Freitag, 27. Oktober 2000

Fidel Castro bei der feierlichen Sitzung der Nationalversammlung im Bundesparlament in Caracas

Ansprache von Dr. Fidel Castro Ruz, Präsident des Staatsrates und des Ministerrates der Republik Kuba, bei der feierlichen Sitzung der Nationalversammlung im Bundesparlament in Caracas, Bolivarianische Republik Venezuela, am 27. Oktober 2000.

Exzellenz Herr Hugo Chávez Frías, Präsident der Bolivarianischen Republik Venezuela;

Exzellenz Herr Präsident der Nationalversammlung der Bolivarianischen Republik Venezuela;

Exzellenz Herr Präsident des Obersten Gerichtshofs;

Exzellenz Herr Präsident und weitere Mitglieder des Republikanischen Moralischen Rates;

Exzellenz Herr Präsident des Nationalen Wahlrates;

Exzellenzen Botschafter, ehrenwerte Geschäftsträger und Vertreter der im Land akkreditierten internationalen Organisationen;

Ehrenwerte Parlamentarier und Abgeordnete der Nationalversammlung;

Hohe kirchliche und militärische Würdenträger;

Meine Damen und Herren;

Venezolaner:

Ich bin nicht hierhergekommmen, um eine protokollarische Pflicht zu erfüllen, oder weil durch die Tradition die Norm festgelegt ist, daß ein offizieller Gast das Parlament besucht; ich gehöre nicht zu dieser Art von Menschen, die nach Ehrerbietung trachten, Privilegien beanspruchen oder sich von Eitelkeiten treiben lassen. Wenn ich ein Land besuche, und besonders dann, wenn es sich um ein so geliebtes Brudervolk wie das venezolanische handelt, erfülle ich die Wünsche derjenigen, die meiner Ansicht nach dieses Land mit großer Würde und mit großem Mut repräsentieren.

Ich bedaure sehr, daß die alleinige Idee meiner Anwesenheit im Parlament von Venezuela, die durch die Gastgeber in das Programm aufgenommen wurde, für einige der illustren Mitglieder dieses Parlaments Anlaß zu Verdruß gab. Ich bitte Sie um Entschuldigung.

Ich muß höflich sein, doch ich werde keine übermäßig feine, diplomatische und gezierte Sprache verwenden. Ich werde mit Worten der freien Offenheit und der ehrlichen Aufrichtigkeit sprechen.

Es ist nicht das erste Mal, daß ich das venezolanische Parlament besuche, denn ich machte dies bereits vor mehr als 41 Jahren. Doch es wäre unzutreffend, wenn ich sagen würde, daß ich zur selben Institution zurückkehre, oder daß es sich bei demjenigen, der zurückkehrt, um den selben Gast von damals handelt. Der Realität am nächsten ist, daß ein veränderter Mann zu einem veränderten Parlament zurückkehrt.

Für meine Person habe ich weder irgendein Verdienst zu belegen noch mich für irgend etwas zu entschuldigen. Nur die Tatsache, daß ich damals 32 Jahre alt war und mit der Last der gesamten Unerfahrenheit eines Mannes kam, der mit Hilfe des Schicksals viele Risiken überlebt hatte. Glück zu haben bedeutet nicht ein Verdienst zu haben. Es ist etwas sehr Gewöhnliches unter den Menschen, Träume und Ideale zu hegen. Trotzdem haben nur wenige das seltene Privileg, die Realisierung dieser Träume und Ideale zu sehen, aber nicht einmal deshalb erlangen sie das Recht zu irgendeiner Prahlerei. Jenes Parlament, mit dem ich vor so langer Zeit die Ehre hatte zusammenzutreffen, hegte ebenfalls Illusionen und Hoffnungen. Monate vorher war es zu einem siegreichen Aufstand des Volkes gekommen. Alles hat sich seitdem verändert. Jene Illusionen und Hoffnungen sind zu Asche geworden. Auf jener Asche wuchsen die neuen Hoffnungen und erhob sich dieses neue Parlament. Wie in allen Epochen der Geschichte träumen die Menschen, und sie werden immer das Recht zum Träumen haben. Das große Wunder besteht darin, daß die Hoffnungen und Träume dieses noblen und heldenhaften Volkes sich einmal in Realitäten verwandeln.

Ich hege wie viele von Ihnen diese Träume und gehe von der Idee aus, daß in Venezuela am Ende der letzten vier Jahrzehnte außergewöhnliche Dinge geschehen sind. Venezolaner, die zu anderen Zeiten gegeneinander kämpften, sind zu revolutionären Verbündeten geworden, Guerilleros wurden zu hervorragenden Politikern und Soldaten zu kühnen Staatsmännern, welche die Flaggen hissen, die eines Tages dieses Land mit Ruhm erfüllten.

