Freitag, 29. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Der liebe Gott hat mich vor Bush beschützt

Vor ein paar Minuten brachten EFE und REUTERS eine ungewöhnliche Meldung. Ich halte mich an die spanische Version: “Eines Tages wird der liebe Gott Fidel Castro holen.“

Und er äußerte dies nicht in einer frommen Kirche. So wie in West Point, wo er den berühmten Satz von sich gab, was Dutzende dunkler Flecken der Welt zu erwarten hätten, sprach unser Mann in der Akademie der Kriegsmarine in Newport. Er beantwortete eine ganz klar vorbereitete Frage über die Situation in Lateinamerika, die ein kolumbianischer Absolvent der Akademie gestellt hatte. Was für ein Zufall!

Unverzüglich fügte er hinzu, so als sei er erpicht, etwas über Kuba zu äußern und gleichzeitig unzufrieden mit dem lieben Gott: “In unserer Nachbarschaft gibt es nur ein antidemokratisches Land, und das ist Kuba. Ich bin der festen Meinung, dass die Kubaner in einer freien Gesellschaft leben sollten. Wir sind interessiert, Kuba frei zu sehen und sie sind interessiert, nicht unter einer veralteten Regierungsform, die repressiv ist, leben zu müssen.

Zuvor hatte er versprochen: “Wir werden weiterhin Druck ausüben zugunsten der Freiheit in Kuba.“

Als der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Gordon Johndroe, gefragt wurde, ob Bush Castros Tod wünsche, antwortete er schlagfertig: “Der Präsident sprach von einem unausbleiblichen Ereignis.“ Es hatte den Anschein, der geniale Beamte und sein Chef werden Jahrtausende überleben.

Jetzt verstehe ich, warum ich die Pläne Bushs und der anderen Präsidenten, die mich zu ermorden befahlen, überlebte: weil mich der liebe Gott beschützt hat.


Fidel Castro Ruz

28. Juni 2007
18.32 Uhr

Donnerstag, 28. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Eine würdige Antwort

Die Ereignisse folgen mit außergewöhnlicher Schnelligkeit aufeinander. Manchmal geschehen mehrere gleichzeitig. Man spürt den Wunsch oder besser gesagt die Notwendigkeit, einige aufgrund der ihnen innewohnenden Bedeutung und ihres Beispielwertes zu kommentieren. Ich spreche heute nicht über das in Genf Geschehene, das als ein verdienter revolutionärer Sieg der Länder der Dritten Welt angesehen worden ist. Ich werde über die Antwort Kubas an den Rat für Außenbeziehungen der Europäischen Union sprechen, die am vergangenen Freitag, dem 22. Juni auf der ersten Seite der Zeitung Granma veröffentlicht wurde.

Es sind würdige Worte unserer Revolution und seiner hohen politischen Führung. Einer nach dem anderen wurden die Punkte behandelt und geklärt, die einer unmittelbaren Antwort bedurften. Ich nenne und wiederhole sie hier:

1.- „Ein Dialog mit Kuba kann nur unter Gleichgestellten und Souveränen und ohne Vorbedingungen bzw. ausstehende Drohungen geführt werden. Wenn die Europäische Union irgendeinen Dialog mit Kuba möchte, muss sie die genannten Sanktionen endgültig aufheben, die sich seit damals als unanwendbar und unhaltbar erwiesen haben.“

2.- „Die ‘Schlussfolgerungen’ erwähnen ebenfalls nicht die so genannte ‘gemeinsame Position’, welche von den Finanzministern der EU 1996 unter Druck von Aznar und ausgehend von einem im US-amerikanischen State Department verfassten Entwurf übereilt vereinbart wurde.“

3.- „Nach so vielen Irrtümern und Misserfolgen wäre die einzige auf der Hand liegende Schlussfolgerung für die Europäische Union die, die so genannte ‘gemeinsame Position’ aufzuheben, denn weder gab es noch gibt es irgendeinen Grund für ihre Existenz und außerdem verhindert diese die Aufrechterhaltung normaler Beziehungen der gegenseitigen Achtung und des gemeinsamen Interesses mit unserem Land.“

4.- „Eine Gruppe einflussreicher europäischer Nationen hat Anstrengungen unternommen, um diese lächerliche Situation zu verändern. Andere, wie z.B. die Tschechische Republik, haben sich als US-amerikanische Handlanger auf der europäischen Landkarte ausgezeichnet. Die ‘Schlussfolgerungen des Rates’ mischen sich auf verleumderische Art und Weise in strikt innere kubanische Angelegenheiten ein, geben Urteile ab, und kündigen zur Einmischung vorgesehene und scheinheilige Aktionen an, die Kuba als beleidigend und inakzeptabel ansieht und energisch zurückweist.“

5.- „Kuba ist ein unabhängiges und souveränes Land und die Europäische Union irrt sich, wenn sie meint, dass sie es nicht wie ein gleichgestelltes Land zu behandeln braucht.“

6.- „Die Europäische Union hat eine beharrliche und beleidigende Unterordnung unter die Vereinigten Staaten gezeigt, welche ihr nicht gestattet, auf den europäischen Interessen begründete Positionen beizubehalten und weshalb sie - auch wenn sie das Gegenteil behauptet - Beihilfe zur kriminellen und unmenschlichen Blockade leistet, die jene gegen das kubanische Volk anwenden und worüber die ‘Schlussfolgerungen’ sich nicht getrauen, auch nur ein Wort zu sagen.“

7.- „Bei dem im April mit den Vereinigten Staaten abgehaltenen Gipfel beugte sich die europäische Union, um Kuba infrage zu stellen und akzeptierte einen Zusatz, der dem ‘Plan Bush’ Legitimität anerkennt. Ihre geheimen Versammlungen mit Boten des Imperiums, einschließlich mit dem falschen, von den Vereinigten Staaten für Kuba ernannten Besatzungschef sind bekannt.“

8.- „Die Europäische Union ist beschämend scheinheilig, wenn sie sich ungerechterweise an Kuba wendet, aber über die US-amerikanischen Folterhandlungen auf dem illegalen Flottenstützpunkt Guantánamo auf widerrechtlich an sich gerissenem kubanischen Gebiet und in Abu Ghraib, wo diese sogar an europäischen Bürgern angewendet wurden, schweigt.“

9.- „Sie schweigt schamlos über die Entführung von Menschen in Drittländern durch die US-Sonderdienste und hat ihr Gebiet zur Verfügung gestellt, um die geheimen Flüge des CIA zu unterstützen und um illegale Gefängnisse zu beherbergen. Sie hat ebenfalls weder etwas zu den Dutzenden unter diesen Umständen verschwundenen Menschen gesagt, noch zu den mehreren hunderttausend in Irak ermordeten Zivilisten.“

10.- „Es ist an der Europäischen Union, die bezüglich Kuba begangenen Fehler zu berichtigen.“


Selbst auf die Gefahr hin, dass diese Reflexion eine ausführliche wird, möchte ich noch einige Argumente hinzufügen. Die Europäische Union wurde von Washington in eine Sackgasse ohne ehrenhaften Ausweg geführt. Der kalte Krieg endete mit dem Sieg des realen übertriebenen Konsumverhaltens des entwickelten Kapitalismus, gegenüber dem Konsumverlangen, welches dieses bei den breiten Massen des sozialistischen Lagers und der Sowjetunion selbst hervorrief. Sie haben die Schlacht der Ideen verloren. Dem russischen Volk, Zentralachse der Oktoberrevolution, wurden wichtige Verpflichtungen entrissen, welche ihrerseits von Abkommen und Garantien für seine Sicherheit und Souveränität begleitet waren: Europa wurde von mehr als 400 SS 20-Raketen, wie sie von der NATO benannt wurden, befreit. Diese waren auf mobilen Abschussrampen montiert, hatten je drei Atomsprengköpfe und zielten auf alle Winkel Europas, wo es US-amerikanische Militärstützpunkte und Streitkräfte der NATO gab. In seiner Siegestrunkenheit hatte das aggressive Bündnis in seinem Schoße viele ehemalige sozialistische europäische Republiken aufgenommen, von denen einige auf der Suche nach wirtschaftlichen Vorteilen die anderen Länder Europas zu Geiseln ihrer Außenpolitik gemacht haben, indem sie bedingungslos den strategischen Interessen der Vereinigten Staaten dienen.

