Botschaft des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, verlesen während der informativen Podiumsdiskussion über die neuen Wirtschaftsaggressionen der US-Regierung und die Antwort Kubas; stattgefunden am 25. Oktober 2004, „Jahr des 45. Jahrestages des Sieges der Revolution"
Liebe Mitbürger,
am 10. Mai dieses Jahres informierte eine Meldung der BBC über eine Geldstrafe, mit der die Federal Reserve der Vereinigten Staaten eine Schweizer Bank belegte wegen angeblicher Verletzung der von den Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen gegen Libyen, Iran, Jugoslawien und Kuba. Die Schweizer Bank wurde beschuldigt, US-amerikanische Dollarbanknoten angenommen bzw. an Länder gesandt zu haben, die zu den von der US-Regierung sanktionierten gehören.
Einige Tage danach berichtete die Agentur NOTIMEX über Erklärungen des Banditen Otto Reich, in denen er unter Bezugnahme auf die jüngsten Maßnahmen der US-Regierung äußerte, dass einige davon bereits umgesetzt seien und andere sich noch in der Entwicklung befänden. Konkret sagte er in bedrohlichem Ton:
„Viele der Maßnahmen erfordern die Einführung von Verfahrensregeln und gewissen bürokratischen Aspekten; daran arbeiten die Anwälte und andere Regierungsbeamte; und noch viele andere stehen vor ihrer Umsetzung."
Am gleichen Tag erschien im El Nuevo Herald von Miami ein Artikel voller Niederträchtigkeiten und plumper Lügen unter dem Titel „Kuba wusch bei einer Schweizer Bank 3,9 Milliarden USD". In diesem wurden neben einer Verzerrung der normalen Handelsgeschäfte, die Kuba mit dem Ausland abwickelt, die US-amerikanischen Behörden zu weiteren Aktionen gegen unser Land angehalten. Im Schlussteil jenes Artikels heißt es:
„Wir wissen, dass die Federal Reserve Autonomie besitzt; offenbar ist sie nicht daran interessiert, das Helms-Burton-Gesetz geltend zu machen, doch OFAC (englische Abkürzung des Amtes zur Kontrolle ausländischer Guthaben) gehört zur Exekutive und von ihm kann wohl verlangt werden, dass der kubanische Teil der UBS-Affäre (Union Schweizer Banken), vom Bankausschuss des Senats elegant unter den Teppich gekehrt, näher erklärt wird. Vielleicht könnten zur Klärung dieses kolossalen Skandals die kubanisch-amerikanischen Abgeordneten zu Anhörungen in den jeweiligen Ausschüssen des Repräsentantenhauses aufrufen."
Getreu ihrer Gewohnheit, unser Volk gebührend auf dem Laufenden zu halten, veröffentlichte die kubanische Regierung am 8. Juni in der Zeitung Granma eine Pressemeldung mit einer detaillierten Erklärung zum Ursprung unserer Geschäfte mit den ausländischen Banken, die die im Land eingenommenen Dollarbeträge in Form von Bargeld auf Bankkonten deponieren, um auf diese Weise Verbindlichkeiten aus unserem Außenhandel zu begleichen.
In dieser informativen Meldung hieß es u.a.:
„... wir konnten sehen, wie die Rechtsradikalen der Bush-Regierung in den letzten Tagen ganz unzweideutig Schritte tun, darauf gerichtet, die Einnahmen unseres Landes aus dem Tourismus und anderen Leistungen zu sperren und die Möglichkeit der Geldsendungen der in den Vereinigten Staaten ansässigen Kubaner an ihre Angehörigen in Kuba auf Null schrumpfen zu lassen. Zu diesem Zweck greifen sie zur denkbar perversesten, listigsten und heuchlerischsten Methode: Sie hindern Kuba ganz einfach daran, die aus den Verkäufen in den Devisenshops, aus Aktivitäten der Tourismusbranche und aus anderen kommerziellen Leistungen stammenden Dollarbeträge bei ausländischen Banken zu deponieren. So wird Kuba diese Dollar nicht benutzen können, um Medikamente und Nahrungsmittel zu beschaffen noch um für die Shops die erforderlichen Importe zu tätigen, die von jenen gekauft werden, die von ihren in den USA lebenden Angehörigen Geldsendungen erhalten.
„In dieser hinterlistigen Absicht setzt die Regierung der Vereinigten Staaten ausländische Banken unter Druck, von Kuba kein Geld anzunehmen, dessen Herkunft völlig legal und anständig ist. Obendrein wird in der Publikation der Presse der Terroristenmafia Miamis auf die widerliche Niederträchtigkeit angespielt, diese Gelder könnten sogar mit Aktivitäten wie Geldwäsche und Rauschgifthandel, die doch in unserem Land ganz energisch bekämpft werden, im Zusammenhang stehen."
Weiter heißt es in der in Granma erschienenen Meldung:
„Noch empörender erweisen sich diese Aktionen, wenn man bedenkt, dass der einzige Grund, weshalb Kuba-Touristen mit Bargeld umgehen müssen, die Yankee-Blockade ist, die ihnen die Benutzung von Kreditkarten oder Reiseschecks verbietet, die von jenen Markt kontrollierenden US-amerikanischen Banken oder anderen Finanzeinrichtungen ausgestellt sind. Außerdem wurde lediglich ein einziges US-amerikanisches Unternehmen befugt, Geldsendungen nach Kuba durch Banküberweisung vorzunehmen. So sind nun die im Ausland lebenden Kubaner einem wahren Kreuzweg ausgesetzt, wenn sie ihren Angehörigen eine finanzielle Hilfe zukommen lassen wollen und am Schluss sehen sie sich in den meisten Fällen gezwungen, Bargeld zu schicken. Diese Verfolgung und Bedrohung, der sich ständig jene ausgesetzt sehen, die von den Vereinigten Staaten aus ihre Angehörigen in Kuba finanziell unterstützen, trägt dazu bei, dass die Absender häufig das Mittel des Bargeldes vorziehen, um so keine dokumentarischen Spuren zu hinterlassen, durch die sie dann der Verfolgung durch die US-Behörden und den Gewaltakten der in Miami ansässigen Terroristen ausgesetzt wären.
„Schamloser und perverser geht es nicht"; heißt es weiter in der Granma-Meldung, „mit ihrer kriminellen Blockade zwingen die Vereinigten Staaten, die Geldsendungen und die Zahlungen ausländischer Besucher in Kuba in bar vorzunehmen und nun versuchen sie mit plumpen Druckmaßnahmen zu verhindern, dass Kuba dieses Geld zur Bezahlung seiner Importe benutzt."
Der Artikel schließt mit der Bekräftigung:
„Ihre sämtlichen Fallen sind zum Scheitern verurteilt. Unser heroisches Volk wird mit seiner gehabten Standhaftigkeit und Geistesgegenwart gegen den zwar mächtigen doch gemeinen und feigen Feind, wegen seiner Politik des Völkermords und seiner nazifaschistischen Methoden echt zu verachten, kämpfen und siegen."
Zu diesen Betrachtungen könnten wir hinzufügen, dass in dem siebenjährigen Zeitraum, auf den angespielt wird, Kuba Importe in Höhe von mehr als 30,854 Milliarden Dollar getätigt hat; dass also die 3,9 Milliarden, von denen es heißt, sie seien bei der genannten Schweizer Bank eingezahlt und anderen Empfängern transferiert worden, annähernd 13 Prozent der in diesem Zeitraum durch Kuba realisierten Zahlungen für Importe ausmachen, von denen ein wesentlicher Teil auf Nahrungsmittel, Brennstoffe, Medikamente oder Ausgangsstoffe für deren Herstellung, auf Zwischenprodukte für unsere Industriebranchen, Waren für die Devisenshops usw. entfällt.
Am nächsten Tag hielt ein Zusatzartikel im El Nuevo Herald am Thema fest und suggerierte in übelster Weise, das auf der genannten Schweizer Bank deponierte Geld sei unbekannten Personen oder Körperschaften auf nicht enthüllten Banken gutgeschrieben, wo doch das Geld in sämtlichen Fällen für normale Handelsgeschäfte mit international anerkannten Handels- und Industrieunternehmen benutzt wurde. Hysterisch wurde in der Zeitung gefordert:
„Es sind jene Namen, die man wissen will. Die Abgeordneten Floridas Ileana Ros-Lehtinen und Lincoln Díaz-Balart müssen Druck ausüben, damit bekannt wird, wohin dieses Geld ging und woher es kam."
In einer deutlichen Kampagne, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf dieses Thema zu richten, informierte am 10. Juni El Nuevo Herald erneut, die Mafia Miamis beantrage über ihre namhaftesten Sprecher, die Abgeordneten Ileana Ros-Lehtinen und Lincoln Díaz-Balart bei der Regierung der Vereinigten Staaten eine Untersuchung über Herkunft und Bestimmung der genannten Fonds. In diesem Artikel des El Nuevo Herald heißt es:
„Die Vereinigten Staaten haben Herkunft und Verbleib von 3,9 Milliarden USD zu untersuchen, die die Regierung Kubas im Rahmen eines Programmes der Federal Reserve ‚gewaschen‘ hat, erklärten gestern die Abgeordneten von Florida Ros-Lehtinen und Díaz-Balart in Schreiben an die Federal Reserve und den Finanzausschuss des Repräsentantenhauses."
„Wir sind zutiefst bestürzt, dass es durch die UBS (Union Schweizer Banken) zu einer so schweren Verletzung des Bundesgesetzes kommen konnte", schrieben die Abgeordneten dem Präsidenten der Federal Reserve Alan Greenspan. „Wir hoffen, die Nachforschungen werden Antwort auf viele Fragen bringen, die wir zu diesem Thema haben."
In einem Pressekommuniqué vom 22. Juni sagte die „reißende Wölfin" Ileana Ros-Lehtinen mit der an ihr gewohnte Hysterie:
„Ich bin erschüttert, wie eine Bank, der man die große Verantwortung übertragen hatte, die neue US-amerikanische Währung in Umlauf zu bringen, die Bestimmungen dieses Landes verletzt in Bezug auf einen Staat, der als terroristisch gilt."
Und mit größter Unverschämtheit forderte sie:
„Ich erwarte das Ergebnis der Untersuchungen.... Wird die UBS (Union Schweizer Banken) für schuldig befunden, die Restriktionen der Vereinigten Staaten in Bezug auf die Transaktionen verletzt zu haben, in die terroristische Regimes wie das Kubas verwickelt sind, dann ist es äußerst wichtig, dass die Verantwortlichen entsprechend bestraft werden."
In Fortführung ihrer Kampagne sandte Ileana Ros am 30. Juni ein Schreiben an den Vorsitzenden des Ausschusses für internationale Beziehungen des Repräsentantenhauses, Ermittlungen zu diesem Thema fordernd.
Den Hintergrund dieser Kampagnen und unflätigen Druckes bildete ein klares und offensichtliches Ziel: die Einschüchterung all jener Banken, die zu Kuba Finanzbeziehungen unterhalten könnten, um auf diese Weise deren Annahme von Dollarbanknoten zu vereiteln, die unser Land aus den erklärten Gründen regelmäßig ins Ausland zu senden hat.
Zu diesem Zeitpunkt war bereits deutlich der Druck auf viele Banken seitens der US-amerikanischen Behörden zu erkennen in dem Versuch, diese Geldsendungen zu sperren und unser Land vor eine außerordentlich kritische Situation zu stellen.
Unter diesen Umständen setzte eine Prüfung sämtlicher möglicher Variablen ein mit dem Ziel zu vermeiden, dass eine neue kriminelle Aktion der US-Regierung, die Benutzung der in Kuba erhaltenen Bargelddollar zu kommerziellen Zwecken verhindernd, unserem Land ernsten wirtschaftlichen Schaden zufügen könnte.
Während nun Kuba gelassen und überlegt sämtliche Alternativen prüfte, regnete es an Lügen und Schändlichkeiten zu diesem Thema.
Am 3. Juni fiel El Nuevo Herald über die Amerikanische Bank für Entwicklung und die CEPAL (Wirtschaftskommission für Lateinamerika) her mit der Anschuldigung, ihre Schätzwerte mit den Geldsendungen von Angehörigen in den USA nach Kuba aufzubauschen, womit nun versucht werde, die rechtmäßige Herkunft der 3,9 Milliarden zu begründen.
Hierzu hieß es:
„All diese Machenschaften werden von der Amerikanischen Bank für Entwicklung und der CEPAL anhand der aufgebauschten Zahlen der Geldsendungen, die sie der kubanisch-amerikanischen Gemeinschaft zuschieben, verschleiert. Das muss geklärt werden. Außerdem zeigt der Geldwäscheskandal, dass Kuba ein vertraulicher Zufluchtsort ist für das Geld von Terroristen und Veruntreuern. Das muss aufgedeckt werden."
Mit ungeschliffener Sensationsgier, wie sie für das Gesindel Miamis charakteristisch ist, veröffentlichte El Nuevo Herald am 23. Juli einen Artikel unter dem Titel „Gesucht in den Vereinigten Staaten Verbindungen zu Fonds Kubas", in dem u.a. zu lesen war:
„Die Vereinigten Staaten leiteten eine Justizermittlung ein zur Feststellung möglicher Verbindungen von ‚US-amerikanischen Einrichtungen und Personen‘ zu den 3,9 Milliarden Dollar, die Kuba unter Ausnutzung eines Programmes der Federal Reserve in den internationalen Bankenapparat eingeschleust hat.
„Die Operation erfolgte über die Union Schweizer Banken."
„Gegenwärtig läuft eine Ermittlung seitens der Staatsanwaltschaft des South-Eastern District New Yorks", versicherte während seines gestrigen Besuches bei El Nuevo Herald Juan Zárate, Unterstaatssekretär für Finanzwesen der Vereinigten Staaten und verantwortlich für die Bekämpfung von Finanzierungen für terroristische Zwecke.
Der täglich über diese Angelegenheit in Miami publizierten Lügen waren es scheinbar so viele und von so ungebildeter plumper Art, dass sich ungeachtet der sprichwörtlichen Diskretion der Schweizer Banken die hier betroffene gezwungen sah, jegliche Anschuldigung von Geldwäsche öffentlich zu dementieren und eine am 25. Juli in Zürich veröffentlichte Meldung der AFP trägt folgenden Wortlaut:
„Die Union des Banques Suisses (Union Schweizer Banken, UBS), die größte Schweizer Bank, dementierte gestern, Geld für Kuba gewaschen zu haben, wie sie von drei Abgeordneten des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten beschuldigt wurde, die nun Ermittlungen fordern.