Es steht mir nicht zu, diejenigen zu beurteilen, die von der Linken zur Rechten überwechselten; genausowenig wie diejenigen, die – möglicherweise ausgehend von einer aufrichtigen konservativen Haltung – am Ende das Volk ausplünderten und betrogen. Es ist nicht mein Ziel und ich kann mir nicht das Recht anmaßen, zum Richter für die Akteure des von Ihnen durchlebten Dramas zu werden. Wir Menschen sind alle vergänglich und fast immer fehlbar, und zwar einschließlich derer, die im guten Willen handeln. Ich möchte mich nur auf das Recht berufen, das Martí uns Kubanern vererbte: Das Verspüren einer enormen Bewunderung für Venezuela und für den, der der größte Träumer und Staatsmann unserer Hemisphäre war, Simón Bolívar. Er war fähig, sich ein lateinamerikanisches, unabhängiges und vereintes Amerika vorzustellen und dafür zu kämpfen. Er war niemals prokolonialistisch oder monarchistisch eingestellt, nicht einmal zu den Zeiten, als die Patriotischen Juntas gegründet wurden als Akt der Rebellion gegen das Aufzwingen eines ausländischen Königs auf dem spanischen Thron. Dies wurde durch den Schwur von Monte Sacro bewiesen. Fast seit seiner Jugend war er ein entschiedener Anhänger der Unabhängigkeit, zu einem so frühen Zeitpunkt wie im Jahr 1805. Er befreite mit seinem Schwert die Hälfte Südamerikas und garantierte in der historischen Schlacht von Ayacucho mit seinen von ihm geschaffenen Truppen von unbesiegten Bewohnern des Tieflandes und mutigen Soldaten des Großen Kolumbiens unter der direkten Führung des unsterblichen Sucre die Unabhängigkeit des verbleibenden Südens und Zentrums von Amerika. Zur damaligen Zeit bestanden die Vereinigten Staaten, wie wir alle wissen, aus einer Gruppe von kurz zuvor befreiten englischen Kolonien und befanden sich in voller Expansion. Im Hinblick auf sie war der geniale venezolanische Führer in der Lage vorherzusagen, „...daß sie durch die Vorsehung dazu bestimmt scheinen, Amerika im Namen der Freiheit mit Elend heimzusuchen."

Ich verstehe vollkommen die Verschiedenheit von Interessen und Kriterien, die heutzutage unvermeidbarerweise in Venezuela existieren.

Es wird berichtet, daß Napoleon Bonaparte während seines Feldzuges in Ägypten bei einer Ansprache an seine Truppen vor der Schlacht der Pyramiden sagte: „Soldaten, von der Höhe dieser Pyramiden schauen vierzig Jahrhunderte auf euch hinab."

Als Gast, dem die unermeßliche Ehre zuteil wurde, dazu eingeladen worden zu sein, zu Ihnen zu sprechen, würde ich es wagen, Ihnen mit der größten Bescheidenheit zu sagen: Venezolanische Brüder und Schwestern, 41 Jahre und 10 Monate Erfahrung im unermüdlichen Kampf gegen die Feindseligkeit und die Aggressionen des mächtigsten jemals auf der Erde existierenden Imperiums bewundern und teilen von diesem Podium aus die harte und schwierige Schlacht, die Sie, inspiriert von Bolívar, heute schlagen.

In bezug auf die Beziehungen zwischen Kuba und Venezuela wurde oftmals das rechthaberische Argument vorgebracht, daß man in Venezuela die Absicht habe, das revolutionäre Modell Kubas einzuführen. Kurz vor dem Plebiszit über die Annahme oder Ablehnung des Entwurfs einer neuen venezolanischen Verfassung wurde so viel über dieses Thema gesprochen, daß ich mich der Notwendigkeit gegenübersah, eine Gruppe von bedeutenden venezolanischen Journalisten einzuladen, um uns in Vertretung von wichtigen Radiostationen, Fernsehsendern und Zeitungen die Ehre eines Besuchs zu erweisen. Diejenigen, die Kuba auf zynische Weise als ein teuflisches Gespenst, wie es in den groben Lügen des Imperialismus dargestellt wird, in diese Angelegenheit verwickeln wollten, verliehen uns das Recht, dieses Treffen durchzuführen.

