Mittwoch, 20. Oktober 2004

Fidel Castro anlässlich des Ausbildungsabschlusses des ersten Lehrgangs an den Schulen für Kunstausbilder in Santa Clara

Rede des Präsidenten der Republik Kuba Fidel Castro Ruz anlässlich des Ausbildungsabschlusses des ersten Lehrgangs an den Schulen für Kunstausbilder auf dem Platz Ernesto Che Guevara in Santa Clara am 20. Oktober 2004

Dozenten und Personal der Schulen für Kunstausbilder!

Jugendliche Abiturienten und Kunstausbilder!

Liebe Gäste!

Bürger von Villa Clara!

Mitbürger in ganz Kuba!

Genau vier Jahre, fünf Monate und drei Tage ist es her, da wir am 17. Mai 2000 in einer Beratung der Arbeitsgruppe Batalla de ideas (Ideenschlacht) das Projekt der beruflichen Vorbereitung von Kunstausbildern bestätigten. Die sofortige Aufgabe war es nun, schleunigst landesweit 15 Schulen mit nicht genutzten Kapazitäten ausfindig zu machen und hier die erforderliche materielle Basis zu schaffen, um noch im September jenes Jahres mit nicht weniger als 4000 Studierenden den ersten Ausbildungsgang zu starten und dann nach zehn Jahren über etwa 30 000 Kunstausbilder zu verfügen.

Das in den ersten Jahren der Revolution in dieser Richtung aufgestellte Programm — seine Ergebnisse waren wenn auch bescheiden, so doch vielversprechend — war auf fast null zusammengeschmolzen, und es erwies sich als unbedingt erforderlich, dieses wieder in Angriff zu nehmen, und zwar auf solidem Fundament und mit aller Kraft, dem Wissen und dem revolutionären Bewusstsein, worüber unser Volk in der Zwischenzeit verfügte. Die Schüler, Absolventen der neunten Klasse, waren einer strengen Auswahl unterworfen. Die Schulen waren hinsichtlich ihrer Kapazität der Bevölkerungszahl einer jeden der 14 Provinzen und des Sonderverwaltungsbezirks Isla de la Juventud anzupassen.

In nur drei Monaten wurden die 15 Schulen einsatzbereit gemacht. Simultan dazu erfassten der Jugendverband UJC, die Pionierorganisation José Martí und die Ministerien für Bildung und für Kultur in enger Zusammenarbeit die ersten 4000 Studierenden. Lehrpläne- und programme wurden aufgestellt, der Lehrkörper organisiert, Schuluniformen entworfen und gefertigt, die für den Start unerlässliche Literatur disponiert und der Kauf von Arbeitsmaterial eingeleitet.

Am 4. September 2000 begann in den 15 Schulen für Kunstausbilder der Unterricht.

Für diesen ersten Studiengang hatten sich 12 000 Schüler beworben. In den darauf folgenden Jahren bewarben sich im Durchschnitt 17 000 pro Studiengang. Es konnte eine breite und qualitätsmäßig gute Auswahl getroffen werden.

Es gab sie, die nicht an die Umsetzbarkeit dieses Projektes glaubten, die sich fragten, woher man wohl die Dozenten und Lehrmittel nehmen werde. Wieder andere fragten sich, wie wir denn neue Schulen gründen könnten, wo doch die Bedingungen in den bereits existierenden schon keine guten waren.

Nach sechsmonatigem Funktionieren wurde am 18. Februar 2001 in der Schule „Manuel Ascunce Domenech" in Villa Clara das Programm der Schule für Kunstausbilder offiziell eingeweiht, das als wesentlicher und untrennbarer Bestandteil der Schlacht der Ideen bereits umgesetzt wurde.

Während dieser ersten vier Jahre wurden nach und nach auch die Bauprojekte abgeschlossen, wodurch nun Kapazitäten für insgesamt 16 200 Studierenden zur Verfügung stehen.

Die Ausgaben in Devisen für wesentliche Investitionen waren folgende:

Für Lehrmittel generell sowie spezifischer Art — 1 795 036 USD;

für materielle Lebensbedingungen — 1 958 796 USD;

für bauliche und technologische Investitionen — 9 891 975 USD.

