Freitag, 3. September 2010

Botschaft an die Studenten von Kuba

Liebe Compañeros!

Ich habe euch darum gebeten, uns heute zeitig zu treffen, bevor die Sonne zu heiß brennt.

Diese Freitreppe, die ich niemals erneut zu betreten gedacht hatte, bewahrt unauslöschliche Erinnerungen jener Jahre, in denen ich mir unserer Zeitepoche und unserer Pflicht bewusst wurde. Man kann während des gesamten Lebens Kenntnisse und Bewusstsein erwerben, aber zu keiner anderen Zeit ihrer Existenz wird eine Person erneut solch eine große Lauterkeit und Selbstlosigkeit besitzen, mit dem ein junger Mensch dem Leben begegnet. In jenem Alter habe ich mein wahres Schicksal entdeckt.

Deshalb ist es unvermeidbar, dass mich in diesem Augenblick die Erinnerungen an so viele Gefährten begleiten, die ich vor genau 65 Jahren kennen gelernt habe. Es war in der ersten Septemberwoche, als ich an dieser Universität, der einzigen des Landes dieser Zeit, immatrikulierte. Es ist besser, dass ich nicht einmal versuche, nach jedem von ihnen zu fragen, sondern die Erinnerungen an sie so bewahre, wie sie als junge und enthusiastische, und normalerweise selbstlose und makellose Menschen waren.

Mich ermutigt es außerordentlich, diejenigen vor mir zu haben, die heute so sind, wie wir es gestern waren, wenn auch unvergleichbar gebildeter, freier und bewusster.

Damals schlug auf diesen Universitätshügel die Macht der brutalen Gewalt ein und die Brutalität der Gewalt, der Verantwortungslosigkeit und der auf unser Volk angewandten Korruption.

Dank des Vorbilds unserer Vorgänger; dank der Studenten, die aufgrund der Forderung der Horde der so genannten Spanischen Freiwilligen – von denen viele selbst in diesem Land geboren worden waren, sich aber in den Dienst der spanischen Tyrannei stellten - standrechtlich erschossen wurden; dank des Apostels unserer Unabhängigkeit und des von einigen zehntausenden Patrioten in drei Unabhängigkeitskriegen vergossenen Blutes, konnten wir wirklich auf eine Geschichte zurückblicken, die unseren Kampf inspirierte. Wir hatten es nicht verdient, Kolonie eines noch viel mächtigeren Imperiums zu sein, das sich unseres Vaterlandes und eines Großteils des Nationalbewusstseins bemächtigte, indem es den Schicksalsglauben verbreitete, und zwar mit der Idee, dass es unmöglich sei, sich von solch mächtigem Joch zu befreien.

Schlimmer noch, es war schon eine mächtige Ausbeuterschicht entstanden, die im Dienste der Interessen des Imperiums unser Volk plünderte, indem sie Reichtümer entzog, während die Bevölkerung mit Gewalt an Händen und Füßen gefesselt und in der Ignoranz belassen wurde, und oftmals wurden andere, im Lande Geborene dafür verwendet, als Folterer und Mörder ihrer Brüder zu handeln.

Die Revolution hat diesen Gräueln ein Ende gesetzt, deshalb können wir uns heute, an diesem Septembermorgen hier versammeln.

Wie weit entfernt waren wir zu glauben, dass wir nach dem Revolutionssieg, zu einem Anlass wie diesem, uns erneut zu noch größeren Anstrengungen und höheren Zielstellungen als jenen versammeln würden, die uns zu einem bestimmten Zeitpunkt die höchsten Ziele der Völker um der Gerechtigkeit und des Glücks der Menschen willen zu sein schienen.

Es würde als unmöglich erscheinen, dass ein so kleines Land wie Kuba sich gezwungen sähe, das Hauptgewicht des Kampfes gegen jene zu tragen, die die Welt globalisiert und einer unglaublichen Plünderung unterworfen und ihr ein System auferlegt haben, das heute das Überleben der Menschheit überhaupt bedroht.

Ich spreche nicht nur im Interesse unserer Nation. Man könnte sagen, dass solche Zielstellungen in dem Maße zurückgeblieben sind, in dem die Existenz und der Wohlstand der Völker aufgehört haben, unsere Zielstellungen zu sein, und zwar um jener Weltinteressen willen, ohne die das Leben der Nationen unmöglich ist. Es ist ebenfalls wahr, dass unser Land, Bollwerk des spanischen Kolonialsystems in dieser Hemisphäre, bei seinen Kämpfen um die nationale und soziale Emanzipation das erste war, das besetzt wurde und das letzte, dass das Joch nach über 400 Jahren Fremdherrschaft abgeschüttelt hat.