In einer schlaflosen Nacht, wie ich sie nicht einmal in den fieberhaften Zeiten als kurz vor dem Abschluß stehender Student verbrachte, las und unterstrich ich die wichtigsten Konzepte jenes Verfassungsentwurfs und verglich sie mit denjenigen unserer eigenen Verfassung. Mit der kubanischen Verfassung in der einen Hand und dem venezolanischen Verfassungsentwurf in der anderen zeigte ich die tiefgreifenden Unterschiede zwischen der einen und der anderen revolutionären Konzeption auf. Ich spreche von revolutionär, weil beide dies sind: beide zielen auf ein neues Leben für ihre Völker, beide wollen radikale Veränderungen, ersehnen Gerechtigkeit und trachten nach der engen Vereinigung desjenigen Amerikas, das Martí so definierte: „Was könnte man noch mehr sagen, es ist nicht einmal notwendig, es auszusprechen, nämlich daß es vom Río Bravo bis nach Patagonien nur ein einziges Volk gibt!" Beide kämpfen mit Standhaftigkeit für die Bewahrung der Souveränität, Unabhängigkeit und kulturellen Identität jedes einzelnen von unseren Völkern.

Unsere Verfassung stützt sich hauptsächlich auf das gesellschaftliche Eigentum der Produktionsmittel, die Programmierung der Entwicklung, die aktive, organisierte und massenhafte Teilnahme aller Bürger an der politischen Handlung und dem Aufbau einer neuen Gesellschaft, die enge Einheit des gesamten Volkes unter der Leitung einer Partei, die Normen und Prinzipien garantiert, aber die Vertreter des Volkes in den Organen der Staatsmacht weder aufstellt noch wählt, denn diese Aufgabe obliegt vollkommen den Bürgern mittels ihrer Massenorganisationen und festgelegten Rechtsmechanismen. Die venezolanische Verfassung stützt sich auf das Schema einer Marktwirtschaft und das Privateigentum erhält weitestgehende Garantien. Die berühmten drei Gewalten von Montesquieu, die als Hauptsäulen der traditionellen bürgerlichen Demokratie verkündet werden, wurden mit neuen Institutionen und Kräften ergänzt, um das Gleichgewicht bei der politischen Leitung der Gesellschaft sicherzustellen. Das Mehrparteiensystem wird als ein Grundelement festgelegt. Man mußte unwissend sein, um irgendeine Ähnlichkeit zwischen den beiden Verfassungen zu finden.

Bei jenem Treffen mit den venezolanischen Journalisten denunzierte ich die ersten Bewegungen der terroristischen kubanisch-amerikanischen Mafia aus Miami, um den Präsidenten Venezuelas zu ermorden. Jene Gangster glaubten auf ihre Art, daß Venezuela ein neues Kuba sein würde.

Ende Juli dieses Jahres, wenige Tage vor den letzten Wahlen, kam über die nationalen und internationalen Medien von Venezuela aus, eine neue kolossale Lüge in den Umlauf. Die venezolanischen Verbindungsleute der Cuban-American National Foundation hatten dazu beigetragen, die Verschwörung zu schmieden: „Kubanischer Deserteur denunziert die Präsenz von 1 500 Mitgliedern der kubanischen Geheimdienste in Venezuela, eingeschleust auf Straßen und in Kasernen...". Man fügte eine Menge von angeblichen Details hinzu. Die infame Kampagne kurz vor den Präsidentschaftswahlen wurde so geplant, daß sogar hochrangige Regierungsmitglieder von den Lügen des „kubanischen Deserteurs" sprachen. Das bedeutet, daß sie die angebliche Fahnenflucht eines Offiziers des kubanischen Geheimdienstes als reale Tatsache ansahen. Ein solcher Deserteur existierte nicht einmal. Es handelte sich um einen schlichten Faulenzer, der in der Vergangenheit Kuba verlassen hatte und vom Geschichten erzählen lebte. Er bat um Asyl und Schutz. Die Verschwörer hatten bereits fünf oder sechs weitere Personen bereitstehen, um die Geschichte und den Skandal Tag für Tag zu wiederholen, mit dem selben Mechanismus, bis zum Tag der Wahlen.

Erneut war Kuba in den Wahlkampf in Venezuela verwickelt, erneut gab es die Notwendigkeit, mit der Presse dieses Bruderlandes zu sprechen. Die Anprangerung und schnelle Aufdeckung der schaurigen Geschichte zerfetzten die Verschwörung.

Bei dieser Gelegenheit informierte ich über die reichhaltigen aus Miami stammenden Geldmittel, um die Kosten der Kampagne gegen die Wahl des Präsidenten Chávez zu tragen. Ich legte Daten und einige Namen vor, deren Verbreitung unverzichtbar war. Alle leugneten selbstverständlich. Einer von ihnen, mit einem gewissen Ruf als gebildeter und fähiger Beamter aus vergangenen Zeiten, schwor, daß die ihm zugewiesene Rolle absolut falsch sei. Ich wollte die Behauptung nicht wiederholen, obwohl ich im Besitz der präzisen Angaben über den Ort war und bin, an dem sie sich trafen und wo ihm eine halbe Million Dollar übergeben wurde, und über diejenigen, die das Geld nach Venezuela brachten und diejenigen, die es den Empfängern zukommen ließen. Ich wollte diese trübe und abstoßende Angelegenheit wirklich nicht aufwühlen. Es war nicht einmal notwendig. Die Verschwörer waren durch die Stimmen des Volkes am 30. Juli zerschmettert worden. Die Information blieb als Reserve, falls es notwendig sein würde, sie zu irgendeiner späteren Gelegenheit zu benutzen.

