Reflexionen des Genossen Fidel: Pittsburgh und das Gipfeltreffen von Margarita
Die Abschlußerklärung des Gipfeltreffens der G20 in Pittsburgh am Freitag, 25. September, erscheint unwirklich. Schauen wir uns die Schwerpunkte ihres Inhalts an:
„Wir versammeln uns inmitten des kritischen Übergangs von der Krise zur Erholung, um eine Ära der Verantwortungslosigkeit hinter uns zu lassen und eine Reihe von politischen Maßnahmen, Regelungen und Reformen vorzunehmen, die den Anforderungen der globalen Ökonomie des XXI. Jahrhunderts gerecht werden.”
„Heute verpflichten wir uns, auf unserer energischen Antwort zu beharren, bis eine dauerhafte Erholung gesichert ist.”
„…Wir verpflichten uns, die notwendigen politischen Maßnahmen zu ergreifen, um die Grundlagen für ein starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum für das XXI. Jahrhundert zu schaffen.”
„Wir wollen Wachstum ohne extreme Zyklen und Märkte, welche die Verantwortung unterstützen.”
„…wir werden zusammenarbeiten, um ein starkes, nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum zu schaffen. Wir brauchen eine dauerhafte Erholung, die die Arbeitsplätze erzeugt, die unsere Völker benötigen.”
„Wir brauchen das Wachstum unter den Ländern, die nachhaltiger und ausgewogener sind, und müssen unsere Unausgewogenheiten reduzieren.”
„Wir verpflichten uns, extreme Zyklen von Preis-Steigerungen und –Stürzen zu vermeiden.”
„…wir werden entscheidende Schritte zu strukturellen Reformen unternehmen, die den privaten Bedarf fördern und das langfristige potenzielle Wachstum stärken.”
„Wir werden keine Rückkehr in das gewöhnliche Verhalten im Banksektor gestatten, wo die unüberlegte Handlung und die Verantwortungslosigkeit zur Krise führten.”
„Wir verpflichten uns gemeinsam zu handeln, um die Praxen, die eine übermäßige Risikoübernahme förderten, ein Ende zu setzen.”
„Wir ernennen die G-20 zum Hauptforum unserer internationalen wirtschaftlichen Kooperation.”
„Wir –im Internationalen Währungsfond– sind verpflichtet, den entstehenden dynamischen Märkten und den Entwicklungsländern wenigstens fünf Prozent als Quote zu überweisen...”
„Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung ist wesentlich, um die Armut zu reduzieren.”
Die G20 besteht aus den sieben am meisten industrialisierten und reichsten Ländern USA, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan sowie Rußland, den elf wichtigsten Schwellenländern China, Indien, Südkorea, Indonesien, Südafrika, Brasilien, Argentinien, Australien, Saudi-Arabien, Türkei, Mexiko sowie der Europäischen Union. Mit zahlreichen dieser Länder unterhalten wir ausgezeichnete wirtschaftliche und politische Beziehungen. Seit drei Gipfeltreffen nehmen Spanien und Holland als Gäste daran teil.
Die große Illusion, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten den an der G20 teilnehmenden Schwellenländern verkaufen wollen, ist die Idee von einer kapitalistischen Entwicklung ohne Krise.
Fast alle Länder der Dritten Welt, die nicht zu den Verbündeten der USA gehören, beobachten, wie dieses Land ohne Goldreserve Papiergeld druckt, das auf der ganzen Welt als konvertierbare Devise im Umlauf ist, Aktien und Unternehmen, natürliche Ressourcen, bewegliche und unbewegliche Güter sowie Staatsschuldverschreibungen kauft, seine Produkte schützt, anderen Ländern ihre beste Gehirne entzieht und seinen Gesetzen exterritorialen Charakter verleiht. Dazu kommt die überwältigende Macht seiner Waffen und das Monopol über die wichtigsten Massenmedien.
Die Konsumgesellschaften sind unvereinbar mit der Einsparung von natürlichen und Energieressourcen, die für die Entwicklung und Bewahrung unserer Gattung benötigt werden.
China hörte dank der Revolution in einem kurzen historischen Zeitraum auf, ein halbkoloniales und halbfeudales Land zu sein, und seine Wirtschaft wuchs in den vergangenen 20Jahren um mehr als zehn Prozent jährlich. Dadurch ist es zum Hauptmotor der Weltwirtschaft geworden. Nie zuvor hat ein riesiger, multinationaler Staat ein solches Wachstum erreicht. China besitzt heute die größten konvertierbaren Währungsreserven und ist der größte Gläubiger der Vereinigten Staaten. Der Unterschied zu den beiden am meisten entwickelten kapitalistischen Ländern der Welt, den USA und Japan, ist gewaltig. Die Schulden dieser beiden Länder summieren sich auf 20 Billionen US-Dollar.
Die Vereinigten Staaten können kein Modell für die Wirtschaftsentwicklung mehr sein.
Ausgehend von der Tatsache, dass in den letzten Jahren die Welttemperatur um 0,8 Grad Celsius gestiegen ist, hat die Haupt- Presseagentur der USA am gleichen Tag des Abschlusses des Pittsburgh-Gipfels veröffentlicht, dass die Welttemperatur „innerhalb dieses Jahr und bis zum Ende des Jahrhunderts um fast drei Grad steigen wird, sogar wenn jedes Land seine Treibhausgas-Emissionen, wie vorgeschlagen, verringert, laut UNO Bericht.”
„Eine Wissenschaftler-Gruppe hat die geplanten Emissionen von 192 Ländern untersucht und berechnet, was in der Zukunft mit der Globalerwärmung passieren könnte. Die Einschätzungen berücksichtigen eine 80% Schadstoffssenkungen der Vereinigten Staaten und Europas für das Jahr 2050, aber diese sind nicht sicher.”
„Das Kohlendioxid, das sich aus der Benutzung von fossilen Brennstoffe wie Kohle und Erdöl ergibt, ist der Hauptgrund der Globalerwärmung, das die Solarenergie in der Atmosphäre zurückhält (…), die Welttemperatur ist um 0,8 Grad Celsius gestiegen,“ wird wiederholt.
„Einen großen Anteil an dieser Steigerung haben die Entwicklungsländer, die keine wirksame Maßnahmen getroffen haben, um ihre Gas-Emissionen zu reduzieren, zeigten letzten Donnerstag Wissenschaftler in einer Pressekonferenz an.”
„Wir lebten zunehmende Veränderungen auf unserem Planeten“ sagte Achim, Direktor des Umwelt-Programms der UNO.
Andererseits hat Robert Corell, ein wichtiger US-Klimaexperte, hervorgehoben, dass, „Wenn die Entwicklungsländer ihre Emissionen um 80% reduzierten und sie im Jahr 2050 auf die Hälfte zurückschrauben, die Welt noch einen Anstieg von 1,7 Grad Celsius haben wird.“
„Es wird einen Anstieg von 2,7 Grad Celsius der Welt-Temperatur für das Ende des Jahrhunderts geben, sagte Corell. Die europäischen Präsidenten und Staatschefs und der US-Präsident Barack Obama haben das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf einige Grade zu begrenzen.“
Was sie nicht erklärt haben ist, wie sie dieses Ziel erreichen werden, wie hoch der Beitrag des BIP sein wird, um in den armen Ländern zu investieren und den Schaden auszugleichen, der durch die Menge umweltverschmutzender Gase, die die industrialisiertesten Ländern in die Atmosphäre ausgestossen haben, verursacht wurde. Die Weltöffentlichkeit muss eine solide Bildung Kultur bezüglich des Klimawandels annehmen. Auch wenn es keinen Rechenfehler gäbe, landet die Menschheit fast in der Hölle.
Als Obama sich in Pittsburgh mit seinen G-20 Gästen traf, um über die Genüsse von Capua zu sprechen, begann auf der Insel Margarita das Gipfeltreffen der Staatschefs der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) und der Organisation für Afrikanische Einheit. Dort kamen mehr als 60 Präsidenten, Premierminister und hohe Vertreter aus den Ländern Südamerikas und Afrikas zusammen. Anwesend waren dort auch Lula, Cristina Fernández und der Präsident von Südafrika, Jacob Zuma, die aus Pittsburgh gekommen waren, um einen wärmeren und herzlicheren Gipfel zu genießen, bei dem mit großer Offenheit die Probleme der Dritten Welt behandelt wurden. Der Präsident der Bolivarianische Republik Venezuelas, Hugo Rafael Chávez, hat gestrahlt und geschwungen auf diesem Gipfel. Ich hatte die angenehme Möglichkeit, die Stimme von Bekannten und geprüften Freunden zu hören.
Kuba dankt für die Unterstützung und die Solidarität, die von diesem Gipfel ausging, bei dem nichts in Vergessenheit geraten ist.
Komme, was komme, die Völker werden sich ihrer Rechte und Pflichten immer mehr bewußt werden!
Was für eine große Schlacht wird sich in Kopenhagen geliefert werden!
Fidel Castro Ruz
27. September 2009
18:14 Uhr
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Sonntag, 27. September 2009
Donnerstag, 24. September 2009
Dort ist eine Revolution im Entstehen
Reflexionen des Genossen Fidel: Dort ist eine Revolution im entstehen
Am vergangenen 16. Juli habe ich wörtlich gesagt, dass der Putsch in Honduras „von skrupellosen Figuren der äußersten Rechten ausgedacht und organisiert wurde, die vertraute Beamte von George W. Bush gewesen sind und von ihm befördert worden waren.”
Ich habe folgende Namen zitiert: Hugo Llorens, Robert Blau, Stephen McFarland und Robert Callahan, Yankee-Botschafter in Honduras, El Salvador, Guatemala und Nicaragua, die von Bush in den Monaten Juli und August 2008 ernannt worden sind, und festgestellt, dass die vier der Linie von John Negroponte und Otto Reich, beide mit düsterer Vorgeschichte, folgen.
Ich habe den Yankee-Stützpunkt Soto Cano als Hauptstützpunkt für den Putsch aufgezeigt und gesagt, dass „die Idee einer von Costa Rica ausgehenden Friedensinitiative dem Präsidenten jenes Landes vom State Department übermittelt wurde, als Obama in Moskau war und an einer russischen Universität erklärte, dass der einzige Präsident von Honduras Manuel Zelaya sei.“
Ich fügte hinzu, dass „mit der Zusammenkunft in Costa Rica die Autorität der UNO, der OAS und aller anderen Institutionen in Frage gestellt wird, die dem Volk von Honduras ihre Unterstützung versprochen haben“ und dass das einzig Korrekte im Augenblick darin besteht, von der US-Regierung zu fordern, dass sie ihre Einmischung in Honduras beendet, … und ihre Task Force aus Honduras zurückzieht.“
Die Antwort der Vereinigten Staaten nach dem Putsch in jenem mittelamerikanischen Land hat darin bestanden, mit der Regierung von Kolumbien einen Pakt zur Schaffung von sieben solchen Militärstützpunkten wie Soto Cano in jenem Bruderland abzuschließen, welche Venezuela, Brasilien und alle anderen Völker von Südamerika bedrohen.
In einem kritischen Augenblick, wo auf einem Gipfeltreffen von Staatschefs in den Vereinten Nationen die Tragödie des Klimawechsels und der Weltwirtschaftskrise diskutiert wird, drohen die Putschisten in Honduras, die Immunität der Brasilianischen Botschaft zu verletzen, in der sich Präsident Zelaya, seine Familie und eine Gruppe seiner Anhänger befinden, die dazu gezwungen wurden, in dieser Einrichtung Schutz zu suchen.
Es ist nachgewiesen, dass die Regierung von Brasilien absolut nichts mit der Situation zu tun hat, die dort entstanden ist.
Es ist also unzumutbar, mehr noch unvorstellbar, dass die Brasilianische Botschaft von der faschistischen Regierung überfallen würde, es sei denn, diese wolle ihren eigenen Suizid arrangieren, indem sie das Land einer direkten Intervention von ausländischen Streitkräften aussetzt, wie es in Haiti geschehen ist, was die Intervention von Yankee-Truppen unter UN-Flagge bedeuten würde. Honduras ist kein weit abgelegenes, isoliertes Land in der Karibik. Eine Intervention von ausländischen Streitkräften in Honduras würde einen Konflikt in Mittelamerika auslösen und ein politisches Chaos in ganz Lateinamerika schaffen.
Der heldenhafte Kampf des honduranischen Volkes - nach knapp 90 Tagen ununterbrochenen Kämpfens - hat die faschistische und Yankee-freundliche Regierung, die unbewaffnete Männer und Frauen unterdrückt, in die Krise geführt.
Wir haben gesehen, wie in dem honduranischen Volk ein neues Bewusstsein entstanden ist. Eine ganze Legion von sozialen Kämpfern hat sich in dieser Schlacht gestählt. Zelaya hat sein Versprechen eingehalten und ist zurückgekehrt. Er hat ein Recht darauf, in sein Regierungsamt wieder eingesetzt zu werden und die Wahlen zu leiten. Aus den kämpferischen sozialen Bewegungen ragen neue und bewundernswerte Kader hervor, die fähig sind, dieses Volk auf den schwierigen Wegen zu führen, welche die Völker Unseres Amerikas erwarten. Dort ist eine Revolution im Entstehen.
Die Sitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen kann in Abhängigkeit ihrer richtigen oder falschen Entscheidungen historische Ausmaße bekommen.
Die führenden Persönlichkeiten der Welt haben Themen dargelegt, die von großem Interesse und kompliziert sind. Sie haben den Umfang der vor der Menschheit stehenden Aufgaben und die geringe, hierzu zur Verfügung stehende Zeitspanne widerspiegelt.
Fidel Castro Ruz
24. September 2009
13:23 Uhr
Am vergangenen 16. Juli habe ich wörtlich gesagt, dass der Putsch in Honduras „von skrupellosen Figuren der äußersten Rechten ausgedacht und organisiert wurde, die vertraute Beamte von George W. Bush gewesen sind und von ihm befördert worden waren.”
Ich habe folgende Namen zitiert: Hugo Llorens, Robert Blau, Stephen McFarland und Robert Callahan, Yankee-Botschafter in Honduras, El Salvador, Guatemala und Nicaragua, die von Bush in den Monaten Juli und August 2008 ernannt worden sind, und festgestellt, dass die vier der Linie von John Negroponte und Otto Reich, beide mit düsterer Vorgeschichte, folgen.
