Rede des Präsidenten der Republik Kuba Fidel Castro Ruz anläßlich des dreißigjährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zu Barbados, Guyana, Jamaika und Trinidad und Tobago, im Palast der Konventionen am 8. Dezember 2002.
Ehrwürdige Staats- sowie Regierungschefs von Barbados, Guyana, Jamaika uns Trinidad und Tobago, jener vier Karibikstaaten, die 1972 bereits ihre Unabhängigkeit erzielt hatten und vor nunmehr dreißig Jahren so mutig waren, zu Kuba diplomatische Beziehungen aufzunehmen;
ehrwürdige Staats- sowie Regierungschefs der anderen Mitgliedstaaten des CARICOM, mit denen wir enge und ausgezeichnete Beziehungen der Brüderlichkeit, der Solidarität und der Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen unterhalten, die beispielgebend sind für Beziehungen zwischen kleinen und wirtschaftlich unterentwickelten Ländern;
sehr geehrte Delegationsleiter, Minister und speziell geladene Gäste:
Heute vor genau dreißig Jahren beschlossen vier kleine englischsprachige Karibikstaaten, die eben erst ihre lang ersehnte Unabhängigkeit erzielt hatten, diplomatische Beziehungen zu Kuba aufzunehmen.
Schon vorher hatten sie seit dem Sieg der kubanischen Revolution ihre Sympathie und Achtung unserem Prozeß gegenüber zum Ausdruck gebracht. Zu einem so frühen Zeitpunkt wie dem Januar 1959 hatte die Regierung der damals noch englischen Kolonie Guyana unter Dr. Cheddi Jagan, Führer der Fortschrittspartei des Volkes, ihre Solidarität mit der Kubanischen Revolution erklärt.
Im zweiten Halbjahr 1972 ist Guyana dann Tagungsort der Bewegung der Blockfreien. An der Spitze der kubanischen Delegation stand Genosse Raúl Roa, der Kanzler der Würde. Kanzler von Guyana war damals Sir Shridath Ramphall, den wir zu dieser Tagung einluden aufgrund seines fortwährenden Einsatzes für eine regionale Integration und speziell für die Integration Kubas nicht nur im Rahmen der Karibik, sondern auch in die Gruppe der afrikanischen, Karibik- und Pazifiknationen (ACP). Jenes Treffen bildete das Vorfeld für die Entscheidung der Ministerpräsidenten von Barbados, Guyana, Jamaika und Trinidad und Tobago zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Kuba.
Die Führungspersönlichkeiten dieser Länder, die als Gründungsväter sowohl der Unabhängigkeit ihrer Nationen als auch der karibischen Integration gelten – Errol Barrow von Barbados, Forbes Burnham von Guyana, Michael Manley von Jamaika und Eric Williams von Trinidad und Tobago – waren sich wahrscheinlich im Klaren, als sie die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Kuba beschlossen, daß sie den Weg bahnten dafür, was später einmal die Außenpolitik der Gemeinschaft der Karibikstaaten werden sollte, die bis heute drei Hauptmerkmale kennzeichnen: Unabhängigkeit, Mut und konzertierte Aktion.
Unterzeichnet wurde die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen am 8. Dezember 1972 in der Vertretung Jamaikas bei den Vereinten Nationen und parallel dazu in unserer Botschaft in Ottawa. Dann nahmen auch die übrigen CARICOM-Staaten, so wie sie ihre Unabhängigkeit eroberten und sich in die Karibikfamilie einreihten, volle Beziehungen zu Kuba auf.
Dieser Entschluß von unfragwürdig politischem Mut jener kleinen eben erst selbständig gewordenen Länder in einem feindseligen starken Druck ausübenden Umfeld war ein ganz wesentlicher Schritt, in der Region die gegen Kuba errichtete diplomatische und Handelsblockade zu durchbrechen; und es war eine Bresche gegen die Isolierung, in die man uns unter Benutzung der OAS getrieben hatte. Niemals wird Kuba diese edle Geste der karibischen Bruderländer vergessen.
Wir Karibikstaaten stehen vor der Herausforderung zu überleben und uns weiter zu entwickeln inmitten der schwersten Wirtschafts-, sozialen und politischen Krise, die es je auf unserer Erdhälfte und auf der Welt überhaupt gegeben hat, und inmitten einer neoliberalen Globalisierung, die nicht nur unser Recht auf Entwicklung, sondern sogar unsere kulturelle Vielfalt und unsere Identitäten zu ersticken droht. Der einzige Ausweg für unsere Völker besteht in der Integration und der Zusammenarbeit, und zwar nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch zwischen den verschiedenen Ebenen und regionalen Organisationen.
Es ist dies ein Muß, will man gegen die nachteiligen Wirkungen eines ungerechten und exkludierenden Weltsystems angehen, unter dem ganz besonders unsere kleinen und verletzlichen Länder zu leiden haben. Daher haben wir mit so großem Enthusiasmus die Gemeinschaft der Staaten der Karibik seit ihrer Gründung unterstützt und arbeiten am Abschluß eines Abkommens über Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen CARICOM und Kuba.
Unser Vaterland stand stets hinter dem Recht der kleinen und verletzlichen Länder auf eine unterschiedliche und besondere Behandlung in bezug auf den Zutritt zu den Märkten und Investitionen, den Erhalt von zusätzlichen finanziellen Mitteln zu Konzessionsbedingungen, den kostenfreien Zutritt zu sauberen und effizienten Technologien bei geeigneten Bedingungen. Für dieses Recht werden wir auch in Zukunft eintreten.
Stets wird sich Kuba gegen das Abwerben von Fachkräften, von ÄrztInnen, KrankenpflegerInnen und LehrerInnen der Karibikstaaten durch die reichen Länder stellen; Kuba verwirft den zügellosen und üppigen Konsum einer kleinen Gruppe reicher Länder, die die Meere und die Luft vergiften und das Leben in unseren kleinen Inselstaaten großen Risiken aussetzen.
In unserem vorgeschlagenen Thema sollen die hauptsächlichen Herausforderungen angesprochen werden, die vor der Region stehen, sowie die konzertierte und energische Art und Weise, ihnen die Stirn zu bieten.
Wir bekräftigen noch einmal unsere feste und unabänderliche Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit unseren Bruderländern der Karibik. Unser Land ist bereit, seine bescheidenen Errungenschaften mit ihnen zu teilen. Wenn es auch stimmt, daß von 1961 bis 2002 insgesamt 1085 Studierende aus 14 Ländern der Karibischen Gemeinschaft in mehr als 33 Fachrichtungen ausgebildet wurden, davon 818 mit Hochschulabschluß, so soll sich ihre Anzahl jedoch mit jedem Jahr erhöhen und wird es auch. De facto stehen heute die Hochschuleinrichtungen Kubas Tausenden Jugendlichen der Karibik zur Verfügung - unter ihnen gibt es etwa 1000 Medizinstudenten – mit kostenfreier Ausbildung.
Gegenwärtig sind 1174 kubanische Zivilhelfer in CARICOM-Ländern im Einsatz, davon 964 im Bereich des Gesundheitswesens, mehr als zwei Drittel in Form einer Spende von Leistungen. Einige Bruderländer könnten die finanziellen Mittel für diese doch so lebenswichtigen professionellen Leistungen nicht aufbringen.
Uns ist bekannt, daß die Länder der Region unter Führung der CARICOM im Februar 2001 die „Initiative zur Bekämpfung des HIV/AIDS für die Karibik“ beschlossen haben. Kuba ist bereit, mit allen wissenschaftlichen Kenntnissen und der in der Bekämpfung von HIV/AIDS gesammelten Erfahrung diese Initiative entsprechend den in der regionalen Strategie für den Kampf gegen diese furchtbare und vernichtende Krankheit gesetzten Prioritäten zu unterstützen.
Unser Land ist bereit, zu dieser entscheidenden und lebenswichtigen Anstrengung mit der Entsendung von 1000 Gesundheitshelfern beizutragen, deren Gehalt von unserem Staat bezahlt wird. Dieses Personal kann außerdem zur Ausbildung und Qualifizierung der tätigen Spezialisten und Techniker der jeweiligen Länder beitragen.
Auch stellen wir die Dozenten und Techniker zur Verfügung, die für eine in einem von CARICOM bestimmten Land der Karibik zu gründende Fachschule für Krankenpflege und andere Disziplinen dieser Bildungsstufe der medizinischen Wissenschaften erforderlich sind. Diese Schule könnte pro Jahr bis zu 200 Jugendliche aus allen zur Gemeinschaft gehörenden Ländern ausbilden, speziell für Betreuung von HIV-positiven und AIDS-Patienten.
Kostenfreier Beitrag von mindestens 30 Prozent des Wertes der in unserem Land hergestellten Diagnosekits und Ausrüstungen für Labors mit Ultramikroanalysesystemen (SUMA) zur Reihenuntersuchung der Bevölkerung. Es handelt sich hierbei um eine leicht zu handhabende Technik, in Kuba entwickelt und eingesetzt nicht nur hier, sondern bereits in mehr als 35 Ländern. Unsere Zusammenarbeit würde sich nicht nur auf die Montage, Inbetriebnahme und technische Serviceleistungen an den Geräten beschränken, sondern umfaßt auch die Ausbildung von einheimischem Personal in der Nutzung dieser Technik. Bei Haiti wäre Kuba bereit – in Anbetracht der ungeheuren Armut des Landes, der Einwohnerzahl und dem hohen Anteil der betroffenen Personen – zusammen mit anderen Spenderländern bis zu 40 Prozent des Wertes dieser Geräte und Diagnosekits zu übernehmen. Ein solches Projekt, das eine echte Rettung für die karibischen Völker bedeutete, bedarf unbedingt der Unterstützung von internationalen Organen und von Ländern mit größeren Möglichkeiten, insbesondere hinsichtlich der antiretroviralen Medikamente. Hier könnte Kuba mit der hier vorhandenen Erfahrung und den großen in der Produktion, dem Einsatz und der Wirksamkeit dieser Medikamente erzielten Fortschritten dazu beitragen, ihre Kosten auf ein Minimum zu senken, ohne sich Gewinn zu verbuchen.
Die karibischen Länder haben mit aller Kraft für die Mitgliedschaft Kubas im Abkommen von Cotonou gekämpft. Die Karibikstaaten standen an der Spitze der solidarischen Bemühungen der Gruppe der Länder Afrikas, der Karibik und des Pazifik (ACP), die 1998 die Aufnahme Kubas in die ACP-Gruppe als Beobachter und ab 2000 als Mitglied beschlossen.
Sich dem Willen Kubas und der Karibikstaaten entziehende Faktoren zwangen unser Land, seinen Aufnahmeantrag zurückzuziehen, den Kuba vor allem im Hinblick auf karibische Interessen im März 2000 gestellt hatte.
Die Situation hat sich zum Teil geändert. Einige erniedrigende Bedingungen sind in gewisser Weise gemäßigter geworden. Kuba, von der ACP-Gruppe, speziell den Karibikstaaten, wiederholt ersucht, seine Aufnahme in das Abkommen von Cotonou zu beantragen und in dem Wunsch der engeren Gestaltung seiner Bande zu den Bruderländern der Karibik und der ACP-Gruppe möchte Ihnen, sehr geehrte Staats- und Regierungschefs der Karibik, seinen Entschluß mitteilen, daß es den Antrag für die Aufnahme in das Assoziierungsabkommen zwischen den ACP-Staaten und der Europäischen Union, bekannt als Vertrag von Cotonou, stellen wird.
Kuba wird seinen karibischen Brüdern für ihre gerade Haltung der Achtung und Solidarität unserem Land gegenüber ewig dankbar sein. Der jüngste Beweis dafür war die Stimmabgabe der gesamten Gemeinschaft der karibischen Länder mit nur einer Stimme ohne jegliche Ausnahme auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen gegen die unserem Land auferlegte ungerechte und erbarmungslose Blockade, die nun bereits fast 44 Jahre andauert, ein ganz ungewöhnlicher und in der Geschichte noch nie dagewesener Fall.
Einigkeit, Würde und rationelle und solidarische Integration sind der einzige Weg, sich den allgemeinen Herausforderungen der globalisierten, ungleichen und exkludierenden Welt zu stellen, die für uns alle eine Bedrohung darstellt.
Im Namen der Freundschaft und der uns verbindenden historischen, kulturellen, familiären und Bande aller Art danke ich Ihnen allen, liebe Brüder, daß Sie uns die überaus große Ehre erwiesen und unserer Einladung anläßlich des dreißigjährigen Bestehens diplomatischer Beziehungen zwischen Barbados, Guyana, Jamaika und Trinidad und Tobago und unserem Vaterland Folge geleistet haben, eine auf unserer Erdhälfte noch niemals dagewesene schöne Seite von Solidarität. Edle und selbstlose karibische Landsleute, die Söhne Kubas stehen heute wie morgen voll und ganz zu Ihrer Verfügung.
Im Namen unseres edlen und heldenhaften Volkes wiederhole ich Ihnen: die Karibik wird stets mit der Freundschaft fürs Leben, der Selbstlosigkeit, der Dankbarkeit und vollen Unterstützung ihrer kubanischen Brüder rechnen können.
Vielen Dank!
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Sonntag, 8. Dezember 2002
Freitag, 29. November 2002
Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz bei der Einweihung der Man´s Chapell, Quito, Republik Ecuador, am 29. November 2002
Hochgeschätzer Herr Präsident!
Persönlichkeiten von Ecuador und Quito!
Inniger Verwandten!
Geehrter Gäste!
Ich kann mich an jenes Mal ganz am Anfang der kubanischen Revolution erinnern, als inmitten der stürmischen Tage ein Mann mit Eingeborenengesicht, hartnäckig und unruhig, der schon bei unseren Intellektuellen bekannt war und bewundert wurde, ein Porträt von mir machen wollte.
Ich sah mich das erste Mal der quälenden Aufgabe unterworfen. Ich mußte still dastehen, so wie man es mir sagte. Ich wußte nicht, ob das eine Stunde oder ein Jahrhundert dauerte. Ich habe nie jemanden sich so geschwind bewegen gesehen, die Farben mischen sehen, die in Aluminiumtuben verpackt waren, wie die Zahnpasta, sie zu vermischen, Flüssigkeiten zuzufügen, ausdauernd mit Adleraugen schauend, Pinselstriche aufs Geratewohl auf einer Leinwand zu geben im Zeitraum von einem Blitzschlag, und seine Augen erneut dem verwunderten lebenden Objekt seiner fiebrigen Tätigkeit zuzuwenden, stark atmend wie ein Athlet bei einem Wettrennen.
Am Ende beobachtete ich, was bei alle dem herauskam. Das war nicht ich. Das war das, was er wollte, daß ich wäre, so wie er mich sehen wollte: eine Mischung aus Quijote und Merkmalen von berühmten Persönlichkeiten der Unabhängigkeitskriege von Bolívar. Bei dem Ruf der Berühmtheit, der er sich schon damals erfreute, traute ich mir kein einziges Wort zu sagen. Vielleicht sagte ich ihm endlich, daß das Bild „ausgezeichnet sei“. Ich schämte mich meiner Ignoranz in Bezug auf die Bildenden Künste. Ich befand mich in Gesellschaft eines großen Meisters und einer hervorragenden Persönlichkeit, die ich anschließend mit wachsender Bewunderung und tiefem Wohlwollen kennen lernen würde, in Gesellschaft keines Geringeren als: Oswaldo Guayasamín. Er muß damals ungefähr 42 Jahre alt gewesen sein.
Dreimal erlebte ich dieselbe unvergeßliche Erfahrung während 35 Jahren, und das letzte Mal mehrere Male. Er malte weiter auf die selbe Art und Weise, selbst als sein Sehvermögen schon schwere und grausame Begrenzungen für einen Maler wie ihn, unermüdlich und unaufhaltsam, erlitten hatte. Das letzte war ein Bildnis mit einem Gesicht mehr oder weniger den vorangegangenen ähnlich und langen, knochigen Händen, die das Bild des Ritters von der traurigen Gestalt unterstrichen, den er, fast am Ende seines Lebens, noch in mir sah.
Guayasamín war vielleicht die edelste, durchsichtigste und menschlichste Person, die ich kennengelernt habe. Er schuf bei Lichtgeschwindigkeit, und seine menschliche Dimension hatte keine Grenzen.
Aus den mit ihm geführten Gesprächen lernte ich viel; sie bereicherten mein Bewußtsein über das schreckliche Drama der Eroberung, Kolonisation, des Genozid und der Ungerechtigkeiten, die gegen die Eingeborenenvölker dieser Hemisphäre begangen wurden: ein reißender Schmerz, den er ganz tief in seinen Gefühlen trug. Er war ein großer Kenner der Geschichte jenes Dramas.
Ich fragte ihn eines Tages, an dem wir in seinem Studio der Residenz hier in Quito waren, wieviel Eingeborenenleben seiner Meinung nach die Eroberung und Kolonisation gekostet hatten. Er antwortete sofort, ohne das geringste Zögern: 70 Millionen. Sein Verlangen nach Gerechtigkeit und Reivindikation für die, welche den Holocaust überlebten, war die grundlegende Motivierung seiner Kämpfe. Aber für ihn war es notwendig, nicht nur um Gerechtigkeit für die Eingeborenen zu kämpfen, sondern auch für alle Völker von Nord-, Mittel- und Südamerika, die iberisch- amerikanische Kolonien in dieser Hemisphäre waren, entstanden im Schmelztiegel des Martyriums und aus der Mischung von Opferern und Opfern, die zusammen mit den Nachkommen der unterworfenen Afrikaner und der Emigranten aus Europa und Asien die aktuellen lateinamerikanischen Gesellschaften darstellen, in denen die unbarmherzige Ausbeutung, die Ausplünderung und das Aufzwingen einer unhaltbaren, zerstörerischen und völkermörderischen Weltordnung alle zehn Jahre durch Armut, Hunger und Krankheiten so viele Menschen töten, wie die von Guayasamín erwähnten 70 Millionen, die während Jahrhunderten starben. Ich erwähne nicht diejenigen, die englische Kolonien waren, weil es in ihnen weder Schmelztiegel noch Mischung gab; sondern Ausrottung.
Die sozialen Angaben, die sich auf Lateinamerika beziehen, bestätigt durch die am meisten bevollmächtigten internationalen Organismen, jagen Furcht ein. Es ist ausreichend jene in Bezug auf die Kinderarbeit und die sexuelle Ausbeutung der Kinder zu nennen.
Es gibt 20 Millionen Kinder unter fünfzehn Jahren, die arbeiten, um zu überleben; die meisten sind Mädchen. Das trägt zur sexuellen Ausbeutung bei, der viele Mädchen und Jungen unterworfen sind. In einer zahlreichen Gruppe von Ländern, beginnt fast die Hälfte der Mädchen- meistens sehr arm, die in ihren eigenen Heimen Opfer von Vergewaltigung und sexuellem Mißbrauch gewesen sind- das Sexgeschäft zwischen 9 und 13 Jahren, und zwischen 50 und 80 Prozent von ihnen verwenden Rauschgift.
Hunderttausende Mädchen und Jungen leben heute auf den Straßen und vielen von ihnen sind auch Opfer der sexuellen Ausbeutung. Es gibt Städte in denen 40% der als Prostituierte arbeitenden Frauen unter 16 Jahre alt sind. Eine kleine Stichprobe unter den Dutzenden verschämender sozialer statistischer Referenzen davon, was es bedeutet, weltweit die Region mit der schlechtesten Einkommensverteilung zu sein.
Nichts davon entging dem tiefgreifenden Denken, der Wärme und dem Sinn für Menschenwürde von Osvaldo Guayasamin. Er hat seine Kunst und sein Leben dem gewidmet, Bewußtsein herauszubilden, die negativen Tendenzen anzuprangern, zu bekämpfen und alles zu tun, um sie zu überwinden.
„Ich male seit ca. Drei- oder Fünftausend Jahren, mehr oder weniger”, sagte er eines Tages mit tiefbewegenden Worten.
„Meine Gemälde“, gab er zu, „sind dazu da, das Herz der Menschen zu verletzen, an ihm zu kratzen und zu klopfen, um zu zeigen, was der Mensch gegen den Menschen tut.“
Malen ist gleichzeitig eine Art Gebet und ein Schrei [...] und ist die höchste Konsequenz der Liebe und der Einsamkeit“, urteilte er.
Guayasamín wollte seiner Eingeborenen- Ethnie, seinem mestizen und vielrassigen Volk ein fortdauerndes Werk hinterlassen.
Heute wird die erste Etappe eines seiner liebsten Träume eingeweiht: Die Man´s Chapell, die majestätische Verkörperung der Wahrheit, der Geschichte und des Schicksals unserer Völker seit der Zeit vor der Entdeckung Amerikas bis heute, was ein außerordentliches Ereignis internationaler Resonanz darstellt.
Der Sohn vom Ecuador, geboren vor 83 Jahren in Quito als Sohn eines Eingeborenen- Vaters und einer mestizen Mutter, armer Herkunft, der erste von zehn Kindern einer in Armut im Viertel La Tola lebenden Familie hat in der von Bergen und Vulkanen umgebenen legendären Stadt gelernt, das zu sein, was er war: ein Genie der Plastik, ein Gladiator der menschlichen Würde und ein Prophet der Zukunft. Er hat sein Erbgut Ecuador, Amerika und der Welt zur Verfügung gestellt.
Wieviele Genien wie er, werden die Weltkultur und -wissenschaft unter den Hunderten von Millionen Eingeborenen und Mestizen verloren haben, die im Verlauf der zwei letzten Jahrhunderte niemals Lesen und Schreiben lernten!
Ich hatte das große Privileg, seine Freundschaft gehabt zu haben, und heute habe ich das Privileg dieses Tages, indem durch die Bemühungen von Vielen sein geschätztester Traum in etwas Faßbares und Reales verwirklicht wird. Ich kann seinen Mut bezeugen, der den Zorn des Imperiums hervorgerufen hat, und seine soziale Verpflichtung als fortgeschrittener Mensch, der mit den Armen der Welt eng verbunden war.
Das Sterben bedeutet die Reise fortzusetzen und 1988, als ich in gleicher innigster Atmosphäre bei kurzen Begrüßungsworten humorvoll auf den Tod anspielte, äußerte er sofort: „Wir werden schon nicht mehr sterben, wir werden schon nicht mehr sterben.“ Bei der Einweihung der Man´s Chapel, der er seine letzten körperlichen Energien vor seinem Ableben gewidmet hat, ist es möglich zu bestätigen, daß das, was er in einer Minute der Euphorie und des brüderlichen Glücks geäußert hat, für den Autor dieser prophetischen Voraussage der Wahrheit entsprach.
Heute können wir ganz klar sehen, daß er und sein Werk im Bewußtsein und im Herzen der heutigen und künftigen Generationen fortdauern werden.
Wir danken Dir, Osvaldo Guayasamin, inniger Bruder, für das Erbe, das Du der Welt hinterlassen hast !
Vielen Dank
Persönlichkeiten von Ecuador und Quito!
Inniger Verwandten!
Geehrter Gäste!
Ich kann mich an jenes Mal ganz am Anfang der kubanischen Revolution erinnern, als inmitten der stürmischen Tage ein Mann mit Eingeborenengesicht, hartnäckig und unruhig, der schon bei unseren Intellektuellen bekannt war und bewundert wurde, ein Porträt von mir machen wollte.
Ich sah mich das erste Mal der quälenden Aufgabe unterworfen. Ich mußte still dastehen, so wie man es mir sagte. Ich wußte nicht, ob das eine Stunde oder ein Jahrhundert dauerte. Ich habe nie jemanden sich so geschwind bewegen gesehen, die Farben mischen sehen, die in Aluminiumtuben verpackt waren, wie die Zahnpasta, sie zu vermischen, Flüssigkeiten zuzufügen, ausdauernd mit Adleraugen schauend, Pinselstriche aufs Geratewohl auf einer Leinwand zu geben im Zeitraum von einem Blitzschlag, und seine Augen erneut dem verwunderten lebenden Objekt seiner fiebrigen Tätigkeit zuzuwenden, stark atmend wie ein Athlet bei einem Wettrennen.
Am Ende beobachtete ich, was bei alle dem herauskam. Das war nicht ich. Das war das, was er wollte, daß ich wäre, so wie er mich sehen wollte: eine Mischung aus Quijote und Merkmalen von berühmten Persönlichkeiten der Unabhängigkeitskriege von Bolívar. Bei dem Ruf der Berühmtheit, der er sich schon damals erfreute, traute ich mir kein einziges Wort zu sagen. Vielleicht sagte ich ihm endlich, daß das Bild „ausgezeichnet sei“. Ich schämte mich meiner Ignoranz in Bezug auf die Bildenden Künste. Ich befand mich in Gesellschaft eines großen Meisters und einer hervorragenden Persönlichkeit, die ich anschließend mit wachsender Bewunderung und tiefem Wohlwollen kennen lernen würde, in Gesellschaft keines Geringeren als: Oswaldo Guayasamín. Er muß damals ungefähr 42 Jahre alt gewesen sein.
Dreimal erlebte ich dieselbe unvergeßliche Erfahrung während 35 Jahren, und das letzte Mal mehrere Male. Er malte weiter auf die selbe Art und Weise, selbst als sein Sehvermögen schon schwere und grausame Begrenzungen für einen Maler wie ihn, unermüdlich und unaufhaltsam, erlitten hatte. Das letzte war ein Bildnis mit einem Gesicht mehr oder weniger den vorangegangenen ähnlich und langen, knochigen Händen, die das Bild des Ritters von der traurigen Gestalt unterstrichen, den er, fast am Ende seines Lebens, noch in mir sah.
Guayasamín war vielleicht die edelste, durchsichtigste und menschlichste Person, die ich kennengelernt habe. Er schuf bei Lichtgeschwindigkeit, und seine menschliche Dimension hatte keine Grenzen.
Aus den mit ihm geführten Gesprächen lernte ich viel; sie bereicherten mein Bewußtsein über das schreckliche Drama der Eroberung, Kolonisation, des Genozid und der Ungerechtigkeiten, die gegen die Eingeborenenvölker dieser Hemisphäre begangen wurden: ein reißender Schmerz, den er ganz tief in seinen Gefühlen trug. Er war ein großer Kenner der Geschichte jenes Dramas.