Sie hören weder damit auf, Kuba für Ziele der venezolanischen Innenpolitik zu benutzen, noch damit, unser Land für die Angriffe auf Chávez zu mißbrauchen, den unbestreitbaren und aufkommenden bolivarianischen Führer, dessen Handeln und Ansehen bereits bei weitem über die Grenzen seines Vaterlandes hinausreichen.

Ich bin sein Freund, und ich bin stolz darauf. Ich bewundere seinen Mut, seine Aufrichtigkeit und seine klare Vision der Probleme der heutigen Welt, und die außerordentliche Rolle, die Venezuela bei der lateinamerikanischen Einheit und dem Kampf der Länder der Dritten Welt auszufüllen hat. Ich sage dies nicht jetzt, wo er Präsident Venezuelas ist. Ich sah bereits voraus, was für ein Mann er war, als er noch im Gefängnis saß. Nur einige Monate nach seiner Entlassung lud ich ihn mit allen Ehren nach Kuba ein, auch auf das Risiko hin, daß diejenigen, die damals im Besitz der Macht waren, die Beziehungen zu Kuba abbrechen würden. Ich stellte ihn vor den Studenten vor, er sprach in der Aula Magna der Universität von Havanna und eroberte dort große Sympathien.

Mit seinem fulminanten von Volk getragenen Sieg 4 Jahre später – ohne einen Cent, ohne die üppigen Mittel der alten politischen Clique, deren Wahlkämpfe durch die gewaltigen Summen finanziert wurden, die vorher dem Volk gestohlen worden waren – zerschmetterte er seine Gegner, wobei er nur auf die Kraft seiner Ideen, seine Fähigkeit zur Übermittlung dieser Ideen an das Volk und die Unterstützung der kleinen Organisationen der fortschrittlichsten Kräfte Venezuelas zählen konnte. Auf diese Weise entstand eine außergewöhnliche Gelegenheit nicht nur für sein Land, sondern auch für unsere Hemisphäre.

Ich habe ihn nie um etwas gebeten. Niemals bat ich ihn darum, daß mein Vaterland, das seit mehr als 40 Jahren kriminell blockiert wird, in das Abkommen von San José einbezogen wird. Im Gegenteil, ich bot ihm immer die bescheidene Zusammenarbeit Kubas in jeglichem Bereich an, der für Venezuela nützlich sein könnte. Die Initiative lag vollkommen auf seiner Seite. Ich erfuhr zum ersten Mal davon, als er bei einem Gipfeltreffen der Vereinigung der Karibischen Staaten in der Dominikanischen Republik im April 1999 davon sprach. Er drückte ebenso seinen Wunsch aus, daß einige Länder der Karibik einbezogen würden, die nicht durch jenes Abkommen begünstigt wurden. Er ist die Verbindungsbrücke gewesen zwischen Lateinamerika und den würdigen Völkern der Karibik, ausgehend von seiner tiefgehenden Identifizierung mit dem Denken Bolívars.

Ich bin mir darüber bewußt, daß mein Besuch in Venezuela das Objekt von giftigen Kampagnen jeder Art war. Man beschuldigt Präsident Chávez, uns Erdöl schenken zu wollen und daß das Abkommen von Caracas ein schlichter Vorwand sei, um Kuba zu helfen. Wenn es so wäre, würde dies ein Denkmal von der Höhe des Mount Everest verdienen, denn Kuba wurde – mit Ausnahme Mexikos - durch alle Regierungen dieser Hemisphäre, die den USA untergeordnet waren, isoliert, verraten und blockiert, einschließlich von Venezuela, das damals regiert wurde durch den ersten verfassungsmäßigen Präsidenten nach dem Volksaufstand vom 23. Januar 1958 und der Gründung der Patriotischen Junta, die den Wahlen jenes Jahres vorstand. Unser Volk verteidigte gegenüber von Blockaden, schmutzigem Krieg, Söldnerinvasionen und der Bedrohung von direkten Angriffen mit Ehre sein Vaterland, den ersten Schützengraben Amerikas, wie ihn Martí sah, als er kurz vor seinem Tod auf dem Schlachtfeld bekannte, daß all das, was er im Laufe seines fruchtbaren Lebens tat, dazu gedient habe, „...mit der Unabhängigkeit Kubas rechtzeitig zu verhindern, daß sich die Vereinigten Staaten über die Antillen ausbreiten und mit der auf diese Weise ausgedehnten Macht in die Länder Unseres Amerikas einfallen."

