Reflexionen des Genossen Fidel für CubaDebate: Eine Feuerprobe
Während unser Volk am 1. Mai, dem Feiertag der Werktätigen, mit Freude feierlich dieses Jahr begeht, in dem ein halbes Jahrhundert seit dem Sieg der Revolution vergangen sein wird und in dem wir den siebzigsten Jahrestag der Gründung der CTC (Zentraler Kubanischer Gewerkschaftsbund) begehen, stehen unserer Bruderrepublik Bolivien, die sich intensiv bemüht, die Gesundheit ihres Volkes zu bewahren, ihm Bildung zu geben und dessen Sicherheit zu garantieren, in wenigen Tagen, vielleicht nur Stunden, dramatische Ereignisse bevor.
Jetzt, wo aus allen Teilen der Welt haarsträubende Nachrichten über den Mangel und die Kosten der Nahrungsmittel, den Preis der Energie, Klimawechselerscheinungen und Inflation eintreffen, Probleme, die zum ersten Mal überall als lebenswichtige Fragen auftreten, ist der Imperialismus bemüht, Bolivien zu desintegrieren und es entfremdender Arbeit und Hunger zu unterwerfen.
In diesem Land sind vier seiner wirtschaftlich stärksten Verwaltungsbezirke (Departamentos) bemüht, - allen voran die Oligarchen von Santa Cruz –ihre Unabhängigkeit zu erklären und haben mit Unterstützung des Imperiums ihr Programm der Volksbefragungen vorgesehen, für welche die Massenmedien das Terrain und die Meinungen der Abstimmungsberechtigten mit aller Art Illusionen und Betrug vorbereitet haben.
Aufgrund ihrer historischen Funktionen in einem angegriffenen und des Meereszugangs und anderer vitaler Ressourcen beraubten Landes wollen die Streitkräfte nicht die Desintegration von Bolivien; aber der verräterisch ausgedachte Yankee-Plan besteht darin, einige antipatriotische Sektoren unter den Militärs zu benutzen, um sich im Namen der Einheit Evos zu entledigen. Etwas, das bei Aneignung der grundlegenden Produktionsbereiche durch die transnationalen Unternehmen rein formell wäre. Die Losung des Imperialismus lautet, Evo zu bestrafen und sich seiner zu entledigen.
Dies ist der Zeitpunkt, das öffentlich anzuzeigen und die Wahrheit zu sagen.
Aufgrund dessen, dass man die Faktoren, die zu einer schweren internationalen Krise führten, nicht vorausgesehen und nicht über sie nachgedacht hat, scheint jetzt „Rette sich, wer kann“ der in vielen Teilen der Welt zu hörende Schrei zu sein.
Für die Völker und Regierungen von Lateinamerika wird es eine Feuerprobe sein. Für unsere Ärzte und Erzieher wird alles, was in jenem Land geschieht, in dem sie ihre edle und friedliche Arbeit ausüben, ebenfalls eine Feuerprobe sein. Sie werden in Gefahrensituation nicht ihre Patienten und Schüler im Stich lassen.
Fidel Castro Ruz
30. Abril 2008
21:50 Uhr
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Mittwoch, 30. April 2008
Donnerstag, 24. April 2008
Unsere Opferbereitschaft und die Erpressung des Imperiums
Reflexionen des Genossen Fidel: Unsere Opferbereitschaft und die Erpressung des Imperiums
Die erste Information, die ich sah, kam am 22. April über die Nachrichtenagentur ANSA.
„La Paz, 22. April.- Ein parlamentarischer Ausschuss wird den Fall einer in Kuba verstorbenen bolivianischen Stipendiatin untersuchen, deren Körper ohne mehrere ihrer lebenswichtigen Organe, unter anderem ohne das Gehirn, in ihre Heimat zurückgeführt wurde.”
„Der Vorsitzende des Kammerausschusses für Sozialpolitik, Guillermo Mendoza, kündigte an, dass er beim Außenministerium alle Unterlagen zu dem Fall anfordern wird, wie die katholische Agentur Fides berichtet.
Die Angehörigen von Beatriz Porco Calle, die als Stipendiatin in Kuba studierte, haben öffentlich angezeigt, dass die Leiche von Beamten der kubanischen Botschaft ohne jegliche Erklärung sowohl ohne Augen, Zunge, Zähne, als auch ihre anderen lebenswichtigen Organe, unter anderem das Gehirn, übergeben worden ist.
Der Abgeordnete Mendoza sagte, dass ‘eine gründliche Überprüfung’ der kubanischen Gesetzgebung über Organtransplantation und bezüglich der von den bolivianischen Stipendiaten vor ihrer Reise nach Kuba unterzeichneten Verpflichtungen durchgeführt werden wird.”
Die spanische Agentur EFE übermittelt eine ähnliche Nachricht, fügt aber hinzu:
„…die Familie des jungen Mädchens hat bei der kubanischen Botschaft in Bolivien eine Entschädigung gefordert und als dies abgelehnt wurde, haben sie gedroht, sich an die Presse zu wenden’, deutete sie an.
„Ich bin der Meinung, dass die Angehörigen zu weit gegangen sind, als sie eine ‘Entschädigung’ gefordert haben, sagte der Außenminister (von Bolivien), der behauptete, dass die Regierung in diesem Fall eine ‘humanitäre Arbeit’ geleistet hat,“ lautete die Nachricht zum Abschluss.
Für jeden Beobachter der Wirklichkeit war weiter nichts erforderlich. Man konnte alles das, was geschehen war, daraus schlussfolgern.
Trotzdem stellte ich Nachforschungen bezüglich des formellen Verfahrensweges an, forderte genaue Angaben und Präzision, um auf diese angebliche und unmenschliche Beraubung einer Leiche eine Erwiderung zu geben. Ich habe zusätzlich genaue Berichte angefordert, mit genauen Zahlenangaben über unsere medizinische Zusammenarbeit mit Bolivien, einem Land von unserem Amerika, welches das Imperium desintegrieren will.
Seit der Wahl von Evo Morales, waschechter Indio, in dem Leid gewohnten Bolivien, haben wir ihm Unterstützung im öffentlichen Gesundheitswesen und Bildungswesen angeboten. Ich erinnere mich sehr gut an jenen Nachmittag. Wir waren sicher, dass wir jedes Jahr viele tausende Menschenleben retten und einer unbezifferbare Anzahl von Personen die visuelle Gesundheit und den Gesundheitszustand insgesamt durch Behandlung in anderen Bereichen zurückgeben würden können, und das ohne irgendwelche Kosten für diese Nation. Unmittelbar wurde begonnen, ein intensives und erprobtes Programm zur integralen Alphabetisierung in verschiedenen Sprachen anzuwenden, unter anderem auf Spanisch, der am meisten gesprochenen Sprache.
In Bolivien sind 119 kubanische Erzieher tätig, um dort ihre Erfahrung und Kenntnisse zu übermitteln und dieses Land in nur zweieinhalb Jahren zu einem von Analphabetentum freiem Gebiet zu erklären. Unser Land hat vom ersten Augenblick an die erforderlichen Geräte und das didaktische Lehrmaterial zur Erfüllung dieser Herausforderung geliefert: 30 000 aus China importierte Fernsehgeräte mit 21-Zoll-Bildschirm; eine gleiche Anzahl von Videogeräten mit 16 459 Transformatoren und 2 000 Sonnenbatterie-Anlagen, die ein vollständiges Netz für alle darauf folgende Ausbildungskurse und über den ganzen Tag hinweg darstellen; eine Million dreihundertneunundfünfzigtausend ABC-Fibeln für die Alphabetisierung auf Spanisch, Quechua und Aimara; Broschüren für die Lektüre und andere Materialien, deren Aufzählung ich hier unterlasse, um die Liste nicht unendlich lang zu machen. Ein Teil der nach Bolivien geschickten Sonnenbatterie-Anlagen sind aus unserer Reserve für Kriegszeiten. Der ebenfalls kostenlose Transport dieser Güter wurde Evo seitens Kubas offiziell bei einem seiner Besuche in unserem Land wenige Wochen nach seinem Wahlsieg zugesichert.
Venezuela, das vor kurzem zum von Analphabetentum freien Gebiet erklärt wurde, was es durch die “Yo si puedo”-Methode („Ich kann es doch“) erreichte, hat sich seinerseits dem Programm angeschlossen.
In Bolivien wurden 23 727 Alphabetisierungsstellen geschaffen. Am Prozess nehmen 76,6 Prozent derjenigen teil, die des Lesens und Schreibens unkundig sind, und es wurden schon 62 Prozent von denen alphabetisiert, die nicht in der Grundschule Lesen und Schreiben gelernt haben, und das ohne einen Cent zu zahlen.
Jedoch die größten Anstrengungen bei der Zusammenarbeit mit diesem Volk, dort wo Che und andere kubanische und lateinamerikanische und eine internationalistische junge Deutsche gefallen sind, wurden im Gesundheitswesen unternommen. Auf diesem Gebiet kann heute, und das vielleicht noch lange Zeit, kein Land mit Kuba konkurrieren. Das ist eine Form der kostenlosen Kooperation mit den Ärmsten, und gleichzeitig eine Ausfuhrquelle von Dienstleistungen in andere Länder der Welt, die über viel mehr Ressourcen verfügen. Besonders in Lateinamerika und in der Karibik haben wir für die Bedürftigsten kostenlose Kooperation auf diesem Gebiet geleistet.
In Bolivien arbeiten leidenschaftlich 1852 Landsleute; darunter 1226 Ärzte, 250 Fachkrankenschwestern, 119 Fachkräfte im Gesundheitswesen, 9 Zahnärzte, 86 Fachkräfte mit Hoch- und Fachschulabschluss aus anderen Branchen; 102 ausgewählte Personen, die sich verschiedenen lebenswichtigen Dienstleistungen widmen, welche die kubanischen Brigaden im Ausland und die Patienten im Krankenhaus benötigen.
Die kubanische medizinische Brigade arbeitet in 215 Kreisen (municipios) der 9 Verwaltungsbezirke (departamentos) von Bolivien, wo sie einfache Menschen und diejenigen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen wollen, behandelt. Sie verfügen über eine optimale, von unserem Land gespendete Ausrüstung. An 18 Augenoperationstischen wurden bis jetzt 186 508 Patienten operiert. Ihre Kapazität überschreitet bei weitem 130 000 Operationen pro Jahr.
Unsere Ärzte haben schon, seitdem die ersten von ihnen in Bolivien angekommen sind, knapp 12 Millionen Patienten in Sprechstunden behandelt. Nur auf einer rechnerischen Grundlage können die geretteten Leben eingeschätzt werden, da ihre Patienten vorher in der Regel keinerlei ärztliche Behandlung bekamen.
Vielleicht besteht der beeindruckendste Aspekt unserer medizinischen Zusammenarbeit in der Ausbildung von 5 291 jungen Bolivianern, die in Kuba Medizin studieren, darunter 621 an der Lateinamerikanischen Medizinschule, die schon drei Absolventenjahrgänge mit hervorragenden Ergebnissen vorweisen kann, und 4670 im neuen Programm. Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass zu den standhaftesten und kämpferischsten Freunden von Kuba in Lateinamerika, und natürlich in Bolivien, die Angehörigen derjenigen jungen Menschen gehören, die diese Fachrichtung in unserem Vaterland studieren.
Die junge Studentin Beatriz Porco Calle, 22 Jahre, über die die Agenturmeldung berichtet, war Inhaberin des Reisepasses Nummer 5968246; stammte aus der Landgemeinde Toypicollana, Departamento Oruro, Provinz Samara, Municipio Curahuara de Carangas, war indigener Herkunft und gehörte der christlichen Glaubensrichtung der Adventisten an. Sie studierte mit guten Leistungen im zweiten Studienjahr Medizin an der Fakultät „Miguel Sandarán Corzo” von Matanzas.
Sie wird am 6. März plötzlich im Bad ihres Schlafzimmers ohnmächtig. Ärzte und Dozenten entscheiden, sie sofort in das Provinzkrankenhaus zu bringen. Bei der klinischen Untersuchung kann nichts festgestellt werden, was auf die Ursachen schließen lässt und auch nicht bei den Laboruntersuchungen und der Anwendung anderer Mittel, einschließlich der axialen Computertomographie. Sie erholt sich gut und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Kurz darauf treten bei ihr Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auf. Es erfolgen neue ärztliche Untersuchungen. Sie fühlt sich gestresst. Es werden die für solche Situationen angebrachten Medikamente angewendet. Am 23. März hat sie um 19.30 Uhr erneut Ohnmachtsanfälle. Erneut in Begleitung eines Dozenten zum Notdienst; Intensivstation, wo vor ihrem Tod bei ihr das diagnostiziert wird, was als Gehirntod bekannt ist.
Das Außenministerium und der Botschafter von Bolivien werden benachrichtigt, welche die Unterlagen zur Leichenüberführung vorbereiten, die knapp eine Woche danach, am 28., erfolgt.
Sie wird an das Landesinstitut für Gerichtsmedizin überwiesen, das verpflichtet ist, die Nekropsie durchzuführen, um die Todesursachen festzustellen. Die entsprechenden Formalitäten werden mit Genauigkeit durchgeführt. Der Freund der Studentin und andere ihrer Kommilitonen haben ihre Sachen verpackt und die Gepäckstücke versiegelt. In der Fakultät – ein Gottesdienst am 31. März. Wörtliche Diagnose des Instituts: „Tod durch intracranielle Hypertension, hämorragische Hirngefäßkrankheit aufgrund einer angeborenen Gefäßfehlbildung der Kleinhirnhaut”. In diesem Fall waren die Entnahme der Viscera und das Entnehmen der entsprechenden Proben nicht zu vermeiden.
Eine Dozentin der Fakultät hat die Leiche nach Bolivien begleitet, und zwar bis zur Übergabe an die Familienangehörigen. Die kubanische medizinische Mission hat die Ausgaben für die Überführung bis zu ihrem Heimatort und die Bestattungskosten übernommen.
Es ist schwer, hierüber zu schreiben. Aber noch härter ist es, die Agenturmeldungen zu lesen, die auf der Welt die Idee über eine ihrer Organe beraubte Leiche verbreiten, die Kuba zwingen, diese Erläuterungen zu geben.
Es ist sehr klar, was geschehen ist. Das Imperium benötigt jenen Wahrheiten über Kuba entgegenzuwirken, die es nicht ertragen kann. Es schmiedet Ränke und ermuntert Familienangehörige, Entschädigung zu fordern; es teilt die Aufgabe zu, wie aus einer der Agenturmeldungen zu ersehen ist, und verbreitet die abscheuliche Lüge mittels eines Parlamentariers und einer Nachrichtenagentur Fides über die ganze Welt. Und von dort in die zerstörerische Maschinerie ihrer Medien und Medientechniken.
Selbst in unserem Land – ich zögere keinen Augenblick, das zu behaupten – gibt es gefühlslose Menschen, die geringe Kenntnisse über die Realitäten haben, die mit schnellen und unbedachten Antworten behaupten werden: „wir sollten Bolivien nicht helfen”. Sie werden niemals verstehen, dass sowohl in der Politik als in der Revolution die Alternative einer falschen bzw. irrtümlichen Strategie nur die Niederlage ist.
Fidel Castro Ruz
24. April 2008
19.15 Uhr
Die erste Information, die ich sah, kam am 22. April über die Nachrichtenagentur ANSA.
„La Paz, 22. April.- Ein parlamentarischer Ausschuss wird den Fall einer in Kuba verstorbenen bolivianischen Stipendiatin untersuchen, deren Körper ohne mehrere ihrer lebenswichtigen Organe, unter anderem ohne das Gehirn, in ihre Heimat zurückgeführt wurde.”
„Der Vorsitzende des Kammerausschusses für Sozialpolitik, Guillermo Mendoza, kündigte an, dass er beim Außenministerium alle Unterlagen zu dem Fall anfordern wird, wie die katholische Agentur Fides berichtet.
Die Angehörigen von Beatriz Porco Calle, die als Stipendiatin in Kuba studierte, haben öffentlich angezeigt, dass die Leiche von Beamten der kubanischen Botschaft ohne jegliche Erklärung sowohl ohne Augen, Zunge, Zähne, als auch ihre anderen lebenswichtigen Organe, unter anderem das Gehirn, übergeben worden ist.
Der Abgeordnete Mendoza sagte, dass ‘eine gründliche Überprüfung’ der kubanischen Gesetzgebung über Organtransplantation und bezüglich der von den bolivianischen Stipendiaten vor ihrer Reise nach Kuba unterzeichneten Verpflichtungen durchgeführt werden wird.”
Die spanische Agentur EFE übermittelt eine ähnliche Nachricht, fügt aber hinzu:
„…die Familie des jungen Mädchens hat bei der kubanischen Botschaft in Bolivien eine Entschädigung gefordert und als dies abgelehnt wurde, haben sie gedroht, sich an die Presse zu wenden’, deutete sie an.
„Ich bin der Meinung, dass die Angehörigen zu weit gegangen sind, als sie eine ‘Entschädigung’ gefordert haben, sagte der Außenminister (von Bolivien), der behauptete, dass die Regierung in diesem Fall eine ‘humanitäre Arbeit’ geleistet hat,“ lautete die Nachricht zum Abschluss.
Für jeden Beobachter der Wirklichkeit war weiter nichts erforderlich. Man konnte alles das, was geschehen war, daraus schlussfolgern.
Trotzdem stellte ich Nachforschungen bezüglich des formellen Verfahrensweges an, forderte genaue Angaben und Präzision, um auf diese angebliche und unmenschliche Beraubung einer Leiche eine Erwiderung zu geben. Ich habe zusätzlich genaue Berichte angefordert, mit genauen Zahlenangaben über unsere medizinische Zusammenarbeit mit Bolivien, einem Land von unserem Amerika, welches das Imperium desintegrieren will.
