Dienstag, 30. November 2010

Nachrichten über die Cholera in Haiti

Reflexionen des Genossen Fidel: Nachrichten über die Cholera in Haiti

Es gibt viele Gesprächsthemen, wenn die Vereinigten Staaten infolge der von Wikileaks veröffentlichten Dokumente, deren Authentizität – unabhängig von jeglicher anderer Absicht dieser Website - niemand anzweifelt, in einen kolossalen Skandal verwickelt sind.

Jedoch unser Land ist im Augenblick dabei, eine Schlacht zur Bekämpfung der Cholera in Haiti auszufechten, Epidemie, die ihrerseits zu einer Bedrohung für die anderen Völker von Lateinamerika und der Dritten Welt wird.

Inmitten der Folgen des Erdbebens, durch das über eine halbe Million Menschen getötet oder verletzt worden waren und das eine enorme Zerstörung hinterließ, entfesselte sich die Epidemie, die fast unmittelbar durch die Geißelung von einem Wirbelsturm verschlimmert wurde.

Gestern, am 29. November, betrug die Zahl der von der Krankheit betroffenen Personen 75.888, von denen die Kubanische Medizinische Brigade 27.015 behandelt hat, von denen 254 verstorben sind, d.h. 0,94%.

Die anderen Gesundheitseinrichtungen, d.h. die staatlichen, die der NGO und die privaten, haben 48 mil 875 behandelt, von denen 1 467 verstorben sind, d.h. 3.0015 %.

Heute, am 30. November, hat die Kubanische Medizinische Brigade, zu der übrigens 201 Abgänger der Lateinamerikanischen Medizinschule (ELAM) gehören, 521 Cholerapatienten behandelt, sodass es jetzt insgesamt 27.536 sind.

Am Sonntag, dem 28. November, kamen im Cholerabehandlungszentrum des Bezugs-Gemeindekrankenhauses in der Gemeinde L’Estere des Departements Artibonite 18 Personen aus Plateau, einem der Gemeinde eingegliederten Ort, in einem sehr kritischen Zustand an, und wurden unmittelbar von den dort tätigen 11 Ärzten und 12 Krankenschwestern der Kubanischen Medizinischen Brigade behandelt. Glücklicherweise konnte das Überleben von allen erreicht werden.

Am Montag dem 29. kamen 11 weitere Fälle aus jenem Ort an, darunter ein Kind von fünf Jahren, dessen Eltern an Cholera verstorben waren. Erneut konnte ihr Überleben erreicht werden.

Angesichts dieser Situation beschloss Dr. Somarriba, Leiter der Medizinischen Mission, ein Geländefahrzeug mit 5 Ärzten, 2 Krankenschwestern, einem Krankenpfleger und einem Fachmann für Rehabilitation mit den notwendigen Mitteln für eine Notbehandlung der Fälle in jenen Ort zu schicken.

Von den fünf Ärzten sind vier Abgänger der ELAM: eine Uruguayerin, ein Paraguayer, ein Nicaraguaner, ein Haitianer, und der Leiter der kubanischen Brigade im Departement Artibonite.

Um in die Gemeinde zu gelangen, fuhren sie sechs Kilometer auf Landstraßen, marschierten sechs weitere auf unbefestigten Wegen und schließlich weitere zwei Kilometer über ein schroffes Gelände, und trugen dabei die gesamte Ausrüstung und die Mittel.

Plateau liegt zwischen fünf Bergen und besteht aus einfachen, an drei Punkten konzentrierten Häusern. Seine Einwohnerzahl wird auf circa fünftausend geschätzt. Es gibt weder Straßen, noch Strom oder Ladengeschäfte, wie mitgeteilt wurde, und nur eine protestantische Kirche.

Die in äußerster Armut lebende Bevölkerung widmet sich vorwiegend dem Anbau von Erdnüssen, einer Hirsesorte, von Bohnen und Kürbissen.

Als sie in Plateau angekommen waren, bot der Pastor ihnen an, in der Kirche selbst das Behandlungszentrum einzurichten, mit sechs Pritschen und vier Bänken der Gläubigen, die die Notaufnahme von 10 Personen ermöglichen.

Heute wurden acht aufgenommen, drei in kritischem Zustand.

Die Ortsbewohner teilten mit, dass circa 20 von ihnen verstorben sind. Diese Angaben sind in den offiziellen Angaben der Verstorbenen nicht enthalten. Nachts werden sie mit den von ihnen mitgebrachten Taschenlampen arbeiten.

Die Mission hat beschlossen, ein Cholera-Behandlungszentrum in dieser abgelegenen Gemeinde zu schaffen, das 24 Betten haben wird. Morgen werden alle notwendigen Ressourcen hingeschickt werden, einschließlich des Stromaggregats.

Es wird ebenfalls mitgeteilt, dass sich die Kameraleute in der Gemeinde eingefunden haben, als sie die Nachricht erfuhren.

Heute ist niemand verstorben und es wurde noch eine Einrichtung weiter im Norden eröffnet, sodass es insgesamt 38 Zentren und Einrichtungen zur Behandlung der Cholera sind.

Ich gebe diesen Fall wieder, um zu erläutern, unter welchen Umständen und mit welchen Methoden dort der Kampf gegen jene Epidemie geführt wird, die sich mit täglich Dutzenden Verstorbenen schon den 2.000 Todesopfern nähert.

Mit den angewandten Arbeitsmethoden und der geplanten Verstärkung dürfte die Zahl der Verstorbenen nicht mehr mit jenem Rhythmus zunehmen, wie bis jetzt.

Da uns die Leidenschaften bekannt sind, die im Ablauf der traditionellen Wahlprozesse zum Ausdruck kommen, abgesehen von der typischen Stimmenthaltung, durch die viele gekennzeichnet sind, machte uns große Sorge, was in Haiti inmitten der Zerstörung und der Epidemie geschehen könnte. Ein niemals verletztes Grundprinzip ist die Achtung der Gesetze, der Parteien und des jeweiligen religiösen Glaubens jener Länder, wo unsere Ärzte bzw. die Brigade „Henry Reeve“ ihren Dienst leisten.

Uns beunruhigten jedoch die umfangreich von den internationalen Medien verbreiteten Versionen, die ein Bild der im Land verallgemeinerten Gewalt wiedergaben, das der Wirklichkeit bei Weitem nicht entsprach. Die internationalen Beobachter waren über jene Nachrichten erstaunt, die im Ausland verbreitet wurden, wo in Wirklichkeit die ihnen zugrunde liegenden Ereignisse, nur isoliert aufgetreten waren und nur einen sehr geringen Prozentsatz der ihre Stimme abgebenden Wähler betroffen hatten.

Die Führungspersönlichkeiten selbst, die das Volk dazu aufgerufen hatten, auf den Straßen zu protestieren, haben begriffen, dass das nicht korrekt war, d.h. die Durchführung von Aktionen, die inmitten der tragischen Situation des Landes gewaltsame Auseinandersetzungen hervorrufen könnten, welche es unmöglich machen würden, die Epidemie unter Kontrolle zu bekommen und sie zu besiegen. Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird, dann könnte sich diese in eine endemische verwandeln und in Haiti zu einer Katastrophe im Gesundheitswesen führen und außerdem zu einer ständigen Bedrohung für die Karibik sowie für Lateinamerika werden, wo sich Millionen armer Menschen in ständig zunehmendem Maße in den großen Städten konzentrieren; und ebenfalls für viele andere arme Nationen von Asien und Afrika.

Es darf nie vergessen werden, dass Haiti außerdem von den Fundamenten aus neu aufgebaut werden muss, und zwar mit der Hilfe und Zusammenarbeit von allen. Das ist es, was wir für sein gutmütiges und selbstloses Volk erwarten.



Fidel Castro Ruz

30. November 2010
21:34 Uhr

Samstag, 27. November 2010

Sieben Tage ohne Todesfall durch Cholera

Reflexionen des Genossen Fidel: Sieben Tage ohne Todesfall durch Cholera

Gestern habe ich erläutert, dass in Haiti infolge der Cholera 1.523 Menschen verstorben waren, und gleichzeitig über die von der Partei und der Regierung von Kuba getroffenen Maßnahmen gesprochen.

Ich hatte nicht vor, heute auch nur ein Wort über dieses Problem zu schreiben. Ich nehme jedoch von dieser Idee Abstand, um eine kurze Reflexion zum Thema zu verfassen.

Frau Doktor Lea Guido, Beauftragte der PHO-WHO in Kuba – im Augenblick Beauftragte beider Organisationen in beiden Ländern und mit einer großen Erfahrung – erklärte am heutigen Nachmittag, dass zu erwarten sei, dass unter den jetzigen Verhältnissen in Haiti 400.000 Menschen an dieser Epidemie erkranken werden.

Andererseits hatten der Vizeminister für Gesundheitswesen von Kuba und Leiter der Kubanischen Medizinischen Mission, der Botschafter unseres Landes in Haiti und andere Kollegen der Mission den ganzen Tag Unterredungen mit Präsident René Preval, Frau Doktor Lea Guido, dem haitianischen Gesundheitsminister und anderen Beamten von Kuba und Haiti, in denen sie jene Maßnahmen erarbeiteten, die man mit Dringlichkeit ausführen wird.

Die kubanische medizinische Mission betreut 37 Einrichtungen zur Bekämpfung der Epidemie, wo sie bis heute 26.040 Cholera-Kranke behandelt hat, zu denen jetzt sofort noch 12 Zentren (das sind dann insgesamt 49) von der Brigade „Henry Reeve“ hinzukommen werden. Diese werden über 1.100 Betten in solchen Spezialzelten verfügen, die zu diesem Zwecken in Norwegen und anderen Ländern entworfen und hergestellt wurden, und schon mit jenen Fonds zur Begegnung der Erdbebenfolgen erworben worden sind, die Kuba von Venezuela zum Wiederaufbau des Gesundheitswesens in Haiti übergeben wurden.

Heute gegen Abend erreichte uns eine ermutigende Mitteilung von Doktor Somarriba: während der letzten 7 Tage gab es keinen einzigen Sterbefall durch Cholera in den von der kubanischen medizinischen Mission betreuten Einrichtungen. Es wäre unmöglich, jene Kennziffer beizubehalten, da andere Faktoren Einfluss auf dieses Ergebnis haben können, aber die gewonnene Erfahrung, die angebrachten Methoden und das Maß an Aufopferung, die erreicht wurden, vermitteln eine sehr Trost bringende Idee.

Es freut uns ebenfalls, dass Präsident René Preval, dessen Mandat am kommenden 16. Januar ausläuft, die Entscheidung getroffen hat, den Kampf gegen die Epidemie in die wichtigste Tätigkeit seines Lebens zu verwandeln, die er dem Volk von Haiti und der folgenden Regierung hinterlassen wird.


Fidel Castro Ruz

27. November 2010
21:56 Uhr

Freitag, 26. November 2010

Haiti - Die Unterentwicklung und der Völkermord

Reflexionen des Genossen Fidel: Haiti - Die Unterentwicklung und der Völkermord

Vor wenigen Monaten, am 26. Juli 2010, hat mich Lucius Walker, Leiter der US-amerikanischen Organisation Pastors for Peace, bei einem Treffen mit kubanischen Intellektuellen und Künstlern gefragt, welches die Lösung für die Probleme von Haiti sein könnte.

Ohne eine Sekunde zu zögern, habe ich ihm geantwortet: „In der Welt von heute gibt es keine Lösung für das Land, Lucius; in der Zukunft, von der ich spreche, gibt es sie. Die Vereinigten Staaten sind ein großer Hersteller von Lebensmitteln, sie können 2 Milliarden Menschen versorgen, sie hätten die Fähigkeit, um erdbebenfeste Häuser zu bauen; das Problem besteht in der Art und Weise, wie die vorhandenen Mittel verteilt werden. In dem Gebiet von Haiti muss sogar bis auf die Wälder alles wiederhergestellt werden; aber in der jetzigen Weltordnung ist das nicht lösbar.“

Lucius bezog sich auf die Probleme jenes bergigen, überbevölkerten Landes, das bar an Bäumen, Brennstoffen zum Kochen, Nachrichtentechnik und Industrien ist und eine hohe Analphabetenrate hat, wo es Krankheiten wie HIV gibt und das von den UN-Truppen besetzt ist.

„Wenn sich diese Umstände ändern,“ – fügte ich hinzu – „werdet ihr selbst, Lucius, Lebensmittel aus den Vereinigten Staaten nach Haiti bringen können.“

Der gutmütige und humanitäre Führer der Pastors of Peace verstarb eineinhalb Monate später, am 7. September, im Alter von 80 Jahren, und hinterließ vielen US-Amerikanern den Keim seines Beispiels.

Die zusätzliche Tragödie war noch nicht aufgetaucht: die Cholera-Epidemie, die am 25. Oktober schon über 3.000 Fälle zu verzeichnen hatte. Zu solch schlimmem Unheil kommt hinzu, dass am 5. November ein Hurrikan das Land heimsuchte und Überschwemmungen und Überflutungen der Flüsse verursachte.

Diese Gesamtheit dramatischer Umstände verdient es, dass ihr die angebrachte Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Die Cholera tauchte in der modernen Geschichte zum ersten Mal im Jahr 1817 auf, Jahr, in dem sich eine der großen Pandemien ereignete, die die Menschheit im 19. Jahrhundert geißelten, und die eine hohe Sterblichkeit verursachte, vor allem in Indien. Im Jahr 1826 fand die Epidemie erneut statt, wobei sie Europa, einschließlich Moskau, Berlin und London heimsuchte, und sich von 1832 bis 1839 auf unsere Hemisphäre ausbreitete.

Im Jahr 1846 wird eine neue, noch gefährlichere Epidemie ausgelöst, die drei Kontinente heimsuchte: Asien, Afrika und Amerika. Während des gesamten Jahrhunderts wiederholten sich solche Epidemien, die diese drei Kontinente betrafen. Jedoch über 100 Jahre, d.h. fast das gesamte 20. Jahrhundert, sahen sich die Länder Lateinamerikas und der Karibik frei von dieser Krankheit, bis zum 27. Januar 1991, wo sie in der Hafenstadt Chancay, im Norden von Peru, auftauchte. Sie verbreitete sich erst entlang der Küsten des Pazifiks und dann entlang des Atlantiks, betraf 16 Länder, es erkrankten 650.000 Menschen in einem Zeitraum von 6 Jahren.

Ohne Zweifel betrifft die Epidemie die armen Länder viel stärker, in deren Städten sich sehr bevölkerte Stadtviertel anhäufen, die oft nicht einmal über Trinkwasser verfügen, und die Abwässer, die den die Krankheit übertragenden Cholera-Erreger transportieren, vermischen sich mit jenen.

Im besonderen Fall von Haiti ist es so, dass das Erdbeben beide Kanalisationssysteme zerstörte, wo diese vorhanden waren, und Millionen Menschen leben in Zelten, und verfügen oft nicht einmal über Latrinen und alles vermischt sich.

Die Epidemie, die unsere Hemisphäre 1991 betroffen hat, war die des Cholera-Erregers Vibrio 01, Biotyp El Tor, Serotyp Ogawa, genau derselbe, der in jenem Jahr über Peru eingedrungen war.

Jon K. Andrus, stellvertretender Direktor der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, informierte, dass das in Haiti aufgetretene Bakterium eben genau dieses sei. Hieraus leiten sich einige zu berücksichtigende Umstände ab, die im gegeben Augenblick zu bedeutenden Überlegungen veranlassen werden.

Wie bekannt, bildet unser Land schon seit gewisser Zeit ausgezeichnete haitianische Ärzte aus und leistet seit vielen Jahren Gesundheitsdienste in jenem Bruderland. Es gab ernsthafte Probleme auf diesem Gebiet und von Jahr zu Jahr wurden Fortschritte erreicht. Niemand konnte ahnen, dass ein Erdbeben stattfinden würde, dass über 250.000 Menschen töten und unzählige Verletzte und Verwundete verursachen würde, da es keine Vorgeschichte diesbezüglich gab. Angesichts dieses unerwarteten Schlages haben unsere internationalistischen Ärzte ihre Anstrengungen verdoppelt und sich ohne Pause ihrer Arbeit gewidmet.

Inmitten der harten Naturkatastrophe entfesselte sich vor knapp einem Monat die starke Cholera-Epidemie, und wie wir schon gesagt haben, unter diesen so ungünstigen Umständen traf der Hurrikan ein.

Angesichts der so schwierigen Situation erklärte gestern Valerie Amos, stellvertretende UN-Generalsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, dass weitere 350 Ärzte und 2000 Krankenschwestern benötigt werden, um der Epidemie zu begegnen.

Die Funktionärin rief dazu auf, die Hilfe auch auf außerhalb von Port-au-Prince auszuweiten, und enthüllte, dass die Versorgung mit Seife und sauberem Wasser nur 10 Prozent der außerhalb der Hauptstadt untergebrachten Familien erreicht, ohne aufzuzeigen, wie viele sie in dieser Stadt erreicht.

Verschiedene UN-Funktionäre haben in den letzten Tagen bedauert, dass die Antwort der internationalen Gemeinschaft auf den Hilfeaufruf zur Begegnung der Situation nicht einmal 10% der mit Dringlichkeit erbetenen 164 Millionen Dollar erreicht hat.

„Amos forderte eine schnelle und dringliche Antwort, um den Tod durch Cholera von noch mehr Menschen zu verhindern“, informierte eine Nachrichtenagentur.

Eine andere Agentur teilte heute mit, dass sich die Zahl der toten Haitianer schon auf „1.523 Personen“ beläuft, „66.593 sind behandelt worden, und über eine Million Menschen leben weiterhin auf den öffentlichen Plätzen“.

Knapp 40% der Kranken wurden von den Mitgliedern der Kubanischen Medizinischen Brigade behandelt, die aus 965 Ärzten, Krankenpflegern und –schwestern und Fachleuten besteht, denen es gelungen ist, die Anzahl der Verstorbenen auf weniger als 1 pro 100 Fälle zu vermindern. Mit diesem Behandlungsniveau würde die Zahl der Verstorbenen nicht einmal 700 erreichen. Die Verstorbenen waren normalerweise jene, die aufgrund der Unterernährung und anderer Faktoren äußerst geschwächt waren. Von den rechtzeitig diagnostizierten Kindern ist kaum eines gestorben.

Es ist äußerst wichtig zu verhindern, dass sich die Epidemie auf andere Länder von Lateinamerika und der Karibik ausweitet, denn unter den jetzigen Umständen würde sie in den Nationen dieser Hemisphäre einen außerordentlichen Schaden verursachen.

Es zwingt sich die Notwendigkeit auf, effiziente und schnelle Lösungen zur Bekämpfung dieser Epidemie zu suchen.

Heute wurde von Partei und Regierung beschlossen, die Kubanische Medizinische Brigade in Haiti mit einem Kontingent von 300 Ärzten, Krankenschwestern und Fachleuten des Gesundheitswesens der Brigade „Henry Reeve“ zu verstärken, womit sie insgesamt über 1.200 Mitarbeiter verfügen würde.

Raul besucht gerade andere Gebiete des Landes und berichtet alles genau.

Das Volk von Kuba, die Partei und die Regierung sind erneut der Situation gewachsen und machen ihrer ruhmreichen und heldenhaften Geschichte alle Ehre.


Fidel Castro Ruz

26. November 2010
21:58 Uhr

Die Rede von Evo

Reflexionen des Genossen Fidel: Die Rede von Evo

Es gibt Augenblicke in der Geschichte, wo eine Rede erforderlich ist, auch wenn diese so kurz wäre, wie das „Alea jacta est“ von Julius Cäsar, als er den Rubikon überschritt. Er musste eben an jenem Tag überquert werden, als die Verteidigungsminister der souveränen Staaten der westlichen Hemisphäre in der Stadt Santa Cruz zusammengekommen waren, wo die Yankees den Sezessionismus und die Desintegration von Bolivien ermuntert haben.