Jeder der Mitglieder der Europäischen Union kann eine Resolution blockieren. Solch ein System funktioniert politisch nicht und vermindert in der Praxis die Souveränität aller. Der Europäischen Union geht es jetzt schlechter als dem ehemaligen sozialistischen Lager. Der dünkelhafte Blair, der Erbauer der hoch entwickelten U-Boote, Freund von Bush, kündigt sich schon als möglicher zukünftiger Kandidat für die Präsidentschaft der Union an. Die Agenturmeldungen berichten, dass er heute Sonderberichterstatter für den Mittleren Osten ernannt wurde, wo er so viel zum von den Vereinigten Staaten entfesselten katastrophalen Krieg beigetragen hat.

In der Energiefrage sieht man die europäischen Regierungen um Kraftstoffe betteln, und zwar in den wenigen Gebieten, deren sich das Imperium nicht mit Gewalt bemächtigt hat, wie es auf die selbe Art und Weise mit Scheinen jegliches europäisches Unternehmen aufkauft.

Der Euro ist jedoch eine stabile Währung, viel mehr als der Dollar, der ständig abgewertet wird. Obwohl dieser durch die Yankee-Schatzscheininhaber und –Geldscheinbesitzer abgestützt wird, läuft das Imperium Gefahr, einen Zusammenbruch dramatischer wirtschaftlicher Folgen zu erleiden.

Andererseits würde Europa zu den Gebieten gehören, die am meisten von der Klimaerwärmung betroffen wären. Seine berühmten und modernen Hafenanlagen würden unter Wasser stehen.

Jetzt schlägt es auf der Suche nach Rohstoffen und Biodiesel mit Verzweiflung Freihandelsverträge mit Lateinamerika vor, die schlimmer als die von Washington sind. Man hört schon Kritiken zum Thema. Aber das europäische Geld gehört nicht der Gemeinschaft, sondern den Transnationalen und jeden Augenblick können diese auf der Suche nach Rentabilität in andere Länder mit billigeren Arbeitskräften umsiedeln.

Mit seiner aufrechten und würdigen Antwort hat Kuba Nachdruck auf das Grundlegende gelegt.

Trotzdem jede gute Strategie eine gute Taktik einschließt, ist weder die eine noch die andere korrekt, wenn sie die Hochmütigkeit und Selbstgefälligkeit toleriert.

Die Europäer selbst werden eines Tages begreifen, in welche absurde Situation sie der Imperialismus gebracht hat, und dass ein Land der Karibik ihnen die notwendigen Wahrheiten gesagt hat. Das durchgegangene Pferd des übertriebenen Konsumverhaltens darf sein verrücktes Rennen nicht fortsetzen, denn das ist unhaltbar.

Die letzte Zusammenkunft der Europäischen Union über die Zukunft des Gemeinschaftsvertrags war ein weiterer Beweis der herrschenden Demoralisation. Die Nachrichtenagentur AFP veröffentlichte am vergangenen 24. Juni Folgendes: „Der italienische Regierungschef Romani Prodi brachte seine ‘Verbitterung‘ über das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel zum Ausdruck und beschuldigte diese in einem Interview an die Zeitung La Repubblica an diesem Sonntag, eine ‘Show’ eines ‘emotionslosen’ Europas geliefert zu haben.“

„ ‘Als Europafreundlicher kommt in mir Verbitterung über die Show auf, der ich beigewohnt habe’, sagte Prodi, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission. „

„‘Das Streben einiger Regierungen, jeglichen emotionellen Aspekt von Europa zu verneinen, schmerzt mich’, fügte er hinzu, indem er sich auf Polen, die Tschechische Republik, Holland und Großbritannien bezog.“

„‘Es sind dieselben Regierungen, die Europa vorwerfen, weit von der Bevölkerung entfernt zu sein’, sann er nach.“

„‘Aber wie schaffen wir es, die Bürger ohne Gefühle zur Teilnahme zu bringen (…) wie können wir sie dazu führen, stolz darauf zu sein, Europäer zu sein, wenn ihnen die Symbole wie die Flagge und die Hymne verweigert werden’, fragte er sich.“

„‘Tony Blair führt einen Kampf gegen die Grundrechts-Charta’, sagte er.“

„Er kritisierte den polnischen Präsidenten Lech Kaczynski, der zu ihm sagte, dass er seine Position nicht teilen könne, da Italien und Polen ‘sehr verschiedene Völker sind’.“

„‘Niemals’ haben sich die Euro-Skeptiker ‘auf so ausdrückliche und programmatische Art und Weise’ ausgedrückt, wie beim letzten Gipfel, endete Prodi.“

Bush hatte die Europäer bei dem G-8- Gipfel mit einem Eimer eiskalten Wassers überschüttet.

In dieser entscheidenden Epoche ist nicht die Zahl der Gegner bedeutend, die immer weniger sein werden, sondern „die Zahl der Sterne auf der Stirn“.


Fidel Castro Ruz

27. Juni 2007
18.30 Uhr

Montag, 25. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Ein weiteres Argument für das Manifest

Warum ich eines Tages bei einer der Reflexionen gesagt habe, dass Bush meine Ermordung bewilligt oder angeordnet hat?

Dieser Satz kann als zweideutig und ungenau ausgelegt werden. Vielleicht wäre es genauer zu sagen, obwohl das noch konfuser klingt, dass er sie bewilligt und angeordnet hat. Ich werde dies hier sofort begründen:

Dieses Thema zur Anklage seines Mordplanes bezüglich meiner Person wurde schon vor dem Zeitpunkt aufgeworfen, als er den anderen Kandidaten durch Wahlbetrug um den Sieg brachte.

Vor schon recht langer Zeit, d.h. am 5. August 2000, habe ich es in der Stadt Pinar del Río, vor zahlreichem, dort anlässlich der traditionellen Feierlichkeiten zum 26. Juli versammeltem Publikum kämpferischer Mitbürger angeprangert, in einer Provinz, welche zusammen mit Villa Clara und Havanna-Stadt aufgrund ihrer Verdienste Austragungsort dieser Veranstaltung war.

Es ist wirklich ein Rätsel, die Verantwortlichen der mehreren hundert Attentate gegen mein Leben aufzuzeigen. Es wurde jede mögliche Art und Weise verwendet, um meinen Tod zu verursachen, sowohl auf direkte als auch indirekte Art. Ford hat nach dem aus moralischen Gründen zwangsläufig verursachten Abtritt von Nixon das Verbot verfügt, Regierungsbeamte dazu zu verwenden, Morde zu begehen.

Ich bin sicher, dass Carter aufgrund seiner religiösen Überzeugungen niemals den Befehl zu solch einem Unternehmen gegen mich gegeben hätte. Er war der einzige Präsident der bei verschiedenen wichtigen Themen eine freundschaftliche Geste gegenüber Kuba hatte, so unter anderem die Einrichtung der Interessenvertretung in Kuba.

Mir ist nicht bekannt, dass Clinton so etwas angeordnet hätte, sodass ich ihm solch einen Befehl nicht zuschreiben kann. Er achtete ohne Zweifel die Gesetze und handelte mit politischem Verantwortungsbewusstsein, als er die gerichtliche Entscheidung respektierte, den entführten Jungen dem Vater und seinen nächsten Familienangehörigen zurückzuschicken, da dies auch schon die Unterstützung der Mehrheit der US-amerikanischen Bevölkerung genoss.