Ich fragte ihn eines Tages, an dem wir in seinem Studio der Residenz hier in Quito waren, wieviel Eingeborenenleben seiner Meinung nach die Eroberung und Kolonisation gekostet hatten. Er antwortete sofort, ohne das geringste Zögern: 70 Millionen. Sein Verlangen nach Gerechtigkeit und Reivindikation für die, welche den Holocaust überlebten, war die grundlegende Motivierung seiner Kämpfe. Aber für ihn war es notwendig, nicht nur um Gerechtigkeit für die Eingeborenen zu kämpfen, sondern auch für alle Völker von Nord-, Mittel- und Südamerika, die iberisch- amerikanische Kolonien in dieser Hemisphäre waren, entstanden im Schmelztiegel des Martyriums und aus der Mischung von Opferern und Opfern, die zusammen mit den Nachkommen der unterworfenen Afrikaner und der Emigranten aus Europa und Asien die aktuellen lateinamerikanischen Gesellschaften darstellen, in denen die unbarmherzige Ausbeutung, die Ausplünderung und das Aufzwingen einer unhaltbaren, zerstörerischen und völkermörderischen Weltordnung alle zehn Jahre durch Armut, Hunger und Krankheiten so viele Menschen töten, wie die von Guayasamín erwähnten 70 Millionen, die während Jahrhunderten starben. Ich erwähne nicht diejenigen, die englische Kolonien waren, weil es in ihnen weder Schmelztiegel noch Mischung gab; sondern Ausrottung.
Die sozialen Angaben, die sich auf Lateinamerika beziehen, bestätigt durch die am meisten bevollmächtigten internationalen Organismen, jagen Furcht ein. Es ist ausreichend jene in Bezug auf die Kinderarbeit und die sexuelle Ausbeutung der Kinder zu nennen.
Es gibt 20 Millionen Kinder unter fünfzehn Jahren, die arbeiten, um zu überleben; die meisten sind Mädchen. Das trägt zur sexuellen Ausbeutung bei, der viele Mädchen und Jungen unterworfen sind. In einer zahlreichen Gruppe von Ländern, beginnt fast die Hälfte der Mädchen- meistens sehr arm, die in ihren eigenen Heimen Opfer von Vergewaltigung und sexuellem Mißbrauch gewesen sind- das Sexgeschäft zwischen 9 und 13 Jahren, und zwischen 50 und 80 Prozent von ihnen verwenden Rauschgift.
Hunderttausende Mädchen und Jungen leben heute auf den Straßen und vielen von ihnen sind auch Opfer der sexuellen Ausbeutung. Es gibt Städte in denen 40% der als Prostituierte arbeitenden Frauen unter 16 Jahre alt sind. Eine kleine Stichprobe unter den Dutzenden verschämender sozialer statistischer Referenzen davon, was es bedeutet, weltweit die Region mit der schlechtesten Einkommensverteilung zu sein.
Nichts davon entging dem tiefgreifenden Denken, der Wärme und dem Sinn für Menschenwürde von Osvaldo Guayasamin. Er hat seine Kunst und sein Leben dem gewidmet, Bewußtsein herauszubilden, die negativen Tendenzen anzuprangern, zu bekämpfen und alles zu tun, um sie zu überwinden.
„Ich male seit ca. Drei- oder Fünftausend Jahren, mehr oder weniger”, sagte er eines Tages mit tiefbewegenden Worten.
„Meine Gemälde“, gab er zu, „sind dazu da, das Herz der Menschen zu verletzen, an ihm zu kratzen und zu klopfen, um zu zeigen, was der Mensch gegen den Menschen tut.“
Malen ist gleichzeitig eine Art Gebet und ein Schrei [...] und ist die höchste Konsequenz der Liebe und der Einsamkeit“, urteilte er.
Guayasamín wollte seiner Eingeborenen- Ethnie, seinem mestizen und vielrassigen Volk ein fortdauerndes Werk hinterlassen.
Heute wird die erste Etappe eines seiner liebsten Träume eingeweiht: Die Man´s Chapell, die majestätische Verkörperung der Wahrheit, der Geschichte und des Schicksals unserer Völker seit der Zeit vor der Entdeckung Amerikas bis heute, was ein außerordentliches Ereignis internationaler Resonanz darstellt.
Der Sohn vom Ecuador, geboren vor 83 Jahren in Quito als Sohn eines Eingeborenen- Vaters und einer mestizen Mutter, armer Herkunft, der erste von zehn Kindern einer in Armut im Viertel La Tola lebenden Familie hat in der von Bergen und Vulkanen umgebenen legendären Stadt gelernt, das zu sein, was er war: ein Genie der Plastik, ein Gladiator der menschlichen Würde und ein Prophet der Zukunft. Er hat sein Erbgut Ecuador, Amerika und der Welt zur Verfügung gestellt.
Wieviele Genien wie er, werden die Weltkultur und -wissenschaft unter den Hunderten von Millionen Eingeborenen und Mestizen verloren haben, die im Verlauf der zwei letzten Jahrhunderte niemals Lesen und Schreiben lernten!
Ich hatte das große Privileg, seine Freundschaft gehabt zu haben, und heute habe ich das Privileg dieses Tages, indem durch die Bemühungen von Vielen sein geschätztester Traum in etwas Faßbares und Reales verwirklicht wird. Ich kann seinen Mut bezeugen, der den Zorn des Imperiums hervorgerufen hat, und seine soziale Verpflichtung als fortgeschrittener Mensch, der mit den Armen der Welt eng verbunden war.
Das Sterben bedeutet die Reise fortzusetzen und 1988, als ich in gleicher innigster Atmosphäre bei kurzen Begrüßungsworten humorvoll auf den Tod anspielte, äußerte er sofort: „Wir werden schon nicht mehr sterben, wir werden schon nicht mehr sterben.“ Bei der Einweihung der Man´s Chapel, der er seine letzten körperlichen Energien vor seinem Ableben gewidmet hat, ist es möglich zu bestätigen, daß das, was er in einer Minute der Euphorie und des brüderlichen Glücks geäußert hat, für den Autor dieser prophetischen Voraussage der Wahrheit entsprach.
Heute können wir ganz klar sehen, daß er und sein Werk im Bewußtsein und im Herzen der heutigen und künftigen Generationen fortdauern werden.
Wir danken Dir, Osvaldo Guayasamin, inniger Bruder, für das Erbe, das Du der Welt hinterlassen hast !
Vielen Dank
Dienstag, 26. November 2002
Fidel Castro Ruz zur Eröffnung der Ersten Nationalen Olympiade des Kubanischen Sports auf dem Plaza de la Revolucion am 26. November 2002
Ich grüße besonders die Teilnehmer am II. Hemisphärischen Treffen im Kampf gegen das ALCA und danke Ihnen im Namen unseres Volkes für ihre Anwesenheit zu dieser Veranstaltung, die uns sehr ehrt. Ich grüße auch unseren lieben Freund und unübertroffenen Schriftsteller, Gabriel García Márquez, dessen Bücher unser ganzes Volk kennt, das schon lange lesen, schreiben und das Talent und die Kunst zu schätzen gelernt hat, weiterhin Adolfo Pérez Esquivel, dessen ständiger Kampf um die Menschenrechte und mutige Anklagen gegen das Verschwinden von Personen und die schrecklichen Verbrechen, die in Argentinien und anderen Ländern des Kontinents durch die faschistische, proimperialistische Unterdrückung begangen wurden, ihn der so hohen Achtung würdig machten, die er in unserer Hemisphäre und in der Welt genießt.
Ebenso grüße ich den Reverend Lucius Walker, inniger amerikanischer Freund; Marcela, Evo, Bertinotti und die anderen angesehenen und freundschaftlich gesinnten Persönlichkeiten, die hier anwesend sind.
Hochgeachtete Gäste!
Liebe Athleten, Sporttrainer und –leiter von Kuba!
Mitbürger!
Nach einem Jahr harter Anstrengungen der Vorbereitung und des Trainings sahen wir uns, vollkommen gegen unseren Willen, gezwungen, die Teilnahme unserer Athleten an einer Sportveranstaltung abzusagen, zu der unser Land während mehrerer Jahrzehnte und seit ihrer eigenen Gründung, niemals fehlte, selbst nicht in jenen Zeiten, wo nur einige wenige Athleten unserer Delegation angehörten. Durch Mut und Patriotismus erreichten sie einige Medaillen, als ehrenhafte Vorgänger der Sportmacht, in die unser Vaterland sich heute verwandelt hat, Ergebnis der Gerechtigkeit eines großen revolutionären Werkes und des unvergleichbaren Heroismus unseres Volkes.
Auf die eine oder andere Art und Weise hat man oftmals versucht, uns von den internationalen Wettkämpfen auszuschließen. Ständig sind die Veranstaltungen Schauplatz für Provokationen und Anfeindungen, denen unsere mutigen Delegationen immer trotz baten. Einmal waren wir sogar bereit, schwimmend von unserem Transportmittel auf der See zu den mittelamerikanischen Wettkämpfen zu gelangen. Aber dieses Mal war es nicht wert, etwas Ähnliches zu tun. Ein Land, das bei vollkommener Unterstützung seiner Regierung Zufluchtsort für Söldner ist, die bis vor sehr wenigen Jahren terroristische Anschläge auf unsere Hotels verübt haben, Projekte entwickelt haben, um historische Denkmäler zu zerstören selbst auf die Gefahr von blutigen Massakern für unsere Bevölkerung hin und die von der terroristischen Mafia von Miami angeführt und bezahlt werden; ein Land, dessen Autoritäten Komplizen beim Waffenhandel und bei der Organisierung von Mordplänen gegen die kubanische Vertretung zu wichtigen internationalen Veranstaltungen sind, wo das Gesetz und die innere Ordnung aufgehört haben zu bestehen, war nicht in der Lage die geringste Garantie für die körperliche und moralische Integrität unserer Athleten zu gewährleisten. Zu dieser Situation kam noch das hinzu, was dem Faß den Boden ausschlug: Man hat nicht einmal dem Gesuch für einen Kontakt zu den Autoritäten dieses Landes stattgegeben, um die Sicherheitsfragen für eine Delegation von fast Tausend kubanischen Bürgern zu besprechen, dort, wo es nicht einmal eine diplomatische Vertretung von Kuba gibt.
Scheinbar dachten die Terroristen und ihre Alliierten, daß unser Land nicht auf die Medaillen und Rekorde verzichten würde, die seine Delegation zu dieser Veranstaltung erreichen würde, und es vorziehen würde, seine Athleten, Sporttrainer und sportliches Leitungspersonal Risiken auszusetzen, sie feigen Kriminalen auszusetzen, die keinerlei Skrupel haben; daß es möglich wäre zu vergessen und nicht zu berücksichtigen, daß genau dort, in der Stadt, die Sitz dieser Sportveranstaltung ist, einer der wichtigsten Verantwortlichen der Explosion während des Fluges der Maschine, in der die kubanische Jugendmannschaft für Fechten reiste, mit der Gesamtheit der Goldmedaillen einer ähnlichen Veranstaltung wie dieser, die alle ohne Ausnahme und ohne irgendeine Spur zu hinterlassen starben, unbehelligt operierte.
Die terroristische Mafia und ihre Komplizen sollten nicht ignorieren, daß Kuba aus Gründen der Ehre und Prinzipien mehr als einmal bereit war, Ruhm und Interessen zu opfern. Es schmerzte uns nur, daß wir nicht der Sportbewegung von El Salvador und ihren Leitern Unterstützung geben können, wie wir es wollten, und diesem Brudervolk, viele dessen heroische Söhne und Töchter immer solidarisch und freundschaftlich gesinnt zu Kuba gewesen sind. Uns tröstet die Überzeugung, daß die Umstände, die unsere Mitwirkung auf vielen Gebieten, wo es nützlich sein könnte, behindern, nicht ewig sein werden. Wenn jemand an der Ehrlichkeit der Position Kubas gegenüber dem Volk von El Salvador zweifelt, ist es ausreichend daran zu erinnern, daß trotz der erwähnten Tatsachen, Dutzende von kubanischen Ärzten keinen Moment gezweifelt haben, um mit materiellen und technischen Mitteln dem edlen Volk von El Salvador zu helfen, als eine schwerwiegende Dengue-Epidemie, die zwischen September und Dezember des Jahres 2000 das Leben von mehr als dreißig Kindern forderte, und ein zerstörerisches Erdbeben, das im Januar des Jahres 2001 dieses Bruderland heimsuchte, es notwendig machten. Wir werden immer den Solidaritätsprinzipien treu bleiben.
Jedoch was sollte man mit den fast 500 Athleten machen, die sich lange angestrengt und hart trainiert haben? Ausgehend von dieser gerechten Sorge entstand eine Idee, die ohne Zweifel fruchtbringend sein wird. Warum sollten wir nicht eine nationale Olympiade abhalten? Hat unser Land vielleicht nicht genug Athleten von ausgezeichneter Qualität, um drei Sportmannschaften zu bilden, von denen jede von ihnen in El Salvador den ersten Platz in vielen Sportarten einnehmen könnte, und vielleicht den ersten Platz nach der Gesamtzahl von Medaillen? Warum sind wir nie auf die Idee gekommen, eine nationale Olympiade mit der Teilnahme unser besten Athleten in jeder der Sportarten nach Regionen zu organisieren, da doch jährlich die schulischen Sportspiele stattfinden? So eine Veranstaltung, die in konvertierbarer Währung weniger als 30% dessen was die Entsendung der kubanischen Delegation zu Mittelamerikanischen Spielen kosten würde, könnte alle zwei Jahre als optimale Vorbereitung für den olympischen Zyklus und zur besseren Entwicklung des Sports in unserem Vaterland stattfinden, ohne die Vorbereitung für internationale Wettkämpfe negativ zu beeinflussen, im Gegenteil könnte sie diese intensivieren.
So eine Veranstaltung wie diese würde die Anstrengungen anregen, in Bezug auf die Anstrengungen, um unsere Sporteinrichtungen zu verbessern und zu entwickeln, und Anreiz geben für die Anwendung der fortgeschrittensten Techniken in den verschiedenen Sportarten dieser lebenswichtigen Tätigkeit, wie das mit der Baseball- Nationalmeisterschaft nach Baltimore geschah.
Die Idee, eine Alternative zu suchen, welche die Anstrengungen prämiert, die unsere Sportler in Vorbereitung auf die Mittelamerikanischen Spiele unternahmen, ermöglicht durch die Organisierung dieser nationalen Olympiade die Teilnahme von mehr als 1 500 ausgezeichneten Athleten von den 2 000, die an dem Prozeß zur Vorbereitung und Auswahl der kubanischen Delegation teilnahmen, das heißt, dreimal mehr Athleten, als diejenige, die nach El Salvador reisen würden.
Die Medaillen, die sie erreichen, werden der Erfolgsliste der Athleten angerechnet und werden zu den ehrenhaftesten in ihrem Leben erreichten Preisen und Anerkennungen zählen. Sie werden moralisch die wirklichen Champions der Veranstaltung sein, zu der ihnen der Terrorismus und das Verbrechen die Teilnahme verwehrten.
Wie bekannt ist, wurde in Kuba- vielleicht ist es das erste Land, das dies tut- eine Internationale Schule für Körperkultur und Sport geschaffen, wo schon mehr als 1 000 Jugendliche aus 68 Ländern der Dritten Welt Hochschulstudien absolvierten, alle haben sportliche Fähigkeiten in verschiedenen Sportarten. Die Schule wurde aufgefordert, hervorragende Athleten zu unserer Ersten Nationalen Olympiade zu entsenden, sei es als Mannschaften oder individuell. Das gleiche Recht wurde den jungen hervorragenden Athleten oder Mannschaften zuerkannt, die unter den 6 073 Jugendlichen aus 24 Ländern ausgewählt wurden, die in der Lateinamerikanischen Schule für Medizin studieren.
Genauso, wie wir es bei anderen nationalen Sportveranstaltungen tun, wurden Athleten aus anderen Ländern zur Teilnahme eingeladen, die nicht zu dem Gebiet gehören, das die Mittelamerikanischen und Karibischen Spiele umfaßt.
Unsere Sportbewegung wird rigoros alle Normen und Prinzipien der Internationalen Olympischen Bewegung respektieren, deren neuer Präsident, der Doktor Jacques Rogge, uns vor ein paar Tagen die große Ehre erwies, unser Land zu besuchen, und der bei den Kubanern viel Sympathie und Respekt hinterließ. Die Schlacht gegen das Dopping, die er ankündigt, wird dazu beitragen, in der olympischen Bewegung den Merkantilismus und Professionalismus zu bremsen, bei denen das Dopping gewöhnlich ist, und wo niemals die Laboruntersuchungen gemacht werden.
Mit Stolz, Ehre, Enthusiasmus und Zufriedenheit wird unser Volk beginnen, diese neue, singuläre Sportveranstaltung zu genießen. Insgesamt werden 687,5 Stunden per Radio und mehr als 180 Stunden im Fernsehen übertragen werden, wobei gründlichst darauf geachtet wird, die Bildungsprogramme nicht zu beeinträchtigen, die unser Vaterland jetzt mit so viel Erfolg auf der Suche nach der allgemeinen, integralen Bildung für unser Volk voranbringt, und dies trotzdem, daß die Sendemöglichkeiten beim Fernsehen noch sehr begrenzt sind. Das dritte Bildungsprogramm wird schon in den nächsten zehn Monaten alle Provinzen des Landes abdecken, und die für das Fernsehen disponible Übertragungsstunden werden sich vervielfachen. Sowohl im Sport, als in vielen anderen Sphären erwartet uns eine glänzende Zukunft.
Der heutige Tag wird ein historischer sein, der eine neue Etappe im kubanischen Sport darstellen wird.
Vorwärts hervorragende Athleten, die in diesen Minuten die erste Nationale Olympiade von Kuba eröffnen!
Es lebe der Sport!
Es lebe das Vaterland!
Es lebe der Sozialismus!
Es lebe die Revolution!
Wir werden siegen!
Ebenso grüße ich den Reverend Lucius Walker, inniger amerikanischer Freund; Marcela, Evo, Bertinotti und die anderen angesehenen und freundschaftlich gesinnten Persönlichkeiten, die hier anwesend sind.
Hochgeachtete Gäste!
Liebe Athleten, Sporttrainer und –leiter von Kuba!
Mitbürger!
Nach einem Jahr harter Anstrengungen der Vorbereitung und des Trainings sahen wir uns, vollkommen gegen unseren Willen, gezwungen, die Teilnahme unserer Athleten an einer Sportveranstaltung abzusagen, zu der unser Land während mehrerer Jahrzehnte und seit ihrer eigenen Gründung, niemals fehlte, selbst nicht in jenen Zeiten, wo nur einige wenige Athleten unserer Delegation angehörten. Durch Mut und Patriotismus erreichten sie einige Medaillen, als ehrenhafte Vorgänger der Sportmacht, in die unser Vaterland sich heute verwandelt hat, Ergebnis der Gerechtigkeit eines großen revolutionären Werkes und des unvergleichbaren Heroismus unseres Volkes.
Auf die eine oder andere Art und Weise hat man oftmals versucht, uns von den internationalen Wettkämpfen auszuschließen. Ständig sind die Veranstaltungen Schauplatz für Provokationen und Anfeindungen, denen unsere mutigen Delegationen immer trotz baten. Einmal waren wir sogar bereit, schwimmend von unserem Transportmittel auf der See zu den mittelamerikanischen Wettkämpfen zu gelangen. Aber dieses Mal war es nicht wert, etwas Ähnliches zu tun. Ein Land, das bei vollkommener Unterstützung seiner Regierung Zufluchtsort für Söldner ist, die bis vor sehr wenigen Jahren terroristische Anschläge auf unsere Hotels verübt haben, Projekte entwickelt haben, um historische Denkmäler zu zerstören selbst auf die Gefahr von blutigen Massakern für unsere Bevölkerung hin und die von der terroristischen Mafia von Miami angeführt und bezahlt werden; ein Land, dessen Autoritäten Komplizen beim Waffenhandel und bei der Organisierung von Mordplänen gegen die kubanische Vertretung zu wichtigen internationalen Veranstaltungen sind, wo das Gesetz und die innere Ordnung aufgehört haben zu bestehen, war nicht in der Lage die geringste Garantie für die körperliche und moralische Integrität unserer Athleten zu gewährleisten. Zu dieser Situation kam noch das hinzu, was dem Faß den Boden ausschlug: Man hat nicht einmal dem Gesuch für einen Kontakt zu den Autoritäten dieses Landes stattgegeben, um die Sicherheitsfragen für eine Delegation von fast Tausend kubanischen Bürgern zu besprechen, dort, wo es nicht einmal eine diplomatische Vertretung von Kuba gibt.
Scheinbar dachten die Terroristen und ihre Alliierten, daß unser Land nicht auf die Medaillen und Rekorde verzichten würde, die seine Delegation zu dieser Veranstaltung erreichen würde, und es vorziehen würde, seine Athleten, Sporttrainer und sportliches Leitungspersonal Risiken auszusetzen, sie feigen Kriminalen auszusetzen, die keinerlei Skrupel haben; daß es möglich wäre zu vergessen und nicht zu berücksichtigen, daß genau dort, in der Stadt, die Sitz dieser Sportveranstaltung ist, einer der wichtigsten Verantwortlichen der Explosion während des Fluges der Maschine, in der die kubanische Jugendmannschaft für Fechten reiste, mit der Gesamtheit der Goldmedaillen einer ähnlichen Veranstaltung wie dieser, die alle ohne Ausnahme und ohne irgendeine Spur zu hinterlassen starben, unbehelligt operierte.
Die terroristische Mafia und ihre Komplizen sollten nicht ignorieren, daß Kuba aus Gründen der Ehre und Prinzipien mehr als einmal bereit war, Ruhm und Interessen zu opfern. Es schmerzte uns nur, daß wir nicht der Sportbewegung von El Salvador und ihren Leitern Unterstützung geben können, wie wir es wollten, und diesem Brudervolk, viele dessen heroische Söhne und Töchter immer solidarisch und freundschaftlich gesinnt zu Kuba gewesen sind. Uns tröstet die Überzeugung, daß die Umstände, die unsere Mitwirkung auf vielen Gebieten, wo es nützlich sein könnte, behindern, nicht ewig sein werden. Wenn jemand an der Ehrlichkeit der Position Kubas gegenüber dem Volk von El Salvador zweifelt, ist es ausreichend daran zu erinnern, daß trotz der erwähnten Tatsachen, Dutzende von kubanischen Ärzten keinen Moment gezweifelt haben, um mit materiellen und technischen Mitteln dem edlen Volk von El Salvador zu helfen, als eine schwerwiegende Dengue-Epidemie, die zwischen September und Dezember des Jahres 2000 das Leben von mehr als dreißig Kindern forderte, und ein zerstörerisches Erdbeben, das im Januar des Jahres 2001 dieses Bruderland heimsuchte, es notwendig machten. Wir werden immer den Solidaritätsprinzipien treu bleiben.
Jedoch was sollte man mit den fast 500 Athleten machen, die sich lange angestrengt und hart trainiert haben? Ausgehend von dieser gerechten Sorge entstand eine Idee, die ohne Zweifel fruchtbringend sein wird. Warum sollten wir nicht eine nationale Olympiade abhalten? Hat unser Land vielleicht nicht genug Athleten von ausgezeichneter Qualität, um drei Sportmannschaften zu bilden, von denen jede von ihnen in El Salvador den ersten Platz in vielen Sportarten einnehmen könnte, und vielleicht den ersten Platz nach der Gesamtzahl von Medaillen? Warum sind wir nie auf die Idee gekommen, eine nationale Olympiade mit der Teilnahme unser besten Athleten in jeder der Sportarten nach Regionen zu organisieren, da doch jährlich die schulischen Sportspiele stattfinden? So eine Veranstaltung, die in konvertierbarer Währung weniger als 30% dessen was die Entsendung der kubanischen Delegation zu Mittelamerikanischen Spielen kosten würde, könnte alle zwei Jahre als optimale Vorbereitung für den olympischen Zyklus und zur besseren Entwicklung des Sports in unserem Vaterland stattfinden, ohne die Vorbereitung für internationale Wettkämpfe negativ zu beeinflussen, im Gegenteil könnte sie diese intensivieren.
So eine Veranstaltung wie diese würde die Anstrengungen anregen, in Bezug auf die Anstrengungen, um unsere Sporteinrichtungen zu verbessern und zu entwickeln, und Anreiz geben für die Anwendung der fortgeschrittensten Techniken in den verschiedenen Sportarten dieser lebenswichtigen Tätigkeit, wie das mit der Baseball- Nationalmeisterschaft nach Baltimore geschah.
Die Idee, eine Alternative zu suchen, welche die Anstrengungen prämiert, die unsere Sportler in Vorbereitung auf die Mittelamerikanischen Spiele unternahmen, ermöglicht durch die Organisierung dieser nationalen Olympiade die Teilnahme von mehr als 1 500 ausgezeichneten Athleten von den 2 000, die an dem Prozeß zur Vorbereitung und Auswahl der kubanischen Delegation teilnahmen, das heißt, dreimal mehr Athleten, als diejenige, die nach El Salvador reisen würden.
Die Medaillen, die sie erreichen, werden der Erfolgsliste der Athleten angerechnet und werden zu den ehrenhaftesten in ihrem Leben erreichten Preisen und Anerkennungen zählen. Sie werden moralisch die wirklichen Champions der Veranstaltung sein, zu der ihnen der Terrorismus und das Verbrechen die Teilnahme verwehrten.
Wie bekannt ist, wurde in Kuba- vielleicht ist es das erste Land, das dies tut- eine Internationale Schule für Körperkultur und Sport geschaffen, wo schon mehr als 1 000 Jugendliche aus 68 Ländern der Dritten Welt Hochschulstudien absolvierten, alle haben sportliche Fähigkeiten in verschiedenen Sportarten. Die Schule wurde aufgefordert, hervorragende Athleten zu unserer Ersten Nationalen Olympiade zu entsenden, sei es als Mannschaften oder individuell. Das gleiche Recht wurde den jungen hervorragenden Athleten oder Mannschaften zuerkannt, die unter den 6 073 Jugendlichen aus 24 Ländern ausgewählt wurden, die in der Lateinamerikanischen Schule für Medizin studieren.