Seit der Wahl von Evo Morales, waschechter Indio, in dem Leid gewohnten Bolivien, haben wir ihm Unterstützung im öffentlichen Gesundheitswesen und Bildungswesen angeboten. Ich erinnere mich sehr gut an jenen Nachmittag. Wir waren sicher, dass wir jedes Jahr viele tausende Menschenleben retten und einer unbezifferbare Anzahl von Personen die visuelle Gesundheit und den Gesundheitszustand insgesamt durch Behandlung in anderen Bereichen zurückgeben würden können, und das ohne irgendwelche Kosten für diese Nation. Unmittelbar wurde begonnen, ein intensives und erprobtes Programm zur integralen Alphabetisierung in verschiedenen Sprachen anzuwenden, unter anderem auf Spanisch, der am meisten gesprochenen Sprache.
In Bolivien sind 119 kubanische Erzieher tätig, um dort ihre Erfahrung und Kenntnisse zu übermitteln und dieses Land in nur zweieinhalb Jahren zu einem von Analphabetentum freiem Gebiet zu erklären. Unser Land hat vom ersten Augenblick an die erforderlichen Geräte und das didaktische Lehrmaterial zur Erfüllung dieser Herausforderung geliefert: 30 000 aus China importierte Fernsehgeräte mit 21-Zoll-Bildschirm; eine gleiche Anzahl von Videogeräten mit 16 459 Transformatoren und 2 000 Sonnenbatterie-Anlagen, die ein vollständiges Netz für alle darauf folgende Ausbildungskurse und über den ganzen Tag hinweg darstellen; eine Million dreihundertneunundfünfzigtausend ABC-Fibeln für die Alphabetisierung auf Spanisch, Quechua und Aimara; Broschüren für die Lektüre und andere Materialien, deren Aufzählung ich hier unterlasse, um die Liste nicht unendlich lang zu machen. Ein Teil der nach Bolivien geschickten Sonnenbatterie-Anlagen sind aus unserer Reserve für Kriegszeiten. Der ebenfalls kostenlose Transport dieser Güter wurde Evo seitens Kubas offiziell bei einem seiner Besuche in unserem Land wenige Wochen nach seinem Wahlsieg zugesichert.
Venezuela, das vor kurzem zum von Analphabetentum freien Gebiet erklärt wurde, was es durch die “Yo si puedo”-Methode („Ich kann es doch“) erreichte, hat sich seinerseits dem Programm angeschlossen.
In Bolivien wurden 23 727 Alphabetisierungsstellen geschaffen. Am Prozess nehmen 76,6 Prozent derjenigen teil, die des Lesens und Schreibens unkundig sind, und es wurden schon 62 Prozent von denen alphabetisiert, die nicht in der Grundschule Lesen und Schreiben gelernt haben, und das ohne einen Cent zu zahlen.
Jedoch die größten Anstrengungen bei der Zusammenarbeit mit diesem Volk, dort wo Che und andere kubanische und lateinamerikanische und eine internationalistische junge Deutsche gefallen sind, wurden im Gesundheitswesen unternommen. Auf diesem Gebiet kann heute, und das vielleicht noch lange Zeit, kein Land mit Kuba konkurrieren. Das ist eine Form der kostenlosen Kooperation mit den Ärmsten, und gleichzeitig eine Ausfuhrquelle von Dienstleistungen in andere Länder der Welt, die über viel mehr Ressourcen verfügen. Besonders in Lateinamerika und in der Karibik haben wir für die Bedürftigsten kostenlose Kooperation auf diesem Gebiet geleistet.
In Bolivien arbeiten leidenschaftlich 1852 Landsleute; darunter 1226 Ärzte, 250 Fachkrankenschwestern, 119 Fachkräfte im Gesundheitswesen, 9 Zahnärzte, 86 Fachkräfte mit Hoch- und Fachschulabschluss aus anderen Branchen; 102 ausgewählte Personen, die sich verschiedenen lebenswichtigen Dienstleistungen widmen, welche die kubanischen Brigaden im Ausland und die Patienten im Krankenhaus benötigen.
Die kubanische medizinische Brigade arbeitet in 215 Kreisen (municipios) der 9 Verwaltungsbezirke (departamentos) von Bolivien, wo sie einfache Menschen und diejenigen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen wollen, behandelt. Sie verfügen über eine optimale, von unserem Land gespendete Ausrüstung. An 18 Augenoperationstischen wurden bis jetzt 186 508 Patienten operiert. Ihre Kapazität überschreitet bei weitem 130 000 Operationen pro Jahr.
Unsere Ärzte haben schon, seitdem die ersten von ihnen in Bolivien angekommen sind, knapp 12 Millionen Patienten in Sprechstunden behandelt. Nur auf einer rechnerischen Grundlage können die geretteten Leben eingeschätzt werden, da ihre Patienten vorher in der Regel keinerlei ärztliche Behandlung bekamen.
Vielleicht besteht der beeindruckendste Aspekt unserer medizinischen Zusammenarbeit in der Ausbildung von 5 291 jungen Bolivianern, die in Kuba Medizin studieren, darunter 621 an der Lateinamerikanischen Medizinschule, die schon drei Absolventenjahrgänge mit hervorragenden Ergebnissen vorweisen kann, und 4670 im neuen Programm. Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass zu den standhaftesten und kämpferischsten Freunden von Kuba in Lateinamerika, und natürlich in Bolivien, die Angehörigen derjenigen jungen Menschen gehören, die diese Fachrichtung in unserem Vaterland studieren.
Die junge Studentin Beatriz Porco Calle, 22 Jahre, über die die Agenturmeldung berichtet, war Inhaberin des Reisepasses Nummer 5968246; stammte aus der Landgemeinde Toypicollana, Departamento Oruro, Provinz Samara, Municipio Curahuara de Carangas, war indigener Herkunft und gehörte der christlichen Glaubensrichtung der Adventisten an. Sie studierte mit guten Leistungen im zweiten Studienjahr Medizin an der Fakultät „Miguel Sandarán Corzo” von Matanzas.
Sie wird am 6. März plötzlich im Bad ihres Schlafzimmers ohnmächtig. Ärzte und Dozenten entscheiden, sie sofort in das Provinzkrankenhaus zu bringen. Bei der klinischen Untersuchung kann nichts festgestellt werden, was auf die Ursachen schließen lässt und auch nicht bei den Laboruntersuchungen und der Anwendung anderer Mittel, einschließlich der axialen Computertomographie. Sie erholt sich gut und wird aus dem Krankenhaus entlassen. Kurz darauf treten bei ihr Kopfschmerzen und Schwindelgefühle auf. Es erfolgen neue ärztliche Untersuchungen. Sie fühlt sich gestresst. Es werden die für solche Situationen angebrachten Medikamente angewendet. Am 23. März hat sie um 19.30 Uhr erneut Ohnmachtsanfälle. Erneut in Begleitung eines Dozenten zum Notdienst; Intensivstation, wo vor ihrem Tod bei ihr das diagnostiziert wird, was als Gehirntod bekannt ist.
Das Außenministerium und der Botschafter von Bolivien werden benachrichtigt, welche die Unterlagen zur Leichenüberführung vorbereiten, die knapp eine Woche danach, am 28., erfolgt.
Sie wird an das Landesinstitut für Gerichtsmedizin überwiesen, das verpflichtet ist, die Nekropsie durchzuführen, um die Todesursachen festzustellen. Die entsprechenden Formalitäten werden mit Genauigkeit durchgeführt. Der Freund der Studentin und andere ihrer Kommilitonen haben ihre Sachen verpackt und die Gepäckstücke versiegelt. In der Fakultät – ein Gottesdienst am 31. März. Wörtliche Diagnose des Instituts: „Tod durch intracranielle Hypertension, hämorragische Hirngefäßkrankheit aufgrund einer angeborenen Gefäßfehlbildung der Kleinhirnhaut”. In diesem Fall waren die Entnahme der Viscera und das Entnehmen der entsprechenden Proben nicht zu vermeiden.
Eine Dozentin der Fakultät hat die Leiche nach Bolivien begleitet, und zwar bis zur Übergabe an die Familienangehörigen. Die kubanische medizinische Mission hat die Ausgaben für die Überführung bis zu ihrem Heimatort und die Bestattungskosten übernommen.
Es ist schwer, hierüber zu schreiben. Aber noch härter ist es, die Agenturmeldungen zu lesen, die auf der Welt die Idee über eine ihrer Organe beraubte Leiche verbreiten, die Kuba zwingen, diese Erläuterungen zu geben.
Es ist sehr klar, was geschehen ist. Das Imperium benötigt jenen Wahrheiten über Kuba entgegenzuwirken, die es nicht ertragen kann. Es schmiedet Ränke und ermuntert Familienangehörige, Entschädigung zu fordern; es teilt die Aufgabe zu, wie aus einer der Agenturmeldungen zu ersehen ist, und verbreitet die abscheuliche Lüge mittels eines Parlamentariers und einer Nachrichtenagentur Fides über die ganze Welt. Und von dort in die zerstörerische Maschinerie ihrer Medien und Medientechniken.
Selbst in unserem Land – ich zögere keinen Augenblick, das zu behaupten – gibt es gefühlslose Menschen, die geringe Kenntnisse über die Realitäten haben, die mit schnellen und unbedachten Antworten behaupten werden: „wir sollten Bolivien nicht helfen”. Sie werden niemals verstehen, dass sowohl in der Politik als in der Revolution die Alternative einer falschen bzw. irrtümlichen Strategie nur die Niederlage ist.
Fidel Castro Ruz
24. April 2008
19.15 Uhr
Dienstag, 22. April 2008
Die Lebenden und die Toten
Reflexionen des Genossen Fidel: Die Lebenden und die Toten
Sie könnten der Meinung sein, dass Ihr kleines Boot flussaufwärts fährt, aber wenn der Strom stärker ist, dann werden Sie zurückgeworfen werden.
Der Ideologie des Imperiums keine schamvollen Zugeständnisse machen, - das habe ich gesagt und wiederhole es heute erneut.
Niemand wird jemals ein von meiner bescheidenen Feder geschriebenes opportunistisches Lob lesen, das sein Verhalten herabwürdigt.
Aus diesem Grund unterstütze ich entschlossen die Entscheidung von Partei und Staatsrat, den Bildungsminister zu ersetzen.
Wie bekannt ist, habe ich mein ganzes Leben lang, seitdem ich bewusster Revolutionär wurde, an erster Stelle dem Thema Bildung gewidmet, von der Alphabetisierungskampagne bis zur Universalisierung der Hochschulstudien. Sogar unter den Bedingungen der Wirtschaftsblockade und des Angriffs, haben wir einen privilegierten und einzigartigen Platz in der Welt erreicht.
Der Amtsinhaber Luis Ignacio Gómez Gutierrez war wirklich erschöpft. Er hatte Energie und revolutionäres Bewusstsein verloren. Er hätte die letzten Reden nicht halten und von zukünftigen Treffen der Erzieher der Hemisphäre und der Welt sprechen sollen, indem er ein wirklich von zahlreichen Revolutionären geschaffenes Werk als seins pries, wie er den Gästen glauben machen wollte.
Ich bedaure es wirklich, wenn einer unserer selbstlosen Lehrer es wie eine ungerechte Behauptung auslegen würde.
Ich muss darauf hinweisen, dass er im Verlauf von zehn Jahren mehr als 70mal ins Ausland gereist ist. In den letzten drei Jahren ist er monatlich gereist, immer unter dem Vorwand der internationalen Zusammenarbeit von Kuba. Aus diesem und anderen Urteilsgründen vertraut man ihm jetzt nicht mehr, noch deutlicher: man hat überhaupt kein Vertrauen mehr in ihn.
Wer sollte ihn ersetzen? Das war ein weiterer Aspekt des Problems. Es musste getan werden und zwar sofort. Die Suche erfolgte aus einer großen Auswahl. Mit den Besten wurde eine Liste von fünfzehn Namen aufgestellt, von denen zwei der Aufgeführten auf diesem Gebiet mit bemerkenswertem Erfolg gearbeitet haben:
Ena Elsa Velazquez Cobiella, Doktorin in Pädagogik, gegenwärtige Rektorin der pädagogischen Hochschule „Frank Pais“ von Santiago de Cuba. Sie hat das Studium im Jahr 1980 abgeschlossen, besitzt pädagogische Erfahrung in den verschiedenartigsten Bildungseinrichtungen, wo sie mit ihrer Arbeit herausragte. Sie ist 52 Jahre alt und beim Sieg der Revolution war sie erst zwei. Sie ist in der Hauptstadt der ehemaligen Provinz Oriente (Ostprovinz) geboren.
Cira Piñeiro Alonso, Diplom-Psychologin, hat das Studium mit summa cum laude abgeschlossen. Sie ist die Direktorin des Provinzbildungsamts Granma. Sie besitzt 16 Jahre Erfahrung in verschiedenen pädagogischen Aufgabenbereichen. Ihr Erfolg als Verantwortliche für Bildung in Granma ist im ganzen Land anerkannt. Sie ist 39 Jahre alt.
Beide Genossinnen waren wegen ihrer hervorragenden Leistungen und Erfolge an die Kandidaturkommission vorgeschlagen und als Abgeordnete in die Nationalversammlung gewählt worden.
Beide Genossinnen waren wegen ihrer hervorragenden Leistungen und Erfolge an die Kandidaturkommission vorgeschlagen und als Abgeordnete in die Nationalversammlung gewählt worden.
Beide werden im Bildungsministerium arbeiten: Ena Elsa als Ministerin und Cira Piñeiro zur Unterstützung der Ministerin und als zukünftiger Kader für das ihr zugewiesene Amt. Beide werden in ihrem gegenwärtigen Aufgabenbereich von Fachleuten aus der unerschöpflichen Kaderschmiede unserer revolutionären Lehrkräfte ersetzt.
In diesem besonderen und wichtigen Fall ist es so, dass ich, abgesehen von meiner persönlichen Einschätzung, vollständig zu Rat gezogen und informiert worden bin.
Als ich das Privileg hatte, am Vorabend der Staatsratswahl ebenso zu Rate gezogen zu werden, habe ich nicht gezögert, den Vorschlag zu machen, angesehene militärische Leiter – die unserem heldenhaften Volk Ruhm und moralisches Ansehen gegeben haben – wie Leopoldo Cintras Frías und Alvaro Lopez Miera, beide sind reif, bescheiden, sehr erfahren und voller Energie, jünger als derjenige, der mit Militärrang einer der stärksten und drohendsten Anwärter auf das Regierungsamt des Imperiums ist – der Nationalversammlung als Kandidaten auf Staatsratsmitglieder vorzuschlagen. Ich kenne andere, viel jüngere Kader als sie, die sehr fähig sind, ausgezeichnete Vorbereitung besitzen und der Öffentlichkeit kaum bekannt sind, mit denen man rechnen muss.
Es gefällt mir überhaupt nicht, jemandem zu verletzen, aber ich muss ganz klar die Tatsachen erklären, um das Werk von Generationen zu schützen, die Schweiß, Opfer und sogar häufig die Gesundheit und das Leben für die Revolution gegeben haben.
Ich hoffe, dass meine Landsleute verstehen, dass die unvermeidbare Arbeit, die die Natur mir in dieser Etappe meines Lebens auferlegte, mich zwingt, vor Freunden und Gegnern das auszudrücken, was ich denke, ohne Ausreden und mit mir vorliegenden moralischen Beweisen, die unwiderlegbar sind. Ich übernehme deshalb die volle Verantwortung für diese Entscheidung, unabhängig davon, welche die Reaktionen und Konsequenzen sein werden.
Die feindlichen Pamphlete werden mich beschuldigen, psychologischen Terror ausgehend von der moralischen Autorität anzuwenden. Das ist absolut nicht so für diejenigen, die bewusst sind, dass der echte psychologische und körperliche Terror – mit unendlichem menschlichem und moralischem Leiden für unser Volk – die Rückkehr der imperialen Herrschaft über Kuba wäre. In diesem traurigen Fall würde die Ursache nicht eine fehlende Alphabetisierung oder Mangel an Bildung, sondern der Bewusstseinsmangel sein.
Ich werde mich nie mit der Idee abfinden, dass man aus Egoismus, Selbstgefälligkeit, Eitelkeit und angeblicher Unentbehrlichkeit irgendeines Menschen nach der Macht strebt.
Ich werde meine bescheidene Meinung ausdrücken, solange ich es kann und für notwendig erachte.
Wir, die Lebenden und die Toten, werden weiter kämpfen!
Fidel Castro Ruz
22. April 2008
18:18 Uhr
Sie könnten der Meinung sein, dass Ihr kleines Boot flussaufwärts fährt, aber wenn der Strom stärker ist, dann werden Sie zurückgeworfen werden.
Der Ideologie des Imperiums keine schamvollen Zugeständnisse machen, - das habe ich gesagt und wiederhole es heute erneut.
Niemand wird jemals ein von meiner bescheidenen Feder geschriebenes opportunistisches Lob lesen, das sein Verhalten herabwürdigt.
Aus diesem Grund unterstütze ich entschlossen die Entscheidung von Partei und Staatsrat, den Bildungsminister zu ersetzen.
Wie bekannt ist, habe ich mein ganzes Leben lang, seitdem ich bewusster Revolutionär wurde, an erster Stelle dem Thema Bildung gewidmet, von der Alphabetisierungskampagne bis zur Universalisierung der Hochschulstudien. Sogar unter den Bedingungen der Wirtschaftsblockade und des Angriffs, haben wir einen privilegierten und einzigartigen Platz in der Welt erreicht.
Der Amtsinhaber Luis Ignacio Gómez Gutierrez war wirklich erschöpft. Er hatte Energie und revolutionäres Bewusstsein verloren. Er hätte die letzten Reden nicht halten und von zukünftigen Treffen der Erzieher der Hemisphäre und der Welt sprechen sollen, indem er ein wirklich von zahlreichen Revolutionären geschaffenes Werk als seins pries, wie er den Gästen glauben machen wollte.
Ich bedaure es wirklich, wenn einer unserer selbstlosen Lehrer es wie eine ungerechte Behauptung auslegen würde.