Dennoch ist es eine Tatsache, dass Posada Carriles während seiner Regierung mittelamerikanische Söldner anheuerte, um in den Hotels und anderen Freizeiteinrichtungen solcher Städte wie Havanna und Varadero Bomben zu legen und damit der einer Blockade unterliegenden und in Sonderperiode befindlichen Wirtschaft von Kuba einen Schlag zu versetzen. Der Terrorist hat nicht davor zurückgescheut zu erklären, dass sich der hierbei umgekommene junge Italiener „zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“ befunden hätte, ein Satz, den Bush vor kurzem wiederholt hat, als ob dieser ein poetischer Vers wäre. Das Geld, einschließlich der elektronischen Materialien um solcherart Bomben anzufertigen, stammte von der Cuban American National Fundation (CANF), welche die ihnen zur Verfügung stehenden reichlichen Fonds verteilte und hiermit unverhüllt Lobby bei Mitgliedern sowohl der einen als auch der anderen Partei im US-amerikanischen Repräsentantenhaus machte.


Ende 1997 fand das 7. Iberoamerikanische Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs auf Isla Margarita in Venezuela statt, an dem ich gezwungenermaßen teilnehmen musste.

Am 27. Oktober jenes Jahres fuhr ein Wasserfahrzeug mit dem Namen „La Esperanza“ in Richtung Isla Margarita. Als es sich der Küste von Puerto Rico sehr näherte, wurde es von einem Patrouillenboot von Küstenpolizei und Zollbehörden jener besetzten Insel abgefangen, da Drogentransport vermutet wurde. Auf dem Schiff reisten vier Terroristen kubanischer Herkunft, die 7 Kisten mit Munitionen und zwei halbautomatische Scharfschützengewehre Barrett Kaliber 50 mit Nachtsichtzielfernrohr mitführten, welche mit Präzision auf eine Entfernung von mehr als tausend Metern Panzerfahrzeuge oder Flugzeuge - sowohl während des Fluges als auch kurz vor dem Abheben bzw. beim Landansatz - treffen können.


Die halbautomatischen Gewehre waren Eigentum von Francisco José Hernández, Präsident der Cuban American National Fundation. Die Jacht „La Esperanza“ war als Eigentum von José Antonio Llamas registriert, einer der Leiter derselben konterrevolutionären Organisation. Letzterer erklärte kürzlich, die CANF habe einen Transporthubschrauber, zehn ferngesteuerte Ultraleichtflugzeuge, sieben Wasserfahrzeuge und reichlich Explosionsmaterial mit dem ausdrücklichen Ziel erworben, Terroraktionen gegen Kuba durchzuführen. Der CANF stand außerdem eine weitere Jacht zur Verfügung, die „Midnight Express“, die, so Llamas, den Chairman – Obersten Chef - Mas Canosa zur Insel bringen würde, um sich als Präsidenten auszurufen, sobald Fidel Castro ermordet und seine Regierung gestürzt worden wäre.

Den US-Offizieren in Puerto Rico blieb nichts anderes übrig, als die vier Besatzungsmitglieder den Gerichten zu übergeben. In Venezuela war Posada Carriles mit der Leitung der Planausführung betraut. Er wurde dort jeden Augenblick erwartet.

Konnte es sein, dass dies den US-amerikanischen Behörden, die der Fundation öffentliche Fonds schaffen und diese mit Geschäften in Millionenhöhe versorgen, unbekannt sein?

Die Verhafteten wurden im Dezember 1999 von einem gefälligen Geschworenengericht wegen „fehlender Beweise“ freigelassen. Diese gedeichselte Rechtssache wurde von Héctor Pesquera gemanagt, dem korrupten FBI-Beamten, der anschließend mit dem Chefposten dieser Agentur in Miami belohnt wurde und der Hauptakteur bei der Festnahme der Fünf kubanischen Antiterror-Kämpfer in der Florida war.

Die berühmt berüchtigte US-kubanische Mafia bereitete sich auf die Präsidentenwahlen vom November 2000 vor. Sowohl die eine als auch die andere Partei machten sich deren Unterstützung strittig, da der Bundesstaat Florida entscheidend für den Wahlsieg sein konnte. Ihre Chefs aus den ehemaligen Batista-Kreisen waren vor allem Fälschungsexperten.

In der vorher von mir genannten Rede, sagte ich wörtlich u. a. Folgendes:


„Jetzt ist gerade die so genannte Republican Convention beendet worden, ausgerechnet in Philadelphia, Ort in der die berühmte Unabhängigkeitserklärung von 1776 bekannt gegeben wurde. Jene Sklavenbesitzer, die sich gegen den britischen Kolonialismus auflehnten, haben das schändliche System der Sklaverei, das noch beinahe ein Jahrhundert andauerte, nicht abgeschafft.“

„…unter dem Bruch wichtiger internationaler Abkommen …hat die Republican Convention, die gerade in Philadelphia unter der Leitung ihres illustren Kandidaten zusammengetroffen war, als erstes die Absicht angekündigt, den Haushalt der Streitkräfte wesentlich aufzustocken, mit dem Ziel militärische Forschung, die Entwicklung und den Bau einer Raketenabwehr, die die gesamte Nation abdeckt, durchzuführen, mit einem Radarnetz, das feindliche Raketen, die auf dem Weg in Richtung des Territoriums der Vereinigten Staaten sind, aufspüren und mitten im Flug abschießen könnte.

Diejenigen, die so denken, sind nicht in der Lage zu verstehen, dass diese Politik zu totaler internationaler Ablehnung führen würde, einschließlich von Europa, und alle, die sich durch eine Strategie bedroht fühlen, die sie vor den Vereinigten Staaten entwaffnet, wie ein Magnet anziehen würde. Ein neues gefährliches und überteures Wettrüsten würde auf der Stelle losbrechen, und nichts könnte die Verbreitung von Nuklear- und anderer Massenvernichtungswaffen verhindern.“


Ich wagte es, sieben Jahre vor Bushs kürzlichem Besuch in der Hauptstadt Albaniens, der eine meiner Reflexionen nach sich zog, hiervor zu warnen.

Unmittelbar fuhr ich fort:

„Die Autoren des Projekts wissen genau, dass etwas mehr als die Hälfte der US-Amerikaner, die noch verwirrt sind und über das komplexe Problem nicht ausreichend informiert sind, glauben, dass eine solche Lösung den Sicherheits- und Friedensinteressen des Landes am besten gerecht wird. Der republikanische Kandidat mit dieser extremen Position, dem Gegenteil jedes vernünftigeren und angemesseneren Vorschlags von Seiten seines Gegners, würde den Wählern als der starke, vorsorgliche und harte Mann gezeigt werden, den die Vereinigten Staaten angesichts jeder eingebildeten oder reellen Gefahr brauchen. Dies ist die gute Nachricht, mit der sie die Bewohner des Planeten von Philadelphia aus bescherten.“

Ich war damals weit davon entfernt, die Besetzung von Afghanistan und die Pläne zur Entfesselung eines Krieges in Irak miterlebt zu haben.

Dann fuhr ich fort und prangerte bei jener Rede Bushs Programm für Lateinamerika an:

„Was hat das nagelneue Programm besonders für Lateinamerika und die Karibik zu bieten? Es gibt einen viel sagenden Satz: ‘Das nächste US-amerikanische Jahrhundert muss ganz Lateinamerika mit einschließen.’ Diese einfache Zeile bedeutet nichts anderes, als die Verkündung des Besitzanspruchs auf Lateinamerika und die Karibik.