Als interessanten Vergleich füge ich hinzu, dass, betrachtet man den derzeitigen Preis des Erdöls auf dem Weltmarkt, die in diesen vier Jahren entstandenen Gesamtkosten in Devisen für die Einrichtungen dieses außergewöhnlichen Bildungs- und kulturellen Programmes annähernd den Kosten eines dreitägigen Brennstoffverbrauchs in Kuba gleichkommen.

Im ersten Lehrgang immatrikulierten 4086 Schüler; zum Lehrkörper gehörten 1111 Lehrende.

Heute liegt die Immatrikulationszahl bei 16 168 Studierenden; davon 4535 in Musik, 4202 in Bildender Kunst, 3692 in Bühnenkunst und 3739 in Tanzdisziplinen.

Den Lehrkörper bilden heute 2852 Lehrende; davon unterrichten 715 die generellen Fächer und 2137 unterrichten die spezifischen künstlerischen Disziplinen. Von den Lehrern stehen 1228 fest im Schuldienst und 1624 sind kooperativ beschäftigt.

Sehr zu Recht muss hervorgehoben werden, dass sich viele Lehrer, Künstler und Intellektuelle den Anstrengungen zur Bildung des Lehrkörpers der Schulen für Kunstausbilder angeschlossen, die Lehrpläne bereichert und erzielt haben, dass das, was ein andermal verschwunden war, einen Wiederaufschwung erlebt mit einer noch stärkeren Kraft als Bestandteil der kolossalen Schlacht um eine generelle Allgemeinbildung in unserem Volk. Ebenso ist die Rolle der 2531 Kunstausbilder anzuerkennen, die im Verlauf der Revolution viele Jahre hindurch ihrer Tätigkeit treu geblieben sind und dieser Initiative entscheidende Unterstützung geleistet haben.

In diesen fünf Lehrgängen — den derzeitigen eingeschlossen — der Kunstausbilderschulen immatrikulierten insgesamt 20 235 Studierenden.

Heute erhalten ihren Abschluss 3237 der 4086 Studierenden des ersten Lehrgangs; 34 Studierenden bereiten sich auf ihre demnächst abzulegende Abschlussprüfung vor. Das ergibt insgesamt 3271 Absolventen. Sie erwerben den Titel eines Abiturienten und Kunstausbilders in Musik, Bildenden Künsten, Bühnenkunst oder Tanz. Dafür erfüllten sie einen Lehrplan von 7000 Stunden in der Fachrichtung Musik, 7320 Stunden in der Fachrichtung Bildende Künste, 6840 Stunden in der Fachrichtung Bühnenkunst und 7000 Stunden in der Fachrichtung Tanz. Außerdem erwerben alle neben ihrer Fachrichtung umfassende Kenntnisse über alle anderen Kunstbereiche.

Der Lehrplan erfuhr im Verlauf dieser Arbeitsjahre Vervollkommnung. Das Lehrprogramm enthält die Stunden für Überlegungen und Debatte, das audiovisuelle Programm, das Berufspraktikum und das selbständige Arbeiten im vierten Jahr, sämtliche im Lehrplan programmiert.

Zum Erreichen dieser Ziele verfügen die Schulen über Videosäle, Bibliotheken, Computerlabors mit einem PC pro 30 Studierenden, Musikzimmer, Podeste für Tanz und Bühnenkunst sowie über Werkstätten für bildende Kunst.

Die Absolventen dieser Schulen haben in den vier Jahren ihrer Ausbildung durchschnittlich 167 Werke im Zusammenhang mit ihrer Fachrichtung sowie der kubanischen und Weltliteratur und –geschichte zu konsultieren oder zu lesen.

Von den Absolventen sind:

o 61,04 Prozent Weiße, 13,3 Prozent Neger und 25,6 Prozent Mestizen; das entspricht annähernd und sehr zufriedenstellend de ethnischen Zusammensetzung unserer Bevölkerung.

o 62,09 Prozent sind Frauen und 37,90 Prozent sind Männer.

o Von den Absolventen gehören 1822, also 56,3 Prozent, dem kommunistischen Jugendverband UJC an.

Als Kinder hätten die heutigen Absolventen es sich nicht träumen lassen, einmal Kunstausbilder zu werden. Von heute auf morgen kam diese neue Option auf. Viele hatten vielleicht die Möglichkeit erträumt, sich beruflich einmal mit Musik, den bildenden Künsten, der Bühnenkunst oder dem Tanz zu befassen; doch diese Gelegenheit gab es nicht.