Ich muss darauf hinweisen, dass er im Verlauf von zehn Jahren mehr als 70mal ins Ausland gereist ist. In den letzten drei Jahren ist er monatlich gereist, immer unter dem Vorwand der internationalen Zusammenarbeit von Kuba. Aus diesem und anderen Urteilsgründen vertraut man ihm jetzt nicht mehr, noch deutlicher: man hat überhaupt kein Vertrauen mehr in ihn.
Wer sollte ihn ersetzen? Das war ein weiterer Aspekt des Problems. Es musste getan werden und zwar sofort. Die Suche erfolgte aus einer großen Auswahl. Mit den Besten wurde eine Liste von fünfzehn Namen aufgestellt, von denen zwei der Aufgeführten auf diesem Gebiet mit bemerkenswertem Erfolg gearbeitet haben:
Ena Elsa Velazquez Cobiella, Doktorin in Pädagogik, gegenwärtige Rektorin der pädagogischen Hochschule „Frank Pais“ von Santiago de Cuba. Sie hat das Studium im Jahr 1980 abgeschlossen, besitzt pädagogische Erfahrung in den verschiedenartigsten Bildungseinrichtungen, wo sie mit ihrer Arbeit herausragte. Sie ist 52 Jahre alt und beim Sieg der Revolution war sie erst zwei. Sie ist in der Hauptstadt der ehemaligen Provinz Oriente (Ostprovinz) geboren.
Cira Piñeiro Alonso, Diplom-Psychologin, hat das Studium mit summa cum laude abgeschlossen. Sie ist die Direktorin des Provinzbildungsamts Granma. Sie besitzt 16 Jahre Erfahrung in verschiedenen pädagogischen Aufgabenbereichen. Ihr Erfolg als Verantwortliche für Bildung in Granma ist im ganzen Land anerkannt. Sie ist 39 Jahre alt.
Beide Genossinnen waren wegen ihrer hervorragenden Leistungen und Erfolge an die Kandidaturkommission vorgeschlagen und als Abgeordnete in die Nationalversammlung gewählt worden.
Beide Genossinnen waren wegen ihrer hervorragenden Leistungen und Erfolge an die Kandidaturkommission vorgeschlagen und als Abgeordnete in die Nationalversammlung gewählt worden.
Beide werden im Bildungsministerium arbeiten: Ena Elsa als Ministerin und Cira Piñeiro zur Unterstützung der Ministerin und als zukünftiger Kader für das ihr zugewiesene Amt. Beide werden in ihrem gegenwärtigen Aufgabenbereich von Fachleuten aus der unerschöpflichen Kaderschmiede unserer revolutionären Lehrkräfte ersetzt.
In diesem besonderen und wichtigen Fall ist es so, dass ich, abgesehen von meiner persönlichen Einschätzung, vollständig zu Rat gezogen und informiert worden bin.
Als ich das Privileg hatte, am Vorabend der Staatsratswahl ebenso zu Rate gezogen zu werden, habe ich nicht gezögert, den Vorschlag zu machen, angesehene militärische Leiter – die unserem heldenhaften Volk Ruhm und moralisches Ansehen gegeben haben – wie Leopoldo Cintras Frías und Alvaro Lopez Miera, beide sind reif, bescheiden, sehr erfahren und voller Energie, jünger als derjenige, der mit Militärrang einer der stärksten und drohendsten Anwärter auf das Regierungsamt des Imperiums ist – der Nationalversammlung als Kandidaten auf Staatsratsmitglieder vorzuschlagen. Ich kenne andere, viel jüngere Kader als sie, die sehr fähig sind, ausgezeichnete Vorbereitung besitzen und der Öffentlichkeit kaum bekannt sind, mit denen man rechnen muss.
Es gefällt mir überhaupt nicht, jemandem zu verletzen, aber ich muss ganz klar die Tatsachen erklären, um das Werk von Generationen zu schützen, die Schweiß, Opfer und sogar häufig die Gesundheit und das Leben für die Revolution gegeben haben.
Ich hoffe, dass meine Landsleute verstehen, dass die unvermeidbare Arbeit, die die Natur mir in dieser Etappe meines Lebens auferlegte, mich zwingt, vor Freunden und Gegnern das auszudrücken, was ich denke, ohne Ausreden und mit mir vorliegenden moralischen Beweisen, die unwiderlegbar sind. Ich übernehme deshalb die volle Verantwortung für diese Entscheidung, unabhängig davon, welche die Reaktionen und Konsequenzen sein werden.
Die feindlichen Pamphlete werden mich beschuldigen, psychologischen Terror ausgehend von der moralischen Autorität anzuwenden. Das ist absolut nicht so für diejenigen, die bewusst sind, dass der echte psychologische und körperliche Terror – mit unendlichem menschlichem und moralischem Leiden für unser Volk – die Rückkehr der imperialen Herrschaft über Kuba wäre. In diesem traurigen Fall würde die Ursache nicht eine fehlende Alphabetisierung oder Mangel an Bildung, sondern der Bewusstseinsmangel sein.
Ich werde mich nie mit der Idee abfinden, dass man aus Egoismus, Selbstgefälligkeit, Eitelkeit und angeblicher Unentbehrlichkeit irgendeines Menschen nach der Macht strebt.
Ich werde meine bescheidene Meinung ausdrücken, solange ich es kann und für notwendig erachte.
Wir, die Lebenden und die Toten, werden weiter kämpfen!
Fidel Castro Ruz
22. April 2008
18:18 Uhr
Sonntag, 20. April 2008
Frieden und Wohlstand
Reflexionen des Genossen Fidel: Frieden und Wohlstand
Papst Benedikt der XVI. hat Brown, den englischen Premierminister, entthront, welcher Blair abgelöst hatte, den ich vor 10 Jahren bei einer Tagungspause der Zweiten WTO-Konferenz nach seiner Rede kennen lernte, wo ich ein paar Minuten mit ihm sprach, wobei ich ihm gegenüber meine Nichtübereinstimmung bezüglich eines falschen Ausdrucks über die soziale Lage der englischen Kinder zum Ausdruck brachte. Aufgrund der Stimme von Brown, seiner Argumente und dem von ihm bei seiner Pressekonferenz unter Anwesenheit von Bush angeschlagenen Ton erschien er mir so selbstgefällig wie sein Vorgänger an der Spitze der Labor Party. Die Tätigkeit des neuen Premierministers von Großbritannien war durch die Tatsache, dass sie mit dem Papstbesuch zusammenfiel, dieselbe wie die eines Regierungschefs einer Bananenrepublik.
Benedikt XVI. widmete dem 13. April besondere Aufmerksamkeit, dem Tag, an dem vor 65 Jahren die Verbrennung von über tausend Gefangenen im Ort Gardelegen geschah, und der zum Gedenktag des vom jüdischen Volk in Nazi-Deutschland erlittenen Märtyrertums wurde, einer menschlichen Tragödie, die Jahre dauerte.
Bush empfing ihn im US-Luftwaffenstützpunkt Andrews, eine ungewöhnliche Geste. Benedikt XVI. ist während seiner Amtszeit als deutscher Bischof sehr konservativ und allergisch gegenüber Veränderungen in der Sozialpolitik und den internen Regeln seiner Kirche gewesen. Die große Presse der Vereinigten Staaten war zu Beginn unerbittlich und bezeichnete die Katholische Kirche ausgehend von den Disziplinverstößen gegen die für die Gläubigen festgelegten Normen als dekadente Religion.
Sein Besuch fiel ebenfalls mit dem 81. Jahrestag seiner Geburt zusammen. Bush sang ihm an diesem 16. zuvorkommend und aufmerksam Las mañanitas (mexikanisches Morgenlied).
Der Papst handelte ohne Zweifel intelligent. Er begann seinerseits seit Beginn seines Besuchs anzugreifen. Trotz der 81 Jahre, die er wenige Stunden später alt werden würde, ging er die Gangway nur leicht seine Hand auf dem Geländer der steilen Treppe stützend hinunter und die letzten Stufen tat er es vollkommen frei. Er ist von kleinem Wuchs und offensichtlich wiegt er die Hälfte von Bush. Er hat einen leichten Gang. Er unterbrach keinen Augenblick das Lächeln und den Glanz seiner Augen und begann unmittelbar, sich der Erfüllung eines Programms zu widmen, das selbst jeden 18jährigen Besucher erschöpft hätte. Die Fernsehsender haben seinen Besuch ganz groß aufgemacht.
Der Papst hat Universitäten besucht, ein katholisches Kulturzentrum, das ausdrücklich zu diesem Anlass erbaut wurde; traf sich mit Vertretern von hunderten von katholischen Schulen und Universitäten dieses enormen Landes. Der Chef des Imperiums würde sich nicht trauen, vom Vatikan-Staat solch eine “neue Verfassung und solche freie Wahlen” zu fordern, wie er sie für Kuba vorgesehen hat.
Als Führer einer Kirche inmitten des von den Vereinigten Staaten gegen die Muslime ausgelösten Krieges war seine Botschaft ökumenisch und den Frieden begünstigend.
Er traf sich mit Vertretern von Kulten, deren Kirchen bei Milliarden Menschen Einfluss besitzen. Die Führer der jüdischen Religion haben ihn warmherzig empfangen. Natürlich haben diese das kapitalistische System der Vereinigten Staaten idealisiert. Einer der Rabbiner von Miami behauptete, dass 90 Prozent der Juden von Kuba in jene Stadt umgezogen sind; er hätte klarstellen sollen, dass dies nicht deshalb geschah, weil wir sie verfolgt hätten oder man ihnen in den Vereinigten Staaten Visa erteilt hätte, sondern weil sie ihr von der Revolution ermöglichtes Recht, auf sichere Art und Weise zu reisen, in Anspruch genommen haben und – wie viele Kubaner anderen ethnischen Ursprungs – materielle Vorteile suchten, die sie im kolonisierten Kuba nicht hatten erreichen können.
Hier blieb die jüdische Synagoge geöffnet und wurde respektiert, und ihre Vertreter treffen sich, zusammen mit den anderen Kirchen, mit den Führungskräften der Partei und der revolutionären Regierung, einschließlich mit den höchstrangigen.
In den Vereinigten Staaten wurde der Papstbesuch in der Synagoge sehr gepriesen. Es ist das dritte Mal, dass ein Papstbesuch in solch einer jüdischen religiösen Einrichtung stattfindet. Der erste war der von Johannes Paul II. in einer Synagoge von Polen; anschließend der von Benedikt XVI. in einer von Deutschland und jetzt dieser in New York, was gleichzeitig der erste in jenem Land ist.
Besondere Bedeutung hat es, im Namen des Rechts auf den Glauben, das Recht zu leben zu fordern. In seiner Eigenschaft als Religionsführer einer mächtigen und in vielen Ländern der Welt stark verwurzelten Kirche sprach Benedikt XVI. vor der Organisation der Vereinten Nationen:
“…Wunsch nach Frieden, Suche nach Gerechtigkeit, Respekt für die Menschenwürde, humanitäre Zusammenarbeit und Unterstützung - drücken das eigentliche Streben des menschlichen Geistes aus.“
“…Entwicklungsziele, Verringerung von lokalen und globalen Ungleichheiten, Schutz von Umwelt, Ressourcen und Klima verlangen von allen internationalen Führern ein Zusammenwirken und die Bereitschaft, in gutem Glauben zu handeln, das Gesetz zu respektieren und Solidarität mit den schwächsten Regionen der Welt zu fördern.“
“Wir denken an die Art und Weise, wie manchmal die Ergebnisse der wissenschaftlichen Recherche und der technologischen Fortschritte verwendet worden sind.”
Diese Rechte “…gründen auf dem Naturrecht, das in die Herzen der Menschen eingeschrieben und das in unterschiedlichen Kulturen und Zivilisationen gegenwärtig ist.”
“…der Grundsatz: tu nicht anderen das an, was du nicht angetan haben möchtest, kann auf keinen Fall verändert werden, unabhängig davon, wie groß die Nationenvielfalt auch sei.”
„Meine Anwesenheit in dieser Versammlung ist Zeichen der Wertschätzung für die Vereinten Nationen und ist als Ausdruck der Hoffnung gemeint, dass die Organisation immer mehr als Zeichen der Einheit zwischen den Staaten und als Instrument des Dienstes an der gesamten Menschheitsfamilie nützen kann.“
Im Abschluss rief er auf Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch, Chinesisch und Russisch aus: “Friede und Wohlstand mit Gottes Hilfe!”
Obwohl es nicht leicht ist, die Denkweise des Vatikans bezüglich jener dornigen Themen zu ergründen, die in einer Welt angesprochen werden, in welcher der Präsident der Vereinigten Staaten und seine reichen und hoch entwickelten Verbündeten einen blutigen Krieg gegen die Kultur und Religion von über einer Milliarde Menschen im Namen des Kampfes gegen den Terrorismus aufgezwungen haben und in dem die Folter, die Plünderung und die gewaltsame Eroberung der fossilen Brennstoffe und der Rohstoffe vorherrscht, ist das vom Papst Gesagte genau das Gegenteil von der Politik der Brutalität und Gewalt, welche der Sänger von Las Mañanitas anwendet.
In den folgenden Tagen müssen die Völker von Lateinamerika zwei Tragödien die Stirn bieten: der von Paraguay und der von Bolivien. Einer von ihnen aufgrund der heute, Sonntag 20. April, stattfindenden Wahlen, wo ein ehemaliger katholischer Bischof mit der Mehrheit des Volkes zählen kann – wie seriöse Umfragen ergaben – und die Ablehnung gegenüber einem Wahlbetrug sicher ist; der anderen aufgrund der drohenden realen Teilung seines Gebiets, was in dem schon viel Leid erlittenen Land zu brudermörderischen Kämpfen führen würde.
Benedikt XVI. kehrt heute nach Rom zurück. Die schönen und beeindruckenden Gesänge in den Gottestempeln haben aufgehört. Jetzt wird man weiter die verhassten und unaufhörlichen Detonationen der Waffen hören.
Fidel Castro Ruz
20. April 2008
19:42 Uhr
Papst Benedikt der XVI. hat Brown, den englischen Premierminister, entthront, welcher Blair abgelöst hatte, den ich vor 10 Jahren bei einer Tagungspause der Zweiten WTO-Konferenz nach seiner Rede kennen lernte, wo ich ein paar Minuten mit ihm sprach, wobei ich ihm gegenüber meine Nichtübereinstimmung bezüglich eines falschen Ausdrucks über die soziale Lage der englischen Kinder zum Ausdruck brachte. Aufgrund der Stimme von Brown, seiner Argumente und dem von ihm bei seiner Pressekonferenz unter Anwesenheit von Bush angeschlagenen Ton erschien er mir so selbstgefällig wie sein Vorgänger an der Spitze der Labor Party. Die Tätigkeit des neuen Premierministers von Großbritannien war durch die Tatsache, dass sie mit dem Papstbesuch zusammenfiel, dieselbe wie die eines Regierungschefs einer Bananenrepublik.
Benedikt XVI. widmete dem 13. April besondere Aufmerksamkeit, dem Tag, an dem vor 65 Jahren die Verbrennung von über tausend Gefangenen im Ort Gardelegen geschah, und der zum Gedenktag des vom jüdischen Volk in Nazi-Deutschland erlittenen Märtyrertums wurde, einer menschlichen Tragödie, die Jahre dauerte.
Bush empfing ihn im US-Luftwaffenstützpunkt Andrews, eine ungewöhnliche Geste. Benedikt XVI. ist während seiner Amtszeit als deutscher Bischof sehr konservativ und allergisch gegenüber Veränderungen in der Sozialpolitik und den internen Regeln seiner Kirche gewesen. Die große Presse der Vereinigten Staaten war zu Beginn unerbittlich und bezeichnete die Katholische Kirche ausgehend von den Disziplinverstößen gegen die für die Gläubigen festgelegten Normen als dekadente Religion.
Sein Besuch fiel ebenfalls mit dem 81. Jahrestag seiner Geburt zusammen. Bush sang ihm an diesem 16. zuvorkommend und aufmerksam Las mañanitas (mexikanisches Morgenlied).
Der Papst handelte ohne Zweifel intelligent. Er begann seinerseits seit Beginn seines Besuchs anzugreifen. Trotz der 81 Jahre, die er wenige Stunden später alt werden würde, ging er die Gangway nur leicht seine Hand auf dem Geländer der steilen Treppe stützend hinunter und die letzten Stufen tat er es vollkommen frei. Er ist von kleinem Wuchs und offensichtlich wiegt er die Hälfte von Bush. Er hat einen leichten Gang. Er unterbrach keinen Augenblick das Lächeln und den Glanz seiner Augen und begann unmittelbar, sich der Erfüllung eines Programms zu widmen, das selbst jeden 18jährigen Besucher erschöpft hätte. Die Fernsehsender haben seinen Besuch ganz groß aufgemacht.
Der Papst hat Universitäten besucht, ein katholisches Kulturzentrum, das ausdrücklich zu diesem Anlass erbaut wurde; traf sich mit Vertretern von hunderten von katholischen Schulen und Universitäten dieses enormen Landes. Der Chef des Imperiums würde sich nicht trauen, vom Vatikan-Staat solch eine “neue Verfassung und solche freie Wahlen” zu fordern, wie er sie für Kuba vorgesehen hat.
Als Führer einer Kirche inmitten des von den Vereinigten Staaten gegen die Muslime ausgelösten Krieges war seine Botschaft ökumenisch und den Frieden begünstigend.
Er traf sich mit Vertretern von Kulten, deren Kirchen bei Milliarden Menschen Einfluss besitzen. Die Führer der jüdischen Religion haben ihn warmherzig empfangen. Natürlich haben diese das kapitalistische System der Vereinigten Staaten idealisiert. Einer der Rabbiner von Miami behauptete, dass 90 Prozent der Juden von Kuba in jene Stadt umgezogen sind; er hätte klarstellen sollen, dass dies nicht deshalb geschah, weil wir sie verfolgt hätten oder man ihnen in den Vereinigten Staaten Visa erteilt hätte, sondern weil sie ihr von der Revolution ermöglichtes Recht, auf sichere Art und Weise zu reisen, in Anspruch genommen haben und – wie viele Kubaner anderen ethnischen Ursprungs – materielle Vorteile suchten, die sie im kolonisierten Kuba nicht hatten erreichen können.
