Donnerstag, 14. Mai 2009

Eine weitere Nachricht, die die Welt erschüttert hat

Reflexionen des Genossen Fidel: Eine weitere Nachricht, die die Welt erschüttert hat

Am 25. April 2009 veröffentlichte El Universal von Mexiko, dass „Francis Plummer, Wissenschaftler des Staatlichen Mikrobiologie-Labors von Kanada bestätigt hatte, dass die Grippe, welche die Mexikaner befallen hat, ein neues Virus nicht nur für die Menschen, sondern für die Welt überhaupt ist. Vor genau einer Woche… erhielt er einen Anruf, mit dem seine Hilfe bei der Untersuchung von aus Mexiko kommenden Proben gefordert wurde…”

„Die Untersuchungen, in denen wir dieses neue Virus entdeckten, wurden ausschließlich in dem von den mexikanischen Behörden gesendeten Probematerial durchgeführt, unterstrich er bezüglich der 16 Fälle von den 50 aus Mexiko kommenden, in deren Befund dieses Virus enthalten war…”


Zwei Tage später berichtet die Tageszeitung La Jornada, dass sie am 5. jenes Monats eine Mitteilung von Andrés Timoteo, ihrem Reporter aus Veracruz, erhalten hatte, der wörtlich übermittelte, dass „das Gesundheitsministerium den Ort La Gloria, Gemeinde Perote, unter Seuchenquarantäne gestellt hatte, da dessen Einwohner von einer eigenartigen akuten Atemwegsinfektion befallen sind…drei Kinder unter zwei Jahren waren verstorben und 60 Prozent der dreitausend Einwohner haben Atemwegsbeschwerden.”

La Jornada fügt Folgendes hinzu: „In der Mitteilung des Reporters heißt es, dass die Bewohner das Auftauchen der Infektionen auf die von den Schweinezüchtern der transnationalen Farm Carroll verursachte Verseuchung zurückführen.

…Dutzende Familien erlitten plötzlich Atemwegserkrankungen.

Die Gemeindebeamtin Bertha Crisóstomo beantragte die Hilfe der Gesundheitsbehörden, da Dutzende Familien plötzlich an Atemwegsinfekten erkrankt waren“
– erklärt der Berichterstatter weiter.

„Die gemäß Zeugen bei den Bewohnern des Ortes auftretenden Symptome waren hohes Fieber, sehr starker Husten und Schleimabsonderungen. Sie werden bettlägerig, als wenn es sich um eine in kalten Jahreszeiten auftretende Infektion handeln würde.”

In Wirklichkeit war das kanadische Labor von Doktor Plummer nicht das erste, das diese Entdeckung machte. Das CDC (Center for Disease Control) von Atlanta hatte dies am 17. April erreicht. Das AH1N1 war ein neues und potentiell sehr gefährliches Virus.

Und es gibt noch etwas zu berichten: Am 11. jenes Monats hatte die Seuchen-Vorwarngruppe der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation auf der Grundlage der Berichte der oben genannten mexikanischen Presse das Gesundheitsministerium gebeten, einen angeblichen Grippe-Ausbruch in der Gemeinde La Gloria in Perote, Veracruz, zu überprüfen, wobei sie erläuterte, dass dies ein Gesundheitsrisiko von internationaler Bedeutung darstellen könnte.

In jeglichem Land war bei solch einer Information eine sofortige und ernsthafte Nachforschung in dieser Angelegenheit unerlässlich.

Ich habe immer die Fortschritte von Mexiko bezüglich der sozialen Sicherheit bewundert. Sie war die fortschrittlichste dieses Kontinents. Dort fanden wir nach dem Sieg Freunde, die uns in den ersten Jahren unserer Revolution geholfen haben.

Es ist schmerzhaft, dies sagen zu müssen, aber heutzutage hätte man in nur vier oder fünf Tagen herausfinden können, dass sie von jenem Virus befallen waren, ohne dass eine Entsendung des Probematerials in das Labor von Kanada notwendig gewesen wäre. Wie erklärt sich die Tatsache, dass solche Untersuchungen nicht schon irgendwo vorgenommen wurden, seitdem die Ereignisse begannen, welche die von der Vorwarngruppe des Panamerikanischen Gesundheitsamts unternommenen Schritte bestimmten?