Es war Montag, der 21., und die Agenturen widmeten sich voll und ganz der Nachrichtenübermittlung über die Zusammenkunft der NATO in Lissabon und Kommentaren hierzu, eine Versammlung, wo diese kriegerische Einrichtung in einer arroganten und plumpen Ausdrucksweise ihr Recht verkündete, in jeglichem Land der Welt zu intervenieren, wo sich ihre Interessen bedroht sähen.

Das Schicksal von Milliarden Menschen wurde komplett ignoriert, ebenso die wirklichen Ursachen der Armut und Leiden der Mehrheit der Bewohner des Planeten.

Der Zynismus der NATO verdiente eine Antwort, und diese erfolgte durch einen Aimara-Indio von Bolivien, aus dem Herzen von Südamerika, wo eine humanistischere Kultur eine Blütezeit hatte, bevor die Eroberung, die Kolonialisierung, die kapitalistische Entwicklung und der Imperialismus die Herrschaft der rohen Gewalt aufzwangen, die sich auf die Macht der Waffen und die höher entwickelte Technologie gründete.

Evo Morales, Präsident jenes Landes, gewählt durch die riesige Mehrheit seines Volkes, hat der Politik, die historisch gesehen von der US-Regierung immer gegenüber den Völkern von Lateinamerika und der Karibik durchgeführt wurde, mit unwiderlegbaren Argumenten, Angaben und Tatsachen eine Antwort erteilt, vielleicht sogar ohne dass ihm das niederträchtige Dokument der NATO schon bekannt gewesen wäre.

Die durch Kriege, Verbrechen, Verletzung der Verfassung und der Gesetze zum Ausdruck gebrachte Politik der Gewalt; außerdem durch die Ausbildung von Offizieren der militärischen Einrichtungen in Konspirationen, Putschen und politischen Verbrechen, wurde dazu verwendet, um fortschrittliche Regierungen zu stürzen und Gewaltregimes einzusetzen, denen sie systematisch politische und militärische Unterstützung und die der Medien zukommen lassen haben.

Nie zuvor war eine Rede so opportun.

Indem er oftmals die Ausdrucksweise seiner Aimara-Sprache verwendete, hat er Wahrheiten dargelegt, die in die Geschichte eingehen werden.

Ich werde mich bemühen, das von ihm Gesagte straff zusammengefasst wiederzugeben, und dabei seine eigenen Formulierungen und Worte zu verwenden:

„Vielen Dank!

Es ist uns eine große Genugtuung, die Verteidigungsminister und –Ministerinnen von Amerika hier in Santa Cruz de la Sierra begrüßen zu können, Santa Cruz, das Heimat von Ignacio Warnes und von Juan José Manuel Vaca ist, Männern, die seit 1810 zu Aufständischen wurden und um die Unabhängigkeit unseres geliebten Bolivien gekämpft und dafür ihr Leben gegeben haben.

Von solchen Männern wie Andrés Ibáñez und Atahuallpa Tumpa, ein Bruder der indigenen Bevölkerung, welche zu Zeiten der Republik um ihre Autonomie gekämpft haben und für die Gleichberechtigung der Völker in unserem Land.

Herzlich willkommen in Bolivien, Heimat von Túpac Katarí, Heimat von Bartolina Sisa, von Simón Bolívar und so vielen Menschen, die seit 200 Jahren um die Unabhängigkeit von Bolivien und vieler Länder in Amerika gekämpft haben.

Lateinamerika […] erlebt in den letzten Jahren tief greifende demokratische Veränderungen, mit denen es die Gleichberechtigung und Würde der Völker erreichen möchte…“

„…indem sie in die Fußstapfen von Antonio José de Sucre, Simon Bolivar und so vieler anderer indigener, mestizischer und kreolischer Volksführer traten, die vor 200 Jahren gelebt haben.“

„Vor genau einer Woche haben wir den Zweihundertsten Jahrestag der Armee von Bolivien festlich begangen, die am 14. November 1810 von Indigenen, Mestizen und Kreolen militärisch organisiert worden war, um die spanische Fremdherrschaft zu bekämpfen…“

„In der letzten Zeit hat Lateinamerika diesen Entschluss wieder aufgenommen, uns wie in einer zweiten Befreiung für die Völker von Lateinamerika, in einer nicht nur sozialen und kulturellen sondern auch wirtschaftlichen und finanziellen, zu befreien.

„…auf dieser 9. Konferenz der Verteidigungsminister stehen folgende Dinge auf dem Programm: „Gender“ und Multikulturalität in den Streitkräften, Demokratie, Frieden und Sicherheit von Amerika, Naturkatastrophen, humanitäre Hilfe und die Rolle der Streitkräfte, ein genau richtiger Themenkreis, ein Themenkreis, der gut angelegt ist, um die Hoffnungen nicht nur der Völker von Lateinamerika sondern der ganzen Welt zu debattieren.“

„Im Jahr 1985 […] besaßen nur diejenigen das Recht, gewählt zu werden bzw. die Regierenden zu wählen, die über genügend Geld verfügten, die einen Beruf hatten und diejenigen, die Spanisch, ein gepflegtes Spanisch sprachen.

Sodass also nur weniger als 10 Prozent der bolivianischen Bevölkerung an der Wahl teilnehmen bzw. als Regierende gewählt werden konnten, und wir anderen, über 90 Prozent, hatten nicht das Recht […] es haben verschiedene Prozesse stattgefunden […] einige Reformen, aber im Jahr 2009, zum ersten Mal unter Teilnahme des bolivianischen Volkes, wurde eine neue Verfassung des Plurinationalen Staates (Vielvölkerstaats) vom bolivianischen Volk angenommen.“

„…in dieser neuen Verfassung hatten natürlich die am meisten ausgegrenzten Sektoren […] kein Recht darauf, gewählt zu werden bzw. die Staatsgewalt, die Regierung der Republik Bolivien zu wählen.

Es mussten mehr als 180 Jahre vergehen, damit tief greifende Veränderungen vorgenommen würden und diese in Bolivien historisch gesehen ausgegrenzten Sektoren eingebunden würden. Und ich hoffe, nicht fehl zu gehen, denn ich glaube, dass es das einzige Land – nicht nur von Amerika sondern der Welt – ist, wo 50 Prozent der Minister Frauen sind und 50 Prozent Männer.“

„Natürlich, abgesehen von den Richtlinien und der Verfassung […] spüre ich, dass die politische Entscheidung wichtiger ist, die getroffen werden muss, um am meisten vernachlässigte Sektoren einzugliedern. Erst jetzt, nach der vom bolivianischen Volk im Jahr 2009 verabschiedeten Verfassung, haben die am meisten Ausgegrenzten, die am meisten Verachteten, die wie Tiere angesehen wurden, wie z.B. die Bewegung der Indigenen, ihre Vertretung in der Plurinationalen Gesetzgebenden Versammlung, sowie ebenfalls in denen der Departamentos (Verwaltungsbezirke).

Bedeutsam ist, dass für die indigenen Bewegungen, denen keine große Bevölkerung angehört, besondere Wahlbezirke geschaffen wurden, damit diese Präsenz von indigenen Brüdern und Schwestern der bolivianischen Hochebenen, Täler und des Ostens vorhanden ist.

Ebenfalls die uni-nominellen Wahlbezirke (mit nur einer Ernennung) ermöglichen es den indigenen Brüdern und Schwestern, ihre Vertretung in der Plurinationalen Gesetzgebenden Versammlung zu haben…“

„Auf diese Art und Weise ermöglichten wir die Präsenz jener indigenen Brüder und Schwestern, die verlassen und zur Ausrottung verdammt waren.“

„…das gab es vorher nicht…”

„…als ich sehr jung war, habe ich als Gewerkschaftsführer manchmal etwas gegen die Streitkräfte gehabt und als ich dann die Präsidentschaft übernahm, stellte ich fest, dass ein Großteil der Streitkräfte aus den bäuerlichen Gemeinden kommt, besonders den Tälern…“

„Ich möchte Ihnen, liebe Minister und Ministerinnen sagen, dass es das gibt, was es bis jetzt nie gegeben hatte, Teilnahme. Früher bestimmte allein die Hautfarbe das hierarchische Beförderungssystem der Gesellschaft, jetzt kann ein Indigener, ein Gewerkschaftsführer, ein Intellektueller, ein Akademiker, ein Unternehmensleiter, ein Militärangehöriger, ein General, jeder, auf demokratische Art und Weise Präsident werden. Vorher gab es das nicht, auf diese Art und Weise Bolivien und unsere Verfassung zu verändern.

Diese Konferenz geht nur Demokratie, Sicherheit und Frieden an, wobei die Geschichte zu überprüfen, die Richtlinien zu überprüfen für mich sehr fesselnd ist. Es bereitet Freude zu überprüfen, - und nicht nur überprüfen des Überprüfens wegen - bezüglich der Demokratie in Lateinamerika, der Sicherheit, des Friedens, in Amerika oder auf der Welt.

Wenn wir über die Demokratie in der Vergangenheit in Bolivien sprechen, dann gab es nur eine paktierte Demokratie, es gab keine Partei, die mit 50 Prozent oder mehr die Wahlen gewinnen konnte, wie die Politische Verfassung des Plurinationalen Staates besagt…“

„…in Bolivien gab es bis 2005, d.h. ab 1952, seit dem Jahrzehnt der 1950er Jahre, nur paktierte Demokratien, es gab Parteien, die mit 20 Prozent gewannen, mit 30 Prozent…“

„Eine Partei, die den dritten Platz einnahm, konnte den Präsidenten stellen, das hing von den Vereinbarungen ab und von der Verteilung der Ministerien. Diese Art der Vereinbarungen wurde eben gerade vom Botschafter der Vereinigten Staaten aufgestellt. Unsere Mitbürger, bolivianischen Brüder und Schwestern, erinnern sich sicherlich an das Jahr 2002, als es keinen Gewinner mit mehr als 50 Prozent gegeben hat und die Partei mit den meisten Stimmen 21 Prozent erreicht hatte. Und da erschien Manuel Rocha, der ehemalige Botschafter der Vereinigten Staaten, und brachte die neoliberalen Parteien zusammen, vereinte sie, damit sei regieren konnten, und diese Regierungen waren nicht von Dauer, sie haben nicht standgehalten.

Dank des Bewusstseins des bolivianischen Volkes überwinden wir glücklicherweise nach und nach diese Art Demokratien, jetzt haben wir keine paktierte Demokratie, sondern eine legitime Demokratie, die den Gefühlen des bolivianischen Volkes entspringt, die von einem Gedankengut, einem Gefühl begleitet ist, welche aus den Leiden der Völker hervorgehen, und die auf einem Regierungsprogramm beruht.“

„…ein Programm zur Erlangung von Würde der Bolivianer, ein Programm, das die Gleichberechtigung der Bolivianer und Bolivianerinnen beabsichtigt, ein Programm, dass die natürlichen Ressourcen des Landes zurückgewinnt, ein Programm, dass es ermöglicht, dass der Zugang zu den grundlegenden Diensten ein Menschenrecht sei…“

„…wenn einige der Mitglieder unserer Opposition -die es bei uns genauso gibt, wie in jedem Ihrer Länder - uns als eine totalitäre Regierung bezeichnen, als eine autoritäre Regierung, eine diktatorische Regierung, was für eine Schuld daran habe ich, wo doch dieses von einer Partei vorgeschlagene Regierungsprogramm über mehr als zwei Drittel in den verschiedenen Strukturen des Plurinationalen Staates verfügt, nur das Bürgermeisteramt von Santa Cruz habe ich nicht erreichen können.

Wir respektieren unseren Bürgermeister, sie haben uns bei der Wahl besiegt, aber ich grüße den Herrn Bürgermeister und beglückwünsche ihn für die vorige Woche durchgeführten Aktionen zur Bekämpfung des Agio, der Spekulation […] Meinen Glückwunsch und meine Hochachtung, Herr Bürgermeister…“

„Und manche sagen über uns, dass wir eine Einheitsdenkweise hätten, es gibt keine Einheitsdenkweise. Nur ein Programm, das von den verschiedenen sozialen Sektoren erarbeitet wurde, mit den sozialen Bewegungen der ursprünglichen Bevölkerung und den Arbeitern an der Spitze, kann diese Unterstützung erreichen, um Bolivien zu verändern.

Aber auf was sind wir unterwegs gestoßen, da wir von der Demokratie sprechen, auf Konspiration, Putsch, Putschversuche im Jahr 2008 […] wer war der derjenige, der diesen Putsch artikulierte? - der ehemalige Botschafter der Vereinigten Staaten.

Ich habe ein bisschen in der Geschichte nachgelesen […] über den Putsch von 1946, als Oberstleutnant Gualberto Villarroel Präsident war. Dieser sagte, dass er als Präsident nicht ein Feind der Reichen sei, aber mehr Freund der Armen. Dieser patriotische Militärangehörige war der erste Präsident, der den Indigenen-Kongress einberufen hat.

Ein weiterer Präsident, Germán Bush, hat Folgendes gesagt: Ich habe nicht die Präsidentschaft übernommen, um den Kapitalisten zu dienen. Er gehörte zu den Militärs.

Der erste Präsident, der die natürlichen Ressourcen verstaatlichte, ebenfalls Mitglied der Militärs, war David Toro, ich spreche von den Jahren 1937 oder 38 […] aber jener Militärangehörige wurde im Jahr 1946 erhängt, er wurde von ihnen im Palast ermordet.“

„…schließlich konzentrierte sich die Offensive auf die Masse des Palacio Quemado, auf den von der Straße Illimani aus gefeuert wurde, von der Ecke Bolivar aus, der Straße Comercio, dem Polizeigebäude und von hinten vom Gebäude La Salle und dem Gebäude Kersul aus, wo sich das Konsulat der Vereinigten Staaten befindet.“

„…als er beobachtet, dass das Feuer vom Gebäude Kersul ausging, dem US-Konsulat – ich habe über dieses Mitglied der Militärs nachgeforscht, der den ersten Indigenen-Kongress vom US-Konsulat aus absicherte, auf den Maschinengewehrfeuer abgegeben wurde, auf den geschossen wurde, um dem Leben eines Militärangehörigen ein Ende zu setzen. Die Dokumente sind hier vorhanden, wir haben sie nachgelesen.

…die Geschichte wiederholt sich, ich musste dem die Stirn bieten, was ein Botschafter organisierte, plante, um auf antidemokratische Art und Weise meine Regierung zu zerstören, und ich spüre, dass sich das auf der ganzen Welt wiederholt.

Aber ein Kamerad, einer unserer Mitbürger, ist Opfer so vieler Putsche gewesen, dass er zu mir Folgendes sagt: Präsident Evo, man muss sich vor der Botschaft der Vereinigten Staaten in Acht nehmen. Es hat immer Putsche in ganz Lateinamerika gegeben, und es hat nur deshalb keinen Putsch in den Vereinigten Staaten gegeben, weil es keine Botschaft der Vereinigten Staaten dort gibt, so habe ich wirklich erst begriffen, dass ich nichts von Putschen in der Geschichte gehört habe.

…die Länder, die wir Putschversuche erleiden, seit 2002 Venezuela, 2008 Bolivien, 2009 Honduras, 2010 Ecuador, und wir müssen anerkennen, lateinamerikanische Mitbürger bzw. Mitbürger von Amerika, dass die Vereinigten Staaten uns in Honduras besiegten, den Putsch konsolidierten, das US-Imperium hat uns besiegt, aber auch wir Völker von Amerika in Venezuela, in Bolivien, in Ecuador gewinnen […] was wird in der Zukunft geschehen, wir werden es in der Zukunft sehen.“

„…diese innere Auswertung muss eine tief greifende Debatte der Verteidigungsminister sein, um Demokratien abzusichern […] meine Vorfahren, mein Volk sind ständig Opfer von Putschen gewesen, von blutigen Staatsstreichen, nicht weil es die Militärs, die Streitkräfte so gewollt hätten, sondern aufgrund innerer und äußerer politischer Entscheidungen, um revolutionäre Regierungen, aus dem Volk hervorgegangene Regierungen zunichte zu machen, das ist die Geschichte von Lateinamerika.“

„…wir haben ein Recht darauf, uns die Art und Weise zu überdenken, die Demokratie in jedem Land abzusichern, aber ohne Putsche oder Putschversuche.

Es ist unser Wunsch, dass diese Konferenz der Verteidigungsministerinnen und –Minister eine echte Demokratie der Völker absichert, und hierbei die Unterschiede achtet, die bei uns von Region zu Region und von Sektor zu Sektor bestehen.

Aber wenn wir von Frieden sprechen, dann frage ich mich auch, wie es Frieden geben kann, wenn es Militärstützpunkte gibt. Und davon kann ich ebenfalls mit einer gewissen Kenntnis sprechen, denn ich bin Opfer jener Militärbasen der Vereinigten Staaten gewesen, und zwar unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel.

Als ich Soldat war, ein einfacher Soldat der Streitkräfte im Jahr 1978, zeigen mir die Offiziere und Unteroffiziere, das Vaterland zu verteidigen, und brachten mir bei, dass die Streitkräfte dazu da sind, das Vaterland zu verteidigen, und dass die Streitkräfte nicht zulassen können, dass irgendein uniformierter und bewaffneter ausländischer Militärangehöriger in Bolivien sein kann.“

„…als ich schließlich Gewerkschaftsführer wurde, habe ich es persönlich als Zeuge miterlebt, dass nicht nur die DEA, uniformiert und bewaffnet, die Streitkräfte führte oder die Landespolizei, sondern mit ihren Maschinengewehren unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel die sozialen Bewegungen verfolgte, mit ihren Kleinflugzeugen die von Santa Cruz, von Cochabamba, von Oruro ausgehenden Märsche verfolgte. Und sie konnten uns nicht einmal mit ihren Kleinflugzeugen auffinden und sprachen von Geistermärschen. Geistermärsche? Diese erreichten eine Teilnahme von tausenden Kameraden, die ihre Forderungen erhoben und Würde und Souveränität für unsere Volker verlangten.“

„…Ich bin davon überzeugt, wenn wir, die Völker, um unsere Würde kämpfen, um unsere Souveränität, dann kann das weder mit Militärstützpunkten geschehen noch durch militärische Interventionen. Alle, wie klein wir auch seien, so genannte unterentwickelte Länder, in Entwicklung befindliche Länder, besitzen Würde, Souveränität. Außer alledem hat man zu erreichen versucht, als ich Abgeordneter war, dass ich für die Immunität für Funktionäre der US-Botschaft abstimmen sollte.

Was bedeutet die Immunität? Das bedeutet, dass die Funktionäre der US-Botschaft, einschließlich die der US-amerikanischen DEA, im Fall, dass sie ein Verbrechen begehen, nicht auf der Grundlage der bolivianischen Gesetze vor Gericht gestellt werden können. Das war ein Freibrief zum Morden, zum Verwunden, wie sie es in meiner Region getan haben.“

„…der Frieden ist legitime Tochter der Gleichberechtigung, der Würde, welche die soziale Gerechtigkeit bedeutet. Wenn es keine Würde gibt, wenn es keine Gleichberechtigung gibt, wenn es keine soziale Gerechtigkeit gibt, dann ist die Absicherung des Friedens unmöglich. Woher sollte diese kommen? Denn es gibt Völker, die sich auflehnen, weil es eine Ungerechtigkeit gibt.“

„…und hörten wir unseren Generalsekretär der Vereinten Nationen über die Doktrinen. Die Doktrinen, die wir in Bolivien kennen, eine antikommunistische Doktrin, dass es Putsche gab, um die Bergbauzentren militärisch zu intervenieren, weil die sozialen Bewegungen, die Bergarbeiterzentren große Revolutionäre waren, um Bolivien zu verändern.

In den 1950er und 1960er Jahren wurden wir Gewerkschaftsführer des Bergbau-Bereichs als Kommunisten, als Rote beschuldigt, um uns zu verbannen, um uns ins Ausland zu verbannen, um uns vor Gericht zu stellen, bis zu Massakern. Jene Zeit ist vorbei. Zum jetzigen Zeitpunkt kann uns schon niemand mehr als Rote oder Kommunisten beschuldigen, wir haben alle das Recht, anders zu denken.

Wenn für ein Land, für eine Region die Lösung der Kommunismus ist, gut; für ein anderes der Sozialismus, gut; für ein anderes der Kapitalismus, gut; das ist eine demokratische Entscheidung jedes Landes.