„Ein Sprecher der UBS in Zürich äußerte, keine Kenntnis von weiteren Ermittlungen über die Bank zu haben und wies jegliche Anschuldigung von Geldwäsche zurück.
....
„Einem Sprecher der UBS zufolge kam es bereits zur Prüfung des Falles durch die Federal Reserve der Vereinigten Staaten (Fed) und den Bundesausschuss der Schweizer Banken (CFB)."
Diese Erklärungen hinderten die Mafiosi Miamis und ihre Presseorgane nicht daran, an ihrer perfiden Kampagne festzuhalten; und am 16. September gab Ileana Ros-Lehtinen neue Erklärungen ab:
„Das wird noch um sich greifen", kommentierte die Abgeordnete El Nuevo Herald. ‚Es handelt sich um mindestens drei Personen, die in diese Geldmanipulation verwickelt waren, und weitere Banken werden überprüft‘ fügte sie hinzu."
Man beachte die deutliche Drohung in den Worten „weitere Banken werden überprüft".
Zu jenem Zeitpunkt bat ich den Banco Central de Cuba, die Arbeiten zu diesem Thema zu beschleunigen und wies an, die Prüfung auf die Möglichkeit des Einsatzes des konvertierbaren Peso als Ersatz des Dollar zu konzentrieren, damit neue Druckmaßnahmen der Mafia Miamis und der USRegierung das Land nicht verletzbar machen, sagte der Comandante.
Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich bei meinen Ausführungen in der zweiten Podiumsdiskussion zum Thema Elektrizität am 28. September die Öffentlichkeit auf diese Probleme aufmerksam machte, ohne dabei ins Detail zu gehen. Ich sagte wörtlich:
„Wir haben einen Feind, der mehr als 45 Jahre lang versucht hat, uns auf jede mögliche Art zu vernichten, dass sogar das von einem Touristen bezahlte Geld nicht in der Welt zirkulieren darf, denn da sie die Herren der Hauptwährung und die Herren der Welt sind, verbieten sie die Benutzung des Dollars in jeglichen Geschäften Kubas."
Hinsichtlich der Maßnahmen, mit denen wir uns beschäftigten, schickte ich in der ebenfalls der Frage Elektrizität gewidmeten Podiumsdiskussion voraus:
„Sie geben sich alle Mühe und auch wir sind am Überlegen, wie wir uns zur Wehr setzen können, denn wehrlos werden wir nicht dastehen. Wir werden ihnen nichts sagen. Sollen sie doch tun, was ihnen beliebt, sollen sie doch belästigen, sollen sie doch versuchen zu zerstören; doch auf keine dieser Maßnahmen werden wir die Antwort schuldig bleiben, mit denen blockiert werden soll und danach das Land der Geldwäsche bezichtigt wird als handle es sich um Geld aus Spielgewinn, Schmuggel oder Geldwäsche. Es handelt sich um unser im Schweiße unseres Angesichts anständig verdientes Geld. Nun treffen sie Maßnahmen, um diesen Dollar nicht zirkulieren zu lassen. Doch wir werden ja sehen; ganz sicher werden wir eine Erwiderung darauf haben, und es wird ihnen missglücken so wie es immer missglückt ist."
Erst neulich, am 9. Oktober, genau 11 Tage vor meinem unwesentlichen Sturz, erfuhr man von einer Rede des Unterstaatssekretärs für Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre beim State Department der Vereinigten Staaten Daniel W. Fisk vor dem Verband kubanisch-amerikanischer Veteranen, bei der er sich mit grenzenlosem Zynismus mit dem vermeintlichen Erfolg der kriminellen Maßnahmen brüstete, die die Bush-Regierung gegen unser Volk getroffen hatte. Er sagte u.a.:
„Mehr noch, eine weitere Stütze in unserer Strategie ist die Aufdeckung des so lange Zeit nicht bekannten Flusses der Einnahmen des Castro-Regimes, um dann einzugreifen, damit dieser Geldfluss geringer wird. Da ist beispielsweise der Tourismus, der den Zuckerexport als hauptsächliche Devisenquelle abgelöst hat.
.....
„Wie vielen von euch bekannt ist, haben wir zur weiteren Schwächung des Ressourcenzuflusses, der es Castro ermöglicht, das kubanische Volk unterdrückt zu halten, unsere Politik hinsichtlich der Geldsendungen, Spendenpakete und Besuchsreisen der Angehörigen auf die Insel nachdrücklicher gestaltet. Dieses Geld und Waren hätte Kuba jährlich Einnahmen von schätzungsweise 1,5 Milliarden USD gebracht, gesandt von jenen, die außerhalb der Insel leben.
.....
„...wir haben der Castro-Regierung mehr als 100 Millionen Dollar in harter Währung entzogen. Das sind 100 Millionen weniger, die Castro zur Verfügung stehen, um das Volk zu unterdrücken und sich an der Macht zu halten.
„Überträgt man außerdem diese Zahlen auf ein ganzes Kalenderjahr, dann schätzen wir für das Regime einen jährlichen Nettoverlust von 375 Millionen USD allein durch die Reduzierung der Besuchsreisen.
„Die Abnahme aller Einnahmeströme hochrechnend, meinen wir, dem Regime mindestens 500 Millionen Dollar verweigert zu haben, die Castro zur Stützung seines Sicherheitsapparates und Nachrichtendienstes benutzt hätte."
Neben so viel Arroganz des Imperiums und so viel Aufschneiderei gab es einen ganz speziellen Abschnitt, der sorgfältig unter die Lupe zu nehmen war.
Hier sagte Herr Fisk:
„Wir haben eine Gruppe der Verfolgung Kubanischer Guthaben gegründet. Zu ihr gehören Funktionäre mehrerer Agenturen, die für die Einhaltung der Gesetze zuständig sind und nun neue Wege der Devisenbewegungen von und nach Kuba erkunden und diese Bewegungen stoppen soll."
Die Verbindung zwischen der schmutzigen Kampagne der Mafia Miamis zum Thema der angeblichen Geldwäsche und dieser neuen kriminellen Handlung der US-Regierung, eine Gruppe zu gründen, die die Devisenströme von und nach Kuba verfolgt, konnte nicht deutlicher zutage treten. So duldeten also die Aktionen zum Schutze der Interessen unseres Landes gegen diese neue Aggression keinen Aufschub. Unverzüglich wies ich die Zentralbank Kubas an, ein Durchführungsprogramm zur frühestmöglichen Einführung des konvertierbaren Peso als Ersatz für den Dollar aufzustellen.
Dieser Zeitplan wurde umgesetzt und gegenwärtig können wir nun offiziell ankündigen, dass ab dem 8. November im gesamten Staatsgebiet anstelle des US-Dollar der konvertierbare Peso zirkulieren wird.
Als Erstes muss hier klargestellt werden, dass dieses nicht bedeutet, der Besitz von Dollars oder einer anderen frei konvertierbaren Währung sei strafbar. Die Bevölkerung darf über jede beliebige Menge Dollar verfügen, ohne dass es sich dabei um eine Gesetzesverletzung handelt. Worum es sich handelt ist, dass mit genanntem Datum, dem 8. November, der Dollar in unseren Devisenläden nicht mehr angenommen wird; diese werden dann lediglich konvertierbare kubanische Peso akzeptieren.
Wer konvertierbare Währung besitzt, seien es Kubaner oder ausländische Besucher, muss für seine Einkäufe in den Deviseneinrichtungen im Staatsgebiet zuerst konvertierbare Pesos eintauschen. Das kann an den Wechselstellen (CADECAS), den Bankfilialen und auch einer bedeutenden Anzahl von Geschäften geschehen, die gegen Devisen verkaufen und diese Leistung ebenfalls erbringen werden. Zusätzlich wurde entschieden, dass, wer ab genanntem Datum, also dem 8. November, konvertierbare Pesos gegen Dollar in bar kaufen will, eine zehn Prozent betragende Abgabe zuzahlen muss. Diese dient als Ausgleichung der Risiken und Kosten, die die Manipulation von US-Dollar der kubanischen Wirtschaft verursacht als Folge der genannten Maßnahmen der US-Regierung, durch die unser Land gehindert werden soll, die Dollar als Bargeld für normale kommerzielle Zwecke zu nutzen.
Es ist wichtig zu wiederholen — damit keine Irrtümer entstehen — dass diese Abgabe ab dem 8. November einsetzt. So hat also jeder Dollarbesitzer zwei Wochen Zeit, um von seinem Umtauschrecht in konvertierbare Pesos 1 : 1 ohne jegliche Abgabe Gebrauch zu machen. Ebenfalls können je nach Wunsch vor diesem Zeitpunkt Waren gegen Dollar gekauft werden. Wer ein Dollarkonto bei der Bank hat, kann das Bargeld deponieren und danach jederzeit konvertierbare Pesos 1 : 1 oder auch Dollar abheben. Ist noch kein Dollarkonto vorhanden, so kann man dieses eröffnen, die Dollar bei der Bank deponieren und später dann zum gewünschten Zeitpunkt 1 : 1 konvertierbare Pesos oder auch Dollar ohne jegliche Abgabe abheben.
Die Empfänger von Geld aus dem Ausland haben ab heute zwei Wochen Zeit, um je nach Wunsch mit ihren Angehörigen zu vereinbaren, künftig die Sendungen nicht mehr in Form von Bargelddollar vorzunehmen sondern in anderen Währungen wie Euro, kanadischen Dollar, Pfund Sterling oder Schweizer Franken, die nicht mit der 10-prozentigen Abgabe belastet werden.
Das heißt also, man hat nach Wegen gesucht, damit durch diese Maßnahme niemand zu Schaden kommt; denn es wird genügend Zeit für eine passende Regelung des Bargeldbestandes eingeräumt, um nicht die festgelegte Abgabe zahlen zu müssen.
Ich sage noch einmal, diese ist keine Aktion zum Zwecke der Deviseneinnahme über eine Abgabe, sondern es ist die Erwiderung auf eine reale Bedrohung durch eine kriminelle Maßnahme der US-Regierung und eine schamlose Kampagne zur Einschüchterung der ausländischen Banken.
Ebenso möchte ich betonen, dass sämtliche Bankkonten in Dollar, konvertierbaren Pesos oder irgendeiner anderen Währung vollkommen abgesichert sind und, wie ich bereits sagte, die bei den Banken deponierten Fonds keinerlei Abgaben unterliegen, ganz unabhängig vom Zeitpunkt, an dem die Kunden sich Beträge ohne jegliche Einschränkungen auszahlen lassen.
Vielleicht verliest uns Randy zum besseren Verständnis des Themas die Resolution der Zentralbank, durch die diese Maßnahme in Kraft tritt und auf deren Grundlage dann einige klärende Kommentare gegeben werden können.
Wie ich bereits erklärte, legt die Resolution in erster Linie fest, dass die Bevölkerung ohne jegliche Restriktionen wie bis jetzt US-Dollar oder jede andere konvertierbare Währung in uneingeschränkter Höhe in ihrem Besitz haben darf. Ab morgen wird bis zum 7. November so verfahren wie bisher; die Geschäfte akzeptieren weiterhin Dollar. Wer seine Dollar gegen konvertierbare Pesos umzutauschen wünscht, zahlt keine 10-prozentige Abgabe und der Umtausch erfolgt 1 : 1. Ohne jegliche Restriktionen können neue Dollarkonten eröffnet oder neue Einlagen auf bestehenden Konten deponiert werden. Diese Fonds können später dann zu einem beliebigen Zeitpunkt in konvertierbaren Pesos 1 : 1 oder, je nach Wunsch des Kunden, in Dollar ohne jegliche Abgabepflicht abgehoben werden.
Ab dem 8. November tritt die zwingende Regelung in Kraft, wonach in sämtlichen Deviseneinrichtungen in konvertierbaren Pesos zu zahlen ist. Man erinnere sich, es handelt sich hierbei nicht um einen Umtauschkurs zwischen dem Dollar und dem konvertierbaren Peso, der weiterhin bei 1 : 1 liegt, sondern der Kauf von konvertierbaren Pesos mit Dollarbargeld ist schlicht und einfach mit einer Abgabe belastet. Mit einem konvertierbaren Peso können Sie einen Dollar kaufen. Wollen Sie aber mit einem Dollar einen konvertierbaren Peso kaufen, müssen Sie die 10-prozentige Abgabe zahlen, also werden Sie für Ihren Dollar nur 90 Centavos des konvertierbaren Pesos erhalten.
Noch einmal erinnere ich daran, dass für die anderen in Kuba akzeptierten Währungen — Euro, Schweizer Franken, Pfund Sterling und kanadischer Dollar — keinerlei Abgabe existiert. Die 10-prozentige Abgabe wird ausschließlich auf Dollar in Form von Bargeld erhoben aufgrund der entstandenen Situation durch die neuen Maßnahmen der US-Regierung, die das Land abwürgen sollen.
Um den Geldumtausch zu erleichtern, beginnt dieser am 28. Oktober an den Wechselstellen (CADECAS), den Bankfilialen, den Hotels und Geschäften. Genauere Informationen dazu verlas Randy aus der Resolution.
Gemäß der Resolution werden unabhängig von der Währung, einschließlich Dollar, die mit Kredit- oder Debetkarte getätigten Transaktionen nicht mit Abgaben belastet. Die Erklärung dafür ist, dass eine mit Kredit- oder Debetkarte getätigte Transaktion keine Bargeldbewegung einschließt, also auch keine Kosten und Risiken im Zusammenhang mit der Dollarmanipulation in Form von Bargeld existieren.
Zur Erleichterung des Geldwechsels wurden im Banksystem einige Maßnahmen getroffen. Beispielsweise werden die Banken am Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. November geöffnet sein und vom 28. Oktober bis 5. November werden sie sich ab 12.00 Uhr ausschließlich dem Geldumtausch widmen, um der Bevölkerung mehr Möglichkeiten zu geben, damit keiner vom Umtausch seiner Dollar in konvertierbare Pesos vor dem 8. November ausgeschlossen wird und damit dann nicht die zehn Prozent Abgabe gezahlt werden müssen.
Im Rahmen dieser Überlegungen ist natürlich auch zu verdeutlichen, dass beim Kauf kubanischer Pesos gegen US-amerikanische Dollar an den CADECAS die 10-prozentige Abgabe erhoben wird, da wir ja in diesem Falle Dollar in Form von Bargeld erhalten.