Ich habe den Yankee-Stützpunkt Soto Cano als Hauptstützpunkt für den Putsch aufgezeigt und gesagt, dass „die Idee einer von Costa Rica ausgehenden Friedensinitiative dem Präsidenten jenes Landes vom State Department übermittelt wurde, als Obama in Moskau war und an einer russischen Universität erklärte, dass der einzige Präsident von Honduras Manuel Zelaya sei.“
Ich fügte hinzu, dass „mit der Zusammenkunft in Costa Rica die Autorität der UNO, der OAS und aller anderen Institutionen in Frage gestellt wird, die dem Volk von Honduras ihre Unterstützung versprochen haben“ und dass das einzig Korrekte im Augenblick darin besteht, von der US-Regierung zu fordern, dass sie ihre Einmischung in Honduras beendet, … und ihre Task Force aus Honduras zurückzieht.“
Die Antwort der Vereinigten Staaten nach dem Putsch in jenem mittelamerikanischen Land hat darin bestanden, mit der Regierung von Kolumbien einen Pakt zur Schaffung von sieben solchen Militärstützpunkten wie Soto Cano in jenem Bruderland abzuschließen, welche Venezuela, Brasilien und alle anderen Völker von Südamerika bedrohen.
In einem kritischen Augenblick, wo auf einem Gipfeltreffen von Staatschefs in den Vereinten Nationen die Tragödie des Klimawechsels und der Weltwirtschaftskrise diskutiert wird, drohen die Putschisten in Honduras, die Immunität der Brasilianischen Botschaft zu verletzen, in der sich Präsident Zelaya, seine Familie und eine Gruppe seiner Anhänger befinden, die dazu gezwungen wurden, in dieser Einrichtung Schutz zu suchen.
Es ist nachgewiesen, dass die Regierung von Brasilien absolut nichts mit der Situation zu tun hat, die dort entstanden ist.
Es ist also unzumutbar, mehr noch unvorstellbar, dass die Brasilianische Botschaft von der faschistischen Regierung überfallen würde, es sei denn, diese wolle ihren eigenen Suizid arrangieren, indem sie das Land einer direkten Intervention von ausländischen Streitkräften aussetzt, wie es in Haiti geschehen ist, was die Intervention von Yankee-Truppen unter UN-Flagge bedeuten würde. Honduras ist kein weit abgelegenes, isoliertes Land in der Karibik. Eine Intervention von ausländischen Streitkräften in Honduras würde einen Konflikt in Mittelamerika auslösen und ein politisches Chaos in ganz Lateinamerika schaffen.
Der heldenhafte Kampf des honduranischen Volkes - nach knapp 90 Tagen ununterbrochenen Kämpfens - hat die faschistische und Yankee-freundliche Regierung, die unbewaffnete Männer und Frauen unterdrückt, in die Krise geführt.
Wir haben gesehen, wie in dem honduranischen Volk ein neues Bewusstsein entstanden ist. Eine ganze Legion von sozialen Kämpfern hat sich in dieser Schlacht gestählt. Zelaya hat sein Versprechen eingehalten und ist zurückgekehrt. Er hat ein Recht darauf, in sein Regierungsamt wieder eingesetzt zu werden und die Wahlen zu leiten. Aus den kämpferischen sozialen Bewegungen ragen neue und bewundernswerte Kader hervor, die fähig sind, dieses Volk auf den schwierigen Wegen zu führen, welche die Völker Unseres Amerikas erwarten. Dort ist eine Revolution im Entstehen.
Die Sitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen kann in Abhängigkeit ihrer richtigen oder falschen Entscheidungen historische Ausmaße bekommen.
Die führenden Persönlichkeiten der Welt haben Themen dargelegt, die von großem Interesse und kompliziert sind. Sie haben den Umfang der vor der Menschheit stehenden Aufgaben und die geringe, hierzu zur Verfügung stehende Zeitspanne widerspiegelt.
Fidel Castro Ruz
24. September 2009
13:23 Uhr
Dienstag, 22. September 2009
Der ernste Obama
Reflexionen des Genossen Fidel: Der ernste Obama
Der bolivarianische Präsident Hugo Chávez hat sich wirklich originell ausgedrückt, als er vom „Rätsel der zwei Obamas“ gesprochen hat.
Heute hat der ernste Obama gesprochen. Vor kurzem habe ich zwei positive Aspekte seines Verhaltens anerkannt: den Versuch, den Zugang zur Gesundheitsfürsorge für 47 Millionen US-Amerikaner zu erreichen, die davon ausgeschlossen sind, und seine Besorgnis bezüglich des Klimawechsels.
Das, was ich gestern über die imminente Bedrohung für die menschliche Gattung zum Ausdruck gebracht habe, könnte pessimistisch erscheinen, ist aber wirklichkeitsnah. Die Meinung vieler Staatsoberhäupter über das ignorierte und vergessene Thema des Klimawechsels steht jetzt noch aus.
Obama war der Erste, der seine Meinung kundtat, da sein Land Sitz des Treffens der Vereinten Nationen auf höchster Ebene zu diesem Thema ist.
Was hat er gesagt? Ich gebe seine wichtigsten Aussagen hier wieder:
„Wir erkennen an, dass die Bedrohung gegen den Planeten ernsthaft und zunehmend ist.“
„Die Antwort auf diese Umwelt-Herausforderung wird von der Geschichte beurteilt werden.“
„Es gibt keine Nation, egal wie groß oder klein sie auch sei, die den Auswirkungen des Klimawechsels entkommen kann.“
„Mit jedem Tag nehmen die Flutwellen zu, welche die Küstenstreifen geißeln, immer stärkere Unwetter und Überschwemmungen bedrohen unsere Kontinente.“
„Die Sicherheit und die Stabilität aller unserer Nationen sind in Gefahr.“
„Wir haben das Klima an die Spitze der Prioritäten unserer internationalen Agenda gestellt, von China bis Brasilien, von Indien bis Mexiko, Afrika und Europa.“
„Wenn wir uns zusammentun, dann sind diese Schritte bedeutend.“
„Wir begreifen den Ernst der Situation und sind zum Handeln entschlossen.“
„Aber wir sind heute nicht hierher gekommen, um Fortschritte zu feiern.“
„Es ist noch viel Arbeit zu erledigen.“
„Und diese Arbeit wird nicht leicht sein.“
„Wir nehmen wahr, dass der schwierigste Teil des Weges vor uns liegt.“
„Das geschieht zu einem Augenblick, wo für die Meisten die Priorität darin besteht, die Volkswirtschaften erneut zu beleben.“
„Wir alle konfrontieren Zweifel bezüglich der Klima-Herausforderung.“
„Die Schwierigkeiten und Zweifel sind keine Rechtfertigungen, um nichts zu unternehmen.“
„Jeder Einzelne von uns muss seinen Teil tun, damit unsere Volkswirtschaften wachsen, ohne den Planeten in Gefahr zu bringen.“
„Wir müssen aus Kopenhagen einen bedeutsamen Schritt bezüglich des Vorwärtskommens bei der Klimadebatte machen.“
„Wir dürfen ebenfalls nicht erlauben, dass alte Aufspaltungen die vereinte Suche nach Lösungen behindern.“
„Die entwickelten Nationen haben den größten Teil des Schadens verursacht und müssen ihre Verantwortung übernehmen.“
„Wir überleben diese Herausforderung nur, wenn wir uns zusammentun.“
„Wir wissen, dass diese Nationen, besonders die verwundbarsten, nicht über dieselben Ressourcen verfügen, um den Klima-Herausforderungen zu begegnen.“
„Die Zukunft ist nicht eine Wahlmöglichkeit zwischen Wirtschaftswachstum und sauberem Planeten, denn das Überleben hängt von beiden ab.“
„Es unterliegt unserer Verantwortung, diesen Nationen finanzielle und fachtechnische Hilfe zukommen zu lassen.“
„Wir suchen einen Vertrag, der es ermöglicht, die Lebensqualität der Völker zu erhöhen, ohne dem Planeten zu schaden.“
„Wir wissen, dass die Zukunft von einer globalen Übereinkunft abhängt.“
„Aber der Weg ist lang und hart und wir haben keine Zeit, um die Wegstrecke zurückzulegen.“
Das Problem besteht jetzt darin, dass alles, was er behauptet, im Widerspruch zu dem steht, was die Vereinigten Staaten seit 150 Jahren tun, besonders seitdem sie am Ende des Zweiten Weltkrieges der Welt das Bretton-Woods-Abkommen aufgezwungen haben und zum Herrscher über die Weltwirtschaft wurden.
Ihre mehreren hundert Militärstützpunkte, die in Dutzenden Ländern aller Kontinente eingerichtet sind, ihre Flugzeugträger und Seeflotten, ihre tausenden Atomwaffen, ihre Eroberungskriege, ihre Rüstungsindustrie und ihr Waffenhandel sind unvereinbar mit dem Überleben unserer Gattung. Die Konsumgesellschaften sind ebenfalls unvereinbar mit der Idee von Wirtschaftswachstum und einem sauberen Planeten. Die Hauptursachen für den Klimawechsel bestehen in der unbegrenzten Verschwendung der nicht erneuerbaren natürlichen Ressourcen, besonders von Erdöl und Erdgas, die im Verlaufe von einigen hundert Millionen Jahren entstanden sind und beim heutigen Verbrauchsrhythmus in knapp zwei Jahrhunderten erschöpft sein werden. Selbst wenn die Schadstoff-Emissionen in den Industrieländern vermindert würden, was lobenswert wäre, ist es ebenso eine Tatsache, dass 5,2 Milliarden Erdeinwohner, das heißt drei Viertel der Weltbevölkerung, in jenen Ländern leben, die in bedeutendem oder geringerem Maße noch zu entwickeln sind, was, gemäß den von den kapitalistischen Volkswirtschaften geschaffenen Verbrauchsmodellen, den Verbrauch von riesigen Mengen Kohle, Erdöl, Erdgas und anderen nicht erneuerbaren Ressourcen erfordern wird, die unvereinbar mit der Zielstellung sind, die menschliche Gattung zu retten.
Es wäre ungerecht, den ernsten Obama des genannten Rätsels wegen dem bis heute Geschehenen zu beschuldigen, aber es ist noch weniger gerecht, dass der andere Obama uns glauben machen würde, dass die Menschheit auf der Grundlage der heute in der Weltwirtschaft vorherrschenden Normen überleben kann.
Der Präsident der Vereinigten Staaten hat zugegeben, dass die entwickelten Nationen den größten Teil des Schadens verursacht haben und die Verantwortung übernehmen müssen. Das war zweifellos eine mutige Geste.
Es wäre gerecht, ebenfalls anzuerkennen, dass kein anderer Präsident der Vereinigten Staaten den Mut gehabt hätte, das zu sagen, was er gesagt hat.
Fidel Castro Ruz
22. September 2009
18:14 Uhr
Der bolivarianische Präsident Hugo Chávez hat sich wirklich originell ausgedrückt, als er vom „Rätsel der zwei Obamas“ gesprochen hat.
Heute hat der ernste Obama gesprochen. Vor kurzem habe ich zwei positive Aspekte seines Verhaltens anerkannt: den Versuch, den Zugang zur Gesundheitsfürsorge für 47 Millionen US-Amerikaner zu erreichen, die davon ausgeschlossen sind, und seine Besorgnis bezüglich des Klimawechsels.
Das, was ich gestern über die imminente Bedrohung für die menschliche Gattung zum Ausdruck gebracht habe, könnte pessimistisch erscheinen, ist aber wirklichkeitsnah. Die Meinung vieler Staatsoberhäupter über das ignorierte und vergessene Thema des Klimawechsels steht jetzt noch aus.
Obama war der Erste, der seine Meinung kundtat, da sein Land Sitz des Treffens der Vereinten Nationen auf höchster Ebene zu diesem Thema ist.
Was hat er gesagt? Ich gebe seine wichtigsten Aussagen hier wieder:
„Wir erkennen an, dass die Bedrohung gegen den Planeten ernsthaft und zunehmend ist.“
„Die Antwort auf diese Umwelt-Herausforderung wird von der Geschichte beurteilt werden.“
„Es gibt keine Nation, egal wie groß oder klein sie auch sei, die den Auswirkungen des Klimawechsels entkommen kann.“
„Mit jedem Tag nehmen die Flutwellen zu, welche die Küstenstreifen geißeln, immer stärkere Unwetter und Überschwemmungen bedrohen unsere Kontinente.“
„Die Sicherheit und die Stabilität aller unserer Nationen sind in Gefahr.“
„Wir haben das Klima an die Spitze der Prioritäten unserer internationalen Agenda gestellt, von China bis Brasilien, von Indien bis Mexiko, Afrika und Europa.“
„Wenn wir uns zusammentun, dann sind diese Schritte bedeutend.“
„Wir begreifen den Ernst der Situation und sind zum Handeln entschlossen.“
„Aber wir sind heute nicht hierher gekommen, um Fortschritte zu feiern.“
„Es ist noch viel Arbeit zu erledigen.“
„Und diese Arbeit wird nicht leicht sein.“
„Wir nehmen wahr, dass der schwierigste Teil des Weges vor uns liegt.“
„Das geschieht zu einem Augenblick, wo für die Meisten die Priorität darin besteht, die Volkswirtschaften erneut zu beleben.“
„Wir alle konfrontieren Zweifel bezüglich der Klima-Herausforderung.“
„Die Schwierigkeiten und Zweifel sind keine Rechtfertigungen, um nichts zu unternehmen.“
„Jeder Einzelne von uns muss seinen Teil tun, damit unsere Volkswirtschaften wachsen, ohne den Planeten in Gefahr zu bringen.“
„Wir müssen aus Kopenhagen einen bedeutsamen Schritt bezüglich des Vorwärtskommens bei der Klimadebatte machen.“
„Wir dürfen ebenfalls nicht erlauben, dass alte Aufspaltungen die vereinte Suche nach Lösungen behindern.“
„Die entwickelten Nationen haben den größten Teil des Schadens verursacht und müssen ihre Verantwortung übernehmen.“
„Wir überleben diese Herausforderung nur, wenn wir uns zusammentun.“
„Wir wissen, dass diese Nationen, besonders die verwundbarsten, nicht über dieselben Ressourcen verfügen, um den Klima-Herausforderungen zu begegnen.“
„Die Zukunft ist nicht eine Wahlmöglichkeit zwischen Wirtschaftswachstum und sauberem Planeten, denn das Überleben hängt von beiden ab.“
„Es unterliegt unserer Verantwortung, diesen Nationen finanzielle und fachtechnische Hilfe zukommen zu lassen.“
„Wir suchen einen Vertrag, der es ermöglicht, die Lebensqualität der Völker zu erhöhen, ohne dem Planeten zu schaden.“
„Wir wissen, dass die Zukunft von einer globalen Übereinkunft abhängt.“
„Aber der Weg ist lang und hart und wir haben keine Zeit, um die Wegstrecke zurückzulegen.“
Das Problem besteht jetzt darin, dass alles, was er behauptet, im Widerspruch zu dem steht, was die Vereinigten Staaten seit 150 Jahren tun, besonders seitdem sie am Ende des Zweiten Weltkrieges der Welt das Bretton-Woods-Abkommen aufgezwungen haben und zum Herrscher über die Weltwirtschaft wurden.