Das Dilemma, ob sie nun Künstler sind oder nicht, hat uns begleitet. Heute hört man immer häufiger, sie seien Künstler des schönen Berufes, die Kunst dem Volk beizubringen. Bei der Arbeit mit den Kindern haben sie einen Bereich der Pädagogik entdeckt, der sie bereichert, und es braucht ja zwischen der einen und der anderen Funktion keinen Widerspruch zu geben. Ebenso wenig ist die Möglichkeit der Entwicklung ihres künstlerischen Werkes zu verstümmrln, wenn sie in der Lage sind, ihren Pflichten als Ausbilder einer Schule nachzukommen.

Die persönliche Verantwortlichkeit im Rahmen ihrer Verpflichtung gegenüber der Revolution und die Arbeit wird sie dahin führen, ihre Funktion als Ausbilder zu erfüllen.

93 Prozent der heutigen Absolventen hatten vor vier Jahren noch keinerlei Unterricht in den Fachrichtungen gehabt, die ihnen heute bekannt sind. Und wenn sie auch noch viel lernen müssen über ihren Beruf, die Kunst, das Arbeitsleben und die Hingabe an die Revolution, so ist es doch ebenfalls sehr wahr, dass sie nicht mehr die gleichen sind wie damals, als sie sich diesen Weg zu bahnen kamen. Sie sind körperlich, politisch und gesellschaftlich reifer geworden.

Ab dem 6. September dieses Jahres nahmen sie ihre Tätigkeit in Grund-, Mittel- und Sonderschulen in sämtlichen Kreise des Landes auf. Eingesetzt wurden sie folgendermaßen:

684 in Grundschulen mit Vormittags- und Nachmittagsunterricht;

704 in Ganztagsschulen der Grundstufe;

56 in Internatsschulen der Grundstufe;

117 in Internatsschulen der Mittelstufe auf dem Lande;

50 in Ganztagsschulen der Mittelstufe in der Stadt;

50 in Schulen für verhaltensgestörte Kinder.

Die von den Ausbildern in den Lehreinrichtungen ausgeübte Tätigkeit ist auf das Erreichen der folgenden fünf Hauptziele gerichtet:

o Durchführung von Workshops für Kreation und Auswertung mit allen Studierenden der Lehranstalt;

o Betreuung von Laiengruppen und künstlerischen Einheiten;

o Methodologisch-fachliche Ausbildung des Lehrpersonals;

o Promotion der künstlerischen Äußerungen in der Schule;

o Verschönerung des Umfeldes der Schule.

Mit der Ankunft der Kunstausbilder festigt sich die Schule als die bedeutendste kulturelle Einrichtung der Gemeinschaft. Die Ergebnisse ihrer Tätigkeit werden in der Familie ihre Widerspiegelung finden. Die Arbeit dieser ausgebildeten Kräfte geht über die Schule hinaus und wird von ihrem Verhältnis zu den übrigen kulturellen und sozialen Einrichtungen der Gemeinschaft abhängen.

Durch ihre Anwesenheit erfährt das System der Arbeit mit den Kindern, den Heranwachsenden und Jugendlichen, das sich in diesen Jahren der Schlacht der Ideen herausgebildet hat, eine Bereicherung. Unerlässlich sind die Beziehungen zwischen dem Gesamtlehrer der Grundfächer, dem Lehrer für SW-Schulung, dem Sozialarbeiter und dem Kunstausbilder.

Über die zu erwartenden Ergebnisse hatten wir bereits Kenntnis. Sie zeigten sich in jeder Etappe des Berufspraktikums, während derer die Studierenden vom zweiten Jahr an zu Lehreinrichtungen und den Gemeinschaften in Verbindung stehen. Zwei Beispiele sollen ausreichen. Das erste:

Das Berufspraktikum im Kreis La Sierpe in der Provinz Sancti Spíritus der Studierenden des vierten Jahres beinhaltet eine Woche Tätigkeit in Gemeinschaften oder Schulen, in denen die Arbeitsbedingungen schwieriger als gewöhnlich sind.