Am 24. April wird der internationalen Gemeinschaft die erste Information über die Epidemie mitgeteilt; die Nachrichten waren beunruhigend. Hier einige davon:

2. Mai: 397 Erkrankte, 16 Tote

5. Mai: 866 Erkrankte, 26 Tote

9. Mai: 1626 Erkrankte, 48 Tote

12. Mai: 2282 Erkrankte, 58 Tote

Mit jedem Tag waren weitere Länder betroffen und fast ausschließlich standen die Fälle in Bezug zu aus Mexiko zurückgekehrten Personen.

Vor drei Tagen wurde bekannt gegeben, dass China, ein riesiges Land mit über 1,3 Milliarden Einwohnern, einen positiven Befund bezüglich des Virus AH1N1 mitgeteilt hat, der in diesem Fall von einem jungen Chinesen übertragen wurde, der in den Vereinigten Staaten studiert. Dieses Land und Mexiko sind zu weltweiten Exporteuren der Epidemie geworden. Vielleicht hätte diese blitzartige Expansion verhindert werden können. Es ist nicht ein Gefallen der Regierung von Mexiko an die Welt, wie manche zu zeigen beabsichtigen. Jetzt müsste den drei im Freihandelsvertrag von Nordamerika verbündeten Ländern das Dankeschön übermittelt werden. Alle drei waren am 18. und 19. April in Port of Spain. Der Besuch von Obama in Mexiko hatte am 16. und 17. des selben Monats stattgefunden.

Was bedeutet für Kuba eine dieser Epidemien? Unser Land hat kraft der von der US-Regierung der Welt aufgezwungenen Exterritorialität keinen Zugang zum Erwerb von jeglichen Arzneimitteln, Rohstoffen bzw. Geräten oder Bauteilen von Diagnosegeräten, welche von den US-amerikanischen transnationalen Unternehmen hergestellt werden. Warum beschuldigt man uns, Feinde des mexikanischen Volkes zu sein, wenn wir vorbeugend zum Schutz unseres Volkes ausgearbeitete Maßnahmen treffen? Wer sagt jetzt China, wie das Land seine Bevölkerung schützen soll? Warum die Lügen? Warum wird von angeblichen Repressalien gesprochen, wie zum Beispiel einen schon abgesagten Flug abzusagen? Ist vielleicht das Geld des Fremdenverkehrs und der Luftfahrtgesellschaften wichtiger als das Leben eines Mitbürgers? Warum die Drohungen? Wir sind nicht Schuld an den drastischen Maßnahmen, welche die Epidemie die mexikanische Regierung anzuwenden zwang.

Als die Vereinigten Staaten ihre von den Marineinfanteristen eskortierten Söldner auf die Schweinebucht losließen, hat General Lázaro Cárdenas, der sich durch die Rückgewinnung des Erdöls für Mexiko mit Ruhm bedeckt hatte, uns nicht bedroht; im Gegenteil, er wollte nach Kuba reisen, um an unserer Seite zu kämpfen. Dieses ist dasjenige Mexiko, dessen Beispiel wir Hochachtung zollen.

Wäre es möglich, dass am 16. und 17. April in Mexiko niemand ein Wort über das Geschenk wusste, das von jenem Land aus sechs Tage darauf der Welt gemacht werden würde? Nicht einmal die Geheimdienste der Vereinigten Staaten, Experten in Information, wussten, was kurz vor dem Ausbruch stand?

Nichts hat sich in Mexiko seit den letzten acht Jahren verändert, ausgenommen das Virus. Die Grippe im Jahr 1918 hat mehr Personen getötet, als der Erste Weltkrieg.

Das war eine andere Nachricht, die ebenfalls die Welt erschütterte! Vertrauen wir auf die Wissenschaft!



Fidel Castro Ruz

14. Mai 2009
7:43 Uhr

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