Donnerstag, 3. Juli 2008

Die reale Geschichte und die Herausforderung für die kubanischen Journalisten

Reflexionen des Genossen Fidel: Die reale Geschichte und die Herausforderung für die kubanischen Journalisten

Vor sieben Tagen sprach ich über einen der Großen der Geschichte, Salvador Allende, dessen die Welt anlässlich des einhundertsten Jahrestages seiner Geburt mit viel Emotion und Achtung gedachte. Im Gegenteil dazu hat niemand sich des 24. Oktober 1891 erinnert, an dem – 18 Jahre vor unserem bewunderten chilenischen Bruder – der dominikanische Despot Rafael Leónidas Trujillo geboren wurde.

Beide Länder, eines in der Karibik und das andere im äußersten Süden von Amerika, haben die Folgen der Gefahr erlitten, welche José Martí voraussah und verhindern wollte. Dieser übermittelte in seinem bekannten nachgelassenen Brief an den mexikanischen Freund, der an der Seite von Juárez kämpfte, eine Idee, die ich immer erneut wiederholen werde: „Ich laufe schon jeden Tag Gefahr, mein Leben zu geben… um rechtzeitig mit der Unabhängigkeit von Kuba zu verhindern, dass die Vereinigten Staaten sich auf die Antillen ausbreiten und mit dieser verstärkten Macht über unserer Länder von Amerika herfallen. Alles, was ich bis heute getan habe und noch tun werde, geschieht mit diesem Ziel.”

Unserer siegreichen Revolution kam es zu, gleichzeitig die Freundschaft von Allende und den Hass von Trujillo auf sich zu ziehen. Dieser war ein ungeschliffener Pinochet, der von den Vereinigten Staaten in der Karibik bewirkt worden war. Der Tyrann war Ergebnis von einem der militärischen Eingriffe der Yankees auf der Insel, die dieses Land, welches die erste spanische Kolonie war, mit Haiti teilt.

Die US-Marineinfanterie hatte diese Bruderrepublik interveniert, um die strategischen und wirtschaftlichen Interessen ihres Landes abzusichern – es gab natürlich kein Platt Amendment, um diese Aktion mit einem schwachen legalen Mantel zu bedecken.

Im Jahr 1918 rekrutieren sie unter anderen diesen Abenteurer und ehrgeizigen Kreolen, Sohn eines Kleinhändlers, trainierten ihn und mit 27 Jahren trat er in die nationale Armee ein. Im Jahr 1921 nahm er an einem Weiterbildungskurs an der von der Besatzungsmacht des Landes geschaffenen Militärakademie teil und nach Abschluss desselben wurde er als Garnisonschef ernannt und bekam durch seine Verdienste vor den Interventionstruppen den Rang eines Hauptmanns verliehen, ohne vorher den für diese Beförderung notwendigen Grad eines Leutnant zu haben.

Bei Beendigung der Besetzung durch die Yankees im Jahr 1924 war Trujillo als Instrument der Vereinigten Staaten darauf vorbereitet, hohe Ämter im militärischen Bereich zu bekleiden, die er für den klassischen Putsch und die typischen “demokratischen Wahlen nutzte, die ihn 1930 zur Übernahme des Präsidentenamts führten. Der Beginn seiner Regierungszeit fiel mit den Jahren der Großen Depression zusammen, welche der Wirtschaft der Vereinigten Staaten harte Schläge versetzte.

Kuba, das aufgrund der Handelsabkommen im größten Maße abhängige und an Händen und Füßen gebundene Land, erlitt die schlimmsten Folgen dieser Krise. Hinzu kamen noch der Flottenstützpunkt und das erniedrigende und unnötige Platt Amendment, das ihnen das verfassungsmäßige Recht verlieh, in unserer Nation zu intervenieren und so seine ruhmreiche Geschichte in Stücke zu reißen.