Genauso, wie wir es bei anderen nationalen Sportveranstaltungen tun, wurden Athleten aus anderen Ländern zur Teilnahme eingeladen, die nicht zu dem Gebiet gehören, das die Mittelamerikanischen und Karibischen Spiele umfaßt.
Unsere Sportbewegung wird rigoros alle Normen und Prinzipien der Internationalen Olympischen Bewegung respektieren, deren neuer Präsident, der Doktor Jacques Rogge, uns vor ein paar Tagen die große Ehre erwies, unser Land zu besuchen, und der bei den Kubanern viel Sympathie und Respekt hinterließ. Die Schlacht gegen das Dopping, die er ankündigt, wird dazu beitragen, in der olympischen Bewegung den Merkantilismus und Professionalismus zu bremsen, bei denen das Dopping gewöhnlich ist, und wo niemals die Laboruntersuchungen gemacht werden.
Mit Stolz, Ehre, Enthusiasmus und Zufriedenheit wird unser Volk beginnen, diese neue, singuläre Sportveranstaltung zu genießen. Insgesamt werden 687,5 Stunden per Radio und mehr als 180 Stunden im Fernsehen übertragen werden, wobei gründlichst darauf geachtet wird, die Bildungsprogramme nicht zu beeinträchtigen, die unser Vaterland jetzt mit so viel Erfolg auf der Suche nach der allgemeinen, integralen Bildung für unser Volk voranbringt, und dies trotzdem, daß die Sendemöglichkeiten beim Fernsehen noch sehr begrenzt sind. Das dritte Bildungsprogramm wird schon in den nächsten zehn Monaten alle Provinzen des Landes abdecken, und die für das Fernsehen disponible Übertragungsstunden werden sich vervielfachen. Sowohl im Sport, als in vielen anderen Sphären erwartet uns eine glänzende Zukunft.
Der heutige Tag wird ein historischer sein, der eine neue Etappe im kubanischen Sport darstellen wird.
Vorwärts hervorragende Athleten, die in diesen Minuten die erste Nationale Olympiade von Kuba eröffnen!
Es lebe der Sport!
Es lebe das Vaterland!
Es lebe der Sozialismus!
Es lebe die Revolution!
Wir werden siegen!
Samstag, 19. Oktober 2002
Fidel Castro Ruz zur Eröffnung des XVIII. Internationalen Ballettfestivals von Havanna am 19. Oktober 2002
Sehr geehrte Prominente und Künstler!
Werte Gäste!
Es ist eine Ehre für mich, daß man mich eingeladen hat, das Achtzehnte Internationale Ballettfestival zu eröffnen und einige Worte zu sagen, die einleuchtenderweise sehr kurz sein werden.
Wenn die Theaterlichter jede Bewegung und jeden Schritt der Künstler beleuchten, dann wird diese wichtige Veranstaltung beginnen, zu der sich immer ein leidenschaftliches und treues Publikum einstellt, das sie mit Enthusiasmus und Dankbarkeit genießt.
Während der schwärzesten Tage der Batista- Tyrannei hielten Alicia, Fernando und andere wertvolle Kubaner mit Würde und Ehre den Traum aufrecht, der 1948 entstanden war, gegenüber scheinbar unlösbaren Hindernissen das Ballett Alicia Alonso zu gründen. Die tapferen Jugendlichen des Bundes der Universitätsstudenten boten ihnen in ihren schwierigsten Stunden Hilfe und Genugtuung an.
Die kubanische Revolution stellte, ab der ersten Monate seit dem Sieg, die vorhandenen Mittel jener Tanztruppe zur Verfügung, in dem Streben, daß sie sich entwickeln, ausbreiten und wachsen sollte. Die Vortrefflichkeit von Alicia, ihr Talent, ihre Zähigkeit und ihr Vorbild, die Generationen von glänzenden Künstlern inspirierten, machten das Wunder möglich: Die Existenz des Nationalballetts von Kuba, das Qualität und Weltprestige hat; die Geburt der Kubanischen Ballettschule, Synthese der Universalität, Tradition, des Kubanischen und des eigenen Stils, die überall auf dem Planeten anerkannt und applaudiert wird; die Ausbildung von neuen und außergewöhnlichen Werten und die Möglichkeit ehrgeizige Träume zu verwirklichen.
Das erste dieser Festivals, das 1960 stattfand, bestätigte die kulturelle Begabung, die kubanische Identität und die Nationalität selbst unter den widrigsten Umständen, als große Gefahren und Bedrohungen dem Land auflauerten.
Seit damals haben an diesen Treffen der Tanzkunst 52 Ballettgruppen und mehr als Tausend ausländische Gäste, einschließlich Tänzer, Choreographen, Pädagogen, Designer, Komponisten, Musikdirektoren und Kritiker teilgenommen. In seinen Szenerien wurden 192 Welturaufführungen vorgestellt, was es wirklich in eine Feier für die Tanzkunst verwandelt hat, gestützt in das Einberufungsniveau und das Prestige unseres Balletts.
Das Nationalballett Kubas war in den Gipfelmomenten unserer größten kulturellen Veranstaltungen anwesend, in der langen Schlacht um die Unabhängigkeit und den Sozialismus, der von unserem Volk während mehr als 43 Jahren geführt wurde. Mit ihrem eigenen Stempel und der Qualität seiner Kunst, stellt es heute eine der am meisten anerkannten Ballett der Welt dar. Gleichzeitig entstanden in unserem Land andere wichtige und anerkannte Gruppen der verschiedenen Genres der Tanzkunst, als Beweis des unaufhaltbaren Aufschwungs der verschiedenen künstlerischen und intellektuellen Ausdrucksformen, die zusammen mit einem riesigen Kraftaufwand auf dem Gebiet der Bildung, mit besonderem Nachdruck in der Qualität derselben, und dem Fortschritt der wissenschaftlichen Einrichtungen die absolute Sicherheit darstellen, daß Kuba schon beginnt, sich in eines der gebildetsten Völker der Welt zu verwandeln.
Dank der Methoden, der Disziplin und der Strenge der Nationalen Ballettschule wurden in ihr große Künstler ausgebildet.
Die kürzliche Renovierung und Erweiterung der Einrichtungen, wo heute die Nationale Ballettschule ihren Sitz hat, ihre Ausrüstung, und besonders ihre Lehrer haben sie in eine ausgezeichnete Einrichtung verwandelt, mit einer dreimal größeren Kapazität.
Beim Vertiefen in diesen Themen haben wir gemerkt, das die Zeit heran ist, neue Ziele zu erreichen. Das Ballett und andere künstlerische Ausdrucksweisen waren in unserem Land sehr unterschiedlich entwickelt. Von den 14 Provinzen, hatten 7 keinen einzigen Absolventen der Nationalen Ballettschule. Heute, mit den neu geschaffenen Kapazitäten, hat sie schon Schüler aus allen Provinzen, und in diese, wie in alle Kunstschulen, tritt man durch eine strenge Auswahl ein.
Im Sommer dieses Jahres reisten 318 Havannaer Kinder der Werkstätten des Nationalballetts, begleitet von Eltern, Lehrern und professionellen Tänzern nach Santiago de Cuba, um dort im Theater Heredia ein herrliches Schauspiel vorzustellen: „Der verzauberte Krebs". Es gab drei Vorstellungen, zu denen bei vollem Theater 7710 Personen anwesend waren, die meisten waren Kinder aller Kreise der Provinz. Viele von ihnen sahen zum ersten Mal Ballett und viele waren noch nie in einem Theater gewesen.
Die Havannaer Schüler lernten ihrerseits viel über unsere Geschichte in Santiago de Cuba und sahen auch künstlerische Stücke, die von den Kindern dieser Provinz vorgeführt wurden.
Initiativen dieser Art zeigen überraschende Ergebnisse.
Die Idee, die Talente-Werkstätten auszuweiten, die das Nationalballett gegründet hat, beginnt auch Gestalt anzunehmen, und bald wird ein Versuch in der Hauptstadt begonnen, der nach und nach erweitert werden wird und der eines nicht weit entfernten Tages in die anderen Teile des Landes gelangen wird.
In den nächsten Monaten wird die Nationale Ballettschule eine Spezialwerkstatt beginnen und in ihren Unterrichtsräumen und Salons 4050 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren aus allen Stadtbezirken der Hauptstadt empfangen. Ein Fakt, der das wachsende kulturelle Interesse und Niveau unseres Volkes zeigt: Nach dem Aufruf in den Grund- und Mittelschulen haben sich bis jetzt 41 488 Anwärter vorgestellt. Diejenigen, die nicht ausgewählt werden, können sich in die Werkstätten zur Tanzkunstbetrachtung Stadtbezirksebene einschreiben, die man im Moment organisiert.
Von vielen wurde festgestellt, daß das klassische Ballett ein Grundausdruck ist, der allen anderen Tanzkunst- Ausdrucksweisen gemeinsam ist. Diese Eigenschaft ermöglicht es, daß die Herausbildung der Begabung und der Technik die Entwicklung aller anderen Tanzgenres unterstützt. Dieses Konzept schließt natürlich nicht andere Ausbildungsformen aus.
Ohne Kultur ist keine Freiheit möglich. Die Wahrheit dieser Denkweise, die sich nicht auf die Kunst als Kultur beschränkt, sondern das Konzept einer integralen allgemeinen Kultur bedeutet, schließt die berufliche Vorbereitung und Elementarkenntnisse einer weiten Palette von Fächern ein, die Bezug zu den Wissenschaften, den Geisteswissenschaften und Humanwissenschaften haben. Das gibt unseren Anstrengungen Auftrieb.
Während man auf der Welt die Kriegstrommeln hört oder Mittel verschwendet werden, um immer spitzfindigere und zerstörerischere Waffen zu produzieren, revolutionieren wir in Kuba die Bildung, um die Kenntnisse der neuen Generationen zu vervielfachen, gestalten wir den Zugang zu den Hochschuleinrichtungen universaler, richten wir die Kunstschulen in das ganze Land ein und haben wir vorgesehen, die Bedingungen zu schaffen, damit der Genuß und das Vergnügen seiner wundervollen Werke allen zugänglich ist.
In der Hoffnung, daß dieses Festival dazu beiträgt und mit dem tiefsten Dank an alle, die das möglich gemacht haben, erfülle ich meine Pflicht, diese Worte zu beenden.
Mögen das Gewissen, die Kultur und die Kunst unsere Menschengattung zu einem besseren Geschick führen!
Vielen Dank!
Werte Gäste!
Es ist eine Ehre für mich, daß man mich eingeladen hat, das Achtzehnte Internationale Ballettfestival zu eröffnen und einige Worte zu sagen, die einleuchtenderweise sehr kurz sein werden.
Wenn die Theaterlichter jede Bewegung und jeden Schritt der Künstler beleuchten, dann wird diese wichtige Veranstaltung beginnen, zu der sich immer ein leidenschaftliches und treues Publikum einstellt, das sie mit Enthusiasmus und Dankbarkeit genießt.
Während der schwärzesten Tage der Batista- Tyrannei hielten Alicia, Fernando und andere wertvolle Kubaner mit Würde und Ehre den Traum aufrecht, der 1948 entstanden war, gegenüber scheinbar unlösbaren Hindernissen das Ballett Alicia Alonso zu gründen. Die tapferen Jugendlichen des Bundes der Universitätsstudenten boten ihnen in ihren schwierigsten Stunden Hilfe und Genugtuung an.
Die kubanische Revolution stellte, ab der ersten Monate seit dem Sieg, die vorhandenen Mittel jener Tanztruppe zur Verfügung, in dem Streben, daß sie sich entwickeln, ausbreiten und wachsen sollte. Die Vortrefflichkeit von Alicia, ihr Talent, ihre Zähigkeit und ihr Vorbild, die Generationen von glänzenden Künstlern inspirierten, machten das Wunder möglich: Die Existenz des Nationalballetts von Kuba, das Qualität und Weltprestige hat; die Geburt der Kubanischen Ballettschule, Synthese der Universalität, Tradition, des Kubanischen und des eigenen Stils, die überall auf dem Planeten anerkannt und applaudiert wird; die Ausbildung von neuen und außergewöhnlichen Werten und die Möglichkeit ehrgeizige Träume zu verwirklichen.
Das erste dieser Festivals, das 1960 stattfand, bestätigte die kulturelle Begabung, die kubanische Identität und die Nationalität selbst unter den widrigsten Umständen, als große Gefahren und Bedrohungen dem Land auflauerten.
Seit damals haben an diesen Treffen der Tanzkunst 52 Ballettgruppen und mehr als Tausend ausländische Gäste, einschließlich Tänzer, Choreographen, Pädagogen, Designer, Komponisten, Musikdirektoren und Kritiker teilgenommen. In seinen Szenerien wurden 192 Welturaufführungen vorgestellt, was es wirklich in eine Feier für die Tanzkunst verwandelt hat, gestützt in das Einberufungsniveau und das Prestige unseres Balletts.
Das Nationalballett Kubas war in den Gipfelmomenten unserer größten kulturellen Veranstaltungen anwesend, in der langen Schlacht um die Unabhängigkeit und den Sozialismus, der von unserem Volk während mehr als 43 Jahren geführt wurde. Mit ihrem eigenen Stempel und der Qualität seiner Kunst, stellt es heute eine der am meisten anerkannten Ballett der Welt dar. Gleichzeitig entstanden in unserem Land andere wichtige und anerkannte Gruppen der verschiedenen Genres der Tanzkunst, als Beweis des unaufhaltbaren Aufschwungs der verschiedenen künstlerischen und intellektuellen Ausdrucksformen, die zusammen mit einem riesigen Kraftaufwand auf dem Gebiet der Bildung, mit besonderem Nachdruck in der Qualität derselben, und dem Fortschritt der wissenschaftlichen Einrichtungen die absolute Sicherheit darstellen, daß Kuba schon beginnt, sich in eines der gebildetsten Völker der Welt zu verwandeln.
Dank der Methoden, der Disziplin und der Strenge der Nationalen Ballettschule wurden in ihr große Künstler ausgebildet.
Die kürzliche Renovierung und Erweiterung der Einrichtungen, wo heute die Nationale Ballettschule ihren Sitz hat, ihre Ausrüstung, und besonders ihre Lehrer haben sie in eine ausgezeichnete Einrichtung verwandelt, mit einer dreimal größeren Kapazität.
Beim Vertiefen in diesen Themen haben wir gemerkt, das die Zeit heran ist, neue Ziele zu erreichen. Das Ballett und andere künstlerische Ausdrucksweisen waren in unserem Land sehr unterschiedlich entwickelt. Von den 14 Provinzen, hatten 7 keinen einzigen Absolventen der Nationalen Ballettschule. Heute, mit den neu geschaffenen Kapazitäten, hat sie schon Schüler aus allen Provinzen, und in diese, wie in alle Kunstschulen, tritt man durch eine strenge Auswahl ein.
Im Sommer dieses Jahres reisten 318 Havannaer Kinder der Werkstätten des Nationalballetts, begleitet von Eltern, Lehrern und professionellen Tänzern nach Santiago de Cuba, um dort im Theater Heredia ein herrliches Schauspiel vorzustellen: „Der verzauberte Krebs". Es gab drei Vorstellungen, zu denen bei vollem Theater 7710 Personen anwesend waren, die meisten waren Kinder aller Kreise der Provinz. Viele von ihnen sahen zum ersten Mal Ballett und viele waren noch nie in einem Theater gewesen.
Die Havannaer Schüler lernten ihrerseits viel über unsere Geschichte in Santiago de Cuba und sahen auch künstlerische Stücke, die von den Kindern dieser Provinz vorgeführt wurden.
Initiativen dieser Art zeigen überraschende Ergebnisse.
Die Idee, die Talente-Werkstätten auszuweiten, die das Nationalballett gegründet hat, beginnt auch Gestalt anzunehmen, und bald wird ein Versuch in der Hauptstadt begonnen, der nach und nach erweitert werden wird und der eines nicht weit entfernten Tages in die anderen Teile des Landes gelangen wird.
In den nächsten Monaten wird die Nationale Ballettschule eine Spezialwerkstatt beginnen und in ihren Unterrichtsräumen und Salons 4050 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren aus allen Stadtbezirken der Hauptstadt empfangen. Ein Fakt, der das wachsende kulturelle Interesse und Niveau unseres Volkes zeigt: Nach dem Aufruf in den Grund- und Mittelschulen haben sich bis jetzt 41 488 Anwärter vorgestellt. Diejenigen, die nicht ausgewählt werden, können sich in die Werkstätten zur Tanzkunstbetrachtung Stadtbezirksebene einschreiben, die man im Moment organisiert.
Von vielen wurde festgestellt, daß das klassische Ballett ein Grundausdruck ist, der allen anderen Tanzkunst- Ausdrucksweisen gemeinsam ist. Diese Eigenschaft ermöglicht es, daß die Herausbildung der Begabung und der Technik die Entwicklung aller anderen Tanzgenres unterstützt. Dieses Konzept schließt natürlich nicht andere Ausbildungsformen aus.
Ohne Kultur ist keine Freiheit möglich. Die Wahrheit dieser Denkweise, die sich nicht auf die Kunst als Kultur beschränkt, sondern das Konzept einer integralen allgemeinen Kultur bedeutet, schließt die berufliche Vorbereitung und Elementarkenntnisse einer weiten Palette von Fächern ein, die Bezug zu den Wissenschaften, den Geisteswissenschaften und Humanwissenschaften haben. Das gibt unseren Anstrengungen Auftrieb.
Während man auf der Welt die Kriegstrommeln hört oder Mittel verschwendet werden, um immer spitzfindigere und zerstörerischere Waffen zu produzieren, revolutionieren wir in Kuba die Bildung, um die Kenntnisse der neuen Generationen zu vervielfachen, gestalten wir den Zugang zu den Hochschuleinrichtungen universaler, richten wir die Kunstschulen in das ganze Land ein und haben wir vorgesehen, die Bedingungen zu schaffen, damit der Genuß und das Vergnügen seiner wundervollen Werke allen zugänglich ist.
In der Hoffnung, daß dieses Festival dazu beiträgt und mit dem tiefsten Dank an alle, die das möglich gemacht haben, erfülle ich meine Pflicht, diese Worte zu beenden.
Mögen das Gewissen, die Kultur und die Kunst unsere Menschengattung zu einem besseren Geschick führen!
Vielen Dank!
Donnerstag, 17. Oktober 2002
Fidel Castro zur Feierstunde anläßlich des 40. Jahrestages des Instituts für Grundlagen- und Präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón"
Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, zur Feierstunde anläßlich des 40. Jahrestages des Instituts für Grundlagen- und Präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón", am 17. Oktober 2002
Professoren, Forscher und Studenten!
Werte Gäste!
Jene Veranstaltung fand an einem Tag wie heute, am 17 Oktober vor 40 Jahren statt, fünf Tage bevor die Oktoberkrise von 1962 ausbrach, über die in den letzten Tagen viel nachgedacht und analysiert wurde. Um Haaresbreite kam ein Atomholocaust zum Ausbruch.
Genau eineinhalb Jahre waren vergangen seit der Söldner- Invasion von Girón und 10 Monate seitdem die heroische Alphabetisierungs - Kampagne beendet war. Mehr als 2 000 Ärzte und die meisten von ihnen Professoren für Medizin hatten das Land verlassen. Es war notwendig geworden jene Verluste zu kompensieren und mit Dringlichkeit die auszubilden, die das ehrgeizige revolutionäre Programm für das Gesundheitswesen benötigte. Teil jener Anstrengungen war die Gründung eines wichtigen Instituts für Grundwissenschaften, um den Prozeß zur Vorbereitung und Graduierung von Ärzten mit revolutionären Eigenschaften und den erwünschten Kenntnissen zu beschleunigen. Innerhalb von Wochen wurde dieses Institut in einer großen Einrichtung geschaffen, die Sitz einer der wichtigsten Einrichtungen der hohen Bourgeoisie gewesen war, von denen ein Großteil schon mit ihren Familienangehörigen in den Vereinigten Staaten lebte.
Zu Ehren des heroischen Sieges unserer Kämpfer in Girón gab man dem Institut diesen Namen.
Wegen der besonderen Umstände in jenem Moment und der Bedeutung des Instituts für Grundlagen- und präklinische Wissenschaften Victoria de Girón in Bezug auf die darauffolgende Entwicklung der kubanischen Medizin, scheint es mir angebracht, einige der Ideen, die ich an diesem Tag darlegte, ins Gedächtnis zurückzurufen, und zwar mit den selben Worten, die verwendet worden waren. Wegen ihrer Gültigkeit werde ich einen wichtigen Teil meiner Ansprache dazu verwenden.
Zufällig begann ich vom Krankenpflegewesen zu sprechen:
„Wir dachten," sagte ich, „daß in dieser Versammlung der Ärztefamilie die Medizinstudenten anwesend sein würden. Wir haben gesehen, daß auch die Mädchen der Krankenschwester- Schulen anwesend sind. Und das freut uns sehr, ich weiß nicht was passiert, als man über alle Probleme der Medizin und der Ärzte sprach, vergaß man die Krankenschwestern. Als man von den Studentenorganisationen sprach, vergaß man die Krankenschwester- Schulen. die Krankenschwestern sind ein wichtiger, grundlegender Bestandteil der gesamten medizinischen Betreuung und die Revolution ist sehr daran interessiert, revolutionäre Krankenschwestern auszubilden. Schaut nur was sie für einen Enthusiasmus haben! „
„Die Frage des Gesundheitswesens ist eines der empfindlichsten Probleme, mit dem unsere Feinde versuchten, unser Volk zu verwunden. Es ist sehr logisch, daß wir Kubaner danach streben, daß die Kindersterblichkeit sich vermindere; daß die mittlere Lebenserwartung jedes Bürgers sich verlängert; die Krankheiten zu bekämpfen, gegen den Tod zu kämpfen. Es gibt kein rechtmäßigeres Streben als dieses, und man könnte sagen, kein heiligeres."
„Leute ohne Skrupel versuchten unser Volk damit zu verwunden. Versuchten unserem Volk die Mittel zu entreißen, um das Leben zu kämpfen, um gegen die Krankheit zu kämpfen, um Tausende, Zehntausende, Hunderttausende von Leben zu retten, besonders die Leben von Kindern. Wie? Indem man uns der Ärzte beraubte."
"Als sie uns in Playa Girón angriffen, war ihre Absicht, sich eines Landstück zu bemächtigen und von dort aus zu beginnen alle Tage und Nächte zu bombardieren, unser Land einem Abnutzungskrieg auszusetzen, der Hunderttausende von Leben gefordert hätte. Aber trotzt alledem, eine der schurkischsten Handlungen, die der Imperialismus gegen unser Land durchführte, war die Politik Ärzte zu bestechen und zu versuchen, den Exodus der Ärzte nach den Vereinigten Staaten zu erreichen, unser Land des technisch-qualifizierten Personals zu berauben, um unsere Kranken zu betreuen. Und tatsächlich gelang es ihm, eine gewissen Anzahl von Ärzten mitzureißen.
„Sie wußten, daß sie Schaden anrichteten, sie schadeten nicht uns, sondern dem Volk. Uns schmerzte der grausame Schaden, den sie dem Volk mit dieser Politik antaten. Wir kennen die Sehnsucht, die Versessenheit, die die ärmere Bevölkerung in Bezug auf ärztliche Assistenz haben; wie sehr die Bauern die ländliche ärztliche Betreuung danken, die Arzneien, die man ihnen schickt, die Krankenhäuser, die gebaut wurden."
„Einer der Sachen, bei denen man den Einfluß der Revolution gespürt hat, ist das Gesundheitswesen. In unserem Land gab es nur 9000 Betten in Staatlichen Krankenhäusern."
„Jedermann weiß, wie man früher die Kranken in den Krankenhäusern behandelte, sie mußten oft auf den Fußboden schlafen; der Grad der Armut, des Schreckens, der in vielen Krankenhäusern herrschte".
„Jedermann weiß, daß in unserer ländlichen Gebieten niemals ein Arzt ging; daß die Landbevölkerung praktisch verlassen war, daß ein Bauer, um einen Arzt zu konsultieren, vorerst ein Ferkel, ein halbes Dutzend Hühner, oder irgend etwas verkaufen mußte.
„Als unser Volk keine medizinische Betreuung hatte, sorgten sie sich nicht darum, die Ärzte nach den Vereinigten Staaten mit zu nehmen, das war ihnen gleichgültig. Als in unserem Land ein außergewöhnliches Programm zur medizinischen Betreuung begann, daß das dem Gesundheitswesen zugewiesene Budget von 21 Millionen auf 103 Millionen Peso erhöhen, ja da begannen sie sich zu sorgen, um zu versuchen, unser Volk der Ärzte zu berauben."
„Natürlich waren die Ärzte die sie mitnahmen, weder Lämmer noch Heilige, das ist klar.
„Die Studenten- besonders die des übrigen Teils des Landes- mußten riesige Schwierigkeiten überwinden, um Arzt zu werden und danach fanden sie nirgends eine Anstellung. Die Ärzte akkumulierten sich in der Hauptstadt. Der Arzt, der gerade seinen Abschluß gemacht hatte und dem man im Rathaus, in einem Krankenhaus eine geringfügige Anstellung gab, konnte sich sehr glücklich schätzen, und man bezahlte ihm 100 Peso oder 120, irgend etwas.
„Wenn ein Arzt in der Klassengesellschaft die wir hatten, in der Ausbeutergesellschaft in der wir lebten, sich in einem erfahrenen Spezialisten verwandelte und berühmt wurde, dann konnte das Volk nicht mehr mit diesem Arzt rechnen, nur in Ausnahmefällen: weil es natürlich immer gewisse Ausnahmen gibt: Da war er schon Arzt der Reichsten. Es war sehr schwierig, für einen einfachen Menschen des Volkes seine Dienste zu erhalten.
„Viele jener Ärzte waren die Ärzte der Besitzer der Zuckerfabriken , der Millionäre, und als die Millionäre gingen, sehnten sie sich nach ihnen und gingen auch.