Ihre mehreren hundert Militärstützpunkte, die in Dutzenden Ländern aller Kontinente eingerichtet sind, ihre Flugzeugträger und Seeflotten, ihre tausenden Atomwaffen, ihre Eroberungskriege, ihre Rüstungsindustrie und ihr Waffenhandel sind unvereinbar mit dem Überleben unserer Gattung. Die Konsumgesellschaften sind ebenfalls unvereinbar mit der Idee von Wirtschaftswachstum und einem sauberen Planeten. Die Hauptursachen für den Klimawechsel bestehen in der unbegrenzten Verschwendung der nicht erneuerbaren natürlichen Ressourcen, besonders von Erdöl und Erdgas, die im Verlaufe von einigen hundert Millionen Jahren entstanden sind und beim heutigen Verbrauchsrhythmus in knapp zwei Jahrhunderten erschöpft sein werden. Selbst wenn die Schadstoff-Emissionen in den Industrieländern vermindert würden, was lobenswert wäre, ist es ebenso eine Tatsache, dass 5,2 Milliarden Erdeinwohner, das heißt drei Viertel der Weltbevölkerung, in jenen Ländern leben, die in bedeutendem oder geringerem Maße noch zu entwickeln sind, was, gemäß den von den kapitalistischen Volkswirtschaften geschaffenen Verbrauchsmodellen, den Verbrauch von riesigen Mengen Kohle, Erdöl, Erdgas und anderen nicht erneuerbaren Ressourcen erfordern wird, die unvereinbar mit der Zielstellung sind, die menschliche Gattung zu retten.
Es wäre ungerecht, den ernsten Obama des genannten Rätsels wegen dem bis heute Geschehenen zu beschuldigen, aber es ist noch weniger gerecht, dass der andere Obama uns glauben machen würde, dass die Menschheit auf der Grundlage der heute in der Weltwirtschaft vorherrschenden Normen überleben kann.
Der Präsident der Vereinigten Staaten hat zugegeben, dass die entwickelten Nationen den größten Teil des Schadens verursacht haben und die Verantwortung übernehmen müssen. Das war zweifellos eine mutige Geste.
Es wäre gerecht, ebenfalls anzuerkennen, dass kein anderer Präsident der Vereinigten Staaten den Mut gehabt hätte, das zu sagen, was er gesagt hat.
Fidel Castro Ruz
22. September 2009
18:14 Uhr
Montag, 21. September 2009
Eine vom aussterben bedrohte Art
Reflexionen des Genossen Fidel: Eine vom aussterben bedrohte Art
Mir hätte es gefallen, heute über das vor 24 Stunden auf dem Revolutionsplatz stattgefundene, außerordentliche Konzert “Paz sin Fronteras” „Frieden ohne Grenzen“ zu sprechen, aber die starrköpfige Realität zwingt mich, über eine Gefahr zu schreiben, welche nicht nur den Frieden sondern ebenfalls das Überleben unserer Art bedroht.
Die Organisation der Vereinten Nationen, deren Aufgabe darin besteht, über den Frieden, die Sicherheit und die Rechte von knapp 200 Staaten zu wachen, die dort über 6,5 Milliarden Erdeinwohner vertreten, wird am kommenden Mittwoch unter Teilnahme der Staatschefs die Debatte in ihrer Vollversammlung eröffnen. Diesmal wird sie aufgrund der außerordentlichen Bedeutung des Themas Dienstag, den 22. September, einer Tagung auf höchster Ebene über den Klimawechsel widmen, die zur Vorbereitung der Konferenz von Kopenhagen vom 7 bis 18. Dezember dieses Jahres dienen soll.
Auf der von der UNO in Rio de Janeiro einberufenen Weltumweltkonferenz habe ich als damaliger kubanischer Staatschef Folgendes behauptet: „Eine Gattung ist vom Aussterben bedroht: der Mensch.“ Als ich jene Worte aussprach und begründete, die mit Applaus von den dort anwesenden Staatschefs empfangen wurden, – einschließlich vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, einem in geringerem Maße düsteren Bush, als sein Sohn George W. – glaubten diese, noch über mehrere Jahrhunderte zu verfügen, um sich dem Problem zu stellen. Ich selbst sah es nicht in so naher Zukunft wie 60 bzw. 80 Jahre.
Jetzt handelt es sich um eine wirklich nahe bevorstehende Gefahr und ihre Auswirkungen sind schon sichtbar. Ich werde mich auf einige wenige Details beschränken, die unser, in New York im Namen von Kuba auftretender Außenminister dort ausführlich behandeln wird.
Gemäß Untersuchungen des Instituts für Raumforschungen der NASA ist die Durchschnittstemperatur seit 1980 um 0,8 Grad Celsius angestiegen. Die letzten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts waren die wärmsten über mehrere Jahrhunderte. Der Temperaturanstieg in Alaska, dem kanadischen Westen und dem Osten von Russland ist dermaßen groß, dass er den Weltdurchschnitt verdoppelt. Das Eis des Nordpols schwindet schnellstens dahin und es kann sein, dass dieses Gebiet zu einem so nahen Zeitpunkt wie das Jahr 2040 seinen ersten Sommer vollkommen frei von Eis erleben wird. Die Auswirkungen sind an den über zwei Kilometer hohen, schmelzenden Eismassen von Grönland sichtbar, an den Gletschern von Südamerika, von Ecuador bis zum Kap Hoorn, die bedeutende Wasserquellen sind, und an der riesigen, die ausgedehnte Antarktis bedeckenden Eiskappe.
Die jetzigen Kohlendioxidkonzentrationen haben ein Äquivalent von 380 Teilen Kohlendioxid je Million Teile Luft erreicht, eine Menge, welche das natürliche Maß der letzten 650 000 Jahre übersteigt. Die Erderwärmung beginnt schon, die natürlichen Systeme auf der ganzen Welt zu beeinträchtigen. Wenn das voll geschehen würde, wäre es zerstörerisch für alle Völker.
Die Wissenschaftler haben entdeckt, dass vor mehr als 3 Milliarden Jahren die ersten Formen elementaren Lebens auf der Erde entstanden sind. Seitdem haben dieselben auf der Grundlage von unerbittlichen biologischen Gesetzen eine ständige Evolution zu höheren, komplexeren Formen durchlaufen. Unsere heutige Art, den Homo sapiens, gibt es seit kaum 150.000 Jahren, einem unbedeutenden Bruchteil der Zeitspanne, seit welcher das Leben entstand. Obwohl die Griechen schon mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung bestimmte astronomische Kenntnisse besaßen, ist dem Menschen erst vor knapp über 500 Jahren, nach einer langen mittelalterlichen Dunkelheit, bekannt geworden, dass die Erde rund und nicht eben ist. Ein kühner, aus Genua stammender Admiral mit soliden Kenntnissen nahm sich vor, auf der Suche nach Indien mit Schiffen in Richtung Osten zu fahren, anstelle Afrika südlich zu umfahren. So begann die europäische Kolonisierung dieser Hemisphäre und vom Rest der Welt.
Die menschliche Art konnte mit recht großer Genauigkeit die volle Erdumdrehung alle 24 Stunden und die Translation des Planeten um die riesige glühende Sonnenmasse innerhalb von ungefähr 365 Tagen bestimmen. Diese und andere singuläre Umstände waren mit der Existenz und dem Leben aller bis dahin vorhandenen Arten verbunden.
Seit der Antike waren die fortschrittlichsten Philosophen und Denker auf der Suche nach der sozialen Gerechtigkeit. Trotz alledem hat die direkte Sklaverei noch rechtlich bis vor 129 Jahren angedauert, Zeitpunkt, zu dem die Abschaffung der Sklaverei in der spanischen Kolonie Kuba erklärt wurde.
Von meinem Standpunkt aus gesehen war die von Darwin in seinem Buch „Über die Entstehung der Arten“ dargelegte Evolutionstheorie eine der zwei wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckungen. Manche sahen in ihr einen Antagonismus zu den verschiedenen religiösen Glaubensrichtungen; jedoch kein Wissenschaftler verneint sie heutzutage und viele von ihnen, die sich aufrichtig zu religiösen Glaubensrichtungen bekennen, sehen in der Evolution den Ausdruck des göttlichen Willens.
Die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein war der andere entscheidende Beitrag. Diese wurde 1915 dargelegt und war Ausgangspunkt für viele andere Forschungen nach dem Tod des Autors im April 1955. Wenige Menschen haben so großen Einfluss auf das Schicksal der Welt ausgeübt wie er. Aus Besorgnis, dass die Nazis die Atombombe herstellen könnten, überzeugte Einstein Roosevelt, die Forschungen zur Herstellung derselben zu beginnen. Als Truman sie über den wehrlosen zivilen Städten Hiroshima und Nagasaki zum Explodieren brachte, hat diese Tatsache ihn so mitgenommen, dass er zu einem überzeugten Pazifisten wurde. Heutzutage besitzen die Vereinigten Staaten tausende Atomwaffen, die mächtiger als jene sind und welche die Weltbevölkerung mehrfach ausrotten könnten. Sie sind gleichzeitig die größten Hersteller und Exporteure von Waffen aller Art.
Der beschleunigte Rhythmus der wissenschaftlichen Forschungen auf allen Gebieten der materiellen Produktion und der Dienstleistungen unter den Bedingungen der nach dem Zweiten Weltkrieg der Welt auferlegten Wirtschaftsordnung hat die Menschheit zu einer unhaltbaren Situation geführt.
Es ist unsere Pflicht, die Wahrheit zu fordern. Die Bevölkerung aller Länder hat das Recht, die Faktoren zu kennen, welche den Klimawechsel hervorrufen, und zu erfahren, welche die heutigen Möglichkeiten der Wissenschaft zur Umkehrung der Tendenz sind, wenn es sie wirklich noch gibt.
Das kubanische Volk, besonders seine wunderbare Jugend, hat gestern bewiesen, dass es möglich ist, selbst unter einer brutalen Wirtschaftsblockade unvorstellbare Hindernisse zu überwinden.
Fidel Castro Ruz
21. September 2009
17:44 Uhr
Mir hätte es gefallen, heute über das vor 24 Stunden auf dem Revolutionsplatz stattgefundene, außerordentliche Konzert “Paz sin Fronteras” „Frieden ohne Grenzen“ zu sprechen, aber die starrköpfige Realität zwingt mich, über eine Gefahr zu schreiben, welche nicht nur den Frieden sondern ebenfalls das Überleben unserer Art bedroht.
Die Organisation der Vereinten Nationen, deren Aufgabe darin besteht, über den Frieden, die Sicherheit und die Rechte von knapp 200 Staaten zu wachen, die dort über 6,5 Milliarden Erdeinwohner vertreten, wird am kommenden Mittwoch unter Teilnahme der Staatschefs die Debatte in ihrer Vollversammlung eröffnen. Diesmal wird sie aufgrund der außerordentlichen Bedeutung des Themas Dienstag, den 22. September, einer Tagung auf höchster Ebene über den Klimawechsel widmen, die zur Vorbereitung der Konferenz von Kopenhagen vom 7 bis 18. Dezember dieses Jahres dienen soll.
Auf der von der UNO in Rio de Janeiro einberufenen Weltumweltkonferenz habe ich als damaliger kubanischer Staatschef Folgendes behauptet: „Eine Gattung ist vom Aussterben bedroht: der Mensch.“ Als ich jene Worte aussprach und begründete, die mit Applaus von den dort anwesenden Staatschefs empfangen wurden, – einschließlich vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, einem in geringerem Maße düsteren Bush, als sein Sohn George W. – glaubten diese, noch über mehrere Jahrhunderte zu verfügen, um sich dem Problem zu stellen. Ich selbst sah es nicht in so naher Zukunft wie 60 bzw. 80 Jahre.
Jetzt handelt es sich um eine wirklich nahe bevorstehende Gefahr und ihre Auswirkungen sind schon sichtbar. Ich werde mich auf einige wenige Details beschränken, die unser, in New York im Namen von Kuba auftretender Außenminister dort ausführlich behandeln wird.
Gemäß Untersuchungen des Instituts für Raumforschungen der NASA ist die Durchschnittstemperatur seit 1980 um 0,8 Grad Celsius angestiegen. Die letzten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts waren die wärmsten über mehrere Jahrhunderte. Der Temperaturanstieg in Alaska, dem kanadischen Westen und dem Osten von Russland ist dermaßen groß, dass er den Weltdurchschnitt verdoppelt. Das Eis des Nordpols schwindet schnellstens dahin und es kann sein, dass dieses Gebiet zu einem so nahen Zeitpunkt wie das Jahr 2040 seinen ersten Sommer vollkommen frei von Eis erleben wird. Die Auswirkungen sind an den über zwei Kilometer hohen, schmelzenden Eismassen von Grönland sichtbar, an den Gletschern von Südamerika, von Ecuador bis zum Kap Hoorn, die bedeutende Wasserquellen sind, und an der riesigen, die ausgedehnte Antarktis bedeckenden Eiskappe.
Die jetzigen Kohlendioxidkonzentrationen haben ein Äquivalent von 380 Teilen Kohlendioxid je Million Teile Luft erreicht, eine Menge, welche das natürliche Maß der letzten 650 000 Jahre übersteigt. Die Erderwärmung beginnt schon, die natürlichen Systeme auf der ganzen Welt zu beeinträchtigen. Wenn das voll geschehen würde, wäre es zerstörerisch für alle Völker.
Die Wissenschaftler haben entdeckt, dass vor mehr als 3 Milliarden Jahren die ersten Formen elementaren Lebens auf der Erde entstanden sind. Seitdem haben dieselben auf der Grundlage von unerbittlichen biologischen Gesetzen eine ständige Evolution zu höheren, komplexeren Formen durchlaufen. Unsere heutige Art, den Homo sapiens, gibt es seit kaum 150.000 Jahren, einem unbedeutenden Bruchteil der Zeitspanne, seit welcher das Leben entstand. Obwohl die Griechen schon mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung bestimmte astronomische Kenntnisse besaßen, ist dem Menschen erst vor knapp über 500 Jahren, nach einer langen mittelalterlichen Dunkelheit, bekannt geworden, dass die Erde rund und nicht eben ist. Ein kühner, aus Genua stammender Admiral mit soliden Kenntnissen nahm sich vor, auf der Suche nach Indien mit Schiffen in Richtung Osten zu fahren, anstelle Afrika südlich zu umfahren. So begann die europäische Kolonisierung dieser Hemisphäre und vom Rest der Welt.