Hier blieb die jüdische Synagoge geöffnet und wurde respektiert, und ihre Vertreter treffen sich, zusammen mit den anderen Kirchen, mit den Führungskräften der Partei und der revolutionären Regierung, einschließlich mit den höchstrangigen.
In den Vereinigten Staaten wurde der Papstbesuch in der Synagoge sehr gepriesen. Es ist das dritte Mal, dass ein Papstbesuch in solch einer jüdischen religiösen Einrichtung stattfindet. Der erste war der von Johannes Paul II. in einer Synagoge von Polen; anschließend der von Benedikt XVI. in einer von Deutschland und jetzt dieser in New York, was gleichzeitig der erste in jenem Land ist.
Besondere Bedeutung hat es, im Namen des Rechts auf den Glauben, das Recht zu leben zu fordern. In seiner Eigenschaft als Religionsführer einer mächtigen und in vielen Ländern der Welt stark verwurzelten Kirche sprach Benedikt XVI. vor der Organisation der Vereinten Nationen:
“…Wunsch nach Frieden, Suche nach Gerechtigkeit, Respekt für die Menschenwürde, humanitäre Zusammenarbeit und Unterstützung - drücken das eigentliche Streben des menschlichen Geistes aus.“
“…Entwicklungsziele, Verringerung von lokalen und globalen Ungleichheiten, Schutz von Umwelt, Ressourcen und Klima verlangen von allen internationalen Führern ein Zusammenwirken und die Bereitschaft, in gutem Glauben zu handeln, das Gesetz zu respektieren und Solidarität mit den schwächsten Regionen der Welt zu fördern.“
“Wir denken an die Art und Weise, wie manchmal die Ergebnisse der wissenschaftlichen Recherche und der technologischen Fortschritte verwendet worden sind.”
Diese Rechte “…gründen auf dem Naturrecht, das in die Herzen der Menschen eingeschrieben und das in unterschiedlichen Kulturen und Zivilisationen gegenwärtig ist.”
“…der Grundsatz: tu nicht anderen das an, was du nicht angetan haben möchtest, kann auf keinen Fall verändert werden, unabhängig davon, wie groß die Nationenvielfalt auch sei.”
„Meine Anwesenheit in dieser Versammlung ist Zeichen der Wertschätzung für die Vereinten Nationen und ist als Ausdruck der Hoffnung gemeint, dass die Organisation immer mehr als Zeichen der Einheit zwischen den Staaten und als Instrument des Dienstes an der gesamten Menschheitsfamilie nützen kann.“
Im Abschluss rief er auf Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch, Chinesisch und Russisch aus: “Friede und Wohlstand mit Gottes Hilfe!”
Obwohl es nicht leicht ist, die Denkweise des Vatikans bezüglich jener dornigen Themen zu ergründen, die in einer Welt angesprochen werden, in welcher der Präsident der Vereinigten Staaten und seine reichen und hoch entwickelten Verbündeten einen blutigen Krieg gegen die Kultur und Religion von über einer Milliarde Menschen im Namen des Kampfes gegen den Terrorismus aufgezwungen haben und in dem die Folter, die Plünderung und die gewaltsame Eroberung der fossilen Brennstoffe und der Rohstoffe vorherrscht, ist das vom Papst Gesagte genau das Gegenteil von der Politik der Brutalität und Gewalt, welche der Sänger von Las Mañanitas anwendet.
In den folgenden Tagen müssen die Völker von Lateinamerika zwei Tragödien die Stirn bieten: der von Paraguay und der von Bolivien. Einer von ihnen aufgrund der heute, Sonntag 20. April, stattfindenden Wahlen, wo ein ehemaliger katholischer Bischof mit der Mehrheit des Volkes zählen kann – wie seriöse Umfragen ergaben – und die Ablehnung gegenüber einem Wahlbetrug sicher ist; der anderen aufgrund der drohenden realen Teilung seines Gebiets, was in dem schon viel Leid erlittenen Land zu brudermörderischen Kämpfen führen würde.
Benedikt XVI. kehrt heute nach Rom zurück. Die schönen und beeindruckenden Gesänge in den Gottestempeln haben aufgehört. Jetzt wird man weiter die verhassten und unaufhörlichen Detonationen der Waffen hören.
Fidel Castro Ruz
20. April 2008
19:42 Uhr
Dienstag, 15. April 2008
Der feindlichen Ideologie keine Zugeständnisse machen
Reflexionen des Genossen Fidel: Der feindlichen Ideologie keine Zugeständnisse machen
Ich habe mich entschieden, diese Reflexion zu schreiben, nachdem ich einen öffentlichen Kommentar gehört habe, der von einem Massenmedium der Revolution verbreitet wurde, welches ich nicht konkret erwähnen werde.
Man muss sehr vorsichtig sein mit allem, was man behauptet, um nicht der feindlichen Ideologie in die Hände zu arbeiten. Man kann die Sonderperiode nicht des vom Imperialismus der Welt aufgedrängten Systems beschuldigen.
Sie hat den Klimawandel und die vom Verbrauch von fossilen Brennstoffen abhängige Zivilisation nicht erfunden, auch nicht die Beförderung jedes Familienmitgliedes in einem Auto, das fast leer fährt, oder die unheilvolle Idee, die Lebensmittel in Kraftstoff zu verwandeln. Sie hat die Weltkriege zur Aufteilung des Planeten, die militärischen Stützpunkte, die atomaren und funkelektronischen Waffen nicht erfunden; auch nicht die Raumsatelliten, die alles ausspionieren und an das Ziel tödliche Strahlen richten, die ferngesteuerten Raketen, die Unterseeboote, die aus tausend Meter Tiefe schießen, sowie die Wissenschaft und die Technologie im Dienst des Todes und der Vernichtung.
Sie hat auch die Politgeographie und den jeder Nation zur Verfügung stehenden Grund und Boden nicht erfunden, die das Ergebnis anderer historischer Faktoren waren.
Man muss gut darüber nachdenken, was man behauptet, um keine beschämende Zugeständnisse zu machen. Man soll die Natur und die Psychologie der Menschen analysieren; ihre Handlungszeit ist sehr kurz und stellt wirklich einen Sekundenbruchteil in der Gattungsgeschichte dar. Das zu verstehen ist ein sehr gutes Mittel gegen Eitelkeiten.
Die Sonderperiode war die unvermeidbare Folge der Auflösung der UdSSR, die die ideologische Schlacht verloren hat und uns zu einer Etappe des heldenhaften Widerstands geführt hat, aus der wir noch nicht ganz herausgekommen sind.
Wie schwer ist es, sich in der Ideenschlacht kurz zu fassen!
Fidel Castro Ruz
15. April 2008
16:45 Uhr
Ich habe mich entschieden, diese Reflexion zu schreiben, nachdem ich einen öffentlichen Kommentar gehört habe, der von einem Massenmedium der Revolution verbreitet wurde, welches ich nicht konkret erwähnen werde.
Man muss sehr vorsichtig sein mit allem, was man behauptet, um nicht der feindlichen Ideologie in die Hände zu arbeiten. Man kann die Sonderperiode nicht des vom Imperialismus der Welt aufgedrängten Systems beschuldigen.
Sie hat den Klimawandel und die vom Verbrauch von fossilen Brennstoffen abhängige Zivilisation nicht erfunden, auch nicht die Beförderung jedes Familienmitgliedes in einem Auto, das fast leer fährt, oder die unheilvolle Idee, die Lebensmittel in Kraftstoff zu verwandeln. Sie hat die Weltkriege zur Aufteilung des Planeten, die militärischen Stützpunkte, die atomaren und funkelektronischen Waffen nicht erfunden; auch nicht die Raumsatelliten, die alles ausspionieren und an das Ziel tödliche Strahlen richten, die ferngesteuerten Raketen, die Unterseeboote, die aus tausend Meter Tiefe schießen, sowie die Wissenschaft und die Technologie im Dienst des Todes und der Vernichtung.
Sie hat auch die Politgeographie und den jeder Nation zur Verfügung stehenden Grund und Boden nicht erfunden, die das Ergebnis anderer historischer Faktoren waren.
Man muss gut darüber nachdenken, was man behauptet, um keine beschämende Zugeständnisse zu machen. Man soll die Natur und die Psychologie der Menschen analysieren; ihre Handlungszeit ist sehr kurz und stellt wirklich einen Sekundenbruchteil in der Gattungsgeschichte dar. Das zu verstehen ist ein sehr gutes Mittel gegen Eitelkeiten.
Die Sonderperiode war die unvermeidbare Folge der Auflösung der UdSSR, die die ideologische Schlacht verloren hat und uns zu einer Etappe des heldenhaften Widerstands geführt hat, aus der wir noch nicht ganz herausgekommen sind.
Wie schwer ist es, sich in der Ideenschlacht kurz zu fassen!
Fidel Castro Ruz
15. April 2008
16:45 Uhr
Donnerstag, 10. April 2008
Bush, die Millionäre, das übertriebene Konsumverhalten und der Unterverbrauch
Reflexionen des Genossen Fidel: Bush, die Millionäre, das übertriebene Konsumverhalten und der Unterverbrauch
Es ist nicht nötig zu beweisen, dass das Gemetzel im Irak mit zunehmendem Hass fortgesetzt wird, in einem Land, in dem über 95 Prozent der Bevölkerung Muslime sind – davon über 60 Prozent Schiiten und die anderen Sunniten – sowie in Afghanistan, in dem ebenfalls über 99 Prozent Muslime sind – 80 Prozent Sunniten und die anderen Schiiten. Beide Völker setzen sich außerdem aus Nationalitäten und ethnischen Gruppen verschiedenen Ursprungs zusammen, die an verschiedenen Orten ansässig sind.
Außer den US-Soldaten haben in Afghanistan Soldaten aus fast allen europäischen Staaten eingegriffen, einschließlich des von Sarkozy angeordneten französischen Nachschubs.
Die Russen haben sich nicht in diesen Krieg verwickeln lassen; ihre Blutquote war dort groß genug gewesen und deren politische Kosten unkalkulierbar. Sicher sind in Afghanistan als sowjetische Soldaten Einwohner von Estland, Litauen, Lettland, Georgien und der Ukraine gestorben, die heute zur NATO gehören bzw. als ehemalige Sowjet-Republiken einen Eintritt in diesen Pakt anstreben.
Eine weitere sehr reale Tatsache ist, dass der Kampf gegen das Heroin nicht erwähnt wird in einem Land, wo der Krieg diejenigen, die den Schlafmohn anbauen, dazu befähigt hat, den medizinischen Opiumbedarf zu decken und außerdem noch eine unzählige Menge von Personen mit Opium zu beliefern.
Der Präsident von Russland bemerkte, dass die NATO von 16 auf 28 Mitglieder wuchs. Bush erklärt, dass er in die Augen seines russischen Gesprächspartner geschaut hat und seine Gedanken las – das ist das, was er mit dem Teleprompter tut – aber er erklärte nicht, ob es auf Englisch oder auf Russisch geschrieben war.
Über die kapitalistischen Länder von Westeuropa hat man mehr als 500 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen. Ein wichtiger Teil davon wurde in Höchstrentablen Unternehmen oder Luxuswohnsitzen investiert, und der Rest wurde unter dem Schutz jener Regierung in US-amerikanische Banken eingezahlt. Alles war illegal und unmoralisch. Vor seinem Zusammenbruch war die UdSSR Opfer von Sabotagen, wie jener, die durch technische Mittel die Erdgasleitung von Sibirien in die Luft sprengte, die mit US-amerikanischer Software gesteuert wurde, ein Trojanisches Pferd des Imperiums. Und, wie es bewiesen wurde, hat die UdSSR gegenüber Reagan einseitig abgerüstet.
Ich konnte nicht anders, als mich an Montag, den 3. April, zu erinnern, als ich den umfangreichen Band der internationalen Nachrichten beiseite gelegt habe und die Tageszeitung Granma jenes Tages genommen habe, um mich ein bisschen zu zerstreuen. Ich habe die letzte Seite zuerst angesehen. Was für eine Überraschung! Juan Varela illustrierte uns mit einer fast perfekten Beschreibung des Unterschieds zwischen der Autobahnraststätte von Aguada de Pasajeros in der Provinz Cienfuegos und der von Nueva Paz in der Provinz La Habana, beide rund um die Uhr geöffnet. Am ersten Ort hat man gekämpft und kämpft man weiter in einer bis jetzt gewonnenen Schlacht. Im zweiten kämpft man, aber man hat noch nicht gewonnen.
Was erzählt uns Juan Varela? "Die Straßenverkäufer kommen aus verschiedenen Orten, sie funktionieren wie eine Vereinigung mit einem eigenartigen Benachrichtigungssystem. Mittels Zeichen machen sie auf die Anwesenheit von Polizisten oder irgendeinem leitenden Beamten aufmerksam. Mit katzenhafter Geschwindigkeit sind sie in der Lage, in wenigen Minuten ihr Operationsfeld zu räumen und die Ware zu einem vereinbarten Ort zu bringen. Dort warten sie auf das Zeichen, das ihnen die Normalität zurückgibt. "
Woher kommt das, was die fünfte Kolonne in Nueva Paz verkauft? Es sind aus Betrieben, Transportmitteln, Lagerhäusern oder Vertriebszentren entwendete Waren. Diejenigen, die den Egoismus ohne Einschränkung staatlicherseits verehren, wobei sie den Staat als störend betrachten, könnten nie ein solides und dauerhaftes Werk auf sozialem Gebiet errichten, das in unserer Zeit mit der erreichten Entwicklung der Produktivkräfte nur Frucht der Erziehung und des Gewissens sein kann, in dem man Werte schafft, die man verbreiten und pflegen muss.
Denken ist nicht verboten, träumen auch nicht, aber wenn man denkt, schadet man niemandem; träumend kann man sogar ein Land zugrunde richten oder sogar noch schlimmer: die eigene Gattung. Zusammen mit den Produktivkräften hat die Wissenschaft gleichzeitig die zerstörenden Kräfte entwickelt. Kann das jemand verneinen?
Am selben Tag, blätterte ich die Granma um und fand die Sparte "Auf Nachrichtenfang", die Elson Concepción Pérez schreibt. Was er wortwörtlich sagt ist sehr wertvoll:
"Keine einzige Mitteilung der großen Presse bezieht sich auf die sozialen Unterschiede, die Arbeitslosigkeit, die Inflation, und anderen, mit dem Kapitalismus aufgetauchten Übeln.
In Internet kann man trotzdem diese Kehrseite der Medaille kennen lernen: eine Gruppe von 300 Rumänen – die reichsten – hat die spektakuläre Zahl von über 33 Milliarden Dollar erreicht, die 27 Prozent des Bruttoinnenprodukts dieses Landes bedeuten, wie die Zeitschrift Capital 'Top 300' informierte.
Während es Millionen sind, die unter den Armutsniveaus leben, gibt es in der Nation in Osteuropa einen Einwohner mit einem auf 3,1 bis 3,3 Milliarden Dollar berechneten Vermögen. Sein Name ist Dinu Patriciu, der neulich einen Teil der Ölgesellschaft Rompetrol der Gruppe KazMunaiGaz von Kasachstan zu 2,7 Milliarden Euro verkauft hat." Fast 4 Milliarden Dollar.
"Die Veröffentlichung lautet wortwörtlich, dass Dinu Iosif Constantin Drăgan entthront hat; der jetzt mit einem Vermögen von 1,5 bis 1,6 Milliarden Dollar auf den siebenten Platz verwiesen wurde.
Gigi Becali, Eigentümer des Fußballklubs Steaua, hat das zweitgrößte Vermögen, geschätzt auf 2,8 bis 3 Milliarden Dollar, das er besonders in der Immobilienbranche gewonnen hat.
Der ehemalige Tennisspieler und Geschäftsmann Ion Tiriac, im Jahr 2006 der zweitreichste Mensch, mit Geschäften im Bankwesen, bei Versicherungen und in der Automobilbranche, ist mit einem Vermögen von 2,2 bis 2,4 Milliarden auf den dritten Platz gekommen."
Bis dahin das, was Elson ausführlich in der Sparte von Granma berichtet.
Erinnern wir uns alle daran, dass Rumänien ein sozialistisches Land war, wo es Erdöl und eine ziemlich entwickelte Petrolchemische Industrie, fruchtbare Böden und gutes Klima für die Erzeugung der protein- und kalorienreichen Lebensmittel gab, um erst gar nicht auf andere Zweige einzugehen.
Es gab dort Theoretiker des leichten Zugangs zu den Konsumgütern, wie es sie in Kuba gibt und imperiale Ohren und Augen, die aufmerksam diese Träume beobachten.
Es gibt andere, vom entwickelten Kapitalismus abgeleitete Gefahren: den Klimawandel.
Eine Agenturmeldung von AFP informiert in Bezug auf die Erklärungen von James Hansen, wichtigster Sachverständiger zum Thema Klima bei der NASA (Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde, die von Eisenhower am 29. Juli 1958 gegründet wurde, eine Einrichtung, die für die aktuelle Macht der Vereinigten Staaten entscheidend gewesen ist).
„'Die Emissionen von Kohlendioxid in die Atmosphäre haben schon ein gefährliches Niveau von 385 Partikeln pro Million erreicht', was einen 'kritischen Punkt' darstellt, hat Hansen der Presseagentur AFP erklärt, der mit seinen 67 Jahren das Goddard Raumforschungszentrum der NASA in New York leitet.“
“Das Haupthindernis zur Rettung des Planeten besteht nicht auf technologischem Gebiet, behauptet James Hansen, der 2006 von der US-Zeitschrift Time unter den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten genannt wurde.”
“‘Mir ist im Verlaufe der letzten Jahre klar geworden, dass sowohl die Exekutivmacht als auch die Legislative stark unter dem Einfluss der spezifischen Interessen’ des Sektors der fossilen Energieträger ‘standen’, hob er hervor.