Aber jetzt, wo wir diesen Kampf schon gewonnen haben, und sie nicht mehr eine antikommunistische Doktrin zur Rechtfertigung benutzen können, um die Völker zum Schweigen zu bringen, um Präsidenten auszuwechseln, um Regierungen auszuwechseln, erscheint die andere Doktrin, der Kampf gegen die Drogen.

Natürlich ist es unser aller Pflicht, die Drogen zu bekämpfen […] Bolivien ist nicht die Kultur der Drogen, Bolivien ist nicht die Kultur des Kokains. Aber woher kommt das Kokain? Es entsteht aufgrund des Marktes der entwickelten Länder, das ist nicht Verantwortung unserer Landesregierung, aber wir sind verpflichtet, das zu bekämpfen.“

„…im Hintergrund des Kampfes gegen den Drogenhandel kann es keine geopolitischen Interessen geben, die unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel die sozialen Bewegungen zu satanisieren versuchen, sie zu kriminalisieren versuchen, beabsichtigen, das Koka-Blatt mit dem Kokain gleichzustellen, den Kokablatt-Bauern mit dem Rauschgifthändler, oder den legalen Verbrauch von Kokablättern mit dem Rauschgiftsüchtigen.

Warum haben sie nicht früher, seit dem vergangenen Jahrhundert, die Koka bekämpft, wenn die Koka schadet? Die Europäer waren die ersten Großgrundbesitzer, die aus dem Kokablatt Gewinn zogen, sicherlich kam da das Kokain nicht abhanden.

Die US-Regierungen erteilten damals ein Anerkennungszeugnis an die besten Produzenten des Kokastrauches, wozu wohl? Damit dieser Produzent den Kokastrauch halten und die Kokablätter an die Bergarbeiter geben konnten, die das Zinn abbauen, und damit die Vereinigten Staaten danach dieses Zinn in die Vereinigten Staaten ausführen konnten.

…die Welt weiß, Sie wissen, dass der so genannte Krieg gegen die Drogen gescheitert ist. Diese Art Politik muss geändert werden, und welche soll schließlich die neue Politik sein? Zum Beispiel, Schluss mit dem Bankgeheimnis, oder ist dieser große Drogenhändler, dieser dicke Fisch des Drogenhandels etwa mit seinem Geld im Rücksack, im Koffer unterwegs? Oder fliegt er damit im Flugzeug? Nein, das Geld zirkuliert in den Banken. Warum kann man denn nicht dieses Bankgeheimnis aufheben, um den Drogenhandel zunichte zu machen und jenen Drogenhändler zu kontrollieren?

Warum verteidigt sich nicht jedes Land gegen den Eingang von jeder Art Drogen in sein Gebiet? Bei dieser vorhandenen Technologie und den Radaren? Meiner Meinung nach, könnte die Fähigkeit zur Kontrolle vorhanden sein, und wir sind nicht in der Lage, das zu kontrollieren. Man kann nicht nur unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel Kontrollrichtlinien einführen, und vor allem nicht darauf gerichtet, die Zurückgewinnung der Naturressourcen für die transnationalen Unternehmen zu erreichen.“

„… der ehemalige US-Botschafter Manuel Rocha sagte: ‘Stimmen Sie nicht für Evo Morales, er ist der Bin Laden der Anden, und die Kokabauer sind die Talibanen.’

Das heißt, liebe Verteidigungsminister und –Ministerinnen, gemäß dieser Art Doktrin treffen Sie sich gerade mit dem Bin Laden der Anden und mit meinen Kameraden der Sozialbewegungen, d.h. mit den Talibanen. Solcherart sind die Anklagen, manchmal Verfälschungen.“

„… Jetzt wo sie diese antikommunistischen und antiterroristischen Thesen und Doktrinen nicht mehr aufrecht erhalten können, haben wir vor ein paar Tagen eine neue Doktrin gehört und ich will jetzt die Gelegenheit nutzen, mein Volk durch die Medien darüber zu informieren.

Am 17. November haben sich einige Lateinamerikaner und US-Abgeordnete zu einem Forum in den Vereinigten Staaten getroffen, wo die Schlagzeilen folgende waren: die Gefahr der Anden, die Bedrohungen für die Demokratie, die Menschenrechte und die interamerikanische Sicherheit.

…Die Abgeordnete Ileana Ros-Lehtinen sagte: ‘In den letzten Jahren haben wir mit Sorge die Bemühungen einiger solcher Personen in der Region beobachtet, wie Hugo Chávez in Venezuela, Evo Morales in Bolivien, Daniel Ortega in Nicaragua und Rafael Correa in Ecuador, die ihre Macht unbedingt um jeden erforderlichen Preis konsolidieren möchten. Die Mitglieder des Bündnisses ALBA haben unter der Leitung von Hugo Chávez die demokratischen Systeme ihrer Länder manipuliert, um ihren autokratischen Interessen zu dienen. ‘

Wir sollten dieser Abgeordneten sagen, dass wir die Wahlen nicht, wie in den Vereinigten Staaten, mit einem Unterschied von ein oder zwei Prozent gewonnen haben, wir haben hier mit mehr als 50 oder mehr als 60 Prozent gewonnen, und in einigen Regionen mit mehr als 80 Prozent. Das ist die echte Demokratie.

‘Was steht in der Agenda über Daniel Ortega? Die Koka-Agenda wurde von Evo Morales vorangetrieben. Das ist eine neue Allianz mit Iran und Russland. Im Fall von Rafael Correa stehen die zweifelhaften Verfassungsreformen mit antiamerikanischen Forderungen.‘

…Bolivien wird unter meiner Führung Abkommen und Allianzen mit der ganzen Welt abschließen, niemand kann mir das verbieten. Wir haben dieses Recht, wir sind die Kultur des Dialogs.“

“… ohne stabile demokratische Partner gibt es keine regionale Sicherheit oder Sicherheit für die Vereinigten Staaten. Mehr denn je ist es jetzt an der Zeit, in der die Vereinigten Staaten ihre Feinde unterstützen oder schwächen sollten. Jetzt soll die Organisation Amerikanischer Staaten sich von ihrem Erbe der doppelten Moral lossprechen und endlich fordern, dass alle Mitgliedstaaten die wichtigsten Prinzipien und Verpflichtungen der Interamerikanischen Demokratie-Charta achten, vielleicht sollte man diese Charta überarbeiten.

Vom zweiten Abgeordneten (Er spricht über Connie Mack und erklärt dann seine Ideen mit diesen Worten) habe ich hier alles war er gesagt hat. Aber um Zeit zu gewinnen, werde ich versuchen, das zusammenzufassen, er unterzeichnet es und sagt: ich will nun über einige Beobachtungen der letzten sechs Jahre als Abgeordneter sprechen, da ich beide Regierungen beobachtet habe: die republikanische Regierung und die demokratische Regierung.

Meiner Meinung nach ist das die Linie der beiden Regierungen gegenüber Hugo Chávez - wir sollen nichts unternehmen, wir sollen sitzen bleiben und warten bis alles von allein (implodiert). Und die andere Denkweise ist, dass Hugo Chávez vielleicht verrückt ist. Und dann sagt er Folgendes: ich bin mit keiner dieser Vorstellungen einverstanden, ich glaube nicht, dass Hugo Chávez verrückt ist, und ich glaube nicht, dass das Konzept ihn (implodieren) zu lassen, funktioniert. Hugo Chávez ist eine Bedrohung für die Freiheit und die Demokratie in Lateinamerika und in der ganzen Welt.“

„… das ist es, was mir am meisten Sorgen macht. Ich erwarte von Ihnen als Vorsitzender des Unterausschusses, dass wir, solange wir nicht demnächst die Mehrheit des nächsten Kongress sind, genau Folgendes tun: uns um Chávez kümmern, er muss politisch besiegt oder körperlich detoniert werden.“

Danach sagte Evo:

“Ich würde sagen, dass dieser Abgeordnete Connie Mack schon ein geständiger Mörder des Kameraden und Bruder Hugo Chávez, Präsident von Venezuela oder ein geständiger Verschwörer gegen ihn ist.

Wenn der körperlichen Unversehrtheit von Hugo Chávez irgendetwas passiert, ist dieser US-Abgeordnete der einzige Verantwortliche. Er sagte das ganz offen und es ist in den Medien und im Protokoll seiner Rede schriftlich festgehalten.”

„Kamerad, Bruder, Generalsekretär der OAS, Sie sollen uns, d.h. Venezuela, Ecuador und Bolivien ausstoßen, und er sagte später dann, dass auch Nicaragua ausgestoßen werden soll, und man soll Sanktionen anwenden. Was bedeutet das? Sicherlich handelt es sich um eine Wirtschaftsblockade wie im Fall von Kuba.”

“Ich denke, darum handelte es sich, als er über Sanktionen redete. Schließlich muss man fragen: wie können einige amerikanische Länder Sicherheit und Frieden gewährleisten, wenn dies die Aussagen einiger Abgeordneten und einiger Lateinamerikaner sind?

Ich habe die Gründe gesucht, weshalb Kuba im Jahr 1962 ausgestoßen worden war. Dort steht, dass Kuba aus der OAS ausgestoßen wurde, weil es leninistisch, marxistisch und kommunistisch war. Jetzt ist die neue Doktrin eine Doktrin gegen das Bündnis ALBA. In der ALBA sind wir organisiert, wir begrüßen Fidel, wir begrüßen Chávez, sowie andere Präsidenten. ALBA ist ein Integrations- und Solidaritätsinstrument, eine Solidarität ohne Bedingungen, die zeigt, wie man teilen kann anstelle zu sich Konkurrenz zu machen, wie man Komplementaritätspolitik anstelle einer Konkurrenzpolitik anwenden kann.

… Inmitten von diesem Konkurrenzgeist werden sich nur einige kleine Gruppen bereichern und nicht die Mehrheiten, die etwas von ihren Präsidenten erwarten.

Inmitten dieser Konkurrenz-Politikrichtlinien, die nicht komplementär sind, ist nicht einmal der Kapitalismus eine Lösung für den Kapitalismus, das ist die Finanzkrise.

… die neue Doktrin ist wie die ehemalige Doktrin der Panama-Schule, als das Süd-Kommando unsere Militärs ausbildete. Dank des Kampfes unserer Völker ist das vorbei und jetzt gibt es nicht mehr die Amerika-Schule. Was gibt es noch? Gemeinsame Operationen durch Spezialkräfte.”

“… Ich bewundere einige Offiziere meiner Streitkräfte, die im Detail über diese militärische Übungen informiert haben, die jährlich im Wechsel in verschiedenen Länder Amerikas durchgeführt werden. Wozu? Um ihnen zu zeigen, wie sie diese revolutionären Länder vernichten können, Länder die tief greifenden demokratischen Umwandlungen unternehmen. Es handelt sich sogar um Übungen, damit die Heckenschützen üben oder ihnen zu zeigen, wie man die Führungskräfte töten kann.

„… mit großer Entrüstung habe ich einige Bilder dieser gemeinsamen Operationen der Spezialkräfte gesehen, die nach und nach in verschiedenen Gebieten stattfinden. Natürlich nimmt Bolivien daran nicht mehr teil. Und solange ich der Präsident bin, wird Bolivien an dieser Art gemeinsamer Operationen niemals mehr teilnehmen, die gegen die Demokratie verstoßen.

… Für die indigene Bewegung kann […] dieser Planet oder die Mutter Erde ‚Pachamama’ ohne den Menschen leben, aber der Mensch kann nicht ohne den Planeten oder ohne die ‚Pachamama’ leben.“

„…der Kapitalismus ist kein Synonym von Privateigentum, manchmal versucht man die Leute zu verwirren und man sagt, dass Präsident Evo den Kapitalismus in Frage stellt. Man wird uns unsere Häuser und unsere Autos wegnehmen, nein, das Privateigentum ist garantiert.“

„… die neue Verfassung garantiert eine vielfältige Wirtschaft und diese vielfältige Wirtschaft garantiert das Privateigentum sowie das kommunale und staatliche Eigentum, das aller sozialer Sektoren; aber wenn wir über Kapitalismus sprechen, sprechen wir über diese vernunftwidrige, unverantwortliche und unbegrenzte Entwicklung.“

„Unsere Kameraden finden kein Wasser mehr in diesem Amazonas-Gebiet. Wenn wir irgendwo bohren, findet man das Wasser in immer tieferen Gelagen und immer weniger Wasser, und wenn wir kein Wasser aufgrund der Dürre wegen der Globalerwärmung garantieren können, dann müssen wir diese Familie ihrem Schicksal überlassen, und es handelt sich um Tausende, Millionen Menschen auf der Welt. Sie heißen Klima-Migranten.

Das werden wir nicht mit den Streitkräften lösen, das werden wir nicht mit den Verteidigungsministern lösen, auch nicht mit der Zusammenarbeit. Es handelt sich um ein weltweites strukturelles Thema.“

„… wir würden hier gern auf kurze Frist und mittelfristig eine Lösung finden. Die beste Lösung für das Ende der Naturkatastrophen ist die Beseitigung des Kapitalismus und die Veränderung dieser Politikrichtlinien einer übertriebenen Industrialisierung.

Natürlich wollen alle Länder industrialisiert werden, eine Industrialisierung für das Leben und für die Menschen, aber nicht eine Industrialisierung, die das Leben und die Menschen vernichtet. Es gibt Doktrinen, die den Krieg verkünden und fördern. Es gibt Völker bzw. Staaten, die vom Krieg leben. Das muss aufhören, und wenn wir damit aufhören müssen, dann heißt das, der großen Waffenindustrie ein Ende setzen, die das Leben zerstört.“

„… ich weiß, dass viele Minister hierher die Botschaft ihrer Präsidenten, ihrer Regierungen, ihrer Völker mitbringen; aber wir müssen dem Leben gegenüber verantwortlich handeln, und verantwortlich dem Leben gegenüber sein bedeutet, verantwortlich dem Planeten gegenüber oder der Mutter Erde ‘Pachamama’ zu sein, es bedeutet, die Rechte der Mutter Erde zu achten.“

„…hoffentlich kann Amerika mit Ihrer Hilfe, Verteidigungsministerinnen und –minister, an oberster Stelle bei der Absicherung der Rechte von Mutter Erde stehen, um die Menschenrechte, das Leben, die Menschheit nicht nur in Amerika zu schützen, sondern auch auf der ganzen Welt. Ich habe das Gefühl, dass wir unter diesen Umständen eine enorme Verantwortung haben.

Ich möchte die Beteiligung unserer Streitkräfte begrüßen, und außerdem wollte ich ehrlich zu Ihnen sein. Als ich das Präsidentenamt im Jahr 2005, 2006 angetreten habe, hatte ich viel Angst, Furcht davor, ob die Streitkräfte in diesem Prozess an meiner Seite stehen würden, oder mich nicht begleiten würden.”

„…die Streitkräfte, die an Sozialarbeiten und an strukturellen Veränderungen teilnehmen, die Bergwerke wiedererlangen, die die Politik zur Rückgewinnung natürlicher Ressourcen unterstützen, werden heute vom bolivianischen Volk geliebt.”

„…das Volk spürt, dass es Streitkräfte hat, die für das Volk da sind. Glücklicherweise haben wir jetzt im Vielvölkerstaat zwei wichtige Strukturen; die sozialen Bewegungen, die die natürlichen Ressourcen des Staats verteidigen, und die Streitkräfte, die auch die natürlichen Ressourcen des Staats verteidigen. Und wenn wir auf das Jahr 1810 zurückschauen, sehen wir natürlich, dass die Streitkräfte seit ihrem Entstehen ihre natürlichen Ressourcen, die Identität, die Souveränität unserer Völker verteidigten. Es gab nur gewisse Zeiten, in denen unsere Streitkräfte unsachgemäß genutzt wurden. Daran sind die Befehlshaber nicht schuld, sondern das geschah aufgrund von oligarchischen Interessen, die den Völkern fremd sind, und die uns offensichtlich viel geschadet haben.”

„…durch das Aufzwingen von solchen Politikrichtlinien die von oben und von außerhalb kamen, die vom Internationalen Währungsfonds und der Weltbank kamen, Privatisierungen, Überfremdung der Staatsunternehmen.”

„…von den Gewinnen blieb nur […] 18 Prozent für die Bolivianer übrig und 82 Prozent für die transnationalen Unternehmen.

…Und am 1. Mai 2006 haben wir durch höchsten Erlass Folgendes entschieden: erstens, dem Staat die Kontrolle über die natürlichen Ressourcen zu geben; zweitens, dass wir davon überzeugt sind, dass die Investoren das Recht haben, ihre Investitionen wiederzuerlangen, und auch das Recht haben, Gewinne zu bekommen, und wir sagten, dass sie mit 18 Prozent Gewinne bekommen, sowie ihre Investitionen wiedererlangen können, so haben es mir die Fachleute bewiesen, und ab 1. Mai 2006 sind 82 Prozent für die Bolivianer und 18 Prozent für die investierenden Unternehmen. Das ist Verstaatlichung, indem wir ihre Investitionen respektieren.“

Evo beendet seine Rede mit unwiderlegbaren Zahlen über die von der Revolution erreichten wirtschaftlichen Ergebnisse.

„Früher, im Jahr 2005, betrug das Bruttoinlandsprodukt 9 Milliarden Dollar, im Jahr 2010 haben wir 18,5 Milliarden Dollar Bruttoinlandsprodukt erreicht.

…mit der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds war die durchschnittliche Jahreseinnahme 1 000 Dollar pro Person […], in unserer Regierung sind es 1 900 Dollar.”

„…im Jahr 2005 war Bolivien das vorletzte Land in Bezug auf internationale Ressourcen, jetzt haben wir das verbessert. Wie viel Geld hatte Bolivien an internationalen Reserven? 1,7 Milliarden Dollar. Dieses Jahr haben wir 9,3 Milliarden Dollar...“

„Als wir von US-Regierungen abhängig waren, konnten wir den Analphabetismus nicht einmal ausmerzen. Dank der bedingungslosen Zusammenarbeit insbesondere Kubas, sowie Venezuelas, haben wir vor zwei Jahren Bolivien zu einem von Analphabetismus freien Gebiet erklärt, nach fast 200 Jahren.

Um was bittet uns Kuba im Austausch für diese Zusammenarbeit? Um nichts. Das ist Solidarität, das Wenige, das wir haben, teilen und nicht das, was uns übrig bleibt. Das habe ich vom Genossen Fidel gelernt, den ich sehr bewundere.”

Aus reiner Bescheidenheit redete Evo nicht über die kolossalen, von dem bolivianischen Volk erreichten Fortschritte im Gesundheitswesen. Allein im Bereich der Augenheilkunde wurden ungefähr 500.000 Bolivianer an den Augen operiert. Die Gesundheitsdienste erreichen jeden Bolivianer und ungefähr 5.000 Fachärzte in Integraler Allgemeinmedizin werden ausgebildet und demnächst ihren Titel bekommen. Dieses lateinamerikanische Bruderland hat übermäßig viele Gründe, stolz zu sein.

Evo schloss wie folgt ab:

„…Ohne den Internationalen Währungsfonds, das heißt, ohne dass er wirtschaftliche Politikrichtlinien der Privatisierung und Versteigerungen aufzwingt, könnten wir bezüglich der Demokratie noch viel besser sein. Wenn wir von den Vereinigten Staaten unabhängig sind, verbessern wir unsere Demokratie in Lateinamerika. Das ist das Ergebnis dieser fünf Jahre meiner Arbeit als Präsident.”