Gleich darauf wird hinzugefügt: ‘In Abstimmung mit dem Kongress wird der Präsident mit Schlüsseldemokratien in der Region und vor allem Mexiko zusammenarbeiten.’ Der Satz ‘und vor allem Mexiko’ fällt auf, ein Land, dem sie schon die Hälfte des Territoriums in einem expansionistischen und nicht zu rechtfertigenden Krieg entrissen haben. Die deutliche Absicht ist offensichtlich, zunächst die wirtschaftliche Annexion und die totale politische Unterwerfung dieses Landes zu betreiben, und später dasselbe mit allen anderen Ländern unserer Region zu tun, ihnen ein besonders für die US-amerikanischen Interessen höchst günstiges Freihandelsabkommen aufzuzwingen, dem sich nicht einmal eine kleine Insel in der Karibik entziehen könnte. Selbstverständlich freier Kapital- und Warenverkehr, niemals freier Personenverkehr! “

„Wie zu erwarten, war laut den Agenturmeldungen im leoninischen Programm von Philadelphia ein bedeutender Teil des Abschnitts über Lateinamerika Kuba gewidmet: ‘Unsere wirtschaftlichen und politischen Beziehungen werden sich ändern, wenn das kubanische Regime alle politischen Gefangenen freilässt, friedlichen Protest legalisiert, die politische Opposition und die Redefreiheit zulässt und sich zu demokratischen Wahlen verpflichtet.’ Für die Autoren dieser demagogischen Ausgeburt ist Freiheit und Demokratie das, was in einem hinfälligen und korrupten System praktiziert wird, in dem allein das Geld entscheidet und wählt, und in dem ein Präsidentschaftskandidat dies auf blitzartige Weise als Erbe eines freien Throns wird.“

„Eine andere Agenturmeldung berichtet: ‘Das Programm beinhaltet, neben der aktiven Unterstützung für die Feinde der Revolution, die Übertragung von Informationssendungen von den Vereinigten Staaten aus nach dem karibischen Land‘. Das heißt, sie beabsichtigen, mit dem Dreck, den die subversiven Sender gegen Kuba vom Hoheitsgebiet der Vereinigten Staaten aus in Umlauf bringen, weiterzumachen; die Schmach wird andauern, dass in den offiziellen Sendern der Regierung der Vereinigten Staaten der für unser Volk ruhmvolle und heilige Name von José Martí gebraucht wird.“

„Bei einer Pressekonferenz kreischten US-amerikanische Parlamentarier kubanischer Herkunft euphorisch: ‘Diese Sprache ist ohnegleichen. Die Republikanische Partei hat sich noch nie so weitgehend verpflichtet’. “

„Zur Krönung des Berges an Unrat, den das republikanische Programm enthält, wird schließlich festgestellt: ‘Die Republikaner denken, dass sich die Vereinigten Staaten an die im Cuban Adjustment Act von 1966 aufgestellten Prinzipien halten müssen, das die Rechte der kubanischen Flüchtlinge die vor der kommunistischen Tyrannei fliehen, anerkennt.’“

„Vom Ansehen der imperialen Politik wird nicht einmal Staub übrig bleiben. Wir werden ihre Heuchelei und ihre Lügen eine nach der anderen systematisch anklagen und niederreißen. Es ist offensichtlich, dass sie keine Ahnung davon haben, welch erstklassiges Volk sich in diesen vierzig Jahren Revolution geschmiedet hat.

Unsere Botschaft wird an alle Enden der Welt gelangen und unser Kampf wird Beispiel sein. Die Welt, die immer unregierbarer wird, wird den Kampf fortführen, bis Hegemonismus und Unterjochung der Völker völlig unhaltbar werden.

Wer nun zum Präsidenten des Imperiums gewählt wird, darf nicht verkennen, dass Kuba die totale Aufhebung des mörderischen Cuban Adjustment Act und der kriminellen Gesetze mit den berüchtigten Namen Torricelli und Helms-Burton, der völkermörderischen Blockade und des Wirtschaftskrieges fordert; dass sich seine Autoren, Urheber und Vollstrecker des Verbrechens des Völkermordes schuldig gemacht haben, das in den internationalen von den USA und Kuba unterzeichneten Abkommen definiert und sanktioniert wird.“

„Sie dürfen nicht vergessen, dass, wenn auch für den moralischen Schaden, der sehr hoch sein kann, keine Ersatzforderungen gestellt wurden, die Regierung der Vereinigten Staaten dem kubanischen Volk bereits mehr als 300 Milliarden Dollar für menschlichen Schaden schuldet, verursacht durch ihre Söldnerinvasion in der Schweinebucht, ihre schmutzigen Machenschaften und viele andere Verbrechen.“

„Auch dürfen sie sich keinen Illusionen zur Haltung Kubas hingeben, sollten die Vereinigten Staaten irgendwann normale Beziehungen zu unserem Land aufnehmen, so wie sie sie heute zu anderen sozialistischen Ländern wie China und Vietnam unterhalten. Wir werden zu keinem gegen die Völker begangenen Verbrechen, keiner Aggression oder Ungerechtigkeit schweigen. Unsere Schlacht der Ideen wird nicht aufhören, solange es das imperialistische, hegemonische und unipolare System gibt, das für die Menschheit zur Geißel und für das Überleben der Gattung Mensch zu einer tödlichen Bedrohung geworden ist.

Es wächst die Anzahl der Millionen US-Bürger, die sich der Schrecken der Wirtschafts- und politischen Ordnung bewusst werden, die der Welt aufgebürdet wurde.“

„Die Kubanische Revolution vertraut nicht nur auf die moralische Integrität und die patriotische und revolutionäre Kultur seines Volkes sowie auf den Selbsterhaltungstrieb der Gattung Mensch, deren Überleben bedroht ist. Sie glaubt auch an den traditionellen Idealismus des US-amerikanischen Volkes, das nur durch plumpe Täuschung zu ungerechten Kriegen und beschämenden Aggressionen geführt werden kann. Sind Demagogie und Lüge einmal aus der Welt geschafft, dann wird die Welt in den Bürgern der Vereinigten Staaten ausgezeichnete Verbündete haben, wie es nach jenem abscheulichen Krieg der Fall war, der zwei Millionen Vietnamesen und mehr als 50 000 jungen US-Amerikanern das Leben gekostet hat; oder wie es dieses Volk eben erst mit seiner edlen Unterstützung für einen kubanischen Jungen und seine Angehörigen bewies, die Opfer eines brutalen Verbrechens durch eine Bande von Übeltätern geworden waren, die sich der Gastfreundschaft jenes Landes bedient hatten und am Ende, von Hass und Frustration fortgerissen, die Flagge der Vereinigten Staaten in den Schmutz zerrten und anzündeten.“

„Der Wandel in der Kuba-Politik der Regierung der Vereinigten Staaten hat ein einseitiger zu sein, denn die Blockade und der Wirtschaftskrieg gegen Kuba durch jene, die dieses Land regieren, erfolgen auf einseitige Weise.“

“Von hier aus, von dieser Provinz aus, wo der Titan aus Bronze in Mantua seine kolossale Heldentat der bei den Mangos von Baraguá begonnenen Invasion zu Ende führte, erteilen wir ihnen unsere Antwort: Ihr Dummköpfe! Begreift ihr denn nicht, dass Kuba uneinnehmbar ist, dass seine Revolution nicht vernichtet werden kann, dass sich sein Volk niemals ergeben noch beugen wird? Werdet ihr nicht gewahr, dass die Wurzeln unseres Patriotismus und unseres Internationalismus so tief in unseren Köpfen und unseren Herzen sitzen wie die beeindruckenden Mogote-Felsen aus Feuergestein von Pinar del Río auf dem vulkanischen Grund dieses Teiles unserer Insel, die sich Kuba nennt und die sich heute rühmen kann, fast 42 Jahre Blockade und Aggression durch das mächtigste Land, das es je gegeben hat, unbesiegt überstanden zu haben?

Für uns spricht die Stärke unseres Prestiges und unseres Beispiels, die unzerstörbare Stahl der unanfechtbaren Gerechtigkeit unserer Sache, das unlöschbare Feuer unserer Wahrheit und unserer Moral, der doppelte und uneinnehmbare Schützengraben aus Steinen und Ideen, den wir errichtet haben.

Deshalb, Herr Bush, sollten Sie Oberhaupt des Imperiums werden – denn Republik kann es schon nicht mehr genannt werden – so rate ich Ihnen als aufrichtiger Gegner, denken Sie zurück; lassen Sie die Euphorie und Hitzigkeit Ihrer Konvention beiseite und riskieren Sie nicht, der zehnte Präsident zu werden, dessen Amtszeit einmal abläuft, indem er mit steriler und überflüssiger Bitterkeit einer Revolution in Kuba zusehen musste, die sich weder beugt, noch aufgibt, noch vernichtet werden kann.