Die menschliche Art konnte mit recht großer Genauigkeit die volle Erdumdrehung alle 24 Stunden und die Translation des Planeten um die riesige glühende Sonnenmasse innerhalb von ungefähr 365 Tagen bestimmen. Diese und andere singuläre Umstände waren mit der Existenz und dem Leben aller bis dahin vorhandenen Arten verbunden.
Seit der Antike waren die fortschrittlichsten Philosophen und Denker auf der Suche nach der sozialen Gerechtigkeit. Trotz alledem hat die direkte Sklaverei noch rechtlich bis vor 129 Jahren angedauert, Zeitpunkt, zu dem die Abschaffung der Sklaverei in der spanischen Kolonie Kuba erklärt wurde.
Von meinem Standpunkt aus gesehen war die von Darwin in seinem Buch „Über die Entstehung der Arten“ dargelegte Evolutionstheorie eine der zwei wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckungen. Manche sahen in ihr einen Antagonismus zu den verschiedenen religiösen Glaubensrichtungen; jedoch kein Wissenschaftler verneint sie heutzutage und viele von ihnen, die sich aufrichtig zu religiösen Glaubensrichtungen bekennen, sehen in der Evolution den Ausdruck des göttlichen Willens.
Die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein war der andere entscheidende Beitrag. Diese wurde 1915 dargelegt und war Ausgangspunkt für viele andere Forschungen nach dem Tod des Autors im April 1955. Wenige Menschen haben so großen Einfluss auf das Schicksal der Welt ausgeübt wie er. Aus Besorgnis, dass die Nazis die Atombombe herstellen könnten, überzeugte Einstein Roosevelt, die Forschungen zur Herstellung derselben zu beginnen. Als Truman sie über den wehrlosen zivilen Städten Hiroshima und Nagasaki zum Explodieren brachte, hat diese Tatsache ihn so mitgenommen, dass er zu einem überzeugten Pazifisten wurde. Heutzutage besitzen die Vereinigten Staaten tausende Atomwaffen, die mächtiger als jene sind und welche die Weltbevölkerung mehrfach ausrotten könnten. Sie sind gleichzeitig die größten Hersteller und Exporteure von Waffen aller Art.
Der beschleunigte Rhythmus der wissenschaftlichen Forschungen auf allen Gebieten der materiellen Produktion und der Dienstleistungen unter den Bedingungen der nach dem Zweiten Weltkrieg der Welt auferlegten Wirtschaftsordnung hat die Menschheit zu einer unhaltbaren Situation geführt.
Es ist unsere Pflicht, die Wahrheit zu fordern. Die Bevölkerung aller Länder hat das Recht, die Faktoren zu kennen, welche den Klimawechsel hervorrufen, und zu erfahren, welche die heutigen Möglichkeiten der Wissenschaft zur Umkehrung der Tendenz sind, wenn es sie wirklich noch gibt.
Das kubanische Volk, besonders seine wunderbare Jugend, hat gestern bewiesen, dass es möglich ist, selbst unter einer brutalen Wirtschaftsblockade unvorstellbare Hindernisse zu überwinden.
Fidel Castro Ruz
21. September 2009
17:44 Uhr
Sonntag, 13. September 2009
Almeida ist heute gegenwärtiger denn je zuvor
Reflexionen des Genossen Fidel: Almeida ist heute gegenwärtiger denn je zuvor
Seit Stunden höre ich über das Fernsehen die Ehrung des ganzen Landes für den Comandante der Revolution Juan Almeida Bosque. Ich denke, dass er es ebenso als eine Pflicht angesehen hat, sich dem Tod zu stellen, wie er alle seine anderen Pflichten im Verlaufe seines Lebens erfüllt hat. Weder er noch wir konnten wissen, wie viel Traurigkeit uns die Nachricht seiner körperlichen Abwesenheit bringen würde.
Ich hatte das Privileg, ihn zu kennen: ein junger schwarzhäutiger Mensch, Arbeiter, Kämpfer, der aufeinander folgend Leiter einer revolutionären Zelle, Kämpfer der Moncada, Gefängnisgenosse, Befehlshaber eines Trupps während der Landung der Jacht Granma war, Offizier der Rebellenarmee, – der bei seinem Vormarsch während des heftigen Gefechts um die Garnison El Uvero durch einen Schuss in die Brust gestoppt wurde - Befehlshaber einer Kolonne, die zur Schaffung der Dritten Ostfront losmarschierte, und Kamerad, der Teil der Leitung unserer Kräfte in den letzten siegreichen Schlachten war, durch welche die Tyrannei gestürzt wurde.
Ich war ein privilegierter Zeuge seiner vorbildlichen Haltung über mehr als ein halbes Jahrhundert heldenhaften und siegreichen Widerstands, im Kampf gegen Banditen, beim Gegenschlag von Girón (Schweinebucht), während der Raketenkrise, der internationalistischen Missionen und beim Widerstand gegen die imperialistische Blockade.
Ich hörte mit Vergnügen einige seiner Lieder, besonders jenes inbrünstig gefühlvolle, in dem er sich angesichts des Kampfaufrufs des Vaterlands zu „siegen oder zu fallen“ von menschlichen Träumen verabschiedete. Mir war nicht bekannt, dass er über 300 Lieder geschrieben hatte, die er seinem literarischen Werk hinzufügte, das eine Quelle der unterhaltsamen Lektüre und von geschichtlichen Geschehnissen ist. Er verteidigte Gerechtigkeitsgrundsätze, die man - solange es auf der Erde lebendige Menschen gibt - zu jeder Zeit und jeglicher Zeitepoche verteidigen wird.
Sagen wir nicht: Almeida ist verstorben. Er ist heute gegenwärtiger denn je!
Fidel Castro Ruz
13. September 2009
15:12 Uhr
Seit Stunden höre ich über das Fernsehen die Ehrung des ganzen Landes für den Comandante der Revolution Juan Almeida Bosque. Ich denke, dass er es ebenso als eine Pflicht angesehen hat, sich dem Tod zu stellen, wie er alle seine anderen Pflichten im Verlaufe seines Lebens erfüllt hat. Weder er noch wir konnten wissen, wie viel Traurigkeit uns die Nachricht seiner körperlichen Abwesenheit bringen würde.
Ich hatte das Privileg, ihn zu kennen: ein junger schwarzhäutiger Mensch, Arbeiter, Kämpfer, der aufeinander folgend Leiter einer revolutionären Zelle, Kämpfer der Moncada, Gefängnisgenosse, Befehlshaber eines Trupps während der Landung der Jacht Granma war, Offizier der Rebellenarmee, – der bei seinem Vormarsch während des heftigen Gefechts um die Garnison El Uvero durch einen Schuss in die Brust gestoppt wurde - Befehlshaber einer Kolonne, die zur Schaffung der Dritten Ostfront losmarschierte, und Kamerad, der Teil der Leitung unserer Kräfte in den letzten siegreichen Schlachten war, durch welche die Tyrannei gestürzt wurde.
Ich war ein privilegierter Zeuge seiner vorbildlichen Haltung über mehr als ein halbes Jahrhundert heldenhaften und siegreichen Widerstands, im Kampf gegen Banditen, beim Gegenschlag von Girón (Schweinebucht), während der Raketenkrise, der internationalistischen Missionen und beim Widerstand gegen die imperialistische Blockade.
Ich hörte mit Vergnügen einige seiner Lieder, besonders jenes inbrünstig gefühlvolle, in dem er sich angesichts des Kampfaufrufs des Vaterlands zu „siegen oder zu fallen“ von menschlichen Träumen verabschiedete. Mir war nicht bekannt, dass er über 300 Lieder geschrieben hatte, die er seinem literarischen Werk hinzufügte, das eine Quelle der unterhaltsamen Lektüre und von geschichtlichen Geschehnissen ist. Er verteidigte Gerechtigkeitsgrundsätze, die man - solange es auf der Erde lebendige Menschen gibt - zu jeder Zeit und jeglicher Zeitepoche verteidigen wird.
Sagen wir nicht: Almeida ist verstorben. Er ist heute gegenwärtiger denn je!
Fidel Castro Ruz
13. September 2009
15:12 Uhr
Donnerstag, 10. September 2009
Ein ruhiges Gewissen
Reflexionen des Genossen Fidel: Ein ruhiges Gewissen
Mir wäre es lieber, wenn ich nicht eines jener Unternehmen hart kritisieren müsste, die sich der Herstellung von medizinischen Ausrüstungen widmen und deren Gewinne nicht aus der Fabrikation von zum Töten benutzten Waffen kommen, sondern die Krankheiten und Leiden bekämpfen und Todesfälle verhindern. Deshalb habe ich sie immer alle mit Hochachtung behandelt und mir gefiel es, einen Austausch mit ihnen über ihre wissenschaftlichen Fortschritte zu führen.
Etwas anderes ist es, wenn man mit Bitterkeit an solche Länder denkt, denen nicht dieserart Geräte zur Verfügung stehen, und noch trauriger ist es, dass ein Volk der Dritten Welt seine Bemühungen durch die stupide Maßnahme behindert sieht, welche ein reiches und mächtiges Land denen aufzwingt, die sie herstellen: die Einstellung der Ersatzteillieferungen für ihre Instandhaltung.
In Venezuela und Kuba insgesamt gesehen verfügen die kubanischen Fachärzte für Kardiologie über 28 Echokardiographie-Geräte Marke Philips, ohne welche eine genaue und vollkommen sichere Diagnose nicht möglich ist. Bei Ausfall von jedem dieser Geräte können pro Monat 500 Patienten diese lebenswichtigen Dienste nicht erhalten.
In unserem Vaterland stellen die Herzkrankheiten die erste Todesursache dar; in Venezuela trifft ungefähr dasselbe zu. Die Defibrillatoren sind die Geräte schlechthin, um die Personen bei Herzstillstand zu retten, der ihnen den Tod verursacht, wenn sie nicht schnellstens medizinisch versorgt werden. Von den 3553 bei Philips erworbenen Geräten, waren 2000 von diesem Typ, der in den Polikliniken von Kuba und in den venezolanischen Diagnosezentren von Barrio Adentro verwendet wird.
Die 12 verschiedenen Geräte Marke Philips, die für insgesamt 72,762 694 Millionen Dollar erworben wurden, waren alle unentbehrlich für die erstklassige medizinische Versorgung in Kuba und innerhalb der Programme Barrio Adentro 1 und 2 von Venezuela, bei denen die Behandlung bzw. Betreuung durch kubanische Ärzte und Fachleute erfolgt. Wie vereinbart wurden diese durch unser Land erworben und bezahlt.
Die Geräte Marke Siemens waren in Kuba und in den zwei venezolanischen Programmen im Dienst, ausgenommen ein paar, die nach Bolivien geschickt wurden. Der Gesamtwert der bei dieser Firma erworbenen betrug 85,430 Millionen Dollar. Außer den beiden genannten Unternehmen haben andere aus Europa und Japan wichtige zusätzliche Geräte für die 27 Hightech-Diagnosezentren von Barrio Adentro 2 geliefert.
Philips stellt die gebotenen Angaben nicht infrage. Die vollkommene Einstellung der Ersatzteillieferungen erfolgte seit Ende 2006; seitdem sind knapp drei Jahre vergangen.
Die Firma bekennt, dass die Forderungen der US-Regierung zur Unterbrechung der Lieferungen geführt haben, bis sie kürzlich die Geldstrafe von 100000 Euro gezahlt hat, was einen lächerlich kleinen Betrag im Vergleich zu den an die Firma für die Geräte bezahlten 72 Millionen darstellt. Unserer Kenntnis nach gab es keinerlei Verletzung der vom Imperium der Welt aufgezwungenen Regeln. Es handelt sich um medizinische Geräte zur Rettung von Menschenleben; es sind keine Kriegswaffen.
Im Januar 2007 ernannte die Bush-Regierung John Negroponte – Peiniger des Volks von Nicaragua während der schmutzigen Machenschaften gegen jenes Land, die 1981 ausgehend von dem US-Stützpunkt Palmerola in Honduras begonnen wurden – zum Unterstaatssekretär. Er konnte auf eine düstere Vorgeschichte während der Aggressionskriege in Vietnam und Irak verweisen. Er war Direktor der mächtigen Central Intelligence Agency. Er begleitete den US-Präsidenten auf der Konferenz des Weißen Hauses Mitte des Jahres 2007, wo soviel über Bildung und Gesundheit gesprochen wurde. Beiden war bewusst, dass unsere Fachleute mit Unterstützung der Philips-Geräte in Kuba und Venezuela medizinische Dienste leisteten. Sie hatten die holländische Firma unter Druck gesetzt und es gelang ihnen zu verhindern, dass diese Teile für jene Geräte lieferte.
Die sozialen Programme in Venezuela entstanden im Ergebnis der Bolivarianischen Revolution. Ich brauche die historisch engen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die uns verbindenden brüderlichen Bande nicht zu lobpreisen.
Ich habe schon die von Präsident Hugo Chávez getroffene Entscheidung erläutert, die zu unseren Kooperationsprogrammen geführt hat. Von ihm stammt ebenfalls die Anfang 2007 geäußerte Idee, zu den schon bestehenden Barrio Adentro 1 und Barrio Adentro 2 das Programm Barrio Adentro 3 hinzuzufügen. Bei dem neuen Programm ist vorgesehen, dass der Aufwand für die Geräte von Venezuela getragen und die Behandlung von venezolanischen Ärzten übernommen wird.
Da ihm unsere Erfahrung bei den Verhandlungen mit den Herstellerfirmen von medizinischen Gerätschaften und die aufgrund der Größenordnung der Operationen erreichten ausgezeichneten Lieferpreise bekannt waren, forderte Chávez unser Land auf, medizinische Geräte, Instrumente und Inputs über einige hundert Millionen Dollar zu erwerben. Es war vorgesehen, durch diese Investition in einer bedeutenden Anzahl von Krankenhäusern jene Dienste einzurichten, die dem venezolanischen Volk in Barrio Adentro 1 und 2 geboten werden. Das war zusätzlich zum in Kuba durchgeführten Ausbildungsprogramm für tausende junge Venezolaner als solche Ärzte, die in der Lage sind, ihre Dienste an jedem Ort zu leisten, und zwar innerhalb und außerhalb des Landes. Die Abgänger der Lateinamerikanischen Medizinschule sind ein ermutigender Beweis für ihren Opfergeist. In Venezuela selbst leisteten wir unseren Beitrag zur Ausbildung von über 20.000 Medizinstudenten.
Unser Personal nahm erneut Kontakt zu den besten Lieferanten von medizinischen Geräten, Bestandteilen und Mobiliar auf, ausgenommen - logischerweise - die US-amerikanischen, denen die geringste Lieferung an Kuba vollkommen verboten ist.