„Natürlich möchte ich hiermit die Zusammenarbeit, die Bolivien braucht, nicht ablehnen. Bolivien braucht noch internationale Kredite, internationale Zusammenarbeit – ich grüße die Länder, die aus Europa zusammenarbeiten, auch aus Lateinamerika - Krediterleichterungen, weil wir in einem Vorgang tief gehender Veränderungen begriffen sind…“

„…die Völker sollen das Recht haben, selbst über ihre Demokratie zu entscheiden, über ihre Sicherheit. Aber solange wir unter irgendeinem Vorwand interventionistische Haltungen haben […] werden wir mit Sicherheit lange brauchen, die Völker zu befreien. Aber früher oder später werden sich die Völker wieder auflehnen, wie wir das jetzt gerade sehen.“

„Deswegen bin ich überzeugt, von der Rebellion zur Revolution und von der Revolution zur Entkolonisation…“

Nach der Rede von Evo, knapp 48 Stunden danach, ist die Rede von Chavez wie ein Blitz eingeschlagen. Die Lichter der Rebellion beleuchteten den Himmel von Unserem Amerika.


Fidel Castro Ruz

24. November 2010
19:36 Uhr

Donnerstag, 25. November 2010

Die Rede von Hugo Chávez

Reflexionen des Genossen Fidel: Die Rede von Hugo Chávez

Im Kapitol der Vereinigten Staaten hatte eine ungewöhnliche Zusammenkunft zwischen einer Gruppe von Parlamentariern der faschistischen Rechten jenes Landes und Führern der Oligarchie- und Putschisten-Rechten von Lateinamerika stattgefunden. Dort wurde über den Sturz der Regierungen von Venezuela, Bolivien, Ecuador und Nicaragua gesprochen.

Dies ereignete sich wenige Tage vor dem Treffen der Verteidigungsminister der Länder dieser Hemisphäre in Santa Cruz, Bolivien, wo Präsident Evo Morales am 22. November in einer Rede seine energische Anklage vorbrachte.

Es handelte sich jedoch nicht um eine verleumderische Medienkampagne – etwas in der imperialistischen Politik Gewöhnliches - sondern um eine konspirative Tätigkeit, die mit Sicherheit in Venezuela zu einem unvermeidbaren Blutvergießen führen würde.

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung hege ich keinerlei Zweifel darüber, was in Venezuela geschehen würde, wenn Chávez ermordet würde. Es bräuchte nicht einmal von einem vorgefassten Plan ausgegangen werden; ein Geistesgestörter wäre ausreichend, oder ein Drogenabhängiger, bzw. die vom Rauschgifthandel in Lateinamerika entfesselte Gewalt, um in Venezuela ein äußerst schwerwiegendes Problem zu schaffen. Wenn man die Tatsache vom politischen Standpunkt aus analysiert, kann man sagen, dass die Aktivitäten und Gewohnheiten der reaktionären Oligarchie, die Besitzer mächtiger Pressemedien ist und von den Vereinigten Staaten ermuntert und finanziert wird, unvermeidlich zu blutigen Auseinandersetzungen auf den venezolanischen Straßen führen würde, wie es klar Absicht der venezolanischen Opposition ist, die vor aller Augen Hass und Gewalthandlungen sät.

Guillermo Zuloaga – Eigentümer eines Fernsehkanals der Opposition zur Bolivarianischen Revolution und Flüchtiger der venezolanischen Gerichtsbarkeit – ist einer der Verschwörer, die an der Zusammenkunft mit Parlamentariern teilgenommen hat, die von Connie Mack und Ileana Ros-Lehtinen – beide kubanischer Herkunft und Batista-Anhänger - einberufen wurde. Letztere ist bei unserer Bevölkerung aufgrund ihrer Ekel erregenden Haltung als Folge der Entführung von Elián González und ihrer Weigerung, das Kind dem Vater zu übergeben, als „loba feroz“ („grausame Wölfin“) bekannt. Die republikanische Abgeordnete ist ein Symbol des Hasses und des Ressentiments gegen Kuba, Venezuela, Bolivien und die anderen Länder der ALBA. Es ist fast vollkommen sicher, dass der Kongress der Vereinigten Staaten sie zur Vorsitzenden des Außenpolitik-Ausschusses des Repräsentantenhauses ernennen wird. Sie war Verteidigerin der Putschregierung von Honduras, die von der Mehrheit der Länder Amerikas abgelehnt wurde.

Die Bolivarianische Regierung von Venezuela stand vor einer schwerwiegenden und provokatorischen Herausforderung. Es war ein wirklich heikles Thema. Ich fragte mich, wie die Reaktion von Chávez aussehen würde. Die erste energische Antwort erfolgte durch Evo Morales mit seiner glänzenden und tief empfundenen Rede, die unsere Bevölkerung heute schon kennt. Vor zwei Tagen, am Dienstag dem 23., wurde angekündigt, dass Chávez das Thema in der Nationalversammlung anschneiden würde.

Die Veranstaltung wurde für 17:00 Uhr einberufen und begann fast haargenau um diese Uhrzeit. Die dort gehaltenen Reden waren energisch und präzise. Alles lief in kaum zwei Stunden und ein paar Minuten ab. Die Venezolaner hatten das Problem sehr ernst genommen.

Chávez begann, indem er die Namen zahlreicher anwesender Personen nannte, und nachdem er mit der neuen Weltmeisterin in Karate (Kata) und über das Baseball-Spiel von zwei professionellen Mannschaften gescherzt hatte, ging er nach und nach zum Thema über:

„…ich verspreche, dass ich mich heute wirklich kurz fassen werde. Es ist schon gesagt worden, ja, wie bitte? Ich danke dem Abgeordneten Roy, - Danke Roy! - Roy Daza, für die Verlesung dieses Dokuments, das nicht nur in Verteidigung von Venezuela abgefasst ist, wie es hier schon gesagt worden ist, wie es Eva gesagt hat. Es ist so, dass wir in Verteidigung der Heimat der Menschen auftreten, man könnte sogar sagen, in Verteidigung der Möglichkeit für die Menschen.

Ich habe ein paar Bücher mitgebracht […] dies ist schon ein bisschen abgenutzt, es ist das selbe Exemplar, dass ich dort in den Vereinten Nationen hochgehoben habe: Chomsky, Hegemony or survival - ich kann dieses Buch nur empfehlen -: the imperialist strategy of the United States (Hegemonie oder Überleben: die imperialistische Strategie der Vereinigten Staaten), von Noam Chomsky. Eva hat es erwähnt und uns an diesen bedeutenden Mann des kritischen Ideenguts, des schöpferischen Ideenguts, der Philosophie, des Kampfes zum Guten der Menschheit erinnert.

Dies hier ist die Fortsetzung davon: Failed states: abuse of power and attack to democracy (Gescheiterte Staaten: Machtmissbrauch und der Angriff auf die Demokratie). Hier stellt Chomsky keine geringere These auf als die, dass der erste gescheiterte Staat auf dieser Welt der US-amerikanische Staat ist, ein gescheiterter Staat, eine echte Bedrohung für den gesamten Planeten, für die ganze Welt, für die menschliche Gattung.“

„Das hier ist ein Teil des Interviews, der Gespräche, wo Chomsky Überlegungen über Lateinamerika und über Venezuela anstellt, sehr mutig, sehr objektiv und großzügig, wobei er unseren revolutionären Prozess verteidigt, unser Volk verteidigt, unser Recht verteidigt, unseren eigenen Weg zu gehen, das uns wie allen Völkern der Welt zusteht und das wir ausüben. Das Yankee-Imperium hat uns dieses Recht verleugnet und versucht, es abzuerkennen.

Im US-Kapitol selbst – ich glaube er nennt es so -, direkt in Washington hielten Terroristen ein Gipfeltreffen ab und nisteten sich dort ein. Ein Gipfel, eine „patota“ (Rüpelbande) - so würden die Argentinier sagen, wir Venezolaner sprechen ebenfalls von „patota“ – eine echte Rüpelbande von Verbrechern, Betrügern, Terroristen, Dieben und Übeltätern trafen sich dort, und außerdem mit den Avalen von ‘angesehenen’ Figuren des Establishment, die nicht nur den Strömungen der Äußersten republikanischen Rechten angehörten, sondern auch der demokratischen Partei, und lancierten – wie es hier schon gesagt wurde, Eva und Roy in dem wunderbaren, von ihm verlesenen Dokument, ein Staatsdokument, ein nationales Dokument – offen eine Drohung gegen Venezuela, gegen die Länder der Bolivarianischen Allianz.

Wir grüßen von hier aus Evo Morales, mutiger Genosse und Kamerad, und das Volk von Bolivien!

Wir grüßen von hier aus Rafael Correa, mutiger Genosse und Kamerad, und das ecuadorianische Volk!

Wir grüßen von hier aus Daniel Ortega, jenen Comandante und Präsidenten, mutigen Genossen und Kameraden, und das Volk von Nicaragua!

Wir grüßen von hier aus Fidel Castro, Raul Castro und jenes mutige kubanische Volk!

Wir grüßen von hier aus alle Völker der Karibik, Roosevelt Skerrit und das Volk von Dominica, mutige Führungspersönlichkeiten; Saint Vincent und die Grenadinen; Ralph Goncalves, Spencer, die Völker der ALBA, der Bolivarianischen Allianz, ihre Regierungen, unsere Regierungen, und natürlich, von hier aus, unsere Verpflichtung dem ungebändigten Volk von Venezuela gegenüber und unser Aufruf an dasselbe zur Einheit und zur Fortführung des Kampfes für die Zukunft des Vaterlandes und um die Unabhängigkeit, deren Originalurkunde – das hat schon unsere Präsidentin Cilia gesagt – hier ist, die Originalurkunde von vor 200 Jahren.

Wir stehen schon vor den Türen des Jahres 2011, bereiten wir uns von allen Gesichtspunkten ausgehend darauf vor: geistig, politisch und moralisch, um die 200 Jahre jenes ersten Kongresses, jener ersten Verfassung, der ersten in Lateinamerika, jene Geburt der Ersten Republik, die Geburt des venezolanischen Vaterlandes festlich zu begehen! Noch viel mehr als der 5. Juli, ist es das ganze Jahr 2011 und der Beginn des revolutionären Unabhängigkeitskrieges, der zuerst unter dem Kommando von Miranda und später unter dem von Bolivar und von jenen großen Männern und Frauen stand, die uns ein Vaterland gegeben haben.

Das Dokument, das Roy Daza verlesen hat, zitierte einen Ausspruch von Bolivar in einem Schreiben an den Makler Irving, einem US-amerikanischen Vertreter, der hierher kam, um jene Schiffe zu reklamieren, die Bolivar und seine Truppen auf dem Orinoco beschlagnahmt hatten, weil die Vereinigten Staaten ihm Waffen und Proviant geschickt hatten.

Alles das, was du dort anprangerst, ist nicht neu, Eva, absolut nicht neu, z.B. dass sie Millionen Dollar schicken, logistische Unterstützung. Nein, es ist nicht neu. Schon seit damals schickte die Regierung der Vereinigten Staaten Waffen und Ausrüstungen für die imperialistischen Truppen von Spanien. Und das ist allseits bekannt. So hat es teilweise jener gute kubanische Schriftsteller Francisco Pividal in einem anderen Buch wiedergegeben, das ich ebenfalls immer empfehle: Bolívar, pensamiento precursor del antimperialismo. (Bolivar, Vordenker des Antiimperialismus). Das liest sich in einem Zuge. Und es enthält eine Menge von außerordentlichen Zitaten. Du hast schon eins aufgezeigt.

Aber an einigen Stellen einiger dieser Briefe von Bolivar an Irving – ich glaube, es war der letzte, den er ihm schickte -, als Irving schon beginnt, ihn mit der Anwendung der Gewalt zu bedrohen, sagt Bolivar zu ihm Folgendes: Ich werde nicht auf diese Provokation hereinfallen und nicht dieselbe Sprache wie Sie verwenden. Ich möchte Ihnen nur sagen, Herr Irving, - das ist schriftlich festgehalten, ich werde es umschreiben, denn die Idee, die Würde unseres Vaters Bolivar behält die Oberhand, und ist das, was in diesem Saal voller Zauberkraft, voller Symbole, voller Vaterland, voller Träume, voller Hoffnung und voller Würde von Bedeutung ist -, so sagte Bolivar weiter: Sie müssen wissen, Herr Irving, dass über die Hälfte oder die Hälfte – das war im Jahr 1819 und der Krieg auf Leben und Tod fand schon knapp ein Jahrzehnt lang statt - bzw. knapp die Hälfte der Venezolaner und Venezolanerinnen im Kampf gegen das spanische Imperium gefallen sind, und die andere Hälfte, d.h. diejenigen, die wir hier übrig geblieben sind, begierig darauf sind, denselben Weg zu beschreiten, wenn Venezuela zur Erreichung seiner Unabhängigkeit , seiner Würde, der ganzen Welt die Stirn bieten müsste.

Das war, das ist Bolivar, und hier sind wir, seine Söhne und Töchter, Maria, genauso dazu bereit. Die Welt soll erfahren, dass wir genauso dazu bereit sind. Wenn das Yankee-Imperium mit seiner gesamten Macht, die wir nicht unterschätzen, nein, die man sehr ernst nehmen muss – wie Eva es uns gut geraten hat -, uns anzugreifen, weiter anzugreifen und Venezuela offen anzugreifen beschließt, um diese Revolution zu stoppen zu versuchen, dann müssen Sie wissen, Herr Imperium und ihre Personifizierungen, dass wir hier bereit sind, dass wir hier genauso bereit sind, alle für dieses Vaterland und seine Würde zu sterben!

Man müsste sich fragen – wie es gestern ein guter Journalist bei einem Interview tat – jener Gipfel von Terroristen, der in Washington zusammengekommen ist, einige Venezolaner, Bolivianer, Völkermörder, -es wäre gut zu wissen, welche Reisepässe diese Straftäter verwenden, wo sie ins Land eingereist sind, da einige von ihnen im roten INTERPOL- Kode enthalten sind. Sie sind ohne jegliche Schwierigkeiten dort angekommen, und sie kommen an und spazieren die Straßen von Washington entlang, man macht ihnen liebenswürdige Empfänge. Deshalb hat Noam Chomsky Recht. Ich wiederhole mit Noam Chomsky: Der US-amerikanische Staat ist ein gescheiterter Staat, der über das Völkerrecht hinweg handelt, der absolut nichts achtet, und sich außerdem berechtigt fühlt, das zu tun, und der niemandem Rechenschaft ablegt. Er ist nicht nur für Venezuela und die anderen Völker der Welt eine Gefahr, sondern für sein eigenes Volk, ein Volk, das ständig von diesem antidemokratischen Staat angegriffen wird.

Schauen Sie, dies hier ist nur eine knappe Zusammenfassung. Wikileaks, das klingt Ihnen vertraut, nicht wahr?

Was wird jene Frau Abgeordnete sagen, jene Faschistin, die uns, d.h. Evo, Correa und mich, flüchtige Verbrecher nennt? Eine Gesetzesflüchtige ist sie, ja, und ein venezolanisches Gericht könnte sehr gut die Auslieferung dieser flüchtigen Verbrecherin fordern, da sie Delikte begeht und gegen die Souveränität unseres Landes konspiriert und viele Dinge mehr. Sie ist eine Gesetzesflüchtige. Sie muss vor der Welt angezeigt werden und ebenso andere flüchtige Verbrecher.

Was werden jene Gesetzesflüchtige zum Beispiel hierüber sagen?“ „Leo:

‘Was wird das US-Parlament zu diesen Berichten sagen, zu diesen Dokumenten, die geheim waren und jetzt auf dieser Website Wikileaks veröffentlicht wurden? Was bedeutet wohl Wikileaks? Es ist so wie Chávez Candanga.

Am 15. März 2010 hat Wiki Candanga einen Bericht des US-Verteidigungsministeriums veröffentlicht, in dem das Durchsickern mehrerer Informationen bezüglich US-amerikanischer Interessen durch diese Website behandelt und verschiedenen Wege vorgeschlagen wurden, diese auszugrenzen: Video mit Ermordungen von Journalisten.’ Hier einige dieser Dokumente, die öffentlich zugänglich sind. Es wäre abzuwarten, ob irgendeine Behörde in den Vereinigten Staaten irgendeine Initiative bezüglich dieser Delikte, bzw. bezüglich dieser angeblichen Delikte ergreift, nicht wahr - ich bin kein Richter, um das zu bestimmen, - angebliche schwere Delikte, die von Bürgern ihres Landes begangen wurden, von Zivilpersonen, von Militärangehörigen, von ihrer Regierung.

„Ich lese vor: ‘Am 5. April 2010 hat Wikileaks ein Video veröffentlicht, in dem man sehen kann, wie US-Soldaten den Reporter von Reuters, Namir Noor-Eldeen, seinen Assistenten und weitere 9 Personen ermorden. Man kann deutlich sehen, dass keiner der Anwesenden auch nur Anzeichen macht, den Apache-Hubschrauber angreifen zu wollen, aus dem auf sie geschossen wurde. Zwar hat die Agentur Reuters mehrmals das Video angefordert, das wurde ihr aber verweigert, bis Wikileaks dieses unveröffentlichte Video bekommen hat, das den US-militärischen Apparat in Schach hält.’

Gut, dass in Schach halten ist metaphorisch gemeint, nicht wahr, zumindest moralisch gesehen.

Erneut die Frage, was werden die Vereinten Nationen dazu zu sagen haben? Was würde passieren, wenn dies in irgendeinem der Länder der ALBA geschehen würde? Was würde passieren? Was wird die OAS zu sagen haben? Was wird der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu sagen haben? Der Menschenrechtsrat? Was wird der von beschämender Berühmtheit geprägte Internationale Gerichtshof für Menschenrechte zu sagen haben? So dass wir die Janusköpfigkeit sehen können, mit dem dort die Menschenrechte gemessen werden, die Achtung des Lebens, der Terrorismus und all diese Phänomen.

Die Kriegstagebücher aus Afghanistan, 25. Juli 2010, wurden auch veröffentlicht. Aufzeichnungen des Irak-Krieges. Beachten Sie diesen Satz: ‘Am 22. Oktober 2010 - vor wenigen Tagen - hat Wikileaks auf seiner Website eine Zusammenfassung unter der Bezeichnung Dokumente des Irak-Krieges bekannt gegeben, die 391.831 aus dem Pentagon durchgesickerte Dokumente über den Irak-Krieg und seine Besetzung im Zeitraum vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2009 enthält. Unter anderem werden hiermit die systematische Anwendung der Folter sowie die Anzahl von 109.032 Toten in Irak enthüllt, von denen 63%, d.h. 61.081, Zivilpersonen waren, 23.984 'als Aufständische etikettierte Feinde' und 15.196 so genannte 'aus dem Gastgeber Land’ bezeichnete. Was für eine Art und Weise, ein Land zu besuchen! ‘Und 3.771 tote 'Freunde', d.h. Angehörige der Koalition. Die Dokumente enthüllen, dass während eines Zeitraums von 6 Jahren jeden Tag durchschnittlich 31 Zivile umgekommen sind.’

Wer untersucht das? Wer wird dafür verantwortlich gemacht? Ja, das ist das Imperium. Das ist der gescheiterte US-Staat. Ich lese diesen Satz: ‘Diese Dokumente, die chronologisch und unter Kategorien geordnet sind, beschreiben tödliche Militäraktionen, die die US-Armee betreffen, einschließlich der Anzahl von ermordeten, verletzten oder verhafteten Personen als Ergebnis dieser Aktionen, sowie die genauen geographischen Standorte jedes Ereignisses. Außerdem detaillieren sie die darein verwickelten Militäreinheiten sowie die benutzten Waffen.’ Diese Details reichen für eine Untersuchung aus.

Was wird der US-Kongress dazu sagen? Dort ist unser Botschafter in Washington. Bist du noch der Botschafter dort? Ja, du bist Botschafter. Soviel wir hier wissen, hat man nichts gesagt, nicht wahr?

Hier steht: ‘Die Mehrzahl der Tagebucheintragungen wurden von Soldaten und Mitglieder des Nachrichtendienstes geschrieben, die die Berichte gehört hatten, die per Rundfunk von der Kampffront übertragen wurden.

'Zivile Opfer, die von den Koalitionskräften verursacht wurden. Gleichzeitig’, so steht hier, ‘ist eine große Anzahl von Angriffen und Todesopfern ans Licht gekommen, die sich infolge der von den Truppen gegen unbewaffnete Kraftfahrer abgegebenen Schüsse ergeben haben - aus Angst davor, dass diese selbstmörderische Terroristen wären.