„Unabhängig davon, daß man viele von den Ärzten, die man dazu verführt hatte, in die Vereinigten Staaten zu gehen, zum Tellerwaschen anstellte, zum Liftbedienen und ähnliche Arbeiten; unabhängig davon, gibt es keine Zweifel, daß die Handlungsweise der Ärzte, die gingen, eine sehr unmoralische war. Das ist ein Verbrechen gegen das Volk, gegen den Kranken, gegen den Unglücklichen, gegen den der leidet."
„Mit wem müssen wir die Probleme lösen? An erster Stelle müssen wir die Probleme mit den guten Ärzten lösen, weil es gerecht ist zu zeigen, daß obwohl es korrupte, herabgewürdigte und käufliche Ärzte gegeben hat, so gab es auch viele, wirklich viele gute Ärzte, gewissenhafte, humane, die ihren Beruf verstehen, wie man ihn verstehen muß.
„Die einen machten den Schwur von Hippokrates und die anderen den Schwur von Heuchlern [Wortspiel im spanischen: Hipócrates= Hipokkrates, hipócritas= Heuchler, Scheinheiliger]. Diejenigen, die den wirklichen Schwur taten und ihre Mission als eine heilige Mission verstanden, die sind nicht weggegangen und werden nie weggehen. Mit diesen müssen wir das Problem lösen.
„Die Menschen, die inmitten einer Gesellschaft der Korruption und des Egoismus rein geblieben sind, können als Samen und als Lehrer dienen."
„Was bedeuten die, die gegangen sind? Mit medizinischen Vokabular ausgedrückt, dasselbe, wie wenn man einen Tumor ausdrückt."
„Die Imperialisten versuchen mit denen, die gegangen sind, Propaganda zu machen. Das entspricht dem, als wenn man mit dem Eiter Propaganda macht, weil die die gegangen sind, der Eiter der kubanischen Gesellschaft sind, als die Revolution diese Gesellschaft ausdrückte."
„Den kleinbürgerlichen, weichen, schwankenden Geist der ersten Zeit, sieht man nirgends."
„Was müssen wir tun? Weiter vorangehen und die Probleme auf immer lösen."
„Was ist es, was vor unserem Volk, vor unseren revolutionären Gefühlen die Abscheu und den Ekel vor den Verrätern und Fahnenflüchtigen kompensiert? Dies: Diese neue Menge, dieses Kontingent, das zu studieren beginnt und die genügend bereinigte Menge der heutigen Studenten."
„Ich kann heute sagen und versichern, daß unser Land heute in der Medizinschule über eine wunderbare Menge guter Studenten, revolutionärer Studenten verfügt."
„Womit können wir jetzt schon rechnen, ab sofort? Mit mehreren Hundert ausgezeichneten Studenten, die Jahr für Jahr ihr Studium beenden und Ärzte werden und dem Land den Beitrag einer neuen Mentalität geben werden , eines neuen Konzepts über die Funktion des Arztes; eine Funktion, die unser Volk in höchster Hochachtung haben muß, genau wir die des Lehrers. Natürlich sind die schlechten Ärzten so etwas wie eine Verschwörung gegen das gute Konzept, das die Bevölkerung über den Arzt haben soll."
„Diese Menge wird ein Beitrag Jahr für Jahr sein und ein standhaftes, sauberes Gewissen von Ärzten, die arbeiten."
„Dieses Kontingent wird einen Geist schaffen, der sich dem egoistischen Geist entgegenstellt, den Resten des egoistischen anpässlichen Geistes; dieser Geist, der dazu neigt, den Studenten zu korrumpieren, sogar den Studenten!"
„Unser Volk kann sicher sein, daß alle Jugendlichen, die in der medizinischen Fakultät studieren, tun dies ganztägig und wir werden Ärzte in großen Mengen ausbilden, viel bessere Ärzte. Und wir verstehen, daß das eine Pflicht ist, die die Revolution dem Volk gegenüber hat."
„Nun gut: Bestand die endgültige Lösung des Problems darin? Nein ! Es gibt z.B. den folgenden Umstand: Die Ärzten häuften sich in Havanna an. Jene Gesellschaft häufte Ärzte in Havanna an, und dann wollten sie nicht gehen. Nach Miami, Ja! In das Sierra-Maestra-Gebirge, Nein! Und viele von jenen zogen es vor, den Weg ins Ausland als den, dem Volk zu dienen."
„Die Probleme konnte man nicht einmal mit den aufgeführten Maßnahmen lösen. Wo ist die wirkliche und endgültige Lösung des Problems? Wo? In Bezug auf die Zukunft, ist die wirkliche endgültige Lösung die massenhafte Ausbildung von Ärzten. Die Revolution hat heute Kräfte und Mittel und hat die Organisation und hat Menschen, Menschen! Das ist das Wichtigste um einen Ärzte-Ausbildungsplan mit der notwendigen Auszahl zu beginnen. Und nicht nur viele, sondern vor allem gute Ärzte; und sie sollen nicht nur gut als Ärzte sein, sondern gut als Männer und als Frauen, als Patrioten und als Revolutionäre!"
„Und wer hat gesagt, daß die Revolution das nicht tun kann? Wir sind bereits dabei, es zu können! Und der beste Beweis ist dieser Akt heute abend?"
„Natürlich um in der Universität, ein Studium aufzunehmen, muß man zumindest Abiturient sein. Was haben wir gemacht? Wir entschlossen uns, sowohl Abiturienten der Wissenschaften (bachelor of Science) als auch der Geisteswissenschaften (bachelor of Arts) als Medizinstudenten anzunehmen, nachdem sie einen kurzen Kurs, der Morgen beginnt, absolvieren."
„Auf Grund dessen", sagte ich den Jugendlichen an jenem Abend vor 40 Jahren, „werden in diesem Institut für Grundlegende Studien ungefähr 800 Studenten aufgenommen und in der Universität Oriente, (vor kurzer Zeit eingeweiht)) 240 Studenten, was insgesamt mehr als 100 sind. Mehr als tausend beginnen zu studieren! Das ist dieses Jahr."
„Aber gleichzeitig beginnen 1300 Studenten der höhere mittlere Reife einen Kurz von 15 Monaten in diesem Institut, welche, zusammen mit denen die das Abitur abschließen, ermöglichen, daß im folgenden Jahr die akademischen Abgänge mitgerechnet, hier oder in der Universität , d.h. hier selbst, 1250 Studenten beginnen."
„Gleichzeitig, beginnen dieses Jahr zumindest 2500 Jugendliche der Mittelschule eine spezielle höhere mittlere Reife von zwei Jahren, um sofort danach in die Medizinschule einzutreten."
„Und danach? Danach wird es schon einen Strom von Medizinstudenten geben: 1000 dieses Jahr, die 1963 zu studieren beginnen; 1250 die 1964 beginnen, 2500 beginnen 1965 und natürlich, da die Revolution nicht umsonst gearbeitet hat, kann sie das tun, weil sie riesige Kontingente von Stipendiaten hat, wo sie die Studenten nach ihrem Berufswunsch und ihren Fähigkeiten aussuchen kann, weil die Revolution ein Bildungswerk von Anfang zu leisten begann. Man muß berücksichtigen, daß es 120 000 Mittelschüler gab als die Revolution die Macht ergrifft und jetzt gibt es ca. 250 000. Das sind Ziffer, das sind Tatsachen und sie sind Ergebnis des eigenen Werks der Revolution. Und jetzt müssen wir Spezialkurse organisieren, aber ab 1965 werden die die Medizin studieren können werden, nicht hier oder in ein anderes Gebäude wie dieses mehr passen. Und das ist die Lösung, die einzige und endgültige Lösung!"
„Nicht nur das, sondern wir können noch etwas tun, obwohl das vor allem symbolischen Charakter hat als etwas anderes, um anderen Länder zu helfen."
„Zum Beispiel haben wir den Fall Algerien, dort war der Großteil der Ärzte Franzosen, und viele sind gegangen. Mit 4 Millionen Einwohnern mehr als wir, einer großen Anzahl von Krankheiten, welche die koloniale Abhängigkeit dort hinterließ, haben sie weniger als ein Drittel der Ärzte zur Verfügung als die, die wir haben. Sie haben eine wirklich tragische Situation auf dem Gebiets des Gesundheitswesens. Und deshalb haben wir heute als wir uns mit den Studenten unterhielten, ihnen gesagt, daß 50 freiwillige Ärzte notwendig sind. Und wir sind dessen sicher, daß diese Freiwilligen nicht fehlen werden. Nur fünfzig, nicht mehr. Und ebenfalls sind wir dessen sicher, daß sich mehr bereit stellen werden als Ausdruck des solidarischen Geistes unseres Volkes gegenüber einem befreundeten Volk, dem es schlechter geht als uns."
„Heute können wir 50 Ärzten schicken; in 8 bzw. 10 Jahren, ich weiß nicht wieviel. Wir werden unseren Brüdervölkern Hilfe anbieten können. Weil wir jedes Jahr mehr Ärzten haben werden und jedes Jahr mehr Studenten in die Medizinschule eintreten werden. Weil die Revolution das Recht hat, zu ernten, was sie gesät hat und sie hat das Recht die Früchte dessen zu ernten, was sie gesät hat."
„Und unser Land wird sehr bald- das können wir mit Stolz verkünden- mehr Ärzte pro Einwohner haben, als jedes andere lateinamerikanische Land; und unsere Universitäten werden wachsen, und die Studenten unserer Universitäten wird man nach Dutzenden und Zehntausenden zählen, und unsere Lehrkörper werden jedes Mal mehr Erfahrung haben. Die Jahre vergehen, und vergehen schnell, und die Anstrengung der Revolution wird man sehen."
„Wir sagen Jahre, aber Jahre, die vergehen werden und uns ermöglichen werden dieses Bild von 40 000 oder 50 000 Universitätsstudenten zu sehen, und von Jugendlichen, die zu Tausenden und Zehntausenden ihren Abschluß machen, weil das die Revolution kann, weil es die Revolution ist, und nur die Revolution, die diese Heldentaten verwirklichen kann; und es ist ein revolutionäres Volk und nur ein revolutionäres Volk, das solche Aufgaben voran bringen kann."
Heute ist ein Tag von innerem Vergnügen, weil die Revolution sich nicht durch das Darlegen von Ideen verwirklicht, sondern indem man sie ausführt; die Revolution ist nicht Theorie, sie ist vor allem Tatsachen. Und das , was die Revolution sich vorgenommen hat, das hat sie erreicht; was die Revolution begonnen hat, das hat sie vorwärts gebracht. Und das ist Ergebnis der Idee, die in Wirklichkeit verwandelt wurde, eines begonnenen Werks, das voran gebracht wird, Grund optimistisch zu sein; Grund, um immer mehr in den Dynamismus einer Revolution zu glauben und in die kreative Fähigkeit unseres Volkes."
„Wir wissen, was das bedeutet, wir wissen, das wir uns damit vor den niederträchtigsten Schlägen des Feindes in dem empfindlichsten Aspekt unseres Volkes verteidigen, wir wissen, daß das Hunderttausende von Kindern bedeutet, die für das Vaterland gerettet werden, das bedeutet Gesundheit für unser Volk, das bedeutet das Anheben des durchschnittlichen Lebensalters für jeden Bürger unseres Vaterlandes, die Schaffung von den Bedingungen nicht nur um die Krankheiten zu bekämpfen, sondern um ihnen vorzubeugen. Weil wir in der Zukunft immer mehr Ärzte und jeden Tag weniger Kranke haben werden."
„Das sind die Tatsachen: Seit sechs Monaten hat es keinen einzigen Fall von Kinderlähmung in unserem Land gegeben; sechs Monate hat keine Mutter, keine Familie den unbeschreiblichen Schmerz erleiden müssen, ihr Kind als Behinderte zu sehen. Es wurden schon hunderte von Kindern gerettet, Hunderte von glücklichen Leben wurden gerettet; das Glück und die Freude von Hunderten von Familien wurde gerettet."
„Erneut greift die Revolution die Krankheiten an, und schickt sich an, Tausende von Leben vor dem Tetanus, der Diphtherie und dem Keuchhusten zu retten, das sind andere Krankheiten, die alle Jahre Tausende von Kindern opfern, und mit der jegliches Kind von jeglicher Familie sich anstecken kann. Wie? Indem sie durch die Schutzimpfungen diesen Krankheitsarten vorbeugt. Und so werden wir Krankheit für Krankheit bekämpfen, so werden wir die Zahl der Epidemien, die Zahl der Toten, die Zahl der Opfer vermindern. So wird dieses große Anliegen erfüllt: Von der therapeutischen zur vorbeugenden Medizin überzugehen."
„Und die Zukunft unseres Volkes muß glänzend sein, glänzend die Gesundheit unseres Volkes, wenn wir einerseits die Krankheiten bekämpfen, ihre Opfer vermindern, gegen sie kämpfen, bis daß sie verschwinden; und andererseits, Kontingente von jungen Schwärmern, welche die Hoffnung des Vaterlandes sind, die Schmiede der Gesundheit unseres Volkes, Lebensretter, in eine Einrichtung wie diese eintreten."
Bis hier die grundlegenden Punkte und das Programm. das ich an jenem Abend behandelte.
Nach 40 Jahren braucht man fast gar nichts zu diesen Ideen hinzu zu fügen, die vor vier Jahrzehnten ausgearbeitet wurden, die am genauesten erfüllt wurden und viele bei weitem übertroffen wurden.
Einige Beispiele:
* 1958 gab es im Land 826 Krankenschwestern und Hilfspersonal zur Krankenpflege.
* Heute gibt es 84 232.
* Auf jede Krankenschwester, die es in 1958 gab, kommen heute 101.
* 1959 hatte das Land 8 bescheidene Krankenpflege-Schulen.
* Heute gibt es 24 polytechnische Schulen des Gesundheitswesens, wo Krankenschwestern ausgebildet werden, 14 polytechnische Schulen des Gesundheitswesens nur für Krankenpflege und zwei Notschulen, insgesamt 40 Ausbildungszentren für Krankenschwestern, die, wenn sie ihr Studium fortsetzen den Universitätstitel einer Diplomkrankenschwester erreichen können.
* Die Kindersterblichkeitsrate betrug 1959 nach Schätzungen 60 auf je Tausend Lebendgeburten. Das Land beendete das Jahr 2001 mit einer Rate von 6,2 pro Tausend Lebendgeborenen. Das bedeutet eine Verminderung von 90 %.
* Wenn die Kindersterblichkeitsrate so geblieben wäre, wie vor der Revolution, 60 pro Tausend Lebendgeborenen, hätten in den vergangenen Jahren 479 830 kubanische Kinder das Leben verloren.
* Die aktuelle Kindersterblichkeitsrate in Lateinamerika und der Karibik ist 6 Mal größer als die von Kuba, das eine der niedrigsten Kennzahlen der Welt hat.
* Die aktuelle Lebenserwartung in den reichsten und am meisten entwickelten Ländern dieser Hemisphäre und von Europa: Kanada 78,5; Vereinigte Staaten 76,5; Frankreich 78,1; Großbritannien 77,2; Deutschland 77,3; Dänemark 75,9. Kuba hat schon 76,15 erreicht. Wie man ersehen kann, ist es auf dem selben Niveau oder sehr nahe an dem Niveau von ihnen, und die Ziffer wird steigen.
* 1958 gab es im Land 6 286 Ärzte. 1962 blieben 3 960. ein Exodus bis zu diesem Datum von 2 326, das später weiter anstieg.
* Im Jahre 1962 blieben 16 Professoren von den 157 Professoren der Medizinischen Fakultät in 1955.
* Heutzutage hat das Land 67 128 Ärzte, das bedeutet, daß es für jede 167 Einwohner einen Arzt gibt, die höchste Kennziffer von Ärzten pro Einwohner auf der Welt.
* In den reichsten Ländern ist diese Kennziffer ein Arzt pro jede 358 Einwohner in den Vereinigten Staaten; pro jede 437 in Kanada; pro jede 330 in Frankreich; pro jede 286 in Deutschland, pro jede 610 in Großbritannien. In Lateinamerika, zum Beispiel, ist sie einer pro jede 538 in Mexiko und einer pro jede 909 in Chile, alles weit entfernt von Kuba.
* Für jeden Arzt, der zwischen 1959 und 1962 das Land verließ, gibt es heute 29 Ärzte.
* Die aktuelle Kapazität der 22 Medizinfakultäten, die das Land hat, beläuft sich auf über 40 tausend Studenten.
* 1997 hatten wir 81 016 Betten, was 7,3 Betten pro Tausend Einwohner bedeutete.
* In dem Maß, in dem die Tätigkeit des Familienarztes und der Familienschwester fortschritten, verminderten sich die Krankenhausaufnahmen und deshalb ist die aktuelle Bettenzahl 70 927, was 61 927 Betten mehr als die 1959 in den staatlichen Krankenhäusern bestehenden entspricht. Die grundlegenden Faktoren, die diese Verminderung beeinflußten beziehen sich auf eine gesündere Bevölkerung und auf den Beginn seit 1984 der häuslichen „Krankenhausaufnahme".
* Von 1999 bis Juli des laufenden Jahres verbrachten 2 071 996 Personen ihren „Krankenhausaufenthalt " zu Hause.
* Von den 267 Krankenhäusern, die das Land hat, befinden sich 62 in ländlichen Gebieten. Die Gesundheitsbetreuung ruht heute in erster Linie auf der Arbeit der ärztlichen Beratungsstellen der Familienärzte.
* 4 158 von ihnen arbeiten heute in ländlichen Gemeinden und 974 in Gemeinden in den Bergen.
* Das Budget des Gesundheitswesens im Jahr 2002 ist 87,3 Mal größer als das von 1958.
* Von Beginn der Revolution bis zum Datum haben 91 Länder Hilfe von Kuba erhalten, mit der Teilnahme von 51 059 Mitarbeitern des Gesundheitswesens.
* Heute unterhält Kuba simultan Kooperation zu 61 Ländern, wo 4 335 Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens arbeiten. Nur durch das Integrale Gesundheitsprogramm, das wegen dem Hurrikan „Mitch" entstand, der Zentralamerika geißelte und die Region Zehntausende Leben kostete, leistet Kuba heute 21 Ländern medizinische Hilfe, mit der Teilnahme von 2 878 Ärzten und Technikern des Gesundheitswesens.
* In der Lateinamerikanischen Medizinschule studieren mehr als 6 000 Jugendliche, die im wesentlichen aus Lateinamerika stammen und von Kuba Stipendien erhalten. In anderen Zentren studieren Hunderte von Jugendlichen aus Afrika, Haiti und anderen Ländern der Karibik.
* Im Institut für Grundlagen- und präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón" studierten 46 463 Studenten im Zeitraum von 1962 bis zum Jahre 2001. Obwohl die größte Mehrheit Kubaner waren, haben Studenten aus 55 Ländern in ihren Aulas und Hörsälen gelernt.
* Dieselbe hat 1 110 Mitarbeiter, von denen 202 Professoren sind und 32 sind Forscher.
* Es gibt zwei Verdienstreiche Professoren, 11 Beratende Professoren , 31 Doktoren in Wissenschaften, was 17 % des Lehrkörpers entspricht.
* 74 Mitglieder seines Kollektivs haben internationalistische Missionen erfüllt.
1981 verbreitete sich eine brutale und unerwartete Epidemie des Blutsturz- Dengue- Fiebers über das ganze Land, verursacht durch den Virus 2, den man vorher nicht kannte. Es befiel 344 203 Bürger und kostete das Leben von 158 Personen, davon 101 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 4 Jahren, was eine harte und strenge Probe für das kubanische Sanitätssystem darstellte. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Zahl der Ärzte auf 16 210, viermal weniger als heute, aber sie war schon vier Mal größer als die Zahl der Ärzte, die wir 1962 zur Verfügung hatten.
Mit bedeutendem Aufwand und einer übermenschlichen Anstrengung wurde die Epidemie besiegt, die Anzahl der Erreger auf unbedeutende Ziffern reduziert und der Virus aus dem nationalen Territorium beseitigt. Die Tatsache, als noch eine Herausforderung, vervielfachte die Anstrengungen der Revolution auf dem Gebiet des Gesundheitswesens. Das war, als man beschloß 15 neue Medizinfakultäten zu schaffen, außer den bestehenden, um zumindest eine pro Provinz, die sich nach der neuen politischen und Verwaltungsaufgliederung auf 14 erhöht hatten, zur Verfügung stehen zu haben. In der Hauptstadt und in Santiago de Cuba ist beträgt die Zahl der Fakultäten insgesamt mehr als sechs. Es wurden neue fortschrittliche Techniken eingeführt, neue Dienstleistungen geschaffen, neue Krankenhäuser gebaut und viele der vorhandenen erweitert. Die wissenschaftlichen Forschungszentren, verschiedene von ihnen mit dem Gesundheitswesen verbunden, erhielten besondere Impulse.
So war es, wie das Land sich in eine wirkliche medizinische Macht zu verwandeln begann. Dutzende von Maßnahmen wurden ergriffen; wirklich revolutionäre Ideen entstanden, unter ihnen die Einführung des Familienarztes in Städten, auf dem Land und in den Bergen des ganzen Landes, die ein Gesundheitswesen ohne Präzedenzfall und einzig auf der Welt hervorbrachten.
Es ereignet sich der Zusammenbruch der Sowjetunion und der sozialistischen Länder Europas. Wir stiegen voll, und das plötzlich, in die Spezialperiode ein. Das Volk war in der Lage, die bewundernswerte Heldentat zu überleben zu verwirklichen, aber solche Umstände verursachten bemerkenswerten Schaden an dem Fortschritt der Gesundheitsprogramme, die in vollem Gange waren. Nachweis ihres Ungestüms war es, daß während der Spezialperiode mehr als 30 Tausend Ärzte ihren Abschluß machten, fast so viele, wie zu Beginn dieser Periode schon vorhanden waren.
Objektive und subjektive Faktoren trugen dazu bei, Schwierigkeiten in den Dienstleistungen des Gesundheitswesens zu schaffen und zu verschärfen. Gegenüber den heldenhaften Anstrengungen von einer Großzahl von unseren Wissenschaftlern, Ärzten, Technikern und Mitarbeitern des Sektors, verursachten fehlerhafte Entscheidungen, bürokratische Normen und absurde Arbeitsschemen bedeutenden Schaden, der scheinbar nur durch das kritische Fehlen von materiellen Mitteln und die Schwierigkeiten, die uns die neue Situation brachte, verbunden mit der wissentlichen und opportunistischen Verschärfung der Blockade und des Wirtschaftskrieges seitens der Regierungen der Vereinigten Staaten, verursacht worden war.
Von den Programmen war es das des Familienarztes, das am besten das Gewicht der Dummheiten aushielt, ohne Zweifel das vielversprechendste von allen. Alte Vorurteile und Unverständnisse einer Anzahl von Fachleuten und Autoritäten des Sektors verbunden mit Maßnahmen, die Überheblichkeit, Mittelmäßigkeit und inkorrekte Leitungsmethoden widerspiegelten, konnten vieles von den besten Sachen vernichten, was die kubanische Medizin mit Ehre gehäuft hatte.
Die Betreuung und die Maßnahmen, die von unserer Parteiführung gegenüber den Schwierigkeiten und Problemen, die inmitten der durch die Materialmangel hervorgerufenen Verwirrung entstanden, getroffen wurden, verhinderten einen größeren Schaden.
Inmitten der Ideenschlacht, die wir ausfechten, wurde immer mehr die Notwendigkeit sichtbar, Situationen zu überwinden, die falsche Methoden und Leitungsgewohnheiten verursachten und sogar in bestimmten Fällen merkantilistische Laster, die in den von der Revolution geschaffenen Dienstleistungen des Gesundheitswesens unzuläßlich sind.
Solche Tatsachen erforderten Änderungen in der Leitung des Sektors, neue Konzepte und Ideen, angepaßt an die großartigen erreichten Fortschritte und die gesammelte Erfahrung seit jenen ruhmreichen und schwierigen Tagen, als vor vierzig Jahren dieses historische Institut eingeweiht wurde.
In der neu begonnenen Etappe zeigen folgende Sachen die riesige durch unser Volk, seine Mitarbeiter des Gesundheitswesens und unsere medizinischen Wissenschaften erreichte Macht und werden es weiterhin kundtun: Der riesige Schatz der entstandenen menschlichen Ressourcen und der traditionelle Opfergeist und das Heldentum. das von unseren Fachkräften, Technikern und Mitarbeitern des Gesundheitswesens bewiesen wurde; die außerordentlichen Dienstleistungen, die sie innerhalb und außerhalb von Kuba leisten; die neuen Mittel und Schritte, die in der Arzneimittel- Produktion getan wurden; die niederschmetternde Offensive, die in 70 Tagen, in den ersten Monaten dieses Jahres, Schluß mit der perfiden Anwesenheit des letzten Dengue- Fieber – Krankheitsherdes machte; der solide Schutz vor der Gefahr des wachsenden Kontakts zu Reisenden, die aus Gebieten kommen, wo die Krankheit endemisch ist, und vor der Bedrohung durch neue und alte Krankheiten, die latent sind.
Die Anstrengung, um die Vortrefflichkeit in unserer Gesundheitsbetreuung zu erreichen, wird groß und tiefgreifend sein. Die Tragweite der neuen Gesundheitsideen und -projekte für die Sicherheit und das Wohlergehen unseres Volkes wurde weder innerhalb noch außerhalb unseres Landes erträumt. Die schon begonnenen Gesundheitsprogramme werden keinen Moment unterbrochen, obwohl sie komplexer sind und mehr Zeit und Mittel als die Bildungsprogramme erfordern, die heute schon zu den Gipfeln emporsteigen.
Wenn wir schweigsam arbeiten und ohne Tendenzen zu schrillen Versprechungen und Publizitätsausschreitungen zuzulassen, kann nichts den Sieg verhindern, wie nichts es bis heute verhindern konnte.
Es lebe der Sozialismus!
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
Professoren, Forscher und Studenten!
Werte Gäste!