Ebenso will ich klarstellen, dass diese Maßnahme in keiner Weise die von kubanischen Geldinstituten ausländischen Einrichtungen gewährten Sicherheiten weder ver- noch behindern wird noch die zur Einlösung ihrer Verbindlichkeiten verfügbaren Mittel in frei konvertierbarer Währung. Das Ganze ist von allein interner Tragweite und wir sind lediglich dabei, in die Geldzirkulation innerhalb des Staatsgebietes Ordnung zu bringen und uns vor einer Wirtschaftsaggression von außen zu schützen.
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Montag, 25. Oktober 2004
Freitag, 22. Oktober 2004
Brief des Genossen Fidel an seine Mitbürger
Liebe Mitbürger!
Gestern, am 20. Oktober, erlitt ich einen zufälligen Sturz nach Beendigung meiner Rede auf der Veranstaltung in Santa Clara. Einige Nachrichten-agenturen und andere Medien, welche Nachrichten übermitteln, verbreiteten mehrere Versionen zu den Ursachen des Unfalls. Als Protagonist und betroffener Zeuge kann ich euch mit der gröb ten Genauigkeit die Ursachen für das Geschehene erklären.
Ich hatte meine Rede an die als Kunstausbilder Graduierten gegen 22 Uhr beendet. Mehrere Genossen der Partei und Regierung kamen auf die Tribüne, um mich zu grüb en. Unter ihnen befand sich Elian, wie es bei bestimmten Veranstaltungen Gewohnheit ist. Wir verweilten dort mehrere Minuten und stiegen dann sofort die selbe kleine Holztreppe hinab, über die wir auf die Tribüne gestiegen waren, um uns erneut zu versammeln. Ich ging schnell über den Strab enbelag aus farbigem Granit, um mich auf den selben Stuhl zu setzen, der mir vor meiner Rede auf der Tribüne zugewiesenen worden war. Ich ging über das Granitpflaster und grüb te ab und zu die begeisterten Kunstausbilder und mehr als 25 000 zu dieser Veranstaltung eingeladene Einwohner der Provinz Villa Clara.
Als ich an dem Betonboden, ungefähr 15 bis 20 Meter von der ersten Sitzreihe entfernt, ankam, merkte ich nicht, dass zwischen dem Strab enbelag und der Menschenmenge eine relativ hohe Bordkante vorhanden war. Wegen dem Höhenunterschied bezüglich der Fläche, wo sich die Teilnehmer auf ihren entsprechenden Sitzplätzen befanden, trat mein linker Fub ins Leere. Der Impuls und das vor langer Zeit von Newton entdeckte Schwerkraft-Gesetz verursachten, dass ich durch das Umknicken des Fub es/den Fehltritt nach vorn und in Sekundenschnelle auf den Strab enbelag fiel. Rein aus Instinkt streckte ich meine Arme vor, um den Sturz aufzufangen; sonst wären mein Gesicht und mein Kopf hart auf dem Boden aufgeschlagen.
Es war niemand daran Schuld. Es war absolut meine eigene Verantwortung. Anscheinend erklärt die Ergriffenheit dieses so schöpfungsreichen und von Symbolismus vollen Tages diese Unvorsichtigkeit meinerseits.
Alles andere, was in den folgenden Minuten geschah, ist ausreichend bekannt. Was mich in jenem Moment am meisten schmerzte, war der Gedanke an das Leiden jener grob en Anzahl von jugendlichen Graduierten und Einwohnern von Villa Clara, die zu dieser schönen und ergreifenden Veranstaltung eingeladen waren.
Ich konnte mich kaum bewegen. Und nach vielen Hindernissen, inmitten jener Konsternation, konnte man mich in den hinteren Teil des Autos, in dem ich reiste, hineinsetzen und nicht in den Geländewagen, den ich angefordert hatte. Es tauchte dort kein einziger auf. Wir fuhren in das Haus, welches mir dort zugewiesen worden war, um eine erste Untersuchung der durch den Sturz verursachten Verletzungen vorzunehmen; denn im Endeffekt konnte man dort wenig tun.
Es tauchte ein Krankenwagen auf und wir beschlossen ihn für meinen Transport in die Hauptstadt zu verwenden. Die Schmerzen und Symptome wiesen offenkundig auf die Notwendigkeit hin, genauere Untersuchungen und mögliche unmittelbare chirurgische Eingriffe vornehmen zu müssen. Auf einer Tragbahre liegend wurde ich mit dem Krankenwagen in die Hauptstadt gebracht.
Ich will nicht übergehen zu erwähnen, dass es trotz einiger Schlaglöcher bequem und angenehm war, zusammen mit mehreren sehr kompetenten Ärzten und einigen Genossen, die wie Carlitos und ich in jenem Krankenwagen zusammengedrängt waren. Mir waren einige Schmerzmittel verabreicht worden und in gewisser Weise linderten sie mir als Patienten die stechenden Schmerzen.
Unterwegs begannen wir zu arbeiten. Wir riefen in meinem Büro und bei verschiedenen Genossen an, damit man uns Informationen über die internationale Reaktion liefere und um genau zu schildern, was passiert war. Es wurden Anweisungen gegeben, technische Mittel und fachärztliches medizinischens Personal mobilisiert, um die erforderlichen Bedingungen für die verschiedenen Varianten von Verletzungen zur Verfügung zu haben, die in Betracht gezogen worden waren.
Sogar der Präsident Hugo Chávez rief an, sobald er davon erfuhr. Er unterhielt sich mit Felipe und bat darum, mit mir verbunden zu werden. Das war dank der drahtlosen Funktechnik möglich und trotz der Schwierigkeiten dieser Art: sie sind schwierig und leiden oft aus technischen Gründen Unterbrechungen.
Auf die selbe Art und Weise konnte ich mich mit den in Santa Clara versammelten Compañeros Kunstausbildern unterhalten. Ich bat sie inständig, sie sollten die im Anschluss an die Veranstaltung vorbereitete Feier nicht absagen. Mittels eines vor ein Mikrofon gehaltenen Mobiltelefons an dem Ort, wo sie sich befanden, sprach ich direkt zu ihnen und übermittelte ihnen die Botschaft.
Wir fuhren gegen 23 Uhr aus Santa Clara ab. Wir kamen im Revolutionspalast an. Auf der Tragbahre und auf den Schultern mehrerer Genossen getragen wurde ich unmittelbar in die kleine Krankenhauseinrichtung geführt, die ein Mindestmaß an Gerätschaften für Notfälle zur Verfügung hat. Sofort wurden klinische Untersuchungen, Rhöntgenbilder, Blut- und andere Untersuchungen vorgenommen. Es konnte präzisiert werden, dass die wichtigsten Komplikationen am linken Knie und am oberen Teil des rechten Arms lagen, wo der Oberarmknochen eine Fissur aufwies. Die Kniescheibe war in acht Stücke zersplittert. Ich konnte jedes einzelne der Bilder und die Untersuchungen verfolgen. Im gemeinsamen Einverständnis zwischen den Spezialisten und dem Patienten beschlossen wir, sofort die Knieoperation vorzunehmen und den rechten Arm mit einer einfachen Tragschlinge ruhig zu stellen.
Der Operationsprozess und seine Vorbereitungen dauerten insgesamt drei Stunden und fünfzehn Minuten. Die Ortopäden widmeten sich der Aufgabe, jedes einzelne Bruchstück en den ihm entsprechenden Platz zu bringen und sie wie Weber solide miteinander zu vereinen, indem sie die einen und anderen mit feinen Fäden aus rostfreiem Stahl verbanden. Eine Goldschmiedearbeit.
Der Patient beantragte bei den Ärzten, dass man ihm kein Beruhigungsmittel verabreichen und Spinalanästhesie anwenden solle. Das Spinalanästhetika betäubt vollkommen den unteren Teil des Körpers und erhält den anderen Teil des Körpers unberührt. Er erläuterte ihnen, dass es auf Grund der aktuellen Situation notwendig sei, die Vollnarkose zu verhindern, um in der Lage zu sein, zahlreiche wichtige Angelegenheiten zu bearbeiten. Deshalb hielt er während der erwähnten Zeitspanne, die der Prozess andauerte, den Kontakt zu seinem Bürochef aufrecht, auch in der Nähe des Operationssaals und mit der sterilen Kleidung für den chirurgischen Eingriff bekleidet. So erhielt er die ganze Zeit weiter Informationen und gab Anweisungen dazu, wie die durch den unvorhergesehenen Unfall hervorgerufene Situation zu meistern sei.
Nach Beendigung des chirurgischen Teils wurde das linke Bein eingegipst und gleichzeitig der rechte Arm ruhig gestellt.
Es war wirklich eine unvergessliche Erfahrung, Mitbürger. Die Spezialisten und der Patient analysierten und koordinierten ausgezeichnet, was unter den konkreten Umständen zu tun war, unter denen das Land lebt, und dies ohne eine einzige Minute zu verlieren.
Vom Augenblick des Sturzes selbst an habe ich nicht aufgehört, in Koordination mit allen anderen Genossen die wichtigsten mir zustehenden Aufgaben zu erfüllen.
Ich wollte euch heute Abend diese Nachricht übermitteln. Meine Genesung verläuft gut und ich werde nicht aufhören, mit euch in Kontakt zu bleiben. Ich drücke euch meinen tiefsten Dank für die Beweise der Liebe und Solidarität aus, die ich in diesen Augenblicken von euch erhalten habe.
Jeder einzelne der Revolutionäre weiß, was er in jedem Augenblick zu tun hat! Tun wir es!
Ich bitte euch um Entschuldigung wegen der so langen Botschaft.
[Gezeichnet:] Fidel Castro Ruz
Fidel Castro
21. Oktober 2004
19:35 Uhr
Gestern, am 20. Oktober, erlitt ich einen zufälligen Sturz nach Beendigung meiner Rede auf der Veranstaltung in Santa Clara. Einige Nachrichten-agenturen und andere Medien, welche Nachrichten übermitteln, verbreiteten mehrere Versionen zu den Ursachen des Unfalls. Als Protagonist und betroffener Zeuge kann ich euch mit der gröb ten Genauigkeit die Ursachen für das Geschehene erklären.
Ich hatte meine Rede an die als Kunstausbilder Graduierten gegen 22 Uhr beendet. Mehrere Genossen der Partei und Regierung kamen auf die Tribüne, um mich zu grüb en. Unter ihnen befand sich Elian, wie es bei bestimmten Veranstaltungen Gewohnheit ist. Wir verweilten dort mehrere Minuten und stiegen dann sofort die selbe kleine Holztreppe hinab, über die wir auf die Tribüne gestiegen waren, um uns erneut zu versammeln. Ich ging schnell über den Strab enbelag aus farbigem Granit, um mich auf den selben Stuhl zu setzen, der mir vor meiner Rede auf der Tribüne zugewiesenen worden war. Ich ging über das Granitpflaster und grüb te ab und zu die begeisterten Kunstausbilder und mehr als 25 000 zu dieser Veranstaltung eingeladene Einwohner der Provinz Villa Clara.
Als ich an dem Betonboden, ungefähr 15 bis 20 Meter von der ersten Sitzreihe entfernt, ankam, merkte ich nicht, dass zwischen dem Strab enbelag und der Menschenmenge eine relativ hohe Bordkante vorhanden war. Wegen dem Höhenunterschied bezüglich der Fläche, wo sich die Teilnehmer auf ihren entsprechenden Sitzplätzen befanden, trat mein linker Fub ins Leere. Der Impuls und das vor langer Zeit von Newton entdeckte Schwerkraft-Gesetz verursachten, dass ich durch das Umknicken des Fub es/den Fehltritt nach vorn und in Sekundenschnelle auf den Strab enbelag fiel. Rein aus Instinkt streckte ich meine Arme vor, um den Sturz aufzufangen; sonst wären mein Gesicht und mein Kopf hart auf dem Boden aufgeschlagen.
Es war niemand daran Schuld. Es war absolut meine eigene Verantwortung. Anscheinend erklärt die Ergriffenheit dieses so schöpfungsreichen und von Symbolismus vollen Tages diese Unvorsichtigkeit meinerseits.
Alles andere, was in den folgenden Minuten geschah, ist ausreichend bekannt. Was mich in jenem Moment am meisten schmerzte, war der Gedanke an das Leiden jener grob en Anzahl von jugendlichen Graduierten und Einwohnern von Villa Clara, die zu dieser schönen und ergreifenden Veranstaltung eingeladen waren.
Ich konnte mich kaum bewegen. Und nach vielen Hindernissen, inmitten jener Konsternation, konnte man mich in den hinteren Teil des Autos, in dem ich reiste, hineinsetzen und nicht in den Geländewagen, den ich angefordert hatte. Es tauchte dort kein einziger auf. Wir fuhren in das Haus, welches mir dort zugewiesen worden war, um eine erste Untersuchung der durch den Sturz verursachten Verletzungen vorzunehmen; denn im Endeffekt konnte man dort wenig tun.
Es tauchte ein Krankenwagen auf und wir beschlossen ihn für meinen Transport in die Hauptstadt zu verwenden. Die Schmerzen und Symptome wiesen offenkundig auf die Notwendigkeit hin, genauere Untersuchungen und mögliche unmittelbare chirurgische Eingriffe vornehmen zu müssen. Auf einer Tragbahre liegend wurde ich mit dem Krankenwagen in die Hauptstadt gebracht.
Ich will nicht übergehen zu erwähnen, dass es trotz einiger Schlaglöcher bequem und angenehm war, zusammen mit mehreren sehr kompetenten Ärzten und einigen Genossen, die wie Carlitos und ich in jenem Krankenwagen zusammengedrängt waren. Mir waren einige Schmerzmittel verabreicht worden und in gewisser Weise linderten sie mir als Patienten die stechenden Schmerzen.
Unterwegs begannen wir zu arbeiten. Wir riefen in meinem Büro und bei verschiedenen Genossen an, damit man uns Informationen über die internationale Reaktion liefere und um genau zu schildern, was passiert war. Es wurden Anweisungen gegeben, technische Mittel und fachärztliches medizinischens Personal mobilisiert, um die erforderlichen Bedingungen für die verschiedenen Varianten von Verletzungen zur Verfügung zu haben, die in Betracht gezogen worden waren.