Ich weiß recht gut, was Sie unüberlegterweise zu Ihren engen und schwatzhaften kleinen Freunden der kubanisch-amerikanischen Mafia äußerten, nämlich dass Sie das Kuba-Problem sehr leicht in Griff bekommen können, wobei Sie klaren Bezug nehmen auf die Methoden der unheilvollen Zeit, als bei Mordplänen gegen die Führungspersönlichkeiten unseres Landes die CIA direkt mit herangezogen wurde. Da ich diese so enge Auffassung zur Rolle des Einzelnen in der Geschichte nicht teile, ermahne ich Sie, nicht zu vergessen, dass für jeden der revolutionären Führer, den Sie auf diesem Wege zu beseitigen beschließen, es in Kuba Millionen Männer und Frauen gibt, die seinen Platz einzunehmen fähig sind. Sie alle zusammen sind viel mehr, als Sie beseitigen könnten und als Ihre riesige politische, ökonomische und militärische Macht besiegen könnte.“


Ich bin der Meinung, dass diese lange Reflexion ein weiteres Argument dessen ist, was ich im Manifest für das kubanische Volk dargelegt habe.


Fidel Castro Ruz
24. Juni 2007
18:15 Uhr

Samstag, 23. Juni 2007

Antwort auf die Botschaft der Kommunistischen Jugend

Liebe Genossen,

bewegt las ich eure Botschaft. Als die Revolution siegte, war noch keiner von euch geboren. Die hier so schön formulierten Ideen entstanden in der tiefsten Furche der Geschichte. Ihre Wurzeln stützen sich auf jede einzelne Handlung von Opferbereitschaft und Heldentum eines vortrefflichen Volkes, das es verstanden hat, allen Hindernissen die Stirn zu bieten. Auf gleiche Weise wachsen sie ein in das von anderen Völkern gegebene Beispiel und die von ihnen geschaffenen Werte.


Was nützt das Leben ohne Ideen? Martí sagte: „Die Schützengräben der Ideen sind wertvoller als die Schützengräben aus Stein.“ Werden die Ideen etwa mit einem Menschen geboren? Gehen sie etwa mit diesem zugrunde? Sie entstanden im Verlauf der Existenz der Gattung Mensch. Es wird sie geben, solange unsere Gattung existiert. Nie zuvor sah sich diese derartig bedroht durch das Zusammenwirken von politischer Unterentwicklung der Gesellschaft und Kreationen der Technik, die keine Grenzen zu haben scheinen und in ihrer Fähigkeit der Selbstzerstörung über jegliche Rationalität hinausgehen. Überall sind wir umgeben von Vernichtungskriegen, Klimawandel, Hunger, Dürre, Ungleichheit.


Der Mensch hat das Bedürfnis, sich an eine Hoffnung zu klammern, eine Möglichkeit des Überlebens in der Wissenschaft zu suchen; und es ist gerecht, sie zu suchen und sie ihm zu bieten. In einer solchen Zukunft wird es keinen möglichen Raum geben für die schrecklichen Ungerechtigkeiten, die der entwickelte Kapitalismus heute neben einer Gewaltherrschaft über die Welt zu bieten vermag.


„Sein oder nicht sein“ – ich glaube, so sagte Shakespeare in einem seiner Dramen. Diese ist die Alternative der Jugend. Alles andere hieße, ein paar Jahrzehnte in der idyllischsten aller Welten zu leben, was aber im Gesamtzeitraum der Weltgeschichte lediglich einige Sekunden ausmacht.


Versagt die Jugend, dann wird alles versagen. Meine tiefste Überzeugung ist, dass die kubanische Jugend kämpfen wird, um das zu verhindern. Ich glaube an euch.


Fidel Castro Ruz
23. Juni 2007
12.30 Uhr

Reflexion über die Reflexionen

Wenn sie kurz gefasst sind, haben sie den Vorteil, dass die einhundertundzwölf in unserem Land akkreditierten ausländischen Medien- und Pressevertretungen, die sie vorher erhalten, wichtige Bestandteile ihrer Texte veröffentlichen. Wenn sie ausführlich sind, habe ich die Möglichkeit, bestimmte Konzepte so tief greifend wie ich es möchte zu behandeln. Solche Konzepte, die meines Erachtens wichtig sind, damit unser Volk, wichtigster Protagonist zur Abwehrung jeglicher Aggression, und andere Länder unter ähnlichen Umständen ausreichend Argumente vermittelt bekommen, um sich ein Urteil bilden zu können. Dieses Dilemma macht mir viel Kopfzerbrechen.

Auch bin ich über den Platz besorgt, der hierfür auf den ersten Seiten unserer Presse verwendet wird und der so notwendig für die täglichen Aktivitäten der Nation ist.

Schlussfolgerung: Ich werde sie in kurze und ausführliche aufteilen. Wenn sie kurz sind, dann werden die Reflexionen im Voraus jenen Pressevertretungen übergeben, die sie empfangen. Wenn sie ausführlich sind, werden sie nicht im Voraus übergeben, sondern auf irgendeiner inneren Seite der Zeitung Granma, d.h. des öffentlichen Organs, veröffentlicht werden.

Wenn andere Medien der politischen und Massenorganisationen es möchten, können sie sie veröffentlichen, ohne ihre wichtigsten Plätze zu opfern.

Die Abteilung für ideologische Fragen der Partei und der Leiter des Staatsratsbüros können in konkreten Fällen irgendeine andere Variante vorschlagen.

Ich habe diese Arbeit nicht auf der Grundlage eines vorher erarbeiteten Programms begonnen, sondern aufgrund meines starken Kommunikationsbedürfnisses mit dem wichtigsten Protagonisten unseres Widerstandes und in dem Maße wie ich die stupiden Handlungen des Imperiums beobachte. Ich habe jetzt während der Dauer meiner Rehabilitation ein riesiges Bedürfnis zum Studieren und Meditieren, genau wie zu jener Zeit, die als fruchtbare Gefängniszeit bezeichnet wurde.


Fidel Castro Ruz

22. Juni 2007

18.02 Uhr

Mittwoch, 20. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Der Kampf von Vilma

Vilma ist verstorben. Trotzdem es für mich keine unerwartete Nachricht ist, bin ich betroffen. Aus reiner Achtung vor ihrem schwachen Gesundheitszustand habe ich ihren Namen bei meinen Reflexionen nie erwähnt.

Vilma stellt heute ein Beispiel dar, das notwendiger denn je ist. Sie hat ihr gesamtes Leben dem Kampf für die Rechte der Frau gewidmet, und das, wo in Kuba, genau wie in allen anderen Ländern - mit einigen ehrenhaften revolutionären Ausnahmen - die meisten von ihnen als Menschen diskriminiert wurden.

Das war nicht immer so im Verlaufe der historischen Entwicklung unserer Gattung, die sie dazu geführt hat, die gesellschaftliche Rolle zu übernehmen, die ihr als natürliche Werkstatt, in der das Leben geschmiedet wird, zusteht.

In unserem Land ging die Frau aus einer der schrecklichsten Gesellschaftsformen hervor, der einer US-amerikanischen Neokolonie, unter der Schirmherrschaft des Imperialismus und seines Systems, in der alles, was der Mensch zu schaffen in der Lage ist, in Ware verwandelt worden ist.

Seitdem vor geschichtlich langer Zeit die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen entstand, haben die Mütter und die Kinder der Besitzlosen die größte Last getragen.

Die kubanischen Frauen arbeiteten als Hausmädchen oder in Luxusladengeschäften und Bars für die reichen Leute und wurden außerdem aufgrund ihres Äußeren und ihrer Figur ausgewählt. In den Fabriken wurden ihnen die einfachsten, monotonsten und am schlechtesten bezahlten Arbeiten zugewiesen.