Ein Bericht schildert, wie ein Kind ermordet und ein anderes verletzt wurde, als das Auto, in dem sie reisten, von den Schüssen der Truppen getroffen wurde. Als Entschädigung für diesen Angriff sind den Familienangehörigen 100.000 Afghani für das umgekommene Kind ausgezahlt worden, d.h. 1 600 Euro.’ Der Kapitalismus zahlt, 20.000 Afghani, d.h. 335 Euro, für das verletzte Kind und 10.000 Afghani, d.h. 167 Euro, für das Fahrzeug. Und das alles wird in den Berichten von denen, die sie aufsetzen, als ‘kleine Tragödien’, ‘kleine Tragödien’ geführt. Das ist die große Bedrohung, die größte Bedrohung, die heute der Planet erlebt.

Das Yankee-Imperium ist zweifellos in eine Phase des politischen, wirtschaftlichen und vor allem ethischen Verfalls eingetreten; aber, wer kann seine große militärische Macht abstreiten? Wenn man diese Faktoren miteinander in Verbindung bringt, verwandelt sich dieses, das mächtigste Imperium der Erdgeschichte, in eine noch größere Bedrohung für unsere Völker. Was bleibt uns zu tun übrig? Es wurde auch bereits gesagt: Einheit, Einheit und mehr Einheit.

Dass der US-Kongress ab Januar ein Kongress der Äußersten Rechten sein wird? Nun gut, das venezolanische Parlament soll ab 5. Januar ein Parlament der äußersten Linken sein.

Und ich lasse einen Aufruf an die Abgeordneten ergehen, an die Frauen und Männer, die vom Volk, von den Volks- und sozialen Bewegungen, von den Parteien der Revolution, gewählt wurden, ihnen obliegt ab 5. Januar eine große Verpflichtung.

Es ist wirklich noch nie da gewesen, und Eva erinnert uns daran. Wie kann hier weiterhin erlaubt werden, wo wir diese Verfassung haben – die uns soviel gekostet hat, wie viele Jahre des Kampfes, wie viel Schweiß, wie viel Blut, wie viele Anstrengungen; hier ist es sehr deutlich festgelegt, auch dort, in der ersten Verfassung, auf der ersten Unabhängigkeitsurkunde und in unserer erste Verfassung, wir sind ein souveränes Land -, und wir Gefahr laufen, dass man uns erneut ‘das einfältige Vaterland oder die einfältige Revolution’ nennt, oder noch volkstümlicher ausgedrückt ‘die Idioten-Revolution’; wie kann es möglich sein, dass wir erlauben, dass politische Parteien, NR-Organisationen, Persönlichkeiten der Konterrevolution weiter mit Abermillionen USD aus dem Yankee-Imperium finanziert werden und da umhergehen, und von der vollen Freiheit Gebrauch machen, um unsere Verfassung zu missbrauchen und zu verletzen und damit zu versuchen, das Land zu destabilisieren? Ich bitte flehentlich darum, ein sehr strenges Gesetz zu verabschieden, das so etwas vermeidet. Das muss die Art und Weise sein, wie wir auf die Yankee-Aggression, auf die imperiale Drohung antworten müssen, indem wir unsere Positionen radikalisieren, absolut nicht nachlassen, Standpunkte anpassen, fester auftreten, die revolutionäre Einheit konsolidieren. Wir brauchen nicht nur ein noch mehr nach links orientiertes Parlament, noch radikaler nach links orientiert, wir brauchen eine noch radikaler nach links orientierte Regierung, eine Streitkraft, General Rangel - Oberbefehlshaber, wir werden Sie endlich am Sonnabend, den 27. November, Tag der Luftwaffe befördern -, die sich noch radikaler revolutionär zusammen mit dem Volk behauptet.

In unseren zivilen und militärischen Reihen darf es keinen Platz für nicht eindeutig definierte Tendenzen geben. Nein, eine einzige Linie: die Radikalisierung der Revolution! Und das müssen wir dieser groben, staatenlosen Bourgeoisie zu spüren geben, sie muss das spüren. Diese venezolanische Bourgeoisie, ohne Scham und ohne Vaterland, muss wissen, dass es nicht ohne Folgen ist, wenn einer ihrer namhaftesten Vertreter vor keinem Geringeren als dem Kongress des Imperiums erscheint, um gegen Venezuela zu wettern, und danach will er hier weiterhin einen Fernsehsender haben. Und so in diesem Stil, so ungefähr! Die venezolanische Bourgeoisie muss wissen, dass ihr die Aggression gegen das Volk teuer zu stehen kommen wird, und sie darf nicht straflos umhergehen.

Ich erinnere mich - und dort sind José Vicente Rangel, Maduro. Genosse, vielen Dank dafür, dass Sie uns begleiten –, unter der Regierung von Betancourt wurden sogar ohne ein vorheriges Verfahren oder vorheriger Urteilsformeln Abgeordnete der Linksparteien verhaftet. Man hat sie ohne Beweise ins Gefängnis gebracht und ihnen die parlamentarische Immunität entzogen.

In wenigen Wochen wird eine Gruppe von rechtsextremen Abgeordneten diesen Saal betreten. Nun gut, man muss sie daran erinnern, dass es hier eine Verfassung gibt. Genauso wie hier sowohl die Kommunistische Partei Venezuelas als auch viele andere Parteien für illegal erklärt wurden, und vielen Abgeordneten auch ohne Beweise die parlamentarische Immunität entzogen wurde, sind andere, wie der große Fabricio Ojeda, der auf seinen Abgeordnetensitz verzichtet hat, in die Berge gegangen, wo er sein Blut für die Revolution und für das Volk geopfert hat. Ich stelle mir vor, das dieses ehrenwerte Parlament, unter Berücksichtigung seiner mehrheitlichen Vertretung der Volkskräfte, nicht akzeptieren wird, dass hier die ultrarechte Kraft erscheint und versucht, die Verfassungsordnung umzustürzen. Ich nehme an, dass der Staat, ich bin mir darüber sicher, dass der Staat alle Mechanismen zur Verteidigung der Verfassung und der Gesetze gegenüber den Aggressionen, die noch zu erwarten sind, in Gang setzen wird.

Also, die Bedrohung... Wie haben sie die Veranstaltung der Terroristen genannt? ‘Bedrohung in den Anden’, nicht wahr?, Nicolás; Gefahr in den Anden, das klingt wie der Titel eines Filmes, Gefahr in den Anden; Gefahr auf der Welt sollte man besser hinweisen oder warnen, die Gefahr besteht weltweit.

Gerade hat sich eine Situation dort auf der koreanischen Halbinsel ergeben. Als ich nach hier abgereist bin, waren die Berichte noch konfus, so konfus wie die Versenkung jenes Schiffes aus Südkorea, des Cheonan, aber später ergaben sich Beweise darüber, dass dieses Schiff von den Vereinigten Staaten versenkt wurde. Jetzt, auf einer kleinen Insel dieser jahrelang vom Yankee-Imperium geteilten, besetzt gehaltenen, verwüsteten Halbinsel, ereignet sich eine gespannte Situation: einige Bomben, einige Tote und Verletzte.

Fidel Castro warnt seit einigen Monaten vor den gefährlichen Risiken eines Atomkrieges. Vor kurzem war ich dort, ein weiteres Mal, und er hat mir seine Gedanken erklärt und dargelegt -selbstverständlich kennen wir ihn gut genug, es gibt nichts Besseres, als miteinander zu sprechen - und er sagte mir: ‘Chávez, ein winzig kleiner Schuss in dieser mit Massenvernichtungs- und Kernwaffenwaffen angefüllten Region kann sich zu einem Krieg ausweiten, der zuerst konventionell sein könnte...’; aber er ist davon überzeugt, dass dies direkt zu einem Atomkrieg führen wird, der das Ende der menschlichen Gattung kennzeichnen könnte. Also es handelt sich nicht um die Gefahr in den Anden, ihr Washingtoner Haifische; die Gefahr ist weltweit.

Hier, in Venezuela, wie Eva sagte, ist ein Licht angegangen, und in Lateinamerika, ein anderes; ein weiteres ist angegangen und dann weitere. Wir können heute sagen - nicht Venezuela; nein -: Lateinamerika ist der Kontinent der Hoffnung und das Yankee-Imperium kann die Türen der Hoffnung nicht schließen.

Wir, Venezolaner und Venezolanerinnen, haben seit Jahrhunderten aus irgendeinem Grund bzw. aus Gründen verschiedener Art immer in der Avantgarde dieser Kämpfe gestanden.

Dort sehe ich das Bildnis von Miranda, von Bolívar, da das von Martín Tovar y Tovar, Carabobo, und alles das las Roy und er sagte es mit Leidenschaft: Das steht hier in unseren Genen, in unserem Blut. Er gab einen Ausspruch von Mao, dem großen Steuermann, annähernd wieder.

Dieses Imperium, dieser gescheiterte Staat, der die Vereinigten Staaten sind, wird am Ende, trotz seiner unermesslichen Gewalt und seiner Drohungen, ein riesiger Papier-Tiger sein, und wir sind gezwungen, uns in echte Stahl-Tiger, kleine Stahl-Tiger zu verwandeln, unbesiegbar, unbeugsam.

Frau Präsidentin, ich versprach, mich kurz zu fassen. Ich sagte das am Anfang und wiederhole es: Ich bin der Meinung, dass alles, was hier zu sagen war, Eva Golinger, die tapfere Frau, und dieser tapfere Kavalier, der Abgeordnete Roy Daza, gesagt haben und es wurde in diesem Dokument aufgenommen, das, wie ich annehme, in allen vier Richtungen in Venezuela und darüber hinaus in Lateinamerika zirkulieren wird.

Ich bedanke mich für die Einladung zu dieser Veranstaltung; ich danke für diese Geste und als Einer mehr schließe ich mich sozusagen diesem riesigen Bataillon zur Verteidigung Venezuelas, in Verteidigung des venezolanischen Vaterlandes an.

Wenn man das Gemälde ansieht, dann scheint es mehr als ein Gemälde ein monumentales Werk von Tovar y Tovar zu sein, man sieht hier die Infanterie; da die Kavallerie. Suchen wir unsere Inspiration dort: Infanterie, Bajonette aufsetzen, im Laufschritt! Kavallerie, mit Galopp zur Verteidigung des bolivarianischen Vaterlandes, der Bolivarianischen Allianz unserer Völker!“

„Nieder mit dem Yankee-Imperium!”, rief er zum Schluss und ließ die ALBA, das Vaterland und die Revolution hochleben.

Es gibt nicht den geringsten Zweifel darüber, dass Chávez, ein Mann mit militärischem Beruf, der mehr zur Einflussnahme durch Überzeugen und zum Dialog als zur Gewalt neigt, nicht zögern wird zu vermeiden, dass die pro-imperialistische und anti-patriotische Rechte betrogene Venezolaner gegen die öffentliche Gewalt schleudert, um die Straßen von Venezuela mit Blut zu beflecken.

In Bolivien und in Venezuela hat die imperialistische Mafia eine dermaßen eindeutige und energische Antwort erhalten, wie sie es sich vielleicht nicht vorgestellt hatte.


Fidel Castro Ruz

25. November 2010
6:34 Uhr

Sonntag, 21. November 2010

Die NATO, Weltgendarm

Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO, Weltgendarm

Vielen Menschen wird allein beim Hören dieses Namens übel.

Am Freitag, den 19. November 2010, haben die 28 Mitglieder jener kriegerischen, von den Vereinigten Staaten aus der Taufe gehobenen Einrichtung in Lissabon, Portugal, beschlossen, das zu schaffen, was sie zynisch als „neue NATO“ bezeichnen.

Diese entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Instrument des vom Imperialismus gegen die Sowjetunion entfesselten Kalten Krieges, d.h. gegen jenes Land, dem sein Sieg über den Nazismus Opfer in einer Größenordnung von zweistelliger Millionenhöhe und eine kolossale Zerstörung gekostet hatte.

Gegen die UdSSR mobilisierten die Vereinigten Staaten, außer einem ehrlichen Teil der europäischen Bevölkerung, die Äußerste Rechte und den gesamten nazifaschistischen Abschaum von Europa, der voller Hass war und bereit, die nach dem Tode von Lenin von den Führungspersönlichkeiten der UdSSR selbst begangenen Fehler bis aufs Letzte auszunutzen.

Das sowjetische Volk ist auf der Grundlage großer Opfer in der Lage gewesen, die atomare Parität aufrecht zu erhalten und den nationalen Befreiungskampf zahlreicher Völker gegen die Bemühungen der europäischen Staaten zur Beibehaltung des über Jahrhunderte mit Gewalt aufgezwungenen kolonialen Systems zu unterstützen; jener Staaten, die sich in der Nachkriegszeit mit dem Yankee-Imperium verbündeten, das die Befehlsgewalt der Konterrevolution auf der Welt übernahm.

In nur 10 Tagen – weniger als zwei Wochen – hat die Weltöffentlichkeit drei bedeutende und unvergessliche Lektionen erteilt bekommen: G-20, APEC und NATO, in Seoul, Yokohama und Lissabon, sodass alle ehrlichen Menschen, die lesen und schreiben können, und deren Geist nicht durch die bedingten Reflexe des Medienapparats des Imperialismus verkrüppelt worden ist, eine reale Ideen jener Probleme haben können, die heute der Menschheit zu schaffen machen.

In Lissabon wurde kein einziges Wort ausgesprochen, das den Milliarden Menschen, die unter Armut, Unterentwicklung, Mangel an Nahrungsmitteln, Wohnungen, Gesundheitsbetreuung, Bildung und Jobs leiden, auch nur eine Hoffnung übermitteln würde.

Im Gegenteil, Anders Fogh Rasmussen, die dünkelhafte Figur, die als Chef der Militärmafia der NATO erscheint, hat im Tone eines Nazi-Führerchens erklärt, dass das „neue strategische Konzept“ dazu diene, um „an jeglichem Ort der Welt zu handeln“. Nicht umsonst hätte die Regierung der Türkei beinahe ihr Veto gegen seine Ernennung eingelegt, als Fogh Rasmussen – ein dänischer Neoliberaler – als Premierminister von Dänemark unter dem Vorwand der Pressefreiheit im April 2009 die Autoren schwerwiegender Beleidigungen gegen den Propheten Mohammed verteidigte, einer von allen muslimischen Gläubigen geachteten Figur.

Nicht wenige auf der Welt erinnern sich an die enge Zusammenarbeit zwischen der Regierung von Dänemark und den „Nazi“-Invasoren während des Zweiten Weltkriegs.

Die NATO, ein im Schoße des Yankee-Imperiums ausgebrüteter Raubvogel, und sogar mit solchen taktischen Atomwaffen ausgerüstet, die eine mehrfache Zerstörungskraft im Vergleich zu jener entwickeln können, die die Stadt Hiroshima auslöschte, wurde von den Vereinigten Staaten in den völkermörderischen Krieg von Afghanistan involviert, noch komplizierter als das Abenteuer von Kosovo und der Krieg gegen Serbien, wo sie die Stadt Belgrad massakrierten und kurz davor standen, ein Desaster zu erleben, wenn die Regierung jenes Landes standhaft geblieben wäre, anstelle auf die europäischen Einrichtungen der Gerichtsbarkeit in Den Haag zu vertrauen.

Die ruhmlose Erklärung von Lissabon behauptet in einem ihrer Punkte auf ungenaue und abstrakte Art Folgendes:

„Unterstützung der regionalen Stabilität, der demokratischen Werte, der Sicherheit und Integration im Euroatlantischen Raum auf dem Balkan.“

„Die Mission in Kosovo ist auf eine geringere und in höherem Grade flexible Präsenz orientiert.“

Jetzt?

Auch Russland wird es nicht so einfach vergessen können: Tatsache ist, als Jeltsin die UdSSR desintegrierte, haben die Vereinigten Staaten die Grenzen der NATO und ihre atomaren Angriffsbasen ausgehend von Europa und Asien in Richtung des Herzens von Russland vorgerückt.

Jene neuen militärischen Einrichtungen bedrohten ebenfalls die Volksrepublik China und andere asiatische Länder.

Als das im Jahr 1991 geschah, konnten hunderte von SS-19, SS-20 und anderen mächtigen sowjetischen Waffen in wenigen Minuten die Militärstützpunkte der Vereinigten Staaten und der NATO in Europa erreichen. Keiner der Generalsekretäre der NATO hätte sich getraut, mit solcher Arroganz zu sprechen, wie es Rasmussen getan hat.

Das erste Abkommen über Begrenzung der Atomwaffen wurde zu so einem frühen Zeitpunkt wie dem 26. Mai 1972 zwischen dem US-Präsidenten Richard Nixon und dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei Leonid Breschnew unterzeichnet und hatte zum Ziel, die Anzahl der Antiraketen-Flugkörper zu beschränken (ABM-Vertrag) und bestimmte Punkte vor Raketen mit atomarem Sprengkopf zu schützen.

Breschnew und Carter haben 1979 in Wien neue Abkommen unterzeichnet, die als SALT II bekannt sind, aber der Senat der Vereinigten Staaten hat sich geweigert, jene Abkommen zu ratifizieren.

Die neue, von Reagan mit der Strategic Defense Initiative (Strategische Verteidigungsinitiative) geförderte Aufrüstung, setzte den SALT- Abkommen ein Ende.

Die sibirische Gaspipeline war schon von der CIA gesprengt worden.

Dagegen war im Jahr 1991 von Bush Senior und Gorbatschow ein neues Abkommen unterzeichnet worden, fünf Monate vor dem Zusammenbruch der UdSSR. Zum Zeitpunkt dieses Ereignisses gab es das sozialistische Lager schon nicht mehr. Jene Länder, die durch die Rote Armee von der Nazi-Besetzung befreit worden waren, waren nicht einmal in der Lage, ihre Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten. Rechte Regierungen, die an die Macht kamen, sind mit Waffen und Marschgepäck zur NATO übergelaufen und in die Hände der Vereinigten Staaten gestürzt. Die der DDR, die unter der Leitung von Erich Honecker große Anstrengungen unternommen hatte, konnte die ideologische und konsumorientierte Offensive nicht besiegen, die aus der Hauptstadt selbst, aus dem von den westlichen Truppen besetzten Teil, lanciert worden war.

Als virtueller Herrscher über die Welt verstärkten die Vereinigten Staaten ihre gewagte und kriegerische Politik.

Aufgrund eines gut manipulierten Prozesses löste sich die UdSSR in ihre Bestandteile auf. Den Todesstoß versetzte ihr Boris Jeltsin am 8. Dezember 1991, als er in seiner Funktion als Vorsitzender der Russischen Föderation erklärte, dass die Sowjetunion zu existieren aufgehört hat. Am 25. desselben Monats und Jahres wurde die rote Fahne mit der Sichel und dem Hammer vom Kreml eingeholt.

Ein drittes Abkommen über strategische Waffen wurde schließlich von George H. W. Bush und Boris Jeltsin am 3. Januar 1993 unterzeichnet. Dieses verbat die Anwendung der interkontinentalen ballistischen Raketen, (ICBM – gemäß englischer Abkürzung) mit Mehrfachsprengköpfen. Es wurde am 26. Januar 1993 vom US-Senat mit einem Abstimmungssieg von 87 Stimmen zu 4 ratifiziert.

Russland hatte die Wissenschaft und Technologie der UdSSR geerbt, – die trotz des Krieges und der riesigen Opfer in der Lage gewesen ist, ihre Macht dem riesigen und reichen Yankee-Imperium gleichzustellen – den Sieg gegen den Faschismus, die Traditionen, die Kultur und die ruhmreiche Geschichte des russischen Volkes.

Der Krieg von Serbien, einem slawischen Volk, hatte äußerst hart seine Stoßzähne in die Sicherheit des russischen Volkes hineingetrieben, etwas, was keine Regierung sich zu ignorieren erlauben konnte.

Die russische Duma – die wegen dem ersten Krieg von Irak und dem von Kosovo, in dem die NATO das serbische Volk massakrierte, empört war – weigerte sich, das START II-Abkommen zu ratifizieren und unterzeichnete dasselbe erst im Jahr 2000, und dies geschah, um den ABM-Vertrag zu retten zu versuchen, an dessen Aufrechterhaltung die Yankees zu jenem Zeitpunkt kein Interesse mehr hatten.