Sogar der Präsident Hugo Chávez rief an, sobald er davon erfuhr. Er unterhielt sich mit Felipe und bat darum, mit mir verbunden zu werden. Das war dank der drahtlosen Funktechnik möglich und trotz der Schwierigkeiten dieser Art: sie sind schwierig und leiden oft aus technischen Gründen Unterbrechungen.
Auf die selbe Art und Weise konnte ich mich mit den in Santa Clara versammelten Compañeros Kunstausbildern unterhalten. Ich bat sie inständig, sie sollten die im Anschluss an die Veranstaltung vorbereitete Feier nicht absagen. Mittels eines vor ein Mikrofon gehaltenen Mobiltelefons an dem Ort, wo sie sich befanden, sprach ich direkt zu ihnen und übermittelte ihnen die Botschaft.
Wir fuhren gegen 23 Uhr aus Santa Clara ab. Wir kamen im Revolutionspalast an. Auf der Tragbahre und auf den Schultern mehrerer Genossen getragen wurde ich unmittelbar in die kleine Krankenhauseinrichtung geführt, die ein Mindestmaß an Gerätschaften für Notfälle zur Verfügung hat. Sofort wurden klinische Untersuchungen, Rhöntgenbilder, Blut- und andere Untersuchungen vorgenommen. Es konnte präzisiert werden, dass die wichtigsten Komplikationen am linken Knie und am oberen Teil des rechten Arms lagen, wo der Oberarmknochen eine Fissur aufwies. Die Kniescheibe war in acht Stücke zersplittert. Ich konnte jedes einzelne der Bilder und die Untersuchungen verfolgen. Im gemeinsamen Einverständnis zwischen den Spezialisten und dem Patienten beschlossen wir, sofort die Knieoperation vorzunehmen und den rechten Arm mit einer einfachen Tragschlinge ruhig zu stellen.
Der Operationsprozess und seine Vorbereitungen dauerten insgesamt drei Stunden und fünfzehn Minuten. Die Ortopäden widmeten sich der Aufgabe, jedes einzelne Bruchstück en den ihm entsprechenden Platz zu bringen und sie wie Weber solide miteinander zu vereinen, indem sie die einen und anderen mit feinen Fäden aus rostfreiem Stahl verbanden. Eine Goldschmiedearbeit.
Der Patient beantragte bei den Ärzten, dass man ihm kein Beruhigungsmittel verabreichen und Spinalanästhesie anwenden solle. Das Spinalanästhetika betäubt vollkommen den unteren Teil des Körpers und erhält den anderen Teil des Körpers unberührt. Er erläuterte ihnen, dass es auf Grund der aktuellen Situation notwendig sei, die Vollnarkose zu verhindern, um in der Lage zu sein, zahlreiche wichtige Angelegenheiten zu bearbeiten. Deshalb hielt er während der erwähnten Zeitspanne, die der Prozess andauerte, den Kontakt zu seinem Bürochef aufrecht, auch in der Nähe des Operationssaals und mit der sterilen Kleidung für den chirurgischen Eingriff bekleidet. So erhielt er die ganze Zeit weiter Informationen und gab Anweisungen dazu, wie die durch den unvorhergesehenen Unfall hervorgerufene Situation zu meistern sei.
Nach Beendigung des chirurgischen Teils wurde das linke Bein eingegipst und gleichzeitig der rechte Arm ruhig gestellt.
Es war wirklich eine unvergessliche Erfahrung, Mitbürger. Die Spezialisten und der Patient analysierten und koordinierten ausgezeichnet, was unter den konkreten Umständen zu tun war, unter denen das Land lebt, und dies ohne eine einzige Minute zu verlieren.
Vom Augenblick des Sturzes selbst an habe ich nicht aufgehört, in Koordination mit allen anderen Genossen die wichtigsten mir zustehenden Aufgaben zu erfüllen.
Ich wollte euch heute Abend diese Nachricht übermitteln. Meine Genesung verläuft gut und ich werde nicht aufhören, mit euch in Kontakt zu bleiben. Ich drücke euch meinen tiefsten Dank für die Beweise der Liebe und Solidarität aus, die ich in diesen Augenblicken von euch erhalten habe.
Jeder einzelne der Revolutionäre weiß, was er in jedem Augenblick zu tun hat! Tun wir es!
Ich bitte euch um Entschuldigung wegen der so langen Botschaft.
[Gezeichnet:] Fidel Castro Ruz
Fidel Castro
21. Oktober 2004
19:35 Uhr
Mittwoch, 20. Oktober 2004
Fidel Castro anlässlich des Ausbildungsabschlusses des ersten Lehrgangs an den Schulen für Kunstausbilder in Santa Clara
Rede des Präsidenten der Republik Kuba Fidel Castro Ruz anlässlich des Ausbildungsabschlusses des ersten Lehrgangs an den Schulen für Kunstausbilder auf dem Platz Ernesto Che Guevara in Santa Clara am 20. Oktober 2004
Dozenten und Personal der Schulen für Kunstausbilder!
Jugendliche Abiturienten und Kunstausbilder!
Liebe Gäste!
Bürger von Villa Clara!
Mitbürger in ganz Kuba!
Genau vier Jahre, fünf Monate und drei Tage ist es her, da wir am 17. Mai 2000 in einer Beratung der Arbeitsgruppe Batalla de ideas (Ideenschlacht) das Projekt der beruflichen Vorbereitung von Kunstausbildern bestätigten. Die sofortige Aufgabe war es nun, schleunigst landesweit 15 Schulen mit nicht genutzten Kapazitäten ausfindig zu machen und hier die erforderliche materielle Basis zu schaffen, um noch im September jenes Jahres mit nicht weniger als 4000 Studierenden den ersten Ausbildungsgang zu starten und dann nach zehn Jahren über etwa 30 000 Kunstausbilder zu verfügen.
Das in den ersten Jahren der Revolution in dieser Richtung aufgestellte Programm — seine Ergebnisse waren wenn auch bescheiden, so doch vielversprechend — war auf fast null zusammengeschmolzen, und es erwies sich als unbedingt erforderlich, dieses wieder in Angriff zu nehmen, und zwar auf solidem Fundament und mit aller Kraft, dem Wissen und dem revolutionären Bewusstsein, worüber unser Volk in der Zwischenzeit verfügte. Die Schüler, Absolventen der neunten Klasse, waren einer strengen Auswahl unterworfen. Die Schulen waren hinsichtlich ihrer Kapazität der Bevölkerungszahl einer jeden der 14 Provinzen und des Sonderverwaltungsbezirks Isla de la Juventud anzupassen.
In nur drei Monaten wurden die 15 Schulen einsatzbereit gemacht. Simultan dazu erfassten der Jugendverband UJC, die Pionierorganisation José Martí und die Ministerien für Bildung und für Kultur in enger Zusammenarbeit die ersten 4000 Studierenden. Lehrpläne- und programme wurden aufgestellt, der Lehrkörper organisiert, Schuluniformen entworfen und gefertigt, die für den Start unerlässliche Literatur disponiert und der Kauf von Arbeitsmaterial eingeleitet.
Am 4. September 2000 begann in den 15 Schulen für Kunstausbilder der Unterricht.
Für diesen ersten Studiengang hatten sich 12 000 Schüler beworben. In den darauf folgenden Jahren bewarben sich im Durchschnitt 17 000 pro Studiengang. Es konnte eine breite und qualitätsmäßig gute Auswahl getroffen werden.
Es gab sie, die nicht an die Umsetzbarkeit dieses Projektes glaubten, die sich fragten, woher man wohl die Dozenten und Lehrmittel nehmen werde. Wieder andere fragten sich, wie wir denn neue Schulen gründen könnten, wo doch die Bedingungen in den bereits existierenden schon keine guten waren.
Nach sechsmonatigem Funktionieren wurde am 18. Februar 2001 in der Schule „Manuel Ascunce Domenech" in Villa Clara das Programm der Schule für Kunstausbilder offiziell eingeweiht, das als wesentlicher und untrennbarer Bestandteil der Schlacht der Ideen bereits umgesetzt wurde.
Während dieser ersten vier Jahre wurden nach und nach auch die Bauprojekte abgeschlossen, wodurch nun Kapazitäten für insgesamt 16 200 Studierenden zur Verfügung stehen.
Die Ausgaben in Devisen für wesentliche Investitionen waren folgende:
Für Lehrmittel generell sowie spezifischer Art — 1 795 036 USD;
für materielle Lebensbedingungen — 1 958 796 USD;
für bauliche und technologische Investitionen — 9 891 975 USD.
Als interessanten Vergleich füge ich hinzu, dass, betrachtet man den derzeitigen Preis des Erdöls auf dem Weltmarkt, die in diesen vier Jahren entstandenen Gesamtkosten in Devisen für die Einrichtungen dieses außergewöhnlichen Bildungs- und kulturellen Programmes annähernd den Kosten eines dreitägigen Brennstoffverbrauchs in Kuba gleichkommen.
Im ersten Lehrgang immatrikulierten 4086 Schüler; zum Lehrkörper gehörten 1111 Lehrende.
Heute liegt die Immatrikulationszahl bei 16 168 Studierenden; davon 4535 in Musik, 4202 in Bildender Kunst, 3692 in Bühnenkunst und 3739 in Tanzdisziplinen.
Den Lehrkörper bilden heute 2852 Lehrende; davon unterrichten 715 die generellen Fächer und 2137 unterrichten die spezifischen künstlerischen Disziplinen. Von den Lehrern stehen 1228 fest im Schuldienst und 1624 sind kooperativ beschäftigt.
Sehr zu Recht muss hervorgehoben werden, dass sich viele Lehrer, Künstler und Intellektuelle den Anstrengungen zur Bildung des Lehrkörpers der Schulen für Kunstausbilder angeschlossen, die Lehrpläne bereichert und erzielt haben, dass das, was ein andermal verschwunden war, einen Wiederaufschwung erlebt mit einer noch stärkeren Kraft als Bestandteil der kolossalen Schlacht um eine generelle Allgemeinbildung in unserem Volk. Ebenso ist die Rolle der 2531 Kunstausbilder anzuerkennen, die im Verlauf der Revolution viele Jahre hindurch ihrer Tätigkeit treu geblieben sind und dieser Initiative entscheidende Unterstützung geleistet haben.
In diesen fünf Lehrgängen — den derzeitigen eingeschlossen — der Kunstausbilderschulen immatrikulierten insgesamt 20 235 Studierenden.
Heute erhalten ihren Abschluss 3237 der 4086 Studierenden des ersten Lehrgangs; 34 Studierenden bereiten sich auf ihre demnächst abzulegende Abschlussprüfung vor. Das ergibt insgesamt 3271 Absolventen. Sie erwerben den Titel eines Abiturienten und Kunstausbilders in Musik, Bildenden Künsten, Bühnenkunst oder Tanz. Dafür erfüllten sie einen Lehrplan von 7000 Stunden in der Fachrichtung Musik, 7320 Stunden in der Fachrichtung Bildende Künste, 6840 Stunden in der Fachrichtung Bühnenkunst und 7000 Stunden in der Fachrichtung Tanz. Außerdem erwerben alle neben ihrer Fachrichtung umfassende Kenntnisse über alle anderen Kunstbereiche.
Der Lehrplan erfuhr im Verlauf dieser Arbeitsjahre Vervollkommnung. Das Lehrprogramm enthält die Stunden für Überlegungen und Debatte, das audiovisuelle Programm, das Berufspraktikum und das selbständige Arbeiten im vierten Jahr, sämtliche im Lehrplan programmiert.
Zum Erreichen dieser Ziele verfügen die Schulen über Videosäle, Bibliotheken, Computerlabors mit einem PC pro 30 Studierenden, Musikzimmer, Podeste für Tanz und Bühnenkunst sowie über Werkstätten für bildende Kunst.
Die Absolventen dieser Schulen haben in den vier Jahren ihrer Ausbildung durchschnittlich 167 Werke im Zusammenhang mit ihrer Fachrichtung sowie der kubanischen und Weltliteratur und –geschichte zu konsultieren oder zu lesen.
Von den Absolventen sind:
o 61,04 Prozent Weiße, 13,3 Prozent Neger und 25,6 Prozent Mestizen; das entspricht annähernd und sehr zufriedenstellend de ethnischen Zusammensetzung unserer Bevölkerung.
o 62,09 Prozent sind Frauen und 37,90 Prozent sind Männer.
o Von den Absolventen gehören 1822, also 56,3 Prozent, dem kommunistischen Jugendverband UJC an.
Als Kinder hätten die heutigen Absolventen es sich nicht träumen lassen, einmal Kunstausbilder zu werden. Von heute auf morgen kam diese neue Option auf. Viele hatten vielleicht die Möglichkeit erträumt, sich beruflich einmal mit Musik, den bildenden Künsten, der Bühnenkunst oder dem Tanz zu befassen; doch diese Gelegenheit gab es nicht.
Das Dilemma, ob sie nun Künstler sind oder nicht, hat uns begleitet. Heute hört man immer häufiger, sie seien Künstler des schönen Berufes, die Kunst dem Volk beizubringen. Bei der Arbeit mit den Kindern haben sie einen Bereich der Pädagogik entdeckt, der sie bereichert, und es braucht ja zwischen der einen und der anderen Funktion keinen Widerspruch zu geben. Ebenso wenig ist die Möglichkeit der Entwicklung ihres künstlerischen Werkes zu verstümmrln, wenn sie in der Lage sind, ihren Pflichten als Ausbilder einer Schule nachzukommen.
Die persönliche Verantwortlichkeit im Rahmen ihrer Verpflichtung gegenüber der Revolution und die Arbeit wird sie dahin führen, ihre Funktion als Ausbilder zu erfüllen.
93 Prozent der heutigen Absolventen hatten vor vier Jahren noch keinerlei Unterricht in den Fachrichtungen gehabt, die ihnen heute bekannt sind. Und wenn sie auch noch viel lernen müssen über ihren Beruf, die Kunst, das Arbeitsleben und die Hingabe an die Revolution, so ist es doch ebenfalls sehr wahr, dass sie nicht mehr die gleichen sind wie damals, als sie sich diesen Weg zu bahnen kamen. Sie sind körperlich, politisch und gesellschaftlich reifer geworden.
Ab dem 6. September dieses Jahres nahmen sie ihre Tätigkeit in Grund-, Mittel- und Sonderschulen in sämtlichen Kreise des Landes auf. Eingesetzt wurden sie folgendermaßen:
684 in Grundschulen mit Vormittags- und Nachmittagsunterricht;
704 in Ganztagsschulen der Grundstufe;
56 in Internatsschulen der Grundstufe;
117 in Internatsschulen der Mittelstufe auf dem Lande;
50 in Ganztagsschulen der Mittelstufe in der Stadt;
50 in Schulen für verhaltensgestörte Kinder.