Obwohl die medizinischen Geräte jenes Landes Qualität besitzen, sind deren Preise oft sehr überhöht. Auf dem Weltmarkt gibt es fachlich spezialisierte Firmen, deren Geräte als die besten der Welt angesehen werden. Es ist absolut möglich, auf die Geräte der Vereinigten Staaten zu verzichten, wenn man die Risiken einer kriminellen Blockade wie der während 50 Jahren gegen Kuba angewandten vermeiden will. In den Krankenhäusern von Japan, einem Land, dessen Bevölkerung die höchsten Lebenserwartungen erreicht, sind die meisten Geräte japanische; den Rest importieren sie aus Europa bzw. den Vereinigten Staaten.
In den industriell am höchsten entwickelten Ländern des alten Europa, wo die Lebenserwartungen ebenfalls höher als in den Vereinigten Staaten sind, kommen knapp 30 Prozent der Geräte aus Japan bzw. den Vereinigten Staaten. Sie nutzen vorwiegend europäische Geräte. Sowohl in Japan als auch in Europa sind die Qualitätsnormen viel anspruchsvoller als in den Vereinigten Staaten.
Es ist mir eine Genugtuung, beobachten zu können, dass die von dem kubanischen Fachunternehmen befolgte Leitlinie beim Kauf von medizinischen Geräten sich streng den bei den vorangegangenen Käufen bewährten Grundsätzen angepasst hat.
Es haben über 50 bekannte Firmen teilgenommen. Ich werde nur die aufführen, die in Qualität und Preis konkurrieren konnten. Das größte vereinbarte Liefervolumen entsprach der deutschen Firma Siemens, insgesamt 73,910 Millionen Dollar; Drager: 37,277 Millionen Dollar; Toshiba: 36,123 Millionen Dollar; Nihon Kohden: 30,516 Millionen Dollar. Ebenfalls mit den Firmen Olympus, Karl Storz, Aloka, Carl Zeiss, Pressure und anderen, unseren Fachleuten gut bekannten, wurden Verträge abgeschlossen. Sie alle widerspiegeln den revolutionären Fortschritt der Technologie für den medizinischen Bereich in den letzten 20 Jahren.
Auf der Grundlage der Qualitätsnormen und Preise hätte dem holländischen Unternehmen Philips, das bei den wichtigsten Firmen berücksichtigt worden war, eine Lieferung von Geräten im Wert von insgesamt 63,065 Millionen Dollar entsprochen. Aber diese Etappe fiel mit der Einstellung der Ersatzteillieferungen für die in Kuba und Venezuela installierten Geräte jenes Unternehmens zusammen; so blieb keine andere Alternative als die, die Ausarbeitung des Vertrages einzustellen.
Nicht alle der insgesamt vertraglich gebundenen Geräte sind in Venezuela erhalten worden, aber eine solche Anzahl von Geräten, Instrumenten und Bestandteilen, deren Gesamtwert 271 Millionen Dollar beträgt. Das bedeutete besondere Anstrengungen seitens der Venezolaner und Kubaner, um das wichtige Programm Barrio Adentro 3 voll zu entfalten, das eines der wichtigsten und humansten sozialen Programme der Bolivarianischen Revolution vervollständigt und untereinander verbindet. In beiden Ländern sind wir uns dieser Verpflichtung bewusst.
Andererseits haben wir uns vorgenommen, die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um Barrio Adentro 1 und 2 auf nie zuvor erreichte Niveaus zu bringen, indem von den in Kuba ausgebildeten Medizinstudenten über 2500 der letzten Studienjahre mit einbegriffen werden, damit sie an der Seite der Fachärzte für Integrale Allgemeinmedizin, von denen sie unterrichtet werden, am Barrio Adentro teilnehmen.
Die optimale Betreuung der Patienten war immer die Daseinsberechtigung der Arztpraxen, der Diagnosezentren und der anderen Dienste unter Teilnahme von Kuba. Die Antwort der kubanischen Entwicklungshelfer des Gesundheitswesens auf die vorhergegangene Reflexion ist ausgezeichnet gewesen. Sie behaupten zu Recht, dass der Imperialismus die Schlacht gegen Barrio Adentro nicht gewinnen wird.
Bei der Herstellung und dem Handel von Waffen, die dem Krieg und der Zerstörung dienen, kann heutzutage niemand mit den Vereinigten Staaten mithalten. Zwei Drittel des Welthandels an Waffen befinden sich in ihren Händen; sind das Ergebnis ihrer Rüstungsindustrie. Jetzt verbraucht jene Macht nicht allein 25 Prozent der fossilen Energie mit ihren weniger als 5 Prozent der Weltbevölkerung; sondern verseucht ebenfalls die Atmosphäre, zerstört die Umwelt, bedroht die Welt mit ihren Vernichtungswaffen und ist der größte Waffenhersteller und –händler. Sie ist jedoch nicht in der Lage, knapp 25 Prozent seiner Bevölkerung die Gesundheitsvorsorge abzusichern.
Wir werden keiner Firma, die Medizintechnik herstellen und handeln will, den Weg versperren. Wir nehmen gern jegliche Berichtigung an. Die Menschheit muss sich mit sehr ernsthaften Problemen auseinandersetzen. Hoffentlich geschieht keine Katastrophe mit unserer Gattung und hoffentlich können sich viele von uns mit ruhigem Gewissen sagen, dass sie die größten Anstrengungen unternommen haben, um dies zu verhindern.
Fidel Castro Ruz
10. September 2009
15:11 Uhr
Mir wäre es lieber, wenn ich nicht eines jener Unternehmen hart kritisieren müsste, die sich der Herstellung von medizinischen Ausrüstungen widmen und deren Gewinne nicht aus der Fabrikation von zum Töten benutzten Waffen kommen, sondern die Krankheiten und Leiden bekämpfen und Todesfälle verhindern. Deshalb habe ich sie immer alle mit Hochachtung behandelt und mir gefiel es, einen Austausch mit ihnen über ihre wissenschaftlichen Fortschritte zu führen.
Etwas anderes ist es, wenn man mit Bitterkeit an solche Länder denkt, denen nicht dieserart Geräte zur Verfügung stehen, und noch trauriger ist es, dass ein Volk der Dritten Welt seine Bemühungen durch die stupide Maßnahme behindert sieht, welche ein reiches und mächtiges Land denen aufzwingt, die sie herstellen: die Einstellung der Ersatzteillieferungen für ihre Instandhaltung.
In Venezuela und Kuba insgesamt gesehen verfügen die kubanischen Fachärzte für Kardiologie über 28 Echokardiographie-Geräte Marke Philips, ohne welche eine genaue und vollkommen sichere Diagnose nicht möglich ist. Bei Ausfall von jedem dieser Geräte können pro Monat 500 Patienten diese lebenswichtigen Dienste nicht erhalten.
In unserem Vaterland stellen die Herzkrankheiten die erste Todesursache dar; in Venezuela trifft ungefähr dasselbe zu. Die Defibrillatoren sind die Geräte schlechthin, um die Personen bei Herzstillstand zu retten, der ihnen den Tod verursacht, wenn sie nicht schnellstens medizinisch versorgt werden. Von den 3553 bei Philips erworbenen Geräten, waren 2000 von diesem Typ, der in den Polikliniken von Kuba und in den venezolanischen Diagnosezentren von Barrio Adentro verwendet wird.
Die 12 verschiedenen Geräte Marke Philips, die für insgesamt 72,762 694 Millionen Dollar erworben wurden, waren alle unentbehrlich für die erstklassige medizinische Versorgung in Kuba und innerhalb der Programme Barrio Adentro 1 und 2 von Venezuela, bei denen die Behandlung bzw. Betreuung durch kubanische Ärzte und Fachleute erfolgt. Wie vereinbart wurden diese durch unser Land erworben und bezahlt.
Die Geräte Marke Siemens waren in Kuba und in den zwei venezolanischen Programmen im Dienst, ausgenommen ein paar, die nach Bolivien geschickt wurden. Der Gesamtwert der bei dieser Firma erworbenen betrug 85,430 Millionen Dollar. Außer den beiden genannten Unternehmen haben andere aus Europa und Japan wichtige zusätzliche Geräte für die 27 Hightech-Diagnosezentren von Barrio Adentro 2 geliefert.
Philips stellt die gebotenen Angaben nicht infrage. Die vollkommene Einstellung der Ersatzteillieferungen erfolgte seit Ende 2006; seitdem sind knapp drei Jahre vergangen.
Die Firma bekennt, dass die Forderungen der US-Regierung zur Unterbrechung der Lieferungen geführt haben, bis sie kürzlich die Geldstrafe von 100000 Euro gezahlt hat, was einen lächerlich kleinen Betrag im Vergleich zu den an die Firma für die Geräte bezahlten 72 Millionen darstellt. Unserer Kenntnis nach gab es keinerlei Verletzung der vom Imperium der Welt aufgezwungenen Regeln. Es handelt sich um medizinische Geräte zur Rettung von Menschenleben; es sind keine Kriegswaffen.
Im Januar 2007 ernannte die Bush-Regierung John Negroponte – Peiniger des Volks von Nicaragua während der schmutzigen Machenschaften gegen jenes Land, die 1981 ausgehend von dem US-Stützpunkt Palmerola in Honduras begonnen wurden – zum Unterstaatssekretär. Er konnte auf eine düstere Vorgeschichte während der Aggressionskriege in Vietnam und Irak verweisen. Er war Direktor der mächtigen Central Intelligence Agency. Er begleitete den US-Präsidenten auf der Konferenz des Weißen Hauses Mitte des Jahres 2007, wo soviel über Bildung und Gesundheit gesprochen wurde. Beiden war bewusst, dass unsere Fachleute mit Unterstützung der Philips-Geräte in Kuba und Venezuela medizinische Dienste leisteten. Sie hatten die holländische Firma unter Druck gesetzt und es gelang ihnen zu verhindern, dass diese Teile für jene Geräte lieferte.
Die sozialen Programme in Venezuela entstanden im Ergebnis der Bolivarianischen Revolution. Ich brauche die historisch engen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die uns verbindenden brüderlichen Bande nicht zu lobpreisen.
Ich habe schon die von Präsident Hugo Chávez getroffene Entscheidung erläutert, die zu unseren Kooperationsprogrammen geführt hat. Von ihm stammt ebenfalls die Anfang 2007 geäußerte Idee, zu den schon bestehenden Barrio Adentro 1 und Barrio Adentro 2 das Programm Barrio Adentro 3 hinzuzufügen. Bei dem neuen Programm ist vorgesehen, dass der Aufwand für die Geräte von Venezuela getragen und die Behandlung von venezolanischen Ärzten übernommen wird.
Da ihm unsere Erfahrung bei den Verhandlungen mit den Herstellerfirmen von medizinischen Gerätschaften und die aufgrund der Größenordnung der Operationen erreichten ausgezeichneten Lieferpreise bekannt waren, forderte Chávez unser Land auf, medizinische Geräte, Instrumente und Inputs über einige hundert Millionen Dollar zu erwerben. Es war vorgesehen, durch diese Investition in einer bedeutenden Anzahl von Krankenhäusern jene Dienste einzurichten, die dem venezolanischen Volk in Barrio Adentro 1 und 2 geboten werden. Das war zusätzlich zum in Kuba durchgeführten Ausbildungsprogramm für tausende junge Venezolaner als solche Ärzte, die in der Lage sind, ihre Dienste an jedem Ort zu leisten, und zwar innerhalb und außerhalb des Landes. Die Abgänger der Lateinamerikanischen Medizinschule sind ein ermutigender Beweis für ihren Opfergeist. In Venezuela selbst leisteten wir unseren Beitrag zur Ausbildung von über 20.000 Medizinstudenten.
Unser Personal nahm erneut Kontakt zu den besten Lieferanten von medizinischen Geräten, Bestandteilen und Mobiliar auf, ausgenommen - logischerweise - die US-amerikanischen, denen die geringste Lieferung an Kuba vollkommen verboten ist.
Obwohl die medizinischen Geräte jenes Landes Qualität besitzen, sind deren Preise oft sehr überhöht. Auf dem Weltmarkt gibt es fachlich spezialisierte Firmen, deren Geräte als die besten der Welt angesehen werden. Es ist absolut möglich, auf die Geräte der Vereinigten Staaten zu verzichten, wenn man die Risiken einer kriminellen Blockade wie der während 50 Jahren gegen Kuba angewandten vermeiden will. In den Krankenhäusern von Japan, einem Land, dessen Bevölkerung die höchsten Lebenserwartungen erreicht, sind die meisten Geräte japanische; den Rest importieren sie aus Europa bzw. den Vereinigten Staaten.
In den industriell am höchsten entwickelten Ländern des alten Europa, wo die Lebenserwartungen ebenfalls höher als in den Vereinigten Staaten sind, kommen knapp 30 Prozent der Geräte aus Japan bzw. den Vereinigten Staaten. Sie nutzen vorwiegend europäische Geräte. Sowohl in Japan als auch in Europa sind die Qualitätsnormen viel anspruchsvoller als in den Vereinigten Staaten.
Es ist mir eine Genugtuung, beobachten zu können, dass die von dem kubanischen Fachunternehmen befolgte Leitlinie beim Kauf von medizinischen Geräten sich streng den bei den vorangegangenen Käufen bewährten Grundsätzen angepasst hat.
Es haben über 50 bekannte Firmen teilgenommen. Ich werde nur die aufführen, die in Qualität und Preis konkurrieren konnten. Das größte vereinbarte Liefervolumen entsprach der deutschen Firma Siemens, insgesamt 73,910 Millionen Dollar; Drager: 37,277 Millionen Dollar; Toshiba: 36,123 Millionen Dollar; Nihon Kohden: 30,516 Millionen Dollar. Ebenfalls mit den Firmen Olympus, Karl Storz, Aloka, Carl Zeiss, Pressure und anderen, unseren Fachleuten gut bekannten, wurden Verträge abgeschlossen. Sie alle widerspiegeln den revolutionären Fortschritt der Technologie für den medizinischen Bereich in den letzten 20 Jahren.
Auf der Grundlage der Qualitätsnormen und Preise hätte dem holländischen Unternehmen Philips, das bei den wichtigsten Firmen berücksichtigt worden war, eine Lieferung von Geräten im Wert von insgesamt 63,065 Millionen Dollar entsprochen. Aber diese Etappe fiel mit der Einstellung der Ersatzteillieferungen für die in Kuba und Venezuela installierten Geräte jenes Unternehmens zusammen; so blieb keine andere Alternative als die, die Ausarbeitung des Vertrages einzustellen.