‘Die Industrie führt sowohl die Öffentlichkeit als auch die politischen Verantwortlichen zu einer Fehleinschätzung der Klimawechsel-Ursachen. Genau so, wie es die Zigarettenhersteller tun: Sie wissen, dass Rauchen Krebs verursacht, aber sie haben Wissenschaftler engagiert, damit diese das Gegenteil behaupten’, fügte er hinzu.”
“Während einer Anhörung im Kongress verurteilte Hansen öffentlich die Interferenzen, die verhindern, dass die wissenschaftlichen Informationen die Öffentlichkeit erreichen, nachdem sie der Regierung von Präsident Bush vorgelegt werden.
Die Regierungsvertreter für Öffentlichkeitsarbeit, erklärte er zu jenem Zeitpunkt, treffen eine Auswahl der wissenschaftlichen Tatsachen, um bei den Menschen der Idee Bedeutung zu nehmen, dass der Klimawechsel und die vom Menschen verursachten Emissionen der Treibhausgase zueinander in Verbindung stehen.”
“Die politischen Verantwortlichen, die hierüber auf dem Laufenden sein müssten, ‘ignorieren den jetzigen Stand des Problems, den Ernst der Situation und besonders seine Dringlichkeit’, fügte er hinzu.”
Folgenden weiteren wichtigen Punkt möchte ich aufführen: Der Internationale Währungsfond (FMI), Bollwerk des vom entwickelten Kapitalismus der Menschheit auferlegten Systems, besitzt 3 217 Tonnen Gold. Die Vereinigten Staaten, die Anrecht auf 17 Prozent der abzugebenden Stimmen haben, - ein Vorrecht, das der nach dem Zweiten Weltkrieg vorherrschenden Macht zuerkannt wurde - können jegliche Entscheidung mit einem Veto belegen, selbst wenn alle anderen Mitglieder des Währungsfonds ihr zustimmen. Die mit übermäßiger Bürokratie belastete Einrichtung beschloss 403,3 Tonnen Gold zu verkaufen, “um mit größerer Effizienz funktionieren zu können”. Der wirkliche Grund ist, dass sie wegen der ihren Darlehen auferlegten leoninischen Bedingungen ohne Kunden geblieben ist. Diese 403,3 Tonnen Gold entsprechen zu aktuellen Preisen knapp 12 Milliarden Dollar. Dieses Geld bedeutet nichts, eine gleichwertige Summe injizieren die Vereinigten Staaten gezwungenermaßen in wenigen Stunden in den Geldumlauf, um ihre Banken zu retten.
Der kolossale Desinformations-Apparat des Imperiums behauptete unter anderen Dingen bezüglich meiner Botschaft an die Intellektuellen, dass Fidel gegen die Nutzung der Computer wetterte, als wenn es sich um eine realitätsfremde Person handeln würde. Abel Prieto, Kulturminister und anerkannter Intellektueller, antwortete bei seiner Abschlussrede auf dem UNEAC-Kongress brillant auf die Intrige, indem er an die über 600 Joven Club (Computerclubs für Jugendliche) erinnerte, die in den letzten 20 Jahren über das ganze Land verteilt geschaffen worden sind und in denen jetzt jährlich über 200 000 Kubaner einen Lehrgang im Umgang mit dem PC abschließen. Er erinnerte ebenfalls an die Universität der Informatikwissenschaften, die von den Kongressabgeordneten besucht wurde, und in der jetzt jedes Jahr über 1 600 hervorragende Ingenieure in dieser Fachrichtung abschließen, sowie an die Investition für das beinahe unmögliche Projekt zur Sanierung der Cubanacán-Kunstschulen in der schwierigsten Zeit der Sonderperiode.
Die Worte von Esteban Lazo, – einem außerordentlichen Zeugen, da er vorher erster Parteisekretär in Havanna und in anderen Provinzen gewesen ist - überzeugend, realistisch, schlagkräftig, mit seiner schwarzen Haut und seinem schneeweißen Haar, aber der festen Stimme seiner 64 Jahre, haben Abels Argumentation Kraft verliehen.
Wenn es dem Imperium erneut gelingen würde, die Kontrolle über Kuba zu erlangen, würde keine einzige der Hochschulen übrig bleiben, die von der Revolution zu dem Zweck gegründet wurden, allen jungen Leuten Zugang zu diesem Recht zu verschaffen. Es würde die meisten zum Zuckerrohrschlagen schicken; das ist die von ihm ausgerufene Politik. Es würde versuchen, die schon entwickelten Künstler- und Wissenschaftler-Talente zu rauben, wie es das mit den anderen Ländern unserer Hemisphäre handhabt. Über mehr als 70 000 Fachärzte in Integraler Allgemeinmedizin zu verfügen und über mehrere hunderttausend andere Fachleute, anderen unter den Ärmsten zu helfen und Dienstleistungen zu exportieren, das ist eine Sünde, die in einem Land der Dritten Welt nicht toleriert werden kann.
Letzten Endes haben wir ihrer Blockade, ihren Aggressionen und ihren brutalen Terrorismus-Handlungen knapp ein halbes Jahrhundert standgehalten.
Ich habe das Privileg genossen, wichtige Beiträge der lateinamerikanischen Gäste und der aus anderen Ländern zum 7. Hemisphärentreffen im Kampf gegen die Freihandelsverträge und zur Integration der Völker hören zu können. Ich danke ihnen für ihre solidarischen Worte und schließe mich den von ihnen verteidigten Idealen an, die sie mit soviel Talent und Mut verteidigen. Bewusstsein herauszubilden und die Massen politisch zu bewegen, das ist eine großartige Losung!
Fidel Castro Ruz
10. Abril 2008
19:06 Uhr
Es ist nicht nötig zu beweisen, dass das Gemetzel im Irak mit zunehmendem Hass fortgesetzt wird, in einem Land, in dem über 95 Prozent der Bevölkerung Muslime sind – davon über 60 Prozent Schiiten und die anderen Sunniten – sowie in Afghanistan, in dem ebenfalls über 99 Prozent Muslime sind – 80 Prozent Sunniten und die anderen Schiiten. Beide Völker setzen sich außerdem aus Nationalitäten und ethnischen Gruppen verschiedenen Ursprungs zusammen, die an verschiedenen Orten ansässig sind.
Außer den US-Soldaten haben in Afghanistan Soldaten aus fast allen europäischen Staaten eingegriffen, einschließlich des von Sarkozy angeordneten französischen Nachschubs.
Die Russen haben sich nicht in diesen Krieg verwickeln lassen; ihre Blutquote war dort groß genug gewesen und deren politische Kosten unkalkulierbar. Sicher sind in Afghanistan als sowjetische Soldaten Einwohner von Estland, Litauen, Lettland, Georgien und der Ukraine gestorben, die heute zur NATO gehören bzw. als ehemalige Sowjet-Republiken einen Eintritt in diesen Pakt anstreben.
Eine weitere sehr reale Tatsache ist, dass der Kampf gegen das Heroin nicht erwähnt wird in einem Land, wo der Krieg diejenigen, die den Schlafmohn anbauen, dazu befähigt hat, den medizinischen Opiumbedarf zu decken und außerdem noch eine unzählige Menge von Personen mit Opium zu beliefern.
Der Präsident von Russland bemerkte, dass die NATO von 16 auf 28 Mitglieder wuchs. Bush erklärt, dass er in die Augen seines russischen Gesprächspartner geschaut hat und seine Gedanken las – das ist das, was er mit dem Teleprompter tut – aber er erklärte nicht, ob es auf Englisch oder auf Russisch geschrieben war.
Über die kapitalistischen Länder von Westeuropa hat man mehr als 500 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen. Ein wichtiger Teil davon wurde in Höchstrentablen Unternehmen oder Luxuswohnsitzen investiert, und der Rest wurde unter dem Schutz jener Regierung in US-amerikanische Banken eingezahlt. Alles war illegal und unmoralisch. Vor seinem Zusammenbruch war die UdSSR Opfer von Sabotagen, wie jener, die durch technische Mittel die Erdgasleitung von Sibirien in die Luft sprengte, die mit US-amerikanischer Software gesteuert wurde, ein Trojanisches Pferd des Imperiums. Und, wie es bewiesen wurde, hat die UdSSR gegenüber Reagan einseitig abgerüstet.
Ich konnte nicht anders, als mich an Montag, den 3. April, zu erinnern, als ich den umfangreichen Band der internationalen Nachrichten beiseite gelegt habe und die Tageszeitung Granma jenes Tages genommen habe, um mich ein bisschen zu zerstreuen. Ich habe die letzte Seite zuerst angesehen. Was für eine Überraschung! Juan Varela illustrierte uns mit einer fast perfekten Beschreibung des Unterschieds zwischen der Autobahnraststätte von Aguada de Pasajeros in der Provinz Cienfuegos und der von Nueva Paz in der Provinz La Habana, beide rund um die Uhr geöffnet. Am ersten Ort hat man gekämpft und kämpft man weiter in einer bis jetzt gewonnenen Schlacht. Im zweiten kämpft man, aber man hat noch nicht gewonnen.
Was erzählt uns Juan Varela? "Die Straßenverkäufer kommen aus verschiedenen Orten, sie funktionieren wie eine Vereinigung mit einem eigenartigen Benachrichtigungssystem. Mittels Zeichen machen sie auf die Anwesenheit von Polizisten oder irgendeinem leitenden Beamten aufmerksam. Mit katzenhafter Geschwindigkeit sind sie in der Lage, in wenigen Minuten ihr Operationsfeld zu räumen und die Ware zu einem vereinbarten Ort zu bringen. Dort warten sie auf das Zeichen, das ihnen die Normalität zurückgibt. "
Woher kommt das, was die fünfte Kolonne in Nueva Paz verkauft? Es sind aus Betrieben, Transportmitteln, Lagerhäusern oder Vertriebszentren entwendete Waren. Diejenigen, die den Egoismus ohne Einschränkung staatlicherseits verehren, wobei sie den Staat als störend betrachten, könnten nie ein solides und dauerhaftes Werk auf sozialem Gebiet errichten, das in unserer Zeit mit der erreichten Entwicklung der Produktivkräfte nur Frucht der Erziehung und des Gewissens sein kann, in dem man Werte schafft, die man verbreiten und pflegen muss.
Denken ist nicht verboten, träumen auch nicht, aber wenn man denkt, schadet man niemandem; träumend kann man sogar ein Land zugrunde richten oder sogar noch schlimmer: die eigene Gattung. Zusammen mit den Produktivkräften hat die Wissenschaft gleichzeitig die zerstörenden Kräfte entwickelt. Kann das jemand verneinen?
Am selben Tag, blätterte ich die Granma um und fand die Sparte "Auf Nachrichtenfang", die Elson Concepción Pérez schreibt. Was er wortwörtlich sagt ist sehr wertvoll:
"Keine einzige Mitteilung der großen Presse bezieht sich auf die sozialen Unterschiede, die Arbeitslosigkeit, die Inflation, und anderen, mit dem Kapitalismus aufgetauchten Übeln.
In Internet kann man trotzdem diese Kehrseite der Medaille kennen lernen: eine Gruppe von 300 Rumänen – die reichsten – hat die spektakuläre Zahl von über 33 Milliarden Dollar erreicht, die 27 Prozent des Bruttoinnenprodukts dieses Landes bedeuten, wie die Zeitschrift Capital 'Top 300' informierte.
Während es Millionen sind, die unter den Armutsniveaus leben, gibt es in der Nation in Osteuropa einen Einwohner mit einem auf 3,1 bis 3,3 Milliarden Dollar berechneten Vermögen. Sein Name ist Dinu Patriciu, der neulich einen Teil der Ölgesellschaft Rompetrol der Gruppe KazMunaiGaz von Kasachstan zu 2,7 Milliarden Euro verkauft hat." Fast 4 Milliarden Dollar.
"Die Veröffentlichung lautet wortwörtlich, dass Dinu Iosif Constantin Drăgan entthront hat; der jetzt mit einem Vermögen von 1,5 bis 1,6 Milliarden Dollar auf den siebenten Platz verwiesen wurde.
Gigi Becali, Eigentümer des Fußballklubs Steaua, hat das zweitgrößte Vermögen, geschätzt auf 2,8 bis 3 Milliarden Dollar, das er besonders in der Immobilienbranche gewonnen hat.
Der ehemalige Tennisspieler und Geschäftsmann Ion Tiriac, im Jahr 2006 der zweitreichste Mensch, mit Geschäften im Bankwesen, bei Versicherungen und in der Automobilbranche, ist mit einem Vermögen von 2,2 bis 2,4 Milliarden auf den dritten Platz gekommen."
Bis dahin das, was Elson ausführlich in der Sparte von Granma berichtet.
Erinnern wir uns alle daran, dass Rumänien ein sozialistisches Land war, wo es Erdöl und eine ziemlich entwickelte Petrolchemische Industrie, fruchtbare Böden und gutes Klima für die Erzeugung der protein- und kalorienreichen Lebensmittel gab, um erst gar nicht auf andere Zweige einzugehen.
Es gab dort Theoretiker des leichten Zugangs zu den Konsumgütern, wie es sie in Kuba gibt und imperiale Ohren und Augen, die aufmerksam diese Träume beobachten.
Es gibt andere, vom entwickelten Kapitalismus abgeleitete Gefahren: den Klimawandel.
Eine Agenturmeldung von AFP informiert in Bezug auf die Erklärungen von James Hansen, wichtigster Sachverständiger zum Thema Klima bei der NASA (Nationale Luft- und Raumfahrtbehörde, die von Eisenhower am 29. Juli 1958 gegründet wurde, eine Einrichtung, die für die aktuelle Macht der Vereinigten Staaten entscheidend gewesen ist).
„'Die Emissionen von Kohlendioxid in die Atmosphäre haben schon ein gefährliches Niveau von 385 Partikeln pro Million erreicht', was einen 'kritischen Punkt' darstellt, hat Hansen der Presseagentur AFP erklärt, der mit seinen 67 Jahren das Goddard Raumforschungszentrum der NASA in New York leitet.“
“Das Haupthindernis zur Rettung des Planeten besteht nicht auf technologischem Gebiet, behauptet James Hansen, der 2006 von der US-Zeitschrift Time unter den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten genannt wurde.”
“‘Mir ist im Verlaufe der letzten Jahre klar geworden, dass sowohl die Exekutivmacht als auch die Legislative stark unter dem Einfluss der spezifischen Interessen’ des Sektors der fossilen Energieträger ‘standen’, hob er hervor.
‘Die Industrie führt sowohl die Öffentlichkeit als auch die politischen Verantwortlichen zu einer Fehleinschätzung der Klimawechsel-Ursachen. Genau so, wie es die Zigarettenhersteller tun: Sie wissen, dass Rauchen Krebs verursacht, aber sie haben Wissenschaftler engagiert, damit diese das Gegenteil behaupten’, fügte er hinzu.”
“Während einer Anhörung im Kongress verurteilte Hansen öffentlich die Interferenzen, die verhindern, dass die wissenschaftlichen Informationen die Öffentlichkeit erreichen, nachdem sie der Regierung von Präsident Bush vorgelegt werden.
Die Regierungsvertreter für Öffentlichkeitsarbeit, erklärte er zu jenem Zeitpunkt, treffen eine Auswahl der wissenschaftlichen Tatsachen, um bei den Menschen der Idee Bedeutung zu nehmen, dass der Klimawechsel und die vom Menschen verursachten Emissionen der Treibhausgase zueinander in Verbindung stehen.”
“Die politischen Verantwortlichen, die hierüber auf dem Laufenden sein müssten, ‘ignorieren den jetzigen Stand des Problems, den Ernst der Situation und besonders seine Dringlichkeit’, fügte er hinzu.”
Folgenden weiteren wichtigen Punkt möchte ich aufführen: Der Internationale Währungsfond (FMI), Bollwerk des vom entwickelten Kapitalismus der Menschheit auferlegten Systems, besitzt 3 217 Tonnen Gold. Die Vereinigten Staaten, die Anrecht auf 17 Prozent der abzugebenden Stimmen haben, - ein Vorrecht, das der nach dem Zweiten Weltkrieg vorherrschenden Macht zuerkannt wurde - können jegliche Entscheidung mit einem Veto belegen, selbst wenn alle anderen Mitglieder des Währungsfonds ihr zustimmen. Die mit übermäßiger Bürokratie belastete Einrichtung beschloss 403,3 Tonnen Gold zu verkaufen, “um mit größerer Effizienz funktionieren zu können”. Der wirkliche Grund ist, dass sie wegen der ihren Darlehen auferlegten leoninischen Bedingungen ohne Kunden geblieben ist. Diese 403,3 Tonnen Gold entsprechen zu aktuellen Preisen knapp 12 Milliarden Dollar. Dieses Geld bedeutet nichts, eine gleichwertige Summe injizieren die Vereinigten Staaten gezwungenermaßen in wenigen Stunden in den Geldumlauf, um ihre Banken zu retten.
Der kolossale Desinformations-Apparat des Imperiums behauptete unter anderen Dingen bezüglich meiner Botschaft an die Intellektuellen, dass Fidel gegen die Nutzung der Computer wetterte, als wenn es sich um eine realitätsfremde Person handeln würde. Abel Prieto, Kulturminister und anerkannter Intellektueller, antwortete bei seiner Abschlussrede auf dem UNEAC-Kongress brillant auf die Intrige, indem er an die über 600 Joven Club (Computerclubs für Jugendliche) erinnerte, die in den letzten 20 Jahren über das ganze Land verteilt geschaffen worden sind und in denen jetzt jährlich über 200 000 Kubaner einen Lehrgang im Umgang mit dem PC abschließen. Er erinnerte ebenfalls an die Universität der Informatikwissenschaften, die von den Kongressabgeordneten besucht wurde, und in der jetzt jedes Jahr über 1 600 hervorragende Ingenieure in dieser Fachrichtung abschließen, sowie an die Investition für das beinahe unmögliche Projekt zur Sanierung der Cubanacán-Kunstschulen in der schwierigsten Zeit der Sonderperiode.
