ist dies hier nur ein Schützengraben, ein neuer Ort, an dem ich weiter kämpfen werde, damit Gerechtigkeit walten lassen wird und wir Fünf an eure Seite zurückkehren können.“
„…allen denen auf der Welt, die in diesen Jahren an unserer Seite gestanden haben – und es waren tausende, durch die wir nach und nach diese Informationsblockade brechen konnten, das Schweigen brechen konnten, welches die großen Presse-Korporationen über den Fall aufrecht erhielten -, möchte ich seitens der Fünf meinen tiefen Dank zum Ausdruck bringen, und mein Versprechen, euch weiterhin so zu vertreten, wie ihr es verdient; denn das ist es schließlich, was wir Fünf tun, denn wir sind nicht nur Fünf, wir sind ein ganzes Volk, das mehr als 50 Jahre standgehalten hat, und dank dieser Tatsache halten wir weiterhin stand […] und wir werden euch niemals im Stich lassen und immer so hervorragend sein, wie ihr es verdient.“
Die aufrichtigen, unerschütterlichen und energischen Worte von René, die unverwechselbare Tonlage der Stimme eines solchen Kämpfers, der 13 unendliche Jahre einer brutalen und ungerechten Bestrafung ausgehalten hat, ohne eine Sekunde zu schwanken, sind wirklich beeindruckend.
Die imperiale Tyrannei wird ihre plumpen Lügen über die gegen die Fünf kubanischen Patrioten und Antiterrorkämpfer begangene Ungerechtigkeit nicht aufrecht erhalten können, wie verräterisch auch immer die ihnen unterstehenden Medien sich darum bemühen, sie als Agenten und Spione darzustellen, die die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdet hätten. Der Vorsitzende der Nationalversammlung und der angesehene Rechtsanwalt José Pertierra haben es übernommen, die plumpen Verleumdungen der Yankees über die heldenhaften kubanischen Antiterroristen vollkommen zu entkräften.
Mir kommt erneut die Erinnerung an die siegreiche Schlacht unseres Volkes für die Rückkehr des Jungen Elián González in den Schoß seiner Familie und seines Heimatlandes. Angesichts der monströsen Verhaltensweise der konterrevolutionären kubanischen Mafia von Miami und ihrer Missachtung der Behörden ihres Landes sah sich selbst der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Bill Clinton, gezwungen, Sicherheitskräfte zu entsenden, um die US-amerikanischen Gesetze gegen jene faschistischen Gruppen durchzusetzen, die sie missachteten und die Symbole und Flaggen jenes Landes verbrannten, und dies unter anderem angeführt von der „wilden Wölfin“ Ileana Ros, die heute nichts Geringeres als Vorsitzende des Außenpolitikausschusses des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten ist und die Richtlinien der Außenpolitik jenes Landes bestimmt.
Die Botschaft von René González an das Volk von Kuba - die auf seine eigene Initiative erfolgte, womit er mutig jegliches Risiko übernahm -, verstärkt unsere tiefgehende Überzeugung, dass die Position der Regierung der Vereinigten Staaten bezüglich der 5 kubanischen Patrioten schon unhaltbar ist, genauso wie es die Rechtfertigung der kriminellen Wirtschaftsblockade gegen unser Land ist und die Strafmaßnahmen, die sie ausländischen Unternehmen auferlegt, die mit unserem Land handeln.
Solcherart brutale und außerordentliche Politik ist vom mächtigen Imperium zu einer Norm von internationaler Anwendung geworden, trotz der praktisch einstimmigen Meinung aller UNO-Mitglieder, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten und von Israel.
Die Tatsachen beweisen unwiderlegbar, dass in der heutigen, globalisierten Welt, unter der Schirmherrschaft des Yankee-Imperiums, für kein anderes Land eine Sicherheitsgarantie besteht. In der Organisation der Vereinten Nationen kann viele Male die einstimmige Ablehnung der Wirtschaftsblockade gegen Kuba wiederholt werden, oder jegliche andere Maßnahme, wie zum Beispiel das Recht des palästinensischen Volkes, als Staat aufzutreten, ohne dass solch ein Recht oder jegliches andere, dass den Interessen des Imperiums nicht entspricht, irgendeine Gültigkeit erlangt.
Ohne von unserer Revolution eigens beabsichtigt zu sein, ist unser Land zu einem Beispiel dafür geworden, was ein kleiner Staat erreichen kann, wenn er sich standhaft an eine Politik der Prinzipien hält, selbst wenn die wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte des Planeten, seine Patente und die Verteilung seiner Reichtümer sich in den Händen der am höchsten entwickelten und reichsten Nationen befinden, welche früher die Kolonialmächte gewesen sind, die die Ausplünderung und die Armut in unseren Ländern verbreitet haben.
