Montag, 12. November 2007

Die Debatte auf dem Gipfel

Reflexionen des Comandante en Jefe: Die Debatte auf dem Gipfel

Die Wände, die Entfernung und die Zeit reduzierten sich auf Null. Es erschien unwirklich. Nie hat es einen ähnlichen Dialog unter Staats- und Regierungschefs gegeben, die fast in ihrer Gesamtheit Länder vertreten, die jahrhundertelang durch die Kolonialherrschaft und den Imperialismus ausgeplündert wurden. Nichts konnte didaktischer sein als das.

Samstag, der 10. November 2007 wird in die Geschichte unseres Amerikas als Tag der Wahrheit eingehen.

Das ideologische Waterloo ereignete sich, als der König von Spanien Chávez abrupt fragte: „Warum schweigst Du nicht?“ In diesem Augenblick vibrierten alle Herzen Lateinamerikas. Das venezolanische Volk, das am 2. Dezember mit JA oder NEIN antworten muss, bebte, als es erneut die ruhmreichen Tage vom Bolívar erlebte. Der Verrat und die Tiefschläge, die unser inniger Freund täglich erfährt, werden dieses Gefühl seines bolivarianischen Volkes nicht ändern.

Als Chávez aus Chile kommend auf dem Flughafen von Caracas ankam und direkt aus seinem Mund zu hören war, dass er plante, sich unter die Menschenmenge zu mischen, wie er es so oft getan hat, verstand ich mit absoluter Klarheit, dass angesichts der gegenwärtigen Umstände und des von ihm errungenen ideologischen Siegs von großer Tragweite ein bezahlter Mörder des Imperiums, ein verkommener Oligarch, geprägt von den Reflexen, die die imperiale Werbemaschinerie sähte, oder ein geistig Verwirrter seinem Leben ein Ende setzen könnte. Es ist unmöglich, sich des Eindrucks zu erwehren, dass sich das Imperium und die Oligarchie die größte Mühe geben, Chávez in eine Sackgasse zu führen, ihn in die Reichweite eines Schusses zu bekommen.

Im Fall von Venezuela darf sich der Sieg nicht in eine furchtbare Niederlage verwandeln, sondern in einen noch viel größeren Sieg, um zu verhindern, dass das Imperium unsere Gattung zum Selbstmord treibt. Es muss weiter gekämpft und es müssen weiter Risiken eingegangen werden, aber es darf nicht jeden Tag russisches Roulett gespielt werden, oder Kopf oder Zahl mit einer Münze. Niemand entgeht den mathematischen Rechnungen.

Unter diesen Umständen sollten vorzugsweise die modernen Kommunikationsmedien benutzt werden, die der Welt die Debatten des Gipfels live übertrugen.


Fidel Castro Ruz
12. November 2007
16.45 Uhr

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