Im Nachbarland mit geringerer direkter wirtschaftlicher Abhängigkeit handhabte Trujillo, ein listiger Mann voller Ambitionen, die Güter der dominikanischen Mittelklasse und Oligarchie nach seinem Belieben. Die wichtigsten Zuckerfabriken und viele andere Industriezweige wurden zu seinem persönlichen Eigentum. Dieser Kult der privaten Aneignung verletzte nicht die kapitalistischen Konzepte des Imperiums. „Gott und Trujillo” verkündeten überall die Leuchtreklamen. Viele Städte, Alleen, Straßen und Gebäude trugen seinen Namen oder den seiner nahen Angehörigen. Im selben Jahr seines Amtsantritts als Präsident verursachte ein Hurrikan starke Schäden in Santo Domingo, der Hauptstadt des Landes. Nachdem sie wiederhergestellt war, taufte er sie auf seinen Namen und sie hieß offiziell Ciudad Trujillo (Trujillo Stadt). Auf der Welt hat es niemals einen anderen Fall von Personenkult solchen Ausmaßes gegeben.

Im Jahr 1937 richtete er im Grenzgebiet ein großes Gemetzel unter den haitianischen Arbeitern an, die seine Arbeitskräftereserve für die Landwirtschaft und den Bau darstellten.

Er war ein sicherer Verbündeter der Vereinigten Staaten. Er nahm an der Gründung der Vereinten Nationen teil und an der Schaffung der OAS im Jahr 1948. Am 15. Dezember 1952 reiste er nach Washington und trug dabei keinen geringeren zusätzlichen Titel als den eines bevollmächtigten Botschafters vor der Organisation Amerikanischer Staaten. Er verweilte in jenem Land dreieinhalb Monate. Am 2. Juli 1954 reiste er an Bord eines Passagierdampfers nach Spanien. Dieser brachte ihn nach Vigo. Franco, der schon Verbündeter des Imperiums war, empfing ihn in der Station Nord von Madrid mit dem gesamten diplomatischen Korps.

Meine Beziehung zur Dominikanischen Republik rührt von meiner Zeit als Universitätsstudent her. Man hatte mich mit der Ernennung zum Vorsitzenden des Komitees für die dominikanische Demokratie geehrt. Das schien kein wichtiges Amt zu sein, aber aufgrund meines rebellischen Charakters nahm ich ihn ernst. Ohne dass man es erwartet hatte, war die günstige Stunde gekommen. Die im Exil lebenden Dominikaner veranlassten in Kuba eine Expeditionstruppe. Ich nahm an ihr teil, als ich mein zweites Studienjahr noch nicht beendet hatte. Ich war damals 21 Jahre alt.

Zu anderen Anlässen habe ich schon erzählt, was damals geschehen ist. Nach der misslungenen Expedition von Cayo Confites, gehörte ich nicht zu den über eintausend Gefangenen, die in das Militärcamp von Columbia gebracht wurden, Inhaftierung, die zum Hungerstreik von Juan Bosch führte. Sie waren vom Armeechef von Kuba, General Pérez Dámera, verbannt worden, der dafür, dass er die Expedition abfing, eine Geldsumme von Trujillo erhielt. Er erledigte das, als diese sich der Windward-Passage näherte.

Eine Fregatte der kubanischen Marine, die mit ihren Kanonen den Bug unseres voran fahrenden Schiffes anvisierte, gab den Befehl zur Rückkehr und zum Anlegen im Hafen von Antilla. Ich sprang zusammen mit drei weiteren Expeditionsteilnehmern am Eingang zur Bucht von Nipe ins Meer. Wir waren vier bewaffnete Männer.

Ich habe Juan Bosch, prominenter dominikanischer Volksführer, in Cayo Confites kennen gelernt, wo wir trainierten, und ich konnte mich viel mit ihm unterhalten. Er war nicht der Leiter der Expedition, aber die Persönlichkeit mit dem größten Ansehen unter den Dominikanern, die von einigen der wichtigsten Leitern der Bewegung und von den kubanischen Anführern, die über wichtige und gut bezahlte offizielle Beziehungen verfügten, ignoriert wurde. Wie hätte ich mir damals das denken können, was ich heute schreibe!

Als elf Jahre später unser Kampf in der Sierra Maestra kurz davor stand, den Sieg zu erringen, erteilte Trujillo Batista einen Kredit an Waffen und Munitionen, die Mitte 1958 mit Flugzeugen gebracht wurden. Er bot ihm außerdem an, dreitausend dominikanische Soldaten auf dem Luftwege zu befördern und später eine gleichgroße Truppe, die im Osten landen würde.