In ihrem langen Kampf gegen das Imperium standen die Kämpfer unseres Landes kurz davor, Opfer der Atomwaffen im Dienste jener Macht zu werden: das erste Mal im Oktober 1962; und das zweite Mal Mitte des Jahres 1988. Zu keinem der beiden Anlässe hat sich unser Land der Erpressung der Yankees gebeugt; im Jahr 1962 hat es keinerlei Inspektion seines Gebiets erlaubt, und 1988, nach der Schlacht von Cuito Cuanavale und dem Vormarsch von 50.000 kubanischen und angolanischen Soldaten auf die vom Westen ausgerüsteten südafrikanischen Streitkräfte, die über atomare Projektile verfügten, haben sie beschlossen, Handel mit der Unabhängigkeit von Namibia und dem Ende des Apartheid zu treiben.
Die Völker der Dritten Welt anerkennen die selbstlose Solidarität von Kuba auf solchen wichtigen Gebieten wie Gesundheitswesen und Bildung und danken für sie.
Wer kann die unerhörte Lüge glauben, dass Kuba den Terrorismus unterstützt?
Solch ungeschickte und dumme Lüge geht von jenem mächtigen Land aus, das 90 Meilen von Kubas Küsten entfernt gegen das Land nicht nur eine kriminelle Wirtschaftsblockade angewandt hat, sondern ebenfalls im höchsten Grade groteske Terrorakte. Die Brandstiftung in Bildungs-, Freizeits- und Handelseinrichtungen; weißes Phosphor in Zuckerrohrplantagen, die Verwendung von Sprengstoffen in Fabriken; die Piratenangriffe auf Hafenanlagen und Fischerei- und Handelsschiffe; die Organisation von konterrevolutionären Banden; die Einschleusung von Agenten und die Waffenlieferungen an die Söldnerbanden haben schon 1959 ihren Anfang genommen, sofort nach dem ersten Agrarreformgesetz, und haben eine Spur des Todes und der Zerstörung in unserem Land hinterlassen.
Die Bombardements unserer Luftstützpunkte und die Landung der Söldnertruppen in Playa Girón (Schweinebucht), eskortiert von US-amerikanischen Flugzeugträgern und Kriegsschiffen, haben schon unzählige Opfer gekostet, als unser revolutionärer Prozess gerade erst begonnen hatte. Können die Vereinigten Staaten diese Tatsachen etwa leugnen?
Es gab unzählige, von den Geheimdiensten der Vereinigten Staaten organisierte Pläne zur Ermordung der Führungskräfte der Revolution; ihre plumpen Aktionen haben sich jedoch nicht darauf beschränkt. Viren und Bakterien wurden in unser Land eingeschleust, um die Tierzucht und Pflanzenproduktion zu sabotieren; schlimmer noch, solche Krankheiten, die es in dieser Hemisphäre nicht gab, wurden zur Anwendung gegen die Bevölkerung in Kuba eingeschleust. Das hämorrhagische Denguefieber hat Hunderttausende heimgesucht und circa 150, die meisten davon Kinder, haben dadurch ihr Leben verloren. Diese Krankheit verursacht immer noch viele Opfer in dieser Hemisphäre.
Die Wiedergabe der durch die Vereinigten Staaten gegen unser Volk begangenen Taten wäre unendlich.
Fortsetzung folgt morgen.
Fidel Castro Ruz
16. Oktober 2011
21:05 Uhr
Der stählerne Wille (zweiter Teil)
Als 1976 die schlimmsten Terrorismus-Akte gegen Kuba stattfanden, besonders die Zerstörung während des Flugs jenes kubanischen Flugzeuges, das in Barbados mit 73 Passagieren an Bord gestartet war – darunter Piloten, Stewardessen und Hilfspersonal, die ihre pflichtgemäßen Dienste bei dieser Fluggesellschaft leisteten; die gesamte Jugendmannschaft, die bei der Fechtmeisterschaft von Mittelamerika und der Karibik alle Goldmedaillen gewonnen hatte; die Passagiere, sowohl die kubanischen als auch aus anderen Ländern, die vertrauensvoll in jenem Flugzeug reisten –, lösten diese Handlungen solche Empörung aus, dass zur Trauerfeier die größte außerordentliche und dicht gedrängte Kundgebung zusammenkam, die ich je gesehen habe und die bildlich festgehalten geblieben ist. Die Szenen von Schmerz und Leiden waren und sind immer noch unauslöschlich. Möglicherweise hat keine der Führungspersönlichkeiten der USA diese je sehen können und viele andere auf der Welt ebenso nicht. Es wäre anschaulich, dass solche Szenen durch die Medien verbreitet würden, damit die Motivationen unserer heldenhaften antiterroristischen Kämpfer gut begriffen werden.