Im Falle der genannten Provinz wurde beschlossen, die 183 Studierenden des vierten Jahres, die heute ihre Ausbildung abschließen, im Kreis La Sierpe einzusetzen, da dieses ein neues Munizium ist ohne eine solide kulturelle Tradition, in dem es Jahrzehnte lang keine Fachkraft auf dem Gebiet der Kultur gegeben hat. Das heißt, ein Kreis, das keine graduierten Ausbilder aus früheren Etappen aufzuweisen hat und wo es sogar sehr schwer ist, Studierenden für die Kunstausbilderschulen zu gewinnen; ja es geht sogar so weit, dass sich zum ersten Lehrgang nur eine einzige Schülerin meldete, die heute ihren Titel erhält. Die Studierenden wurden nun in allen Schulen eingesetzt; und es war — dem Gedächtnis von Schülern und Lehrern zufolge — das erste Mal seit vielen Jahren, dass es im Territorium zu einer so starken kulturellen Bewegung kam. Untergebracht waren sie in den Schulen; sie arbeiteten in diesen und in den Gemeinschaften. In einigen Fällen mussten sie mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen.

Von allem, was dort geschah, reden heute noch Kinder und Eltern. Drei Studierenden aus anderen Kreise baten, auf dieser Erfahrung fußend, im Kreis La Sierpe eingesetzt zu werden. Es konnten 25 Schüler für die Schule der Kunstausbilder für den eben begonnenen Lehrgang geworben werden. Das Bemerkenswerteste daran ist folgendes: Bei einem vor ein paar Tagen stattgefundenen Treffen mit Vertretern der heutigen Absolventen erwähnte ein jeder die Wirkung jener Woche als etwas ganz Entscheidendes in seiner Ausbildung. Das Bild ihrer Erfahrung in La Sierpe lebt in ihnen wie eine internationalistische Mission, die Präsenz in einer Schlacht oder einer großen Produktionsleistung; das heißt, in ihnen lebt der Sinn einer über das Normalmaß hinausgehenden Tat, einer Tat der völligen Hingabe weiter.

Während ihres Aufenthalts im Kreis realisierten sie eine Art Synthese dessen, was ein Ausbilder einer Casa de Cultura (Kulturhaus) tut und wie seine Tätigkeit in einer Schule auszusehen hat. So arbeiteten sie beispielsweise vormittags in der Schule, gaben ein Animationsprogramm am Nachmittag für die Gemeinschaft oder traten abends im Kreis selbst bei kulturellen Aktivitäten auf. All das in nur einer Woche. Die Regierung des Kreises und die Partei sind der Meinung, es handle sich hier um den Beginn einer kulturellen Umwälzung. Dies ist bedeutsam, wenn wir bedenken, dass seine kulturellen Einrichtungen generell in gutem baulichen Zustand sind, jedoch keine Fachkräfte vorhanden sind.

Das zweite Beispiel:

Seit dem Schuljahr 2002-2003 erhält die Schule für Kunstausbilder „Eduardo García Delgado" in Havanna Anweisungen, eine Gruppe Studierenden zum Berufspraktikum an der Universität für Informatik zu bestimmen.

Während des Studienjahres 2002-2003 arbeiteten sie 15 Tage dort. Schon im Studienjahr 2003-2004 wurde die Anwesenheit einer Gruppe von Kunstausbildern an dieser Hochschule zweimal pro Woche über das gesamte Studienjahr festgelegt. Die geleistete Arbeit wurde von den Kollegen dieser Universität als sehr notwendig eingeschätzt und sie forderten, dass die Anwesenheit dieser Studierenden beibehalten wird, um die in dieser Einrichtung vorhandene Amateur-Bewegung zu unterstützen.

Die Ergebnisse sprechen für sich selbst. In nur zwei Jahren Arbeit zählt die Amateurbewegung der Universität für Informatikwissenschaften 799 Studierende zu ihren Mitgliedern, das bedeutet einen von je fünf Studierenden. Im ersten Studienjahr erreichten sie im Provinzausscheid des Universitätsstudentenbunds (FEU) fünf Preise und drei Ehrenpreise, und im zweiten Jahr, 11 Preise. Von diesen werden drei der Preisträger am Nationalausscheid des FEU teilnehmen.

Die an den Schulen für Kunstausbilder Graduierten können über das Programm zur Universalisierung der Hochschulausbildung jegliche Fachrichtung bzw. jeglichen Studiengang der Geisteswissenschaften belegen, welche das Hochschulministerium erteilt, und die Fachrichtungen bzw. Studiengänge, welche die Pädagogischen Hochschulen erteilen.

Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Arbeit der Kunstausbilder, der Notwendigkeit, sie ständig als Fachleute weiterzubilden, die sich mit ihrer Arbeit als Kunstausbilder identifizieren, und des Interesses eines Großteils von ihnen, sich in einem mit ihrer Ausbildung verwandten Studiengang weiter auszubilden, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kultur- und dem Hochschulministerium der Beschluss gefasst, einen Diplompädagogik-Studiengang in der Fachrichtung Kunstausbilder einzurichten.

In diesem Studiengang matrikulierten 1 476 der Kunstausbilder, die jetzt ihre Ausbildung abschließen, das sind 45,5 Prozent.

Der neue Studiengang wird an den Pädagogischen Hochschulen unter den Bedingungen der Universalisierung der Hochschulausbildung erteilt und seine vorläufige Dauer beträgt vier Jahre. Er stützt sich vor allem auf das audiovisuelle Programm und andere audiovisuelle Mittel, und betont gleichzeitig die Bedeutung des Selbststudiums und der Studien-Betreuung.

Der Studiengang sichert sowohl die Vertiefung der humanistischen, als auch der pädagogischen Ausbildung ab, und vervollkommnet die künstlerischen Fähigkeiten auf dem Fachgebiet, mit dem sie die Kunstausbilderschule abschließen.

Die Schulen, die Kunstausbilder zugeteilt bekamen, werden in den nächsten Tagen die Arbeitsmodule entsprechend der Fachrichtung des bzw. der Kunstausbilder erhalten, die ihnen zur Verfügung stehen.

Um Kontinuität bei der integralen Betreuung zu erreichen, welches dieses Programm genossen hat, wurde beschlossen, dass die schon graduierten Kunstausbilder weiter betreut werden, und zwar werden sie durch die Arbeitsgruppe der Ideenschlacht des Kommunistischen Jugendverbands (UJC) angeleitet werden.

Um dies zu erreichen, wurden auf Provinz- und Kreisebene Strukturen geschaffen, wo Berufskader des UJC die Verantwortung übernehmen, die Zusammenarbeit zwischen Kultur-, Bildungs- und Hochschulbildungswesen und allen jenen Einrichtungen und Organisationen zu koordinieren, die mit der Tätigkeit der Kunstausbilder zu tun haben.

Auf nationaler Ebene wird es eine Zentralstelle in Habana Vieja geben, welche zum Nationalen Weiterbildungszentrum für Kunstausbilder werden wird. Es wird im Herzen eines der wichtigsten soziokulturellen Projekte des Landes eingefügt sein, und in seinen Einrichtungen werden Veranstaltungen zum Genuss der Bevölkerung durchgeführt werden, welche zu Bezugsbeispielen für alle werden müssen.

Diese jugendliche Kraft wird als Kunstausbilder-Brigade "José Martí" organisiert werden. Sie wird gewissermaßen als eine Jugendbewegung funktionieren und als eine Kulturarmee, deren grundlegender, obwohl nicht einziger Kampfschauplatz die Schule ist.

Durch die Integration in diese Brigade wird sich die Identifizierung dieser Jugendlichen mit ihrer Verantwortung als Kunstausbilder konsolidieren und es wird die notwendige Verbindung geschaffen werden, welche sie zur künstlerischen Bewegung im Land und in jedem Gebiet im Besonderen haben sollen.

Die Kunstausbilder-Brigade „José Martí" erleichert eine bessere Betreuung in jedem Sinn. Etwas Ähnliches haben wir mit den Sozialarbeitern gemacht, jener mächtigen und wachsenden Kraft, welche die Revolution heutzutage zur Verfügung hat.

Wir können es uns nicht leisten zu erlauben, dass diese kolossale revolutionäre Kraft wegen bürokratischer Widersprüche, Begierde, sich hervorzuheben und institutioneller Eifersucht im Niemandsland verlorengeht, weder ohne politische Anleitung, noch entschlossene Unterstützung bei ihrer vielseitigen Aufgabe.

Seinerseits wird jeder Kunstausbilder respektvoll die Autorität und die Befugnisse derjenigen anerkennen, welche jede der Einrichtungen leiten, wo sie ihre Tätigkeit ausüben, unabhängig davon, welchem Organ sie angehören.

So wurde die Organisation und die Tätigkeit der Kunstausbilder geplant. Wie immer wird das Leben das letzte Wort sagen. Die Türen zur Vervollkommnung werden immer für alles, was die Revolution schafft, offen sein.