Die Worte von Esteban Lazo, – einem außerordentlichen Zeugen, da er vorher erster Parteisekretär in Havanna und in anderen Provinzen gewesen ist - überzeugend, realistisch, schlagkräftig, mit seiner schwarzen Haut und seinem schneeweißen Haar, aber der festen Stimme seiner 64 Jahre, haben Abels Argumentation Kraft verliehen.
Wenn es dem Imperium erneut gelingen würde, die Kontrolle über Kuba zu erlangen, würde keine einzige der Hochschulen übrig bleiben, die von der Revolution zu dem Zweck gegründet wurden, allen jungen Leuten Zugang zu diesem Recht zu verschaffen. Es würde die meisten zum Zuckerrohrschlagen schicken; das ist die von ihm ausgerufene Politik. Es würde versuchen, die schon entwickelten Künstler- und Wissenschaftler-Talente zu rauben, wie es das mit den anderen Ländern unserer Hemisphäre handhabt. Über mehr als 70 000 Fachärzte in Integraler Allgemeinmedizin zu verfügen und über mehrere hunderttausend andere Fachleute, anderen unter den Ärmsten zu helfen und Dienstleistungen zu exportieren, das ist eine Sünde, die in einem Land der Dritten Welt nicht toleriert werden kann.
Letzten Endes haben wir ihrer Blockade, ihren Aggressionen und ihren brutalen Terrorismus-Handlungen knapp ein halbes Jahrhundert standgehalten.
Ich habe das Privileg genossen, wichtige Beiträge der lateinamerikanischen Gäste und der aus anderen Ländern zum 7. Hemisphärentreffen im Kampf gegen die Freihandelsverträge und zur Integration der Völker hören zu können. Ich danke ihnen für ihre solidarischen Worte und schließe mich den von ihnen verteidigten Idealen an, die sie mit soviel Talent und Mut verteidigen. Bewusstsein herauszubilden und die Massen politisch zu bewegen, das ist eine großartige Losung!
Fidel Castro Ruz
10. Abril 2008
19:06 Uhr
Sonntag, 6. April 2008
Bush, der Krieg und der verbissene Kampf um ein Stück Leben
Reflexionen des Genossen Fidel: Bush, der Krieg und der verbissene Kampf um ein Stück Leben
In der “Bush im Himmel” betitelten Reflexion, die von unserer Presse am 23. März veröffentlicht wurde, habe ich behauptet, dass Bush während des Treffens des Atlantikpakts am 1., 2. und 3. April in Bukarest, Hauptstadt von Rumänien, das Seinige machen würde.
In Europa finden zurzeit bedeutende Ereignisse statt. Diese zu ignorieren bedeutet, ein Analphabet bezüglich des jetzigen Dramas zu sein. Wenn der Leser ein bisschen Geduld aufbringt, wird er auf einigen Blatt über die einem Informationsmeer entnommenen Nachrichten verfügen, die zu verschiedenen Uhrzeiten und an verschiedenen Tagen mit unterschiedlichen, sowohl vitalen als anderen Themen gemixt veröffentlicht wurden.
“Athen, den 3. April (EFE):
“Die griechischen Nationalisten rühmten sich des Sieges, den Eintritt von Makedonien in die NATO verhindert zu haben, und zwar aufgrund des Streits zwischen Athen und Skopje über die Beherrschung jenes Landes, der schon seit 17 Jahren seiner Lösung harrt.
Die griechische Presse war an diesem Donnerstag bei ihrer Bewertung einstimmig, als sie das Veto gegen den Eintritt von Makedonien in den Nordatlantikpakt als einen Erfolg bezeichnete, das heute vom in Bukarest stattfindenden Gipfel dieses Militärpakts bestätigt wurde.
Die Medien heben vor allem den intensiven, von Washington ausgeübten Druck hervor, damit Makedonien in der NATO zugelassen werden sollte und drücken nationalistischen Stolz aus, dass Athen diesem nicht nachgegeben hat.
‘Bush´s Erpressung hat nicht funktioniert’, betitelt heute die Athener Zeitung Avrianí. ‘Kostas Karamanlis, wird durch das Veto gegen Bush´s Willen in die Geschichte Griechenlands eingehen.’”
“Bukarest, den 4. April (EFE):
“Das Weiße Haus hat seine Zufriedenheit mit den auf dem Gipfel erreichten Ergebnissen zum Ausdruck gebracht, bei dem die Verbündeten mehr Truppen für Afghanistan versprochen haben, dem von den Vereinigten Staaten für den Osten Europas geplanten Raketenabwehrschild ihre Unterstützung gegeben haben und versprachen, dass die Ukraine und Georgien in der Zukunft Mitglieder des Atlantikpakts sein werden.”
“Tirana, den 3. April (EFE):
“Die albanische politische Oberschicht hat heute mit Enthusiasmus die offizielle Einladung zur Integration von Albanien in die NATO vernommen.
Die in einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommenen albanischen Parlamentsabgeordneten bezeichneten diese als ‘historisch’ und hoben hervor, dass es das wichtigste Ereignis für das Land seit der Ausrufung der Unabhängigkeit von Kosovo am 17. Februar und der Schaffung des albanischen Staates im Jahr 1912 ist.
Die Parlamentsvorsitzende Jozefina Topalli drückte allen Ländern den Dank aus, die den Eintritt von Albanien in die NATO unterstützt haben, besonders dem US-Präsidenten George W. Bush.
‘Die Einladung markiert das Ende des politischen Übergangs und den ersten von Albanien in diesen letzten 17 Jahren der Demokratie unternommenen Schritt in Richtung euroatlantische Integrationsprozesse’, erklärte Topalli.
Der Wirtschaftsminister Genc Ruli behauptete, dass der Eintritt in die NATO größere Stabilität und Sicherheit bedeutet und somit mehr ausländische Investitionen, die für die wirtschaftliche Entwicklung eines der ärmsten Länder Europas so wichtig sind.
Die wichtigsten Straßen der albanischen Hauptstadt wurden heute mit NATO-Flaggen und einheimischen Fahnen geschmückt.”
“Madrid, den 4. April (DPA):
“Isoliert vom Rest der Welt? Das Bild eines José Luis Rodríguez Zapatero, der allein an der Seite von leeren Stühlen am Tisch des NATO-Gipfels sitzt, während sich in seiner Nähe George W. Bush und andere Regierungsoberhäupter lebhaft unterhalten, das war heute das Foto der Titelseiten der wichtigsten spanischen Tageszeitungen und belebte die Debatte über die Außenpolitik der spanischen sozialistischen Regierung.
Außer dem bekannten Foto haben die Tageszeitungen und Funk- und Fernsehgespräche das Fehlen eines Treffens zwischen Zapatero und Bush hervorgehoben, das die Moncloa beinahe als eine Tatsache angekündigt hatte, nachdem der US-Präsident den Spanier angerufen hatte, um ihn zu seinem Wahlsieg am 9. März zu gratulieren.
Die Beziehung zwischen Zapatero und Bush war kalt und abweisend seitdem der Sozialist an die Macht gekommen ist, da er unmittelbar im April 2004 die spanischen Truppen, circa 1 300 Mann, aus dem Irak zurückgezogen hat.
Die Vereinigten Staaten und Bush haben nie ihr Unbehagen darüber verborgen. Seit damals und bis zum heutigen Tag hat es nie bilaterale Treffen zwischen Beiden gegeben.
Weder hat Bush seitdem offiziell Spanien besucht, noch ist Zapatero im Weißen Haus gewesen. Das Gegenteil geschah mit dem vorangegangenen spanischen Regierungspräsidenten, dem Konservativen José María Aznar… er war eines der vier Gesichter eines anderen bekannten Fotos: das des Azoren-Gipfels, bei dem Großbritannien und die Vereinigten Staaten die Intervention des Irak ausheckten, die Spanien unterstützt hat.
Der Kontakt zwischen Bush und Zapatero in Bukarest beschränkte sich auf ein ‘Hallo, meine Glückwünsche’ des US-Amerikaners an den Spanier, was die Presse als ‘das Treffen der drei Worte’ ironisiert hat.”
“Bukarest, den 4. April (ANSA):
“Bei seiner Verabschiedung von den Nato-Gipfeln servierte der US-Präsident George W. Bush seinem russischen Kollegen Vladimir Putin die protagonische Rolle auf einem silbernen Tablett.
Der Abschied des Bewohners des Weißen Hauses, der das Debüt seines französischen Amtskollegen Nicolás Sarkozy und des britischen Premiers Gordon Brown kennzeichnete, wird Analysten zufolge wegen seiner absurden Halsstarrigkeit, trotz der offensichtlichen Opposition der anderen Mitglieder den unmittelbaren Eintritt von Georgien und der Ukraine in den Pakt zu fordern, in Erinnerung bleiben.
Es war das ‘Alte Europa’, angeführt von der französisch-deutschen Achse mit ihrer Kritik an dem Krieg in Irak, welches das dem Präsident Bush erteilte trockene ‘Nein’ lenkte.
Das US-Oberhaupt erschien ungewöhnlich nervös auf dem Treffen von Bukarest. Diplomatische Quellen sprechen sogar von einem Streit in harten Worten mit seiner Außenministerin Condoleezza Rice, die ihn davon zu überzeugen versuchte, eine ‘verlorene Sache’ zumindest auf diesem Gipfel aufzugeben.
Die Nervosität von Bush kam ebenfalls bei seiner jähen Unterbrechung der Pressekonferenz am Sommersitz des rumänischen Präsidenten Traian Basescu zum Ausbruch, und zwar bei dem Beantwortungsversuch durch den europäischen Staatschef von einer Frage darüber, wie Washington jene Rumänen behandelt, die in die Vereinigten Staaten zu reisen versuchen.
Die Irritation von Bush wurde ebenfalls aufgrund der Länge der Sitzungen sichtbar, wo die 26 Staatschefs das Wort ergriffen. Der Präsident verließ die Debatte über Afghanistan auf unpassende Weise, wobei er einige der Mitglieder seines Teams und verschiedene Journalisten, die über seine Reise berichteten, zurückließ.
Bush reagierte ebenfalls auf jähe Art und Weise auf einen Artikel der The New York Times, wo die ‘Unsichtbarkeit’ des Chefs vom Weißen Haus in den Vereinigten Staaten in voller Wahlkampagne und inmitten der Warnungen vor einer Wirtschaftsrezession erwähnt wurde.
In Bukarest hatte Bush einen einzigen Erfolg: die Unterstützung der NATO für seinen ‘Weltall-Schild’-Plan im Hinblick auf sein morgiges Treffen mit Putin im Schwarzmeer-Strandbad Sotschi.
Analysten zufolge wird Bush die Möglichkeit haben, ein bisschen Ordnung in die konfliktreichen Beziehungen zu Russland zu bringen, die sich auf dem tiefsten Niveau seit dem Ende des ‘Kalten Krieges’ befinden.”
“Bukarest, den 4. April 2008 (AFP):
“In einer eigenartigen Geste der Zusammenarbeit kam Russland am Freitag in Bukarest zu einer Übereinkunft mit der NATO, damit der Atlantikpakt sein Gebiet zur Beförderung von nicht militärischen Ausrüstungen zu seiner Mission in Afghanistan transportieren kann.
Die Vereinbarung über Afghanistan war der einzige konkrete Schritt zwischen beiden Seiten auf dem am Freitag im Parlamentspalast von Bukarest stattgefundenen Treffen NATO-Russland.
‘Nicht militärische Ausrüstungen für die ISAF (International Security Asistance Force, für Afghanistan) können durch russisches Gebiet transportiert werden’, sagte der Generalsekretär der NATO, Jaap de Hoop Scheffer.
Die ISAF, seit 2003 unter Führung der NATO, verfügt zurzeit über 47 000 Mann aus 39 Ländern.
Auf Ersuchen des militärischen Oberkommandos um Verstärkung zur Bekämpfung des wilden Widerstands der Taliban im Süden und Osten von Afghanistan haben die NATO-Länder Truppen angeboten, welche die Streitkräfte ‘auf wesentliche Art und Weise’ verstärken werden.
Frankreich wird zum Beispiel ein zusätzliches Bataillon von 700 Mann schicken, das im Osten des Landes seine Stellungen einnehmen wird.
Im Zusammenhang der zunehmenden Truppenstationierung und wachsenden Ausgaben sollte die mit Russland getroffene Vereinbarung eine Kostenverminderung ermöglichen, da dies den Transport von Inputs auf dem Schienenweg ermöglichen wird, die bis jetzt auf dem Luftweg nach Afghanistan kamen.“
“Rogozin, russischer Botschafter vor der NATO, hatte gesagt, dass die Schicksale von Russland und der NATO in Afghanistan voneinander abhängig sind, da beide etwas zu verlieren haben, wenn die Taliban wieder an die Macht kämen.”
“Bukarest, den 4. April 2008 (AFP):
“Wenn auch Präsident George W. Bush behauptete, dass ‘der Kalte Krieg zu Ende ist’, so hat doch der Gipfel zwischen der NATO und Russland in Bukarest diese Woche erneut gezeigt, dass die ehemaligen Feinde weiterhin wegen fast allem aneinander geraten: Georgien und die Ukraine, die Unabhängigkeit von Kosovo, der Raketenabwehrschild, Iran bzw. das Abkommen über konventionelle Streitkräfte in Europa.
‘Die NATO kann nicht ihre Sicherheit dadurch absichern, indem sie sich auf andere Länder ausweitet’, sagte Putin den westlichen Führungskräften.
Die Rechnung ist klar: seit dem Ende des Kalten Krieges ist die NATO von 16 auf 28 Mitglieder gewachsen, indem sie fast den gesamten ehemaligen kommunistischen Block absorbiert hat ― Polen, Ungarn, Tschechische Republik, Bulgarien, Rumänien, Slovakei und Slowenien ― und drei ehemalige Sowjetrepubliken, Litauen, Lettland und Estland.
Inmitten dieser geopolitischen Schlacht hat Putin am Donnerstag erreicht, dass die 26 Bündnispartner die Erteilung der Eintrittskandidatur an Georgien und die Ukraine verschoben haben, welche auf ihrem Weg in die NATO eine starke Unterstützung seitens Präsident Bush hatten.
Aber dieser Teilerfolg von Putin verbirgt nicht die Sorge, die für Russland die Tatsache bedeutet, dass die NATO diesen ehemaligen Sowjetrepubliken versprochen hat, dass sie eines Tages in das Bündnis eintreten werden.
‘Die Erklärung der NATO kommt zu den Fragestellungen und der Besorgnis der russischen Seite bezüglich der von der NATO eingeschlagenen Richtung und ihrer Entwicklung hinzu. Es ist ein Bündnis, das sich - ohne Einschränkung des Rechts zur Anwendung der Gewalt - eine globale Rolle beimisst’, erklärte der russische Verantwortliche.”
„Zagreb, den 4. April (EFE):
„Der US-Präsident, George W. Bush, ist heute um 15:00 Uhr Ortszeit angekommen.
Das ist der erste offizielle Besuch eines US-Staatschefs in Kroatien nach seiner Unhabhängigkeit vom ehemaligen Jugoslawien.
Der US-Präsident kam aus Bukarest, wo er am NATO-Gipfel teilgenommen hat auf dem Kroatien und Albanien eine offizielle Einladung erhielten, in Bündnis einzutreten.
Die kroatischen Behörden verkündeten heute im Voraus, dass alles für den Besuch von Bush vorbereitet ist. Derselbe stellt bis jetzt die größte Herausforderung für die Sicherheitskräfte dieses Landes dar.“
Während diese Nachrichten aus dem Balkan, im Südosten von Europa, ankamen, wo zahlreiche Länder sich um die „Ehre“ stritten, vom Wirtschafts- und Finanz-System des Imperiums verschlungen zu werden, um ihre materiellen Lebensbedingungen zu verbessern, welche überhaupt nicht denen der unterentwickelten Welt ähnlich sind, verkündete eine Agenturmeldung von EFE vom 2. April Folgendes:
„Der Präsident der Weltbank (WB), Robert Zoellick, hat heute zu einer koordinierten globalen Aktion gegen die hohen Nahrungsmittelpreise gedrängt, die zusammen mit der Verteuerung der Energie die Stabilität von 33 Länder der Welt bedrohen.
Zoellick erwähnte diese koordinierte Aktion als eine der vier unverzüglich notwendigen Maßnahmen, um eine nachhaltige Globalisierung zu errichten und die Bedrohungen der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise auf die Entwicklungsländer zu vermindern.
Er drängte auf ein globales Handelsabkommen im Rahmen der Doha-Verhandlungsrunde, das ‚jetzt oder nie’ erreicht werden muss…
Er forderte größere Transparenz im Rohstoffsektor in den Entwicklungsländern, damit dies zum Wachstumsantrieb beiträgt.
Seine Rede in einem Hotel der US-Hauptstadt findet kurz vor der Frühlingssitzung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) statt, die die folgende Woche in Washington inmitten einer großen weltweiten wirtschaftlichen Ungewissheit stattfinden wird.
Damit das möglich wird, muss solchen Problemen wie der hochgeschossenen Preisen von Grundnahrungsmitteln begegnet werden, was, unter anderen Faktoren eine Folge der Steigerung bei der Energie ist.
’Die Preise der Grundnahrungsmittel haben sich seit 2005 ca. 80 Prozent erhöht’, betonte Zoellick, der daran erinnerte, dass allein im letzten Monat die Preise von Reis die höchsten der letzten 19 Jahre waren und die des Weizens den Höchstkurs der letzten 28 Jahre erreichten.
’Die Weltbank ist der Meinung, dass 33 Länder der Welt der Möglichkeit eines sozialen oder politischen Unwohlseins wegen der hohen Preise der Nahrungsmittel und der Energie gegenüberstellen’, bestätigt er.
Die demographischen Umstände, die Änderung der Ernährungsweise, die Energie- und Biokraftstoffpreise, sowie der Klimawandel deuten an, dass die sehr hohen und flatterhaften Preise der Nahrungsmittel in den kommenden Jahren so bleiben werden’, sagte er.