Unser Kampf um die nationale Unabhängigkeit vermischte sich mit den beharrlichen Anstrengungen der arbeitenden Bevölkerung unseres Landes um ihre soziale Befreiung. Das geschah nicht willentlich; das war ein Werk des Zufalls. Der Verdienst des kubanischen Volkes besteht darin, in der Lage gewesen zu sein, das zu begreifen und die unlösbaren Bande zwischen beiden zu stärken (Beifall und Ausrufe: „Es lebe Fidel!“).

Die der Menschheit für diese Schlacht zur Verfügung stehende Zeit ist außergewöhnlich begrenzt. Während mehr als drei Monaten unaufhörlichen Kämpfens habe ich mich bescheiden bemüht, - angesichts einer Welt, der das unbemerkt geblieben ist - die schrecklichen Gefahren bekannt zu geben, die das menschliche Leben auf unserem Planeten bedrohen. Es ist bekannt, und mir bleibt keine andere Alternative, als an die Tatsache zu erinnern, dass wir nicht im Zeitalter des Rittertums, der Stahlschwerter und Musketen mit einem einzigen Schuss leben, denen über Jahrhunderte solche Vorrichtungen vorangegangen waren, die Mauern zum Stürzen brachten bzw. dies versuchten, oder der Epoche der von Pferden gezogenen Kampfkarren, an deren Rädern Messer angebracht waren; alles Waffen, die letzten Endes immer grausam sind, aber eine begrenzte Zerstörungskraft hatten, und welche die Menschen dazu verwendet haben, um sich gegenseitig zu bekriegen. Dies geschah, seitdem sie die Keulen erfunden hatten und bis zum Ersten und Zweiten Weltkrieg, wo Schnellfeuerwaffen, Panzer, Kampfflugzeuge und fliegende Festungen, U-Boote, Torpedos, Panzerkreuzer und Flugzeugträger zum Einsatz kamen, welche die Menschenverluste auf zweistellige Millionengrößen erhöhten, und auf dreistellige Millionengrößen die Opfer der Zerstörung, die Verletzten, die Krankheiten und den Hunger, unvermeidbare Folgen der Kriege.

Zwei Kernkraft-Vorrichtungen wurden am Ende des letzten Weltkrieges verwendet. Niemals hatte der Mensch sich solch eine schreckliche Zerstörung und Vernichtung vorstellen können. Seit über 60 Jahren wird von dem Bombardement auf Hiroshima und Nagasaki gesprochen. Wir haben schon einmal ungefähr aufgezeigt, dass die Zerstörungskraft der angehäuften Waffen mehr als vierhundertvierzigtausend Mal der Zerstörungskraft einer jener Bomben entspricht. So ist das, das sagt uns die Mathematik. Ich füge nichts weiter hinzu, denn sonst müsste ich sehr harte Worte bezüglich der Ursachen und der Verantwortlichen für diese äußerst betrübliche Realität verwenden.

Aber das war nicht ausreichend. Der Anspruch auf die wirtschaftliche und militärische Herrschaft derjenigen, die die ersten waren, jene schreckenerregenden Instrumente der Zerstörung und des Todes anzuwenden, haben die Menschheit zur realen Möglichkeit des Aussterbens geführt, der sie heute zu begegnen hat. Ich brauche euch nicht Argumente darüber zu geben, was ihr alle nur zu gut wisst. Das Problem der Völker, das heißt von über sieben Milliarden Menschen, besteht heutzutage darin zu verhindern, dass diese Tragödie geschieht.

Es ist mir nicht angenehm, die schmerzhafte Wahrheit zu sagen, die eine Schande für alles das darstellt, was sich als Politik und Regierung ausweist. Diese Realität wurde der Welt absichtlich verschwiegen und Kuba ist die harte Aufgabe zugekommen, die Menschheit über die reale Gefahr zu unterrichten, der sie gegenübersteht. Bei dieser Tätigkeit dürfen wir nicht aufgeben. Ich habe Argumente verwendet, die ich jetzt nicht wiederholen möchte. Angesichts der Skeptiker besteht unsere unverwechselbare Pflicht darin, den Kampf weiter zu führen. Mir ist bekannt, dass eine zunehmende Anzahl von Menschen auf der ganzen Welt sich dieser Wirklichkeit bewusst geworden ist.