Am ersten Januar 1959 wurde die Batista-Tyrannei durch die schlagkräftigen Angriffe der Rebellenarmee und den revolutionären Generalstreik besiegt. Der repressive Staat fiel auf der gesamten Insel total zusammen. Batista floh in die Dominikanische Republik. Zusammen mit ihm reisten solche unheilvollen Figuren des Regimes wie der bekannte Scherge Lutgardo Martín Pérez, sein 25jähriger Sohn Roberto Martín Pérez Rodríguez und eine Gruppe der wichtigsten Militärchefs seiner besiegten Armee.

Trujillo empfing Batista herzlich und brachte ihn in der offiziellen Residenz für illustre Gäste unter. Später schickte er ihn in ein Luxushotel. Ihm machte das Beispiel der Kubanischen Revolution Sorgen und er entwarf die Idee, die Konterrevolution zu organisieren und sie mit der Legion del Caribe zu unterstützen, die über 25 000 Soldaten der dominikanischen Republik verfügen würde. Hierfür zählte er mit den hohen Befehlshabern der ehemaligen Batista-Armee und der wahrscheinlichen Hilfe der mehreren zehntausend Mitglieder von dessen drei Waffengattungen und der Polizei.

Die Regierung der Vereinigten Staaten, der diese Pläne bekannt waren, schickte einen CIA-Offizier nach Santo Domingo, um eine Unterredung mit Trujillo zu führen und eine Einschätzung der Pläne gegen Kuba vorzunehmen. Mitte Februar 1959 hatte er ein Treffen mit John Abbes García, Geheimdienstchef der Dominikanischen Republik. Er empfiehlt ihm Agenten zu schicken, die jene Elemente in den eigenen Reihen der siegreichen Revolution rekrutieren sollen, die nicht mit dieser übereinstimmen. Er teilte ihm nicht mit, dass die Vereinigten Staaten über William Alexander Morgan Ruderth verfügten, einen US-Bürger und CIA-Agent, der in die Truppe der Segundo Frente (Zweite Front) des Escambray infiltriert war, wo er den Grad eines Comandante (entspricht einem Oberst; war außer dem Comandante en Jefe höchster Grad in der Rebellenarmee) erhielt und einer der wichtigsten Befehlshaber war.

Die Entwicklung dieser Ereignisse, die eine faszinierende Geschichte darstellen, ist in Büchern von hohen kubanischen Beamten des Geheim- und Sicherheitsdienstes - Zeugnisse von Truppenchefs der Rebellenarmee, die an den Geschehnissen teilhatten, Autobiografien, offizielle Erklärungen jener Zeit - sowie von einheimischen und ausländischen Journalisten enthalten, die man unmöglich in dieser Reflexion alle nennen kann.

Es wird außerdem ein Buch zur Herausgabe vorbereitet, das von einem Genossen geschrieben wurde, der mit 17 Jahren in die Milizen eintrat, wo er aufgrund seiner guten Haltung und geistigen Bewegtheit zur Leibwache des Premierministers und Comandante en Jefe wurde, wo er Stenografie erlernte und dann Aufzeichnungen bei den Gesprächen führte und Zeugnisse von hunderten der Teilnehmer an den von ihm erzählten Geschehnissen aufzeichnete. Es handelt sich um ein Kapitel der Geschichte der Revolution, das bei weitem noch nicht abgeschlossen ist.

Wie anzunehmen ist, wurden wir, d.h. die wichtigsten Revolutionsführer, ständig über die Informationen in Kenntnis gesetzt, die über die feindlichen Pläne eintrafen. Wir fassten den Gedanken, der von den Yankees, von Batista und von Trujillo gestarteten Konterrevolution einen harten Schlag zu versetzen.

Als die Waffen für die ersten Angriffe schon von Florida aus auf dem Meereswege befördert wurden und die im Komplott Verschwörten und ihre Chefs sich unter rigoroser Kontrolle befanden, wurde eine erfolgreiche Konterrevolution im bergigen Gebiet des Escambray und in Trinidad, das über eine Rollbahn verfügte, simuliert. Der Verwaltungskreis dieser kleinen und freundlichen Stadt wurde isoliert und die revolutionäre politische Arbeit verstärkt.