Jene Veranstaltung fand an einem Tag wie heute, am 17 Oktober vor 40 Jahren statt, fünf Tage bevor die Oktoberkrise von 1962 ausbrach, über die in den letzten Tagen viel nachgedacht und analysiert wurde. Um Haaresbreite kam ein Atomholocaust zum Ausbruch.
Genau eineinhalb Jahre waren vergangen seit der Söldner- Invasion von Girón und 10 Monate seitdem die heroische Alphabetisierungs - Kampagne beendet war. Mehr als 2 000 Ärzte und die meisten von ihnen Professoren für Medizin hatten das Land verlassen. Es war notwendig geworden jene Verluste zu kompensieren und mit Dringlichkeit die auszubilden, die das ehrgeizige revolutionäre Programm für das Gesundheitswesen benötigte. Teil jener Anstrengungen war die Gründung eines wichtigen Instituts für Grundwissenschaften, um den Prozeß zur Vorbereitung und Graduierung von Ärzten mit revolutionären Eigenschaften und den erwünschten Kenntnissen zu beschleunigen. Innerhalb von Wochen wurde dieses Institut in einer großen Einrichtung geschaffen, die Sitz einer der wichtigsten Einrichtungen der hohen Bourgeoisie gewesen war, von denen ein Großteil schon mit ihren Familienangehörigen in den Vereinigten Staaten lebte.
Zu Ehren des heroischen Sieges unserer Kämpfer in Girón gab man dem Institut diesen Namen.
Wegen der besonderen Umstände in jenem Moment und der Bedeutung des Instituts für Grundlagen- und präklinische Wissenschaften Victoria de Girón in Bezug auf die darauffolgende Entwicklung der kubanischen Medizin, scheint es mir angebracht, einige der Ideen, die ich an diesem Tag darlegte, ins Gedächtnis zurückzurufen, und zwar mit den selben Worten, die verwendet worden waren. Wegen ihrer Gültigkeit werde ich einen wichtigen Teil meiner Ansprache dazu verwenden.
Zufällig begann ich vom Krankenpflegewesen zu sprechen:
„Wir dachten," sagte ich, „daß in dieser Versammlung der Ärztefamilie die Medizinstudenten anwesend sein würden. Wir haben gesehen, daß auch die Mädchen der Krankenschwester- Schulen anwesend sind. Und das freut uns sehr, ich weiß nicht was passiert, als man über alle Probleme der Medizin und der Ärzte sprach, vergaß man die Krankenschwestern. Als man von den Studentenorganisationen sprach, vergaß man die Krankenschwester- Schulen. die Krankenschwestern sind ein wichtiger, grundlegender Bestandteil der gesamten medizinischen Betreuung und die Revolution ist sehr daran interessiert, revolutionäre Krankenschwestern auszubilden. Schaut nur was sie für einen Enthusiasmus haben! „
„Die Frage des Gesundheitswesens ist eines der empfindlichsten Probleme, mit dem unsere Feinde versuchten, unser Volk zu verwunden. Es ist sehr logisch, daß wir Kubaner danach streben, daß die Kindersterblichkeit sich vermindere; daß die mittlere Lebenserwartung jedes Bürgers sich verlängert; die Krankheiten zu bekämpfen, gegen den Tod zu kämpfen. Es gibt kein rechtmäßigeres Streben als dieses, und man könnte sagen, kein heiligeres."
„Leute ohne Skrupel versuchten unser Volk damit zu verwunden. Versuchten unserem Volk die Mittel zu entreißen, um das Leben zu kämpfen, um gegen die Krankheit zu kämpfen, um Tausende, Zehntausende, Hunderttausende von Leben zu retten, besonders die Leben von Kindern. Wie? Indem man uns der Ärzte beraubte."
"Als sie uns in Playa Girón angriffen, war ihre Absicht, sich eines Landstück zu bemächtigen und von dort aus zu beginnen alle Tage und Nächte zu bombardieren, unser Land einem Abnutzungskrieg auszusetzen, der Hunderttausende von Leben gefordert hätte. Aber trotzt alledem, eine der schurkischsten Handlungen, die der Imperialismus gegen unser Land durchführte, war die Politik Ärzte zu bestechen und zu versuchen, den Exodus der Ärzte nach den Vereinigten Staaten zu erreichen, unser Land des technisch-qualifizierten Personals zu berauben, um unsere Kranken zu betreuen. Und tatsächlich gelang es ihm, eine gewissen Anzahl von Ärzten mitzureißen.
„Sie wußten, daß sie Schaden anrichteten, sie schadeten nicht uns, sondern dem Volk. Uns schmerzte der grausame Schaden, den sie dem Volk mit dieser Politik antaten. Wir kennen die Sehnsucht, die Versessenheit, die die ärmere Bevölkerung in Bezug auf ärztliche Assistenz haben; wie sehr die Bauern die ländliche ärztliche Betreuung danken, die Arzneien, die man ihnen schickt, die Krankenhäuser, die gebaut wurden."
„Einer der Sachen, bei denen man den Einfluß der Revolution gespürt hat, ist das Gesundheitswesen. In unserem Land gab es nur 9000 Betten in Staatlichen Krankenhäusern."
„Jedermann weiß, wie man früher die Kranken in den Krankenhäusern behandelte, sie mußten oft auf den Fußboden schlafen; der Grad der Armut, des Schreckens, der in vielen Krankenhäusern herrschte".
„Jedermann weiß, daß in unserer ländlichen Gebieten niemals ein Arzt ging; daß die Landbevölkerung praktisch verlassen war, daß ein Bauer, um einen Arzt zu konsultieren, vorerst ein Ferkel, ein halbes Dutzend Hühner, oder irgend etwas verkaufen mußte.
„Als unser Volk keine medizinische Betreuung hatte, sorgten sie sich nicht darum, die Ärzte nach den Vereinigten Staaten mit zu nehmen, das war ihnen gleichgültig. Als in unserem Land ein außergewöhnliches Programm zur medizinischen Betreuung begann, daß das dem Gesundheitswesen zugewiesene Budget von 21 Millionen auf 103 Millionen Peso erhöhen, ja da begannen sie sich zu sorgen, um zu versuchen, unser Volk der Ärzte zu berauben."
„Natürlich waren die Ärzte die sie mitnahmen, weder Lämmer noch Heilige, das ist klar.
„Die Studenten- besonders die des übrigen Teils des Landes- mußten riesige Schwierigkeiten überwinden, um Arzt zu werden und danach fanden sie nirgends eine Anstellung. Die Ärzte akkumulierten sich in der Hauptstadt. Der Arzt, der gerade seinen Abschluß gemacht hatte und dem man im Rathaus, in einem Krankenhaus eine geringfügige Anstellung gab, konnte sich sehr glücklich schätzen, und man bezahlte ihm 100 Peso oder 120, irgend etwas.
„Wenn ein Arzt in der Klassengesellschaft die wir hatten, in der Ausbeutergesellschaft in der wir lebten, sich in einem erfahrenen Spezialisten verwandelte und berühmt wurde, dann konnte das Volk nicht mehr mit diesem Arzt rechnen, nur in Ausnahmefällen: weil es natürlich immer gewisse Ausnahmen gibt: Da war er schon Arzt der Reichsten. Es war sehr schwierig, für einen einfachen Menschen des Volkes seine Dienste zu erhalten.
„Viele jener Ärzte waren die Ärzte der Besitzer der Zuckerfabriken , der Millionäre, und als die Millionäre gingen, sehnten sie sich nach ihnen und gingen auch.
„Unabhängig davon, daß man viele von den Ärzten, die man dazu verführt hatte, in die Vereinigten Staaten zu gehen, zum Tellerwaschen anstellte, zum Liftbedienen und ähnliche Arbeiten; unabhängig davon, gibt es keine Zweifel, daß die Handlungsweise der Ärzte, die gingen, eine sehr unmoralische war. Das ist ein Verbrechen gegen das Volk, gegen den Kranken, gegen den Unglücklichen, gegen den der leidet."
„Mit wem müssen wir die Probleme lösen? An erster Stelle müssen wir die Probleme mit den guten Ärzten lösen, weil es gerecht ist zu zeigen, daß obwohl es korrupte, herabgewürdigte und käufliche Ärzte gegeben hat, so gab es auch viele, wirklich viele gute Ärzte, gewissenhafte, humane, die ihren Beruf verstehen, wie man ihn verstehen muß.
„Die einen machten den Schwur von Hippokrates und die anderen den Schwur von Heuchlern [Wortspiel im spanischen: Hipócrates= Hipokkrates, hipócritas= Heuchler, Scheinheiliger]. Diejenigen, die den wirklichen Schwur taten und ihre Mission als eine heilige Mission verstanden, die sind nicht weggegangen und werden nie weggehen. Mit diesen müssen wir das Problem lösen.
„Die Menschen, die inmitten einer Gesellschaft der Korruption und des Egoismus rein geblieben sind, können als Samen und als Lehrer dienen."
„Was bedeuten die, die gegangen sind? Mit medizinischen Vokabular ausgedrückt, dasselbe, wie wenn man einen Tumor ausdrückt."
„Die Imperialisten versuchen mit denen, die gegangen sind, Propaganda zu machen. Das entspricht dem, als wenn man mit dem Eiter Propaganda macht, weil die die gegangen sind, der Eiter der kubanischen Gesellschaft sind, als die Revolution diese Gesellschaft ausdrückte."
„Den kleinbürgerlichen, weichen, schwankenden Geist der ersten Zeit, sieht man nirgends."
„Was müssen wir tun? Weiter vorangehen und die Probleme auf immer lösen."
„Was ist es, was vor unserem Volk, vor unseren revolutionären Gefühlen die Abscheu und den Ekel vor den Verrätern und Fahnenflüchtigen kompensiert? Dies: Diese neue Menge, dieses Kontingent, das zu studieren beginnt und die genügend bereinigte Menge der heutigen Studenten."
„Ich kann heute sagen und versichern, daß unser Land heute in der Medizinschule über eine wunderbare Menge guter Studenten, revolutionärer Studenten verfügt."
„Womit können wir jetzt schon rechnen, ab sofort? Mit mehreren Hundert ausgezeichneten Studenten, die Jahr für Jahr ihr Studium beenden und Ärzte werden und dem Land den Beitrag einer neuen Mentalität geben werden , eines neuen Konzepts über die Funktion des Arztes; eine Funktion, die unser Volk in höchster Hochachtung haben muß, genau wir die des Lehrers. Natürlich sind die schlechten Ärzten so etwas wie eine Verschwörung gegen das gute Konzept, das die Bevölkerung über den Arzt haben soll."
„Diese Menge wird ein Beitrag Jahr für Jahr sein und ein standhaftes, sauberes Gewissen von Ärzten, die arbeiten."
„Dieses Kontingent wird einen Geist schaffen, der sich dem egoistischen Geist entgegenstellt, den Resten des egoistischen anpässlichen Geistes; dieser Geist, der dazu neigt, den Studenten zu korrumpieren, sogar den Studenten!"
„Unser Volk kann sicher sein, daß alle Jugendlichen, die in der medizinischen Fakultät studieren, tun dies ganztägig und wir werden Ärzte in großen Mengen ausbilden, viel bessere Ärzte. Und wir verstehen, daß das eine Pflicht ist, die die Revolution dem Volk gegenüber hat."
„Nun gut: Bestand die endgültige Lösung des Problems darin? Nein ! Es gibt z.B. den folgenden Umstand: Die Ärzten häuften sich in Havanna an. Jene Gesellschaft häufte Ärzte in Havanna an, und dann wollten sie nicht gehen. Nach Miami, Ja! In das Sierra-Maestra-Gebirge, Nein! Und viele von jenen zogen es vor, den Weg ins Ausland als den, dem Volk zu dienen."
„Die Probleme konnte man nicht einmal mit den aufgeführten Maßnahmen lösen. Wo ist die wirkliche und endgültige Lösung des Problems? Wo? In Bezug auf die Zukunft, ist die wirkliche endgültige Lösung die massenhafte Ausbildung von Ärzten. Die Revolution hat heute Kräfte und Mittel und hat die Organisation und hat Menschen, Menschen! Das ist das Wichtigste um einen Ärzte-Ausbildungsplan mit der notwendigen Auszahl zu beginnen. Und nicht nur viele, sondern vor allem gute Ärzte; und sie sollen nicht nur gut als Ärzte sein, sondern gut als Männer und als Frauen, als Patrioten und als Revolutionäre!"
„Und wer hat gesagt, daß die Revolution das nicht tun kann? Wir sind bereits dabei, es zu können! Und der beste Beweis ist dieser Akt heute abend?"
„Natürlich um in der Universität, ein Studium aufzunehmen, muß man zumindest Abiturient sein. Was haben wir gemacht? Wir entschlossen uns, sowohl Abiturienten der Wissenschaften (bachelor of Science) als auch der Geisteswissenschaften (bachelor of Arts) als Medizinstudenten anzunehmen, nachdem sie einen kurzen Kurs, der Morgen beginnt, absolvieren."
„Auf Grund dessen", sagte ich den Jugendlichen an jenem Abend vor 40 Jahren, „werden in diesem Institut für Grundlegende Studien ungefähr 800 Studenten aufgenommen und in der Universität Oriente, (vor kurzer Zeit eingeweiht)) 240 Studenten, was insgesamt mehr als 100 sind. Mehr als tausend beginnen zu studieren! Das ist dieses Jahr."
„Aber gleichzeitig beginnen 1300 Studenten der höhere mittlere Reife einen Kurz von 15 Monaten in diesem Institut, welche, zusammen mit denen die das Abitur abschließen, ermöglichen, daß im folgenden Jahr die akademischen Abgänge mitgerechnet, hier oder in der Universität , d.h. hier selbst, 1250 Studenten beginnen."
„Gleichzeitig, beginnen dieses Jahr zumindest 2500 Jugendliche der Mittelschule eine spezielle höhere mittlere Reife von zwei Jahren, um sofort danach in die Medizinschule einzutreten."
„Und danach? Danach wird es schon einen Strom von Medizinstudenten geben: 1000 dieses Jahr, die 1963 zu studieren beginnen; 1250 die 1964 beginnen, 2500 beginnen 1965 und natürlich, da die Revolution nicht umsonst gearbeitet hat, kann sie das tun, weil sie riesige Kontingente von Stipendiaten hat, wo sie die Studenten nach ihrem Berufswunsch und ihren Fähigkeiten aussuchen kann, weil die Revolution ein Bildungswerk von Anfang zu leisten begann. Man muß berücksichtigen, daß es 120 000 Mittelschüler gab als die Revolution die Macht ergrifft und jetzt gibt es ca. 250 000. Das sind Ziffer, das sind Tatsachen und sie sind Ergebnis des eigenen Werks der Revolution. Und jetzt müssen wir Spezialkurse organisieren, aber ab 1965 werden die die Medizin studieren können werden, nicht hier oder in ein anderes Gebäude wie dieses mehr passen. Und das ist die Lösung, die einzige und endgültige Lösung!"
„Nicht nur das, sondern wir können noch etwas tun, obwohl das vor allem symbolischen Charakter hat als etwas anderes, um anderen Länder zu helfen."
„Zum Beispiel haben wir den Fall Algerien, dort war der Großteil der Ärzte Franzosen, und viele sind gegangen. Mit 4 Millionen Einwohnern mehr als wir, einer großen Anzahl von Krankheiten, welche die koloniale Abhängigkeit dort hinterließ, haben sie weniger als ein Drittel der Ärzte zur Verfügung als die, die wir haben. Sie haben eine wirklich tragische Situation auf dem Gebiets des Gesundheitswesens. Und deshalb haben wir heute als wir uns mit den Studenten unterhielten, ihnen gesagt, daß 50 freiwillige Ärzte notwendig sind. Und wir sind dessen sicher, daß diese Freiwilligen nicht fehlen werden. Nur fünfzig, nicht mehr. Und ebenfalls sind wir dessen sicher, daß sich mehr bereit stellen werden als Ausdruck des solidarischen Geistes unseres Volkes gegenüber einem befreundeten Volk, dem es schlechter geht als uns."
„Heute können wir 50 Ärzten schicken; in 8 bzw. 10 Jahren, ich weiß nicht wieviel. Wir werden unseren Brüdervölkern Hilfe anbieten können. Weil wir jedes Jahr mehr Ärzten haben werden und jedes Jahr mehr Studenten in die Medizinschule eintreten werden. Weil die Revolution das Recht hat, zu ernten, was sie gesät hat und sie hat das Recht die Früchte dessen zu ernten, was sie gesät hat."
„Und unser Land wird sehr bald- das können wir mit Stolz verkünden- mehr Ärzte pro Einwohner haben, als jedes andere lateinamerikanische Land; und unsere Universitäten werden wachsen, und die Studenten unserer Universitäten wird man nach Dutzenden und Zehntausenden zählen, und unsere Lehrkörper werden jedes Mal mehr Erfahrung haben. Die Jahre vergehen, und vergehen schnell, und die Anstrengung der Revolution wird man sehen."
„Wir sagen Jahre, aber Jahre, die vergehen werden und uns ermöglichen werden dieses Bild von 40 000 oder 50 000 Universitätsstudenten zu sehen, und von Jugendlichen, die zu Tausenden und Zehntausenden ihren Abschluß machen, weil das die Revolution kann, weil es die Revolution ist, und nur die Revolution, die diese Heldentaten verwirklichen kann; und es ist ein revolutionäres Volk und nur ein revolutionäres Volk, das solche Aufgaben voran bringen kann."
Heute ist ein Tag von innerem Vergnügen, weil die Revolution sich nicht durch das Darlegen von Ideen verwirklicht, sondern indem man sie ausführt; die Revolution ist nicht Theorie, sie ist vor allem Tatsachen. Und das , was die Revolution sich vorgenommen hat, das hat sie erreicht; was die Revolution begonnen hat, das hat sie vorwärts gebracht. Und das ist Ergebnis der Idee, die in Wirklichkeit verwandelt wurde, eines begonnenen Werks, das voran gebracht wird, Grund optimistisch zu sein; Grund, um immer mehr in den Dynamismus einer Revolution zu glauben und in die kreative Fähigkeit unseres Volkes."
„Wir wissen, was das bedeutet, wir wissen, das wir uns damit vor den niederträchtigsten Schlägen des Feindes in dem empfindlichsten Aspekt unseres Volkes verteidigen, wir wissen, daß das Hunderttausende von Kindern bedeutet, die für das Vaterland gerettet werden, das bedeutet Gesundheit für unser Volk, das bedeutet das Anheben des durchschnittlichen Lebensalters für jeden Bürger unseres Vaterlandes, die Schaffung von den Bedingungen nicht nur um die Krankheiten zu bekämpfen, sondern um ihnen vorzubeugen. Weil wir in der Zukunft immer mehr Ärzte und jeden Tag weniger Kranke haben werden."
„Das sind die Tatsachen: Seit sechs Monaten hat es keinen einzigen Fall von Kinderlähmung in unserem Land gegeben; sechs Monate hat keine Mutter, keine Familie den unbeschreiblichen Schmerz erleiden müssen, ihr Kind als Behinderte zu sehen. Es wurden schon hunderte von Kindern gerettet, Hunderte von glücklichen Leben wurden gerettet; das Glück und die Freude von Hunderten von Familien wurde gerettet."
„Erneut greift die Revolution die Krankheiten an, und schickt sich an, Tausende von Leben vor dem Tetanus, der Diphtherie und dem Keuchhusten zu retten, das sind andere Krankheiten, die alle Jahre Tausende von Kindern opfern, und mit der jegliches Kind von jeglicher Familie sich anstecken kann. Wie? Indem sie durch die Schutzimpfungen diesen Krankheitsarten vorbeugt. Und so werden wir Krankheit für Krankheit bekämpfen, so werden wir die Zahl der Epidemien, die Zahl der Toten, die Zahl der Opfer vermindern. So wird dieses große Anliegen erfüllt: Von der therapeutischen zur vorbeugenden Medizin überzugehen."
„Und die Zukunft unseres Volkes muß glänzend sein, glänzend die Gesundheit unseres Volkes, wenn wir einerseits die Krankheiten bekämpfen, ihre Opfer vermindern, gegen sie kämpfen, bis daß sie verschwinden; und andererseits, Kontingente von jungen Schwärmern, welche die Hoffnung des Vaterlandes sind, die Schmiede der Gesundheit unseres Volkes, Lebensretter, in eine Einrichtung wie diese eintreten."
Bis hier die grundlegenden Punkte und das Programm. das ich an jenem Abend behandelte.
Nach 40 Jahren braucht man fast gar nichts zu diesen Ideen hinzu zu fügen, die vor vier Jahrzehnten ausgearbeitet wurden, die am genauesten erfüllt wurden und viele bei weitem übertroffen wurden.
Einige Beispiele:
* 1958 gab es im Land 826 Krankenschwestern und Hilfspersonal zur Krankenpflege.
* Heute gibt es 84 232.
* Auf jede Krankenschwester, die es in 1958 gab, kommen heute 101.
* 1959 hatte das Land 8 bescheidene Krankenpflege-Schulen.
* Heute gibt es 24 polytechnische Schulen des Gesundheitswesens, wo Krankenschwestern ausgebildet werden, 14 polytechnische Schulen des Gesundheitswesens nur für Krankenpflege und zwei Notschulen, insgesamt 40 Ausbildungszentren für Krankenschwestern, die, wenn sie ihr Studium fortsetzen den Universitätstitel einer Diplomkrankenschwester erreichen können.
* Die Kindersterblichkeitsrate betrug 1959 nach Schätzungen 60 auf je Tausend Lebendgeburten. Das Land beendete das Jahr 2001 mit einer Rate von 6,2 pro Tausend Lebendgeborenen. Das bedeutet eine Verminderung von 90 %.
* Wenn die Kindersterblichkeitsrate so geblieben wäre, wie vor der Revolution, 60 pro Tausend Lebendgeborenen, hätten in den vergangenen Jahren 479 830 kubanische Kinder das Leben verloren.
* Die aktuelle Kindersterblichkeitsrate in Lateinamerika und der Karibik ist 6 Mal größer als die von Kuba, das eine der niedrigsten Kennzahlen der Welt hat.
* Die aktuelle Lebenserwartung in den reichsten und am meisten entwickelten Ländern dieser Hemisphäre und von Europa: Kanada 78,5; Vereinigte Staaten 76,5; Frankreich 78,1; Großbritannien 77,2; Deutschland 77,3; Dänemark 75,9. Kuba hat schon 76,15 erreicht. Wie man ersehen kann, ist es auf dem selben Niveau oder sehr nahe an dem Niveau von ihnen, und die Ziffer wird steigen.
* 1958 gab es im Land 6 286 Ärzte. 1962 blieben 3 960. ein Exodus bis zu diesem Datum von 2 326, das später weiter anstieg.
* Im Jahre 1962 blieben 16 Professoren von den 157 Professoren der Medizinischen Fakultät in 1955.
* Heutzutage hat das Land 67 128 Ärzte, das bedeutet, daß es für jede 167 Einwohner einen Arzt gibt, die höchste Kennziffer von Ärzten pro Einwohner auf der Welt.
* In den reichsten Ländern ist diese Kennziffer ein Arzt pro jede 358 Einwohner in den Vereinigten Staaten; pro jede 437 in Kanada; pro jede 330 in Frankreich; pro jede 286 in Deutschland, pro jede 610 in Großbritannien. In Lateinamerika, zum Beispiel, ist sie einer pro jede 538 in Mexiko und einer pro jede 909 in Chile, alles weit entfernt von Kuba.
* Für jeden Arzt, der zwischen 1959 und 1962 das Land verließ, gibt es heute 29 Ärzte.
* Die aktuelle Kapazität der 22 Medizinfakultäten, die das Land hat, beläuft sich auf über 40 tausend Studenten.
* 1997 hatten wir 81 016 Betten, was 7,3 Betten pro Tausend Einwohner bedeutete.
* In dem Maß, in dem die Tätigkeit des Familienarztes und der Familienschwester fortschritten, verminderten sich die Krankenhausaufnahmen und deshalb ist die aktuelle Bettenzahl 70 927, was 61 927 Betten mehr als die 1959 in den staatlichen Krankenhäusern bestehenden entspricht. Die grundlegenden Faktoren, die diese Verminderung beeinflußten beziehen sich auf eine gesündere Bevölkerung und auf den Beginn seit 1984 der häuslichen „Krankenhausaufnahme".
* Von 1999 bis Juli des laufenden Jahres verbrachten 2 071 996 Personen ihren „Krankenhausaufenthalt " zu Hause.
* Von den 267 Krankenhäusern, die das Land hat, befinden sich 62 in ländlichen Gebieten. Die Gesundheitsbetreuung ruht heute in erster Linie auf der Arbeit der ärztlichen Beratungsstellen der Familienärzte.
* 4 158 von ihnen arbeiten heute in ländlichen Gemeinden und 974 in Gemeinden in den Bergen.
* Das Budget des Gesundheitswesens im Jahr 2002 ist 87,3 Mal größer als das von 1958.
* Von Beginn der Revolution bis zum Datum haben 91 Länder Hilfe von Kuba erhalten, mit der Teilnahme von 51 059 Mitarbeitern des Gesundheitswesens.
* Heute unterhält Kuba simultan Kooperation zu 61 Ländern, wo 4 335 Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens arbeiten. Nur durch das Integrale Gesundheitsprogramm, das wegen dem Hurrikan „Mitch" entstand, der Zentralamerika geißelte und die Region Zehntausende Leben kostete, leistet Kuba heute 21 Ländern medizinische Hilfe, mit der Teilnahme von 2 878 Ärzten und Technikern des Gesundheitswesens.
* In der Lateinamerikanischen Medizinschule studieren mehr als 6 000 Jugendliche, die im wesentlichen aus Lateinamerika stammen und von Kuba Stipendien erhalten. In anderen Zentren studieren Hunderte von Jugendlichen aus Afrika, Haiti und anderen Ländern der Karibik.
* Im Institut für Grundlagen- und präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón" studierten 46 463 Studenten im Zeitraum von 1962 bis zum Jahre 2001. Obwohl die größte Mehrheit Kubaner waren, haben Studenten aus 55 Ländern in ihren Aulas und Hörsälen gelernt.
* Dieselbe hat 1 110 Mitarbeiter, von denen 202 Professoren sind und 32 sind Forscher.
