Donnerstag, 18. September 2008

Zweimal die gleiche Lüge

Reflexionen des Genossen Fidel: Zweimal die gleiche Lüge

Es genügt, die Agenturmeldungen zu lesen.

In der vorgestrigen Reflexion habe ich zum Ausdruck gebracht, dass Kuba keinerlei Spende jener Regierung akzeptieren würde, die uns mit einer Blockade belegt hat und dass in der an die Interessenvertretung der Vereinigten Staaten überreichten diplomatischen Note eine Genehmigung beantragt worden war, damit die US-amerikanischen Unternehmen uns Baumaterialien verkaufen können. Dieselbe erwähnte Lebensmittel überhaupt nicht. Es wurde das Gesuch hinzugefügt, die Geschäfte bezüglich dieser Materialien gemäß den normalen Handelsbestimmungen durchführen zu können, einschließlich von Krediten, was in Bezug auf ein Land, das während acht Jahren die wenigen zur Ausfuhr nach Kuba genehmigten Posten bar bezahlt hat, eine elementare Logik besitzt.

Jener Antrag war in der durch die Plage der Hurrikans verursachten Notsituation noch mehr berechtigt.

Gerade George W. Bush hatte, nachdem der Hurrikan Michelle am 4. November 2001 mit großer Gewalt die Insel gegeißelt hatte, den Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse an Kuba genehmigt, einschließlich Holz als Produkt der recht entwickelten Forstwirtschaft jener Nation. Er hat nicht auf die Inspektion vor Ort bestanden, als wir ihm, genau wie jetzt, geantwortet haben, dass wir das schon getan hatten. Die hauptsächlichen Einfuhrposten waren Lebensmittel. In wenigen Wochen wurden Waren für 4,4 Millionen Dollar importiert, sobald die entsprechenden Formalitäten zügig erledigt worden waren.

Im Jahr 2002 wurden diese für 173,6 Millionen Dollar erworben; im Jahr 2003 für 327 Millionen; 2004 für 434,1 Millionen; 2005 für 473 Millionen; 2006 für 483,3 Millionen; im Jahr 2007 für 515,8 Millionen und im ersten Semester des Jahres 2008 für 425 Millionen. Wie beobachtet werden kann, war von Jahr zu Jahr ein Wachstum zu verzeichnen und es ist möglich, dass das Land zum jetzigen Zeitpunkt, nach den vernichtenden Auswirkungen der Hurrikans, allein aus den Vereinigten Staaten für eine viel größere Summe importieren muss, besonders unter Berücksichtigung dessen, dass die Preise bedeutend gestiegen sind und dass die Landwirtschaft einen kolossalen Schlag erlitten hat.

Die Regierung jenes Landes hat der Weltöffentlichkeit eine Genehmigung für den Verkauf von Erzeugnissen der Nahrungsmittelindustrie und Holz vorgelegt, als ob dies eine neue Entscheidung wäre, die aufgrund der zwei Hurrikans, d.h. Gustav und Ike, getroffen worden wäre. Das ist einfach ein Scherz.

Was hat der Sprecher des State Departement behauptet? Er erklärte am 14. September, dass die Vereinigten Staaten seit der Ankunft von Gustav in Kuba den Verkauf von landwirtschaftlichen Waren im Wert von 250 Millionen Dollar an die Insel genehmigt haben, einschließlich Holz. Vorher hatte der Handelsminister jenes Landes jenen Handelskredit für ausgeschlossen erklärt.

Am 16. September erklärte das State Departement erneut, dass die Vereinigten Staaten Genehmigungen zur Katastrophenhilfe aufgrund der zwei Hurrikans erteilt hatten und dass die Agrargenehmigungen „Holz, einen wichtigen Rohstoff für den Wiederaufbau“ einschlossen.

Außer den Lügen haben sie mit folgenden Argumenten versucht, das Verbot zur Krediterteilung durch US-Unternehmen - Kredite, die einen normalen Handelsablauf mit Kuba ermöglichen würden - zu rechtfertigen: „Die Regierung der Vereinigten Staaten muss die vom Kongress verabschiedeten Gesetze achten.“ Auf der Grundlage eines perfiden Aufhängers von der Art eines Platt Amandment wird vorausgesetzt, dass die Blockade ein Gesetz des Kongresses ist. Der Präsident der Vereinigten Staaten kann den Krieg erklären, ohne den Kongress um Rat zu fragen, ― etwas völlig Neues in der Geschichte jenes Landes – kann jedoch nicht einem US-Unternehmen die Genehmigung erteilen, normal mit Kuba Handel zu treiben.

In der dem Präsidenten der Bolivarianischen Republik Venezuela Hugo Chávez gesendeten Botschaft, in der ich ihm die Erfahrungen unserer Revolution erzählte, schrieb ich: Aufgrund „der unbarmherzigen und absoluten Wirtschaftsblockade konnte kein einzigen Kilogramm Nahrungsmittel erworben werden. Das hat sich 30 Jahre danach aufgrund des von den Landwirten ausgeübten Drucks etwas verändert, aber sie haben das mit leoninischen finanziellen und monetären Hindernissen begleitet.” Der venezolanische Revolutionsführer selbst hat diese Botschaft teilweise veröffentlicht.

Alles ist offensichtlich und klar.

Indem es zweimal die gleiche Lüge verwendet hat, ist das State Departement nicht davor zurückgeschreckt, die Weltöffentlichkeit zu täuschen und sie tun das zynisch.


Fidel Castro Ruz

18. September 2008
12:20 Uhr

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