Niemand von denen, die in Venezuela Chávez jener Absichten beschuldigen, hat jemals irgendeine Schlacht gegen den völkermörderischen Versuch geschlagen, das kubanische Volk durch Hunger und Krankheiten zu töten. Sie vergessen, daß Chávez zu dem Zeitpunkt, als die Erdölpreise äußerst niedrig waren und Venezuela eine kritische wirtschaftliche Situation durchlitt, die OPEC wiederbelebte und ihr neue Dynamik verlieh. Durch die Maßnahmen der OPEC verdreifachten sich innerhalb von weniger als zwei Jahren die Preise.

Es trifft zu, daß der momentane Preis, der von den industrialisierten und reichen Ländern perfekt ertragen werden kann, mehr als einhundert Länder der Dritten Welt in größerem oder geringerem Maße hart trifft, während die Einnahmen Venezuelas und der weiteren erdölproduzierenden Länder beträchtlich angestiegen sind. Das ist etwas, das Chávez für seinen Teil mit dem Abkommen von Caracas zu kompensieren versuchte, das, wie Sie wissen, einer Gruppe von Ländern der Karibik und Mittelamerikas Möglichkeiten bietet, einen Teil des Preises auf Kreditbasis zu zahlen, mit geringen Zinsen und langen Rückzahlungsfristen. Das ist ein gutes Beispiel, das andere erdölexportierende Länder berücksichtigen sollten.

Diejenigen, die ihn wegen dieser intelligenten und gerechten Aktion beschuldigen, die nur einen kleinen Teil der durch die momentanen Preise von Venezuela erzielten Einnahmen betrifft, reagieren auf eine extrem egoistische und kurzsichtige Weise. Sie berücksichtigen absolut nicht, daß die OPEC ohne die Hilfe der Dritten Welt nicht fähig wäre, lange Zeit dem enormen Druck durch die reichen Industriestaaten zu widerstehen, die hauptsächlich durch der Steigerung der Benzinpreise für ihre Milliarden von Autos und motorisierten Fahrzeuge gequält werden.

Die Umweltproblematik und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der ärmsten Länder rauben ihnen nicht den Schlaf.

Andererseits versucht man ebenfalls zu ignorieren, daß unser Land mit einzigartigem Stoizismus und einem eisenharten Kampfeswillen zehn schreckliche Jahre der Spezialperiode durchgehalten hat. Nach dem Verlust seiner Märkte und Lieferungen jeder Art vollführte unser Land die Heldentat, nicht nur zu überleben, sondern heute pro Kopf über mehr Ärzte, Lehrer, Dozenten und Ausbilder für Körperkultur und Sport zu verfügen als jedes andere Land der Welt, und andere Kennziffern sozialer und menschlicher Art aufzuweisen, die höher sind als diejenigen vieler industrialisierter und reicher Länder. Kubas soziale Entwicklung ist ein Beispiel für viele, Grund zu Haß und Wut seitens der hegemonialen Supermacht und ein unwiderlegbarer Beweis dafür, was ein vereintes und revolutionäres Volk mit geringsten Ressourcen erreichen kann.

Ebenso scheinen die Feinde und Verleumder zu ignorieren, daß Kuba seine Erdölproduktion beschleunigt steigert und sich innerhalb von relativ kurzer Zeit mit Erdöl und Gas selbst versorgen kann. Die Zusammenarbeit mit Venezuela im Energiebereich, bei der Kuba fortgeschrittene Technologien für eine größere Förderung und Nutzung unseres Erdöls erhalten wird, wird für sich genommen schon eine unschätzbare Hilfe darstellen, und der Brennstoff, den Venezuela uns unter den Bedingungen liefert, die in den Verpflichtungen festgelegt sind, die wir ausgehend von dem Abkommen von Caracas unterzeichnen werden, wird rigoros in frei konvertierbarer Währung und mit Gütern und Dienstleistungen bezahlt, die zweifellos von außerordentlichem Wert für das venezolanische Volk sind.

Unsere Kooperation mit Venezuela wird von Idealen inspiriert, die weit über einen einfachen Handelsaustausch zwischen zwei Ländern hinausgehen. Gemeinsam ist uns das Bewußtsein von der Notwendigkeit der Einheit der lateinamerikanischen und karibischen Völker und des Kampfes für eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung, die allen Völkern zugute kommt. Es handelt sich nicht um einen schriftlich ausgefertigten Vertrag, sondern um Ziele, die unserem Handeln bei den Vereinten Nationen, in der Gruppe der 77, der Blockfreienbewegung und anderen wichtigen internationalen Institutionen entspringen.