* Es gibt zwei Verdienstreiche Professoren, 11 Beratende Professoren , 31 Doktoren in Wissenschaften, was 17 % des Lehrkörpers entspricht.
* 74 Mitglieder seines Kollektivs haben internationalistische Missionen erfüllt.
1981 verbreitete sich eine brutale und unerwartete Epidemie des Blutsturz- Dengue- Fiebers über das ganze Land, verursacht durch den Virus 2, den man vorher nicht kannte. Es befiel 344 203 Bürger und kostete das Leben von 158 Personen, davon 101 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 4 Jahren, was eine harte und strenge Probe für das kubanische Sanitätssystem darstellte. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Zahl der Ärzte auf 16 210, viermal weniger als heute, aber sie war schon vier Mal größer als die Zahl der Ärzte, die wir 1962 zur Verfügung hatten.
Mit bedeutendem Aufwand und einer übermenschlichen Anstrengung wurde die Epidemie besiegt, die Anzahl der Erreger auf unbedeutende Ziffern reduziert und der Virus aus dem nationalen Territorium beseitigt. Die Tatsache, als noch eine Herausforderung, vervielfachte die Anstrengungen der Revolution auf dem Gebiet des Gesundheitswesens. Das war, als man beschloß 15 neue Medizinfakultäten zu schaffen, außer den bestehenden, um zumindest eine pro Provinz, die sich nach der neuen politischen und Verwaltungsaufgliederung auf 14 erhöht hatten, zur Verfügung stehen zu haben. In der Hauptstadt und in Santiago de Cuba ist beträgt die Zahl der Fakultäten insgesamt mehr als sechs. Es wurden neue fortschrittliche Techniken eingeführt, neue Dienstleistungen geschaffen, neue Krankenhäuser gebaut und viele der vorhandenen erweitert. Die wissenschaftlichen Forschungszentren, verschiedene von ihnen mit dem Gesundheitswesen verbunden, erhielten besondere Impulse.
So war es, wie das Land sich in eine wirkliche medizinische Macht zu verwandeln begann. Dutzende von Maßnahmen wurden ergriffen; wirklich revolutionäre Ideen entstanden, unter ihnen die Einführung des Familienarztes in Städten, auf dem Land und in den Bergen des ganzen Landes, die ein Gesundheitswesen ohne Präzedenzfall und einzig auf der Welt hervorbrachten.
Es ereignet sich der Zusammenbruch der Sowjetunion und der sozialistischen Länder Europas. Wir stiegen voll, und das plötzlich, in die Spezialperiode ein. Das Volk war in der Lage, die bewundernswerte Heldentat zu überleben zu verwirklichen, aber solche Umstände verursachten bemerkenswerten Schaden an dem Fortschritt der Gesundheitsprogramme, die in vollem Gange waren. Nachweis ihres Ungestüms war es, daß während der Spezialperiode mehr als 30 Tausend Ärzte ihren Abschluß machten, fast so viele, wie zu Beginn dieser Periode schon vorhanden waren.
Objektive und subjektive Faktoren trugen dazu bei, Schwierigkeiten in den Dienstleistungen des Gesundheitswesens zu schaffen und zu verschärfen. Gegenüber den heldenhaften Anstrengungen von einer Großzahl von unseren Wissenschaftlern, Ärzten, Technikern und Mitarbeitern des Sektors, verursachten fehlerhafte Entscheidungen, bürokratische Normen und absurde Arbeitsschemen bedeutenden Schaden, der scheinbar nur durch das kritische Fehlen von materiellen Mitteln und die Schwierigkeiten, die uns die neue Situation brachte, verbunden mit der wissentlichen und opportunistischen Verschärfung der Blockade und des Wirtschaftskrieges seitens der Regierungen der Vereinigten Staaten, verursacht worden war.
Von den Programmen war es das des Familienarztes, das am besten das Gewicht der Dummheiten aushielt, ohne Zweifel das vielversprechendste von allen. Alte Vorurteile und Unverständnisse einer Anzahl von Fachleuten und Autoritäten des Sektors verbunden mit Maßnahmen, die Überheblichkeit, Mittelmäßigkeit und inkorrekte Leitungsmethoden widerspiegelten, konnten vieles von den besten Sachen vernichten, was die kubanische Medizin mit Ehre gehäuft hatte.
Die Betreuung und die Maßnahmen, die von unserer Parteiführung gegenüber den Schwierigkeiten und Problemen, die inmitten der durch die Materialmangel hervorgerufenen Verwirrung entstanden, getroffen wurden, verhinderten einen größeren Schaden.
Inmitten der Ideenschlacht, die wir ausfechten, wurde immer mehr die Notwendigkeit sichtbar, Situationen zu überwinden, die falsche Methoden und Leitungsgewohnheiten verursachten und sogar in bestimmten Fällen merkantilistische Laster, die in den von der Revolution geschaffenen Dienstleistungen des Gesundheitswesens unzuläßlich sind.
Solche Tatsachen erforderten Änderungen in der Leitung des Sektors, neue Konzepte und Ideen, angepaßt an die großartigen erreichten Fortschritte und die gesammelte Erfahrung seit jenen ruhmreichen und schwierigen Tagen, als vor vierzig Jahren dieses historische Institut eingeweiht wurde.
In der neu begonnenen Etappe zeigen folgende Sachen die riesige durch unser Volk, seine Mitarbeiter des Gesundheitswesens und unsere medizinischen Wissenschaften erreichte Macht und werden es weiterhin kundtun: Der riesige Schatz der entstandenen menschlichen Ressourcen und der traditionelle Opfergeist und das Heldentum. das von unseren Fachkräften, Technikern und Mitarbeitern des Gesundheitswesens bewiesen wurde; die außerordentlichen Dienstleistungen, die sie innerhalb und außerhalb von Kuba leisten; die neuen Mittel und Schritte, die in der Arzneimittel- Produktion getan wurden; die niederschmetternde Offensive, die in 70 Tagen, in den ersten Monaten dieses Jahres, Schluß mit der perfiden Anwesenheit des letzten Dengue- Fieber – Krankheitsherdes machte; der solide Schutz vor der Gefahr des wachsenden Kontakts zu Reisenden, die aus Gebieten kommen, wo die Krankheit endemisch ist, und vor der Bedrohung durch neue und alte Krankheiten, die latent sind.
Die Anstrengung, um die Vortrefflichkeit in unserer Gesundheitsbetreuung zu erreichen, wird groß und tiefgreifend sein. Die Tragweite der neuen Gesundheitsideen und -projekte für die Sicherheit und das Wohlergehen unseres Volkes wurde weder innerhalb noch außerhalb unseres Landes erträumt. Die schon begonnenen Gesundheitsprogramme werden keinen Moment unterbrochen, obwohl sie komplexer sind und mehr Zeit und Mittel als die Bildungsprogramme erfordern, die heute schon zu den Gipfeln emporsteigen.
Wenn wir schweigsam arbeiten und ohne Tendenzen zu schrillen Versprechungen und Publizitätsausschreitungen zuzulassen, kann nichts den Sieg verhindern, wie nichts es bis heute verhindern konnte.
Es lebe der Sozialismus!
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
Montag, 16. September 2002
Fidel Castro Ruz anläßlich des offiziellen Beginns des Schuljahres 2002-2003 auf dem Platz der Revolution, am 16. September 2002
Ausübende und Studierende des Lehrberufes;
Bauarbeiter und freiwillige Konstruktionshelfer;
Funktionäre der Partei, des Jugendverbandes und der Massenorganisationen, die an der Heldentat der Konstruktion von 779 Schulen beteiligt waren;
Vorgesetzte der Unternehmen und Staatsorgane, die zum Gelingen dieses großen Werkes beitrugen!
Am heutigen 16. September erfolgt, wie vorgesehen, der offizielle Beginn des Schuljahres, und mit aller Kraft ergeht der Aufruf zur unbedingten und vollständigen Realisierung der noch nie dagewesenen Reform im Bildungswesen, an der wir arbeiten. Mehr als eine elementare Pflicht von Humanität und sozialer Gerechtigkeit ist dies für unser Volk auch ein Gebot unseres Heute und unseres Morgen. Aus unserem Erfolg können viele andere Völker der Welt Nutzen ziehen.
Der Kampf für die nationale Befreiung brachte die Beseitigung des Analphabetentums, brachte Lehrer und Schulen in alle Ecken des Landes, die Umwandlung des Bildungswesens und seines Inhalts, die umfassende Gestaltung von Bildung und Erziehung, die Schaffung und Entwicklung von technisch-beruflichen Unterrichtsstunden, eine Vervielfachung und Schaffung von Universitäten im gesamten Land, die Einrichtung von Sonderschulen für Zehntausende Kinder und Heranwachsende; gab allen Kindern die Möglichkeit einer Ausbildung in der unteren sowie der oberen Gymnasialstufe durch Immatrikulation Tausender Schüler in Internatsschulen sowie durch andere Bildungsprogramme, die in einer zeitlichen Kürze erfüllt wurden, wie es nirgendwo der Fall gewesen ist.
Neuartige Methoden kamen in jeder einzelnen Etappe zur Anwendung, um Schwierigkeiten und Hindernisse zu meistern, die unüberwindbar schienen inmitten der unaufhörlichen vom Ausland aus betriebenen subversiven und Aggressionstätigkeit, einer harten und erbarmungslosen Wirtschaftsblockade und den Versuchen einer Isolierung aus technischem und wissenschaftlichem Gebiet, was alles seit mehr als vier Jahrzehnten andauert.
Tausende Schulen aller Art wurden errichtet und ausgestattet. Hunderttausende Lehrer und Dozenten wurden ausgebildet. Nicht vernachlässigt dabei wurde die Ausbildung von Kadern für die Verteidigung des Vaterlandes und der Revolution. Aus den Kadettenschulen und Militärakademien unserer Revolutionären Streitkräfte und des Innenministeriums gingen Zehntausende Offiziere höheren Ausbildungsgrades hervor, die ihren erprobten patriotischen Geist, ihren Internationalismus und Mut in den heldenhaften und siegreichen Einsätzen im In- und Ausland unter Beweis stellten.
Es ist ein großartiges Werk, das seit dem 1. Januar 1959 in Bildung und Erziehung geleistet worden ist. Das zeigt sich an der Tatsache, daß die Revolution für jeden damaligen Abgänger der sechsten Klasse – ihre Anzahl betrug kaum mehr als 400 000 – zwei Hochschulabsolventen oder Intellektuelle ausgebildet hat.
Die zahlreichen heute in Hunderten von Forschungszentren und –einrichtungen tätigen Wissenschaftler sind ein Beweis für die erzielten Fortschritte. Daher sprechen manche von der ersten und der zweiten Revolution im Bildungswesen, die der gegenwärtigen Etappe vorausgingen.
Ehre und Ruhm jenen Frauen und Männern, die diese Heldentaten vollbrachten! Ohne das von der Revolution geschaffene enorme Humankapital könnten wir von der gegenwärtig in Kuba gekämpften großen Revolution des Bildungswesens, deren Bedeutung grenzüberschreitend sein wird, nicht einmal träumen.
Die Ausgangsbasis für unser Handeln bis heute waren die allgemein anerkannten Auffassungen und Methoden, deren Wiege in den Elitegesellschaften der reichsten und industrialisiertesten kapitalistischen Länder stand. Zweifelsohne hat die Revolution eigene Lösungen eingebracht, die dem Ziel entsprachen, die Bildung zu vermaßen und allen Bürgern, besonders den Kindern und Heranwachsenden, zugänglich zu machen.
Heute geht es nun darum, auf der Basis von völlig neuen Ideen und Auffassungen das vollbrachte Werk zu vervollkommnen. Heute bezwecken wir immer mehr ein Bildungswesen, wie es nach unserem Dafürhalten zu sein hat und sein wird mit Gleichheit, umfassender Gerechtigkeit, Selbstachtung und Beachtung der moralischen und gesellschaftlichen Bedürfnisse der Bürger in einem Modell von Gesellschaft, dessen Schaffung sich das kubanische Volk zum Ziel gesetzt hat.
Ziele dieser Art zu erreichen, wird eine kapitalistische Gesellschaft niemals in der Lage sein. Jener Gesellschaft – welche Technologie und Reichtümer sie auch haben mag – mangelt es an der dafür erforderlichen Dosis Humanismus und Solidarität, und ihre Kennziffern des Bildungswesens und der Kultur werden immer weiter hinter denen Kubas zurückbleiben. Viele dieser Indikatoren beweisen dies bereits und sind unwiderlegbar.
Volles Bewußtsein der Notwendigkeit einer tiefgreifenden Revolution im Bildungswesen in unserem Land erlangten wir seit dem Beginn der Schlacht der Ideen vor fast drei Jahren, als wir uns gezwungen sahen, das ganze Volk mobil zu machen und die Weltöffentlichkeit, ja sogar die US-amerikanische Öffentlichkeit um Unterstützung im Kampf gegen die unmenschliche kolossale Ungerechtigkeit zu bitten, die an einem einfachen, fleißigen, ehrbaren und würdigen kubanischen Vater begangen wurde, indem ihm sein fünfjähriger Sohn entrissen wurde. Dieser war Opfer einer Tragödie geworden, wie es bei so vielen anderen Tragödien der Fall ist, die verschuldet werden durch ein mörderisches Gesetz zur Förderung illegaler Auswanderungen und Destabilisieren des Landes, das seit mehr als 35 Jahren in Kraft ist.
Die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen an den Demonstrationen und Offenen Tribünen (Kundgebungen), ihre ergreifende Redegabe, ihre Gefühle der Solidarität und des Patriotismus, ein Ergebnis des uneigennützigen Mühens von Lehrern und Dozenten in enger Zusammenarbeit mit den Eltern hatte viel zu tun mit dem Interesse und der Aufmerksamkeit, mit der die durch die Spezialperiode entstandenen Probleme und Schwierigkeiten angegangen wurden, das Mangeln an Büchern, Heften und sonstigem Unterrichtsmaterial, sowie Probleme jeglicher Art, die die wunderbare Ausbildung, die unseren Kindern, den Heranwachsenden und Jugendlichen dank der Bildungsprogramme der Revolution zuteil geworden war, beeinträchtigen konnten.
Uns war bekannt, daß unter allen lateinamerikanischen Ländern Kuba mit großem Abstand den ersten Platz einnahm. Seine Kinder besaßen in den wesentlichen Fächern der Grundausbildung fast doppelt so hohe Kenntnisse: Muttersprache und Mathematik. Das wurde von den internationalen Organen anerkannt. Auf der Suche nach Daten und bei Überlegungen in den täglichen Versammlungen, an denen neben den Funktionären der Partei, des Jugendverbandes und der Massenorganisationen auch Vertreter und Leiter der Pioniere und der Schüler der unteren und der oberen Gymnasialstufe teilnahmen, zogen wir Schlußfolgerungen und prüften wir recht genau die existierenden Lücken, Probleme, Schwierigkeiten und Mängel, die trotz der außerordentlichen erzielten Erfolge unser Bildungssystem beeinträchtigten und damit auch die Resultate, die eine Gesellschaft wie die unsere in allen Aspekten erreichen sollte und auch konnte, die ihre höchsten und angestrebten Ziele darstellen.
Aus unterschiedlichen Gründen sank beispielsweise die Anzahl der Immatrikulationsbewerber an den pädagogischen Hochschulen für die Ausbildung als Grundschullehrer. In der Hauptstadt gab es Hunderte von Klassenräumen, in denen mehr als 40 Schüler lernten. Der Durchschnitt betrug 37 Schüler pro Klassenraum. Die Studienzeit des großen Teils der erfahrenen Lehrkräfte lag 15 bis 30 Jahre zurück. So würden die Schulen eines Tages plötzlich ohne hochqualifizierte und erfahrene Lehrkräfte dastehen. In den Mittelschulen herrschte wachsender Mangel an Fachlehrern für elf, zwölf und dreizehn Fächern pro Klasse. Es gab nur halbtägigen Unterricht für viele Schüler, inhaltliche Kürzungen des zu unterrichtenden Stoffes. Dabei nenne ich hier nur einige Schwierigkeiten, andere bereits Erwähnte will ich nicht wiederholen.
Präsent waren objektive, doch auch subjektive Faktoren. Doch der Kern war die Notwendigkeit, sich über alte Auffassungen hinwegzusetzen.
Die in aller Welt allgemein zu verzeichnende Katastrophe in den Mittelschulen durfte uns nicht zum Trost gereichen.
In der Schlacht der Ideen kamen bei uns tagtäglich neue Ideen auf. Jede einzelne brachte wieder andere hervor. Viele standen im Zusammenhang mit der Bildung und Erziehung. Dabei ging es nicht mehr nur um die Schulbildung, sondern auch um die Bildung und Erziehung des ganzen Volkes auf wirtschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet. Im Verlauf der Ereignisse wurden Maßnahmen über Maßnahmen getroffen. Jede neue Idee wurde vorher geprüft und unter realen Bedingungen getestet. Wir durften weder Zeit verlieren, noch die Dinge auf den Nimmerleinstag verschieben. Die Mittel waren knapp. Es mußten gangbare Lösungen gefunden werden. Auf Zeitungspapier gedrucktes Unterrichtsmaterial der Universität für Alle, wertvolle literarische Werke oder der Inhalt der besonders bedeutsamen Podiumsgespräche wurden aus dem Mangel an Mitteln für den Buchdruck geboren. Mit einem Dollar konnte im Vergleich zu dem, was ein Buch in jedwedem Buchhandel der Welt kostet, mindestens 150 mal mehr Lehrmittel gedruckt werden.
Vielleicht war das Bedeutsamste die Idee, die Medien und audiovisuellen Geräte und Computer zur Unterrichtung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Schulen und in den Heimen zu nutzen. Allgemeine Verbreitung fand der Einsatz des Fernsehens und der Videotechnik als äußerst wirkungsvolle audiovisuelle Mittel in der Grund- und Mittelschulbildung. Heute steht in jedem Klassenraum des Landes ein Fernsehgerät – insgesamt sind es 81 169 – und pro hundert Schüler ein Videogerät. Im vergangenen Schuljahr wurden 44 790 Computer installiert und mehr als 12 000 Junglehrer ausgebildet zur Unterrichtung dieser Disziplin nicht nur an Universitäten und Hochschulen, sondern beginnend in den Vorschulklassen, wo man interessante Erfahrungen hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit der Kinder machen konnte, bis zur zwölften Klasse.
Die Anzahl der Landschulen, die zu diesem Zweck mit Solarzellen elektrifiziert wurden, beträgt 2320. Es ist dies die Gesamtheit aller Schulen, die bislang von der Stromversorgung ausgeschlossen waren.
Von ebenfalls enormer Bedeutung wird sich die Idee erweisen, die Hochschulbildung auf jeden Winkel des Landes auszudehnen – als eine Notwendigkeit, ausgehend von den Tausenden in Intensivlehrgängen ausgebildeten Lehrern und Dozenten, den Sozialarbeitern, den Ausbildern in Kunstfächern, den in Qualifizierungskursen der Oberstufe ausgebildeten Arbeitern und Technikern, den Schülern der Programme der integralen Formung der Jugendlichen sowie anderer Entwicklungsprogramme, wobei bei vielen von ihnen die Ausbildung von ihrem Arbeitsplatz und Wohnort mit einem Hochschulstudium fortzusetzen ist.
Die Dutzende von Beispielen, die es dafür gibt, können unmöglich alle aufgezählt werden. Vielen der hier Anwesenden ist bekannt, wie zahlreiche dieser Programme begonnen wurden und wie sie verliefen. Die Arbeit war eine intensive und die Ergebnisse ermutigend.
Eine erste Schlußfolgerung aus dem, was wir erreicht haben, ist, daß die geleistete Anstrengung unbedingt fortzusetzen und zu vervollkommnen ist. Man könnte fast sagen, daß wir gerade erst begonnen haben.
Recht kurzgefaßt werde ich einige Zahlen nennen:
Die Aufwendungen für das Bildungswesen im Jahr 2002, einschließlich getätigter Investitionen, werden mit 3,121 Milliarden Peso berechnet. Das bedeutet 11,4 % des Bruttoinlandsproduktes. Bei dieser Kennziffer lagen wir stets über den anderen Ländern unserer Erdhälfte.
In den Bildungseinrichtungen lernen 2 623 300 Schüler. Davon sind 423 277 Internatsschüler, 635 739 Ganztagsschüler mit Schulspeisung und 1 564 284 Ganztagsschüler ohne Schulspeisung.
Vorschulerziehung und Grundschule: 995 581
Untere Gymnasialstufe (Mittelschule): 502 533
Obere Gymnasialstufe (Oberschule): 161 017
Sonderschule: 55 668
Fach- und Berufsschule (mit der in Intensivkursen erfolgten Ausbildung der Notlehrkräfte, der Ausbilder in Kunstfächern, der Lehrer für Körperkultur und Sport, der Kunstschulen und anderer: 606 653;
Über verschiedene Wege und Modalitäten studieren bereits 201 257 Studenten in den Hochschulen,
Schulen der integralen Formung für junge Menschen zwischen 17 und 30 Jahren, die ohne Beschäftigung waren, und heute studieren oder sich weiterbilden können mit einer finanziellen Hilfe des Staates je nach Schulbildung: 100 591;
In den kommenden Wochen werden Schulen für mindestens 90 000 Arbeiter des Zuckersektors eröffnet. In den Arbeitsstellen jenes Bereiches wird es Kürzungen geben aufgrund der in dieser Industrie vorzunehmenden Umstrukturierung, verursacht durch niedrige und Schleuderpreise dieser Ware auf dem Weltmarkt, wodurch dem Land ein hoher Nettoverlust in konvertierbarer Währung entstand. Sie werden entsprechend ihres bezogenen Gehalts anständig bezahlt und gleichzeitig erhalten sie umfangreiche und berufliche Kenntnissen, die ihre Selbstachtung erhöhen, was wiederum sowohl für die Berufstätigen als auch für das Land vom großen Nutzen sein wird. Zum ersten Mal in der Geschichte wird das Lernen bzw. Studieren als Job geschaffen.
Gesamtzahl der ausübenden Lehrer und Dozenten, die dem Land für die Durchführung solcher Bildungsprogramme zur Verfügung stehenden: 222 286;
Gesamtzahl der im Bildungsbereich als Lehrkräfte und anderes Personal Beschäftigten: 433 200;
Gesamtzahl der Einrichtungen für Bildung und Erziehung: 13 343;
Im Verlauf der letzten 18 Monaten wurden landesweit 4 453 neu Klassenräume für mehr als 90 000 Schüler geschaffen. In der Hauptstadt wurde der für die Grundschule zum Ziel gestellte Idealfall von 20 oder weniger Schülern pro Lehrer und Klassenraum bereits erreicht. In den anderen Provinzen wurde in den meisten Grundschulen das Ziel der 20 oder weniger Schüler pro Lehrer und Klassenraum erreicht. Einige überschreiten die Anzahl an Schülern pro Klassenraum, wobei deren Betreuung dann durch zwei Lehrer erfolgt. Es verbleiben in Kuba nur noch 19 000 Grundschüler, das sind 2,6 % der Gesamteinschulung, denen diese günstigen Lehrbedingungen noch nicht zugute kommen, was jedoch im Verlaufe dieses Schuljahres verbessert werden wird.
Unsere größte Herausforderung heute liegt in der Mittelschulenbildung In der Hauptstadt der Republik beispielsweise verfügen die 167 existierenden Schulen dieser Bildungsstufe für eine Anzahl von 89 900 Schülern nur über 1 657 Klassenräume unterschiedlicher Kapazität, die zwischen 30, 35, 40 und 50 Schülern pro Klassenzimmer variiert. Aus diesem räumlichen Grunde können etwa 35 000 Schüler nur halbtags – entweder vormittags oder nachmittags – unterrichtet werden.
Der Weggang von ca. 50 000 Schülern zur Mittagszeit, um zu Hause oder anderswo zu Mittag zu essen und von denen dann ein Teil nicht zu den geplanten schulischen oder außerschulischen, einige davon fakultativ, Aktivitäten in die Schule zurückkehrt und das Fehlen von Ganztagsunterricht für Tausende von ihnen trägt dazu bei, daß man viele Schüler dieser Stufe während der Unterrichtszeit auf den Straßen antreffen kann. In den Mittelschulen der Hauptstadt werden fast 1 200 Klassenräume für je 30 Schüler, Maßnahmen zur Lösung des Problems des Mittagessens, Vervollkommnung der Aktivitätengestaltung, eine verbesserte Disziplin seitens der Schüler sowie höhere Anforderungen an sie seitens der Lehrkräfte und Angehörigen benötigt, um diese Schwierigkeiten zu überwinden.
Dank der Bereitschaft von fast allen Lehrkräften dieser Bildungsstufe, die heute entschieden sind, zwei oder mehrere Fächer zu unterrichten und den Bemühungen der Tausenden integraler Notlehrer die gegenwärtig ausgebildet werden und mit der optimalen Nutzung der modernen audiovisuellen Mitteln, werden die Jugendlichen in dieser wichtigen Etappe ihres Lebens die Kenntnissen vervielfältigen, die sie erwerben sollen und können.
In den anderen Provinzen gibt es ähnliche Schwierigkeiten in dieser Bildungsstufe aber die mit entscheidenden und fleißigen Bemühungen überwinden werden.
Warum ist Kuba dazu berufen, im Bildungswesen weltweit einen der oberen Plätze einzunehmen? Ein Vergleich mit den lateinamerikanischen und den übrigen Ländern der Dritten Welt kann bereits nicht mehr angestellt werden.
Prüfen wir nun die uns auf verschiedenen Wegen zugehenden Daten zum Zustand des Bildungswesens in den Industrieländern und vergleichen wir sie mit denen unseres Landes.
Prozentsatz der Einschulung
Kuba: 100%, Spanien: 100%, Frankreich: 100%, Holland: 100%, Italien: 100%, Japan: 100%, Norwegen: 100, Portugal: 100, Schweden: 100, Dänemark: 99, Vereinigtes Königreich: 99%, Finnland: 98%, Kanada: 95%, Vereinigte Staaten: 95%, Irland: 92%, Deutschland: 86%.