Trujillo war begeistert. Eine als Bauern verkleidete Kompanie der Rebellenarmee schrie auf der Rollbahn: „Es lebe Trujillo! Nieder mit Fidel!” und alles dies wurde der Führung in der Dominikanischen Republik mitgeteilt. Diese hatte über Fallschirme einen umfangreichen Park geschickt. Alles lief gut.

Am 13. August kam ein Flugzeug mit dem Sonderbeauftragten von Trujillo an: Luis del Pozo Jiménez, Sohn desjenigen, der unter Batista Bürgermeisters der Hauptstadt und eine prominente Figur des Regimes war. Er zeigte auf einer Landkarte die Positionen an, die von der dominikanischen Luftstreitkraft bombardiert werden sollten, und hinterfragte die Anzahl der Legionäre, die für die erste Etappe notwendig seien.

Zusammen mit ihm kam ein weiterer wichtiger Gesandter, Roberto Martín Pérez Rodríguez, der, wie schon erwähnt, zusammen mit seinem Vater Batista bei seiner Flucht in die Dominikanische Republik an jenem ersten Januar begleitete. In seiner Begleitung befanden sich weitere Befehlshaber der Söldner, die schon zum Bleiben gekommen waren. Das Flugzeug sollte zurückkehren. Seine Besetzung war dieselbe, die Batista bei seiner Flucht befördert hatte.

Ich befand mich zusammen mit Camilo Cienfuegos und anderen Comandantes der Rebellenarmee in der Nähe der Landebahn. Der Befehlshaber des kubanischen Militärpersonals, das die geschickten Waffen und Funkgeräte entlud, war der Meinung, dass er die Besatzung des Flugzeugs festnehmen sollte. Als er dies ausführte, bekommt das ein Kopilot mit, schießt auf sie und es kommt zu einer allgemeinen Schießerei. Die Gesandten von Trujillo und die anderen Befehlshaber der Söldner wurden verhaftet. Es gab Verluste.

An jenem selben Abend besuchte ich die Verletzten beider Seiten. Der Plan konnte nicht weiter ausgeführt werden. Bis dahin waren alle Nachrichtenübermittlungen zwischen Trujillo und der Konterrevolution im Escambray über Kurzwelle erfolgt. Der offizielle Sender von Trujillo sendete siegreiche Berichte, ähnlich denen, die man über Radio Swan und Miami in den Tagen der Schweinebucht zu hören bekam. Wir haben niemals die öffentlichen Sender in Kuba dazu verwendet, um falsche offizielle Berichte zu verbreiten.

Das Spiel hätte auch nach der Einnahme des Flugzeugs und der Festnahme von Luis del Pozo Jiménez und Roberto Martín Pérez Rodríguez fortgesetzt werden können, indem man einen mechanischen Schaden am Flugzeug simulierte, das zurückkehren sollte, aber nur um den Preis, die Bevölkerung zu täuschen und zu verwirren, die schon durch die aus dem Escambray kommenden Nachrichten und öffentlich aus Trujillo Stadt verbreiteten angeblichen Siege der Konterrevolution beunruhigt war.

An jenem 13. August 1959 wurde ich 33 Jahre alt, ich befand mich in der Blüte meines Lebens und meiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten.

Es handelte sich um einen wichtigen revolutionären Sieg, aber gleichzeitig um ein Zeichen der noch vor uns stehenden Zeiten und ein erbärmliches Geschenk, dass mir Rafael Leónidas Trujillo zu meinem Geburtstag machte. Zwanzig Monate danach mussten wir den Angriff in der Schweinebucht abweisen, der Gewalt und dem Blutvergießen im Escambray, an den Meeresufern, in Städten und auf dem Land des gesamten Landes die Stirn bieten. Das war die von den Vereinigten Staaten angeführte Konterrevolution.