Als Kommentar des ersten Teils des Interviews, das am Montag, dem 30. August von der Direktorin von La Jornada in diesem angesehenen mexikanischen Presseorgan veröffentlicht wurde, hat ein Bürger Unseres Amerikas, dem dieses über die Website CubaDebate bekannt geworden ist, seine Meinung mit solch tief greifenden Worten zum Ausdruck gebracht, dass ich mich entschlossen haben, das Wichtigste seiner Ideen in diese Botschaft an die Studenten von Kuba aufzunehmen:

„Ich erlasse einen Aufruf an alle Länder, die heute in militärische Konflikte verwickelt sind. Denkt bitte immer daran, einen wirklichen Frieden zu erreichen, das ist etwas, was für uns alle gut ist. Unsere Kinder, unsere Enkel und die Menschen der Welt, wir alle werden es euch danken. Wir brauchen ein Leben in Frieden und Sicherheit auf einem Planeten, der immer unbewohnbarer wird. Das ist sehr einfach zu begreifen. Die Atomwaffen müssen verschwinden, kein Land soll sie besitzen, die Atomenergie darf nur zum Guten genutzt werden. DER EINZIGE WIRKLICHE SIEG BESTEHT DARIN, DEN FRIEDEN ZU GEWINNEN.

Wir stehen heute zwei großen Herausforderungen gegenüber: der Konsolidierung des Weltfriedens und der Rettung des Planeten vor dem Klimawechsel. Einen dauerhaften Frieden auf solider Grundlage zu erreichen hat jetzt Vorrang, das zweite besteht darin, den Klimawechsel rückgängig zu machen. Wir müssen uns dieser Probleme bewusst werden, die wir selber geschaffen haben, und wir sind die Protagonisten der Veränderungen, die wir erreichen müssen. Das Panorama des vergangenen Jahrhunderts war nicht dasselbe, wie das des jetzigen. Die Waffen sind im Augenblick viel höher entwickelt und tödlicher und der Planet ist schwächer und in höherem Maße verseucht.

Die Weltkonferenz über den Klimawechsel in Cancún. […] die einzige Möglichkeit, die uns bleibt. […] Wir sind dabei, an einem kritischen Punkt anzukommen, wo es kein Zurück mehr gibt. In jenem Augenblick werden wir aus Angst alles tun wollen, um unsere Leben zu retten, aber alles wird schon umsonst und zu spät sein. Die Möglichkeiten bieten sich uns nur ein einziges Mal in unserem Leben und man muss es verstehen, sie zu nutzen. Unsere Mutter Natur ist wie ein passiver Raucher, obwohl sie kein Laster hat, machen wir sie in gleicher Weise krank.“

„Niemand hat das Recht, die Gewalt gegen irgendeinen Menschen, ein Land oder eine Nation anzuwenden. Niemand darf einen Baum abschlagen, ohne vorher drei gepflanzt zu haben. […] wir können nicht der Natur den Rücken zudrehen. Ganz im Gegenteil, wir müssen ihr immer angeschlossen bleiben. Denn wir selber sind Natur, wir sind Teil jener Fülle an Farben, Tönen, Gleichgewicht und Harmonie. Die Natur ist perfekt.

Kyoto hat für alle Menschen eine Hoffnung bedeutet …“

„Wenn wir nichts tun, dann wird niemand gerettet werden. Es wird keinen sicheren Platz auf der Erde geben, und auch nicht in der Luft oder im Kosmos. Die große Energiemenge, die sich täglich aufgrund des Treibhauseffekts ansammelt, da die Sonnenstrahlen eingefangen bleiben und jeden Tag mehr Energie auf die Erdoberfläche abladen - sie wird Naturkatastrophen von unvorhersagbaren Folgen hervorrufen. Wird etwa jemand auf der Erde einen Schalter haben, der in der Lage wäre, solch ein Desaster aufzuhalten?“