Quellen: UNESCO und Euridice
Prozentsatz der Schüler mit Abschluß der 5. Klasse
Kuba: 100%; Deutschland: 100%; Dänemark: 100%; Finnland: 100%; Japan 100%; Norwegen: 100%; Kanada: 99%; Vereinigte Staaten: 99%; Frankreich: 99%; Italien: 99%; Spanien: 98%; Schweden: 98%; Irland: 97%; Portugal: 97%.
Quelle: UNICEF, UNESCO
Ergebnisse im Mathematikunterricht
Dritte Klasse: Kuba: 78.2, Kanada: 54.4, England: 40.2, Island: 34.1, Irland: 53.7, Japan: 77.4, Norwegen: 31.6, Portugal: 45.4, Schottland: 44, Vereinigte Staaten: 54.6, Holland: 59.6.
Vierte Klasse: Kuba: 81.6, Kanada: 70.4, England: 53.2, Island: 56.9, Irland: 71.3,
Japan: 86.7, Norwegen: 63.7, Portugal: 60.7, Schottland: 62.4, Vereinigte Staaten 70.3, Holland: 83.4.
Unsere Ergebnisse der dritten Klasse liegen über denen aller anderen Länder.
In der vierten Klasse werden wir nur von Japan und Holland überflügelt.
Quelle: OECD und UNESCO
Existierende Fernsehkanäle für Lehrsendungen
Kanada: ja; Japan: ja; Dänemark: nein; Spanien: nein; Vereinigte Staaten: nein;
Finnland: nein; Frankreich: nein; Irland: nein; Norwegen: nein; Niederlande: nein;
Portugal: nein; Vereinigtes Königreich: nein; Schweden: nein.
Quelle: öffentliche Angaben
Kuba besitzt etwas mehr als einen Fernsehkanal für Lehrsendungen, der sich in
voller Entwicklung befindet und genutzt wird, doch täglich werden zehn bis zwölf
Stunden Lehrstoff über die beiden Fernsehkanäle des Landes gesendet. Der
zusätzliche Kanal strahlt für die Hauptstadt der Republik aus sowie für einen großen
Teil der Provinzen Havanna und Santiago de Cuba. Er wird noch vor Ende dieses
Schuljahres sämtliche Provinzhauptstädte und größeren Städte des Landes
erreichen sowie einen großen Teil der ländlichen Gebiete. Als Bestandteil eines mit
allen Bildungsstufen und –arten des Landes organisch verbundenen Systems wird er
über viel längere Sendezeiten verfügen.
Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das etwas Ähnliches aufzuweisen hätte.
Quelle: öffentliche Angaben
Fernsehgeräte in allen Klassenräumen
Kuba: ja; Deutschland: nein; Kanada: nein; Dänemark: nein; Vereinigte Staaten:
nein; Finnland: nein; Frankreich: nein; Irland: nein; Italien: nein; Japan: nein;
Norwegen: nein; Niederlande: nein; Portugal: nein; Vereinigtes Königreich: nein;
Schweden nein.
Es geht hier um die Vorzüge einer flächendeckenden Unterrichtsmethode, die nur in
unserem Land zu finden ist.
Quelle: öffentliche Angaben
Lehrkräfte pro Einwohner
Kuba: 1/42.23; Dänemark: 1/53.6; Portugal: 1/ 54.7; Schweden: 1/55.4;
Frankreich: 1/62.7; Irland: 1/ 64.6; Kanada: 1/66; Vereinigte Staaten: 1/67.7;
Spanien: 1/68.5; Niederlande: 1/69.6; Japan: 1/77.8; Deutschland: 1/78.7;
Finnland: 1/79.2; Italien: 1/83.5; Vereinigtes Königreich: 1/83.95.
Quelle: UNESCO
Maximale Schülerzahl pro Klassenraum in der Grundschulerziehung
Kuba: 20; Kanada: 25; Spanien: 25; Norwegen: 25; Vereinigtes Königreich: 25; Dänemark: 28; Deutschland: 30; Vereinigte Staaten: 30; Finnland: 30; Frankreich: 30; Japan: 30; Portugal: 30.
In Deutschland und den Vereinigten Staaten gibt es keine für das Land einheitliche Kennziffer. Diese ist zwischen den einzelnen Bundesländern bzw. Staaten unterschiedlich.
Quelle: öffentliche Angaben
Wie ersichtlich ist, haben wir bei den meisten der Hauptkennziffern des Bildungswesens die am weitesten entwickelten Industrieländer bereits ziemlich weit überflügelt. Fast ohne uns dessen bewußt zu werden, haben wir sie überholt. Auf der Basis ihres kapitalistischen Modells von Wirtschaft und Gesellschaft besteht für sie nicht die geringste Möglichkeit, uns zu übertrumpfen. In dem Maße, wie die gegenwärtigen Projekte heranreifen und wir die Mängel und Schwierigkeiten beseitigen, werden wir diesen Vorteil weiter ausbauen.
Diese Kennziffern des Bildungswesens werden dann eine Erweiterung erfahren durch die Anstrengungen Zehntausender Kunsterzieher, deren eigene Ausbildung bereits begonnen hat; durch die Explosion in allen Zweigen dieser künstlerischen Aktivität und im intellektuellen Bereich sowie durch das beschleunigten Voranschreiten unseres Volkes in Richtung einer integralen Allgemeinbildung.
Es sind dies keine Träume noch ein Phantasieren. Dies alles beginnt, spürbare Realität zu werden. Dafür zu kämpfen, ist wohl der Mühe wert.
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
Bauarbeiter und freiwillige Konstruktionshelfer;
Funktionäre der Partei, des Jugendverbandes und der Massenorganisationen, die an der Heldentat der Konstruktion von 779 Schulen beteiligt waren;
Vorgesetzte der Unternehmen und Staatsorgane, die zum Gelingen dieses großen Werkes beitrugen!
Am heutigen 16. September erfolgt, wie vorgesehen, der offizielle Beginn des Schuljahres, und mit aller Kraft ergeht der Aufruf zur unbedingten und vollständigen Realisierung der noch nie dagewesenen Reform im Bildungswesen, an der wir arbeiten. Mehr als eine elementare Pflicht von Humanität und sozialer Gerechtigkeit ist dies für unser Volk auch ein Gebot unseres Heute und unseres Morgen. Aus unserem Erfolg können viele andere Völker der Welt Nutzen ziehen.
Der Kampf für die nationale Befreiung brachte die Beseitigung des Analphabetentums, brachte Lehrer und Schulen in alle Ecken des Landes, die Umwandlung des Bildungswesens und seines Inhalts, die umfassende Gestaltung von Bildung und Erziehung, die Schaffung und Entwicklung von technisch-beruflichen Unterrichtsstunden, eine Vervielfachung und Schaffung von Universitäten im gesamten Land, die Einrichtung von Sonderschulen für Zehntausende Kinder und Heranwachsende; gab allen Kindern die Möglichkeit einer Ausbildung in der unteren sowie der oberen Gymnasialstufe durch Immatrikulation Tausender Schüler in Internatsschulen sowie durch andere Bildungsprogramme, die in einer zeitlichen Kürze erfüllt wurden, wie es nirgendwo der Fall gewesen ist.
Neuartige Methoden kamen in jeder einzelnen Etappe zur Anwendung, um Schwierigkeiten und Hindernisse zu meistern, die unüberwindbar schienen inmitten der unaufhörlichen vom Ausland aus betriebenen subversiven und Aggressionstätigkeit, einer harten und erbarmungslosen Wirtschaftsblockade und den Versuchen einer Isolierung aus technischem und wissenschaftlichem Gebiet, was alles seit mehr als vier Jahrzehnten andauert.
Tausende Schulen aller Art wurden errichtet und ausgestattet. Hunderttausende Lehrer und Dozenten wurden ausgebildet. Nicht vernachlässigt dabei wurde die Ausbildung von Kadern für die Verteidigung des Vaterlandes und der Revolution. Aus den Kadettenschulen und Militärakademien unserer Revolutionären Streitkräfte und des Innenministeriums gingen Zehntausende Offiziere höheren Ausbildungsgrades hervor, die ihren erprobten patriotischen Geist, ihren Internationalismus und Mut in den heldenhaften und siegreichen Einsätzen im In- und Ausland unter Beweis stellten.
Es ist ein großartiges Werk, das seit dem 1. Januar 1959 in Bildung und Erziehung geleistet worden ist. Das zeigt sich an der Tatsache, daß die Revolution für jeden damaligen Abgänger der sechsten Klasse – ihre Anzahl betrug kaum mehr als 400 000 – zwei Hochschulabsolventen oder Intellektuelle ausgebildet hat.
Die zahlreichen heute in Hunderten von Forschungszentren und –einrichtungen tätigen Wissenschaftler sind ein Beweis für die erzielten Fortschritte. Daher sprechen manche von der ersten und der zweiten Revolution im Bildungswesen, die der gegenwärtigen Etappe vorausgingen.
Ehre und Ruhm jenen Frauen und Männern, die diese Heldentaten vollbrachten! Ohne das von der Revolution geschaffene enorme Humankapital könnten wir von der gegenwärtig in Kuba gekämpften großen Revolution des Bildungswesens, deren Bedeutung grenzüberschreitend sein wird, nicht einmal träumen.
Die Ausgangsbasis für unser Handeln bis heute waren die allgemein anerkannten Auffassungen und Methoden, deren Wiege in den Elitegesellschaften der reichsten und industrialisiertesten kapitalistischen Länder stand. Zweifelsohne hat die Revolution eigene Lösungen eingebracht, die dem Ziel entsprachen, die Bildung zu vermaßen und allen Bürgern, besonders den Kindern und Heranwachsenden, zugänglich zu machen.
Heute geht es nun darum, auf der Basis von völlig neuen Ideen und Auffassungen das vollbrachte Werk zu vervollkommnen. Heute bezwecken wir immer mehr ein Bildungswesen, wie es nach unserem Dafürhalten zu sein hat und sein wird mit Gleichheit, umfassender Gerechtigkeit, Selbstachtung und Beachtung der moralischen und gesellschaftlichen Bedürfnisse der Bürger in einem Modell von Gesellschaft, dessen Schaffung sich das kubanische Volk zum Ziel gesetzt hat.
Ziele dieser Art zu erreichen, wird eine kapitalistische Gesellschaft niemals in der Lage sein. Jener Gesellschaft – welche Technologie und Reichtümer sie auch haben mag – mangelt es an der dafür erforderlichen Dosis Humanismus und Solidarität, und ihre Kennziffern des Bildungswesens und der Kultur werden immer weiter hinter denen Kubas zurückbleiben. Viele dieser Indikatoren beweisen dies bereits und sind unwiderlegbar.
Volles Bewußtsein der Notwendigkeit einer tiefgreifenden Revolution im Bildungswesen in unserem Land erlangten wir seit dem Beginn der Schlacht der Ideen vor fast drei Jahren, als wir uns gezwungen sahen, das ganze Volk mobil zu machen und die Weltöffentlichkeit, ja sogar die US-amerikanische Öffentlichkeit um Unterstützung im Kampf gegen die unmenschliche kolossale Ungerechtigkeit zu bitten, die an einem einfachen, fleißigen, ehrbaren und würdigen kubanischen Vater begangen wurde, indem ihm sein fünfjähriger Sohn entrissen wurde. Dieser war Opfer einer Tragödie geworden, wie es bei so vielen anderen Tragödien der Fall ist, die verschuldet werden durch ein mörderisches Gesetz zur Förderung illegaler Auswanderungen und Destabilisieren des Landes, das seit mehr als 35 Jahren in Kraft ist.
Die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen an den Demonstrationen und Offenen Tribünen (Kundgebungen), ihre ergreifende Redegabe, ihre Gefühle der Solidarität und des Patriotismus, ein Ergebnis des uneigennützigen Mühens von Lehrern und Dozenten in enger Zusammenarbeit mit den Eltern hatte viel zu tun mit dem Interesse und der Aufmerksamkeit, mit der die durch die Spezialperiode entstandenen Probleme und Schwierigkeiten angegangen wurden, das Mangeln an Büchern, Heften und sonstigem Unterrichtsmaterial, sowie Probleme jeglicher Art, die die wunderbare Ausbildung, die unseren Kindern, den Heranwachsenden und Jugendlichen dank der Bildungsprogramme der Revolution zuteil geworden war, beeinträchtigen konnten.
Uns war bekannt, daß unter allen lateinamerikanischen Ländern Kuba mit großem Abstand den ersten Platz einnahm. Seine Kinder besaßen in den wesentlichen Fächern der Grundausbildung fast doppelt so hohe Kenntnisse: Muttersprache und Mathematik. Das wurde von den internationalen Organen anerkannt. Auf der Suche nach Daten und bei Überlegungen in den täglichen Versammlungen, an denen neben den Funktionären der Partei, des Jugendverbandes und der Massenorganisationen auch Vertreter und Leiter der Pioniere und der Schüler der unteren und der oberen Gymnasialstufe teilnahmen, zogen wir Schlußfolgerungen und prüften wir recht genau die existierenden Lücken, Probleme, Schwierigkeiten und Mängel, die trotz der außerordentlichen erzielten Erfolge unser Bildungssystem beeinträchtigten und damit auch die Resultate, die eine Gesellschaft wie die unsere in allen Aspekten erreichen sollte und auch konnte, die ihre höchsten und angestrebten Ziele darstellen.
Aus unterschiedlichen Gründen sank beispielsweise die Anzahl der Immatrikulationsbewerber an den pädagogischen Hochschulen für die Ausbildung als Grundschullehrer. In der Hauptstadt gab es Hunderte von Klassenräumen, in denen mehr als 40 Schüler lernten. Der Durchschnitt betrug 37 Schüler pro Klassenraum. Die Studienzeit des großen Teils der erfahrenen Lehrkräfte lag 15 bis 30 Jahre zurück. So würden die Schulen eines Tages plötzlich ohne hochqualifizierte und erfahrene Lehrkräfte dastehen. In den Mittelschulen herrschte wachsender Mangel an Fachlehrern für elf, zwölf und dreizehn Fächern pro Klasse. Es gab nur halbtägigen Unterricht für viele Schüler, inhaltliche Kürzungen des zu unterrichtenden Stoffes. Dabei nenne ich hier nur einige Schwierigkeiten, andere bereits Erwähnte will ich nicht wiederholen.
Präsent waren objektive, doch auch subjektive Faktoren. Doch der Kern war die Notwendigkeit, sich über alte Auffassungen hinwegzusetzen.
Die in aller Welt allgemein zu verzeichnende Katastrophe in den Mittelschulen durfte uns nicht zum Trost gereichen.
In der Schlacht der Ideen kamen bei uns tagtäglich neue Ideen auf. Jede einzelne brachte wieder andere hervor. Viele standen im Zusammenhang mit der Bildung und Erziehung. Dabei ging es nicht mehr nur um die Schulbildung, sondern auch um die Bildung und Erziehung des ganzen Volkes auf wirtschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet. Im Verlauf der Ereignisse wurden Maßnahmen über Maßnahmen getroffen. Jede neue Idee wurde vorher geprüft und unter realen Bedingungen getestet. Wir durften weder Zeit verlieren, noch die Dinge auf den Nimmerleinstag verschieben. Die Mittel waren knapp. Es mußten gangbare Lösungen gefunden werden. Auf Zeitungspapier gedrucktes Unterrichtsmaterial der Universität für Alle, wertvolle literarische Werke oder der Inhalt der besonders bedeutsamen Podiumsgespräche wurden aus dem Mangel an Mitteln für den Buchdruck geboren. Mit einem Dollar konnte im Vergleich zu dem, was ein Buch in jedwedem Buchhandel der Welt kostet, mindestens 150 mal mehr Lehrmittel gedruckt werden.
Vielleicht war das Bedeutsamste die Idee, die Medien und audiovisuellen Geräte und Computer zur Unterrichtung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Schulen und in den Heimen zu nutzen. Allgemeine Verbreitung fand der Einsatz des Fernsehens und der Videotechnik als äußerst wirkungsvolle audiovisuelle Mittel in der Grund- und Mittelschulbildung. Heute steht in jedem Klassenraum des Landes ein Fernsehgerät – insgesamt sind es 81 169 – und pro hundert Schüler ein Videogerät. Im vergangenen Schuljahr wurden 44 790 Computer installiert und mehr als 12 000 Junglehrer ausgebildet zur Unterrichtung dieser Disziplin nicht nur an Universitäten und Hochschulen, sondern beginnend in den Vorschulklassen, wo man interessante Erfahrungen hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit der Kinder machen konnte, bis zur zwölften Klasse.
Die Anzahl der Landschulen, die zu diesem Zweck mit Solarzellen elektrifiziert wurden, beträgt 2320. Es ist dies die Gesamtheit aller Schulen, die bislang von der Stromversorgung ausgeschlossen waren.
Von ebenfalls enormer Bedeutung wird sich die Idee erweisen, die Hochschulbildung auf jeden Winkel des Landes auszudehnen – als eine Notwendigkeit, ausgehend von den Tausenden in Intensivlehrgängen ausgebildeten Lehrern und Dozenten, den Sozialarbeitern, den Ausbildern in Kunstfächern, den in Qualifizierungskursen der Oberstufe ausgebildeten Arbeitern und Technikern, den Schülern der Programme der integralen Formung der Jugendlichen sowie anderer Entwicklungsprogramme, wobei bei vielen von ihnen die Ausbildung von ihrem Arbeitsplatz und Wohnort mit einem Hochschulstudium fortzusetzen ist.
Die Dutzende von Beispielen, die es dafür gibt, können unmöglich alle aufgezählt werden. Vielen der hier Anwesenden ist bekannt, wie zahlreiche dieser Programme begonnen wurden und wie sie verliefen. Die Arbeit war eine intensive und die Ergebnisse ermutigend.
Eine erste Schlußfolgerung aus dem, was wir erreicht haben, ist, daß die geleistete Anstrengung unbedingt fortzusetzen und zu vervollkommnen ist. Man könnte fast sagen, daß wir gerade erst begonnen haben.
Recht kurzgefaßt werde ich einige Zahlen nennen:
Die Aufwendungen für das Bildungswesen im Jahr 2002, einschließlich getätigter Investitionen, werden mit 3,121 Milliarden Peso berechnet. Das bedeutet 11,4 % des Bruttoinlandsproduktes. Bei dieser Kennziffer lagen wir stets über den anderen Ländern unserer Erdhälfte.
In den Bildungseinrichtungen lernen 2 623 300 Schüler. Davon sind 423 277 Internatsschüler, 635 739 Ganztagsschüler mit Schulspeisung und 1 564 284 Ganztagsschüler ohne Schulspeisung.
Vorschulerziehung und Grundschule: 995 581
Untere Gymnasialstufe (Mittelschule): 502 533
Obere Gymnasialstufe (Oberschule): 161 017
Sonderschule: 55 668
Fach- und Berufsschule (mit der in Intensivkursen erfolgten Ausbildung der Notlehrkräfte, der Ausbilder in Kunstfächern, der Lehrer für Körperkultur und Sport, der Kunstschulen und anderer: 606 653;
Über verschiedene Wege und Modalitäten studieren bereits 201 257 Studenten in den Hochschulen,
Schulen der integralen Formung für junge Menschen zwischen 17 und 30 Jahren, die ohne Beschäftigung waren, und heute studieren oder sich weiterbilden können mit einer finanziellen Hilfe des Staates je nach Schulbildung: 100 591;
In den kommenden Wochen werden Schulen für mindestens 90 000 Arbeiter des Zuckersektors eröffnet. In den Arbeitsstellen jenes Bereiches wird es Kürzungen geben aufgrund der in dieser Industrie vorzunehmenden Umstrukturierung, verursacht durch niedrige und Schleuderpreise dieser Ware auf dem Weltmarkt, wodurch dem Land ein hoher Nettoverlust in konvertierbarer Währung entstand. Sie werden entsprechend ihres bezogenen Gehalts anständig bezahlt und gleichzeitig erhalten sie umfangreiche und berufliche Kenntnissen, die ihre Selbstachtung erhöhen, was wiederum sowohl für die Berufstätigen als auch für das Land vom großen Nutzen sein wird. Zum ersten Mal in der Geschichte wird das Lernen bzw. Studieren als Job geschaffen.
Gesamtzahl der ausübenden Lehrer und Dozenten, die dem Land für die Durchführung solcher Bildungsprogramme zur Verfügung stehenden: 222 286;
Gesamtzahl der im Bildungsbereich als Lehrkräfte und anderes Personal Beschäftigten: 433 200;
Gesamtzahl der Einrichtungen für Bildung und Erziehung: 13 343;
Im Verlauf der letzten 18 Monaten wurden landesweit 4 453 neu Klassenräume für mehr als 90 000 Schüler geschaffen. In der Hauptstadt wurde der für die Grundschule zum Ziel gestellte Idealfall von 20 oder weniger Schülern pro Lehrer und Klassenraum bereits erreicht. In den anderen Provinzen wurde in den meisten Grundschulen das Ziel der 20 oder weniger Schüler pro Lehrer und Klassenraum erreicht. Einige überschreiten die Anzahl an Schülern pro Klassenraum, wobei deren Betreuung dann durch zwei Lehrer erfolgt. Es verbleiben in Kuba nur noch 19 000 Grundschüler, das sind 2,6 % der Gesamteinschulung, denen diese günstigen Lehrbedingungen noch nicht zugute kommen, was jedoch im Verlaufe dieses Schuljahres verbessert werden wird.
Unsere größte Herausforderung heute liegt in der Mittelschulenbildung In der Hauptstadt der Republik beispielsweise verfügen die 167 existierenden Schulen dieser Bildungsstufe für eine Anzahl von 89 900 Schülern nur über 1 657 Klassenräume unterschiedlicher Kapazität, die zwischen 30, 35, 40 und 50 Schülern pro Klassenzimmer variiert. Aus diesem räumlichen Grunde können etwa 35 000 Schüler nur halbtags – entweder vormittags oder nachmittags – unterrichtet werden.
Der Weggang von ca. 50 000 Schülern zur Mittagszeit, um zu Hause oder anderswo zu Mittag zu essen und von denen dann ein Teil nicht zu den geplanten schulischen oder außerschulischen, einige davon fakultativ, Aktivitäten in die Schule zurückkehrt und das Fehlen von Ganztagsunterricht für Tausende von ihnen trägt dazu bei, daß man viele Schüler dieser Stufe während der Unterrichtszeit auf den Straßen antreffen kann. In den Mittelschulen der Hauptstadt werden fast 1 200 Klassenräume für je 30 Schüler, Maßnahmen zur Lösung des Problems des Mittagessens, Vervollkommnung der Aktivitätengestaltung, eine verbesserte Disziplin seitens der Schüler sowie höhere Anforderungen an sie seitens der Lehrkräfte und Angehörigen benötigt, um diese Schwierigkeiten zu überwinden.
Dank der Bereitschaft von fast allen Lehrkräften dieser Bildungsstufe, die heute entschieden sind, zwei oder mehrere Fächer zu unterrichten und den Bemühungen der Tausenden integraler Notlehrer die gegenwärtig ausgebildet werden und mit der optimalen Nutzung der modernen audiovisuellen Mitteln, werden die Jugendlichen in dieser wichtigen Etappe ihres Lebens die Kenntnissen vervielfältigen, die sie erwerben sollen und können.
In den anderen Provinzen gibt es ähnliche Schwierigkeiten in dieser Bildungsstufe aber die mit entscheidenden und fleißigen Bemühungen überwinden werden.
Warum ist Kuba dazu berufen, im Bildungswesen weltweit einen der oberen Plätze einzunehmen? Ein Vergleich mit den lateinamerikanischen und den übrigen Ländern der Dritten Welt kann bereits nicht mehr angestellt werden.
Prüfen wir nun die uns auf verschiedenen Wegen zugehenden Daten zum Zustand des Bildungswesens in den Industrieländern und vergleichen wir sie mit denen unseres Landes.
Prozentsatz der Einschulung
Kuba: 100%, Spanien: 100%, Frankreich: 100%, Holland: 100%, Italien: 100%, Japan: 100%, Norwegen: 100, Portugal: 100, Schweden: 100, Dänemark: 99, Vereinigtes Königreich: 99%, Finnland: 98%, Kanada: 95%, Vereinigte Staaten: 95%, Irland: 92%, Deutschland: 86%.
Quellen: UNESCO und Euridice
Prozentsatz der Schüler mit Abschluß der 5. Klasse
Kuba: 100%; Deutschland: 100%; Dänemark: 100%; Finnland: 100%; Japan 100%; Norwegen: 100%; Kanada: 99%; Vereinigte Staaten: 99%; Frankreich: 99%; Italien: 99%; Spanien: 98%; Schweden: 98%; Irland: 97%; Portugal: 97%.
Quelle: UNICEF, UNESCO
Ergebnisse im Mathematikunterricht
Dritte Klasse: Kuba: 78.2, Kanada: 54.4, England: 40.2, Island: 34.1, Irland: 53.7, Japan: 77.4, Norwegen: 31.6, Portugal: 45.4, Schottland: 44, Vereinigte Staaten: 54.6, Holland: 59.6.
Vierte Klasse: Kuba: 81.6, Kanada: 70.4, England: 53.2, Island: 56.9, Irland: 71.3,
Japan: 86.7, Norwegen: 63.7, Portugal: 60.7, Schottland: 62.4, Vereinigte Staaten 70.3, Holland: 83.4.
Unsere Ergebnisse der dritten Klasse liegen über denen aller anderen Länder.
In der vierten Klasse werden wir nur von Japan und Holland überflügelt.
Quelle: OECD und UNESCO
Existierende Fernsehkanäle für Lehrsendungen
Kanada: ja; Japan: ja; Dänemark: nein; Spanien: nein; Vereinigte Staaten: nein;
Finnland: nein; Frankreich: nein; Irland: nein; Norwegen: nein; Niederlande: nein;
Portugal: nein; Vereinigtes Königreich: nein; Schweden: nein.