In jenem Land hätte man Roberto Martín Pérez Rodríguez und Luis del Pozo Jiménez als Söldner im Dienste einer feindlichen Macht standrechtlich erschossen. Die Revolutionären Gerichte haben sie zu Gefängnishaft verurteilt und haben ihnen kein Haar gekrümmt. Wie endete Martín Pérez? Er emigrierte auf legalem Wege in die Vereinigten Staaten. Jetzt ist er Vorkämpfer der kubanisch-amerikanischen Terroristen-Mafia, die den republikanischen Präsidentschaftskandidaten McCain unterstützt.

Ein angesehener kanadischer Journalist und Forscher, Jean-Guy Allard, beschreibt die terroristische Laufbahn von Roberto Martín Pérez Rodríguez wie folgt:

„…tatsächlich hat sich ‘Macho’ Martín Pérez” (so nennt er ihn) “schon in jungen Jahren der Polizei von Batista angeschlossen und erreichte wegen seiner einzigartigen Verdienste kraft der Misshandlungen der Gefangenen in den letzten Monaten des blutrünstigen Regimes den Rang eines Unteroffiziers.

„Vater und Sohn standen Batista so nahe, dass sie am ersten Januar 1959 anstelle nach Miami zu fliehen, dem Diktator in seine Zufluchtstätte in die Dominikanische Republik folgten.

„…als er am 29. Mai 1987 freigelassen wurde… schloss er sich 1989 der Kubanisch-Amerikanische Nationalstiftung (Cuban-American National Foundation CANF) an, die von dem CIA unter der Regierung von Ronald Reagan geschaffen wurde.“

„Bald leitete er den von jener Organisation gebildeten paramilitärischen Ausschuss, der u. a. die Finanzierung der terroristischen Gruppe Alpha 66 und weiterer Extremistengrüppchen, die gegen Kuba vorgehen, absichert.“

„…Martín Pérez Rodríguez nahm an der Organisation einer ganzen Reihe von gescheiterten Versuchen zur Ermordung des Präsidenten von Kuba bei verschiedenen Iberoamerikanischen Gipfeln teil.“

„Im Jahr 1994, anlässlich von Fidels Teilnahme am 4. Gipfel in Cartagena de Indias in Kolumbien… erwarb er ein Gewehr Barrett Kaliber 50 und Sprengstoffe, die von Miami nach Kolumbien… im Flugzeug transportiert wurden!“

„…bereitet er zusammen mit Jiménez Escobedo und Eugenio Llameras ein Komplott im Hinblick auf den 5. Iberoamerikanischen Gipfel von 1995 vor. Im selben Jahr bereitet er erneut denselben Plan für den Gipfel der Blockfreien Staaten vor, der ebenfalls in Cartagena de Indias in Kolumbien stattfand.“

„Im Jahr 1997, auf Isla Margarita in Venezuela, zum 7. Iberoamerikanischen Gipfel der Staats- und Regierungschefs, baute Posada eine weitere Verschwörung mit der direkten Hilfe von Martín Pérez Rodríguez und anderen Führungsmitgliedern der CANF auf...”

„…war er Unterzeichner der Erklärung zur Unterstützung des Terrorismus gegen Kuba, welche die Stiftung am 11. August veröffentlichte… Roberto Martín Pérez, Feliciano Foyo und Horacio García gehören zu den Individuen, die Posada bei seinem Interview für die New York Times im Jahre 1997 öffentlich als ‘Finanzexperten’ seiner terroristischen Aktivitäten kennzeichnete.”

„…übernahm er die Schirmherrschaft für eine Ausstellung der Bilder von Bosch und Posada, der intellektuellen Autoren der Sabotage an dem kubanischen Zivilflugzeug im Jahr 1976, bei der 73 Personen starben.“

„Im Jahr 1998 verwirklichte der große Verteidiger der ‘politischen Häftlinge’ eine seiner schmutzigsten Heldentaten: zusammen mit anderen Anführern der Mafia von Miami… führte er den neuen FBI-Chef, den überaus bestechlichen Héctor Pesquera dazu, die Festnahme von fünf Kubanern durchzuführen, die in die Reihen der terroristischen Organisationen eingeschleust waren.”