„…wir können keine Zeit mit anachronistischen Kriegen verlieren, die uns schwächen und unsere Energien aufbrauchen. Die Feinde machen die Kriege. Wir müssen alle jene Ursachen beseitigen, die verursachen, dass der Mensch den Menschen als seinen Feind sieht. Nicht einmal diejenigen, die sich in einem Krieg eine Schlacht liefern, glauben bewusst, dass dies die Lösung für ihre Probleme wäre. Sie reagieren auf ihre Gefühle und hören nicht auf ihr Bewusstsein; sie glauben fälschlicherweise, dass der Krieg der Weg zum Frieden sei. Ich sage ohne irgendeine Möglichkeit eines Irrtums, dass der Frieden nur mit dem Frieden erreicht werden kann und: WENN DU DEN FRIEDEN MÖCHTEST, DANN BEREITE DICH DARAUF VOR, DEIN BEWUSSTSEIN ZU VERÄNDERN (Beifall).“

Bis hierher das Wesentliche seiner Worte, die sehr einfach und jedem Bürger der Welt verständlich sind.

Am Mittwoch, dem ersten September, als ich diese Botschaft verfasste, erreichte uns folgende, auf der Website CubaDebate veröffentlichte Nachricht: „Eine neue Welle durchgesickerter Informationen über einen Angriff auf atomare Ziele des Iran, den Israel zusammen mit den Vereinigten Staaten vorbereitet, könnte dieses Mal eine reale Grundlage haben, erwägt in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel George Friedman, geschäftsführender Direktor des angesehenen Zentrums Stratfor, zu dessen Mitarbeitern ehemalige Analytiker des CIA gehören.“ Er ist eine sehr gut informierte, angesehene Person.

Die Information besagt weiter:

„Es gab zahlreiche Anlässe, zu denen verschiedene Versionen des möglichen Angriffs auf die Islamische Republik verbreitet wurden, die angeblich von den Geheimdiensten durchgesickert waren. Experten zufolge handelte es sich dabei um einen Versuch, psychologischen Druck auf Teheran auszuüben, um es zu zwingen, den Konsens mit dem Westen zu suchen.“

„…diese Methode hatte keinen Erfolg und es ist kaum wahrscheinlich, dass sie erneut mit der selben Zielstellung angewandt wird, zeigte Friedmann auf…“

„‘Es ist paradox, aber die neue Serie von Gerüchten über den Krieg könnte dieses Mal darauf gerichtet sein, den Iran eben gerade davon zu überzeugen, dass es keinen Krieg geben wird, während er in Wirklichkeit schon vorbereitet wird’…“

„Der Analytiker schließt vollkommen aus, dass Tel Aviv sich trauen würde, eine militärische Operation zu beginnen, ohne die Unterstützung des Pentagon zu haben.“

„Gleichzeitig weist der Experte darauf hin, dass die schlimmste Folge eines möglichen Angriffs auf den Iran darin bestehen könnte, dass die Islamische Republik die Straße von Hormus zwischen dem Golf von Oman und dem Persischen Golf blockiert, was 45% der Erdöllieferungen der Welt zum Erliegen bringen würde, und damit den Ölpreis in die Höhe treiben und den Aufwärtstrend der Weltwirtschaft nach der Rezession erschweren würde.“

So endet diese Nachricht.

Für mich ist es unglaublich, dass die Furcht vor einem Angriff auf den Auswirkungen begründet ist, die dies auf den Erdölpreis und den Kampf gegen die Rezession haben könnte. Ich bezweifele meinerseits absolut nicht, dass die Reaktionsfähigkeit des Iran mit konventionellen Mitteln einen grausamen Krieg verursachen würde, über den die Krieg führenden Seiten die Kontrolle verlieren würden, und der sich unvermeidbar in einen globalen Atomkrieg verwandeln würde. Das ist es, was ich schon länger behaupte.

Eine wichtige Agenturmeldung von AFP behauptet Folgendes: „Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair hat am jetzigen Mittwoch bei einem Interview mit der BBC anlässlich des beginnenden Verkaufs seiner Memoiren in den Buchhandlungen darauf hingewiesen, dass die internationale Gemeinschaft eventuell keine andere Alternative haben könnte als die militärische Option, wenn der Iran Atomwaffen entwickelt.“

Und lautet weiter:

„‘Ich denke, dass es keine Alternative hierzu gibt, wenn sie weiter Atomwaffen entwickeln. Sie müssen diese Botschaft laut und klar erhalten’, fügte er hinzu, indem er eine Drohung weitergab, die die Vereinigten Staaten und Israel schon mehrmals hervorgeholt haben.“ So Blair.