Angesichts dieser Situation hat er darum gebeten, das er als ein ‚Neues Abkommen für eine globale Ernährungspolitik’ beschrieb, festzulegen, das sich nicht nur auf den Hunger, die Unterernährung und den Zugang zu den Nahrungsmitteln konzentrieren sollte, sondern auch auf andere Faktoren wie die Verknüpfungen jener Preise mit der Energie oder dem Klimawandel.
’Die Ernährungspolitik muss die Aufmerksamkeit der höchsten politischen Niveaus erregen, weil kein Land bzw. keine Gruppe jenen miteinander verbundenen Herausforderungen die Stirn bieten kann’, sagte er abschließend."
Beide Institutionen, die Weltbank und der IWF, sind Bestandteil des imperialistischen Systems.
Die ersten Nachrichten der mit vielen Höhen und Tiefen versehenen Reise von Bush nach Russland halten ihren Ursprung im Militärflugzeug selbst, das ihn zusammen mit seinem zahlreichen Gefolge nach dem am Schwarzen Meer gelegenen Sotschi brachte.
Mit ihm reisten Reporter einiger westlicher Nachrichtenagenturen.
Eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP vom 4. April übermittelte:
„Präsident George W. Bush informierte die Washington-Verbündeten der NATO, das er die Absicht hat, im folgenden Jahr eine ‚bedeutende’ US-Truppen-Aufstockung in Afghanistan durchzuführen, sagte am Freitag der Verteidigungsminister Robert Gates.
Der Präsident wies darauf hin, dass er hoffte, dass die Vereinigten Staaten in 2009 einen ‚bedeutenden zusätzlichen Truppenbeitrag’ machen werden, bestätigte er.
Gates zeigte an, dass die Unterstützung der Initiative durch beide US-Mehrheitsparteien ausreichend sei, um Bush zu erlauben, solch eine Versprechung zu machen, obwohl er nicht mehr Präsident sein wird.“
Aus Moskau informierte eine Agenturmeldung von EFE am 5. April:
„Der US-Präsident George W. Bush ist heute in Sotschi angekommen, wo er Gespräche mit seinem russischen Kollegen, Wladimir Putin und mit Dmitri Medwedew abhalten wird, der am nächsten 7. Mai sein Amt als Staatschef von Russland übernimmt.
Die letzte Sitzung von Bush und Putin… wird vollkommen auf Washingtons Plan ausgerichtet sein, Bestandteile seines Raketenabwehrschildes in Osteuropa aufzustellen, was gerade die Unterstützung der NATO bekommen hat, dem sich Russland aber eindeutig widersetzt.
Die Präsidenten von Russland und der Vereinigten Staaten haben auch vorgesehen, morgen Sonntag ein Dokument anzunehmen, das einen ‚strategischer Rahmen’ setzt, und als Leitfaden für die Beziehung ihrer Ländern unter der Regierung ihrer jeweiligen Nachfolger dient.
'Das Dokument muss ehrlich sein. Es gibt Probleme, die man nicht auslassen kann’, sagte heute der außenpolitische Berater des Kreml-Chefs, Sergej Prichodko, der von der russischen Agentur Interfax zitiert wurde.
Er betonte, dass zwischen Moskau und Washington wichtige Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Raketenabwehr fortbestehen, sowie bezüglich der Regelung zur Reduktion der strategischen Waffen nach Ablauf des START-1-Vertrages und über den unzulässigen Charakter der Militarisierung des Kosmos.
Unter den Differenzen zeigte Prichodko ebenfalls die Positionen über die Erweiterung der NATO auf, vor allem in Richtung der ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Georgien.
Der Besuch von Bush in Sotschi, die letzte Etappe seiner Reise durch Osteuropa, wird weniger als 24 Stunden dauern.“
Die deutsche Nachrichtenagentur DPA kommentierte am 5. April:
‚Reinen Tisch machen’ und ‚Uhrenabgleich’: die Präsidenten George W. Bush und Wladimir Putin gehen zu ihrem Treffen im Badeort Sotschi, am dem Schwarzen Meer mit dem Ziel, den politischen Ballast der ihren Nachfolgern zu hinterlassenden Erbschaft zu beseitigen.
Bush selbst hat das Sommerhaus Putins als Szenarium seines letzten Treffens gewählt: seine Eltern waren nach einem im Jahr 2003 stattgefundenen Privatbesuch der Villa, die nach dem Tod von Stalin gebaut wurde, von ihr entzückt. Der Ort wird außerdem die Olympischen Winterspiele des Jahres 2014 aufnehmen.
Bei vielen ihrer 23 persönlichen Begegnungen riefen sich Putin und Bush gern in der Öffentlichkeit Komplimente zu.
Aber neben dieser persönlichen Sympathie gibt es genug Gründe für die politische Reibung. Einer der hauptsächlichen davon ist das umstrittene US-Projekt für die Aufstellung eines Raketenabwehrsystems in der Tschechischen Republik und in Polen. Wir werden sehen, ob wir einen Wendepunkt im Streitgespräch erzielen können’, ließ Bush in Kiew mit Vorbehalt wissen.
’Es gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus. Alle Seiten sind an einer Übereinkunft interessiert’, lautete die Prognose des Vizepräsidenten der russischen Akademie für Sicherheit, Verteidigung und Rechtsordnung, General-Oberst Viktor Jessin.
Vor dem letzten Bush-Putin-Treffen wurden aber auch wieder Erwartungen ganz anderer Art laut: Die Präsidenten hätten vor, gemäß einem schon zu Zarenzeiten ersonnenen Projekt, einen Verbindungsweg zwischen beiden Staaten über Alaska zu vereinbaren, wurde gemutmaßt.
Die Medien begannen darüber zu spekulieren, ob der reiche Gouverneur des Gebiets Tschukotka, Roman Abramowitsch, kürzlich bei dem Maschinenbauer Herrenknecht den weltgrößten Tunnelbohrer bestellte.
Ein Kremlsprecher kommentierte das Gerücht um den 42 Milliarden Euro, (66 Milliarden Dollar), teuren und 100 Kilometer langen Eisenbahntunnel…“
Die französische Nachrichtenagentur AFP drückte am 6. April aus:
„'Ich bin besonnen optimistisch in Bezug auf eine definitive Vereinbarung. Ich glaube, dass es möglich ist’, erklärte Putin.
Seinerseits behauptete Bush, dass er mit dem gewählten russischen Präsidenten, Dmitri Medwedew, eine persönliche Beziehung aufbauen will, die ermöglicht, dass wir beide an den gemeinsamen Problemen arbeiten können’…
Bush, der am Donnerstag und Freitag am Gipfel der NATO in Bukarest teilgenommen hat, ist in Sotschi durch die Unterstützung des Atlantischen Bündnisses zum US-Projekt des Raketenabwehrschildes gestärkt angekommen.
Das zukünftige US-System schließt eine Batterie von zehn Abfangraketen in Polen und einen hochmodernen Radar in der Tschechischen Republik ein, die ungefähr 2012 im Dienst sein würden. “
Bush kehrte in die US-Hauptstadt zurück und EFE hat noch einmal am 6. April in einer Meldung kommentiert:
„Der Präsident der Vereinigten Staaten George W. Bush flog heute mit vielen ungelösten Aufgaben hinsichtlich seiner Beziehungen mit Russland noch vor sich, wie er selbst zugegeben hat, nach Washington zurück.
Der Gipfel Vereinigte Staaten – Russland wurde mit der Unterzeichnung eines strategischen Rahmenabkommens abgeschlossen, das die Hauptrichtlinien der bilateralen Beziehungen für die Zukunft in solchen Bereichen wie dem Kampf gegen der Terrorismus oder die Wirtschaft festlegt.
Aber das Dokument macht auch die tiefen Meinungsverschiedenheiten sichtbar, die immer noch zwischen Washington und Moskau hinsichtlich des in Osteuropa von den USA geplanten Raketenabwehrschildes bestehen bleiben, einer der dornigsten Punkte der bilateralen Beziehungen in den letzten Monaten.
Putin erklärte…, dass ‚der Teufel üblicherweise im Detail liegt. Es ist wichtig, dass die Experten entscheiden, welche die Garantiemaßnahmen sein werden und wie sie durchgeführt werden.'
„Es bleibt auch die Diskussion über solche Themen wie die Ausweitung der NATO in Richtung Osten, vor allem in Richtung der ehemaligen Sowjet- Republiken Ukraine und Georgien bestehen.
Als sie sich vor sieben Jahren trafen, behauptete Bush über Putin, das er ihm in die Augen geschaut hatte und so er in seiner Seele lesen konnte. Beide Staatschefs haben eine gute persönliche Beziehung aufrechterhalten trotz der Verschlechterung ihrer Außenbeziehungen.
Zunächst haben Bush und Medwedew ganz anders angefangen. Während der US-Präsident Putin bei ihrem ersten Treffen mit einer Umarmung empfangen hat, hat er seinem Nachfolger nur einen Händedruck gegeben. Und wenn er ihm in die Augen geschaut und seine Seele gesehen hat, dann hat er darüber nichts gesagt“, endete ironisch die Meldung.
Für ein unermessliches Land wie Russland, ist Westeuropa nicht nur ein Zentrum der eleganten Kultur, Kunst, Geschichte und Wissenschaften, gleichzeitig ist es ein Produzent von berühmten Weinen, Gänsepastete, Käse aller erdenklichen Sorten und anderer köstlicher und kostspieliger Erzeugnisse von Land und Stadt. Es ist auch ein Verbraucher von russischen Erdöl und Gas, Gold, Nickel und von russischen Rohstoffe. Es ist ein Instrument für die Kapitalflucht und den Braindrain, ein Verschwend der von in Ethanol umgewandelten Nahrungsmitteln für ihre prächtigen und unbezahlbaren Autos. Das weiß die Welt.
Aber für Russland ist Asien viel wichtiger als Europa, dessen internationale Handelsinstitutionen ihm über die Gruppe von Shanghai, die Türen besser öffnen als die Welthandelsorganisation (WTO), von der Bush Putin versprochen hat, die Aufnahme seines Landes zu unterstützen.
Wozu wollen die Vereinigten Staaten ihre Raumstützpunkte, ihre Radare und die Abwurfplattformen in Europa und überall, wenn nicht dazu Russland zu bedrohen?
Offensichtlich bedrohen die auf Russland gerichteten Waffen, ebenfalls, China und alle anderen Ländern ohne Ausnahme, um sie in Verbündete oder Feinde eines Imperiums mit einem unhaltbaren wirtschaftlichen und politischen System zu verwandeln.
Die Vereinigten Staaten marschieren in Richtung eines Handelsprotektionismus, um die Beschäftigungsrate jenes Landes zu halten, dessen Arbeiter nicht mit mehreren Hundert Millionen Leuten konkurrieren können, die in der Dritten Welt Qualitätskonsumgüter mit großen Opfern zu viel geringeren Kosten produzieren, die die Transnationalen Unternehmen dann auf der Suche nach Mehrwert vermarkten.
Inzwischen erklärt Bush jene Ländern zu Terroristen, die er will.
Sogar auf die Gefahr weitläufig zu sein, habe ich entschieden, diese Reflexion nicht in zwei Teilen zu veröffentlichen.
Es steht noch ein Aspekt aus, den ich, obgleich er nicht dieselbe Tragweite hat, separat behandeln möchte. Da er eine konkrete Beziehung zu unserem Land besitzt. Ich werde es zu einer anderen Gelegenheit tun.
Fidel Castro Ruz
6. April 2008
18:45 Uhr
In der “Bush im Himmel” betitelten Reflexion, die von unserer Presse am 23. März veröffentlicht wurde, habe ich behauptet, dass Bush während des Treffens des Atlantikpakts am 1., 2. und 3. April in Bukarest, Hauptstadt von Rumänien, das Seinige machen würde.
In Europa finden zurzeit bedeutende Ereignisse statt. Diese zu ignorieren bedeutet, ein Analphabet bezüglich des jetzigen Dramas zu sein. Wenn der Leser ein bisschen Geduld aufbringt, wird er auf einigen Blatt über die einem Informationsmeer entnommenen Nachrichten verfügen, die zu verschiedenen Uhrzeiten und an verschiedenen Tagen mit unterschiedlichen, sowohl vitalen als anderen Themen gemixt veröffentlicht wurden.
“Athen, den 3. April (EFE):
“Die griechischen Nationalisten rühmten sich des Sieges, den Eintritt von Makedonien in die NATO verhindert zu haben, und zwar aufgrund des Streits zwischen Athen und Skopje über die Beherrschung jenes Landes, der schon seit 17 Jahren seiner Lösung harrt.
Die griechische Presse war an diesem Donnerstag bei ihrer Bewertung einstimmig, als sie das Veto gegen den Eintritt von Makedonien in den Nordatlantikpakt als einen Erfolg bezeichnete, das heute vom in Bukarest stattfindenden Gipfel dieses Militärpakts bestätigt wurde.
Die Medien heben vor allem den intensiven, von Washington ausgeübten Druck hervor, damit Makedonien in der NATO zugelassen werden sollte und drücken nationalistischen Stolz aus, dass Athen diesem nicht nachgegeben hat.
‘Bush´s Erpressung hat nicht funktioniert’, betitelt heute die Athener Zeitung Avrianí. ‘Kostas Karamanlis, wird durch das Veto gegen Bush´s Willen in die Geschichte Griechenlands eingehen.’”
“Bukarest, den 4. April (EFE):
“Das Weiße Haus hat seine Zufriedenheit mit den auf dem Gipfel erreichten Ergebnissen zum Ausdruck gebracht, bei dem die Verbündeten mehr Truppen für Afghanistan versprochen haben, dem von den Vereinigten Staaten für den Osten Europas geplanten Raketenabwehrschild ihre Unterstützung gegeben haben und versprachen, dass die Ukraine und Georgien in der Zukunft Mitglieder des Atlantikpakts sein werden.”
“Tirana, den 3. April (EFE):
“Die albanische politische Oberschicht hat heute mit Enthusiasmus die offizielle Einladung zur Integration von Albanien in die NATO vernommen.
Die in einer außerordentlichen Sitzung zusammengekommenen albanischen Parlamentsabgeordneten bezeichneten diese als ‘historisch’ und hoben hervor, dass es das wichtigste Ereignis für das Land seit der Ausrufung der Unabhängigkeit von Kosovo am 17. Februar und der Schaffung des albanischen Staates im Jahr 1912 ist.
Die Parlamentsvorsitzende Jozefina Topalli drückte allen Ländern den Dank aus, die den Eintritt von Albanien in die NATO unterstützt haben, besonders dem US-Präsidenten George W. Bush.
‘Die Einladung markiert das Ende des politischen Übergangs und den ersten von Albanien in diesen letzten 17 Jahren der Demokratie unternommenen Schritt in Richtung euroatlantische Integrationsprozesse’, erklärte Topalli.
Der Wirtschaftsminister Genc Ruli behauptete, dass der Eintritt in die NATO größere Stabilität und Sicherheit bedeutet und somit mehr ausländische Investitionen, die für die wirtschaftliche Entwicklung eines der ärmsten Länder Europas so wichtig sind.
Die wichtigsten Straßen der albanischen Hauptstadt wurden heute mit NATO-Flaggen und einheimischen Fahnen geschmückt.”
“Madrid, den 4. April (DPA):
“Isoliert vom Rest der Welt? Das Bild eines José Luis Rodríguez Zapatero, der allein an der Seite von leeren Stühlen am Tisch des NATO-Gipfels sitzt, während sich in seiner Nähe George W. Bush und andere Regierungsoberhäupter lebhaft unterhalten, das war heute das Foto der Titelseiten der wichtigsten spanischen Tageszeitungen und belebte die Debatte über die Außenpolitik der spanischen sozialistischen Regierung.
Außer dem bekannten Foto haben die Tageszeitungen und Funk- und Fernsehgespräche das Fehlen eines Treffens zwischen Zapatero und Bush hervorgehoben, das die Moncloa beinahe als eine Tatsache angekündigt hatte, nachdem der US-Präsident den Spanier angerufen hatte, um ihn zu seinem Wahlsieg am 9. März zu gratulieren.
Die Beziehung zwischen Zapatero und Bush war kalt und abweisend seitdem der Sozialist an die Macht gekommen ist, da er unmittelbar im April 2004 die spanischen Truppen, circa 1 300 Mann, aus dem Irak zurückgezogen hat.
Die Vereinigten Staaten und Bush haben nie ihr Unbehagen darüber verborgen. Seit damals und bis zum heutigen Tag hat es nie bilaterale Treffen zwischen Beiden gegeben.
Weder hat Bush seitdem offiziell Spanien besucht, noch ist Zapatero im Weißen Haus gewesen. Das Gegenteil geschah mit dem vorangegangenen spanischen Regierungspräsidenten, dem Konservativen José María Aznar… er war eines der vier Gesichter eines anderen bekannten Fotos: das des Azoren-Gipfels, bei dem Großbritannien und die Vereinigten Staaten die Intervention des Irak ausheckten, die Spanien unterstützt hat.
Der Kontakt zwischen Bush und Zapatero in Bukarest beschränkte sich auf ein ‘Hallo, meine Glückwünsche’ des US-Amerikaners an den Spanier, was die Presse als ‘das Treffen der drei Worte’ ironisiert hat.”
“Bukarest, den 4. April (ANSA):
“Bei seiner Verabschiedung von den Nato-Gipfeln servierte der US-Präsident George W. Bush seinem russischen Kollegen Vladimir Putin die protagonische Rolle auf einem silbernen Tablett.
Der Abschied des Bewohners des Weißen Hauses, der das Debüt seines französischen Amtskollegen Nicolás Sarkozy und des britischen Premiers Gordon Brown kennzeichnete, wird Analysten zufolge wegen seiner absurden Halsstarrigkeit, trotz der offensichtlichen Opposition der anderen Mitglieder den unmittelbaren Eintritt von Georgien und der Ukraine in den Pakt zu fordern, in Erinnerung bleiben.
Es war das ‘Alte Europa’, angeführt von der französisch-deutschen Achse mit ihrer Kritik an dem Krieg in Irak, welches das dem Präsident Bush erteilte trockene ‘Nein’ lenkte.