Die Vereinigten Staaten sind bemüht, ihre enormen Medien-Ressourcen dazu zu verwenden, um die Meinung der Weltöffentlichkeit nach ihrem Willen aufrecht zu erhalten, sie zu täuschen und zu verwirren.

Die Regierung jenes Landes durchläuft aufgrund seiner Kriegsabenteuer eine schwierige Etappe. Im Krieg von Afghanistan sind alle NATO-Länder ohne Ausnahme involviert und mehrere andere Länder der Welt, dessen Völkern jenes Gemetzel verhasst und ekelhaft ist, wo in geringerem oder höherem Maße solche reichen Industrieländer wie Japan und Australien und andere der Dritten Welt verwickelt sind.

Worin besteht das Wesentliche des im April dieses Jahres von den Vereinigten Staaten und Russland vereinbarten Abkommens? Beide Seiten verpflichten sich, die Anzahl der strategischen Atomsprengköpfe auf 1.550 zu verringern. Über die Atomsprengköpfe von Frankreich, des Vereinigten Königreichs und von Israel, die alle in der Lage sind, Russland Schläge zu versetzen, kein Wort. Über die taktischen Atomwaffen, von denen einige viel mächtiger sind als jene, die die Stadt Hiroshima auslöschte, wird auch nichts verlautbart. Ebenfalls nicht erwähnt wird die tödliche Zerstörungskraft zahlreicher konventioneller Waffen, der funkelektronischen und anderer Waffensysteme, denen die Vereinigten Staaten ihr zunehmendes Militärbudget gewidmet haben, das höher als das aller anderen Nationen zusammen genommen ist. Beide Regierungen wissen, und vielleicht viele der anderen dort zusammengekommenen, dass ein dritter Weltkrieg der letzte sein würde. Welcher Art Illusionen können sich die NATO-Mitglieder machen? Worin besteht die Unbekümmertheit, die von diesem Treffen für die Menschheit ausgeht? Welcher Nutzen kann für die Länder der Dritten Welt, und einschließlich für die Weltwirtschaft erwartet werden?

Sie können nicht einmal die Hoffnung anbieten, dass die Wirtschaftskrise überwunden werden wird, bzw. wie lange jene Erholung andauern wird. Die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand der Vereinigten Staaten, nicht nur die der Zentralregierung, sondern die aller anderen öffentlichen und privaten Einrichtungen jenes Landes, erreicht schon eine Zahl, die dem BIP der Welt im Jahr 2009 gleichkommt, das 58 Billionen Dollar betrug. Haben sich etwa die in Lissabon Versammelten gefragt, woher diese fabelhaften Ressourcen hergekommen sind? Einfach aus den Volkswirtschaften aller anderen Länder der Welt, denen die Vereinigten Staaten während 40 Jahren in Devisen verwandelte Scheine ausgehändigt haben, deren Golddeckung unilateral aufgehoben wurde, und jetzt ist der Wert jenes Metalls 40 Mal höher. Jenes Land verfügt noch über das Vetorecht im Internationalen Währungsfonds und in der Weltbank. Warum wurde das nicht in Portugal diskutiert?

Die Hoffnung, die Truppen der Vereinigten Staaten, der NATO und ihrer Verbündeten aus Afghanistan abzuziehen, ist idyllisch. Sie werden jenes Land verlassen müssen, bevor sie besiegt dem afghanischen Widerstand die Macht übergeben werden. Selbst die Verbündeten der Vereinigten Staaten beginnen schon anzuerkennen, dass Jahrzehnte vergehen könnten, bevor dieser Krieg zu Ende geht. Wird die NATO bereit sein, jene Zeit dort zu bleiben? Werden das die eigenen Bürger jeder der dort versammelten Regierungen zulassen? Es ist nicht zu vergessen, dass ein bevölkerungsreiches Land wie Pakistan eine gemeinsame Grenze kolonialen Ursprungs mit Afghanistan hat und einen nicht zu verachtenden Prozentsatz seiner Bevölkerung teilt.

Ich kritisiere Medwedjew nicht, er tut sehr gut daran zu versuchen, die Zahl der auf sein Land gerichteten Atomsprengköpfe zu begrenzen. Barack Obama kann keinerlei Rechtfertigung erfinden. Es wäre lächerlich sich vorzustellen, dass jene kolossale und kostspielige Entfaltung des Raketenabwehrschilds zum Schutz von Europa und Russland vor den iranischen Raketen sei, die aus einem Land kommen, das nicht einmal ein einziges nukleares taktisches Artefakt besitzt. So etwas kann nicht einmal in einem Comic-Heft behauptet werden.

Obama hat schon zugegeben, dass sein Versprechen, die US-Soldaten aus Afghanistan abzuziehen, sich hinauszögern und die Steuern für die reichsten Steuerzahler sofort aufheben könnten. Nach dem Nobelpreis müsste man ihm den Preis des „größten Schlangenbeschwörers“ erteilen, den es je gegeben hat.

Wenn man die Autobiographie von W. Bush berücksichtigt, die schon zu einem „Bestseller“ gemacht wurde, und die irgendein intelligenter Verfasser für ihn erarbeitet hat, warum hat man ihm nicht die Ehre erwiesen, ihn nach Lissabon einzuladen? Mit Sicherheit wäre die Extreme Rechte, die „Tea party“ von Europa, glücklich darüber.



Fidel Castro Ruz

21. November 2010
20:36 Uhr

Mittwoch, 17. November 2010

Fidels Nachricht an die Studenten

Liebe Studenten und andere Gäste!

Ich bin sehr zufrieden über die Anwesenheit des Hochschulministers, der Rektoren der Universität und Hochschulen von Havanna und einer Vertretung des Kommunistischen Jugendbundes unter Vorsitz ihrer Ersten Sekretärin und der Provinz- und Landesleitung des Mittleren Reife-Schüler-Verbandes bei dieser Zusammenkunft.

Ich erinnere mich sehr gut an jenen 17. November 2005. Es war eine Gedenkfeier anlässlich des Internationalen Studententages. Ihr, d.h. die Universitätsstudenten, hattet beschlossen, dass ich an jenem Tag eine Rede halten sollte. Man hatte mir gesagt, dass 60 Jahre seit meiner Immatrikulation an der Universität Ende 1945 vergangen waren. Ich war damals etwas jünger als heute, ich war in eurem Alter. Aber wir haben eine Lebens-Etappe gemeinsam gelebt.

Ich dachte, dass jene Zusammenkunft von vor 5 Jahren an der Universität Havanna sich nicht wiederholen würde. Ich war schon 79 Jahre alt geworden. Aber vor knapp zwei Monaten, genauer gesagt, als ich am 10. September 2010 im Audimax das zweite Buch unseres revolutionären Befreiungskrieges „La contraofensiva estratégica“ (Die strategische Gegenoffensive) vorgestellt hatte, unterhielt ich mich anschließend mit vielen Veteranen jener Kämpfe und grüßte am Campusausgang eine enthusiastische Gruppe Universitätsstudentenführer, die dort warteten. Ich führte einen Austausch mit ihnen, sie erklärten mir, dass sie ungeduldig auf den 17. warten, damit ich zu ihnen über die Rede spreche.

Ich fand diese Gruppe nett. Sie wollten keine „Kulturrevolution“, sie wollten nur erneut eine Reflexion über die an jenem Tag dargelegten Ideen hören.

Jenes Treffen gehörte schon ihnen. Mir schien, dass zwischen dem 10. September und dem 17. November viel Zeit vergehen würde; mir gingen andere Dinge durch den Kopf und ich antwortete ihnen: „wir sehen uns an jenem Tag“.

Ich wusste jedoch, dass jene Rede Empörung erweckt hatte, und zwar aufgrund des Augenblicks, den wir gerade angesichts eines mächtigen Feindes erlebten, der uns immer mehr bedrohte, unsere Wirtschaft eisern mit einer Blockade belegte und sich bemühte, die Unzufriedenheit zu verbreiten, indem er die Verletzung der Gesetze und die illegalen Ausreisen förderte und dem Land junge, kulturell und fachlich gut vorbereitete Arbeitskraft-Reserven wegnahm. Viele von ihnen wurden später zu rechtswidrigen Aktivitäten und bis zu Straftaten geführt.

Es bestand auch meine eigene Tendenz zur Selbstkritik und der Ironie bezüglich unserer eigenen Handlungen. Auch wenn ich bissig war bei meinen Worten, so habe ich doch Prinzipien verteidigt und keine Zugeständnisse gemacht.

An alles das erinnerte ich mich, aber nicht an die genauen, von mir verwendeten Worte, die Gesamtheit der angeführten Argumente und die bedeutende Länge der Rede.

Ich bat die Archive des Staatsrats um eine wörtliche Abschrift derselben und stellte fest, dass es 115 Seiten ohne Leerzeilen dazwischen waren, was über 200 wie diese hier bedeutet, die knapp über 40 sind.

Während der letzten Wochen war die Arbeit sehr intensiv und vielen Dingen gewidmet, darunter Zusammenkünften zu Interviews mit dem Haupteditor der Website Global Research, Michel Chossudovsky; dem erdrückenden Wahlsieg der Äußersten Rechten in den Vereinigten Staaten, und innerhalb derselben der faschistischen Gruppe der Tea Party ; der Wirtschaftskrise ohnegleichen; dem vom G-20-Gipfel in Seoul aus der Nähe verfolgten Devisenkrieg; dem APEC-Gipfel in Yokohama, Japan, und in zwei Tagen dem NATO-Gipfel in Portugal vom 19. und 20. November, der auch aus der Nähe verfolgt werden muss.

Trotz alledem konnte ich mich nicht damit abfinden, unser Treffen auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen oder abzusagen.

Gestützt auf den Originaltext, habe ich dort die wichtigsten Ideen der Rede herausgesucht, die ich damals gehalten habe, um sie euch mit den selben Worten darzulegen, die ich zu jenem Zeitpunkt verwendet habe. Um es kürzer zu halten, habe ich zahlreiche Beispiele ausgelassen, die meine dargelegten Kriterien ergänzten.

Ich muss bekennen, dass mich die Aktualität der vorgetragenen Ideen überraschte, die fünf Jahre danach aktueller sind als damals, denn viele standen in Verbindung zur Zukunft, und die Tatsachen haben sich so gestaltet, wie vorausgesehen, nur dass heute die verfügbaren Kenntnisse über solche Phänomen wie den Klimawechsel, die alles Vorangegangene übersteigende Wirtschaftskrise, die Kriegsgefahren und die Hinwendung der imperialen Macht zum Faschismus von den jungen Studenten eine Maximum an Aufopferung und Anstrengungen im ideologischen Kampf verlangen.

Eine der ersten von mir dargelegten Ideen war folgende:

„Die Gesamtheit der Faktoren, die das Leben ermöglichten, ergaben sich nach Tausenden von Millionen Jahren auf dem Planeten Erde, dieses gebrechliche Leben, dass innerhalb begrenzter Temperaturbereiche geschehen kann, zwischen einigen wenigen Graden unter Null und einigen wenigen Graden über Null…“

„Ich versuchte, mich zu erinnern, wie jene Universitäten waren, mit was wir uns beschäftigten, um was wir uns Sorgen machten. Wir machten uns Sorgen um diese Insel, um diese kleine Insel. […] Man sprach noch nicht von Globalisierung, es gab kein Fernsehen, es gab kein Internet, es gab keine Sofortkommunikation von einem Ende zum anderen des Planeten. […] Zumindest zu meiner Zeit, so um 1945, erreichten unsere Passagierflugzeuge gerade mal so Miami…“

„…Ja, ein schrecklicher Krieg war gerade zu Ende, der ungefähr 50 Millionen Menschenleben gekostet hat und ich spreche von jenem Moment, von 1945, als ich in die Universität eintrat, am 4. September. Nun gut, zu jener Zeit trat ich ein und ihr habt euch natürlich die Freiheit herausgenommen, jenen Jahrestag an jeglichem Tag jenes Jahres zu feiern.“

Später fragte ich: „Was ist das für eine Welt, wo ein barbarisches Imperium das Recht proklamiert, überraschend und vorbeugend 60 oder mehr Länder angreifen zu dürfen, wo es in der Lage ist, den Tod in jeglichen Winkel der Welt zu bringen, indem die im höchsten Grade ausgetüftelten Waffen und Tötungstechniken verwendet werden?“

„Gerade jetzt droht das Imperium den Iran anzugreifen, wenn er Kernkraftstoff produziert.“

„Heutzutage wird schon in der internationalen Sphäre debattiert, an welchem Tag und zu welcher Stunde, oder ob es das Imperium sein wird, oder ob es den israelischen Satelliten für die vorbeugende und überraschende Bombardierung von Forschungszentren, die versuchen die Herstellungstechnologie für Kernkraftstoff zu finden, verwenden wird – wie es ihn im Irak verwendete.“

„…jenes Land fordert sein Recht, atomaren Brennstoff zu erzeugen, wie jegliche Nation der industrialisierten Länder, und nicht gezwungen zu werden, die Reserve eines anderen Rohstoffes zu zerstören, der nicht nur als Energiequelle dient, sondern als Quelle für zahlreiche Erzeugnisse, für Düngemittel, für Textilien, für unendlich viele Materialien, die heutzutage universell Verwendung finden.“



„… wir werden sehen, was geschieht, wenn es ihnen einfällt, den Iran zu bombardieren, um jegliche Einrichtung zu zerstören, die es ihm ermöglicht, Kernkraftstoff zu erzeugen.“

„Kuba hat niemals die Herstellung von Atomwaffen vorgenommen […] Wir besitzen eine andere Art Waffen, es sind unsere Ideen […] Wir besitzen Waffen von der Macht von Atomwaffen […] kraft der unbesiegbaren Macht der moralischen Waffen. [...] wie wir auch nie auf die Idee gekommen sind, nach biologischen Waffen zu suchen. [...] Waffen, um den Tod zu bekämpfen, um AIDS zu bekämpfen, um Krankheiten zu bekämpfen, um Krebs zu bekämpfen, dem widmen wir unsere Ressourcen…“

„…an jeglichem Ort der Welt befindet sich ein geheimes Gefängnis, wo die Verteidiger der Menschenrechte foltern. Es sind die selben, die dort in Genf ihren Schäfchen, einem nach dem anderen, befehlen, gegen Kuba zu stimmen, gegen das Land, das die Folter nicht kennt, zu Ruhm und Ehre dieser Generation, zu Ruhm und Ehre dieser Revolution, zu Ruhm und Ehre eines Kampfes um Gerechtigkeit, um die Unabhängigkeit, um die menschliche Würde, die ihre Reinheit und Würde unversehrt erhalten soll!“

„…Heute Morgen kamen Nachrichten an, die über die Verwendung von weißem Phosphor in Fallujah berichteten, dort, wo das Imperium entdeckte, dass ein praktisch entwaffnetes Volk nicht besiegt werden konnte. Und die Invasoren sahen sich in solch einer Situation, dass sie weder gehen noch bleiben konnten: wenn sie gehen würden, würden die Kämpfer zurückkommen; wenn sie bleiben würden, würden sie diese Truppen an anderen Stellen benötigen. Es sind schon mehr als 2 000 junge US-amerikanische Soldaten umgekommen und einige fragen sich: bis wann werden sie in einem ungerechten Krieg sterben?…“

„Sie haben die Anwerbung für die Armee in eine Beschäftigungsquelle verwandelt, sie nehmen Arbeitslose für ihre ungerechten Kriege unter Vertrag. […] Und wir erhielten Nachrichten, dass immer weniger Afroamerikaner bereit sind, sich von der Armee anheuern zu lassen, trotz der Arbeitslosigkeit und der Ausgrenzung, der sie unterworfen sind…“

„Sie suchen Lateinamerikaner, Emigranten, die bei dem Versuch, dem Hunger zu entfliehen, die Grenze überquerten, diese Grenze wo jedes Jahr mehr als 500 Immigranten sterben, viel mehr in 12 Monaten, als während 28 Jahren des Vorhandenseins der Berliner Mauer starben.“

„… So traten die Jugendlichen in diese Universität ein, die übrigens nicht die Universität der einfachen Leute war. Sie war die Universität der mittleren Schichten der Bevölkerung, die Universität der Reichen des Landes, obwohl die jungen Leute normalerweise über den Ideen ihrer Klasse standen und viele von ihnen waren imstande zu kämpfen, und so haben sie während der gesamten Geschichte Kubas gekämpft.“

„Acht Studenten wurden 1871 erschossen und waren Fundamente der nobelsten Gefühle und des rebellischen Geistes unseres Volkes…“

„Mella war einer von ihnen, auch er aus der Mittelschicht stammend; denn diejenigen der ärmsten Schichten, die Kinder der Bauern, konnten weder lesen noch schreiben…“

„… ich erwähnte Mella, ich könnte Guiteras nennen, könnte Trejo nennen, der […]am 30. September starb, im Kampf gegen Machado..“

„… als mit aller Härte die Batista-Tyrannei wiederkehrte, kämpften viele Studenten und starben viele Studenten. Und jener junge Mann aus Cardenas, Manzanita, so nannte man ihn, der immer heiter, immer jovial, immer herzlich zu allen anderen war, stach durch seinen Mut, seine Standhaftigkeit hervor [...]wenn er […] der Polizei die Stirn bot.“

„Wenn man zu dem Haus geht, wo Echeverria wohnte – José Antonio, so wollen wir ihn nennen – dann sieht man, dass es ein gutes Haus ist, ein ausgezeichnetes Haus. Seht, wie die Studenten oft über ihre soziale Herkunft und die ihrer Klasse hinweg gingen, in diesem Alter von so vielen Hoffnungen, so vielen Träumen.“



„In jener Universität gab es, um Medizin zu studieren, nur eine einzige Fakultät und ein einziges Lehrkrankenhaus, und viele erhielten Preise, den ersten Preis in Medizin und manche, sogar unter den Chirurgen, ohne je jemanden operiert zu haben.“

„Einige erreichten es [...] So entwickelten sich gute Ärzte, keine große Anzahl Ärzte, – es gab eine Menge Ärzte, […] die ohne Anstellung waren und als die Revolution siegte, gingen sie eben genau in die Vereinigten Staaten, und es blieb die Hälfte, 3.000 und 25% der Dozenten. Davon ausgehend begannen wir, zu dem Land zu werden, das sich schon fast als Hauptstadt der Weltmedizin erhebt.“

„… das Land hat schon mehr als 70.000 Ärzte.“

„Wir begannen die Universität gegen Ende des Jahres 1945, und begannen unseren bewaffneten Kampf in der Moncada am 26. Juli 1953, […] fast acht Jahre danach, und die Revolution siegte fünf Jahre, fünf Monate und fünf Tage nach der Moncada, nach einer langen zurückgelegten Strecke durch Gefängnisse, das Exil und den Kampf in den Bergen.“

„… wir kannten nicht einmal genau die Gesetze der Schwerkraft, wir gingen bergauf und kämpften gegen das Imperium, welches schon das mächtigste war, [...] als es noch eine andere Supermacht gab, [...] wir marschierten bergaufwärts und gewannen an Erfahrung, bergauf marschierend stärkten sich unser Volk und unsere Revolution, bis wir in der Gegenwart ankamen.“

„… das menschliche Wesen ist das einzige, das [...] in der Lage ist, über alle Instinkte hinweg zu gehen. [...] die Natur erlegt ihm die Instinkte auf, die Erziehung erlegt ihm die Tugenden auf…“

„… dass die menschlichen Wesen trotz der Unterschiede zwischen ihnen in einem Moment Eins sein können oder [...] durch die Ideen Millionen sein können.“

„Es sind die Ideen, die uns einen, es sind die Ideen, die uns zum kämpfenden Volk machen, es sind die Ideen die uns, und nicht nur individuell, sonders kollektiv, zu Revolutionären machen. Und so ist es schließlich [...] dass ein Volk nie besiegt werden kann…“