Die von den Ausbildern in den Lehreinrichtungen ausgeübte Tätigkeit ist auf das Erreichen der folgenden fünf Hauptziele gerichtet:
o Durchführung von Workshops für Kreation und Auswertung mit allen Studierenden der Lehranstalt;
o Betreuung von Laiengruppen und künstlerischen Einheiten;
o Methodologisch-fachliche Ausbildung des Lehrpersonals;
o Promotion der künstlerischen Äußerungen in der Schule;
o Verschönerung des Umfeldes der Schule.
Mit der Ankunft der Kunstausbilder festigt sich die Schule als die bedeutendste kulturelle Einrichtung der Gemeinschaft. Die Ergebnisse ihrer Tätigkeit werden in der Familie ihre Widerspiegelung finden. Die Arbeit dieser ausgebildeten Kräfte geht über die Schule hinaus und wird von ihrem Verhältnis zu den übrigen kulturellen und sozialen Einrichtungen der Gemeinschaft abhängen.
Durch ihre Anwesenheit erfährt das System der Arbeit mit den Kindern, den Heranwachsenden und Jugendlichen, das sich in diesen Jahren der Schlacht der Ideen herausgebildet hat, eine Bereicherung. Unerlässlich sind die Beziehungen zwischen dem Gesamtlehrer der Grundfächer, dem Lehrer für SW-Schulung, dem Sozialarbeiter und dem Kunstausbilder.
Über die zu erwartenden Ergebnisse hatten wir bereits Kenntnis. Sie zeigten sich in jeder Etappe des Berufspraktikums, während derer die Studierenden vom zweiten Jahr an zu Lehreinrichtungen und den Gemeinschaften in Verbindung stehen. Zwei Beispiele sollen ausreichen. Das erste:
Das Berufspraktikum im Kreis La Sierpe in der Provinz Sancti Spíritus der Studierenden des vierten Jahres beinhaltet eine Woche Tätigkeit in Gemeinschaften oder Schulen, in denen die Arbeitsbedingungen schwieriger als gewöhnlich sind.
Im Falle der genannten Provinz wurde beschlossen, die 183 Studierenden des vierten Jahres, die heute ihre Ausbildung abschließen, im Kreis La Sierpe einzusetzen, da dieses ein neues Munizium ist ohne eine solide kulturelle Tradition, in dem es Jahrzehnte lang keine Fachkraft auf dem Gebiet der Kultur gegeben hat. Das heißt, ein Kreis, das keine graduierten Ausbilder aus früheren Etappen aufzuweisen hat und wo es sogar sehr schwer ist, Studierenden für die Kunstausbilderschulen zu gewinnen; ja es geht sogar so weit, dass sich zum ersten Lehrgang nur eine einzige Schülerin meldete, die heute ihren Titel erhält. Die Studierenden wurden nun in allen Schulen eingesetzt; und es war — dem Gedächtnis von Schülern und Lehrern zufolge — das erste Mal seit vielen Jahren, dass es im Territorium zu einer so starken kulturellen Bewegung kam. Untergebracht waren sie in den Schulen; sie arbeiteten in diesen und in den Gemeinschaften. In einigen Fällen mussten sie mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen.
Von allem, was dort geschah, reden heute noch Kinder und Eltern. Drei Studierenden aus anderen Kreise baten, auf dieser Erfahrung fußend, im Kreis La Sierpe eingesetzt zu werden. Es konnten 25 Schüler für die Schule der Kunstausbilder für den eben begonnenen Lehrgang geworben werden. Das Bemerkenswerteste daran ist folgendes: Bei einem vor ein paar Tagen stattgefundenen Treffen mit Vertretern der heutigen Absolventen erwähnte ein jeder die Wirkung jener Woche als etwas ganz Entscheidendes in seiner Ausbildung. Das Bild ihrer Erfahrung in La Sierpe lebt in ihnen wie eine internationalistische Mission, die Präsenz in einer Schlacht oder einer großen Produktionsleistung; das heißt, in ihnen lebt der Sinn einer über das Normalmaß hinausgehenden Tat, einer Tat der völligen Hingabe weiter.
Während ihres Aufenthalts im Kreis realisierten sie eine Art Synthese dessen, was ein Ausbilder einer Casa de Cultura (Kulturhaus) tut und wie seine Tätigkeit in einer Schule auszusehen hat. So arbeiteten sie beispielsweise vormittags in der Schule, gaben ein Animationsprogramm am Nachmittag für die Gemeinschaft oder traten abends im Kreis selbst bei kulturellen Aktivitäten auf. All das in nur einer Woche. Die Regierung des Kreises und die Partei sind der Meinung, es handle sich hier um den Beginn einer kulturellen Umwälzung. Dies ist bedeutsam, wenn wir bedenken, dass seine kulturellen Einrichtungen generell in gutem baulichen Zustand sind, jedoch keine Fachkräfte vorhanden sind.
Das zweite Beispiel:
Seit dem Schuljahr 2002-2003 erhält die Schule für Kunstausbilder „Eduardo García Delgado" in Havanna Anweisungen, eine Gruppe Studierenden zum Berufspraktikum an der Universität für Informatik zu bestimmen.
Während des Studienjahres 2002-2003 arbeiteten sie 15 Tage dort. Schon im Studienjahr 2003-2004 wurde die Anwesenheit einer Gruppe von Kunstausbildern an dieser Hochschule zweimal pro Woche über das gesamte Studienjahr festgelegt. Die geleistete Arbeit wurde von den Kollegen dieser Universität als sehr notwendig eingeschätzt und sie forderten, dass die Anwesenheit dieser Studierenden beibehalten wird, um die in dieser Einrichtung vorhandene Amateur-Bewegung zu unterstützen.
Die Ergebnisse sprechen für sich selbst. In nur zwei Jahren Arbeit zählt die Amateurbewegung der Universität für Informatikwissenschaften 799 Studierende zu ihren Mitgliedern, das bedeutet einen von je fünf Studierenden. Im ersten Studienjahr erreichten sie im Provinzausscheid des Universitätsstudentenbunds (FEU) fünf Preise und drei Ehrenpreise, und im zweiten Jahr, 11 Preise. Von diesen werden drei der Preisträger am Nationalausscheid des FEU teilnehmen.
Die an den Schulen für Kunstausbilder Graduierten können über das Programm zur Universalisierung der Hochschulausbildung jegliche Fachrichtung bzw. jeglichen Studiengang der Geisteswissenschaften belegen, welche das Hochschulministerium erteilt, und die Fachrichtungen bzw. Studiengänge, welche die Pädagogischen Hochschulen erteilen.
Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Arbeit der Kunstausbilder, der Notwendigkeit, sie ständig als Fachleute weiterzubilden, die sich mit ihrer Arbeit als Kunstausbilder identifizieren, und des Interesses eines Großteils von ihnen, sich in einem mit ihrer Ausbildung verwandten Studiengang weiter auszubilden, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kultur- und dem Hochschulministerium der Beschluss gefasst, einen Diplompädagogik-Studiengang in der Fachrichtung Kunstausbilder einzurichten.
In diesem Studiengang matrikulierten 1 476 der Kunstausbilder, die jetzt ihre Ausbildung abschließen, das sind 45,5 Prozent.
Der neue Studiengang wird an den Pädagogischen Hochschulen unter den Bedingungen der Universalisierung der Hochschulausbildung erteilt und seine vorläufige Dauer beträgt vier Jahre. Er stützt sich vor allem auf das audiovisuelle Programm und andere audiovisuelle Mittel, und betont gleichzeitig die Bedeutung des Selbststudiums und der Studien-Betreuung.
Der Studiengang sichert sowohl die Vertiefung der humanistischen, als auch der pädagogischen Ausbildung ab, und vervollkommnet die künstlerischen Fähigkeiten auf dem Fachgebiet, mit dem sie die Kunstausbilderschule abschließen.
Die Schulen, die Kunstausbilder zugeteilt bekamen, werden in den nächsten Tagen die Arbeitsmodule entsprechend der Fachrichtung des bzw. der Kunstausbilder erhalten, die ihnen zur Verfügung stehen.
Um Kontinuität bei der integralen Betreuung zu erreichen, welches dieses Programm genossen hat, wurde beschlossen, dass die schon graduierten Kunstausbilder weiter betreut werden, und zwar werden sie durch die Arbeitsgruppe der Ideenschlacht des Kommunistischen Jugendverbands (UJC) angeleitet werden.
Um dies zu erreichen, wurden auf Provinz- und Kreisebene Strukturen geschaffen, wo Berufskader des UJC die Verantwortung übernehmen, die Zusammenarbeit zwischen Kultur-, Bildungs- und Hochschulbildungswesen und allen jenen Einrichtungen und Organisationen zu koordinieren, die mit der Tätigkeit der Kunstausbilder zu tun haben.
Auf nationaler Ebene wird es eine Zentralstelle in Habana Vieja geben, welche zum Nationalen Weiterbildungszentrum für Kunstausbilder werden wird. Es wird im Herzen eines der wichtigsten soziokulturellen Projekte des Landes eingefügt sein, und in seinen Einrichtungen werden Veranstaltungen zum Genuss der Bevölkerung durchgeführt werden, welche zu Bezugsbeispielen für alle werden müssen.
Diese jugendliche Kraft wird als Kunstausbilder-Brigade "José Martí" organisiert werden. Sie wird gewissermaßen als eine Jugendbewegung funktionieren und als eine Kulturarmee, deren grundlegender, obwohl nicht einziger Kampfschauplatz die Schule ist.
Durch die Integration in diese Brigade wird sich die Identifizierung dieser Jugendlichen mit ihrer Verantwortung als Kunstausbilder konsolidieren und es wird die notwendige Verbindung geschaffen werden, welche sie zur künstlerischen Bewegung im Land und in jedem Gebiet im Besonderen haben sollen.
Die Kunstausbilder-Brigade „José Martí" erleichert eine bessere Betreuung in jedem Sinn. Etwas Ähnliches haben wir mit den Sozialarbeitern gemacht, jener mächtigen und wachsenden Kraft, welche die Revolution heutzutage zur Verfügung hat.
Wir können es uns nicht leisten zu erlauben, dass diese kolossale revolutionäre Kraft wegen bürokratischer Widersprüche, Begierde, sich hervorzuheben und institutioneller Eifersucht im Niemandsland verlorengeht, weder ohne politische Anleitung, noch entschlossene Unterstützung bei ihrer vielseitigen Aufgabe.
Seinerseits wird jeder Kunstausbilder respektvoll die Autorität und die Befugnisse derjenigen anerkennen, welche jede der Einrichtungen leiten, wo sie ihre Tätigkeit ausüben, unabhängig davon, welchem Organ sie angehören.
So wurde die Organisation und die Tätigkeit der Kunstausbilder geplant. Wie immer wird das Leben das letzte Wort sagen. Die Türen zur Vervollkommnung werden immer für alles, was die Revolution schafft, offen sein.
Der UNEAC (Nationalbund der Schriftsteller und Künstler Kubas) und der Verband „Hermanos Sainz" werden über diese aufstrebende Bewegung, welche durch den massenhaften Neubeginn von tausenden von Kunstausbildern jährlich geschaffen werden wird, eine enge Verbindung zu diesen jungen Mitarbeitern der Kultur pflegen.
Nachrichten, Eindrücke und beeindruckende Anekdoten:
Der UJC, das Kultur- und das Bildungsministerium (MINED) haben gemeinsam das gesamte Land bereist, wobei sie einen Austausch mit der Parteiorganisation, der Regierung und den Einrichtungen jedes Gebiets geführt haben. Hierbei konnte man den Enthusiasmus feststellen, mit dem die neuen Kunstausbilder in den Schulen angekommen sind, und den Drang, nützlich zu sein, der sie begleitet.
Sie kamen voller Träume an und wurden mit besonderer Liebe und Enthusiasmus durch die Kinder empfangen.
Es bestehen viele Erwartungen seitens der Schule und der Gemeinde.
Jetzt sind sie in einer Lernphase. Die Direktoren, Lehrer und Dozenten sind nicht daran gewöhnt, einen Kunstausbilder zu haben und in vielen Fällen sind sie nicht mit den Aufgaben vertraut, die jenen obliegen.
In diesen Wochen haben sie an einer Diagnose über die Kinder, das Lehrpersonal und die schulische Umgebung gearbeitet; sie haben begonnen, einige Workshops durchzuführen, am Unterricht an der Universität und im Weiterbildungssystem teilzunehmen, welches des Kultur- und Bildungswesen für jeden von ihnen ausgearbeitet hat.
Die Integration zwischen UJC, Kultur- und Bildungswesen hat den Empfang in der Schule, die Organisation ihres Stundenplans und die Einfügung in das Arbeitskollektiv/team erleichtert.
Die Kader der Grundorganisationen des UJC und der Pionierorganisation „José Martí" wurden aufgerufen, die Schule als hauptsächlichen Pionierpalast anzusehen, da es eine Schule neuen Typs ist. Vorher musste man den Computer, das Videogerät, den Fernseher und viele Kunst-Workshops in den Pionierpalästen und –lagern suchen. Heutzutage hat man diese Voraussetzungen in der Schule selbst.
Die Fernseh- und Videogeräte, welche die Schulen zur Verfügung haben, sind zusammen mit den Computern ebenfalls Arbeitsinstrumente des Kunstausbilders. Sie werden Kinder und Erwachsene bei den Besuchen, die sie mittels CD bzw. Video unternehmen können, in die Museen der Welt führen.
Die Kunstausbilder wurden aufgerufen, das Privileg anzuerkennen, eine Galerie, ein Theater und einen Kunst-Workshop zur Verfügung zu haben, deren Programation ihnen unterliegt, und dies sind nichts anderes als die Schulen selbst, an denen sie heute unterrichten.
Die Video- Jugendclubs und die Fernsehsäle, die in unwegsamen Gebieten des Landes gelegen sind, werden ebenfalls Schauplatz der Arbeit von Kunstausbildern sein.