Der UNEAC (Nationalbund der Schriftsteller und Künstler Kubas) und der Verband „Hermanos Sainz" werden über diese aufstrebende Bewegung, welche durch den massenhaften Neubeginn von tausenden von Kunstausbildern jährlich geschaffen werden wird, eine enge Verbindung zu diesen jungen Mitarbeitern der Kultur pflegen.

Nachrichten, Eindrücke und beeindruckende Anekdoten:

Der UJC, das Kultur- und das Bildungsministerium (MINED) haben gemeinsam das gesamte Land bereist, wobei sie einen Austausch mit der Parteiorganisation, der Regierung und den Einrichtungen jedes Gebiets geführt haben. Hierbei konnte man den Enthusiasmus feststellen, mit dem die neuen Kunstausbilder in den Schulen angekommen sind, und den Drang, nützlich zu sein, der sie begleitet.

Sie kamen voller Träume an und wurden mit besonderer Liebe und Enthusiasmus durch die Kinder empfangen.

Es bestehen viele Erwartungen seitens der Schule und der Gemeinde.

Jetzt sind sie in einer Lernphase. Die Direktoren, Lehrer und Dozenten sind nicht daran gewöhnt, einen Kunstausbilder zu haben und in vielen Fällen sind sie nicht mit den Aufgaben vertraut, die jenen obliegen.

In diesen Wochen haben sie an einer Diagnose über die Kinder, das Lehrpersonal und die schulische Umgebung gearbeitet; sie haben begonnen, einige Workshops durchzuführen, am Unterricht an der Universität und im Weiterbildungssystem teilzunehmen, welches des Kultur- und Bildungswesen für jeden von ihnen ausgearbeitet hat.

Die Integration zwischen UJC, Kultur- und Bildungswesen hat den Empfang in der Schule, die Organisation ihres Stundenplans und die Einfügung in das Arbeitskollektiv/team erleichtert.

Die Kader der Grundorganisationen des UJC und der Pionierorganisation „José Martí" wurden aufgerufen, die Schule als hauptsächlichen Pionierpalast anzusehen, da es eine Schule neuen Typs ist. Vorher musste man den Computer, das Videogerät, den Fernseher und viele Kunst-Workshops in den Pionierpalästen und –lagern suchen. Heutzutage hat man diese Voraussetzungen in der Schule selbst.

Die Fernseh- und Videogeräte, welche die Schulen zur Verfügung haben, sind zusammen mit den Computern ebenfalls Arbeitsinstrumente des Kunstausbilders. Sie werden Kinder und Erwachsene bei den Besuchen, die sie mittels CD bzw. Video unternehmen können, in die Museen der Welt führen.

Die Kunstausbilder wurden aufgerufen, das Privileg anzuerkennen, eine Galerie, ein Theater und einen Kunst-Workshop zur Verfügung zu haben, deren Programation ihnen unterliegt, und dies sind nichts anderes als die Schulen selbst, an denen sie heute unterrichten.

Die Video- Jugendclubs und die Fernsehsäle, die in unwegsamen Gebieten des Landes gelegen sind, werden ebenfalls Schauplatz der Arbeit von Kunstausbildern sein.

Bei der Fahrt durch das gesamte Land, welche gerade stattfindet, konnten die ersten Eindrücke gehört werden. Von einem Gebiet zum anderen wiederholen sich viele von ihnen:

„Die Kinder wollen die ganze Zeit mit mir zusammen sein. Wenn ich die Straße entlang gehe, erfüllt es mich mit Stolz, dass die Kinder mich grüßen und zu ihren Eltern sagen: ‚Schau, das ist meine Musiklehrerin‘. Es würde mir gefallen, Teamarbeit mit dem Kunstausbilder der anderen Schule zu machen." Kunstausbilderin aus San Luis, Kreis in der Provinz Santiago de Cuba

„Ich hatte viel Unterstützung seitens meines Kulturhauses... ich würde mich freuen, wenn man mir erlaubt, auch mit den Kindern der Schule zu arbeiten, in der ich mein Berufspraktikum absolviert habe. Ich möchte nicht, dass man mich versetzt, denn ich mag die Kinder sehr, die ich jetzt habe, aber die anderen sehen mich auf der Straße und weinen beinahe. Ich kann ohne Probleme mit allen arbeiten." Kunstausbilderin aus San José de las Lajas, Kreis in der Provinz Havanna