Im Bildungs- und Gesundheitswesen - Dienste, die nur in geringem Umfang zur Verfügung standen - leisteten Grundschullehrerinnen und Krankenschwestern, denen nur eine Ausbildung mittleren Niveaus geboten wurde, ihre unentbehrliche Mitarbeit. Dem Land, das sich über 1 256,2 Kilometer hinzieht, stand nur eine einzige Hochschuleinrichtung in der Hauptstadt zur Verfügung, und später einige Fakultäten an Universitäten weiterer zwei Provinzen. In der Regel konnten dort nur junge Leute aus sehr wohlhabenden Familien studieren. Bei vielen Tätigkeiten war die Teilnahme der Frau nicht einmal vorgesehen.

Ich war über fast ein halbes Jahrhundert Zeuge von Vilmas Kampf. Ich erinnere mich an ihre Teilnahme an den Treffen der Bewegung 26. Juli im Gebirge Sierra Maestra. Schließlich wurde sie mit einem wichtigen Auftrag von deren Leitung zur Zweiten Front im Osten geschickt. Vilma schreckte vor keiner Gefahr zurück.

Ab dem Sieg der Revolution begann sie ihren ununterbrochenen Kampf zum Wohl der kubanischen Frauen und Kinder, der sie zur Gründung des Kubanischen Frauenbunds und deren Leitung führte. Es gab keine Tribüne auf nationaler oder internationaler Ebene, bei der sie nicht zur Verteidigung ihres angegriffenen Vaterlands und der edlen und gerechten Ideen der Revolution anwesend gewesen wäre, ohne Rücksicht auf zurückzulegende Entfernungen.

Ihre sanfte, sichere Stimme im gelegenen Moment wurde auf den Besprechungen von Partei und Staat und den Versammlungen der Massenorganisationen immer mit viel Achtung angehört.

Heutzutage stellen die Frauen in Kuba 66% der qualifizierten Fachkräfte des Landes dar und sind Mehrheit in fast allen Universitätsstudiengängen. Früher sah man kaum eine Frau bei den wissenschaftlichen Tätigkeiten, denn es gab weder Wissenschaft noch Wissenschaftler, wenige Ausnahmen vorbehalten. In diesem Bereich sind sie heute auch Mehrheit.

Die revolutionären Pflichten und ihre immense Arbeit haben nie verhindert, dass Vilma ihre Pflichten als treue Partnerin und Mutter vieler Kinder erfüllte.

Vilma ist verstorben. Es lebe Vilma!


Fidel Castro Ruz

20. Juni 2007

14.10 Uhr

Sonntag, 17. Juni 2007

Reflexion und Manifest für das kubanische Volk: Sie werden Kuba niemals bekommen

Ich hoffe, keiner wird mich beschuldigen, grundlos gegen Bush vorzugehen. Zweifelsohne werdet ihr meine Gründe für eine harte Kritik an seiner Politik verstehen.

Robert Woodward ist ein US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller, der berühmt wurde durch seine Artikel in The Washington Post, von ihm und Carl Bernstein unterzeichnet, die letztendlich zu Recherchen und dem Rücktritt Nixons führten. Er ist Autor und Koautor von zehn Bestsellern. Mit seiner gefürchteten Feder weiß er es einzurichten, dem Interviewpartner Konfessionen zu entreißen. In seinem Buch State of Denial schreibt er, dass am 18. Juni 2003, drei Monate nach Beginn des Irak-Krieges, Bush, als er nach einer wichtigen Besprechung aus seinem Büro im Weißen Haus trat, Jay Garner leicht auf die Schulter klopfte und ihn fragte:

„Hör´ mal, Jay, willst du den Iran übernehmen?“

„Mein Herr, die Jungs und ich, wir haben bereits über das Thema gesprochen und wollen auf Kuba warten. Wir denken, der Rum und die Zigarren sind dort besser. Die Frauen sind schöner.“

Darauf Bush: „Du wirst es kriegen. Du wirst Kuba kriegen.“

Sein Unterbewusstsein hat Bush verraten. Das waren seine innersten Gedanken, seitdem er erklärt hatte, was Dutzende dunkler Ecken, von denen Kuba einen besonderen Platz einnimmt, zu erwarten hatten.

Garner, ein erst kürzlich pensionierter Drei-Sterne-General – er hatte ihn zum Chef des Planungsamtes für die Nachkriegszeit in Irak berufen, das durch geheime Präsidialweisung für nationale Sicherheit gegründet worden war – galt Bush als außergewöhnlicher Mensch für die Umsetzung seiner Kriegsstrategie. Am 20. Januar 2003 in dieses Amt berufen, wurde er am 11. Mai des gleichen Jahres auf Ersuchen von Rumsfeld abgelöst. Er hatte nicht den Mut, Bush seine starken Diskrepanzen zur Irak-Strategie vorzutragen. Er hatte für die gleiche Absicht eine andere Strategie im Kopf. . In den letzten Wochen warteten mehrere tausend Marinesoldaten und mehrere US-amerikanische Flugzeugträger mit ihren Marinehilfstruppen im Persischen Golf nur wenige Meilen von iranischem Staatsgebiet auf weitere Befehle.

Unser Volk hat nahezu 50 Jahre grausamer Blockade hinter sich. Tausende seiner Söhne fielen oder wurden verstümmelt infolge der schmutzigen Machenschaften gegen Kuba, das einzige Land der Welt, für das es ein Adjustment Act gibt, durch das illegale Auswanderung belohnt wird, die eine weitere Todesursache kubanischer Bürger darstellt - einschließlich Frauen und Kinder. Vor mehr als 15 Jahren ging Kuba seiner Hauptmärkte und Lieferquellen für Nahrungsmittel, Energie, Maschinen, Rohstoffe und langfristige Finanzierung bei niedrigen Zinsen verlustig.

Zuerst fiel das sozialistische Lager und nahezu unmittelbar danach die UdSSR, Stück für Stück. Das Imperium verschärfte und internationalisierte die Blockade; der Verbrauch an Proteinen und Kalorien, trotz unserer Schwierigkeiten ziemlich gut eingeteilt, verringerte sich um 40 Prozent. Krankheiten wie die Sehnervenentzündung und andere traten auf. Der Mangel an Medikamenten, die ebenfalls unter die Blockade fielen, war allgemeiner Art. Nur als karitative Spende durften sie zu uns gelangen, um uns zu demoralisieren; gleichsam wurden sie zu einer Quelle unlauterer Geschäfte.

Unausweichlich kam es nun zur Notstandsperiode, einer Summe sämtlicher Konsequenzen aus den Aggressionen sowie aus den verzweifelten Maßnahmen, zu denen wir uns gezwungen sahen, nachdem sich die schädlichen Aktionen der kolossalen Werbetrommel des Imperiums verstärkt hatten. Alle, einige traurig und andere jubelnd, rechneten mit dem Sturz der Kubanischen Revolution.

Die Freigabe der konvertierbaren Währung richtete durch die hiermit geschaffenen Ungleichheiten und ideologischen Schwächen viel Schaden am sozialen Bewusstsein an.

Von Anfang an hat die Revolution das Volk geschult, Hunderttausende Lehrer, Ärzte, Wissenschaftler, Intellektuelle, Künstler, Informatiker und andere Absolventen der Universitäten und postgradualen Studiengänge in Dutzenden Studienrichtungen ausgebildet. Dieser angehäufte Schatz an Wissen ermöglichte ein Senken der Säuglingssterblichkeit auf ein für ein Dritte-Welt-Land unvorstellbares Niveau und eine Erhöhung der Lebenserwartung sowie des durchschnittlichen Bildungsgrades der Bevölkerung auf den Abschluss der neunten Klasse.

Das Angebot der Bolivarianischen Revolution von Venezuela über Erdöllieferungen an Kuba mit Zahlungserleichterungen zu einem Zeitpunkt, da dessen Preis steil in die Höhe schoss, war eine bedeutende Erleichterung und eröffnete neue Möglichkeiten, da unser Land begann, seine Energie in steigenden Mengen selbst zu produzieren.

Besorgt um seine Interessen in jenem Land plant das Imperium seit Jahren, seine Revolution zu ersticken. Sie haben es im April 2002 versucht und werden es, sooft sie können, immer wieder tun. Darauf bereiten die bolivarianischen Revolutionäre ihren Widerstand vor.