Bei der Fahrt durch das gesamte Land, welche gerade stattfindet, konnten die ersten Eindrücke gehört werden. Von einem Gebiet zum anderen wiederholen sich viele von ihnen:
„Die Kinder wollen die ganze Zeit mit mir zusammen sein. Wenn ich die Straße entlang gehe, erfüllt es mich mit Stolz, dass die Kinder mich grüßen und zu ihren Eltern sagen: ‚Schau, das ist meine Musiklehrerin‘. Es würde mir gefallen, Teamarbeit mit dem Kunstausbilder der anderen Schule zu machen." Kunstausbilderin aus San Luis, Kreis in der Provinz Santiago de Cuba
„Ich hatte viel Unterstützung seitens meines Kulturhauses... ich würde mich freuen, wenn man mir erlaubt, auch mit den Kindern der Schule zu arbeiten, in der ich mein Berufspraktikum absolviert habe. Ich möchte nicht, dass man mich versetzt, denn ich mag die Kinder sehr, die ich jetzt habe, aber die anderen sehen mich auf der Straße und weinen beinahe. Ich kann ohne Probleme mit allen arbeiten." Kunstausbilderin aus San José de las Lajas, Kreis in der Provinz Havanna
„Dank des Unterrichts, den ich im vierten Jahr erhielt — denn ich musste fast alles machen —, habe ich Tanz- und Musikunterricht gegeben. Mein Fachgebiet ist die bildende Kunst... die aus dem Kulturhaus helfen mir sehr und in meiner Schule mögen mich alle." Kunstausbilderin aus Holguin
„Ich habe zwei Kinder mit sehr schweren Gesundheitsproblemen, eins hat zystische Fibrose; sie sind meine ersten beiden Schüler, wir bereiten ihnen eine besondere Betreuung vor... das hat mich sehr bewegt... ich fühle mich sehr nützlich". Kunstausbilderin aus Las Tunas
„Mein Fachgebiet ist Bühnenkunst und ich habe schon einen Chor...der Vater einer Schülerin ist Musiker...ich habe die Kinder mit den besten Voraussetzungen gewonnen, habe sie organisiert... ich habe den Vater der Schülerin um Hilfe gebeten und wir arbeiten schon. Die Arbeit stimuliert sehr und die Kinder haben viel Interesse." Kunstausbilder aus Jobabo, Kreis in der Provinz Las Tunas
„Ich bin an einer Landschule. Die Direktorin kannte die Funktionen eines Kunstausbilders nicht gut, so habe ich ein Treffen mit allen Lehrern organisiert und ihnen dargelegt, was zu meiner Arbeit gehört. Meine Direktorin ist meine beste Verbündete. Ich fühle mich sehr gut...und habe schon einen Adoptivsohn...es ist ein Schüler mit Lernschwierigkeiten, ich begann mit ihm mittels der Bühnenkunst zu arbeiten... ich erfuhr, dass sein Vater nicht bei ihm lebt und ihn seit langem nicht so betreut, wie es sein sollte. Ich zog los, den Vater aufzusuchen, der in einem anderen Kreis wohnt... ich stellte mich vor, erklärte ihm die Situation... jetzt beginnt mein Adoptivsohn schon, bessere Lernergebnisse zu haben...durch diese Dinge entdecken wir, dass wir ein Herz haben." Kunstausbilder aus dem Kreis Camagüey
„Ich habe Tanz- und Musikunterricht gegeben. Die Kinder geraten ausser sich von dem Unterricht. Manchmal wollen sie nicht zu den anderen Fächern gehen. Ich bin Ausbilderin in bildender Kunst." Kunstausbilderin aus Camagüey
„Man hat uns einen sehr schönen Empfang bereitet...in der Schule für Kinder mit Verhaltensstörungen ist die Arbeit sehr schwer, aber sie wird Ergebnisse zeitigen. In dieser Einrichtung sind wir vier Kunstausbilder... die Schule wird saniert und wir nehmen gemeinsam mit den anderen Lehrern an der Sanierung teil... wenn die Schule nicht die Voraussetzungen hat, müssen wir sie schaffen oder erfinden, dazu ist der Kunstausbilder da..." Kunstausbilder aus Granma
„Ich bin in Buenavista, einem Ort des Kreises Remedios... Dort hat es niemals einen Kunstausbilder für irgendetwas gegeben...Ich gebe an der Schule Unterricht in allen Fachrichtungen... Die Kulturhausdirektorin bat mich, an den Wochenenden die Mitglieder der Seniorengruppe zu betreuen. „Mein Fachgebiet ist Bühnenkunst und die Senioren wollten Tanz. Ich hatte die Tänze von Majagua (Bauerntänze, die an der Kunstausbilderschule gelehrt werden) gelernt... Ich habe ihnen die von Majagua gezeigt und sie lehrten mich die von Remedios und am Ende haben wir alle gemeinsam El Gavilán getanzt." Kunstausbilder aus Remedios, Provinz Villa Clara
Das bis hierher Dargelegte ist Teil der auf dem Gebiet der Kultur und Bildung in der Ideenschlacht durchgeführten Arbeit.
In diesen vier Schuljahren erreichten wir nicht nur die 15 neuen Kunstausbilderschulen; es wurde auch die neue Nationale Ballettschule gebaut, mit einer Kapazität für die Berufsausbildung von 300 Studierenden, wo ausserdem Ballett-Workshops für mehr als viertausend Kinder durchgeführt werden. Es wurden sieben neue Schulen für bildende Künste gebaut, sodass jetzt solche in 17 wichtigen Städten des Landes bestehen. Die von Trinidad wurde vollkommen saniert und es wurde eine weitgehende Sanierung in der von San Alejandro vorgenommen. Die Ballet-Theater-Schule und die für bildende Künste von Camagüey wurden wiederaufgebaut. In Bayamo wurde eine neue Kunstschule mit Kapazität für 500 Studierende erbaut; es entstand eine Schule zur Ausbildung von Musikbands, und zum jetzigen Zeitpunkt werden 21 Schulen der verschiedensten Bereiche der künstlerischen Tätigkeit saniert und ein wichtiges Vorhaben durchgeführt, und zwar die Gesamtsanierung der in Benutzung befindlichen Einrichtungen und die Weiterführung der Bauten bis zur endgültigen Fertigstellung dieser Perle der kubanischen künstlerischen Kultur, der Kunsthochschule.
Ich hatte das Privileg, an der Einweihung von fünf dieser Einrichtungen teilzunehmen. Bei anderen steht die offizielle Einweihung noch aus, sie funktionieren aber schon voll.
Da im Schuljahr 1992-1993 an unseren Kunstschulen 5 978 Studierende matrikuliert waren, können wir sagen, dass diese Zahl sich in der Zeit der Spezialperiode fast verdoppelt hat, und heute 10 722 eingeschrieben sind. Wenn man dazu die 16 168 der Kunstausbilderschulen nimmt, dann bedeutet das, dass wir 26 890 Jugendliche haben, welche die künstlerischen und pädagogischen Kräfte in der großen Schlacht zu einer integralen Allgemeinbildung und Erhöhung der Lebensqualität unseres Volkes bereichern werden.
Man hat nicht umsonst gearbeitet. Der Erfolg hat unsere Anstrengungen gekrönt. Ich fordere jegliches anderes Land der Welt auf, eine ähnliche Ernte vorzuweisen.
Am 20. Oktober wird der 136. Jahrestag der Einnahme von Bayamo durch die Mambi-Truppen unter Führung von Carlos Manuel de Cespedes begangen.
An jenem Tag wurde im Atrium der Hauptkirche von Bayamo zum ersten Mal die kubanische Nationalhymne angestimmt, mit Text und Musik von Perucho Figueredo, Generalmajor der Befreiungsarmee.
Der Gesang der Hymne am 20. Oktober fällt mit der Kriegstat zusammen, bei der die Revolution ihren ersten und bedeutendsten Sieg über die spanischen Kolonialtruppen erreicht. Die Kapitulation von Bayamo und der siegreiche Einzug von Cespedes bedeuten die Vollendung des am 10. Oktober in der Zuckerfabrik „La Demajagua" begonnenen Rebellenakts, der eine Wende in der Geschichte des Landes markierte und erreichte, dass auf den Trümmern der ersten kolonialen Zufluchtsstätten die kubanische Nation geboren wurde.
Der 20. Oktober stimmt außerdem mit dem Geburtstag von Abel Santamaría überein, heldenhafter Kämpfer und zweiter Führer der Kräfte, welche die Moncada-Kaserne angriffen.
Aus allen genannten Gründen richtete ein Dekret des Ministerrates 1979 dieses Datum als den Tag der Kubanischen Kultur ein.
Wir wollten ihn mittels der Graduierung des ersten Kontingents von Kunstausbildern und der Schaffung der Brigade „José Martí" als eines besonderen Geschenks an die Bevölkerung von Villa Clara begehen. Bevölkerung, die Beispiel für die Arbeit zum Erhalt der kulturellen Traditionen ist, welche die Identität unserer Nation erhalten, und in diesem Jahr Wettbewerbsgewinner für die Ausführung der zentralen Veranstaltungen anlässlich des 26. Juli.
Vorwärts, mutige Vorkämpfer der Kultur und des Humanismus! Ein ruhmreiches Leben erwartet euch.
Wenn in der jetzt unsicheren Zukunft der Menschheit von wirklich tiefgehenden und unauslöschlichen Revolutionen und sozialen Veränderungen gesprochen wird, wird niemand das Werk außer Acht lassen können, das uns hier zusammenkommen ließ. Unser Volk ist stolz auf euch!
Es lebe das Vaterland!
Es lebe die Revolution!
Es lebe der Sozialismus!
Und wie derjenige sagte, der mit seinem Nachschub-Sonderkommando aus Bolivien nach Kuba, hier an unsere Seite zurückgekehrt ist: Immer vorwärts bis zum Sieg!
Dozenten und Personal der Schulen für Kunstausbilder!
Jugendliche Abiturienten und Kunstausbilder!
Liebe Gäste!
Bürger von Villa Clara!
Mitbürger in ganz Kuba!
Genau vier Jahre, fünf Monate und drei Tage ist es her, da wir am 17. Mai 2000 in einer Beratung der Arbeitsgruppe Batalla de ideas (Ideenschlacht) das Projekt der beruflichen Vorbereitung von Kunstausbildern bestätigten. Die sofortige Aufgabe war es nun, schleunigst landesweit 15 Schulen mit nicht genutzten Kapazitäten ausfindig zu machen und hier die erforderliche materielle Basis zu schaffen, um noch im September jenes Jahres mit nicht weniger als 4000 Studierenden den ersten Ausbildungsgang zu starten und dann nach zehn Jahren über etwa 30 000 Kunstausbilder zu verfügen.
Das in den ersten Jahren der Revolution in dieser Richtung aufgestellte Programm — seine Ergebnisse waren wenn auch bescheiden, so doch vielversprechend — war auf fast null zusammengeschmolzen, und es erwies sich als unbedingt erforderlich, dieses wieder in Angriff zu nehmen, und zwar auf solidem Fundament und mit aller Kraft, dem Wissen und dem revolutionären Bewusstsein, worüber unser Volk in der Zwischenzeit verfügte. Die Schüler, Absolventen der neunten Klasse, waren einer strengen Auswahl unterworfen. Die Schulen waren hinsichtlich ihrer Kapazität der Bevölkerungszahl einer jeden der 14 Provinzen und des Sonderverwaltungsbezirks Isla de la Juventud anzupassen.
In nur drei Monaten wurden die 15 Schulen einsatzbereit gemacht. Simultan dazu erfassten der Jugendverband UJC, die Pionierorganisation José Martí und die Ministerien für Bildung und für Kultur in enger Zusammenarbeit die ersten 4000 Studierenden. Lehrpläne- und programme wurden aufgestellt, der Lehrkörper organisiert, Schuluniformen entworfen und gefertigt, die für den Start unerlässliche Literatur disponiert und der Kauf von Arbeitsmaterial eingeleitet.
Am 4. September 2000 begann in den 15 Schulen für Kunstausbilder der Unterricht.
Für diesen ersten Studiengang hatten sich 12 000 Schüler beworben. In den darauf folgenden Jahren bewarben sich im Durchschnitt 17 000 pro Studiengang. Es konnte eine breite und qualitätsmäßig gute Auswahl getroffen werden.
Es gab sie, die nicht an die Umsetzbarkeit dieses Projektes glaubten, die sich fragten, woher man wohl die Dozenten und Lehrmittel nehmen werde. Wieder andere fragten sich, wie wir denn neue Schulen gründen könnten, wo doch die Bedingungen in den bereits existierenden schon keine guten waren.
Nach sechsmonatigem Funktionieren wurde am 18. Februar 2001 in der Schule „Manuel Ascunce Domenech" in Villa Clara das Programm der Schule für Kunstausbilder offiziell eingeweiht, das als wesentlicher und untrennbarer Bestandteil der Schlacht der Ideen bereits umgesetzt wurde.
Während dieser ersten vier Jahre wurden nach und nach auch die Bauprojekte abgeschlossen, wodurch nun Kapazitäten für insgesamt 16 200 Studierenden zur Verfügung stehen.
Die Ausgaben in Devisen für wesentliche Investitionen waren folgende:
Für Lehrmittel generell sowie spezifischer Art — 1 795 036 USD;
für materielle Lebensbedingungen — 1 958 796 USD;
für bauliche und technologische Investitionen — 9 891 975 USD.
Als interessanten Vergleich füge ich hinzu, dass, betrachtet man den derzeitigen Preis des Erdöls auf dem Weltmarkt, die in diesen vier Jahren entstandenen Gesamtkosten in Devisen für die Einrichtungen dieses außergewöhnlichen Bildungs- und kulturellen Programmes annähernd den Kosten eines dreitägigen Brennstoffverbrauchs in Kuba gleichkommen.
Im ersten Lehrgang immatrikulierten 4086 Schüler; zum Lehrkörper gehörten 1111 Lehrende.
Heute liegt die Immatrikulationszahl bei 16 168 Studierenden; davon 4535 in Musik, 4202 in Bildender Kunst, 3692 in Bühnenkunst und 3739 in Tanzdisziplinen.
Den Lehrkörper bilden heute 2852 Lehrende; davon unterrichten 715 die generellen Fächer und 2137 unterrichten die spezifischen künstlerischen Disziplinen. Von den Lehrern stehen 1228 fest im Schuldienst und 1624 sind kooperativ beschäftigt.