„… hier, 90 Meilen vom riesigen Imperium entfernt, vom mächtigsten, das jemals im Verlauf der Geschichte existierte. Und es sind 46 Jahre vergangen und die Möglichkeit, die kubanische Nation auf die Knie zu zwinge, ist weiter entfernt als je, jene Nation, die sie einige Zeit erniedrigten und beleidigten…“

„Ich glaube es war Agramonte, andere sagen, dass es Céspedes war, der den Pessimisten antwortend sagte […] als er 12 Männer hatte: [...] mit 12 Mann macht man ein Volk. [...] jenes, was sich ein revolutionäres Gewissen nennt, was die Summe vieler Gewissen ist [...] Es ist Tochter der Vaterlandsliebe und der Liebe zur Welt, die jenes nicht vergisst, das vor mehr als 100 Jahren ausgesprochen wurde und lautet, dass Vaterland Menschheit ist.“

„Niemals werden wir diejenigen vergessen, die über so viele Jahre hinweg unsere Arbeiterklasse und Berufstätigen waren, die Jahrzehnte der Aufopferung durchlebt haben, die Söldnerbanden in den Bergen, die Angriffe, wie in Girón, die tausenden Sabotageakte, die so viele Menschenleben gekostet haben, unter den Arbeitern der Zuckerrohrernte, der Zuckerwerke, den Industriearbeitern, im Handel, oder in der Handelsflotte, oder im Fischfang, die plötzlich mit Kanonenschüssen und Bazookas angegriffen wurden, nur weil wir Kubaner waren, nur, weil wir die Unabhängigkeit wollten, nur, weil wir das Schicksal unseres Volkes verbessern wollten…“

„Kuba spricht, wenn es sprechen muss, und Kuba hat viele Dinge zu sagen, aber es hat es weder eilig, noch ist es ungeduldig. Es weiß sehr gut, wo und wie es dem Imperium Schläge verteilen muss, seinem System und seinen Lakaien.“

„… glaube ich, dass diese Menschheit und die großen Dinge, die sie zu schaffen fähig ist, erhalten werden müssen, solange sie erhalten werden können.“

„… dieses achtenswerte und wunderbare Volk […], gestern Samen und heute gewachsener Baum mit tiefen Wurzeln; gestern mit potentiellem Edelmut und heute mit verwirklichtem Edelmut; gestern mit Kenntnissen in seinen Träumen und heute mit wirklichen Kenntnissen, obwohl diese gigantische Universität, die Kuba heute ist, gerade erst beginnt.“

„… wie neue Leitungskräfte, und junge Leitungskräfte, auftauchen.“

„Wie ihr wisst, begehen wir einen Kampf gegen Laster, gegen die Abzweigung von Mitteln, gegen Diebstahl …“

„… glaubt nicht, dass das Stehlen von Materialien und Mitteln neu ist, oder der Sonderperiode eigen; die Sonderperiode hat es zugespitzt, denn die Sonderperiode hat viel Ungleichheit geschaffen und die Sonderperiode hat es möglich gemacht, dass bestimmte Leute viel Geld haben.“

„Zu der Zeit, von der ich spreche, brauchte man 800 Kilogramm Zement, um eine Tonne Beton zu produzieren, und eine Tonne guten Betons [...] aber der Verbrauch muss ungefähr 200 Kilogramm sein. Seht, wie verschwendet wurde, wie Mittel abgezweigt wurden, wie gestohlen wurde.“

„In diesem Kampf gegen die Laster wird es mit niemandem einen Burgfrieden geben [...] und wir appellieren an die Ehre jedes Bereichs. Eines sind wir uns sicher: dass es in jedem Menschen eine hohe Dosis von Scham gibt. Wenn er mit sich allein ist, ist er kein strenger Richter, obwohl, meines Erachtens, die erste Pflicht eines Revolutionärs ist, mit sich selbst äußerst streng zu sein.“

„Kritik und Selbstkritik, das ist sehr richtig, das gab es nicht; aber wenn wir die Schlacht führen werden, muss man Geschosse größeren Kalibers aufführen, man muss zur Kritik und Selbstkritik im Saal übergehen, in der Gruppe und dann außerhalb der Gruppe, dann im Kreis und dann im Land.“

„Dann können andere Fragen auftreten: Wie viel verdienen wir? Und wenn die Frage kommt, wie viel wir verdienen, beginnt man den Traum zu verstehen, dass jeder von seinem Gehalt oder seiner gerechten Rente lebe.“

„… es uns zu Bewusstsein gekommen ist, und dass das ganze Leben ein Lernen ist, bis zur letzten Sekunde, und viele Dinge beginnst du in einem Moment zu sehen…”

„Eine Schlussfolgerung, die ich nach vielen Jahren gezogen habe: unter den vielen Fehlern, die wir alle gemacht haben, war der bedeutendste Fehler zu glauben, dass jemand etwas vom Sozialismus verstand, oder dass jemand wusste, wie der Sozialismus aufgebaut wird. Es schien eine erforschte Wissenschaft zu sein, so erforscht, wie das elektrische System, das einige erdacht hatten, die sich für Experten für elektrische Systeme hielten. [...] wir sind Idioten, wenn wir zum Beispiel glauben, dass die Ökonomie - und die zehntausenden Ökonomen, die es im Land gibt, mögen mir verzeihen - eine exakte und ewige Wissenschaft sei, die es seit der Epoche von Adam und Eva gab.“

„Der ganze dialektische Sinn geht verloren, wenn jemand glaubt, dass diese heutige Ökonomie genauso ist, wie die vor 50 Jahren, oder vor 100 Jahren, oder vor 150 Jahren, oder dass sie genauso ist, wie in der Epoche von Lenin, oder in der Epoche von Karl Marx. Tausend Meilen weit entfernt ist mein Denken vom Revisionismus, ich verehre Marx, Engels und Lenin wirklich.“



„Dann, als ich als Student erfuhr, was der utopische Kommunismus theoretisch gesehen war, entdeckte ich, dass ich ein utopischer Kommunist war, denn alle meine Ideen gingen davon aus: „Dies ist nicht gut, dies ist schlecht, dies ist Unsinn. Wie soll es die Überproduktionskrisen und den Hunger geben, wenn […] es mehr Kapazität gibt, um Reichtum zu schaffen. „Wäre es nicht einfacher, sie zu produzieren und zu verteilen?“

„Zu dieser Zeit schien es, wie es auch Karl Marx in der Epoche des Gothaer Programms erschien, dass die Grenze des Überflusses im sozialen System lag; es schien, dass, in dem Maße, in dem sich die Produktivkräfte entwickelten, sie fast ohne Grenzen das produzieren können, was der Mensch für die Befriedigung seiner materiellen, kulturellen und anderen Grundbedürfnisse benötigt.“

„Wenn er politische Bücher schrieb, wie Der 18. Brumaire, Der Bürgerkrieg in Frankreich, war er ein schreibendes Genie, hatte er eine sehr klare Auslegung. Sein Kommunistisches Manifest ist ein Klassikerwerk. Ihr könnt es analysieren, könnt mit einigen Dingen oder mit anderen mehr oder weniger befriedigt sein. Ich ging vom utopischen Kommunismus zum Kommunismus über, der auf den ernsthaften Theorien der gesellschaftlichen Entwicklung beruhte…“

„In dieser realen Welt, die verändert werden muss, hat jeder revolutionäre Stratege und Taktiker die Pflicht, eine Strategie und eine Taktik zu entwickeln, die zu dem hauptsächlichen Ziel führt, diese reale Welt zu verändern. Keine Taktik oder Strategie, die entzweit, wäre gut.“

„Ich hatte das Privileg, einmal in Chile die Vertreter der Theologie der Befreiung kennen zu lernen, als ich im Jahr 1971 Allende besuchte, und ich traf mich dort mit vielen Priestern oder Vertretern verschiedener religiöser Gemeinden, und sie warfen die Idee auf, die Kräfte zu vereinen und zu kämpfen, unabhängig ihrer religiösen Glaubensrichtung.“

„Die Welt ist verzweifelt einer Einheit bedürftig, und wenn wir nicht ein Minimum dieser Einheit erreichen, werden wir nichts erreichen.“

„Lenin hat vor allem die Fragen des Staates studiert; Marx sprach nicht vom Arbeiter-Bauern-Bündnis, lebte in einem Land mit großem industriellen Aufschwung; Lenin sah die unterentwickelte Welt, sah jenes Land, wo 80% oder 90% Bauern waren, und, obwohl es eine mächtige Arbeiterkraft bei der Eisenbahn und einigen anderen Industrien besaß, sah Lenin mit absoluter Deutlichkeit die Notwendigkeit des Arbeiter-Bauern-Bündnisses, von der niemand vorher gesprochen hatte, alle Welt hatte philosophiert, aber darüber hatte keiner gesprochen. Und in einem gewaltigen halbfeudalen, halb unterentwickelten Land ist es, wo die erste sozialistische Revolution durchgeführt wird, der erste wirkliche Versuch einer auf Gleichheit und Gerechtigkeit beruhenden Gesellschaft; keine der vorhergehenden, die Sklavenhaltergesellschaft, die feudale, die des Mittelalters, oder antifeudale, bürgerliche, kapitalistische, obwohl sie viel von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit redeten, keine hat jemals eine gerechte Gesellschaft zum Ziel gehabt.“

„Über die Geschichte hinweg begann die erste ernsthafte menschliche Anstrengung, die erste gerechte Gesellschaft zu schaffen, vor weniger als 200 Jahren…“

„Mit Dogmatismus hätte man nie zu einer Strategie kommen können. Lenin hat uns viel gelehrt; denn Marx hat uns gelehrt, die Gesellschaft zu verstehen; Lenin hat uns gelehrt, den Staat und die Rolle des Staats zu verstehen.“

„… als die UdSSR zusammenbrach und viele Leute alleine dastanden, darunter wir, die kubanischen Revolutionäre. Aber wir wussten, was wir tun sollten und was wir tun mussten, was unsere Optionen waren. Es gab die anderen revolutionären Bewegungen, die an vielen Orten ihren Kampf führten. Ich werde nicht sagen, welche, ich werde nicht sagen, wer; aber es handelte sich um sehr ernsthafte revolutionäre Bewegungen, sie fragten uns, ob sie verhandeln sollten, oder nicht, in jener verzweifelten Situation, ob sie weiterkämpfen sollten, oder nicht, ob sie, um Frieden zu suchen, mit den gegnerischen Kräften verhandeln sollte, wo man doch weiß, wozu solch ein Frieden führt.“

„… Ich sagte ihnen: „Ihr könnt uns nicht um unsere Meinung bitten, ihr seid es, die weiterkämpfen würden, ihr seid es, die sterben würden, es sind nicht wir. Wir wissen, was wir machen werden, und was wir bereit sind zu machen; aber das könnt nur ihr entscheiden.“ Das war eine extreme Respektbekundung den anderen Bewegungen gegenüber, und nicht der Versuch, aufgrund unseres Wissens und unserer Erfahrungen, und des gewaltigen Respekts, den sie unserer Revolution gegenüber empfanden, unsere Gesichtspunkte aufzuzwingen.“

„Ich denke, dass die Erfahrung des ersten sozialistischen Staates, des Staates, der hätte in Ordnung gebracht werden müssen, und niemals hätte vernichtet werden dürfen, eine bittere gewesen ist. Denkt nicht, dass wir nicht viele Male über dieses Phänomen nachgedacht hätten, durch das eine der mächtigsten Weltmächte, die erreicht hatte, ihre Kraft der anderen Supermacht gleichzustellen, ein Land, das mit dem Leben von mehr als 20 Millionen Bürgern den Kampf gegen den Faschismus bezahlt hat, ein Land, das den Faschismus niedergeschlagen hat, so zerfällt, wie es zerfallen ist.“

„Sind die Revolutionen dazu berufen, zerschlagen zu werden, oder können die Menschen bewirken, dass die Revolutionen zerfallen? Können die Menschen verhindern oder nicht, kann die Gesellschaft verhindern oder nicht, dass die Revolutionen zerfallen? Ich könnte eine sofortige Frage dazufügen. Glaubt ihr, dass dieser revolutionäre sozialistische Prozess zerfallen kann, oder nicht? (Ausrufe: „Nein!“) Habt ihr einmal darüber nachgedacht? Habt ihr gründlich nachgedacht?“

„Kannten alle diese Ungleichheiten, von denen ich spreche? Kanntet ihr bestimmte verallgemeinerte Gewohnheiten? Wusstet ihr, dass einige im Monat vierzig oder fünfzig Mal mehr verdienten als einer dieser Ärzte verdient, der dort in den Bergen von Guatemala ist, ein Mitglied des Kontingents „Henry Reeve“? Er kann an anderen entfernten Orten Afrikas sein, oder sich in tausenden Metern Höhe befinden, in den Ausläufern des Himalaya-Gebirges, wo er Leben rettet, und er verdient 5%, 10% von dem, was einer dieser schlimmen Diebe verdient, der Benzin an die neuen Reichen verkauft, der in den Häfen in Lkws tonnenweise Mittel verschiebt, der in den Devisen-Läden stiehlt, der in einem Fünf-Sterne-Hotel raubt, vielleicht, indem er ein Fläschchen Rum austauscht gegen eins, das er besorgt hat, er stellt es statt der anderen Flasche hin, und nimmt alle Devisen ein, die der Verkauf der Drinks einer Flasche mehr oder weniger guten Rums ergibt.“

„Es ist auch erklärlich, warum wir heute kein Zuckerrohr schlagen, es ist keiner da, der es schlägt, und die schweren Maschinen zerstören das Zuckerrohrfeld. Der Missbrauch der entwickelten Welt und die Subventionen führten zu Zuckerpreisen, die auf diesem Weltmarkt Abfallhaufenpreise des Zuckers waren, während in Europa zwei- oder dreimal so viel an die Landwirte bezahlt wurde.“

„Aber wir kommen dazu - ich kam dazu, und zwar vor langer Zeit - uns diese Frage zu stellen, diesem supermächtigen Imperium gegenüber, das uns auflauert, uns bedroht, Pläne des Übergangs und in bestimmten historischen Momenten militärische Aktionspläne hat.“

„Sie warten auf ein natürliches und absolut logisches Phänomen, wie es das Versterben von jemand ist. In diesem Fall haben sie mir die bedeutende Ehre gemacht, an mich zu denken. Es wird ein Geständnis darüber sein, was sie in so langer Zeit nicht machen konnten. Wenn ich eitel wäre, könnte ich stolz darauf sein, dass diese Typen sagen, dass sie warten müssen bis ich sterbe, und das dies der Moment sei. Warten, dass ich sterbe, und jeden Tag erfinden sie etwas, Castro hat dies, Castro hat das, diese oder jene Krankheit.“

„Ja, ich bin schwer gefallen, und ich bin immer noch bei der Rehabilitierung dieses Arms (zeigt darauf), und es wird besser. Ich danke dem Umstand sehr, unter denen ich mir den Arm gebrochen habe, denn es zwang mich zu mehr Disziplin, zu mehr Arbeit, dazu, mich mehr Zeit, mich fast 24 Stunden am Tag meiner Arbeit zu widmen. Ich habe mich schon während der ganzen Sonderperiode so der Arbeit gewidmet, aber jetzt widme ich ihr jede Sekunde und kämpfe mehr als je...“

„Das ist wie jener Kerl (ich bezog mich auf die Zeitschrift Forbes) der entdeckte, dass ich der reichste Mann der Welt sei.“

„Ich hatte euch eine Frage gestellt, Kameraden Studenten, die ich nicht vergessen habe, ganz und gar nicht, und ich habe die Absicht, dass ihr sie nie vergesst. Aber es ist die Frage, die ich angesichts der erlebten historischen Erfahrungen dahingestellt lasse und ich bitte euch alle, ohne Ausnahme, nachzudenken: Kann ein revolutionärer Prozess irreversibel sein oder nicht? Welches sind die Ideen oder der Bewusstseinsgrad, die ein Rückgängigmachen eines revolutionären Prozesses unmöglich machen?“

„Die Macht, die ein Volksführer hat, wenn er das Vertrauen der Massen genießt, wenn sie in seine Fähigkeit vertrauen, ist riesig. Die Folgen eines Fehlers derjenigen, die die größte Autorität besitzen, sind schrecklich, und das ist in den revolutionären Prozessen mehr als einmal passiert.“

„Das sind Dinge, über die man nachdenkt. Man studiert die Geschichte, was ist hier passiert, was ist dort passiert, denkt darüber nach, was heute geschehen ist und was morgen geschehen wird, wohin die Prozesse jedes Landes führen, wo unseres langgehen wird, wie es vorangehen wird, welche Rolle Kuba in jenem Prozess spielen wird.“

„Deshalb habe ich jene Worte gesagt, dass einer unserer größten Fehler zu Beginn war, und oft im Verlaufe der gesamten Revolution, zu glauben, dass irgendjemand wisse, wie der Sozialismus zu errichten sei.“



„Was wäre dies für eine Gesellschaft, oder welcher Freude wäre sie würdig, wenn wir uns an einem Tag, wie dem heutigen und an einem Ort wie diesem versammeln würden, wenn wir nicht das Geringste darüber wissen würden, was man wissen muss, damit sie auf dieser heldenhaften Insel, diesem heldenhaften Volk, diesem Volk, das Seiten in der Menschengeschichte geschrieben hat, wie kein anderes, die Revolution bewahrt? Denkt nicht, dass derjenige, der zu euch spricht, eingebildet ist, ein Schwätzer, jemand, der gern blufft.“

„Es sind 46 Jahre vergangen und die Geschichte dieses Landes ist bekannt, die Einwohner dieses Landes kennen sie; die jenes Imperiums in der Nachbarschaft ebenfalls, seine Größe, seine Macht, seine Kraft, seinen Reichtum, seine Technologie, seine Herrschaft über die Weltbank, seine Herrschaft über den Währungsfond, seine Herrschaft über die internationalen Finanzen, jenes Land, welches uns die härteste und unglaublichste Blockade auferlegt hat. Von dieser Blockade wurde dort in den Vereinten Nationen gesprochen, und Kuba erhielt die Unterstützung von 182 Ländern, die über die Risiken hinweggingen, die es mit sich bringt, offen gegen jenes Imperium zu stimmen, und frei abstimmten [...] Wir haben diese Revolution über viele Jahre nicht nur auf eigenes Risiko gemacht, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt waren wir zu der Überzeugung gekommen, dass sie weder jemals für uns kämpfen würden, wenn wir direkt durch die Vereinigten Staaten angegriffen würden, noch dass wir sie darum bitten könnten.“ Hier bezog ich mich auf die UdSSR.