Natürlich, wenn jene Atomwaffen herstellen, wovon sie keine Beweise haben oder haben können, denn was jene tun, ist Forschungszentren dazu zu benutzen, Forschungen zu machen. Jene haben bis in ein oder zwei Jahren, wie sie selbst erklärt haben, kein Material, um den Bau einer Bombe zu beginnen. Und dies ohne zu berücksichtigen, dass die Atomwaffenhersteller über 25000 Atomwaffen verfügen, ohne die unvorstellbare Anzahl an konventionellen Waffen zu berücksichtigen. Sie haben keinerlei Beweise dafür, es handelt sich um ein Forschungszentrum. Ist das ein Grund, sie anzugreifen? Eine Anlage zu besitzen, die elektrischen Strom ausgehend vom Uran erzeugt, stellt kein Delikt dar, aber für sie ist es ein Beweis für die Herstellung von Waffen. Sie haben das schon einmal getan, im Jahr 1981, gegen ein irakisches Forschungszentrum, und sie haben es im Jahr 2007 gegen ein syrisches Forschungszentrum getan. Darüber wurde nichts berichtet, das ist eine Art Mysterium, warum darüber nicht gesprochen wurde. Denn es gibt schreckliche Dinge, die geschehen, über die nicht gesprochen wird und die niemand veröffentlicht.

Nun gut, das sind die Beweise, denn es wird davon gesprochen, jene Reaktoren und jenes Forschungszentrum anzugreifen. Deshalb darf man sich nicht von jener Wortgruppe „falls sie versuchen“, Atomwaffen herzustellen, verwirren lassen.

Eine Agenturmeldung von ITAR-TASS teilt Folgendes mit: „Die Sanktionen gegen den Iran werden nicht ein erwünschtes Ergebnis bringen, das iranische Problem darf nicht durch irgendeine Gewaltmaßnahme gelöst werden. So ließ heute der Chef der russischen Diplomatie Sergej Lawrow bei einer Rede vor Studenten des Instituts – was für ein Zufall – für Internationale Beziehungen MGIMO verlauten.“

Und die Meldung berichtet weiter:

„Wir gehen davon aus, dass keines der Weltprobleme mit Gewalt gelöst werden darf, zeigte er auf. Lawrow machte auf die Haltung des Präsidenten der USA, Barack Obama, bezüglich des Iran aufmerksam, besonders die Verwicklung des Iran in den Verhandlungsprozess. Wir begrüßen eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und dem Iran, bemerkte er.“

Er schätzte ein, dass Russland nicht nur Mitglied des Sicherheitsrats mit Vetostimmrecht ist, sondern ebenfalls ein mächtiges Land, dessen Meinung nicht ignoriert werden kann. Unabhängig davon, dass bei dieser Resolution am 9. Juni alle diejenigen, die das Vetorecht haben, diese unterstützt haben. Die Türkei und Brasilien haben sie nicht unterstützt und der Libanon hat sich der Stimme enthalten. Das war ein Augenblick von großer Bedeutung, denn die Resolution wurde angenommen, was die Inspektion der iranischen Handelsschiffe genehmigt, und außerdem haben sie eine Frist festlegt, sie haben 90 Tage gesagt. Manche meinen, dass diese am 9. zu Ende geht, andere behaupten am 7. Außerdem bestimmt diese, dass jene an jenem Tag zu informieren hätten, ob sie die Resolution befolgt haben oder nicht.

Jetzt ist abzuwarten, was sie in dieser Situation tun werden, ob sie die Weltöffentlichkeit berücksichtigen werden, welche Auswirkungen diese haben wird, ob sie einen weitere Frist erfinden werden oder nicht, ob sie erklären werden, dass sie dies nicht tun werden; oder ob sie bestätigen werden, dass sie es tun werden. Das könnte etwas weniger oder etwas länger dauern, aber es kann keine lange Zeitspanne sein.

Ich empfehle euch, aufmerksam zu sein, dass wir unsere Medien darum bitten, dass sie uns informieren, um die Situation aus der Nähe zu verfolgen.