Sehr zu Recht muss hervorgehoben werden, dass sich viele Lehrer, Künstler und Intellektuelle den Anstrengungen zur Bildung des Lehrkörpers der Schulen für Kunstausbilder angeschlossen, die Lehrpläne bereichert und erzielt haben, dass das, was ein andermal verschwunden war, einen Wiederaufschwung erlebt mit einer noch stärkeren Kraft als Bestandteil der kolossalen Schlacht um eine generelle Allgemeinbildung in unserem Volk. Ebenso ist die Rolle der 2531 Kunstausbilder anzuerkennen, die im Verlauf der Revolution viele Jahre hindurch ihrer Tätigkeit treu geblieben sind und dieser Initiative entscheidende Unterstützung geleistet haben.
In diesen fünf Lehrgängen — den derzeitigen eingeschlossen — der Kunstausbilderschulen immatrikulierten insgesamt 20 235 Studierenden.
Heute erhalten ihren Abschluss 3237 der 4086 Studierenden des ersten Lehrgangs; 34 Studierenden bereiten sich auf ihre demnächst abzulegende Abschlussprüfung vor. Das ergibt insgesamt 3271 Absolventen. Sie erwerben den Titel eines Abiturienten und Kunstausbilders in Musik, Bildenden Künsten, Bühnenkunst oder Tanz. Dafür erfüllten sie einen Lehrplan von 7000 Stunden in der Fachrichtung Musik, 7320 Stunden in der Fachrichtung Bildende Künste, 6840 Stunden in der Fachrichtung Bühnenkunst und 7000 Stunden in der Fachrichtung Tanz. Außerdem erwerben alle neben ihrer Fachrichtung umfassende Kenntnisse über alle anderen Kunstbereiche.
Der Lehrplan erfuhr im Verlauf dieser Arbeitsjahre Vervollkommnung. Das Lehrprogramm enthält die Stunden für Überlegungen und Debatte, das audiovisuelle Programm, das Berufspraktikum und das selbständige Arbeiten im vierten Jahr, sämtliche im Lehrplan programmiert.
Zum Erreichen dieser Ziele verfügen die Schulen über Videosäle, Bibliotheken, Computerlabors mit einem PC pro 30 Studierenden, Musikzimmer, Podeste für Tanz und Bühnenkunst sowie über Werkstätten für bildende Kunst.
Die Absolventen dieser Schulen haben in den vier Jahren ihrer Ausbildung durchschnittlich 167 Werke im Zusammenhang mit ihrer Fachrichtung sowie der kubanischen und Weltliteratur und –geschichte zu konsultieren oder zu lesen.
Von den Absolventen sind:
o 61,04 Prozent Weiße, 13,3 Prozent Neger und 25,6 Prozent Mestizen; das entspricht annähernd und sehr zufriedenstellend de ethnischen Zusammensetzung unserer Bevölkerung.
o 62,09 Prozent sind Frauen und 37,90 Prozent sind Männer.
o Von den Absolventen gehören 1822, also 56,3 Prozent, dem kommunistischen Jugendverband UJC an.
Als Kinder hätten die heutigen Absolventen es sich nicht träumen lassen, einmal Kunstausbilder zu werden. Von heute auf morgen kam diese neue Option auf. Viele hatten vielleicht die Möglichkeit erträumt, sich beruflich einmal mit Musik, den bildenden Künsten, der Bühnenkunst oder dem Tanz zu befassen; doch diese Gelegenheit gab es nicht.
Das Dilemma, ob sie nun Künstler sind oder nicht, hat uns begleitet. Heute hört man immer häufiger, sie seien Künstler des schönen Berufes, die Kunst dem Volk beizubringen. Bei der Arbeit mit den Kindern haben sie einen Bereich der Pädagogik entdeckt, der sie bereichert, und es braucht ja zwischen der einen und der anderen Funktion keinen Widerspruch zu geben. Ebenso wenig ist die Möglichkeit der Entwicklung ihres künstlerischen Werkes zu verstümmrln, wenn sie in der Lage sind, ihren Pflichten als Ausbilder einer Schule nachzukommen.
Die persönliche Verantwortlichkeit im Rahmen ihrer Verpflichtung gegenüber der Revolution und die Arbeit wird sie dahin führen, ihre Funktion als Ausbilder zu erfüllen.
93 Prozent der heutigen Absolventen hatten vor vier Jahren noch keinerlei Unterricht in den Fachrichtungen gehabt, die ihnen heute bekannt sind. Und wenn sie auch noch viel lernen müssen über ihren Beruf, die Kunst, das Arbeitsleben und die Hingabe an die Revolution, so ist es doch ebenfalls sehr wahr, dass sie nicht mehr die gleichen sind wie damals, als sie sich diesen Weg zu bahnen kamen. Sie sind körperlich, politisch und gesellschaftlich reifer geworden.
Ab dem 6. September dieses Jahres nahmen sie ihre Tätigkeit in Grund-, Mittel- und Sonderschulen in sämtlichen Kreise des Landes auf. Eingesetzt wurden sie folgendermaßen:
684 in Grundschulen mit Vormittags- und Nachmittagsunterricht;
704 in Ganztagsschulen der Grundstufe;
56 in Internatsschulen der Grundstufe;
117 in Internatsschulen der Mittelstufe auf dem Lande;
50 in Ganztagsschulen der Mittelstufe in der Stadt;
50 in Schulen für verhaltensgestörte Kinder.
Die von den Ausbildern in den Lehreinrichtungen ausgeübte Tätigkeit ist auf das Erreichen der folgenden fünf Hauptziele gerichtet:
o Durchführung von Workshops für Kreation und Auswertung mit allen Studierenden der Lehranstalt;
o Betreuung von Laiengruppen und künstlerischen Einheiten;
o Methodologisch-fachliche Ausbildung des Lehrpersonals;
o Promotion der künstlerischen Äußerungen in der Schule;
o Verschönerung des Umfeldes der Schule.
Mit der Ankunft der Kunstausbilder festigt sich die Schule als die bedeutendste kulturelle Einrichtung der Gemeinschaft. Die Ergebnisse ihrer Tätigkeit werden in der Familie ihre Widerspiegelung finden. Die Arbeit dieser ausgebildeten Kräfte geht über die Schule hinaus und wird von ihrem Verhältnis zu den übrigen kulturellen und sozialen Einrichtungen der Gemeinschaft abhängen.
Durch ihre Anwesenheit erfährt das System der Arbeit mit den Kindern, den Heranwachsenden und Jugendlichen, das sich in diesen Jahren der Schlacht der Ideen herausgebildet hat, eine Bereicherung. Unerlässlich sind die Beziehungen zwischen dem Gesamtlehrer der Grundfächer, dem Lehrer für SW-Schulung, dem Sozialarbeiter und dem Kunstausbilder.
Über die zu erwartenden Ergebnisse hatten wir bereits Kenntnis. Sie zeigten sich in jeder Etappe des Berufspraktikums, während derer die Studierenden vom zweiten Jahr an zu Lehreinrichtungen und den Gemeinschaften in Verbindung stehen. Zwei Beispiele sollen ausreichen. Das erste:
Das Berufspraktikum im Kreis La Sierpe in der Provinz Sancti Spíritus der Studierenden des vierten Jahres beinhaltet eine Woche Tätigkeit in Gemeinschaften oder Schulen, in denen die Arbeitsbedingungen schwieriger als gewöhnlich sind.
Im Falle der genannten Provinz wurde beschlossen, die 183 Studierenden des vierten Jahres, die heute ihre Ausbildung abschließen, im Kreis La Sierpe einzusetzen, da dieses ein neues Munizium ist ohne eine solide kulturelle Tradition, in dem es Jahrzehnte lang keine Fachkraft auf dem Gebiet der Kultur gegeben hat. Das heißt, ein Kreis, das keine graduierten Ausbilder aus früheren Etappen aufzuweisen hat und wo es sogar sehr schwer ist, Studierenden für die Kunstausbilderschulen zu gewinnen; ja es geht sogar so weit, dass sich zum ersten Lehrgang nur eine einzige Schülerin meldete, die heute ihren Titel erhält. Die Studierenden wurden nun in allen Schulen eingesetzt; und es war — dem Gedächtnis von Schülern und Lehrern zufolge — das erste Mal seit vielen Jahren, dass es im Territorium zu einer so starken kulturellen Bewegung kam. Untergebracht waren sie in den Schulen; sie arbeiteten in diesen und in den Gemeinschaften. In einigen Fällen mussten sie mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen.
Von allem, was dort geschah, reden heute noch Kinder und Eltern. Drei Studierenden aus anderen Kreise baten, auf dieser Erfahrung fußend, im Kreis La Sierpe eingesetzt zu werden. Es konnten 25 Schüler für die Schule der Kunstausbilder für den eben begonnenen Lehrgang geworben werden. Das Bemerkenswerteste daran ist folgendes: Bei einem vor ein paar Tagen stattgefundenen Treffen mit Vertretern der heutigen Absolventen erwähnte ein jeder die Wirkung jener Woche als etwas ganz Entscheidendes in seiner Ausbildung. Das Bild ihrer Erfahrung in La Sierpe lebt in ihnen wie eine internationalistische Mission, die Präsenz in einer Schlacht oder einer großen Produktionsleistung; das heißt, in ihnen lebt der Sinn einer über das Normalmaß hinausgehenden Tat, einer Tat der völligen Hingabe weiter.
Während ihres Aufenthalts im Kreis realisierten sie eine Art Synthese dessen, was ein Ausbilder einer Casa de Cultura (Kulturhaus) tut und wie seine Tätigkeit in einer Schule auszusehen hat. So arbeiteten sie beispielsweise vormittags in der Schule, gaben ein Animationsprogramm am Nachmittag für die Gemeinschaft oder traten abends im Kreis selbst bei kulturellen Aktivitäten auf. All das in nur einer Woche. Die Regierung des Kreises und die Partei sind der Meinung, es handle sich hier um den Beginn einer kulturellen Umwälzung. Dies ist bedeutsam, wenn wir bedenken, dass seine kulturellen Einrichtungen generell in gutem baulichen Zustand sind, jedoch keine Fachkräfte vorhanden sind.
Das zweite Beispiel:
Seit dem Schuljahr 2002-2003 erhält die Schule für Kunstausbilder „Eduardo García Delgado" in Havanna Anweisungen, eine Gruppe Studierenden zum Berufspraktikum an der Universität für Informatik zu bestimmen.
Während des Studienjahres 2002-2003 arbeiteten sie 15 Tage dort. Schon im Studienjahr 2003-2004 wurde die Anwesenheit einer Gruppe von Kunstausbildern an dieser Hochschule zweimal pro Woche über das gesamte Studienjahr festgelegt. Die geleistete Arbeit wurde von den Kollegen dieser Universität als sehr notwendig eingeschätzt und sie forderten, dass die Anwesenheit dieser Studierenden beibehalten wird, um die in dieser Einrichtung vorhandene Amateur-Bewegung zu unterstützen.
Die Ergebnisse sprechen für sich selbst. In nur zwei Jahren Arbeit zählt die Amateurbewegung der Universität für Informatikwissenschaften 799 Studierende zu ihren Mitgliedern, das bedeutet einen von je fünf Studierenden. Im ersten Studienjahr erreichten sie im Provinzausscheid des Universitätsstudentenbunds (FEU) fünf Preise und drei Ehrenpreise, und im zweiten Jahr, 11 Preise. Von diesen werden drei der Preisträger am Nationalausscheid des FEU teilnehmen.
Die an den Schulen für Kunstausbilder Graduierten können über das Programm zur Universalisierung der Hochschulausbildung jegliche Fachrichtung bzw. jeglichen Studiengang der Geisteswissenschaften belegen, welche das Hochschulministerium erteilt, und die Fachrichtungen bzw. Studiengänge, welche die Pädagogischen Hochschulen erteilen.
Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Arbeit der Kunstausbilder, der Notwendigkeit, sie ständig als Fachleute weiterzubilden, die sich mit ihrer Arbeit als Kunstausbilder identifizieren, und des Interesses eines Großteils von ihnen, sich in einem mit ihrer Ausbildung verwandten Studiengang weiter auszubilden, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kultur- und dem Hochschulministerium der Beschluss gefasst, einen Diplompädagogik-Studiengang in der Fachrichtung Kunstausbilder einzurichten.
In diesem Studiengang matrikulierten 1 476 der Kunstausbilder, die jetzt ihre Ausbildung abschließen, das sind 45,5 Prozent.
Der neue Studiengang wird an den Pädagogischen Hochschulen unter den Bedingungen der Universalisierung der Hochschulausbildung erteilt und seine vorläufige Dauer beträgt vier Jahre. Er stützt sich vor allem auf das audiovisuelle Programm und andere audiovisuelle Mittel, und betont gleichzeitig die Bedeutung des Selbststudiums und der Studien-Betreuung.
Der Studiengang sichert sowohl die Vertiefung der humanistischen, als auch der pädagogischen Ausbildung ab, und vervollkommnet die künstlerischen Fähigkeiten auf dem Fachgebiet, mit dem sie die Kunstausbilderschule abschließen.
Die Schulen, die Kunstausbilder zugeteilt bekamen, werden in den nächsten Tagen die Arbeitsmodule entsprechend der Fachrichtung des bzw. der Kunstausbilder erhalten, die ihnen zur Verfügung stehen.
Um Kontinuität bei der integralen Betreuung zu erreichen, welches dieses Programm genossen hat, wurde beschlossen, dass die schon graduierten Kunstausbilder weiter betreut werden, und zwar werden sie durch die Arbeitsgruppe der Ideenschlacht des Kommunistischen Jugendverbands (UJC) angeleitet werden.
Um dies zu erreichen, wurden auf Provinz- und Kreisebene Strukturen geschaffen, wo Berufskader des UJC die Verantwortung übernehmen, die Zusammenarbeit zwischen Kultur-, Bildungs- und Hochschulbildungswesen und allen jenen Einrichtungen und Organisationen zu koordinieren, die mit der Tätigkeit der Kunstausbilder zu tun haben.
Auf nationaler Ebene wird es eine Zentralstelle in Habana Vieja geben, welche zum Nationalen Weiterbildungszentrum für Kunstausbilder werden wird. Es wird im Herzen eines der wichtigsten soziokulturellen Projekte des Landes eingefügt sein, und in seinen Einrichtungen werden Veranstaltungen zum Genuss der Bevölkerung durchgeführt werden, welche zu Bezugsbeispielen für alle werden müssen.
Diese jugendliche Kraft wird als Kunstausbilder-Brigade "José Martí" organisiert werden. Sie wird gewissermaßen als eine Jugendbewegung funktionieren und als eine Kulturarmee, deren grundlegender, obwohl nicht einziger Kampfschauplatz die Schule ist.