„…ist seine unfehlbare Freundschaft mit Guillermo Novo Sampoll bekannt, dem Mörder des chilenischen Regierungsbeamten Orlando Letelier…”

„Der republikanische Kandidat muss darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sein 73jähriger Günstling der Erste war, der behauptet hat, dass er am Tag seines erträumten Sieges über die kubanische Revolution einen Bulldozer vom Kap San Antonio bis zur Landzunge von Punta de Maisí durchfahren würde, um die jetzige Bevölkerung der Insel zu beseitigen, die schuldig ist, auf die eine oder andere Art und Weise mit der Revolution in Verbindung zu stehen.“

„…zu einer anderen Gelegenheit hat er auf die Befragung hin, ob nicht die Gefahr bestehe, bei einem Attentat gegen kubanische Führungskräfte Unschuldige umzubringen, erklärt, dass ihm sogar egal sei, wenn ‘der Papst sterben würde’”.


Die historische Wahrheit erinnert uns daran, dass der Vater von John McCain den Amphibienangriff, die Invasion und die Besetzung der Dominikanischen Republik im Jahr 1965 kommandierte, um die nationalistischen Kräfte unter Führung von Francisco Caamaño zu bekämpfen, einem weiteren großen Patrioten jener Nation, den ich sehr gut kennen gelernt habe und der immer Vertrauen in Kuba hatte.

Ich widme diese Reflexion mit historischem Ansatz unseren lieben Journalisten, da sie mit dem 8. Kongress des Journalistenverbandes von Kuba zusammenfällt. Bei ihnen fühle ich mich wie im Familienkreis. Wie gerne hätte ich die Techniken ihres Berufs studiert!

Der Journalistenverband von Kuba (UPEC) war so großzügig ein Buch herauszugeben, das sie Fidel periodista (Fidel als Journalist) betitelten, dessen Lancierung morgen Nachmittag stattfinden wird. Sie haben mir ein Exemplar zugeschickt, das mehrere Artikel von vor mehr als 50 Jahren beinhaltet, die in Untergrund-Organen oder der offiziellen Presse erschienen. Das Vorwort ist von Guillermo Cabrera Álvarez und die Auswahl, Einleitung und Bemerkungen sind von Ana Núñez Machín.

Guillermo Cabrera habe ich seit meinen ersten Kontakten mit ihm den Beinamen “Das Genie” gegeben. Das war der Eindruck, den ich über jene wunderbare Person hatte, die leider im vergangenen Jahr verstorben ist. Er wurde vor längerer Zeit in unserer angesehenen Herz- und Gefäßklinik der Stadt Santa Clara am Herzen operiert, Zentrum, welches von der Revolution geschaffen wurde.

Ich habe einige der Artikel erneut gelesen, die in Alerta, Bohemia und La Calle veröffentlicht wurden und dabei erneut jene Jahre erlebt.

Ich habe jene Artikel aufgrund der Notwendigkeit zur Ideenübermittlung geschrieben. Das tat ich aus reinem revolutionärem Instinkt. Ein Prinzip habe ich immer angewandt: die Worte sollen einfach sein und die Konzepte für die Massen verständlich. Jetzt habe ich mehr Erfahrung, aber weniger Kraft, es fällt mir schwerer, dies zu tun. Das Kenntnisniveau unserer Bevölkerung ist mit der Revolution jetzt viel höher, die Aufgabe ist schwieriger.

Vom revolutionären Standpunkt aus gesehen sind die Meinungsverschiedenheiten nicht wichtig; was wichtig ist, ist die Ehrlichkeit der Meinungsäußerung. Aus den Widersprüchen wird die Wahrheit hervorgehen. Vielleicht wäre es nützlich, sich ein anderes Mal die Mühe zu machen, um einige Bemerkungen zur Angelegenheit zu machen.

Gestern erfolgte ein wichtiges Geschehnis, das Hauptthema in den nächsten Tagen sein wird: die Befreiung von Ingrid Betancourt und einer Gruppe von Personen, die sich in der Gewalt der FARC befanden. FARC, das sind die Anfangsbuchstaben in spanischer Sprache der Organisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens.