„Bei der vorhandenen Entwicklung der modernen Technologien war es naiv zu denken oder zu bitten oder zu erwarten, dass jene Macht gegen die andere kämpfen würde, wenn sie die kleine Insel intervenieren würde, die hier 90 Meilen entfernt war, und so gelangten wir zu der vollkommenen Überzeugung, dass jene Unterstützung niemals geschehen würde. Mehr noch: eines Tages, mehrere Jahre vor ihrem Verschwinden, haben wir sie direkt gefragt: ‘sagt es uns offen heraus.’ ‘Nein.’ Sie haben das geantwortet, was wir wussten, dass sie antworten würden und so haben wir mehr als je die Entwicklung unserer Konzeption beschleunigt und die taktischen und strategischen Ideen vervollkommnet, mit denen diese Revolution gesiegt hat, mit einer Kraft, die ihren Kampf mit sieben bewaffneten Männern begonnen hat, und zwar gegen einen Feind, der über insgesamt 80 000 Mann, d.h. Marineinfanteristen, Soldaten, Polizisten usw., verfügte, Panzer, Flugzeuge und jegliche moderne Waffe besaß, die man zu jener Zeit besitzen konnte. Der Unterschied zwischen unseren Waffen und den Waffen, die jene, von den Vereinigten Staaten ausgebildeten, von den Vereinigten Staaten unterstützten und von den Vereinigten Staaten belieferten Streitkräfte besaßen, war riesig.“

„Heute haben wir viel mehr als sieben Gewehre und wir haben ein ganzes Volk, dass gelernt hat, die Waffen zu handhaben; ein ganzes Volk, dass, trotz unserer Fehler, solch ein Bildungs- und Kenntnisniveau besitzt, dass es niemals zulassen würde, dass dieses Land eine ihrer Kolonien wird.“

„Dieses Land kann sich selbst zerstören, diese Revolution kann zerstört werden, aber sie können sie heutzutage nicht zerstören; wir ja, wir können sie zerstören und es würde unsere Schuld sein.“

„Ich hatte das Privileg, viele Jahre zu leben, das ist kein Verdienst, aber es ist eine außerordentliche Möglichkeit, euch das zu sagen, was ich euch sage, euch, allen führenden Kräften der Jugend, allen führenden Kräften der Massenorganisationen, allen führenden Kräften der Arbeiterbewegung, der Komitees zur Verteidigung der Revolution, der Frauen, der Bauern, der Kämpfer der Revolution, die an allen Stellen organisiert sind, Kämpfer über Jahre, die zu mehreren Hunderttausend ruhmreiche internationalistische Missionen erfüllt haben…“

„… Es ist beeindruckend, die einfachsten sozialen Sektoren dieses Landes in 28 000 Sozialarbeiter und mehrere Hunderttausend Universitätsstudenten verwandelt zu sehen. Universitätsstudenten! Seht, was für einen Macht! Und bald werden wir auch jene in Aktion sehen, die vor kurzem im Sport-Kolosseum ihre Graduierung hatten.“

„Das Kolosseum lehrt uns Marxismus-Leninismus; das Kolosseum lehrt uns über soziale Klassen; im Kolosseum waren vor kurzem ungefähr 15.000 Ärzte und Medizinstudenten versammelt, davon einige der Lateinamerikanischen Medizinschule (ELAM), und andere sind sogar aus Ost-Timor gekommen, um Medizin zu studieren, das wird nie vergessen werden können. Ich glaube nicht, dass es sich dabei um ein persönliches Gefühl von irgendeinem von uns handelt.“

„Niemals wird diese Gesellschaft jene Bilder der 15.000 weißen Kittel vergessen, die dort an dem Tag zusammengekommen sind, an dem die Medizinstudenten ihre Graduierung hatten, an dem Tag, an dem das Kontingent ‘Henry Reeve’ geschaffen wurde, das schon eine bedeutende Anzahl seiner Mitstreiter an Orte geschickt hat, wo außerordentliche Dinge geschehen sind, und das in viel kürzerer Zeit, als wir uns hätten vorstellen können.“

„Erlaubt mir zu sagen, dass heutzutage das Humankapital praktisch die wichtigste Ressource des Landes ist bzw. sich beschleunigt dahingehend fortbewegt, es zu werden, sehr weit über allen anderen zusammengenommen. Ich übertreibe nicht.“



„Man hat dortherum private Tankstellen entdeckt, die von den Tankwagenfahrern mit Kraftstoff versorgt werden.“

„Es ist bekannt, dass viele der staatlichen Lastwagen mal dahin, mal dorthin fahren, im besten Fall, um einen Verwandten, einen Freund, ein Familienmitglied oder die Freundin zu besuchen.“

„Ich erinnere mich an jenes Mal, mehrere Jahre vor der Sonderperiode, als ich auf der Fünften Avenue einen funkelnagelneuen, gerade erworbenen Volvo-Frontlader mit hoher Geschwindigkeit fahren sah, die zu jener Zeit 50.000 oder 60.000 Dollar kosteten. Ich spürte Neugierde und wollte wissen, wohin er mit so einer Geschwindigkeit wollte. Ich bat meine Eskorte: ’Halt an, frag ihn, wohin er wollte. Er soll dir offen antworten.’ Und er gestand, dass er mit jenem Volvo, der mit allem, was es hergab die Fünfte Avenue entlang raste, die Freundin besuchen wollte.“

„Wahre Dinge, Mein Cid, – wird behauptet, dass dort einmal jemand sagte, vielleicht Cervantes – werden sogar Steine zum Reden bringen.“

„… Also Dinge wie diese sind lange Zeit geschehen. Und im Allgemeinen wissen wir alles und viele haben gesagt: ‘Die Revolution kann es nicht, nein, das ist unmöglich. Nein, das kann niemand in Ordnung bringen.‘ Aber doch, das Volk wird es in Ordnung bringen, die Revolution wird es in Ordnung bringen, und in welchem Maße. Ist es nur eine ethische Angelegenheit? Ja, an erster Stelle ist es eine ethische Angelegenheit, aber außerdem ist es eine vitale wirtschaftliche Lebensfrage.“

„Dies ist eines der bezüglich Kraftstoffenergie verschwenderischsten Völker der Welt. Das wurde hier nachgewiesen und ihr habt es mit aller Ehrlichkeit gesagt, und das ist sehr wichtig. Niemand weiß, was die Elektrizität kostet, niemand weiß, was das Benzin kostet, niemand kennt ihren Marktwert. Und ich wollte euch sagen, dass das sehr traurig ist, wo eine Tonne Erdöl 400 und eine Tonne Benzin 500, 600, 700 kosten kann und manchmal stieg es auf 1 000. Und es ist ein Produkt, dessen Preis nicht sinken wird, manche nur gewissen Umständen zufolge und nicht auf lange Zeit, denn das vorhandene Produkt ist am Erschöpfen…“

„Wir sehen unsere Nickelbergwerke, die dort, wo viel Nickel war, ein Loch hinterlassen. Dasselbe passiert mit dem Erdöl, die großen Vorkommen sind schon entdeckt, es sind jedes Mal weniger. Das ist ein Thema, über das wir viel nachdenken mussten.“

„… es gab, wenn ich mich richtig erinnere, ungefähr 3 000 Einrichtungen, die mit konvertierbarer Währung umgingen und mit reichlicher Großzügigkeit Ausgaben in konvertierbarer Währung ihrer Gewinne beschlossen, ob ich dies oder jenes kaufe, ob ich streiche, ob ich ein besseres Auto erwerbe und nicht die alte Schrottkiste, die wir haben. Wir merkten, dass jene Dinge unter den Bedingungen dieses Landes überwunden werden mussten…“

„Wir mussten einfach Zuckerfabriken schließen, oder wir wären im Bartlett-Tiefseegraben versunken. Das Land hatte viele Ökonomen, sehr viele, und ich versuche nicht, sie zu kritisieren. Aber mit der selben Offenheit, mit der ich von den Fehlern der Revolution spreche, kann ich euch fragen, warum haben wir nicht gemerkt, dass die Aufrechterhaltung jener Produktion, als die UdSSR schon lange untergegangen war, das Erdöl 40 Dollar pro Barrel kostete und der Zuckerpreis sich in einem Tiefstand befand, warum wurde jene Industrie nicht rationalisiert und warum mussten jenes Jahr 20 000 Caballerías, d.h. fast 270000 Hektar gesät werden, wozu man die Erde mit Traktoren und schweren Pflügen umbrechen und ein Zuckerrohr säen muss, welches dann maschinell gehackt werden muss, mit teuren Herbiziden gedüngt werden muss usw., usw., usf.…“

„Die UdSSR war schon lange untergegangen, wir waren plötzlich von einem Tag auf den anderen ohne Kraftstoff, ohne Rohstoffe, ohne Lebensmittel, ohne Körperpflegemittel, ohne alles. Vielleicht war es notwendig, dass das, was geschehen ist, geschah. Vielleicht war es notwendig, dass wir das erlitten haben, was wir erlitten, so bereit wie wir waren, eher hundert Mal das Leben zu lassen, als das Vaterland oder die Revolution zu verraten…“



„Vielleicht war es notwendig, denn wir haben viele Fehler begangen, und die Fehler sind es, die wir versuchen richtig zu stellen, wenn ihr so wollt, die wir dabei sind, zu berichtigen.“

„… Ohne Machtmissbrauch! Nichts würde jemals rechtfertigen, dass irgendjemand von uns versuchen würde, die Macht zu missbrauchen. Aber wir müssen uns trauen, wir müssen Mut haben, die Wahrheiten zu sagen, [...] man ist nicht verpflichtet alle auf einmal zu sagen. Die politischen Schlachten haben ihre Taktik, die angebrachte Information geht auch ihren Weg. [...] Egal, was die Banditen sagen und die Kabel, die morgen oder übermorgen erscheinen. Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.“

„Es geht nicht darum, Banknoten zu drucken und sie zu verteilen ohne dass ein Gegenpart an Waren oder Dienstleistungen vorhanden ist …“

„Die Wohnungen haben wir letztendlich verschenkt, einige haben sie gekauft, waren die Eigentümer, hatten 50 Peso monatlich bezahlt, 80 Peso, nun gut, zum Wechselkurs, wenn man es ihnen aus Miami schickte, waren es ungefähr drei Dollar; einige verkauften sie, 15.000, 20.000 Dollar, nach Jahren hatten sie sie mit weniger als 500 bezahlt.“



„Kann das Land sein Wohnungsproblem lösen, indem es Wohnungen verschenkt? Und wer erhielt sie, der Arbeiter, der einfache Mensch? Es waren viele einfache Menschen, die die Wohnungen geschenkt erhielten, und sie verkauften sie danach an den neuen Reichen. Wie viel konnte der neue Reiche für die Wohnung bezahlen? Ist das Sozialismus?“

„Es kann eine Notwendigkeit zu einem bestimmten Moment sein, es kann auch ein Fehler sein, da das Land einen niederschmetternden Schlag erlitten hatte, als von einem Tag auf den anderen die Großmacht zerfallen war und uns allein ließ, ganz allein, und wir verloren alle Märkte für den Zucker, und wir erhielten keine Nahrungsmittel mehr, keinen Kraftstoff, nicht einmal das Holz für die christliche Bestattung unserer Toten. Und alle dachten: ‘Das fällt zusammen’, und die großen Idioten glauben weiter, dass dies zusammenfällt, und wenn es nicht jetzt zusammenfällt, fällt es danach zusammen. Und je mehr Illusionen sie sich machen, und je mehr sie denken, umso mehr müssen wir nachdenken, und umso mehr müssen wir Schlussfolgerungen ziehen, damit sich niemals die Niederlage dieses ruhmreichen Volkes bemächtigen wird, das so in uns alle vertraut hat.“

„Das Imperium darf hier nicht kommen, um geheime Gefängnisse zu haben, um fortschrittliche Männer und Frauen aus dem Rest des Kontinents zu foltern, dem Kontinent, der sich heute entschlossen erhebt, um die zweite und endgültige Unabhängigkeit zu erringen!“

„Es wäre besser, wenn nicht einmal Schatten der Erinnerung an irgendeinen von uns oder an irgendeinen unserer Nachkommen bliebe, ehe wir solch ein widerwärtiges und elendes Leben aufs Neue erleben müssten.“

„Sie hatten die Welt belogen. Als die Massenmedien auftauchten, haben sie sich der Köpfe bemächtigt und regierten nicht nur mit Hilfe der Lügen, sondern auch der bedingten Reflexe. Eine Lüge ist nicht einem bedingten Reflex gleich: die Lüge betrifft das Wissen; der bedingte Reflex betrifft die Denkfähigkeit. Und es ist nicht das Gleiche, ahnungslos zu sein oder die Denkfähigkeit verloren zu haben, weil sie dir schon Reflexe geschaffen haben: ‘Das ist schlecht, das ist schlecht; der Sozialismus ist schlecht, der Sozialismus ist schlecht’, und alle Ignoranten und alle Armen und all die Ausgebeuteten sagen: ‘Der Sozialismus ist schlecht.’ ‘Der Kommunismus ist schlecht’, und alle Armen, alle Ausgebeuteten und alle Analphabeten wiederholen: ‘Der Kommunismus ist schlecht’.“

„‘Kuba ist schlecht, Kuba ist schlecht’, hat das Imperium gesagt, hat es in Genf gesagt, hat es an zwanzig Orten gesagt, und alle Ausgebeuteten dieser Welt kommen, alle Analphabeten und alle, die keine medizinische Betreuung erhalten, und keine Bildung, und keine garantierte Beschäftigung haben, nichts garantiert haben: ‘Die kubanische Revolution ist schlecht, die kubanische Revolution ist schlecht.’“

„Wovon reden sie? Was macht der Analphabet? Wie kann er wissen, ob der Internationale Währungsfond gut oder schlecht ist, und dass die Zinsen höher sind, und dass die Welt ständig durch tausend Methoden dieses Systems unterdrückt und ausgeplündert wird? Er weiß es nicht.“

„Sie lehren die Massen nicht Lesen und Schreiben, geben eine Million jährlich für Publizität aus; aber nicht nur, dass sie es ausgeben, sie geben es dafür aus, bedingte Reflexe zu schaffen, denn der eine kaufte Palmolive, der andere Colgate, der andere Candado-Seife, einfach, weil es ihnen hundert mal gesagt wurde, sie stellen die Beziehung zu einem hübschen Bild her und pflanzen es ein, schnitzen das Gehirn zurecht. Sie, die so viel von Gehirnwäsche reden, sie schnitzen es, geben ihm eine Form, nehmen dem menschlichen Wesen die Denkfähigkeit; und wenn sie nur jemandem die Denkfähigkeit nehmen würden, der eine Universität absolviert hat und ein Buch lesen kann, wäre es weniger schlimm.“



„Was kann der Analphabet lesen? Wie erfährt er, dass man ihn einwickelt? Wie erfährt er, dass die größte Lüge der Welt ist, zu sagen, dass das Demokratie ist, das verfaulte System, das dort und im größten Teil herrscht, um nicht zu sagen, in fast allen Ländern, die dieses System kopiert haben? […] Das ist es, was dazu führt, dass jeder beliebige mit der Zeit mehrere Male so revolutionär ist, als er war, als er viele dieser Dinge nicht wusste und nur die Elemente der Ungerechtigkeit und der Ungleichheit kannte.“

„In dem Moment, in dem ich euch das sage, theoretisiere ich nicht, obwohl man theoretisieren muss; wir handeln, wir marschieren zum völligen Wandel unserer Gesellschaft.“

„Der heutige Erdölpreis entspricht keinem Gesetz von Angebot und Nachfrage; er fügt sich anderen Faktoren, der Knappheit, der kolossalen Verschwendung in den reichen Ländern, und es ist kein Preis, der etwas mit irgendeinem ökonomischen Gesetz zu tun hat. Es ist die Knappheit gegenüber einer wachsenden und außerordentlichen Nachfrage.“

„Wir laden das ganze Volk ein, bei einer großen Schlacht mitzuwirken, die nicht nur ein Kampf ist, der den Kraftstoff betrifft, die Elektroenergie, es ist der Kampf gegen jeden Diebstahl, jeder Art, überall.“

„Ich habe nichts gegen irgendjemanden, aber ich habe auch nichts gegen die Wahrheit. Ich bin nicht an irgendeine Lüge gebunden, wer wütend werden will, es tut mir leid, aber ich weise ihn im Voraus darauf hin, dass er die Schlacht verlieren wird, und es wird weder ein Ungerechtigkeitsakt, noch Machtmissbrauch sein.“

„Du gibst insgesamt 1,9 Dollar für 300 Kilowatt Elektrizität aus; das heißt, ein Preis von 0,63 Cent (weniger als 1 Centavo) eines Dollar für ein kubanisches Kilowatt Elektroenergie! Wie herrlich!“

„Wie viel verbraucht das Volk Kubas wegen dieses Dollars, den sie dir von dort geschickt haben? Denn das war kein Dollar, den du dir verdient hast oder ein Peso, durch Arbeit [...] sie schicken ihn dir von dort, jemand, der gesund war, alles, was er gelernt hat, war gratis, von Geburt an, er ist nicht krank, es sind die gesündesten Bürger, die in die USA kommen, für sie gibt es ein Adjustment Act, und es ist ihnen außerdem verboten, Geldsendungen zu überweisen.“

„Natürlich hast du nicht einen Centavo von dem, was sie dir geschickt haben, für Medikamente ausgegeben, die Medikamente sind subventioniert, wenn du sie in einer Apotheke gekauft hast, die Medikamente, die sie nicht weggeschafft und so verkauft haben, dann hast du 10% von dem bezahlt, was sie in Devisen kosten. Wenn du in ein Krankenhaus gekommen bist, und man hat dich vielleicht am Herzen operiert, am Fußgelenk, deine Operation kann 1.000; 2.000, 10.000 kosten, dort in den USA, wenn du einen Infarkt kriegst und eine Herzklappe bekommst, kann es sein, wie es einem Beamten unserer Interessenvertretung dort ging, dass es 80 000 Dollar kostet. Dich hat man immer behandelt; eine Unfreundlichkeit in einem Krankenhaus, das kann sein. Aber, bist du je in ein Krankenhaus gegangen, wo du nicht behandelt wurdest?“

„… Und eines Tages […] wird die Revolution mit den von der Technik entwickelten Instrumenten wissen können, wo sich jeder Lastwagen befindet, an jeglicher Stelle, auf jeglicher Straße. Niemand kann im Lastwagen wegfahren, um eine Tante zu besuchen, […]die Freundin. Nicht das es schlecht ist, einen Familienangehörigen, einen Freund oder die Freundin zu besuchen, aber nicht im Lastwagen, der für die Arbeit bestimmt ist…“

„Wir müssen die die größtmögliche Rationalität bei dem Arbeitsentgelt, bei den Preisen, den Renten und Pensionen anwenden. Keinerlei Verschwendung. [...] Wir sind kein kapitalistisches Land, wo alles dem Zufall überlassen wird.“

„Subventionen oder Unentgeltlichkeit nur bei essentiellen und lebenswichtigen Dingen. [...] Und womit bezahlen wir die Kosten? [...] Alles ist für uns erreichbar, alles gehört dem Volk, das Einzige nicht Zulässige ist es, die Reichtümer egoistisch und unverantwortlich zu verschwenden.“



„Ich hatte eigentlich nicht vor, mich in eine Konferenz über so sensible Themen zu vertiefen, aber es wäre unverzeihlich gewesen, nicht diese Möglichkeit zu nutzen, um einige der Dinge zu sagen, die mit der Wirtschaft, mit dem materiellen Leben des Landes, mit dem Schicksal der Revolution, mit den revolutionären Ideen zu tun haben, mit den Gründen, aus denen wir diesen Kampf begonnen haben, mit der riesigen Kraft, die wir heute haben, das Land, welches wir heute sind und weiter sein können, und viel mehr als das, was wir sind.“

„Ich habe zu euch so vertraulich gesprochen, wie ich kann.“

„… Und das Land wird viel mehr haben, doch niemals zu einer Konsumgesellschaft werden. Es wird eine Gesellschaft des Wissens sein, der Kultur, der ungewöhnlichsten Entwicklung des Menschen, die man sich vorstellen kann; der Entwicklung von Kultur, Kunst und Wissenschaft [...] bei einem Vollmaß an Freiheit, die keiner schmälern darf. Das ist uns bekannt und braucht nicht verkündet werden, doch man sollte sich daran erinnern.“

„Keiner darf ein Recht auf die Herstellung von Kernwaffen haben; weniger noch das Vorzugsrecht, das sich der Imperialismus einräumt, um in den Ländern der Dritten Welt eine Vormachtstellung einzunehmen und sie ihrer natürlichen Ressourcen und Rohstoffe zu berauben.“

„Auf der Welt muss Schluss gemacht werden mit Misshandlungen, Missbrauch, dem Herrschen von Gewalt und Terror, der verschwindet, wenn keinerlei Furcht vorhanden ist. Von Mal zu Mal steigt die Anzahl der Völker, bei denen die Furcht geringer wird; von Mal zu Mal sind es mehr, die sich auflehnen, und das Imperium wird sein heutiges infames System nicht beibehalten können.“

„Dafür zu kämpfen ist sehr gerecht; und daher müssen wir all unsere Kraft, unsere Anstrengungen, unsere Zeit darauf verwenden, um mit millionenfacher und noch viel stärkerer Stimme sagen zu können: Es lohnt sich, geboren zu sein! Es lohnt sich, gelebt zu haben!”

So habe ich jene Rede abgeschlossen, die ich heute erneut bestätige.

Vielen Dank!

17. November 2010