Dank der elektronischen Medien gibt es Personen auf der Welt, eine zunehmende Anzahl von Personen, die sich informieren, weil jene es nicht verhindern können. Unabhängig davon, dass die Nachrichtenagenturen und die großen Medien in Händen der mächtigen kapitalistischen Unternehmen Stillschweigen bewahren, erfährt es inzwischen die Welt. Ich sage euch das wegen der großen Anzahl von Botschaften, die ankommen. Ich habe euch eine von mir ausgesuchte Meinung vorgelesen: eine kam um 4:52 Uhr, um 4:54, eine weitere um 4:55, die Genossen, die sie in Empfang nehmen, erläutern, dass sie von überall auf der Welt kommen, nicht nur aus Lateinamerika. Es ist unmöglich, sie alle zu empfangen und zu kommentieren, wir haben eine Idee bezüglich des Stands der Meinungen, der den Mitteilungen geschenkten Glaubwürdigkeit oder nicht, und ich kann euch sagen, dass sie ihnen eine große Glaubwürdigkeit geben, wie ihr es tut. Das ist klar zu ersehen und das ist entscheidend. Das ist eine neue Etappe, niemals vorher hat es eine ähnliche Situation gegeben.

Deshalb rate ich euch, euch und allen Mitbürgern, dass ihr versucht, aufmerksam zu sein und zu verfolgen, was unsere Pressemedien berichten, denn manchmal wird in der internationalen Presse ein seltsames Stillschweigen bewahrt, und dann erscheinen plötzlich eine Reihe von Nachrichten. Die, die nacheinander eintreffen werden, sind mit jedem Tag interessanter.

Niemand kann genau sagen, was passieren wird, warum diese Begebenheiten sich ereignen.

Was wird am 7., am 9., am 15., am 20. geschehen? Wir müssen unsere Pläne machen, unsere Arbeitspläne, jeder seinen eigenen. Ich konzentriere mich meinerseits darauf, ich habe mich schon länger darauf konzentriert, indem ich so viel Information als möglich sammele.

Aber bei diesem Problem haben wir alle eine gewisse Arbeit zu verrichten, einen Teil der Verantwortung, was nicht bedeutet, die Dinge liegen zu lassen, die wir gerade tun.

Außerdem, ein weiteres sehr wichtiges Land ist das hier zuletzt erwähnte, denn es war die letzte Agenturmeldung, die gestern Abend erschien.

Eine Agenturmeldung von Reuters besagt: „Die Europäische Union übt Druck auf China aus, damit es den Sanktionen gegen den Iran nachkommt.“

Denn außer dem bekannten Übereinkommen vom 9. Juni, mit der Nummer 1929, das jene von mir genannten Sanktionen festlegt, haben diese europäischen und anderen Satellitenmächte zusätzliche Sanktionen ausgesprochen, um das Land zu erdrosseln, und in diesem Fall beschwerten sie sich bezüglich China, aber auch bezüglich Russland, darüber, was diese tun werden. Aber es besagte Folgendes:

„Catherine Ashton, die Beauftragte für Außenpolitik der Europäischen Union, hat am Donnerstag gesagt, dass sie China unter Druck gesetzt hat, damit es absichert, dass die chinesischen Unternehmen nicht jene Stellen einnehmen, die frei wurden, weil andere Unternehmen den Iran aufgrund der Sanktionen verlassen haben…“ Sie sagt nicht, um welche Sanktionen es sich handelt, ob um die des Sicherheitsrats oder die ihrigen, sie wird natürlich beide gemeint haben.

Jegliche anständige Person kann die Vielschichtigkeit des schwerwiegenden Problems begreifen, das heute die Welt bedroht.

Liebe Studenten! Wie zu anderen, scheinbar weit zurück liegenden Zeiten, die mir wie gestern erscheinen, danke ich euch für die Anwesenheit und die moralische Unterstützung, die ihr diesem Kampf für den Frieden gebt. (Beifall) Ich ermahne euch, immer in dieser Richtung weiter zu kämpfen. In diesem, wie bei vielen anderen Kämpfen der Vergangenheit, ist es möglich zu siegen. (Beifall)

Auf dass das menschliche Leben bewahrt wird! Auf dass die Kinder und Jugendlichen es in einer Welt der Gerechtigkeit genießen können! Auf das die Eltern und Großeltern mit ihnen das Privileg zu leben teilen können!

Die gerechte Verteilung der materiellen und geistigen Reichtümer, die der Mensch aufgrund der fabelhaften Entwicklung seiner Produktivkräfte zu schaffen in der Lage ist, ist schon die einzig mögliche Alternative.



Vielen Dank!

3. September 2010

(Applaus)

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