„Dank des Unterrichts, den ich im vierten Jahr erhielt — denn ich musste fast alles machen —, habe ich Tanz- und Musikunterricht gegeben. Mein Fachgebiet ist die bildende Kunst... die aus dem Kulturhaus helfen mir sehr und in meiner Schule mögen mich alle." Kunstausbilderin aus Holguin

„Ich habe zwei Kinder mit sehr schweren Gesundheitsproblemen, eins hat zystische Fibrose; sie sind meine ersten beiden Schüler, wir bereiten ihnen eine besondere Betreuung vor... das hat mich sehr bewegt... ich fühle mich sehr nützlich". Kunstausbilderin aus Las Tunas

„Mein Fachgebiet ist Bühnenkunst und ich habe schon einen Chor...der Vater einer Schülerin ist Musiker...ich habe die Kinder mit den besten Voraussetzungen gewonnen, habe sie organisiert... ich habe den Vater der Schülerin um Hilfe gebeten und wir arbeiten schon. Die Arbeit stimuliert sehr und die Kinder haben viel Interesse." Kunstausbilder aus Jobabo, Kreis in der Provinz Las Tunas

„Ich bin an einer Landschule. Die Direktorin kannte die Funktionen eines Kunstausbilders nicht gut, so habe ich ein Treffen mit allen Lehrern organisiert und ihnen dargelegt, was zu meiner Arbeit gehört. Meine Direktorin ist meine beste Verbündete. Ich fühle mich sehr gut...und habe schon einen Adoptivsohn...es ist ein Schüler mit Lernschwierigkeiten, ich begann mit ihm mittels der Bühnenkunst zu arbeiten... ich erfuhr, dass sein Vater nicht bei ihm lebt und ihn seit langem nicht so betreut, wie es sein sollte. Ich zog los, den Vater aufzusuchen, der in einem anderen Kreis wohnt... ich stellte mich vor, erklärte ihm die Situation... jetzt beginnt mein Adoptivsohn schon, bessere Lernergebnisse zu haben...durch diese Dinge entdecken wir, dass wir ein Herz haben." Kunstausbilder aus dem Kreis Camagüey

„Ich habe Tanz- und Musikunterricht gegeben. Die Kinder geraten ausser sich von dem Unterricht. Manchmal wollen sie nicht zu den anderen Fächern gehen. Ich bin Ausbilderin in bildender Kunst." Kunstausbilderin aus Camagüey

„Man hat uns einen sehr schönen Empfang bereitet...in der Schule für Kinder mit Verhaltensstörungen ist die Arbeit sehr schwer, aber sie wird Ergebnisse zeitigen. In dieser Einrichtung sind wir vier Kunstausbilder... die Schule wird saniert und wir nehmen gemeinsam mit den anderen Lehrern an der Sanierung teil... wenn die Schule nicht die Voraussetzungen hat, müssen wir sie schaffen oder erfinden, dazu ist der Kunstausbilder da..." Kunstausbilder aus Granma

„Ich bin in Buenavista, einem Ort des Kreises Remedios... Dort hat es niemals einen Kunstausbilder für irgendetwas gegeben...Ich gebe an der Schule Unterricht in allen Fachrichtungen... Die Kulturhausdirektorin bat mich, an den Wochenenden die Mitglieder der Seniorengruppe zu betreuen. „Mein Fachgebiet ist Bühnenkunst und die Senioren wollten Tanz. Ich hatte die Tänze von Majagua (Bauerntänze, die an der Kunstausbilderschule gelehrt werden) gelernt... Ich habe ihnen die von Majagua gezeigt und sie lehrten mich die von Remedios und am Ende haben wir alle gemeinsam El Gavilán getanzt." Kunstausbilder aus Remedios, Provinz Villa Clara

Das bis hierher Dargelegte ist Teil der auf dem Gebiet der Kultur und Bildung in der Ideenschlacht durchgeführten Arbeit.