Bush Senior war bereits ein wichtiger Offizier des Geheimdienstes der Vereinigten Staaten, als dieser die Aufgabe erteilt bekam, die Konterrevolution in Kuba zu organisieren. Der CIA gründete in Florida seinen größten Stützpunkt für militärische Operationen der westlichen Hemisphäre. Diesem wurde die Verantwortung für alle subversiven Aktionen übertragen, die in Kuba durchgeführt wurden, einschließlich der versuchten Morde von den Revolutionsführen, und er wurde mit den Plänen und Berechnungen betraut, die – aufgrund der in der Schweinebucht bewiesenen Entschlossenheit unseres Volkes, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen -, eine enorme Anzahl von Verlusten auf beiden Seiten gekostet hätten, wenn diese erfolgreich gewesen wären. Bush hat nie begriffen, dass der Sieg von Kuba viele Menschenleben gerettet hat, sowohl kubanische als auch US-amerikanische.
Das abscheuliche Verbrechen von Barbados ereignete sich, als er bereits CIA-Direktor war, mit fast genauso viel Autorität wie Präsident Ford.
Im Juni jenes Jahres rief er in Bonao, in der Dominikanischen Republik, zu einem Treffen auf, um die Koordination der Vereinten Revolutionären Organisationen unter der persönlichen Beaufsichtigung von Vernon Walters, damaliger stellvertretender CIA-Direktor, zu gründen. Man höre genau hin: „Vereinte Revolutionäre Organisationen“.
Orlando Bosch und Posada Carriles, Agenten im aktiven Dienste jener Einrichtung, wurden zu Führern dieser Organisation ernannt. So beginnt eine neue Etappe von Terror-Akten gegen Kuba. Am 6. Oktober 1976 leiteten Orlando Bosch und Posada Carriles persönlich die Sabotage, um das Flugzeug von Cubana de Aviación während des Flugs in die Luft zu sprengen.
Die Behörden verhafteten die Verantwortlichen und haben sie Venezuela überstellt.
Der Skandal war so groß, dass der Regierung jenes Landes, damals Verbündeter von den Vereinigten Staaten und Komplize seiner Verbrechen inner- und außerhalb von Venezuela, keine andere Möglichkeit blieb, als diese vor venezolanische Gerichte zu stellen.
Die Sandinistische Revolution siegte im Juli 1979. Gefördert von den Vereinigten Staaten wurde der blutige schmutzige Krieg in diesem Land ausgelöst. Reagan war bereits Präsident der Vereinigten Staaten.
Als Gerald Ford Nixon ablöste, war der wegen den Mordversuchen an ausländischen Führungspersönlichkeiten ausgelöste Skandal so groß, dass er die Beteiligung von US-amerikanischen Beamten an solchen Aktionen verbot. Der Kongress lehnte die Fonds für den schmutzigen Krieg in Nicaragua ab. So wurde Posada Carriles benötigt. Der CIA bestach über die so genannte Cuban American National Fundation mit reichhaltigen Geldsummen die entsprechenden Gefängniswärter und der Terrorist verließ das Gefängnis, als ob er irgendein Besucher wäre. Nachdem er schnellstens nach Ilopango, in El Salvador, überführt worden war, leitete er nicht nur die Waffenlieferungen, die tausende Tote und Verstümmelungen von nicaraguanischen Patrioten verursachten, sondern erwarb auch, mit der Unterstützung des CIA, Drogen in Mittelamerika, führte diese in die Vereinigten Staaten ein und kaufte US-amerikanische Waffen für die nicaraguanischen Konterrevolutionäre.
Um Platz zu sparen, lasse ich zahlreiche Daten der brutalen Geschichte aus.
Es ist unbegreiflich, warum der illustre Nobelpreisträger, der der US-Regierung vorsteht, Gefallen daran findet, die dumme Idee zu wiederholen, dass Kuba ein terroristisches Land sei; weiterhin die vier kubanischen antiterroristischen Kämpfer in isolierten Gefängnissen und unter menschenfeindlichen Lebensbedingungen belässt, eine Strafe, die heutzutage gegen keinen einzigen Staatsangehörigen eines anderen Landes verhängt wird, der Gegner der Vereinigten Staaten ist, desto weniger, wenn keine US-Streitkraft zugibt, von ihnen auch nur in irgendeine Gefahr gebracht worden zu sein; und René verbietet, in seine Heimat und den Schoß seiner Familie zurückzukehren.
