Mittwoch, 2. September 2009

Der Zweck heiligt die Mittel nicht

Reflexionen des Genossen Fidel: Der Zweck heiligt die Mittel nicht

Die aus den Vereinigten Staaten kommenden Nachrichten lösen Empörung und manchmal auch Abscheu aus.

Die Mehrheit von ihnen bezieht sich natürlich in der letzter Zeit auf die mit der schweren internationalen Wirtschaftskrise assoziierten Probleme und deren Folgen innerhalb des Imperiums. Natürlich sind das nicht die einzigen über dieses mächtige Land. Jedes Blatt der großen Menge an Nachrichten aus einem Kontinent, einer Region oder einem Land der Welt ist in der Regel mit der US-Politik verbunden. Es gibt keinen einzigen Ort auf der Welt, wo die überwältigende Gegenwart des Imperiums nicht zu spüren sei.

Logischerweise haben die Nachrichten über seine brutalen Kriege knapp zehn Jahre lang einen wichtigsten Raum in der Presse eingenommen, und besonders während der Präsidentenwahlen.

Trotzdem hatte niemand geahnt, dass inmitten des Dramas der Eroberungskriege Nachrichten über Geheimgefängnisse und Folterzentren erscheinen würden, ein beschämendes und gut gehütetes Geheimnis der US-Regierung.

Der Autor der grotesken Politik, die zu diesem Punkt führte, hatte die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bei den Wahlen von November 2000 im südlichen Bundesstaat Florida, wo sich der Wahlkampf entschied, durch einen Wahlbetrug widerrechtlich an sich gerissen.

Nach der widerrechtlichen Machtergreifung hat W. Bush das Land nicht nur zu einer Kriegspolitik geführt, sondern das Kyoto-Protokoll nicht weiter unterzeichnet und damit der ganzen Welt zehn Jahre lang, beim Kampf für die Umwelt, die Unterstützung des Landes verweigert, das 25 Prozent des fossilen Kraftstoffs verbraucht, was einen unersetzlichen Schaden für die Menschheit verursachen könnte. Den Klimawechsel sieht man bereits bei der weltweiten Wärmeerhöhung, was die Piloten von Exekutive-Flugzeugen auf ihren tropischen Flugstrecken aufgrund der immer stärkeren Tornades beobachten können, die sich in den ersten Nachmittagsstunden bilden, und die für ihre modernen Jets gefährlich sein können. Man kennt noch nicht die Unfallursachen des Air-France-Flugzeugs, das während des Flugs zerfiel.

Nichts könnte man mit dem Abtauen der riesigen in der Antartik angesammelten Wassermenge vergleichen, und noch dazu der Menge, die über Grönland schmilzt. Ich habe meine Meinung über die Verantwortung von Bush vor kurzem bei einem Treffen mit dem US-Filmregiesseur Oliver Stone geäußert, als ich mich mit ihm über seinen Film „W“ der sich auf den vorletzten US-Präsidenten bezieht, unterhielt.

Ich beschränke mich darauf zu sagen, dass nach den politischen Fehlern und Gräueln von George W. Bush, sein ehemaliger Vizepräsident Cheney, sein Berater, die Idee verteidigt, dass die von der CIA angeordneten Foltern zum Erhalten von Informationen gerechtfertigt waren, da durch die auf diese Weise erhaltenen Informationen leben von US-Bürger gerettet wurden.

Selbstverständlich hat man damit das Leben tausender Nordamerikaner, die im Irak gestorben sind, nicht gerettet, auch nicht das Leben von fast einer Million Irakern oder das Leben der Personen, die zunehmend in Afghanistan sterben. Auch weiß niemand, welche die Folgen des Hasses sein werden, der sich aufgrund des auf diesem Wege verübten oder noch zu verübenden Völkermords, angehäuft hat..

Es handelt sich, um das besser zu verstehen, um ein Grundproblem der Ethik in der Politik: „der Zweck heiligt die Mittel nicht“. Die Folter rechtfertigt die Folter nicht; das Verbrechen rechtfertigt das Verbrechen nicht.

Ein solches Prinzip wurde jahrhundertelang diskutiert und aufrechterhalten. Aufgrund dieses Prinzips hat die Menschheit alle Eroberungskriege und alle begangenen Verbrechen verurteilt. Es ist etwas sehr Ernstes, dass das mächtigste Imperium und die kolossalste Supermacht, die jemals existiert hat, eine solche Politik verkündet. Und noch beunruhigender ist nicht nur die Tatsache, dass der ehemalige Vizepräsident und Hauptanstifter dieser verräterischen Politik, sie offen ankündigt, sondern, dass viele Einwohner jenes Landes, vielleicht die Hälfte, sie unterstützt. In diesem Fall würde es ein Beweis des moralischen Abgrunds sein, zu dem der entwickelte Kapitalismus, das übertriebene Konsumdenken und der Imperialismus führen können. Wenn das passiert, dann soll man das offen verkünden und den Rest der Welt um Meinung bitten.

Ich glaube, trotzdem, dass die bewusstesten Staatsbürger in den Vereinigten Staaten in der Lage sein werden – in dem Maße, indem sie diese traurige Realität verstehen –diese moralische Schlacht zu liefern und zu gewinnen. Keine ehrliche Person der Welt will für sich selbst oder für andere Länder, dass unschuldige Menschen aufgrund irgendeiner Form von Terror sterben, egal woher sie kommt.



Fidel Castro Ruz

2. September 2009
19.34 Uhr

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