Unterdessen perfektionierte Bush seinen Plan der Besetzung Kubas und ging sogar so weit, Gesetze und eine Interventionsregierung zu proklamieren, um die direkte Administration durch das Imperium einzuführen.

Durch die Vorteile, die den Vereinigten Staaten in Bretton Woods eingeräumt wurden, und durch den angelegten Betrug Nixons mit der Beseitigung der Goldwährung, die der Papiergeldemission Grenzen setzte, hat das Imperium Dollar in zweistelliger Billionenhöhe mit Scheinen gekauft und bezahlt. Hiermit hat es seine unhaltbare Wirtschaft aufrechterhalten. Ein Großteil der Weltwährungsreserven besteht aus Schatzscheinen und US-amerikanischen Geldscheinen. Deshalb wollen viele nicht, dass es zu einer Dollarkrise wie der von 1929 kommt, die alle diese Scheine in Nichts auflösen würde. Der Goldwert eines Dollars ist heutzutage mindestens achtzehn Mal geringer als zu Zeiten Nixons. Dasselbe geschieht mit dem Wert der Reserven in jener Währung.

Jene Scheine haben ihren geringen jetzigen Wert dadurch beibehalten, dass man durch sie riesige Mengen moderner Waffen erwerben kann, die von Mal zu Mal teurer sind und nichts produzieren. Die Vereinten Staaten exportieren mehr Waffen als alle anderen Länder zusammen. Mit eben diesen Scheinen entwickelt das Imperium die modernsten und tödlichsten Massenvernichtungswaffensysteme, mit denen es seine Welttyrannei aufrechterhält.

Solch eine Macht ermöglicht es ihm, die Idee aufzuzwingen, Nahrungsmittel in Kraftstoffe zu verwandeln und jede Initiative bzw. Verpflichtung zur Verhinderung der sich spürbar beschleunigenden Erderwärmung auszuschlagen.

Im Ergebnis der imperialen Politik werden Vertreter gegensätzlicher Überzeugungen Hunger und Durst und gewaltigere Wirbelstürme und Meeresüberflutungen erleiden. Eine drastische Energieeinsparung, um die sich die Konsumgesellschaft der reichen Länder überhaupt nicht kümmert, würde eine Atempause für die Menschheit und hiermit eine Hoffnung zum Überleben der Gattung bieten.

Kuba wird weiter die Kampffähigkeit seines Volkes entwickeln und vervollkommnen, einschließlich unserer bescheidenen, aber aktiven und effizienten Defensivwaffenindustrie, die uns in höherem Grade befähigt, gegen den Feind vorzugehen, egal wo er sich befindet und welche Waffen er auch besitzen mag. Wir werden weiterhin das notwendige Material und die angemessene Artillerie beschaffen, selbst wenn das berühmte Bruttoinlandsprodukt des Kapitalismus keinen Zuwachs verzeichnen würde. Dieses BIP, das so viele Dinge einbegreift, wie z.B. den Wert der Privatisierungen, die Drogen, den sexuellen Service, die Werbung, und andererseits so vieles ausschließt, wie die kostenlosen Dienstleistungen des Bildungs- und Gesundheitswesens für alle Bürger.

Von einem Jahr zum anderen kann sich die Lebensqualität erhöhen, wenn die Kenntnisse, das Selbstwertgefühl und die Würde eines Volkes zunehmen. Es ist ausreichend, wenn die Verschwendung abnimmt und die Wirtschaft wächst. Trotz allem werden wir das notwendige und mögliche Wachstum aufweisen.

„Die Freiheit ist sehr teuer, und es ist notwendig, entweder sich damit abzufinden, ohne sie zu leben, oder sich zu entschließen, sie um ihren Preis zu kaufen“, so José Martí.

„Wer versucht, sich Kubas zu bemächtigen, wird den blutgetränkten Staub seiner Erde ernten, wenn er nicht im Kampf umkommt“, verkündete Maceo.

Wir sind nicht die ersten Revolutionäre, die so denken! Und wir werden auch nicht die letzten sein!

Einen Menschen kann man kaufen, ein Volk niemals.

Viele Jahre lang konnte ich rein zufällig die Tötungsmaschinerie des Imperiums überleben. Bald wird es ein Jahr her sein, seitdem ich erkrankte und als ich mich zwischen Leben und Tod befand, erklärte ich in meinem Aufruf vom 31. Juli 2006:„Ich hege nicht den geringsten Zweifel daran, dass unser Volk und unsere Revolution bis zum letzten Blutstropfen kämpfen werden.“

Auch Sie sollten das nicht in Zweifel stellen, Herr Bush!

Ich versichere Ihnen, sie werden Kuba niemals bekommen!



Fidel Castro Ruz

17. Juni 2007

14:03 Uhr

Donnerstag, 14. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Zuneigungsbedürftig

Der einzige Ort, wo Bush echt Zuneigung entgegengebracht wurde, war Albanien, und das auf so eine Art und Weise, dass jenem der Empfang in Bulgarien, dort wo ihn mehrere tausend Menschen mit US-amerikanischen Fähnchen in der Hand empfingen, kalt erschien.

Bushs Unterstützung zum unmittelbaren Eintritt von Albanien in die NATO und sein Entschluss, die Unabhängigkeit der Provinz Kosovo zu fordern, ließen nicht wenige Albaner außer sich geraten.

Pressemitteilungen und andere Medien bringen die Nachricht, dass mehrere von ihnen auf individuelle Befragung so antworteten: „Bush ist ein Symbol der Demokratie, die Vereinigten Staaten sind ein Beschützer der Freiheit der Völker.“

Tausende entwaffneter albanerischer Soldaten und Polizisten – sie trugen keine Waffen, weil die Yankee-Regierung es so gefordert hatte – standen entlang der mehr als 20 Kilometer vom Flughafen bis zur Hauptstadt doppelreihig Wache.

Das dornige Problem der Unabhängigkeit eines Teils von Serbien ist in Europa sehr kontrovers, da es einen Präzedenzfall schaffen kann, dem von anderen Gebieten in verschiedenen Ländern gefolgt werden kann, die innerhalb der jetzigen Grenzen Souveränität fordern.

So wechselte Albanien von der extremen Linken zur extremen Rechten über.

Wer hätte das gedacht! Man muss es gesehen haben, um es zu glauben!

Serbien bekommt so nicht nur einen harten politischen, sondern auch wirtschaftlichen Schlag versetzt. Kosovo besitzt 70 Prozent der Energieressourcen Serbiens. Von 1928 bis 1999, Jahr des NATO-Krieges gegen Serbien, brachte die Provinz 78 Prozent des Zinks und des Silbers ein. Es wird eingeschätzt, dass sie 82 Prozent der möglichen Reserven dieser Metalle besitzt. Die größten Bauxit-, Nickel- und Kobaltvorkommen befinden sich ebenfalls dort.

Serbien verliert Fabriken, Gebiete und Besitztum. Ihm verbleibt nur die Verpflichtung, die vor 1998 für die Investitionen in Kosovo gemachte Auslandsschuld zu zahlen.

Ich habe gerade eine AFP-Agenturmeldung bekommen, die mich dazu zwingt, einige Linien hinzuzufügen. Sie besagt wörtlich:

„Moskau, den 13. Juni 2007

„Russland beschuldigt den Westen, die Unabhängigkeit von Kosovo im Geheimen zu diskutieren.

„Russland warf den westlichen Ländern am Mittwoch vor, im Geheimen und auf ‘unilaterale’ Art und Weise zu arbeiten, um die Unabhängigkeit von Kosovo vorzubereiten, wie aus einem Kommuniqué hervorgeht, das vom russischen Außenministerium herausgegeben wurde.

„Die ‘geheimen Beratungen lassen darauf schließen, dass auf unilaterale Weise die Schauplätze für eine Unabhängigkeit von Kosovo vorbereitet werden’, zeigte der Sprecher des Ministeriums, Michail Kamynin, in Bezug auf die Zusammenkunft der Westmächte vom Dienstag in Paris auf, zu der die Regierung von Moskau nicht eingeladen worden war.

