Mittwoch, 19. August 2009

Das Imperium und die Roboter

Reflexionen des Genossen Fidel: Das Imperium und die Roboter

Vor kurzem habe ich über jene Pläne der Vereinigten Staaten gesprochen, die absolute Überlegenheit ihrer Luftstreitkräfte als Instrument der Beherrschung dem Rest der Welt aufzuzwingen. Ich erwähnte ihr Projekt, für das Jahr 2020 über mehr als eintausend Bomber und Jäger F-22 und F-35 der letzten Generation in ihrer Flotte von 2500 Militärflugzeugen zu verfügen. Weitere zwanzig Jahre danach werden alle ihre Kriegsflugzeuge von Automaten bedient werden.

Die Militärbudgets erhalten immer die Unterstützung der immensen Mehrheit der US-Abgeordneten. Es gibt kaum Bundesstaaten, wo die Beschäftigungslage nicht zum Teil von der Rüstungsindustrie abhängt.

Auf Weltebene und mit einem konstanten Wert haben sich die Militärausgaben in den letzten zehn Jahren verdoppelt, als ob es keinerlei Gefahr einer Krise geben würde. Im Augenblick ist es die erfolgreichste Industrie des Planeten.

Schon 2008 wurden circa 1,5 Billionen Dollar für die Rüstungsbudgets aufgewendet. In diesem Bereich fielen 42% der Ausgaben der Welt, d.h. 607 Milliarden, auf die Vereinigten Staaten – ohne die Kriegskosten zu berücksichtigen – während die Anzahl der Hungrigen auf der Welt 1 Milliarde Menschen erreicht.

Eine westliche Agenturmeldung hat vor zwei Tagen berichtet, dass die US-Armee Mitte August einen ferngesteuerten Hubschrauber vorgestellt hat und ebenso Roboter, die in der Lage sind, Pionier-Arbeiten auszuführen, von denen 2.500 in die Kampfgebiete geschickt wurden.

Eine Roboter-Handelsfirma hat behauptet, dass die neuen Technologien die Art und Weise in einem Krieg zu befehligen grundlegend verändern werden. Veröffentlichungen zufolge besaßen die Vereinigten Staaten 2003 kaum Roboter in ihrem Arsenal und „jetzt verfügen sie – wie AFP berichtet – über 10.000 Landfahrzeuge sowie 7.000 Luftvorrichtungen, vom kleinen Raven, der mit der Hand geworfen werden kann, bis zum riesigen Global Hawk, einem Aufklärungsflugzeug von 13 Meter Länge und 35 m Flügelspannweite, dass 35 Stunden lang in großer Höhe fliegen kann“. In dieser Agenturmeldung werden weitere Waffen aufgezählt.

Während in den Vereinigten Staaten jene kolossalen Ausgaben für Tötungstechnik getätigt werden, schwitzt der Präsident jenes Landes Blut und Wasser, um 50 Millionen US-Amerikanern ohne Gesundheitsfürsorge diese zugänglich zu machen. Die Verwirrung ist solcherart, dass der neue Präsident wie folgt erklärt hat: „ich war näher denn je daran, die Reform des Gesundheitssystems zu erreichen, aber der Kampf wird langsam wild.“

„Die Sache ist klar, – fügte er hinzu – jedes Mal, wenn die Gesundheitsreform am Horizont erscheint, kämpfen die Vertreter besonderer Interessen mit allem, was sie zur Hand haben, nutzen ihren Einfluss, lancieren ihre Werbekampagnen und verwenden ihre politischen Verbündeten, um das US-amerikanische Volk zu erschrecken.“

Es ist eine reale Tatsache, dass sich in Los Angeles 8000 Menschen – die Mehrheit von ihnen der Presse zufolge arbeitslos – in einem Stadium versammelten, um Gesundheitsfürsorge von einer Gratis-Wander-Klinik zu bekommen, welche in der Dritten Welt Dienste leistet. Die Menschenmenge hatte dort übernachtet. Manche kamen aus einer Entfernung von mehreren hundert Kilometern.

„‚Was interessiert es mich, ob sie sozialistisch sind oder nicht? Wir sind das einzige Land auf der Welt, wo diejenigen, die im höchsten Grade vulnerabel sind, nichts besitzen’, sagte eine Frau aus einem Schwarzenviertel, die Hochschulbildung hat.“

Es wird berichtet, dass „ein Blutbild 500 Dollar kosten kann und eine Routine-Zahnarztbehandlung über 1000.“

Was für eine Hoffnung kann jene Gesellschaft der Welt bieten?

Die Lobbyisten im Kongress bringen ihre Schäfchen ins Trockene, indem sie gegen ein einfaches Gesetz arbeiten, das beabsichtigt, Dutzenden Millionen armer Menschen, die Mehrheit von ihnen Schwarze und Latinos, die keine Gesundheitsbetreuung haben, diese zu bieten. Selbst ein Land unter Blockade wie Kuba hat dies erreicht und leistet Kooperation in Dutzenden Ländern der Dritten Welt.

Wenn die Roboter in Händen der transnationalen Unternehmen die imperialen Soldaten in den Eroberungskriegen ersetzen können, wer wird die transnationalen Unternehmen auf der Marktsuche für ihre Artefakte aufhalten können werden. So, wie sie die Welt mit Kraftfahrzeugen überschwemmt haben, die heute mit dem Menschen um den Verbrauch von nicht erneuerbarer Energie und sogar um die in Treibstoff verwandelten Nahrungsmittel konkurrieren, können sie diese ebenfalls mit Robotern überschwemmen, welche Millionen arbeitende Menschen von ihren Arbeitsplätzen verdrängen.

Noch besser, die Wissenschaftler könnten ebenso Roboter entwerfen, die zum Regieren in der Lage sind; so würden sie der Regierung und dem Kongress der Vereinigten Staaten diese schreckliche, widersprüchliche und konfuse Arbeit ersparen.

Ohne Zweifel würden diese es besser machen und es wäre billiger.


Fidel Castro Ruz

19. August 2009
15:15 Uhr

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