Dienstag, 10. April 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Die brutale Antwort

Der authentischste Vertreter eines Terrorsystems, das der Welt von der technologischen, wirtschaftlichen und politischen Überlegenheit der gewaltigsten Macht, die unser Planet gekannt hat, auferlegt wurde, ist zweifellos George W. Bush. Wir teilen deshalb die Tragödie des US-amerikanischen Volkes selbst und seiner ethischen Werte. Nur das Weiβe Haus konnte die Anweisungen geben für den Urteilsspruch von Kathleen Cardone, Richterin des Bundesgerichts von El Paso, Texas, die am vergangenen Freitag, der die Freilassung gegen Kaution von Luis Posada Carriles festlegte.

Es war Präsident Bush selbst, der zu jedem Moment den verbrecherischen und terroristischen Charakter des Angeklagten umging. Er wurde geschützt, indem man ihm eine einfache Verletzung der Einwanderungsformalitäten vorwarf. Die Antwort ist brutal. Die US-Regierung und ihre repräsentativsten Institutionen hatten im Voraus die Freiheit des Monsters beschlossen.

Die Vorgeschichte ist wohl bekannt und greift weit zurück. Diejenigen, die ihn ausbildeten und ihm befahlen, ein Passagierflugzeug während des Flugs zu zerstören, mit 73 Athleten, Studenten und anderen nationalen und ausländischen Passagieren an Bord, neben der selbstlose Besatzung; diejenigen, die, als der Terrorist in Venezuela in Haft war, seine Freiheit kauften, um den schmutzigen Krieg gegen das Volk von Nicaragua zu versorgen und praktisch zu lenken, der den Verlust von Tausenden Menschenleben bedeutete und den Ruin des Landes auf Jahrzehnte; diejenigen, die ihm Befugnisse gaben für den Drogen- und Waffenschmuggel, um die Gesetze des Kongresses zu hintergehen; diejenigen, die mit ihm die schreckliche Operation Condor schufen und den Terror internationalisierten; diejenigen, die Hunderttausenden Lateinamerikanern Folter und Tod brachte oder sie verschwinden lieβen, es war unmöglich, dass sie auf andere Weise handeln würden.

Auch wenn die Entscheidung von Bush zu erwarten war, ist sie nicht weniger demütigend für unser Volk, denn es war Kuba, das ausgehend von den Enthüllungen von „Por Esto!“, dem Presseorgan des mexikanischen Bundesstaates Quintana Roo, dann ergänzt durch unsere Medien, mit genauer Präzision wusste, dass Posada Carriles vom Mittelamerika über Cancún nach Isla Mujeres gekommen war, von wo aus er an Bord der Santrina, nachdem das Schiff von den Bundesbehörden Mexikos inspiziert worden war, sich zusammen mit anderen Terroristen direkt nach Miami begab.

Nachdem die Regierung jenes Landes am 11. April des Jahres 2005 mit exakten Angaben über das Thema öffentlich angezeigt und zur Stellungnahme aufgefordert wurde, zögerte sie die Festnahme des Terroristen mehr als einen Monat heraus und brauchte ein Jahr und zwei Monate, um anzuerkennen, dass Luis Posada Carriles illegal an Bord der Santrina, ein angebliches Schulschiff mit US-Kennzeichen, über die Küste Floridas ins Land gekommen war.

Von seinen unzähligen Opfern, von seinen Bomben in Touristikeinrichtungen in den jüngeren Jahren, von seinen Dutzenden, von der US-Regierung finanzierten Plänen, mich physisch zu vernichten, wird nicht ein Wort gesagt.

Es war nicht genug für Bush, den Namen Kuba beleidigt zu haben, indem er auf dem illegal besetzten Gebiet von Guantanamo ein schreckliches Folterzentrum, ähnlich dem von Abu Ghraib, eingerichtet zu haben, welches, als es bekannt wurde, in der Welt Schrecken einflöβte. Die grausame Aktion seiner Vorgänger schien ihm nicht ausreichend zu sein. Die 100 Milliarden Dollar reichten ihm nicht, die sie ein armes und unterentwickeltes Land wie Kuba zwangen auszugeben. Posada Carriles anzuklagen hieβe, sich selbst anzuklagen.

Fast ein halbes Jahrhundert lang war alles gültig gegen unsere kleine Insel, 90 Meilen vor ihren Küsten, die unabhängig sein wollte. In Florida wurde die gröβte Subversions- und Geheimdienststation des Planeten eingerichtet.

Es genügte nicht die Söldnerinvasion von Girón, die unser Volk 176 Tote und mehr als 300 Verletzte kostete, als die wenigen Fachärzte, die sie uns gelassen hatten, keine Erfahrung mit Kriegsverletzungen hatten.

Vorher war an den Kais des Hafens von Havanna das französische Schiff La Coubre explodiert, das Waffen und Granaten belgischer Fabrikation für Kuba transportierte, wobei die beiden, gut synchronisierten Explosionen den Tod von 100 Arbeitern und viele Verletzte bei den Rettungsarbeiten verursachten.

Die Oktoberkrise von 1962 reichte nicht, die die Welt an die äuβerste Grenze eines Atomkrieges brachte, als 50 Mal wirkungsvollere Bomben existierten als die, die über Hiroshima und Nagasaki explodierten.

Es genügte nicht die Einschleppung in unser Land von Viren, Bakterien und Pilzen, damit sie Pflanzungen und Herden betrafen, und auch, so unwahrscheinlich es erscheint, den Menschen. Aus US-amerikanischen Labors stammten einige der Krankheitserreger, die von gut bekannten Terroristen im Dienst der US-Regierung nach Kuba gebracht wurden.

Dazu kommt die enorme Ungerechtigkeit, fünf heldenhafte Patrioten gefangen zu halten, die, weil sie Informationen über terroristische Tätigkeiten geliefert hatten, auf betrügerische Art zu Sanktionen bis zu zwei lebenslänglichen Strafen verurteilt wurden, die stoisch, alle in verschiedenen Gefängnissen, grausame Misshandlungen ertragen.

Mehr als einmal hat das kubanische Volk ohne zu schwanken der Lebensgefahr getrotzt. Es hat gezeigt, dass mit Intelligenz, der Anwendung angebrachter Strategie und Taktik, besonders mit der Festigung der Einheit um seine politische und soziale Vorhut herum, keine Kraft der Welt fähig sein wird, es zu besiegen.

Ich denke, dass der kommende Erste Mai der ideale Tag für unser Volk sein wird, um mit dem kleinsten Kraftstoffverbrauch und Verkehrsaufwand den Arbeitern und Armen der Welt seine Empfindungen zu zeigen.

Fidel Castro Ruz

10. April 2007

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