In der Außenpolitik von jedem der beiden Länder drückt sich die Gemeinsamkeit der Vorhaben auf beredte Weise in der Ablehnung der neoliberalen Politikansätze und im Kampf für die wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Gerechtigkeit aus.

Diejenigen, die sich so sehr bemühen, über die vorbildlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern Lügen und Verleumdungen zu verbreiten und gegen sie Verschwörungen anzuzetteln, den offiziellen Besuch der kubanischen Delegation zu behindern und den Sinn der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Kuba und Venezuela zu verzerren, sollten dem venezolanischen Volk erklären, warum in einem Land mit solch enormen Ressourcen und einem arbeitsamen und intelligenten Volk die Armut in der Bevölkerung die gigantische Ziffer von fast 80 % erreicht.

Ich werde nur einige katastrophale Beispiele nennen:

Laut Quellen der CEPAL und der Gemeinschaft der Andenländer erhöhte sich die Zahl der Armen, die vor einem Jahrzehnt bereits einen Anteil von 70 % an der Gesamtbevölkerung hatten, acht Jahre später auf einen Anteil von mehr als 77 %: unter diesen stieg der Anteil der in extremer Armut lebenden Menschen von 30 % auf 38 %. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 15,4 % und die prekären Arbeitsverhältnisse des informellen Sektors umfassen 52 % aller Arbeitskräfte.

Frühere offizielle Daten zeigten Analphabetenraten von weniger als 10 %. Offizielle Quellen des venezolanischen Bildungsministeriums schätzen, daß die reale Analphabetenquote heutzutage 20 % der Bevölkerung umfaßt.

50 % der jungen Menschen unterbrechen ihre Studien aus wirtschaftlichen Gründen, 11 % wegen der schulischen Leistungen und 9 % wegen des Fehlens von Chancen. Diese Angaben belegen einen Prozentsatz von 70 % betroffenen jungen Schülern und Studenten.

Allein in den letzten 21 Jahren gab es in Venezuela eine Kapitalflucht von 100 Milliarden Dollar, eine wahrhafte Ausblutung der für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes unverzichtbaren venezolanischen Finanzressourcen.

Es gibt eine große Menge von Zahlen unterschiedlicher Herkunft, die nicht immer übereinstimmen. Es ist unmöglich, all das Unheil einzubeziehen, das die Bolivarianische Revolution geerbt hat. Es gibt trotzdem eine Zahl, deren Nennung man nicht vermeiden kann und die dieses Unheil in nahezu mathematischer Weise belegen kann: die Angabe bezüglich der Kindersterblichkeit, ein höchst sensibles Thema von menschlichem und sozialem Charakter.

Die Angaben der UNICEF belegen, daß 1998 die Sterblichkeitsziffer bei Kindern bis zu einem Jahr den Wert von 21,4 pro 1 000 Lebendgeborenen erreichte. Diese Zahl erhöht sich auf 25 pro 1 000 Lebendgeborenen, wenn man auch diejenigen einbezieht, die vor dem Erreichen des fünften Lebensjahres sterben. Wieviele venezolanische Kinder hätten überleben können, wenn ausgehend von dem fast gleichzeitig mit der Kubanischen Revolution im Jahr 1959 begonnenen politischen Prozeß in Venezuela die Kindersterblichkeit in dem Rhythmus und auf dem Niveau abgesenkt worden wäre, wie dies in Kuba erreicht wurde, das diese Sterblichkeitsziffer von etwa 60 auf 6,4 bei Kinder bis zum ersten Lebensjahr und von 70 auf 8,3 bis zum Erreichen des fünften Lebensjahres reduzieren konnte? Diese Angaben ergeben, daß in diesem Zeitraum von 40 Jahren zwischen 1959 und 1999 in Venezuela 365 510 Kinder starben, die man hätte retten können. In Kuba - mit einer Bevölkerungszahl, die 1959 nicht einmal 7 Millionen erreichte - hat die Revolution das Leben von Hunderttausenden von Kindern gerettet, und zwar dank der Reduzierung der Kindersterblichkeitsrate, die heutzutage unter der, der Vereinigten Staaten liegt, dem reichsten und weitentwickeltsten Land der Welt. Keines dieser geretteten Kinder ist ein Analphabet, wenn es das siebte Lebensjahr erreicht, und Zehntausende haben bereits ihren Universitäts- oder Fachschulabschluß erlangt.

Allein im Jahr 1998, in dem die verhängnisvolle Etappe beendet wurde, die der Bolivarianischen Revolution voranging, starben in Venezuela 7 951 Kinder vor dem Erreichen des ersten Lebensjahres, die man hätte retten können. Diese Zahl erhöht sich auf 8 833, wenn man die Altersstufen bis zum fünften Lebensjahr einbezieht. Ich habe in allen Fällen exakte Zahlen genannt, ausgehend von offiziellen Daten, die von UN-Institutionen veröffentlicht wurden.