Quelle: öffentliche Angaben
Kuba besitzt etwas mehr als einen Fernsehkanal für Lehrsendungen, der sich in
voller Entwicklung befindet und genutzt wird, doch täglich werden zehn bis zwölf
Stunden Lehrstoff über die beiden Fernsehkanäle des Landes gesendet. Der
zusätzliche Kanal strahlt für die Hauptstadt der Republik aus sowie für einen großen
Teil der Provinzen Havanna und Santiago de Cuba. Er wird noch vor Ende dieses
Schuljahres sämtliche Provinzhauptstädte und größeren Städte des Landes
erreichen sowie einen großen Teil der ländlichen Gebiete. Als Bestandteil eines mit
allen Bildungsstufen und –arten des Landes organisch verbundenen Systems wird er
über viel längere Sendezeiten verfügen.
Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das etwas Ähnliches aufzuweisen hätte.
Quelle: öffentliche Angaben
Fernsehgeräte in allen Klassenräumen
Kuba: ja; Deutschland: nein; Kanada: nein; Dänemark: nein; Vereinigte Staaten:
nein; Finnland: nein; Frankreich: nein; Irland: nein; Italien: nein; Japan: nein;
Norwegen: nein; Niederlande: nein; Portugal: nein; Vereinigtes Königreich: nein;
Schweden nein.
Es geht hier um die Vorzüge einer flächendeckenden Unterrichtsmethode, die nur in
unserem Land zu finden ist.
Quelle: öffentliche Angaben
Lehrkräfte pro Einwohner
Kuba: 1/42.23; Dänemark: 1/53.6; Portugal: 1/ 54.7; Schweden: 1/55.4;
Frankreich: 1/62.7; Irland: 1/ 64.6; Kanada: 1/66; Vereinigte Staaten: 1/67.7;
Spanien: 1/68.5; Niederlande: 1/69.6; Japan: 1/77.8; Deutschland: 1/78.7;
Finnland: 1/79.2; Italien: 1/83.5; Vereinigtes Königreich: 1/83.95.
Quelle: UNESCO
Maximale Schülerzahl pro Klassenraum in der Grundschulerziehung
Kuba: 20; Kanada: 25; Spanien: 25; Norwegen: 25; Vereinigtes Königreich: 25; Dänemark: 28; Deutschland: 30; Vereinigte Staaten: 30; Finnland: 30; Frankreich: 30; Japan: 30; Portugal: 30.
In Deutschland und den Vereinigten Staaten gibt es keine für das Land einheitliche Kennziffer. Diese ist zwischen den einzelnen Bundesländern bzw. Staaten unterschiedlich.
Quelle: öffentliche Angaben
Wie ersichtlich ist, haben wir bei den meisten der Hauptkennziffern des Bildungswesens die am weitesten entwickelten Industrieländer bereits ziemlich weit überflügelt. Fast ohne uns dessen bewußt zu werden, haben wir sie überholt. Auf der Basis ihres kapitalistischen Modells von Wirtschaft und Gesellschaft besteht für sie nicht die geringste Möglichkeit, uns zu übertrumpfen. In dem Maße, wie die gegenwärtigen Projekte heranreifen und wir die Mängel und Schwierigkeiten beseitigen, werden wir diesen Vorteil weiter ausbauen.
Diese Kennziffern des Bildungswesens werden dann eine Erweiterung erfahren durch die Anstrengungen Zehntausender Kunsterzieher, deren eigene Ausbildung bereits begonnen hat; durch die Explosion in allen Zweigen dieser künstlerischen Aktivität und im intellektuellen Bereich sowie durch das beschleunigten Voranschreiten unseres Volkes in Richtung einer integralen Allgemeinbildung.
Es sind dies keine Träume noch ein Phantasieren. Dies alles beginnt, spürbare Realität zu werden. Dafür zu kämpfen, ist wohl der Mühe wert.
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
Montag, 9. September 2002
Fidel Castro Ruz bei der feierlichen Einweihung des Notlehrgangs zur Ausbildung der Integrallehrer für die Mittelschulgrundausbildung
Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, bei der feierlichen Einweihung des Notlehrgangs zur Ausbildung der Integrallehrer für die Mittelschulgrundausbildung, im Theater Karl Marx, am 9. September 2002
Herr Minister für Auswärtige Angelegenheiten von Malaysia!
Herr Minister für Gesundheitswesen von Honduras!
Herr Vertreter der UNESCO in Kuba!
Professoren und Schüler der Schule „Präsident Salvador Allende"!
Mitbürger!
Ich danke sehr für den freundlichen und großmütigen, vor wenigen Tagen erhaltenen Brief des Generaldirektors der UNESCO, des Herrn Koichiro Matsuura, in dem er uns textgemäß informiert: „In der Versammlung, die in Paris vom 1. bis 5. Juli des Jahres 2002 stattfand, beschloß die Jury des Internationalen Alphabetisierungspreises der UNESCO ein Anerkennungszeugnis des Internationalen König-Sejong-Preises an den Alphabetisierungsprozess der Massenmedien, eine Alternative für unterentwickelte Länder, von Kuba zu verleihen.
Dieses Anerkennungszeugnis für unseren bescheidenen Beitrag zum Kampf gegen das Analphabetentum, das einen Großteil der Völker der Dritten Welt geißelt, ist ein großer Ansporn für unser Land. Das Analphabetentum ist ein schmerzhaftes und grausames Problem das, wenn die internationale Gemeinschaft es möchte, eine sehr einfache, im äußersten ökonomische und absolut mögliche Lösung hat. Diese Methode, die anfänglich erdacht worden war, um das Analphabetentum in Niger zu bekämpfen, wo es mehr als 80 Prozent erreicht, ist schon in fünf Sprachen erarbeitet.
Ich möchte auch besonders die warmherzigen Worte des Vertreters der UNESCO in Kuba, des Herrn Francisco José Lacayo Parajón, mit Dank anerkennen, der die Anweisungen des Generaldirektors der UNESCO erfüllte, der ihn bat, er solle uns das Anerkennungszeugnis in öffentlichem Akt gestern, am 8. September, dem „Internationalen Tag der Alphabetisierung" übergeben. Wir hatten ihn gebeten, er solle es heute tun, wo wir bereits vorgesehen hatten, uns zu versammeln, um eine große Lehreinrichtung und einen Lehrgang für Tausende von Jugendlichen, die einem wichtigen Bildungsprogramm zugedacht sind, einzuweihen.
Ich muß ebenfalls sagen, daß es für unser Volk eine große Ehre ist, den Besuch des Ministers für Gesundheitswesen von Honduras zu empfangen, der seine Anerkennung für die geleistete Mitarbeit bei der Bekämpfung des Dengue-Fiebers in seinem Land ausdrücken wollte, etwas, das für uns einfach eine elementare Pflicht gegenüber dem honduranischen Volk und anderen Brüdervölkern von Lateinamerika und der Welt darstellt.
Das kubanische Volk schätzt außerordentlich die noble Geste, die das beinhaltet. Das wird seinen Kooperationsgeist mit diesem Volk multiplizieren, welches während der Kämpfe um unsere Unabhängigkeit und gegen den Kolonialismus mit Gastfreundschaft und Sympathie viele unserer glänzendsten und hervorragendsten militärischen und politischen Führer beherbergte.
Alles vorangegangene geschah heute Abend zufällig, ohne daß die Veranstalter dieses Aktes es vorher erwartet oder programmiert hätten, aber das hat dazu beigetragen, der Veranstaltung mehr Glanz und Inhalt zu geben.
Vor 72 Stunden erzählte ich, wie die Idee der integralen Notlehrer für die Mittelschulgrundausbildung (Sekundärstufe I der Mittelschule) entstand. Heute, beim Einweihen dieses Lehrgangs zur Ausbildung von Lehrern dieser Art, spüre ich eine besondere Aufregung.
Herkommend von der Schule Präsident Salvador Allende, die vor zwei Jahren ganz zerfallen war, schlossen am vergangenen 2. September 3 526 Jugendliche mit dem Titel eines Notlehrers für die Grundschule ab. Und genau an dem Tag und in jener, bis zur Originalkapazität von 4 500 Schülern erweiterten Schule, vollständig renoviert, restauriert und mit den modernsten Lehrmitteln ausgerüstet, begannen ihren Unterricht 4 542 Abiturienten, einschließlich von 134 Fachkräften mit Zwölfte-Klasse-Abschluß. Sie stammen von allen Teilen der Insel ab und sind aufgerufen, an der radikalsten Umgestaltung der Mittelschulgrundausbildung teilzunehmen, die jemals in unserem Land oder an jeglicher anderer Stelle stattgefunden hat.
Diese Hochschule wird von einem Dekan, 5 Vizedekanen, dem Kurator, dem Direktor des Pädagogischen Informationszentrums, dem Direktor für Angelegenheit des Studenteninternats und den Partei- und Jugendorganisationssekretärinnen geleitet, die alle große Autorität und Prestige besitzen.
Der Lehrkörper setzt sich aus 412 hervorragenden und erfahrenen Professoren zusammen, von denen 44 Doktoren, 92 Master in Wissenschaften, 27 Diplomierte Fachkräfte, 60 außerordentliche Professoren und 189 anderer Lehrkategorien sind. 218 von ihnen legen die Mitgliedschaft der Partei und 71 des Kommunistischen Jugendverbandes an den Tag. Sie stammen, genau wie die Schüler, aus allen Provinzen des Landes.
Von diesen letzteren kommen 3 242 aus Internatsgymnasien auf dem Land, 458 aus pädagogischen Gymnasien, 456 aus städtischen Gymnasien, 252 aus Gymnasien für exakte Wissenschaften und 134 aus der technischen Berufsausbildung.
Von dieser Gesamtzahl neuer „Mutiger" sind 2440 Kinder von Arbeitern, 1252 von Fachkräften, 695 von Bauern und 155 von Militärangehörigen. Ein Großteil von ihnen, 2 575, sind Mitglieder des Kommunistischen Jugendverbandes.
Sie richten sich nach einem rigorosen Statut. Sie werden Intensivstudien absolvieren, einschließlich des Lehrpraktikums. Sie erhalten 2 234 Stunden allgemeinbildenden Unterricht, methodologische Vorbereitung und das Lehrpraktikum. Zusätzlich werden ihnen 72 Stunden Körperkultur als Pflichtfach erteilt. Sie werden täglich 40 Minuten für Sport zur Verfügung haben, was fakultativ ist, unabhängig von den der Körperkultur gewidmeten Stunden.
Im Lehrbereich hat die Schule 145 Klassenzimmern, mit einer Kapazität von 30 Studenten pro Klassenzimmer, zur Verfügung. Jedes ist mit einem Fernsehapparat mit 29-Zoll-Bildschirm, einem Videorecorder und einem Computer ausgerüstet, außerdem 10 Labors für Computertechnik mit je 15 vernetzten Computern, 6 Laborräume für Naturwissenschaften, 2 Werkunterrichts-Räume, 5 Bibliotheken, 16 Lehrerzimmer, 2 Fernsehräume, ein Theaterraum, eine Turnhalle und ein Pädagogisches Informationszentrum.
Die Vorbereitungszeit während fast eines Jahres wird viel größer sein, als beim ersten Lehrgang der „Mutigen". Sobald sie als Notlehrer abschließen, wird ein Großteil von ihnen während eines Schuljahres an den Mittelschulen der Hauptstadt unterrichten, und dort gemeinsam mit den jetzigen Lehrern die Lehren, die aus den Experimentalschulen „Juri Gagarin" und „José Martí" herrühren, anwenden. Anschließend werden sie an die Mittelschulen ihrer entsprechenden Provinzen mit guter Vorbereitung und Erfahrung zurückkehren.
Gleichzeitig werden die Pädagogischen Hochschulen jeder Provinz mit dem selben Programm weitere 3000 Jugendliche als Notlehrer für die Mittelschule ausbilden.
In einem Zeitraum von 5 Jahren werden mehr als 30 Tausend Jugendliche hochausgebildete Lehrer sein, die ihre Hochschulstudien fortsetzen und gleichzeitig als Mittelschullehrer ihren Beruf unter der neuen Konzeption ausüben werden.
Die Menge der Jugendlichen, die dieses Niveau studieren, beläuft sich in unserem Land im Moment auf eine halbe Million. Deshalb sind diese Schritte von riesiger Bedeutung für die Bildungsrevolution unseres Vaterlandes.
Die Schule „Präsident Salvador Allende", in Wirklichkeit Pädagogische Fakultät, wird ein Modell sein, das tiefe Spuren in der Geschichte der Bildung in unserem Land hinterlassen wird.
Die soziale und ethnische Zusammensetzung der Schüler dieser neuen Einrichtung ist vorbildlich. Wir sind sehr zufrieden damit, auf dem Wege zu einer Gesellschaft der vollkommenen Gleichheit, Billigkeit und Gerechtigkeit voranzukommen und daß jegliches Relikt der objektiven Diskriminierung, abgeleitet von Jahrhunderten der Sklaverei und der Armut, was dazu führte, daß nur ein Teil der Bevölkerung Bildung, Ausbildung und Reichtum genießen konnte, sich für immer auslöscht.
Junge „Mutige" aus allen östlichen, zentralen und westlichen Provinzen, die ihr hier anwesend seid; Kinder von Arbeitern und Bauern, von Werktätigen aus dem produktiven und intellektuellen Bereich, Schmiede eines Vaterlandes „Mit Allen und für das Wohlergehen von Allen" im engeren Sinne der Phrase von Martí. Wörtlich übersetzt in das Konzept der Zeiten, in denen wir leben, bedeutet das ein sozialistisches Vaterland, auf dieselbe Art wie sein Konzept „Vaterland ist Menschheit" der schönste Ausdruck eines tiefgreifenden internationalistischen Gefühls ist: Ich beglückwünsche Euch zu Eurem Eintritt in diese Schule und zum Schuljahresbeginn!
Die Jugendlichen unserer Generation haben nichts Ähnliche kennengelernt, und viele starben für eine bessere und ehrenhaftere Zukunft ihres Volkes. Ihr stellt, gemeinsam mit anderen Hunderttausenden, die wie Ihr lernen, arbeiten, das Vaterland verteidigen oder Dienste als Internationalisten leisten, die beste Frucht jener Opfer dar.
Von Euch haben wir immer die Beständigkeit und das Heldentum erwartet, die zum Erfolg führen, und in Euch haben wir sie immer gefunden.
Daß jede neue Generation besser auf die großen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist, die unser Vaterland und die gesamte Menschheit erwarten, das ist der sehnlichste Wunsch aller kubanischen Revolutionäre. Ihr müßt jede Minute Eures Lebens die groß Verantwortung im Auge behalten, die das Vaterland und die Revolution in Euch setzen: Momentan, mit Fleiß studieren und in Ehren Eure Pflicht erfüllen. Sehr bald tätig werden, die Bemühungen unserer Erzieher unterstützen, um die aktuellen Hindernisse und Schwierigkeiten in den Mittelschulen zu überwinden. Später, ohne Pause und Rast, den Kampf um eine allgemeine integrale Ausbildung für unser Volk fortsetzen.
Wir werden weiter siegreich vorangehen, und zeigen, daß unter den außerordentlich schwierigen Bedingungen ohne Präzedenzfall, unter denen unser heldenhaftes Volk Kämpfen mußte, das Unmögliche möglich ist.
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
Herr Minister für Auswärtige Angelegenheiten von Malaysia!
Herr Minister für Gesundheitswesen von Honduras!
Herr Vertreter der UNESCO in Kuba!
Professoren und Schüler der Schule „Präsident Salvador Allende"!
Mitbürger!
Ich danke sehr für den freundlichen und großmütigen, vor wenigen Tagen erhaltenen Brief des Generaldirektors der UNESCO, des Herrn Koichiro Matsuura, in dem er uns textgemäß informiert: „In der Versammlung, die in Paris vom 1. bis 5. Juli des Jahres 2002 stattfand, beschloß die Jury des Internationalen Alphabetisierungspreises der UNESCO ein Anerkennungszeugnis des Internationalen König-Sejong-Preises an den Alphabetisierungsprozess der Massenmedien, eine Alternative für unterentwickelte Länder, von Kuba zu verleihen.
Dieses Anerkennungszeugnis für unseren bescheidenen Beitrag zum Kampf gegen das Analphabetentum, das einen Großteil der Völker der Dritten Welt geißelt, ist ein großer Ansporn für unser Land. Das Analphabetentum ist ein schmerzhaftes und grausames Problem das, wenn die internationale Gemeinschaft es möchte, eine sehr einfache, im äußersten ökonomische und absolut mögliche Lösung hat. Diese Methode, die anfänglich erdacht worden war, um das Analphabetentum in Niger zu bekämpfen, wo es mehr als 80 Prozent erreicht, ist schon in fünf Sprachen erarbeitet.
Ich möchte auch besonders die warmherzigen Worte des Vertreters der UNESCO in Kuba, des Herrn Francisco José Lacayo Parajón, mit Dank anerkennen, der die Anweisungen des Generaldirektors der UNESCO erfüllte, der ihn bat, er solle uns das Anerkennungszeugnis in öffentlichem Akt gestern, am 8. September, dem „Internationalen Tag der Alphabetisierung" übergeben. Wir hatten ihn gebeten, er solle es heute tun, wo wir bereits vorgesehen hatten, uns zu versammeln, um eine große Lehreinrichtung und einen Lehrgang für Tausende von Jugendlichen, die einem wichtigen Bildungsprogramm zugedacht sind, einzuweihen.
Ich muß ebenfalls sagen, daß es für unser Volk eine große Ehre ist, den Besuch des Ministers für Gesundheitswesen von Honduras zu empfangen, der seine Anerkennung für die geleistete Mitarbeit bei der Bekämpfung des Dengue-Fiebers in seinem Land ausdrücken wollte, etwas, das für uns einfach eine elementare Pflicht gegenüber dem honduranischen Volk und anderen Brüdervölkern von Lateinamerika und der Welt darstellt.
Das kubanische Volk schätzt außerordentlich die noble Geste, die das beinhaltet. Das wird seinen Kooperationsgeist mit diesem Volk multiplizieren, welches während der Kämpfe um unsere Unabhängigkeit und gegen den Kolonialismus mit Gastfreundschaft und Sympathie viele unserer glänzendsten und hervorragendsten militärischen und politischen Führer beherbergte.
Alles vorangegangene geschah heute Abend zufällig, ohne daß die Veranstalter dieses Aktes es vorher erwartet oder programmiert hätten, aber das hat dazu beigetragen, der Veranstaltung mehr Glanz und Inhalt zu geben.
Vor 72 Stunden erzählte ich, wie die Idee der integralen Notlehrer für die Mittelschulgrundausbildung (Sekundärstufe I der Mittelschule) entstand. Heute, beim Einweihen dieses Lehrgangs zur Ausbildung von Lehrern dieser Art, spüre ich eine besondere Aufregung.
Herkommend von der Schule Präsident Salvador Allende, die vor zwei Jahren ganz zerfallen war, schlossen am vergangenen 2. September 3 526 Jugendliche mit dem Titel eines Notlehrers für die Grundschule ab. Und genau an dem Tag und in jener, bis zur Originalkapazität von 4 500 Schülern erweiterten Schule, vollständig renoviert, restauriert und mit den modernsten Lehrmitteln ausgerüstet, begannen ihren Unterricht 4 542 Abiturienten, einschließlich von 134 Fachkräften mit Zwölfte-Klasse-Abschluß. Sie stammen von allen Teilen der Insel ab und sind aufgerufen, an der radikalsten Umgestaltung der Mittelschulgrundausbildung teilzunehmen, die jemals in unserem Land oder an jeglicher anderer Stelle stattgefunden hat.
Diese Hochschule wird von einem Dekan, 5 Vizedekanen, dem Kurator, dem Direktor des Pädagogischen Informationszentrums, dem Direktor für Angelegenheit des Studenteninternats und den Partei- und Jugendorganisationssekretärinnen geleitet, die alle große Autorität und Prestige besitzen.
Der Lehrkörper setzt sich aus 412 hervorragenden und erfahrenen Professoren zusammen, von denen 44 Doktoren, 92 Master in Wissenschaften, 27 Diplomierte Fachkräfte, 60 außerordentliche Professoren und 189 anderer Lehrkategorien sind. 218 von ihnen legen die Mitgliedschaft der Partei und 71 des Kommunistischen Jugendverbandes an den Tag. Sie stammen, genau wie die Schüler, aus allen Provinzen des Landes.
Von diesen letzteren kommen 3 242 aus Internatsgymnasien auf dem Land, 458 aus pädagogischen Gymnasien, 456 aus städtischen Gymnasien, 252 aus Gymnasien für exakte Wissenschaften und 134 aus der technischen Berufsausbildung.
Von dieser Gesamtzahl neuer „Mutiger" sind 2440 Kinder von Arbeitern, 1252 von Fachkräften, 695 von Bauern und 155 von Militärangehörigen. Ein Großteil von ihnen, 2 575, sind Mitglieder des Kommunistischen Jugendverbandes.
Sie richten sich nach einem rigorosen Statut. Sie werden Intensivstudien absolvieren, einschließlich des Lehrpraktikums. Sie erhalten 2 234 Stunden allgemeinbildenden Unterricht, methodologische Vorbereitung und das Lehrpraktikum. Zusätzlich werden ihnen 72 Stunden Körperkultur als Pflichtfach erteilt. Sie werden täglich 40 Minuten für Sport zur Verfügung haben, was fakultativ ist, unabhängig von den der Körperkultur gewidmeten Stunden.
Im Lehrbereich hat die Schule 145 Klassenzimmern, mit einer Kapazität von 30 Studenten pro Klassenzimmer, zur Verfügung. Jedes ist mit einem Fernsehapparat mit 29-Zoll-Bildschirm, einem Videorecorder und einem Computer ausgerüstet, außerdem 10 Labors für Computertechnik mit je 15 vernetzten Computern, 6 Laborräume für Naturwissenschaften, 2 Werkunterrichts-Räume, 5 Bibliotheken, 16 Lehrerzimmer, 2 Fernsehräume, ein Theaterraum, eine Turnhalle und ein Pädagogisches Informationszentrum.
Die Vorbereitungszeit während fast eines Jahres wird viel größer sein, als beim ersten Lehrgang der „Mutigen". Sobald sie als Notlehrer abschließen, wird ein Großteil von ihnen während eines Schuljahres an den Mittelschulen der Hauptstadt unterrichten, und dort gemeinsam mit den jetzigen Lehrern die Lehren, die aus den Experimentalschulen „Juri Gagarin" und „José Martí" herrühren, anwenden. Anschließend werden sie an die Mittelschulen ihrer entsprechenden Provinzen mit guter Vorbereitung und Erfahrung zurückkehren.
Gleichzeitig werden die Pädagogischen Hochschulen jeder Provinz mit dem selben Programm weitere 3000 Jugendliche als Notlehrer für die Mittelschule ausbilden.
In einem Zeitraum von 5 Jahren werden mehr als 30 Tausend Jugendliche hochausgebildete Lehrer sein, die ihre Hochschulstudien fortsetzen und gleichzeitig als Mittelschullehrer ihren Beruf unter der neuen Konzeption ausüben werden.
Die Menge der Jugendlichen, die dieses Niveau studieren, beläuft sich in unserem Land im Moment auf eine halbe Million. Deshalb sind diese Schritte von riesiger Bedeutung für die Bildungsrevolution unseres Vaterlandes.
Die Schule „Präsident Salvador Allende", in Wirklichkeit Pädagogische Fakultät, wird ein Modell sein, das tiefe Spuren in der Geschichte der Bildung in unserem Land hinterlassen wird.
Die soziale und ethnische Zusammensetzung der Schüler dieser neuen Einrichtung ist vorbildlich. Wir sind sehr zufrieden damit, auf dem Wege zu einer Gesellschaft der vollkommenen Gleichheit, Billigkeit und Gerechtigkeit voranzukommen und daß jegliches Relikt der objektiven Diskriminierung, abgeleitet von Jahrhunderten der Sklaverei und der Armut, was dazu führte, daß nur ein Teil der Bevölkerung Bildung, Ausbildung und Reichtum genießen konnte, sich für immer auslöscht.
Junge „Mutige" aus allen östlichen, zentralen und westlichen Provinzen, die ihr hier anwesend seid; Kinder von Arbeitern und Bauern, von Werktätigen aus dem produktiven und intellektuellen Bereich, Schmiede eines Vaterlandes „Mit Allen und für das Wohlergehen von Allen" im engeren Sinne der Phrase von Martí. Wörtlich übersetzt in das Konzept der Zeiten, in denen wir leben, bedeutet das ein sozialistisches Vaterland, auf dieselbe Art wie sein Konzept „Vaterland ist Menschheit" der schönste Ausdruck eines tiefgreifenden internationalistischen Gefühls ist: Ich beglückwünsche Euch zu Eurem Eintritt in diese Schule und zum Schuljahresbeginn!
Die Jugendlichen unserer Generation haben nichts Ähnliche kennengelernt, und viele starben für eine bessere und ehrenhaftere Zukunft ihres Volkes. Ihr stellt, gemeinsam mit anderen Hunderttausenden, die wie Ihr lernen, arbeiten, das Vaterland verteidigen oder Dienste als Internationalisten leisten, die beste Frucht jener Opfer dar.
Von Euch haben wir immer die Beständigkeit und das Heldentum erwartet, die zum Erfolg führen, und in Euch haben wir sie immer gefunden.
Daß jede neue Generation besser auf die großen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist, die unser Vaterland und die gesamte Menschheit erwarten, das ist der sehnlichste Wunsch aller kubanischen Revolutionäre. Ihr müßt jede Minute Eures Lebens die groß Verantwortung im Auge behalten, die das Vaterland und die Revolution in Euch setzen: Momentan, mit Fleiß studieren und in Ehren Eure Pflicht erfüllen. Sehr bald tätig werden, die Bemühungen unserer Erzieher unterstützen, um die aktuellen Hindernisse und Schwierigkeiten in den Mittelschulen zu überwinden. Später, ohne Pause und Rast, den Kampf um eine allgemeine integrale Ausbildung für unser Volk fortsetzen.
Wir werden weiter siegreich vorangehen, und zeigen, daß unter den außerordentlich schwierigen Bedingungen ohne Präzedenzfall, unter denen unser heldenhaftes Volk Kämpfen mußte, das Unmögliche möglich ist.
Vaterland oder Tod!
Wir werden siegen!
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