Nicht alle der insgesamt vertraglich gebundenen Geräte sind in Venezuela erhalten worden, aber eine solche Anzahl von Geräten, Instrumenten und Bestandteilen, deren Gesamtwert 271 Millionen Dollar beträgt. Das bedeutete besondere Anstrengungen seitens der Venezolaner und Kubaner, um das wichtige Programm Barrio Adentro 3 voll zu entfalten, das eines der wichtigsten und humansten sozialen Programme der Bolivarianischen Revolution vervollständigt und untereinander verbindet. In beiden Ländern sind wir uns dieser Verpflichtung bewusst.
Andererseits haben wir uns vorgenommen, die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen, um Barrio Adentro 1 und 2 auf nie zuvor erreichte Niveaus zu bringen, indem von den in Kuba ausgebildeten Medizinstudenten über 2500 der letzten Studienjahre mit einbegriffen werden, damit sie an der Seite der Fachärzte für Integrale Allgemeinmedizin, von denen sie unterrichtet werden, am Barrio Adentro teilnehmen.
Die optimale Betreuung der Patienten war immer die Daseinsberechtigung der Arztpraxen, der Diagnosezentren und der anderen Dienste unter Teilnahme von Kuba. Die Antwort der kubanischen Entwicklungshelfer des Gesundheitswesens auf die vorhergegangene Reflexion ist ausgezeichnet gewesen. Sie behaupten zu Recht, dass der Imperialismus die Schlacht gegen Barrio Adentro nicht gewinnen wird.
Bei der Herstellung und dem Handel von Waffen, die dem Krieg und der Zerstörung dienen, kann heutzutage niemand mit den Vereinigten Staaten mithalten. Zwei Drittel des Welthandels an Waffen befinden sich in ihren Händen; sind das Ergebnis ihrer Rüstungsindustrie. Jetzt verbraucht jene Macht nicht allein 25 Prozent der fossilen Energie mit ihren weniger als 5 Prozent der Weltbevölkerung; sondern verseucht ebenfalls die Atmosphäre, zerstört die Umwelt, bedroht die Welt mit ihren Vernichtungswaffen und ist der größte Waffenhersteller und –händler. Sie ist jedoch nicht in der Lage, knapp 25 Prozent seiner Bevölkerung die Gesundheitsvorsorge abzusichern.
Wir werden keiner Firma, die Medizintechnik herstellen und handeln will, den Weg versperren. Wir nehmen gern jegliche Berichtigung an. Die Menschheit muss sich mit sehr ernsthaften Problemen auseinandersetzen. Hoffentlich geschieht keine Katastrophe mit unserer Gattung und hoffentlich können sich viele von uns mit ruhigem Gewissen sagen, dass sie die größten Anstrengungen unternommen haben, um dies zu verhindern.
Fidel Castro Ruz
10. September 2009
15:11 Uhr
Sonntag, 6. September 2009
Der doppelte Philips-Verrat
Reflexionen des Genossen Fidel: Der doppelte Philips-Verrat
Die Vereinigten Staaten sind der größte Patentinhaber der Welt. Sie haben Brain-Drain in allen Ländern verübt, sowohl in hoch entwickelten Ländern als auch in Entwicklungsländern, die in zahlreichen Bereichen Forschungen durchführen, von der Massenvernichtungswaffen-Produktion bis zur Produktion von Medikamenten- und medizinischen Geräte. Deswegen ist die wirtschaftliche und technologische Blockade nicht nur einen Vorwand, um das Imperium eigener Schwierigkeiten zu beschuldigen.
Das öffentliche Gesundheitswesen ist ein Bereich, wo unser Land die meisten Fortschritte erreicht hat, obwohl die Vereinigten Staaten fast 50 Prozent unserer Ärzte gestohlen haben, die an der einzigen Universität Kubas ihr Studium absolviert hatten. Es waren mehr als 5 000, viele von ihnen hatten keine Arbeit.
In diesem Bereich hat man eins der schönsten Kapitel der internationalen Zusammenarbeit der kubanischen Revolution geschrieben, das vor fast fünfzig Jahren mit der Ärztegruppe im kurz vorher befreiten Algerien begann. Diese Politik wurde nicht aufgegeben und in diesem so menschlichen Bereich genießt unser Land eine weltumfassende Anerkennung.
Niemand soll annehmen, dass es eine einfache Aufgabe war. Die Vereinigten Staaten haben alles Mögliche unternommen, um es zu vermeiden. Während all dieser Jahre haben sie alle Kräfte aufgeboten, um sie zu vereiteln. Sie haben gegen Kuba alle möglichen Varianten ihrer kriminellen Wirtschaftsblockade angewandt, die später kraft des Helms-Burton-Gesetzes einen exterritorialen Charakter während der Bill-Clinton-Administration angenommen hat.
Als das sozialistische Lager zusammenbrach, und sich einige Monate später sein Hauptbollwerk, die Sowjetunion, aufspaltete, entschied Kuba, weiter zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Volk schon ein hohes Bewusstseinsniveau und eine politische Kultur erreicht.
Im Jahr 1992 leitete Hugo Chávez den Militärraufstand gegen die oligarchische bürgerliche Regierung des Punto-Fijo-Pakts, die seit mehr als dreißig Jahren das Land von Bolivar ausgeplünderte. Er war im Gefängnis, wie wir. Im Jahr 1994 besuchte er Kuba und einige Jahre später übernahm er die Präsidentschaft mit der vollen Unterstützung seines Volkes und begann die Bolivarianische Revolution.
Das venezolanische Volk, wie das kubanische, musste von Anfang an gegen die Feindseligkeit der Vereinigten Staaten kämpfen, die einen faschistischen Staatsputsch im Jahr 2002 organisierten, der vom Volk und dem revolutionären Militär besiegt wurde. Einige Monate später geschah der Erdölputsch, das war der schwierigste Moment, wo sich noch einmal der Leader, das venezolanische Volk und des venezolanische Militär auszeichneten. Chávez und Venezuela waren mit uns während des Höhepunkts der Sonderperiode sehr solidarisch und wir bieten ihnen auch unsere Solidarität dar.
Zu jener Zeit verfügte unser Land bereits über ca. 60.000 Fachärzte, über 150.000 erfahrene Lehrer und über ein Volk, das hervorragende internationalistische Seiten geschrieben hat. Nach dem Ölputsch begann der Strom unserer Mitarbeiter nach Venezuela für die Bildungs- und Gesundheitsproogramme, und sie arbeiteten mit der Bolivarianischen Revolution bei einem der tiefgreifendesten und schnellsten Sozialprogramme zusammen, das in einem Land der Dritten Welt durchgeführt wurde.
Ich zitiere diese Vorgeschichte, weil sie unerlässlich ist, um die Treulosigkeit des Imperialismus zu beurteilen und das Thema, das ich heute anschneide, zu verstehen: Das Nachgeben und der Verrat an Kuba und Venezuela seitens eines einst bekannten und relativ prestigvollen europäischen multinationalen Konzernes: Des holändischen transnationalen Konzerns Philips, der auf die Herstellung von medizinischen Geräten spezialisiert ist.
Vor zwei Jahren, am 14. Juli 2007, schrieb ich eine Reflexion über dieses Thema, aber ich wollte seinen Namen nicht erwähnen. Ich hatte auf ein Überdenken und seine Verbesserung seinerseits gehofft.
Wir hatten mit dem venezolanischen Volk beim Aufbau eines der besten Gesundheitssysteme zusammengearbeitet. Dort haben Abertausende von kubanischen Fachärzten und medizinischem Personal ihre Leistungen erbracht. Der Präsident Hugo Chávez, der zufrieden war mit der Arbeit der ersten Kontingente, die nach Venezuela zum Einsatz in Barrio Adentro eingereist waren -einem Programm, das zur Bereitstellung medizinischer Leistungen in den ärmsten städtischen und landwirtsschaftlichen Gebieten des Landes bestimmt ist-, beantragte während eines seiner Besuche in Kuba die Schaffung eines Programmes, wodurch alle Teile der Bevölkerung Venezuelas, d.h. die arme, die mittlere bzw. die reiche Schicht, begünstigt werden könnten. Auf dieser Weise entstanden die Diagnose-Zentren mit hochtechnologischer Ausstattung. Diese komplettieren die Aufgaben der 600 integralen Diagnose-Zentren, die als Polikliniken mit erweiterter Leistungspalette mit ihren Labors und Ausrüstungen die Barrio Adentro-Praxen unterstützen würden. Eine hohe Anzahl von Rehabilitationszentren würde die humane Aufgabe übernehmen, jeder Art physischer oder motorischer Behinderung die Stirn zu bieten.
Kraft des Antrags vom Präsidenten hatten wir Ausrüstungen für 27 Diagnose-Zentren hoher Technologie erworben, die in den 24 venezolanischen Staaten verteilt sind. Aufgrund ihrer hohen Bevölkerungsdichte sind in drei dieser Staaten zwei Zentren eingerichtet.
Es ist bei uns Regel, Ausrüstungen für medizinische Zwecke mit den weltweit prestigevollsten und fortgeschrittenen Firmen vertraglich zu binden. Bei den Lieferungen von sehr komplexen Geräten versuchen wir, dass sich mindesten zwei der spezialisiertesten Firmen daran beteiligen.
Auf diese Weise wurden die höchstentwickelten und kostenspieligsten Bilddiagnose-Geräte wie das rechnergestütztes Mehrschnitt-Tomographiegerät, die Geräte für Nuklear-Magnetresonanz. Und für Untraschalldiagnostik u.a. bei den Firmen Siemens aus Deutschland und Philips aus Holland erworben. Keine von beiden stellt selbstverständlich alle Geräte her, aber doch einige der komplexesten und kompliziertesten. Beide mussten qualitätsmäßig und preislich konkurrieren. Wir erwarben Diagnose-Geräte von beiden Firmen für Venezuela und für Kuba. Hier waren wir dabei, ein ähnliches Programm für medizinische Leistungen zu entwickeln, welches während des Höhepunktes der Spezialperiode ziemlich knappe Ressourcen bekommen hatte.
In mehr als 10 verschiedenen Fachgebieten erwarben wir Geräte von beiden Firmen für die Dienstleistungen in beiden Ländern. Ich werde nicht über die, von der deutschen Firma Siemens sprechen, die die Verpflichtungen erfüllt hat. Ich werde mich auf Philips beschränken. Diese Firma hat Geräte für 12 Fachgebiete geliefert und hat mit der anderen Firma die wichtigsten und teuersten geteilt: 15 Tomographen von 40 Schnitten, 28 0,23-Tesla-Nuklear-Magnetresonanz-Tomographen, 8 Fernbedienungstische für Urologie, 37 3D-Ultraschall-Diagnosegerät, 2 Angiographie-Geräte für Kardiologie, 2 Polygraphen, 1 Zwei-Kopf Gammakamera, 3 Ein-Kopf Gammakameras, 250 bewegliche Röntgenstrahlengeräte, 1200 nicht invasive Monitoren und 2000 Defibrillator Monitoren.
Das sind Insgesamt 3553 Geräte in einer Höhe von 72 Millionen 762 Tausend 694 Dollar.
Ich habe persönlich an den Verhandlungen des Kaufes mit den zwei Firmen teilgenommen.
Die verhandelten Preise für jedes Gerät, hatten wichtige Preissenkungen zur Folge, da sie bar bezahlen wurden und die Geräte in großen Mengen, von Kuba und Venezuela zusammen gekauft wurden. Auf andere Weise könnte man sie nicht mit der Dringlichkeit, die nötig war, erwerben, besonders in diesem Land, wegen der kumulierten Bedürfnisse in den ärmsten Schichten seiner Bevölkerung, die schon die 27 Millionen Personen übersteigt.
Die komplexesten waren für die Hoch-Technologie-Einrichtungen bestimmt. Die nicht so komplexen und reichlich vorhandenen für die Diagnose-Einrichtungen von Barrio Adentro, obwohl das nicht die einzigen in diesem Zentrum benutzten Geräte waren. Fast alle wurden Anfang 2006 erworben.
Ich wurde Ende Juli desselben Jahres schwer krank. Philips lieferte Ersatzteile bis Ende des Jahres 2006. Im Jahr 2007 hat die Firma die Lieferungen völlig gestoppt: kein einziges Teil wurde geliefert.
Im März reiste eine kubanische Vertretung nach Brarsilien, wo sich der Hauptsitz der Firma Philips für Lateinamerika, welche mit Kuba verhandelt hatte, befand. Sie begannen ihre Schwierigkeiten zu erklären. Die Regierung Bushs hatte um sie detaillierte Auskunft über die von der Firma an Kuba gelieferten Geräte ersucht. Sie behauptete, dass es vorbrachten, dass einige davon Computerprogramme und von den Yankees patentierte Bestandteile enthielten. Philips hatte bereits die ersuchte Auskunft über die bei dieser Firma für Kuba und Venezuela gekauften Produkte geliefert. Bis dahin war mit dieser Firma nie die geringste Schwierigkeit aufgekommen.
Der Chef der Philips in Brasilien sagte wortwörtlich der kubanischen Vertretung: „Es besteht eine brutale Intransigenz seitens der US-Regierung bezüglich der Vorschriften für Geräte und Genehmigungsanträge, die Kuba betreffen.
Ich weiß, dass dieses Problem den Plan des Comandante beeinträchtigt.Unsere Organisation ist geschädigt und bedroht. Alle unsere Organisationen haben viel Angst“. Sofort wiederholt er: „sie haben viel Angst“.
Am Ende fügten sie hinzu, dass sie kooperieren wollten und Lösungen suchen würden.
Mitte Juli 2007 hatten Bush, die Staatssekretärin und andere Führungskräfte der US-Regierung während der sogennanten „Konferenz des Weißen Hauses über die Amerikas“, wie AP bekannt gab, über Bildung und Gesundheit „wie ein Wasserfall geredet“. Das sah irreal aus. Sie versprachen Gesundheit in Lateinamerika zu verteilen.
Sie wiesen mit Nachdruck auf den Komfort hin: ein alter Flugzeugträger, nach dem was er sagte, in „eins der größten Krankenhaus-Schiffe der Welt“ verwandelt, das für zehn Tage jedes Land dieser Hemisphäre im Süden der Vereinigten Staaten besuchen würde. Das war sein Gesundheitsplan. Was er nicht sagte war, dass er mittlerweile in Venezuela das ernsthafteste Gesundheitsprogramm, das je in einem Land der Dritten Welt entworfen worden war, sabotierte.
Trotz der Datumskoinzidenz wollte ich das Problem der Philips nicht sofort angehen. Die Firma hatte im März das Versprechen abgegeben, das Problem zu lösen. Ich hatte noch die Hoffnung, dass sie es einhalten würde.