Am selben Sonntag, dem 9. Oktober, als René dem kubanischen Volk seine mutige Botschaft übermittelte, zeichnete er eine andere brüderliche „Botschaft an Fidel und Raúl“ auf und filmte diese. Auf Empfehlung von Ricardo Alarcón, Vorsitzender der Nationalversammlung, wurde keine von beiden Botschaften veröffentlicht, bis der Bewährungsbeamte des Bundesgerichtshof der Florida ihm formell die Bedingungen mitteilen würde, die ihm während der drei Jahre der „überwachten Freiheit“ auferlegt werden.
Nachdem dies erfolgte, freue ich mich, unserem Volk den Inhalt jener Botschaft mitteilen zu können, die unsere Patrioten so sehr ehrt und ihr vorbildliches Verhalten sowie ihren stählernen Wille zum Ausdruck bringt.
Lieber Comandante!
Zuallererst eine Umarmung für Sie, meine Dankbarkeit und Hochachtung nicht nur für all die Unterstützung, die Sie uns zukommen lassen haben, und für die Art und Weise, mit der Sie ein ganzes Volk und die internationale Solidarität zugunsten unserer Sache mobilisiert haben, sondern auch, und an erster Stelle, weil Sie uns als Eingebung dienten, weil Sie das Vorbild gewesen sind, dem wir während dieser 13 Jahren gefolgt sind, und weil Sie für uns wie eine Flagge gewesen sind, der zu folgen wir nie aufhören würden.
Für uns war diese Aufgabe nichts Anderes als die Fortsetzung von alledem, was Sie alle gemacht haben, was Ihre Generation für das kubanische Volk und den Rest der Menschheit getan hat.
Für mich ist es eine riesige Freude, Ihnen diese Botschaft zukommen zu lassen, Ihnen eine Umarmung aus der Ferne zu schicken, die Sie auf diesem Weg erhalten werden, denn ich weiß, dass wir uns schließlich umarmen werden. Obwohl unsere Gegner alles versuchen, es zu verhindern, weiß ich, dass wir uns diese brüderliche Umarmung geben werden. Ich weiß, dass wir Fünf zurückkehren werden, weil Sie es versprochen haben und weil Sie die Energie, das Beste der Menschheit, den Willen der ganzen Welt mobilisiert haben, damit dies geschieht.
Für uns ist es eine Ehre, jener Sache zu dienen, die Sie in dem kubanischen Volk inspiriert haben, es ist eine Ehre, Anhänger von Ihnen zu sein, Anhänger des Weges, den Sie und Raúl eröffneten, und wir werden nie aufhören, dieses Vertrauen zu verdienen, das Sie uns entgegengebracht haben.
Beiden, Ihnen, Fidel, und Raúl, der uns heute durch diese neue, schwierige, komplizierte aber herrliche Etappe führt, in der wir mit Engagement damit beschäftigt sind, die wirtschaftliche Abhängigkeit zu brechen, die uns noch anbindet und die verhindert, die von uns gewünschte Gesellschaft aufzubauen, schicke ich Ihnen seitens der Fünf eine Umarmung und sage Ihnen, dass wir immer auf Sie vertraut haben. Als wir allein im „Loch“ waren, als wir in Einzelhaft waren, als wir keine Nachrichten bekamen, als meine vier Brüder keine Nachricht über ihre Familien hatten, weil man es ihnen nicht sagen durfte, haben wir immer auf Sie vertraut, wussten wir immer, dass Sie Ihre Söhne und Töchter nie im Stich lassen würden, weil wir immer wussten, dass die Revolution diejenigen, die sie verteidigen, nie im Stich lassen würde. Aus diesem Grund verdient sie es, verteidigt zu werden, und aus diesem Grund werden wir dies immer tun.
Und obwohl ich mir nicht sicher bin, dass wir alle jene Ehrerweisungen verdienen, die uns gemacht wurden, kann ich Ihnen doch versichern, dass wir den Rest des Lebens, der uns übrig bleibt, dem widmen werden, es zu verdienen, weil Sie uns inspirieren, weil Sie die Flagge sind, die uns gelehrt hat, wie wir uns zu verhalten haben, und bis zum Ende unseres Lebens werden wir versuchen, das Vertrauen zu verdienen, das Sie auf uns gesetzt haben.
Für mich ist dies hier jetzt ein Schützengraben, aus dem ich denselben Kampf führen werde, zu dem Sie uns aufgerufen haben, und ich werde bis zum Ende weiter machen, bis endlich Gerechtigkeit walten lassen wird, ich werde Ihren Befehlen folgen, um zu machen, was zu tun ist.
Und ich sage Fidel und Raúl: Comandantes, beide, befehlen Sie!
Fidel Castro Ruz
17. Oktober 2011
22:35 Uhr