Eine solche Zahl von in einem Jahr gestorbenen venezolanischen Kindern übersteigt diejenige der Soldaten beider Seiten, die zusammengezählt in den Schlachten von Boyacá, Carabobo, Pichincha, Junín und Ayacucho fielen, fünf der wichtigsten und entscheidendsten Schlachten der von Bolívar geführten Unabhängigkeitskriege, laut den bekannten historischen Angaben, auch wenn die Sieger in ihren Kriegsberichten aus taktischen Gründen die Zahlen der gegnerischen Verluste erhöhten und die der eigenen Verluste verringerten oder verschwiegen.

Wer tötete diese Kinder? Welcher der Schuldigen ging dafür ins Gefängnis? Wer wurde des Völkermordes angeklagt?

Die Dutzenden Milliarden Dollar, die von korrupten Politikern veruntreut wurden, bedeuten einen Völkermord, denn die Gelder, die sie dem Staat rauben, töten eine unschätzbare Zahl von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die durch vermeidbare und heilbare Krankheiten sterben.

Eine solche gegenüber dem Volk wahrhaft völkermörderische politische und soziale Ordnung, bei der die Volksproteste mit Schüssen und Massaker unterdrückt werden, wird vor der Weltöffentlichkeit als Modell für Freiheit und Demokratie präsentiert.

Die Kapitalflucht bedeutet ebenfalls einen Völkermord. Wenn die finanziellen Ressourcen eines Landes der Dritten Welt in ein Industrieland geschafft werden, gehen die Reserven zur Neige, stagniert die Wirtschaft, steigt die Arbeitslosigkeit und die Armut, werden das Gesundheitswesen und die Bildung des Volkes am härtesten von dem Schlag getroffen, und dies alles führt zu Schmerz und Tod. Man braucht dies gar nicht genau zu errechnen: es ist hinsichtlich der materiellen und menschlichen Verluste kostspieliger als ein Krieg. Ist das gerecht? Ist das demokratisch? Ist das menschlich?

Das wahre Gesicht dieses Modells einer Gesellschaftsordnung kann man erkennen, wenn man in die großen Städte unserer Hemisphäre kommt, die voll sind von Slums, in denen Dutzende Millionen Familien unter unmenschlichen Bedingungen leben. Nichts davon geschieht im blockierten und diffamierten Kuba.

Wenn man mir erlauben würde, einige Gedanken anzustellen oder das laut zu sagen, was mir durch den Kopf geht, und wenn man dies nicht als Einmischung auffassen würde, dann würde ich Ihnen sagen: Ich habe immer geglaubt, daß Venezuela mit einer effizienten und ehrlichen Verwaltung in den letzten 40 Jahren eine ähnliche wirtschaftliche Entwicklung wie Schweden erreicht hätte. Man kann die Armut und die sozialen Mißstände nicht rechtfertigen, die aus offiziellen venezolanischen Dokumenten und Bulletins oder aus seriösen Zeitschriften internationaler Organisationen hervorgehen. Diejenigen, die Venezuela seit jenen Tagen regieren, als ich zum ersten Mal dieses Parlament besuchte, schafften die Bedingungen für das unvermeidliche Aufkommen des aktuellen revolutionären Prozesses. Diejenigen, die sich nach der Rückkehr in die verlorenen Jahre sehnen, werden niemals mehr das Vertrauen des Volkes gewinnen, wenn es der neuen Generation von Führern, die das Land heute leitet, gelingt, die Kräfte zu bündeln, die Reihen zu schließen und all das zu tun, was in ihren Händen liegt. Ist dies innerhalb des vor kurzem erarbeiteten und verabschiedeten verfassungsmäßigen und politischen Modells möglich? Meine Antwort lautet Ja.

Die enorme politische und moralische Autorität, die aus dem entspringt, was die Bolivarianische Revolution für das Volk machen kann, würde die reaktionären Kräfte politisch zerstören. Die Kultur und die revolutionären und patriotischen Werte, die dies im venezolanischen Volk schaffen würde, würden die Rückkehr zur Vergangenheit unmöglich machen.