Durch die Integration in diese Brigade wird sich die Identifizierung dieser Jugendlichen mit ihrer Verantwortung als Kunstausbilder konsolidieren und es wird die notwendige Verbindung geschaffen werden, welche sie zur künstlerischen Bewegung im Land und in jedem Gebiet im Besonderen haben sollen.
Die Kunstausbilder-Brigade „José Martí" erleichert eine bessere Betreuung in jedem Sinn. Etwas Ähnliches haben wir mit den Sozialarbeitern gemacht, jener mächtigen und wachsenden Kraft, welche die Revolution heutzutage zur Verfügung hat.
Wir können es uns nicht leisten zu erlauben, dass diese kolossale revolutionäre Kraft wegen bürokratischer Widersprüche, Begierde, sich hervorzuheben und institutioneller Eifersucht im Niemandsland verlorengeht, weder ohne politische Anleitung, noch entschlossene Unterstützung bei ihrer vielseitigen Aufgabe.
Seinerseits wird jeder Kunstausbilder respektvoll die Autorität und die Befugnisse derjenigen anerkennen, welche jede der Einrichtungen leiten, wo sie ihre Tätigkeit ausüben, unabhängig davon, welchem Organ sie angehören.
So wurde die Organisation und die Tätigkeit der Kunstausbilder geplant. Wie immer wird das Leben das letzte Wort sagen. Die Türen zur Vervollkommnung werden immer für alles, was die Revolution schafft, offen sein.
Der UNEAC (Nationalbund der Schriftsteller und Künstler Kubas) und der Verband „Hermanos Sainz" werden über diese aufstrebende Bewegung, welche durch den massenhaften Neubeginn von tausenden von Kunstausbildern jährlich geschaffen werden wird, eine enge Verbindung zu diesen jungen Mitarbeitern der Kultur pflegen.
Nachrichten, Eindrücke und beeindruckende Anekdoten:
Der UJC, das Kultur- und das Bildungsministerium (MINED) haben gemeinsam das gesamte Land bereist, wobei sie einen Austausch mit der Parteiorganisation, der Regierung und den Einrichtungen jedes Gebiets geführt haben. Hierbei konnte man den Enthusiasmus feststellen, mit dem die neuen Kunstausbilder in den Schulen angekommen sind, und den Drang, nützlich zu sein, der sie begleitet.
Sie kamen voller Träume an und wurden mit besonderer Liebe und Enthusiasmus durch die Kinder empfangen.
Es bestehen viele Erwartungen seitens der Schule und der Gemeinde.
Jetzt sind sie in einer Lernphase. Die Direktoren, Lehrer und Dozenten sind nicht daran gewöhnt, einen Kunstausbilder zu haben und in vielen Fällen sind sie nicht mit den Aufgaben vertraut, die jenen obliegen.
In diesen Wochen haben sie an einer Diagnose über die Kinder, das Lehrpersonal und die schulische Umgebung gearbeitet; sie haben begonnen, einige Workshops durchzuführen, am Unterricht an der Universität und im Weiterbildungssystem teilzunehmen, welches des Kultur- und Bildungswesen für jeden von ihnen ausgearbeitet hat.
Die Integration zwischen UJC, Kultur- und Bildungswesen hat den Empfang in der Schule, die Organisation ihres Stundenplans und die Einfügung in das Arbeitskollektiv/team erleichtert.
Die Kader der Grundorganisationen des UJC und der Pionierorganisation „José Martí" wurden aufgerufen, die Schule als hauptsächlichen Pionierpalast anzusehen, da es eine Schule neuen Typs ist. Vorher musste man den Computer, das Videogerät, den Fernseher und viele Kunst-Workshops in den Pionierpalästen und –lagern suchen. Heutzutage hat man diese Voraussetzungen in der Schule selbst.
Die Fernseh- und Videogeräte, welche die Schulen zur Verfügung haben, sind zusammen mit den Computern ebenfalls Arbeitsinstrumente des Kunstausbilders. Sie werden Kinder und Erwachsene bei den Besuchen, die sie mittels CD bzw. Video unternehmen können, in die Museen der Welt führen.
Die Kunstausbilder wurden aufgerufen, das Privileg anzuerkennen, eine Galerie, ein Theater und einen Kunst-Workshop zur Verfügung zu haben, deren Programation ihnen unterliegt, und dies sind nichts anderes als die Schulen selbst, an denen sie heute unterrichten.
Die Video- Jugendclubs und die Fernsehsäle, die in unwegsamen Gebieten des Landes gelegen sind, werden ebenfalls Schauplatz der Arbeit von Kunstausbildern sein.
Bei der Fahrt durch das gesamte Land, welche gerade stattfindet, konnten die ersten Eindrücke gehört werden. Von einem Gebiet zum anderen wiederholen sich viele von ihnen:
„Die Kinder wollen die ganze Zeit mit mir zusammen sein. Wenn ich die Straße entlang gehe, erfüllt es mich mit Stolz, dass die Kinder mich grüßen und zu ihren Eltern sagen: ‚Schau, das ist meine Musiklehrerin‘. Es würde mir gefallen, Teamarbeit mit dem Kunstausbilder der anderen Schule zu machen." Kunstausbilderin aus San Luis, Kreis in der Provinz Santiago de Cuba
„Ich hatte viel Unterstützung seitens meines Kulturhauses... ich würde mich freuen, wenn man mir erlaubt, auch mit den Kindern der Schule zu arbeiten, in der ich mein Berufspraktikum absolviert habe. Ich möchte nicht, dass man mich versetzt, denn ich mag die Kinder sehr, die ich jetzt habe, aber die anderen sehen mich auf der Straße und weinen beinahe. Ich kann ohne Probleme mit allen arbeiten." Kunstausbilderin aus San José de las Lajas, Kreis in der Provinz Havanna
„Dank des Unterrichts, den ich im vierten Jahr erhielt — denn ich musste fast alles machen —, habe ich Tanz- und Musikunterricht gegeben. Mein Fachgebiet ist die bildende Kunst... die aus dem Kulturhaus helfen mir sehr und in meiner Schule mögen mich alle." Kunstausbilderin aus Holguin
„Ich habe zwei Kinder mit sehr schweren Gesundheitsproblemen, eins hat zystische Fibrose; sie sind meine ersten beiden Schüler, wir bereiten ihnen eine besondere Betreuung vor... das hat mich sehr bewegt... ich fühle mich sehr nützlich". Kunstausbilderin aus Las Tunas
„Mein Fachgebiet ist Bühnenkunst und ich habe schon einen Chor...der Vater einer Schülerin ist Musiker...ich habe die Kinder mit den besten Voraussetzungen gewonnen, habe sie organisiert... ich habe den Vater der Schülerin um Hilfe gebeten und wir arbeiten schon. Die Arbeit stimuliert sehr und die Kinder haben viel Interesse." Kunstausbilder aus Jobabo, Kreis in der Provinz Las Tunas
„Ich bin an einer Landschule. Die Direktorin kannte die Funktionen eines Kunstausbilders nicht gut, so habe ich ein Treffen mit allen Lehrern organisiert und ihnen dargelegt, was zu meiner Arbeit gehört. Meine Direktorin ist meine beste Verbündete. Ich fühle mich sehr gut...und habe schon einen Adoptivsohn...es ist ein Schüler mit Lernschwierigkeiten, ich begann mit ihm mittels der Bühnenkunst zu arbeiten... ich erfuhr, dass sein Vater nicht bei ihm lebt und ihn seit langem nicht so betreut, wie es sein sollte. Ich zog los, den Vater aufzusuchen, der in einem anderen Kreis wohnt... ich stellte mich vor, erklärte ihm die Situation... jetzt beginnt mein Adoptivsohn schon, bessere Lernergebnisse zu haben...durch diese Dinge entdecken wir, dass wir ein Herz haben." Kunstausbilder aus dem Kreis Camagüey
„Ich habe Tanz- und Musikunterricht gegeben. Die Kinder geraten ausser sich von dem Unterricht. Manchmal wollen sie nicht zu den anderen Fächern gehen. Ich bin Ausbilderin in bildender Kunst." Kunstausbilderin aus Camagüey
„Man hat uns einen sehr schönen Empfang bereitet...in der Schule für Kinder mit Verhaltensstörungen ist die Arbeit sehr schwer, aber sie wird Ergebnisse zeitigen. In dieser Einrichtung sind wir vier Kunstausbilder... die Schule wird saniert und wir nehmen gemeinsam mit den anderen Lehrern an der Sanierung teil... wenn die Schule nicht die Voraussetzungen hat, müssen wir sie schaffen oder erfinden, dazu ist der Kunstausbilder da..." Kunstausbilder aus Granma
„Ich bin in Buenavista, einem Ort des Kreises Remedios... Dort hat es niemals einen Kunstausbilder für irgendetwas gegeben...Ich gebe an der Schule Unterricht in allen Fachrichtungen... Die Kulturhausdirektorin bat mich, an den Wochenenden die Mitglieder der Seniorengruppe zu betreuen. „Mein Fachgebiet ist Bühnenkunst und die Senioren wollten Tanz. Ich hatte die Tänze von Majagua (Bauerntänze, die an der Kunstausbilderschule gelehrt werden) gelernt... Ich habe ihnen die von Majagua gezeigt und sie lehrten mich die von Remedios und am Ende haben wir alle gemeinsam El Gavilán getanzt." Kunstausbilder aus Remedios, Provinz Villa Clara
Das bis hierher Dargelegte ist Teil der auf dem Gebiet der Kultur und Bildung in der Ideenschlacht durchgeführten Arbeit.
In diesen vier Schuljahren erreichten wir nicht nur die 15 neuen Kunstausbilderschulen; es wurde auch die neue Nationale Ballettschule gebaut, mit einer Kapazität für die Berufsausbildung von 300 Studierenden, wo ausserdem Ballett-Workshops für mehr als viertausend Kinder durchgeführt werden. Es wurden sieben neue Schulen für bildende Künste gebaut, sodass jetzt solche in 17 wichtigen Städten des Landes bestehen. Die von Trinidad wurde vollkommen saniert und es wurde eine weitgehende Sanierung in der von San Alejandro vorgenommen. Die Ballet-Theater-Schule und die für bildende Künste von Camagüey wurden wiederaufgebaut. In Bayamo wurde eine neue Kunstschule mit Kapazität für 500 Studierende erbaut; es entstand eine Schule zur Ausbildung von Musikbands, und zum jetzigen Zeitpunkt werden 21 Schulen der verschiedensten Bereiche der künstlerischen Tätigkeit saniert und ein wichtiges Vorhaben durchgeführt, und zwar die Gesamtsanierung der in Benutzung befindlichen Einrichtungen und die Weiterführung der Bauten bis zur endgültigen Fertigstellung dieser Perle der kubanischen künstlerischen Kultur, der Kunsthochschule.
Ich hatte das Privileg, an der Einweihung von fünf dieser Einrichtungen teilzunehmen. Bei anderen steht die offizielle Einweihung noch aus, sie funktionieren aber schon voll.
Da im Schuljahr 1992-1993 an unseren Kunstschulen 5 978 Studierende matrikuliert waren, können wir sagen, dass diese Zahl sich in der Zeit der Spezialperiode fast verdoppelt hat, und heute 10 722 eingeschrieben sind. Wenn man dazu die 16 168 der Kunstausbilderschulen nimmt, dann bedeutet das, dass wir 26 890 Jugendliche haben, welche die künstlerischen und pädagogischen Kräfte in der großen Schlacht zu einer integralen Allgemeinbildung und Erhöhung der Lebensqualität unseres Volkes bereichern werden.
Man hat nicht umsonst gearbeitet. Der Erfolg hat unsere Anstrengungen gekrönt. Ich fordere jegliches anderes Land der Welt auf, eine ähnliche Ernte vorzuweisen.
Am 20. Oktober wird der 136. Jahrestag der Einnahme von Bayamo durch die Mambi-Truppen unter Führung von Carlos Manuel de Cespedes begangen.
An jenem Tag wurde im Atrium der Hauptkirche von Bayamo zum ersten Mal die kubanische Nationalhymne angestimmt, mit Text und Musik von Perucho Figueredo, Generalmajor der Befreiungsarmee.
Der Gesang der Hymne am 20. Oktober fällt mit der Kriegstat zusammen, bei der die Revolution ihren ersten und bedeutendsten Sieg über die spanischen Kolonialtruppen erreicht. Die Kapitulation von Bayamo und der siegreiche Einzug von Cespedes bedeuten die Vollendung des am 10. Oktober in der Zuckerfabrik „La Demajagua" begonnenen Rebellenakts, der eine Wende in der Geschichte des Landes markierte und erreichte, dass auf den Trümmern der ersten kolonialen Zufluchtsstätten die kubanische Nation geboren wurde.
Der 20. Oktober stimmt außerdem mit dem Geburtstag von Abel Santamaría überein, heldenhafter Kämpfer und zweiter Führer der Kräfte, welche die Moncada-Kaserne angriffen.
Aus allen genannten Gründen richtete ein Dekret des Ministerrates 1979 dieses Datum als den Tag der Kubanischen Kultur ein.
Wir wollten ihn mittels der Graduierung des ersten Kontingents von Kunstausbildern und der Schaffung der Brigade „José Martí" als eines besonderen Geschenks an die Bevölkerung von Villa Clara begehen. Bevölkerung, die Beispiel für die Arbeit zum Erhalt der kulturellen Traditionen ist, welche die Identität unserer Nation erhalten, und in diesem Jahr Wettbewerbsgewinner für die Ausführung der zentralen Veranstaltungen anlässlich des 26. Juli.
Vorwärts, mutige Vorkämpfer der Kultur und des Humanismus! Ein ruhmreiches Leben erwartet euch.
Wenn in der jetzt unsicheren Zukunft der Menschheit von wirklich tiefgehenden und unauslöschlichen Revolutionen und sozialen Veränderungen gesprochen wird, wird niemand das Werk außer Acht lassen können, das uns hier zusammenkommen ließ. Unser Volk ist stolz auf euch!
Es lebe das Vaterland!
Es lebe die Revolution!
Es lebe der Sozialismus!
Und wie derjenige sagte, der mit seinem Nachschub-Sonderkommando aus Bolivien nach Kuba, hier an unsere Seite zurückgekehrt ist: Immer vorwärts bis zum Sieg!
Abonnieren
Posts (Atom)