„Diese Haltung, fuhr er fort, kann ‘nicht toleriert werden’ und außerdem ‘wurde Russland nicht zur Zusammenkunft eingeladen, was unvereinbar mit jenen Erklärungen im Sinne einer Suche nach Kompromisslösungen ist’, fügte er hinzu.“


Fidel Castro Ruz

13. Juni 2007

20.12 Uhr

Dienstag, 12. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Der Tyrann besucht Tirana

Wir haben schon erfahren, dass jener sonderbare Besuch von Bush in der albanischen Hauptstadt stattgefunden hat. Dort hat er sich entschieden für die Unabhängigkeit von Kosovo ausgesprochen, ohne auch nur ein bisschen Respekt gegenüber den Interessen von Serbien, Russland und denen mehrerer europäischer Länder zu zeigen, die sehr sensibel auf das Schicksal der Provinz reagieren, die Schauplatz des letzten Krieges der NATO war. Serbien wurde vor die Alternative gestellt, dass es eine Wirtschaftshilfe bekommen würde, wenn es die Unabhängigkeit von Kosovo unterstützen würde, wo die Kultur jenes Landes seinen Ursprung hatte. Oder du nimmst das an oder lässt es bleiben!

Bush sehnt sich nach Zuneigung. Er hat den ohne Proteste verlaufenen Empfang in Bulgarien sehr genossen. Er sprach mit Soldaten jenes Landes, die an den Kriegen von Irak und Afghanistan teilgenommen haben. Er hat versucht, sie noch tief greifender zu verpflichten, edelmütiges Blut in jenen friedlichen Kriegen zu vergießen.

Als sich die führenden Politiker des Landes darüber beschwerten, dass Bulgarien nicht im Schutzschild gegen Atomwaffenangriffe einbegriffen sei, erklärte er unmittelbar: Sie werden die notwendigen Mittel für die Mittelstreckenraketenabwehr zur Verfügung haben.

Zweitausend bis fünftausend von Bushs Soldaten werden sich im Wechsel ständig in den drei vom Imperium in Bulgarien errichteten Militärstützpunkten befinden. Als ob wir auf der glücklichsten aller Welten leben würden!

Fidel Castro Ruz

11. Juni 2007

Uhrzeit: 18.00 Uhr

Freitag, 8. Juni 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Lüge und Betrug bei Bush

Ich wollte nicht für einen rachsüchtigen Menschen gehalten werden, der seinen Gegner in die Enge treibt. Deshalb hatte ich vor, erst einmal abzuwarten, wie sich die Widersprüche zwischen Bush und seinen europäischen Verbündeten in Bezug auf so ein lebenswichtiges Thema wie den Klimawechsel entwickeln. Aber George W. Bush ist zu weit gegangen mit seiner Erklärung, die wir aus einer Pressemeldung der Nachrichtenagentur AP vom vergangenen Freitag lesen konnten. Der Präsident der USA sagte, er brächte einen offenem Geist zum Vatikan mit und würde gerne den Papst anhören. Er behauptete, dass er mit dem Papst Werte wie Respekt vor dem Leben, Menschenwürde und Freiheit teile. Er fügte hinzu: "Die Geschichte hat gezeigt, dass sich Demokratien keinen Krieg erklären und deshalb die beste Weise, den Frieden zu stärken, in der Förderung der Freiheit bestehe".
"Es wird der erste Besuch des US-Präsidenten bei Benedikt XVI. sein. Seine letzte Reise nach Italien fand im April 2005 anlässlich der Beisetzung des Papstes Johannes Paul II statt", stellte die Presseagentur fest.

Bei einer früheren Überlegung habe ich gesagt, dass ich weder der Erste noch der Letzte sei, der auf Anordnung Bushs oder durch die autorisierte Hand seiner Agenten umgebracht werden sollte. Wenn ich seine ungewöhnliche Erklärung höre, komme ich zu dem Schluss, dass, wenn Bush jemals ein Geschichtsbuch gelesen hat, müsste er eigentlich wissen, dass gerade eben in diesem Rom ein Imperium entstanden war, das den politischen Wortschatz über knapp zweitausend Jahre nährte. Genau dort ist später auch der Vatikanstaat gegründet worden, nachdem Konstantin das so genannte Edikt von Mailand zugunsten der Anhänger der christlichen Religion zu Beginn des 4. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung erlassen hatte.

Die Historiker berichten, dass Kaiser Nero, der angeordnet hatte, die Hauptstadt des Imperiums in Brand zu setzen, inmitten dieser Tragödie mit Befriedigung ausgerufen haben soll: "Welch groβer Poet geht hier verloren!”

Würden die Historiker Recht behalten! Wäre Bush ein Poet! Gäbe es keine nuklearen, chemischen, biologischen und andere Massenvernichtungswaffen! Selbst wenn es sich um eine traurige Angelegeheit handeln würde, einschlieβlich des Todes eines Poeten, wer wollte sich schon wegen eines Brandes aufregen, der aus heutiger Sicht nur ein groβes Dorf beträfe?

Offensichtlich gehört Rom noch nicht zu den 60 oder mehr "dunklen Ecken" der Welt, auf die sich die US-Streitkräfte zum Präventiv- und Überraschungsangriff vorbereiten sollen, wie Bush es am 1. Juni 2002 in Westpoint verkündet hat.

Bush versucht nun, Papst Benedikt XVI. zu betrügen. Der Krieg gegen Irak existiert nicht, er kostet keinen Cent und nicht einen Tropfen Blut. Es sind auch keine Hunderdtausende unschuldige Menschen in einem schamlosen Tausch von Leben gegen Erdöl und Gas umgekommen, der einem Volk der Dritten Welt durch Waffengewalt aufgezwungen wurde. Ebensowenig existiert das Risiko eines weiteren Krieges gegen Iran. Auch nicht die möglichen taktischen Kernwaffenschläge, um das gleiche imfame Rezept noch einmal anzuwenden. Man will uns alle glauben machen, dass Russland sich nicht von einem möglichen Regen von tödlichen und präzisen nuklearen Geschossen bedroht fühlt, was Raum für ein neues und immer gefährlicheres Wettrüsten gibt.

Folgt man dem ungeschickten Verlauf seiner plumpen Lügen, sollten wir uns fragen: "Warum hat Bush einen berühmt berüchtigten und geständigen Terroristen wie Posada Carriles am gleichen Tag frei gelassen, an dem man des 45. Jahrestages der imperialistischen Niederlage in der Schweinebucht gedachte? Schlimmer noch, ob ihm vielleicht die Ungerechtigkeit ein ganz klein wenig schmerzt, dass der eine oder andere der fünf kubanischen Helden bis zu zweimal Lebenslänglich erhalten hat, weil sie ihre Heimat über die Pläne der Terroristen informiert haben?

Niemand darf denken, dass Bush nicht gewusst habe, wer die unzähligen Pläne zur Ermordung von Castro finanzierte!

Man hat Bush seltsame und befremdliche Grimassen schneiden sehen, wenn er bei offiziellen Auftritten vor Senatoren und Repräsentanten der USA sprach und damit prahlte, welche Feinde auf seine persönliche Anordnung hin vernichtet worden sind. Er hat offizielle Folterzentren in Abu Ghraib und Guantánamo geschaffen. Seine illegal handelnden Agenten verschleppten Personen in vielen Ländern. Die Flugzeuge der CIA landeten dort in geheimer Mission mit oder ohne Zustimmung der zuständigen Behörden. Die Informationen sollten mittels gut einstudierter physischer Folterungen erpresst werden.

Wie kommt er nur auf die Idee, dass Papst Benedikt XVI. mit ihm solche Werte wie Respekt vor dem Leben, Menschenwûrde und Freiheit teilt?

Was sagt uns das spanischsprachige Wörterbuch in diesem Fall?

Betrug: geschickt verschleierte Lüge
Betrügen: täuschen, blenden, sich der Naivität des Betrogenen bedienen.

Fidel Castro Ruz

7. Juni 2007
16.45 Uhr