Am 10. Januar des laufenden Jahres hat unser Botschafter in Venezuela, Germán Sánchez, auf Antrag der Regierungen von Venezuela und Kolumbien an der Übergabe von Clara Rojas an das Internationale Rote Kreuz teilgenommen. Diese war Kandidatin für die Vizepräsidentschaft von Kolumbien gewesen, als Ingrid Betancourt das Präsidentenamt anstrebte, und war am 23. Februar 2002 entführt worden. Consuelo González, Mitglied des Repräsentantenhauses, die am 10. September 2001 entführt worden war, wurde gemeinsam mit ihr befreit.

Es könnte sich ein Friedenskapitel für Kolumbien öffnen, ein Prozeß, den Kuba seit mehr als 20 Jahren unterstützt, weil er für die Einheit und Befreiung der Völker unseres Amerikas dringend notwendig ist. Sie nutzen unter den komplexen und besonderen heutigen Umständen nach dem Zusammenbruch der UdSSR Anfang der 90er Jahre – den ich nicht versuchen werde, an dieser Stelle zu analysieren – neue Wege, die von denen Kubas, Nicaraguas und anderer Länder in den 50er, 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts vollkommen verschieden sind.

Die Bombardierung eines Lagers auf ecuadorianischem Territorium, in dem kolumbianische Guerillakämpfer und junge Besucher verschiedener Nationalitäten übernachteten, in den frühen Morgenstunden des 1. März unter Anwendung US-amerikanischer Technologie, die Okkupation des Gebiets, Gnadenschüsse auf Verwundete und die Verschleppung von Leichnamen als Teil des terroristischen Planes der Regierung der USA, stießen die Welt ab.

Am 7. März fand das Treffen der Grupo de Río in der Dominikanischen Republik statt, auf der die Tat energisch verurteilt wurde, während ihn die Regierung der USA beklatschte.

Manuel Marulanda, Bauer und kommunistischer Aktivist, Oberbefehlshaber dieser vor fast einem halben Jahrhundert geschaffenen Guerilla, lebte noch. Er starb am 26. des gleichen Monats. Ingrid Betancourt, geschwächt und krank, so wie andere Gefangenen im schlechten Gesundheitszustand, hätte schwerlich noch längere Zeit überstanden.

Aus einem grundlegenden Gefühl der Menschlichkeit heraus freut uns die Nachricht, daß Ingrid Betancourt, drei nordamerikanische Bürger und andere Gefangene befreit worden sind. Zivilisten mußten niemals entführt und die Soldaten nicht als Gefangene im Regenwald gehalten werden. Das waren objektiv grausame Taten. Kein revolutionäres Vorhaben konnte sie rechtfertigen. Zu gegebener Zeit wird es notwendig sein, die subjektiven Faktoren tief zu analysieren.

In Kuba gewannen wir unseren revolutionären Krieg, wobei wir Gefangene sofort in Freiheit setzten und ohne jegliche Bedingung. Wir übergaben dem Internationalen Roten Kreuz die gefangenen Soldaten und Offiziere jedes Gefechts, nur ihre Waffen beschlagnahmten wir. Kein Soldat legt sie nieder, wenn ihn der Tod oder eine grausame Behandlung erwartet.

Wir beobachten mit Sorge, wie der Imperialismus versucht, das, was in Kolumbien passiert ist, auszunutzen, um seine entsetzlichen Genozide an anderen Völkern zu verdecken und zu rechtfertigen, die internationale Aufmerksamkeit von seinen interventionistischen Plänen in Venezuela und Bolivien sowie der Präsenz der IV. Flotte abzulenken. Damit soll seine politische Linie unterstützt werden, die darauf abzielt, die Unabhängigkeit vollkommen zu beseitigen und sich der natürlichen Ressourcen der Länder südlich der Vereinigten Staaten zu bemächtigen. Das sind Beispiele, die alle unsere Journalisten belehren sollten. Die Wahrheit bewegt sich in unserer Gegenwart auf stürmischen Meeren, wo die Massenmedien sich in Händen derjenigen befinden, die das Überleben der menschlichen Gattung mit ihren riesigen wirtschaftlichen, technologischen und militärischen Ressourcen bedrohen. Das ist die Herausforderung für die kubanischen Journalisten!


Fidel Castro Ruz

3. Juli 2008
16:26 Uhr

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