In diesen vier Schuljahren erreichten wir nicht nur die 15 neuen Kunstausbilderschulen; es wurde auch die neue Nationale Ballettschule gebaut, mit einer Kapazität für die Berufsausbildung von 300 Studierenden, wo ausserdem Ballett-Workshops für mehr als viertausend Kinder durchgeführt werden. Es wurden sieben neue Schulen für bildende Künste gebaut, sodass jetzt solche in 17 wichtigen Städten des Landes bestehen. Die von Trinidad wurde vollkommen saniert und es wurde eine weitgehende Sanierung in der von San Alejandro vorgenommen. Die Ballet-Theater-Schule und die für bildende Künste von Camagüey wurden wiederaufgebaut. In Bayamo wurde eine neue Kunstschule mit Kapazität für 500 Studierende erbaut; es entstand eine Schule zur Ausbildung von Musikbands, und zum jetzigen Zeitpunkt werden 21 Schulen der verschiedensten Bereiche der künstlerischen Tätigkeit saniert und ein wichtiges Vorhaben durchgeführt, und zwar die Gesamtsanierung der in Benutzung befindlichen Einrichtungen und die Weiterführung der Bauten bis zur endgültigen Fertigstellung dieser Perle der kubanischen künstlerischen Kultur, der Kunsthochschule.

Ich hatte das Privileg, an der Einweihung von fünf dieser Einrichtungen teilzunehmen. Bei anderen steht die offizielle Einweihung noch aus, sie funktionieren aber schon voll.

Da im Schuljahr 1992-1993 an unseren Kunstschulen 5 978 Studierende matrikuliert waren, können wir sagen, dass diese Zahl sich in der Zeit der Spezialperiode fast verdoppelt hat, und heute 10 722 eingeschrieben sind. Wenn man dazu die 16 168 der Kunstausbilderschulen nimmt, dann bedeutet das, dass wir 26 890 Jugendliche haben, welche die künstlerischen und pädagogischen Kräfte in der großen Schlacht zu einer integralen Allgemeinbildung und Erhöhung der Lebensqualität unseres Volkes bereichern werden.

Man hat nicht umsonst gearbeitet. Der Erfolg hat unsere Anstrengungen gekrönt. Ich fordere jegliches anderes Land der Welt auf, eine ähnliche Ernte vorzuweisen.

Am 20. Oktober wird der 136. Jahrestag der Einnahme von Bayamo durch die Mambi-Truppen unter Führung von Carlos Manuel de Cespedes begangen.

An jenem Tag wurde im Atrium der Hauptkirche von Bayamo zum ersten Mal die kubanische Nationalhymne angestimmt, mit Text und Musik von Perucho Figueredo, Generalmajor der Befreiungsarmee.

Der Gesang der Hymne am 20. Oktober fällt mit der Kriegstat zusammen, bei der die Revolution ihren ersten und bedeutendsten Sieg über die spanischen Kolonialtruppen erreicht. Die Kapitulation von Bayamo und der siegreiche Einzug von Cespedes bedeuten die Vollendung des am 10. Oktober in der Zuckerfabrik „La Demajagua" begonnenen Rebellenakts, der eine Wende in der Geschichte des Landes markierte und erreichte, dass auf den Trümmern der ersten kolonialen Zufluchtsstätten die kubanische Nation geboren wurde.

Der 20. Oktober stimmt außerdem mit dem Geburtstag von Abel Santamaría überein, heldenhafter Kämpfer und zweiter Führer der Kräfte, welche die Moncada-Kaserne angriffen.

Aus allen genannten Gründen richtete ein Dekret des Ministerrates 1979 dieses Datum als den Tag der Kubanischen Kultur ein.

Wir wollten ihn mittels der Graduierung des ersten Kontingents von Kunstausbildern und der Schaffung der Brigade „José Martí" als eines besonderen Geschenks an die Bevölkerung von Villa Clara begehen. Bevölkerung, die Beispiel für die Arbeit zum Erhalt der kulturellen Traditionen ist, welche die Identität unserer Nation erhalten, und in diesem Jahr Wettbewerbsgewinner für die Ausführung der zentralen Veranstaltungen anlässlich des 26. Juli.

Vorwärts, mutige Vorkämpfer der Kultur und des Humanismus! Ein ruhmreiches Leben erwartet euch.

Wenn in der jetzt unsicheren Zukunft der Menschheit von wirklich tiefgehenden und unauslöschlichen Revolutionen und sozialen Veränderungen gesprochen wird, wird niemand das Werk außer Acht lassen können, das uns hier zusammenkommen ließ. Unser Volk ist stolz auf euch!

Es lebe das Vaterland!

Es lebe die Revolution!

Es lebe der Sozialismus!

Und wie derjenige sagte, der mit seinem Nachschub-Sonderkommando aus Bolivien nach Kuba, hier an unsere Seite zurückgekehrt ist: Immer vorwärts bis zum Sieg!

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