Donnerstag, 12. März 2009

Weitere Nachrichten über die Beklemmungen des Kapitalismus

Reflexionen des Genossen Fidel: Weitere Nachrichten über die Beklemmungen des Kapitalismus

Ich habe heute die Agenturmeldungen vom 11. März gelesen. Es hagelte weiterhin Informationen über die internationale Wirtschaftskrise.

Dieses Mal machte der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Joseph Stiglitz Verlautbarungen, ein bekannter Volkswirt, der von der Presse und akademischen Kreisen sehr viel zitiert wird. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtet über seine gestrigen Erklärungen in der brasilianischen Stadt Sao Paulo.

„Das US-Wirtschafts-Hilfspaket über mehr als 700 Milliarden Dollar von Präsident Barack Obama ist ‘viel besser, als die von Bush im Jahr 2008 gegebene Lösung’, aber ‘es ist unzureichend und die Krise wird schlimmer werden’.“

„Wir sollen die Perspektiven der Dinge berücksichtigen. (Präsident Georg W.) Bush war gelähmt und die Dinge wurden mit jedem Tag schlimmer, ohne dass er etwas unternahm.“

„Er erinnerte daran, dass ‘viele der Schwellenländer zu unschuldigen Opfern der Krise geworden sind. Die Ironie besteht darin, dass, während die US-Regierung in den Schwellenländern Lektionen über Regeln und Institutionen erteilte, ihre eigenen politischen Richtlinien vollkommen gescheitert waren.’“

„’Aus diesem Grund ist die Krise heute überall auf der Welt sehr ernsthaft und solche Länder wie Brasilien werden echt leiden’, erklärte Stiglitz gegenüber der Zeitung, welche ihn bezüglich des 3,6%igen Rückgangs der brasilianischen Volkswirtschaft im vierten Quartal des vergangenen Jahres befragte, - der stärkste Abbau seit dem gleichen Zeitraum im Jahr 1996 – der am Dienstag bekannt gegeben wurde.“

„Er warnte außerdem davor, dass - trotzdem ‘ein Übereinkommen auf globaler Ebene darüber besteht, nicht auf den Protektionismus zurückzugreifen’ - viele der Hilfspakete ‘in ihrer Basis protektionistische Maßnahmen beinhalten und dass die Entwicklungsländer diejenigen sein werden, die am meisten leiden werden’.“


Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass „Sewerstal, das größte Eisenindustrie-Unternehmen von Russland, am Mittwoch die vorgesehene Beseitigung von 9000 bis 9500 Arbeitsplätzen in den Stahlwerken seines Landes angekündigt hat, was als Reaktion auf die schwache Nachfrage im Weltmaßstab zu sehen ist, und dass es außerdem Entlassungen in seinen Kohlen- und Eisenerzbergwerken vornehmen wird.“

„Die Unternehmen der russischen Stahlindustrie schlossen sich so bezüglich der Produktionsverminderungen im vierten Quartal ihren Konkurrenten anderer Länder an, obwohl sie bis jetzt Massenentlassungen aufgrund der politisch so sensiblen Natur solch einer Maßnahme vermieden hatten.“

„’Es ist ebenfalls ein zusätzlicher Personalabbau in ihren Kohlen- und Eisenerzvorkommen in Russland vorgesehen’, sagte Mordaschow.“

„Sewerstal hat seine Produktion aufgrund der niedrigen Nachfrage nach Stahlerzeugnissen in mehreren Werken von Russland, Italien und den Vereinigten Staaten während der letzten Monate vermindert. Es meldete im Februar bei Rohstahl einen Produktionsrückgang im vierten Quartal von 48 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Zeitraum.


Dieselbe Agentur veröffentlicht in einer Meldung aus Dar es Salaam Folgendes:

„’China kann die Welt aus der Wirtschaftskrise führen, und zwar dank seiner gesunden internationalen Währungsreserven, seines großen Handelsbilanzüberschusses und seine starken Investitionen überall auf der Welt’, sagte ein Berater des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.“

„Bis jetzt hat China den Wirtschaftsturbulenzen besser standgehalten als Europa bzw. die Vereinigten Staaten, obwohl der Rückgang der beiden letzten Volkswirtschaften seinen Export-Sektor stark beeinträchtigt hat und zum Schließen von Fabriken und zu Arbeitsplatzverlusten geführt hat.“

„’Ich hoffe, dass China die Welt zuerst aus dieser Krise führen kann’, sagte Jeffrey Sachs, Berater von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon, bei einem Interview für Reuters am Dienstagnachmittag.“

„Sie hatten keine so große Finanzblase wie in den Vereinigten Staaten bzw. in Europa. China verfügt über große Währungsreserven, einen großen Handelsbilanzüberschuss und viele Investitionen. China besitzt die Mittel, um als Erster den Aufwärtstrend zu beginnen. Wenn das dieses Jahr erfolgreich ist, dann würde sich das auf andere Volkswirtschaften ausweiten.“

„China, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, besitzt für gewöhnlich einen Kontokorrent-Überschuss, und das bei umfangreichen Exporten und relativ begrenzten Importen.“

„Die am Mittwoch bekannt gegebene Wirtschaftsinformation zeigte, dass die chinesischen Exporte im Februar schwankten, und zwar aufgrund dessen, dass das Land die volle Auswirkung der globalen Finanzkrise zu spüren bekam, aber die Kapitalausgaben beschleunigten sich durch das von der Regierung verabschiedete Hilfspaket mit starkem Förderungsanreiz.“

„Das Land besitzt Dollar-Währungsreserven in Höhe von circa 2 Billionen. Sein jetziger Kontokorrent-Überschuss lag Ende 2008 bei 440 Milliarden Dollar, d.h. sogar 20 Prozent über dem des Vorjahres, wie offizielle Statistiken belegen.“

“Die UNO hat verlautbart, dass 72 Milliarden Dollar notwendig seien, um Afrika zu helfen, ein Bruchteil von dem, was die Regierungen von Europa und der Vereinigten Staaten zur Verfügung gestellt haben, um ihre Volkswirtschaften neu zu beleben”.


Keine der Hoffnungen für die Länder der Dritten Welt kommt aus New York bzw. Washington.



Fidel Castro Ruz

12. März 2009
10:14 Uhr

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