Dann beschränkte ich mich, bei derselben Reflexion Folgendes zu schreiben: „Das Problem ist, dass die Vereinigten Staaten nicht das tun können, was Kuba macht. Stattdessen üben sie brutalen Druck auf Herstellerfirmen von ausgezeichneten medizinischen Geräten aus, die diese unserem Land geliefert haben, um zu verhindern, dass sie bestimmte Computerprogramme oder irgendein in den Vereinigten Staaten patentiertes Ersatzteil ersetzen. Ich kann konkrete Fälle und den Namen der Firmen nennen. Es ist widerlich…“
Trotz des ernsten Versprechens der Philips an Kuba verging der Rest des Jahres 2007, die 12 Monate des Jahres 2008 und beinahe die Hälfte des Jahres 2009 ohne dass von dieser Firma ein einziges Ersatzteil der Geräte gekommen wäre.
Im Juni 2009, nachdem man eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euros an die Regierung Barack Omaba´s, der keine sehr abweichenden Normen als sein berühmter Vorgänger hat, zahlte, teilte die Firma Philips endlich mit, dass sie demnächst die Ersatzteile ihrer Geräte bzw. Ausrüstung nach Kuba liefern würde.
Im Gegensatz dazu, hat niemand weder die Kubaner, noch die venezolanischen Patienten unserer Ärzte des Programms Barrio Adentro oder die Patienten, die die hochtechnologischen Diagnosezentren besuchen, hinsichtlich des verursachten menschlichen Schadens, entschädigt.
Logischerweise haben wir seit dem letzten Kauf anfangs 2006 kein einziges Gerät mehr von Philips gekauft.
Anderseits, haben wir Venezuela beim Kauf von medizinischen Geräten in einem Wert von hunderten Millionen US-Dollar für das Gesundheitssystem geholfen. Es handelte sich um eine breite Palette von hoch entwickelter Technologie aus anderen angesehen europäischen und auch aus japanischen Firmen. Ich wünschte mir, diese Firma würde sich bemühen, ihre Pflichte zu erfüllen.
Venezuela verfügt über die modernsten Ausrüstungen in den staatlichen Krankenhäusern; die reichsten Privatkliniken können sich nur einige davon leisten. Ab jetzt hängt alles andere von der Effizienz ab, die das Land in seinen Dienstleistungen erreichen kann. Der Präsident Venezuelas ist stark daran interessiert, dieses Ziel zu erreichen. Ich würde begrüßen, wenn er die venezolanische Angewohnheit, immer wieder medizinische Ausrüstung aus den USA zu beziehen, etwas beschränkte, nicht aufgrund der Qualität -sie ist gut- obhwohl die Normen weniger anspruchsvoll als die europäischen sind, sondern aufgrund des Wesens der Politik dieses Landes, das fähig ist, die Lieferung der Ersatzteile zu blockieren, wie es im Falle Kuba geschah.
Natürlich haben wir den Diagnosezentren, den Hochtechnologie-Zentren bzw. anderen von unseren Ärzten betreuten Zentren in Venezuela die Ausrüstrungen von den besten weltweit berühmten Firmen, wie Siemens, Carl Zeiss, Drager, SMS, Schwind, Topcon, Nihon Kohden, Olympus und anderen europäischen und japanischen Firmen geliefert, einige davon wurden vor über 100 Jahren gegründet.
Heute, da das Vaterland von Bolivar, dem Martí zu dienen wünschte, mehr denn je durch den Imperialismus bedroht ist, muss unsere Organisation, unsere Arbeit und die Effizienz unserer Bemühungen größer denn je sein und nicht nur auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, sondern auf allen Gebieten unserer Zusammenarbeit.
Fidel Castro Ruz
6. September 2009
19:17 Uhr
Die Vereinigten Staaten sind der größte Patentinhaber der Welt. Sie haben Brain-Drain in allen Ländern verübt, sowohl in hoch entwickelten Ländern als auch in Entwicklungsländern, die in zahlreichen Bereichen Forschungen durchführen, von der Massenvernichtungswaffen-Produktion bis zur Produktion von Medikamenten- und medizinischen Geräte. Deswegen ist die wirtschaftliche und technologische Blockade nicht nur einen Vorwand, um das Imperium eigener Schwierigkeiten zu beschuldigen.
Das öffentliche Gesundheitswesen ist ein Bereich, wo unser Land die meisten Fortschritte erreicht hat, obwohl die Vereinigten Staaten fast 50 Prozent unserer Ärzte gestohlen haben, die an der einzigen Universität Kubas ihr Studium absolviert hatten. Es waren mehr als 5 000, viele von ihnen hatten keine Arbeit.
In diesem Bereich hat man eins der schönsten Kapitel der internationalen Zusammenarbeit der kubanischen Revolution geschrieben, das vor fast fünfzig Jahren mit der Ärztegruppe im kurz vorher befreiten Algerien begann. Diese Politik wurde nicht aufgegeben und in diesem so menschlichen Bereich genießt unser Land eine weltumfassende Anerkennung.
Niemand soll annehmen, dass es eine einfache Aufgabe war. Die Vereinigten Staaten haben alles Mögliche unternommen, um es zu vermeiden. Während all dieser Jahre haben sie alle Kräfte aufgeboten, um sie zu vereiteln. Sie haben gegen Kuba alle möglichen Varianten ihrer kriminellen Wirtschaftsblockade angewandt, die später kraft des Helms-Burton-Gesetzes einen exterritorialen Charakter während der Bill-Clinton-Administration angenommen hat.
Als das sozialistische Lager zusammenbrach, und sich einige Monate später sein Hauptbollwerk, die Sowjetunion, aufspaltete, entschied Kuba, weiter zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Volk schon ein hohes Bewusstseinsniveau und eine politische Kultur erreicht.
Im Jahr 1992 leitete Hugo Chávez den Militärraufstand gegen die oligarchische bürgerliche Regierung des Punto-Fijo-Pakts, die seit mehr als dreißig Jahren das Land von Bolivar ausgeplünderte. Er war im Gefängnis, wie wir. Im Jahr 1994 besuchte er Kuba und einige Jahre später übernahm er die Präsidentschaft mit der vollen Unterstützung seines Volkes und begann die Bolivarianische Revolution.
Das venezolanische Volk, wie das kubanische, musste von Anfang an gegen die Feindseligkeit der Vereinigten Staaten kämpfen, die einen faschistischen Staatsputsch im Jahr 2002 organisierten, der vom Volk und dem revolutionären Militär besiegt wurde. Einige Monate später geschah der Erdölputsch, das war der schwierigste Moment, wo sich noch einmal der Leader, das venezolanische Volk und des venezolanische Militär auszeichneten. Chávez und Venezuela waren mit uns während des Höhepunkts der Sonderperiode sehr solidarisch und wir bieten ihnen auch unsere Solidarität dar.
Zu jener Zeit verfügte unser Land bereits über ca. 60.000 Fachärzte, über 150.000 erfahrene Lehrer und über ein Volk, das hervorragende internationalistische Seiten geschrieben hat. Nach dem Ölputsch begann der Strom unserer Mitarbeiter nach Venezuela für die Bildungs- und Gesundheitsproogramme, und sie arbeiteten mit der Bolivarianischen Revolution bei einem der tiefgreifendesten und schnellsten Sozialprogramme zusammen, das in einem Land der Dritten Welt durchgeführt wurde.
Ich zitiere diese Vorgeschichte, weil sie unerlässlich ist, um die Treulosigkeit des Imperialismus zu beurteilen und das Thema, das ich heute anschneide, zu verstehen: Das Nachgeben und der Verrat an Kuba und Venezuela seitens eines einst bekannten und relativ prestigvollen europäischen multinationalen Konzernes: Des holändischen transnationalen Konzerns Philips, der auf die Herstellung von medizinischen Geräten spezialisiert ist.
Vor zwei Jahren, am 14. Juli 2007, schrieb ich eine Reflexion über dieses Thema, aber ich wollte seinen Namen nicht erwähnen. Ich hatte auf ein Überdenken und seine Verbesserung seinerseits gehofft.
Wir hatten mit dem venezolanischen Volk beim Aufbau eines der besten Gesundheitssysteme zusammengearbeitet. Dort haben Abertausende von kubanischen Fachärzten und medizinischem Personal ihre Leistungen erbracht. Der Präsident Hugo Chávez, der zufrieden war mit der Arbeit der ersten Kontingente, die nach Venezuela zum Einsatz in Barrio Adentro eingereist waren -einem Programm, das zur Bereitstellung medizinischer Leistungen in den ärmsten städtischen und landwirtsschaftlichen Gebieten des Landes bestimmt ist-, beantragte während eines seiner Besuche in Kuba die Schaffung eines Programmes, wodurch alle Teile der Bevölkerung Venezuelas, d.h. die arme, die mittlere bzw. die reiche Schicht, begünstigt werden könnten. Auf dieser Weise entstanden die Diagnose-Zentren mit hochtechnologischer Ausstattung. Diese komplettieren die Aufgaben der 600 integralen Diagnose-Zentren, die als Polikliniken mit erweiterter Leistungspalette mit ihren Labors und Ausrüstungen die Barrio Adentro-Praxen unterstützen würden. Eine hohe Anzahl von Rehabilitationszentren würde die humane Aufgabe übernehmen, jeder Art physischer oder motorischer Behinderung die Stirn zu bieten.
Kraft des Antrags vom Präsidenten hatten wir Ausrüstungen für 27 Diagnose-Zentren hoher Technologie erworben, die in den 24 venezolanischen Staaten verteilt sind. Aufgrund ihrer hohen Bevölkerungsdichte sind in drei dieser Staaten zwei Zentren eingerichtet.
Es ist bei uns Regel, Ausrüstungen für medizinische Zwecke mit den weltweit prestigevollsten und fortgeschrittenen Firmen vertraglich zu binden. Bei den Lieferungen von sehr komplexen Geräten versuchen wir, dass sich mindesten zwei der spezialisiertesten Firmen daran beteiligen.
Auf diese Weise wurden die höchstentwickelten und kostenspieligsten Bilddiagnose-Geräte wie das rechnergestütztes Mehrschnitt-Tomographiegerät, die Geräte für Nuklear-Magnetresonanz. Und für Untraschalldiagnostik u.a. bei den Firmen Siemens aus Deutschland und Philips aus Holland erworben. Keine von beiden stellt selbstverständlich alle Geräte her, aber doch einige der komplexesten und kompliziertesten. Beide mussten qualitätsmäßig und preislich konkurrieren. Wir erwarben Diagnose-Geräte von beiden Firmen für Venezuela und für Kuba. Hier waren wir dabei, ein ähnliches Programm für medizinische Leistungen zu entwickeln, welches während des Höhepunktes der Spezialperiode ziemlich knappe Ressourcen bekommen hatte.
In mehr als 10 verschiedenen Fachgebieten erwarben wir Geräte von beiden Firmen für die Dienstleistungen in beiden Ländern. Ich werde nicht über die, von der deutschen Firma Siemens sprechen, die die Verpflichtungen erfüllt hat. Ich werde mich auf Philips beschränken. Diese Firma hat Geräte für 12 Fachgebiete geliefert und hat mit der anderen Firma die wichtigsten und teuersten geteilt: 15 Tomographen von 40 Schnitten, 28 0,23-Tesla-Nuklear-Magnetresonanz-Tomographen, 8 Fernbedienungstische für Urologie, 37 3D-Ultraschall-Diagnosegerät, 2 Angiographie-Geräte für Kardiologie, 2 Polygraphen, 1 Zwei-Kopf Gammakamera, 3 Ein-Kopf Gammakameras, 250 bewegliche Röntgenstrahlengeräte, 1200 nicht invasive Monitoren und 2000 Defibrillator Monitoren.
Das sind Insgesamt 3553 Geräte in einer Höhe von 72 Millionen 762 Tausend 694 Dollar.
Ich habe persönlich an den Verhandlungen des Kaufes mit den zwei Firmen teilgenommen.
Die verhandelten Preise für jedes Gerät, hatten wichtige Preissenkungen zur Folge, da sie bar bezahlen wurden und die Geräte in großen Mengen, von Kuba und Venezuela zusammen gekauft wurden. Auf andere Weise könnte man sie nicht mit der Dringlichkeit, die nötig war, erwerben, besonders in diesem Land, wegen der kumulierten Bedürfnisse in den ärmsten Schichten seiner Bevölkerung, die schon die 27 Millionen Personen übersteigt.
Die komplexesten waren für die Hoch-Technologie-Einrichtungen bestimmt. Die nicht so komplexen und reichlich vorhandenen für die Diagnose-Einrichtungen von Barrio Adentro, obwohl das nicht die einzigen in diesem Zentrum benutzten Geräte waren. Fast alle wurden Anfang 2006 erworben.
Ich wurde Ende Juli desselben Jahres schwer krank. Philips lieferte Ersatzteile bis Ende des Jahres 2006. Im Jahr 2007 hat die Firma die Lieferungen völlig gestoppt: kein einziges Teil wurde geliefert.
Im März reiste eine kubanische Vertretung nach Brarsilien, wo sich der Hauptsitz der Firma Philips für Lateinamerika, welche mit Kuba verhandelt hatte, befand. Sie begannen ihre Schwierigkeiten zu erklären. Die Regierung Bushs hatte um sie detaillierte Auskunft über die von der Firma an Kuba gelieferten Geräte ersucht. Sie behauptete, dass es vorbrachten, dass einige davon Computerprogramme und von den Yankees patentierte Bestandteile enthielten. Philips hatte bereits die ersuchte Auskunft über die bei dieser Firma für Kuba und Venezuela gekauften Produkte geliefert. Bis dahin war mit dieser Firma nie die geringste Schwierigkeit aufgekommen.
Der Chef der Philips in Brasilien sagte wortwörtlich der kubanischen Vertretung: „Es besteht eine brutale Intransigenz seitens der US-Regierung bezüglich der Vorschriften für Geräte und Genehmigungsanträge, die Kuba betreffen.
Ich weiß, dass dieses Problem den Plan des Comandante beeinträchtigt.Unsere Organisation ist geschädigt und bedroht. Alle unsere Organisationen haben viel Angst“. Sofort wiederholt er: „sie haben viel Angst“.
Am Ende fügten sie hinzu, dass sie kooperieren wollten und Lösungen suchen würden.
Mitte Juli 2007 hatten Bush, die Staatssekretärin und andere Führungskräfte der US-Regierung während der sogennanten „Konferenz des Weißen Hauses über die Amerikas“, wie AP bekannt gab, über Bildung und Gesundheit „wie ein Wasserfall geredet“. Das sah irreal aus. Sie versprachen Gesundheit in Lateinamerika zu verteilen.