Man könnte sich eine andere, absolut logische und sehr viel komplexere Frage stellen: Kann man unter dem Schema einer Marktwirtschaft ein höheres Niveau an sozialer Gerechtigkeit erreichen als das jetzige? Ich bin überzeugter Marxist und Sozialist. Ich denke, daß die Marktwirtschaft Ungleichheit, Egoismus, Konsumwahn, Verschwendung und Chaos erzeugt. Ein Minimum von Planung der wirtschaftlichen Entwicklung und von Festlegung der Prioritäten ist unbedingt notwendig. Doch ich bin auch der Meinung, daß die Bolivarianische Revolution in einem Land mit den enormen Ressourcen wie denen Venezuelas in der Hälfte der Zeit 75 % dessen erreichen kann, was Kuba, ein blockiertes Land mit unendlich weniger Ressourcen als Venezuela, seit dem Sieg der Revolution erreichen konnte. Dies bedeutet, daß es im Bereich der Möglichkeiten dieser Regierung läge, das Analphabetentum in wenigen Jahren vollständig auszumerzen, eine Bildung von hoher Qualität für alle Kinder, Heranwachsenden und Jugendliche und eine allgemeine höhere Kultur für die Mehrheit der Bevölkerung zu erreichen, eine optimale ärztliche Betreuung für alle Bürger sicherzustellen, Beschäftigung für alle Jugendlichen bereitzustellen, die Unterschlagung zu eliminieren, die Verbrechensrate auf ein Minimum zu reduzieren und würdige Wohnungen für alle Venezolaner zu besorgen.

Eine rationale Verteilung der Reichtümer mittels angemessener Steuersysteme ist innerhalb einer Marktwirtschaft möglich. Dies erfordert, daß alle Mitglieder der revolutionären Organisationen und alle revolutionären Kräfte sich vollständig der Arbeit widmen. Das sagt sich leicht, doch in der Praxis stellt dies eine äußerst schwierige Arbeit dar. Meiner Meinung nach hätte Venezuela auf kurze Sicht keine andere Alternative. Andererseits befinden sich nicht weniger als 70 % der wichtigsten Reichtümer im Besitz der Nation. Es gab nicht genügend Zeit für den Neoliberalismus, um alles an das ausländische Kapital zu übergeben; man braucht deshalb nichts zu verstaatlichen.

Die Periode, die wir heute durchschreiten und in Kuba dabei sind zu überwinden, hat uns verdeutlicht, wie viele Varianten bei der Entwicklung der Wirtschaft und bei der Lösung der Probleme möglich sind. Es genügt, daß der Staat seine Rolle ausfüllt und den Interessen der Nation und des Volkes Vorrang verleiht.

Wir haben ungemein viele praktische Erfahrungen darüber abgehäuft, mit wenig viel zu machen und eine erhöhte politische und soziale Wirkung zu erreichen. Es gibt weder ein Hindernis, das man nicht überwinden kann, noch ein Problem, dessen Lösung unmöglich ist.

Um objektiv zu sein, muß ich noch meine Ansicht hinzufügen, daß heute in Venezuela nur ein Mann einen solch komplexen Prozeß anführen könnte, nämlich Hugo Chávez. Sein absichtlich zugefügter oder zufälliger Tod würde diese Möglichkeit zerstören und das Chaos bringen. Und er trägt freilich – ich habe ihn nach und nach besser kennengelernt – nichts zu seiner eigenen Sicherheit bei. Er ist absolut widerspenstig gegenüber einem Minimum an angemessenen Maßnahmen in diesem Sinne. Helfen Sie ihm, und seine Freunde und sein Volk sollen ihn überzeugen. Sie sollten nicht den geringsten Zweifel daran haben, daß seine Gegner im In- und Ausland versuchen werden, ihn umzubringen. Das sagt ihnen jemand, der die einzigartige Erfahrung durchlebt hat, das Ziel von mehr als sechshundert Verschwörungen gewesen zu sein, mit größerem oder geringerem Ausmaß, um mich zu ermorden. Ein wahrhaft olympischer Rekord!

Ich kenne sie zu gut und weiß, wie sie denken und handeln. Diese Reise nach Venezuela ist hierbei nicht die Ausnahme. Ich weiß, daß sie einmal mehr mit der Idee gespielt haben, irgendeine Möglichkeit zu finden, ihre gescheiterten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Das hat wirklich keinerlei Bedeutung. Im Gegensatz zu dem, was zur Zeit mit dem venezolanischen Prozeß geschieht, gab und gibt es in Kuba immer jemanden, sogar viele, die meine Aufgabe erfüllen können. Ich habe außerdem viele glückliche Jahre des Kampfes durchlebt und habe gesehen, wie ein Großteil meiner Träume in Erfüllung gegangen sind. Ich bin nicht wie Chávez, ein junger Führer, der voll des Lebens ist und der die Bewältigung großer Aufgaben vor sich hat. Er ist es, der auf sich aufpassen muß.

Ich habe Wort gehalten und sprach zu Ihnen mit völliger Offenheit, ohne Geziertheit oder übermäßige Diplomatie, als Freund, als Bruder, als Kubaner und als Venezolaner.

Ich danke Ihnen zutiefst für die großzügige Aufmerksamkeit, die Sie mir gewidmet haben.

Immer bis zum Sieg!

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