Sie wiesen mit Nachdruck auf den Komfort hin: ein alter Flugzeugträger, nach dem was er sagte, in „eins der größten Krankenhaus-Schiffe der Welt“ verwandelt, das für zehn Tage jedes Land dieser Hemisphäre im Süden der Vereinigten Staaten besuchen würde. Das war sein Gesundheitsplan. Was er nicht sagte war, dass er mittlerweile in Venezuela das ernsthafteste Gesundheitsprogramm, das je in einem Land der Dritten Welt entworfen worden war, sabotierte.
Trotz der Datumskoinzidenz wollte ich das Problem der Philips nicht sofort angehen. Die Firma hatte im März das Versprechen abgegeben, das Problem zu lösen. Ich hatte noch die Hoffnung, dass sie es einhalten würde.
Dann beschränkte ich mich, bei derselben Reflexion Folgendes zu schreiben: „Das Problem ist, dass die Vereinigten Staaten nicht das tun können, was Kuba macht. Stattdessen üben sie brutalen Druck auf Herstellerfirmen von ausgezeichneten medizinischen Geräten aus, die diese unserem Land geliefert haben, um zu verhindern, dass sie bestimmte Computerprogramme oder irgendein in den Vereinigten Staaten patentiertes Ersatzteil ersetzen. Ich kann konkrete Fälle und den Namen der Firmen nennen. Es ist widerlich…“
Trotz des ernsten Versprechens der Philips an Kuba verging der Rest des Jahres 2007, die 12 Monate des Jahres 2008 und beinahe die Hälfte des Jahres 2009 ohne dass von dieser Firma ein einziges Ersatzteil der Geräte gekommen wäre.
Im Juni 2009, nachdem man eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euros an die Regierung Barack Omaba´s, der keine sehr abweichenden Normen als sein berühmter Vorgänger hat, zahlte, teilte die Firma Philips endlich mit, dass sie demnächst die Ersatzteile ihrer Geräte bzw. Ausrüstung nach Kuba liefern würde.
Im Gegensatz dazu, hat niemand weder die Kubaner, noch die venezolanischen Patienten unserer Ärzte des Programms Barrio Adentro oder die Patienten, die die hochtechnologischen Diagnosezentren besuchen, hinsichtlich des verursachten menschlichen Schadens, entschädigt.
Logischerweise haben wir seit dem letzten Kauf anfangs 2006 kein einziges Gerät mehr von Philips gekauft.
Anderseits, haben wir Venezuela beim Kauf von medizinischen Geräten in einem Wert von hunderten Millionen US-Dollar für das Gesundheitssystem geholfen. Es handelte sich um eine breite Palette von hoch entwickelter Technologie aus anderen angesehen europäischen und auch aus japanischen Firmen. Ich wünschte mir, diese Firma würde sich bemühen, ihre Pflichte zu erfüllen.
Venezuela verfügt über die modernsten Ausrüstungen in den staatlichen Krankenhäusern; die reichsten Privatkliniken können sich nur einige davon leisten. Ab jetzt hängt alles andere von der Effizienz ab, die das Land in seinen Dienstleistungen erreichen kann. Der Präsident Venezuelas ist stark daran interessiert, dieses Ziel zu erreichen. Ich würde begrüßen, wenn er die venezolanische Angewohnheit, immer wieder medizinische Ausrüstung aus den USA zu beziehen, etwas beschränkte, nicht aufgrund der Qualität -sie ist gut- obhwohl die Normen weniger anspruchsvoll als die europäischen sind, sondern aufgrund des Wesens der Politik dieses Landes, das fähig ist, die Lieferung der Ersatzteile zu blockieren, wie es im Falle Kuba geschah.
Natürlich haben wir den Diagnosezentren, den Hochtechnologie-Zentren bzw. anderen von unseren Ärzten betreuten Zentren in Venezuela die Ausrüstrungen von den besten weltweit berühmten Firmen, wie Siemens, Carl Zeiss, Drager, SMS, Schwind, Topcon, Nihon Kohden, Olympus und anderen europäischen und japanischen Firmen geliefert, einige davon wurden vor über 100 Jahren gegründet.
Heute, da das Vaterland von Bolivar, dem Martí zu dienen wünschte, mehr denn je durch den Imperialismus bedroht ist, muss unsere Organisation, unsere Arbeit und die Effizienz unserer Bemühungen größer denn je sein und nicht nur auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, sondern auf allen Gebieten unserer Zusammenarbeit.
Fidel Castro Ruz
6. September 2009
19:17 Uhr
Mittwoch, 2. September 2009
Der Zweck heiligt die Mittel nicht
Reflexionen des Genossen Fidel: Der Zweck heiligt die Mittel nicht
Die aus den Vereinigten Staaten kommenden Nachrichten lösen Empörung und manchmal auch Abscheu aus.
Die Mehrheit von ihnen bezieht sich natürlich in der letzter Zeit auf die mit der schweren internationalen Wirtschaftskrise assoziierten Probleme und deren Folgen innerhalb des Imperiums. Natürlich sind das nicht die einzigen über dieses mächtige Land. Jedes Blatt der großen Menge an Nachrichten aus einem Kontinent, einer Region oder einem Land der Welt ist in der Regel mit der US-Politik verbunden. Es gibt keinen einzigen Ort auf der Welt, wo die überwältigende Gegenwart des Imperiums nicht zu spüren sei.
Logischerweise haben die Nachrichten über seine brutalen Kriege knapp zehn Jahre lang einen wichtigsten Raum in der Presse eingenommen, und besonders während der Präsidentenwahlen.
Trotzdem hatte niemand geahnt, dass inmitten des Dramas der Eroberungskriege Nachrichten über Geheimgefängnisse und Folterzentren erscheinen würden, ein beschämendes und gut gehütetes Geheimnis der US-Regierung.
Der Autor der grotesken Politik, die zu diesem Punkt führte, hatte die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bei den Wahlen von November 2000 im südlichen Bundesstaat Florida, wo sich der Wahlkampf entschied, durch einen Wahlbetrug widerrechtlich an sich gerissen.
Nach der widerrechtlichen Machtergreifung hat W. Bush das Land nicht nur zu einer Kriegspolitik geführt, sondern das Kyoto-Protokoll nicht weiter unterzeichnet und damit der ganzen Welt zehn Jahre lang, beim Kampf für die Umwelt, die Unterstützung des Landes verweigert, das 25 Prozent des fossilen Kraftstoffs verbraucht, was einen unersetzlichen Schaden für die Menschheit verursachen könnte. Den Klimawechsel sieht man bereits bei der weltweiten Wärmeerhöhung, was die Piloten von Exekutive-Flugzeugen auf ihren tropischen Flugstrecken aufgrund der immer stärkeren Tornades beobachten können, die sich in den ersten Nachmittagsstunden bilden, und die für ihre modernen Jets gefährlich sein können. Man kennt noch nicht die Unfallursachen des Air-France-Flugzeugs, das während des Flugs zerfiel.
Nichts könnte man mit dem Abtauen der riesigen in der Antartik angesammelten Wassermenge vergleichen, und noch dazu der Menge, die über Grönland schmilzt. Ich habe meine Meinung über die Verantwortung von Bush vor kurzem bei einem Treffen mit dem US-Filmregiesseur Oliver Stone geäußert, als ich mich mit ihm über seinen Film „W“ der sich auf den vorletzten US-Präsidenten bezieht, unterhielt.
Ich beschränke mich darauf zu sagen, dass nach den politischen Fehlern und Gräueln von George W. Bush, sein ehemaliger Vizepräsident Cheney, sein Berater, die Idee verteidigt, dass die von der CIA angeordneten Foltern zum Erhalten von Informationen gerechtfertigt waren, da durch die auf diese Weise erhaltenen Informationen leben von US-Bürger gerettet wurden.
Selbstverständlich hat man damit das Leben tausender Nordamerikaner, die im Irak gestorben sind, nicht gerettet, auch nicht das Leben von fast einer Million Irakern oder das Leben der Personen, die zunehmend in Afghanistan sterben. Auch weiß niemand, welche die Folgen des Hasses sein werden, der sich aufgrund des auf diesem Wege verübten oder noch zu verübenden Völkermords, angehäuft hat..
Es handelt sich, um das besser zu verstehen, um ein Grundproblem der Ethik in der Politik: „der Zweck heiligt die Mittel nicht“. Die Folter rechtfertigt die Folter nicht; das Verbrechen rechtfertigt das Verbrechen nicht.
Ein solches Prinzip wurde jahrhundertelang diskutiert und aufrechterhalten. Aufgrund dieses Prinzips hat die Menschheit alle Eroberungskriege und alle begangenen Verbrechen verurteilt. Es ist etwas sehr Ernstes, dass das mächtigste Imperium und die kolossalste Supermacht, die jemals existiert hat, eine solche Politik verkündet. Und noch beunruhigender ist nicht nur die Tatsache, dass der ehemalige Vizepräsident und Hauptanstifter dieser verräterischen Politik, sie offen ankündigt, sondern, dass viele Einwohner jenes Landes, vielleicht die Hälfte, sie unterstützt. In diesem Fall würde es ein Beweis des moralischen Abgrunds sein, zu dem der entwickelte Kapitalismus, das übertriebene Konsumdenken und der Imperialismus führen können. Wenn das passiert, dann soll man das offen verkünden und den Rest der Welt um Meinung bitten.
Ich glaube, trotzdem, dass die bewusstesten Staatsbürger in den Vereinigten Staaten in der Lage sein werden – in dem Maße, indem sie diese traurige Realität verstehen –diese moralische Schlacht zu liefern und zu gewinnen. Keine ehrliche Person der Welt will für sich selbst oder für andere Länder, dass unschuldige Menschen aufgrund irgendeiner Form von Terror sterben, egal woher sie kommt.
Fidel Castro Ruz
2. September 2009
19.34 Uhr
Die aus den Vereinigten Staaten kommenden Nachrichten lösen Empörung und manchmal auch Abscheu aus.
Die Mehrheit von ihnen bezieht sich natürlich in der letzter Zeit auf die mit der schweren internationalen Wirtschaftskrise assoziierten Probleme und deren Folgen innerhalb des Imperiums. Natürlich sind das nicht die einzigen über dieses mächtige Land. Jedes Blatt der großen Menge an Nachrichten aus einem Kontinent, einer Region oder einem Land der Welt ist in der Regel mit der US-Politik verbunden. Es gibt keinen einzigen Ort auf der Welt, wo die überwältigende Gegenwart des Imperiums nicht zu spüren sei.
Logischerweise haben die Nachrichten über seine brutalen Kriege knapp zehn Jahre lang einen wichtigsten Raum in der Presse eingenommen, und besonders während der Präsidentenwahlen.
Trotzdem hatte niemand geahnt, dass inmitten des Dramas der Eroberungskriege Nachrichten über Geheimgefängnisse und Folterzentren erscheinen würden, ein beschämendes und gut gehütetes Geheimnis der US-Regierung.
Der Autor der grotesken Politik, die zu diesem Punkt führte, hatte die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bei den Wahlen von November 2000 im südlichen Bundesstaat Florida, wo sich der Wahlkampf entschied, durch einen Wahlbetrug widerrechtlich an sich gerissen.
Nach der widerrechtlichen Machtergreifung hat W. Bush das Land nicht nur zu einer Kriegspolitik geführt, sondern das Kyoto-Protokoll nicht weiter unterzeichnet und damit der ganzen Welt zehn Jahre lang, beim Kampf für die Umwelt, die Unterstützung des Landes verweigert, das 25 Prozent des fossilen Kraftstoffs verbraucht, was einen unersetzlichen Schaden für die Menschheit verursachen könnte. Den Klimawechsel sieht man bereits bei der weltweiten Wärmeerhöhung, was die Piloten von Exekutive-Flugzeugen auf ihren tropischen Flugstrecken aufgrund der immer stärkeren Tornades beobachten können, die sich in den ersten Nachmittagsstunden bilden, und die für ihre modernen Jets gefährlich sein können. Man kennt noch nicht die Unfallursachen des Air-France-Flugzeugs, das während des Flugs zerfiel.
Nichts könnte man mit dem Abtauen der riesigen in der Antartik angesammelten Wassermenge vergleichen, und noch dazu der Menge, die über Grönland schmilzt. Ich habe meine Meinung über die Verantwortung von Bush vor kurzem bei einem Treffen mit dem US-Filmregiesseur Oliver Stone geäußert, als ich mich mit ihm über seinen Film „W“ der sich auf den vorletzten US-Präsidenten bezieht, unterhielt.
Ich beschränke mich darauf zu sagen, dass nach den politischen Fehlern und Gräueln von George W. Bush, sein ehemaliger Vizepräsident Cheney, sein Berater, die Idee verteidigt, dass die von der CIA angeordneten Foltern zum Erhalten von Informationen gerechtfertigt waren, da durch die auf diese Weise erhaltenen Informationen leben von US-Bürger gerettet wurden.
Selbstverständlich hat man damit das Leben tausender Nordamerikaner, die im Irak gestorben sind, nicht gerettet, auch nicht das Leben von fast einer Million Irakern oder das Leben der Personen, die zunehmend in Afghanistan sterben. Auch weiß niemand, welche die Folgen des Hasses sein werden, der sich aufgrund des auf diesem Wege verübten oder noch zu verübenden Völkermords, angehäuft hat..
Es handelt sich, um das besser zu verstehen, um ein Grundproblem der Ethik in der Politik: „der Zweck heiligt die Mittel nicht“. Die Folter rechtfertigt die Folter nicht; das Verbrechen rechtfertigt das Verbrechen nicht.
Ein solches Prinzip wurde jahrhundertelang diskutiert und aufrechterhalten. Aufgrund dieses Prinzips hat die Menschheit alle Eroberungskriege und alle begangenen Verbrechen verurteilt. Es ist etwas sehr Ernstes, dass das mächtigste Imperium und die kolossalste Supermacht, die jemals existiert hat, eine solche Politik verkündet. Und noch beunruhigender ist nicht nur die Tatsache, dass der ehemalige Vizepräsident und Hauptanstifter dieser verräterischen Politik, sie offen ankündigt, sondern, dass viele Einwohner jenes Landes, vielleicht die Hälfte, sie unterstützt. In diesem Fall würde es ein Beweis des moralischen Abgrunds sein, zu dem der entwickelte Kapitalismus, das übertriebene Konsumdenken und der Imperialismus führen können. Wenn das passiert, dann soll man das offen verkünden und den Rest der Welt um Meinung bitten.
Ich glaube, trotzdem, dass die bewusstesten Staatsbürger in den Vereinigten Staaten in der Lage sein werden – in dem Maße, indem sie diese traurige Realität verstehen –diese moralische Schlacht zu liefern und zu gewinnen. Keine ehrliche Person der Welt will für sich selbst oder für andere Länder, dass unschuldige Menschen aufgrund irgendeiner Form von Terror sterben, egal woher sie kommt.
Fidel Castro Ruz
2. September 2009
19.34 Uhr