Das US-Oberhaupt erschien ungewöhnlich nervös auf dem Treffen von Bukarest. Diplomatische Quellen sprechen sogar von einem Streit in harten Worten mit seiner Außenministerin Condoleezza Rice, die ihn davon zu überzeugen versuchte, eine ‘verlorene Sache’ zumindest auf diesem Gipfel aufzugeben.
Die Nervosität von Bush kam ebenfalls bei seiner jähen Unterbrechung der Pressekonferenz am Sommersitz des rumänischen Präsidenten Traian Basescu zum Ausbruch, und zwar bei dem Beantwortungsversuch durch den europäischen Staatschef von einer Frage darüber, wie Washington jene Rumänen behandelt, die in die Vereinigten Staaten zu reisen versuchen.
Die Irritation von Bush wurde ebenfalls aufgrund der Länge der Sitzungen sichtbar, wo die 26 Staatschefs das Wort ergriffen. Der Präsident verließ die Debatte über Afghanistan auf unpassende Weise, wobei er einige der Mitglieder seines Teams und verschiedene Journalisten, die über seine Reise berichteten, zurückließ.
Bush reagierte ebenfalls auf jähe Art und Weise auf einen Artikel der The New York Times, wo die ‘Unsichtbarkeit’ des Chefs vom Weißen Haus in den Vereinigten Staaten in voller Wahlkampagne und inmitten der Warnungen vor einer Wirtschaftsrezession erwähnt wurde.
In Bukarest hatte Bush einen einzigen Erfolg: die Unterstützung der NATO für seinen ‘Weltall-Schild’-Plan im Hinblick auf sein morgiges Treffen mit Putin im Schwarzmeer-Strandbad Sotschi.
Analysten zufolge wird Bush die Möglichkeit haben, ein bisschen Ordnung in die konfliktreichen Beziehungen zu Russland zu bringen, die sich auf dem tiefsten Niveau seit dem Ende des ‘Kalten Krieges’ befinden.”
“Bukarest, den 4. April 2008 (AFP):
“In einer eigenartigen Geste der Zusammenarbeit kam Russland am Freitag in Bukarest zu einer Übereinkunft mit der NATO, damit der Atlantikpakt sein Gebiet zur Beförderung von nicht militärischen Ausrüstungen zu seiner Mission in Afghanistan transportieren kann.
Die Vereinbarung über Afghanistan war der einzige konkrete Schritt zwischen beiden Seiten auf dem am Freitag im Parlamentspalast von Bukarest stattgefundenen Treffen NATO-Russland.
‘Nicht militärische Ausrüstungen für die ISAF (International Security Asistance Force, für Afghanistan) können durch russisches Gebiet transportiert werden’, sagte der Generalsekretär der NATO, Jaap de Hoop Scheffer.
Die ISAF, seit 2003 unter Führung der NATO, verfügt zurzeit über 47 000 Mann aus 39 Ländern.
Auf Ersuchen des militärischen Oberkommandos um Verstärkung zur Bekämpfung des wilden Widerstands der Taliban im Süden und Osten von Afghanistan haben die NATO-Länder Truppen angeboten, welche die Streitkräfte ‘auf wesentliche Art und Weise’ verstärken werden.
Frankreich wird zum Beispiel ein zusätzliches Bataillon von 700 Mann schicken, das im Osten des Landes seine Stellungen einnehmen wird.
Im Zusammenhang der zunehmenden Truppenstationierung und wachsenden Ausgaben sollte die mit Russland getroffene Vereinbarung eine Kostenverminderung ermöglichen, da dies den Transport von Inputs auf dem Schienenweg ermöglichen wird, die bis jetzt auf dem Luftweg nach Afghanistan kamen.“
“Rogozin, russischer Botschafter vor der NATO, hatte gesagt, dass die Schicksale von Russland und der NATO in Afghanistan voneinander abhängig sind, da beide etwas zu verlieren haben, wenn die Taliban wieder an die Macht kämen.”
“Bukarest, den 4. April 2008 (AFP):
“Wenn auch Präsident George W. Bush behauptete, dass ‘der Kalte Krieg zu Ende ist’, so hat doch der Gipfel zwischen der NATO und Russland in Bukarest diese Woche erneut gezeigt, dass die ehemaligen Feinde weiterhin wegen fast allem aneinander geraten: Georgien und die Ukraine, die Unabhängigkeit von Kosovo, der Raketenabwehrschild, Iran bzw. das Abkommen über konventionelle Streitkräfte in Europa.
‘Die NATO kann nicht ihre Sicherheit dadurch absichern, indem sie sich auf andere Länder ausweitet’, sagte Putin den westlichen Führungskräften.
Die Rechnung ist klar: seit dem Ende des Kalten Krieges ist die NATO von 16 auf 28 Mitglieder gewachsen, indem sie fast den gesamten ehemaligen kommunistischen Block absorbiert hat ― Polen, Ungarn, Tschechische Republik, Bulgarien, Rumänien, Slovakei und Slowenien ― und drei ehemalige Sowjetrepubliken, Litauen, Lettland und Estland.
Inmitten dieser geopolitischen Schlacht hat Putin am Donnerstag erreicht, dass die 26 Bündnispartner die Erteilung der Eintrittskandidatur an Georgien und die Ukraine verschoben haben, welche auf ihrem Weg in die NATO eine starke Unterstützung seitens Präsident Bush hatten.
Aber dieser Teilerfolg von Putin verbirgt nicht die Sorge, die für Russland die Tatsache bedeutet, dass die NATO diesen ehemaligen Sowjetrepubliken versprochen hat, dass sie eines Tages in das Bündnis eintreten werden.
‘Die Erklärung der NATO kommt zu den Fragestellungen und der Besorgnis der russischen Seite bezüglich der von der NATO eingeschlagenen Richtung und ihrer Entwicklung hinzu. Es ist ein Bündnis, das sich - ohne Einschränkung des Rechts zur Anwendung der Gewalt - eine globale Rolle beimisst’, erklärte der russische Verantwortliche.”
„Zagreb, den 4. April (EFE):
„Der US-Präsident, George W. Bush, ist heute um 15:00 Uhr Ortszeit angekommen.
Das ist der erste offizielle Besuch eines US-Staatschefs in Kroatien nach seiner Unhabhängigkeit vom ehemaligen Jugoslawien.
Der US-Präsident kam aus Bukarest, wo er am NATO-Gipfel teilgenommen hat auf dem Kroatien und Albanien eine offizielle Einladung erhielten, in Bündnis einzutreten.
Die kroatischen Behörden verkündeten heute im Voraus, dass alles für den Besuch von Bush vorbereitet ist. Derselbe stellt bis jetzt die größte Herausforderung für die Sicherheitskräfte dieses Landes dar.“
Während diese Nachrichten aus dem Balkan, im Südosten von Europa, ankamen, wo zahlreiche Länder sich um die „Ehre“ stritten, vom Wirtschafts- und Finanz-System des Imperiums verschlungen zu werden, um ihre materiellen Lebensbedingungen zu verbessern, welche überhaupt nicht denen der unterentwickelten Welt ähnlich sind, verkündete eine Agenturmeldung von EFE vom 2. April Folgendes:
„Der Präsident der Weltbank (WB), Robert Zoellick, hat heute zu einer koordinierten globalen Aktion gegen die hohen Nahrungsmittelpreise gedrängt, die zusammen mit der Verteuerung der Energie die Stabilität von 33 Länder der Welt bedrohen.
Zoellick erwähnte diese koordinierte Aktion als eine der vier unverzüglich notwendigen Maßnahmen, um eine nachhaltige Globalisierung zu errichten und die Bedrohungen der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise auf die Entwicklungsländer zu vermindern.
Er drängte auf ein globales Handelsabkommen im Rahmen der Doha-Verhandlungsrunde, das ‚jetzt oder nie’ erreicht werden muss…
Er forderte größere Transparenz im Rohstoffsektor in den Entwicklungsländern, damit dies zum Wachstumsantrieb beiträgt.
Seine Rede in einem Hotel der US-Hauptstadt findet kurz vor der Frühlingssitzung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) statt, die die folgende Woche in Washington inmitten einer großen weltweiten wirtschaftlichen Ungewissheit stattfinden wird.
Damit das möglich wird, muss solchen Problemen wie der hochgeschossenen Preisen von Grundnahrungsmitteln begegnet werden, was, unter anderen Faktoren eine Folge der Steigerung bei der Energie ist.
’Die Preise der Grundnahrungsmittel haben sich seit 2005 ca. 80 Prozent erhöht’, betonte Zoellick, der daran erinnerte, dass allein im letzten Monat die Preise von Reis die höchsten der letzten 19 Jahre waren und die des Weizens den Höchstkurs der letzten 28 Jahre erreichten.
’Die Weltbank ist der Meinung, dass 33 Länder der Welt der Möglichkeit eines sozialen oder politischen Unwohlseins wegen der hohen Preise der Nahrungsmittel und der Energie gegenüberstellen’, bestätigt er.
Die demographischen Umstände, die Änderung der Ernährungsweise, die Energie- und Biokraftstoffpreise, sowie der Klimawandel deuten an, dass die sehr hohen und flatterhaften Preise der Nahrungsmittel in den kommenden Jahren so bleiben werden’, sagte er.
Angesichts dieser Situation hat er darum gebeten, das er als ein ‚Neues Abkommen für eine globale Ernährungspolitik’ beschrieb, festzulegen, das sich nicht nur auf den Hunger, die Unterernährung und den Zugang zu den Nahrungsmitteln konzentrieren sollte, sondern auch auf andere Faktoren wie die Verknüpfungen jener Preise mit der Energie oder dem Klimawandel.
’Die Ernährungspolitik muss die Aufmerksamkeit der höchsten politischen Niveaus erregen, weil kein Land bzw. keine Gruppe jenen miteinander verbundenen Herausforderungen die Stirn bieten kann’, sagte er abschließend."
Beide Institutionen, die Weltbank und der IWF, sind Bestandteil des imperialistischen Systems.
Die ersten Nachrichten der mit vielen Höhen und Tiefen versehenen Reise von Bush nach Russland halten ihren Ursprung im Militärflugzeug selbst, das ihn zusammen mit seinem zahlreichen Gefolge nach dem am Schwarzen Meer gelegenen Sotschi brachte.
Mit ihm reisten Reporter einiger westlicher Nachrichtenagenturen.
Eine Meldung der Nachrichtenagentur AFP vom 4. April übermittelte:
„Präsident George W. Bush informierte die Washington-Verbündeten der NATO, das er die Absicht hat, im folgenden Jahr eine ‚bedeutende’ US-Truppen-Aufstockung in Afghanistan durchzuführen, sagte am Freitag der Verteidigungsminister Robert Gates.
Der Präsident wies darauf hin, dass er hoffte, dass die Vereinigten Staaten in 2009 einen ‚bedeutenden zusätzlichen Truppenbeitrag’ machen werden, bestätigte er.
Gates zeigte an, dass die Unterstützung der Initiative durch beide US-Mehrheitsparteien ausreichend sei, um Bush zu erlauben, solch eine Versprechung zu machen, obwohl er nicht mehr Präsident sein wird.“
Aus Moskau informierte eine Agenturmeldung von EFE am 5. April:
„Der US-Präsident George W. Bush ist heute in Sotschi angekommen, wo er Gespräche mit seinem russischen Kollegen, Wladimir Putin und mit Dmitri Medwedew abhalten wird, der am nächsten 7. Mai sein Amt als Staatschef von Russland übernimmt.
Die letzte Sitzung von Bush und Putin… wird vollkommen auf Washingtons Plan ausgerichtet sein, Bestandteile seines Raketenabwehrschildes in Osteuropa aufzustellen, was gerade die Unterstützung der NATO bekommen hat, dem sich Russland aber eindeutig widersetzt.
Die Präsidenten von Russland und der Vereinigten Staaten haben auch vorgesehen, morgen Sonntag ein Dokument anzunehmen, das einen ‚strategischer Rahmen’ setzt, und als Leitfaden für die Beziehung ihrer Ländern unter der Regierung ihrer jeweiligen Nachfolger dient.
'Das Dokument muss ehrlich sein. Es gibt Probleme, die man nicht auslassen kann’, sagte heute der außenpolitische Berater des Kreml-Chefs, Sergej Prichodko, der von der russischen Agentur Interfax zitiert wurde.
Er betonte, dass zwischen Moskau und Washington wichtige Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Raketenabwehr fortbestehen, sowie bezüglich der Regelung zur Reduktion der strategischen Waffen nach Ablauf des START-1-Vertrages und über den unzulässigen Charakter der Militarisierung des Kosmos.
Unter den Differenzen zeigte Prichodko ebenfalls die Positionen über die Erweiterung der NATO auf, vor allem in Richtung der ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Georgien.
Der Besuch von Bush in Sotschi, die letzte Etappe seiner Reise durch Osteuropa, wird weniger als 24 Stunden dauern.“
Die deutsche Nachrichtenagentur DPA kommentierte am 5. April:
‚Reinen Tisch machen’ und ‚Uhrenabgleich’: die Präsidenten George W. Bush und Wladimir Putin gehen zu ihrem Treffen im Badeort Sotschi, am dem Schwarzen Meer mit dem Ziel, den politischen Ballast der ihren Nachfolgern zu hinterlassenden Erbschaft zu beseitigen.
Bush selbst hat das Sommerhaus Putins als Szenarium seines letzten Treffens gewählt: seine Eltern waren nach einem im Jahr 2003 stattgefundenen Privatbesuch der Villa, die nach dem Tod von Stalin gebaut wurde, von ihr entzückt. Der Ort wird außerdem die Olympischen Winterspiele des Jahres 2014 aufnehmen.
Bei vielen ihrer 23 persönlichen Begegnungen riefen sich Putin und Bush gern in der Öffentlichkeit Komplimente zu.
Aber neben dieser persönlichen Sympathie gibt es genug Gründe für die politische Reibung. Einer der hauptsächlichen davon ist das umstrittene US-Projekt für die Aufstellung eines Raketenabwehrsystems in der Tschechischen Republik und in Polen. Wir werden sehen, ob wir einen Wendepunkt im Streitgespräch erzielen können’, ließ Bush in Kiew mit Vorbehalt wissen.
’Es gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus. Alle Seiten sind an einer Übereinkunft interessiert’, lautete die Prognose des Vizepräsidenten der russischen Akademie für Sicherheit, Verteidigung und Rechtsordnung, General-Oberst Viktor Jessin.
Vor dem letzten Bush-Putin-Treffen wurden aber auch wieder Erwartungen ganz anderer Art laut: Die Präsidenten hätten vor, gemäß einem schon zu Zarenzeiten ersonnenen Projekt, einen Verbindungsweg zwischen beiden Staaten über Alaska zu vereinbaren, wurde gemutmaßt.
Die Medien begannen darüber zu spekulieren, ob der reiche Gouverneur des Gebiets Tschukotka, Roman Abramowitsch, kürzlich bei dem Maschinenbauer Herrenknecht den weltgrößten Tunnelbohrer bestellte.
Ein Kremlsprecher kommentierte das Gerücht um den 42 Milliarden Euro, (66 Milliarden Dollar), teuren und 100 Kilometer langen Eisenbahntunnel…“
Die französische Nachrichtenagentur AFP drückte am 6. April aus:
„'Ich bin besonnen optimistisch in Bezug auf eine definitive Vereinbarung. Ich glaube, dass es möglich ist’, erklärte Putin.
Seinerseits behauptete Bush, dass er mit dem gewählten russischen Präsidenten, Dmitri Medwedew, eine persönliche Beziehung aufbauen will, die ermöglicht, dass wir beide an den gemeinsamen Problemen arbeiten können’…
Bush, der am Donnerstag und Freitag am Gipfel der NATO in Bukarest teilgenommen hat, ist in Sotschi durch die Unterstützung des Atlantischen Bündnisses zum US-Projekt des Raketenabwehrschildes gestärkt angekommen.
Das zukünftige US-System schließt eine Batterie von zehn Abfangraketen in Polen und einen hochmodernen Radar in der Tschechischen Republik ein, die ungefähr 2012 im Dienst sein würden. “
Bush kehrte in die US-Hauptstadt zurück und EFE hat noch einmal am 6. April in einer Meldung kommentiert:
„Der Präsident der Vereinigten Staaten George W. Bush flog heute mit vielen ungelösten Aufgaben hinsichtlich seiner Beziehungen mit Russland noch vor sich, wie er selbst zugegeben hat, nach Washington zurück.
Der Gipfel Vereinigte Staaten – Russland wurde mit der Unterzeichnung eines strategischen Rahmenabkommens abgeschlossen, das die Hauptrichtlinien der bilateralen Beziehungen für die Zukunft in solchen Bereichen wie dem Kampf gegen der Terrorismus oder die Wirtschaft festlegt.
Aber das Dokument macht auch die tiefen Meinungsverschiedenheiten sichtbar, die immer noch zwischen Washington und Moskau hinsichtlich des in Osteuropa von den USA geplanten Raketenabwehrschildes bestehen bleiben, einer der dornigsten Punkte der bilateralen Beziehungen in den letzten Monaten.
Putin erklärte…, dass ‚der Teufel üblicherweise im Detail liegt. Es ist wichtig, dass die Experten entscheiden, welche die Garantiemaßnahmen sein werden und wie sie durchgeführt werden.'
„Es bleibt auch die Diskussion über solche Themen wie die Ausweitung der NATO in Richtung Osten, vor allem in Richtung der ehemaligen Sowjet- Republiken Ukraine und Georgien bestehen.
Als sie sich vor sieben Jahren trafen, behauptete Bush über Putin, das er ihm in die Augen geschaut hatte und so er in seiner Seele lesen konnte. Beide Staatschefs haben eine gute persönliche Beziehung aufrechterhalten trotz der Verschlechterung ihrer Außenbeziehungen.
Zunächst haben Bush und Medwedew ganz anders angefangen. Während der US-Präsident Putin bei ihrem ersten Treffen mit einer Umarmung empfangen hat, hat er seinem Nachfolger nur einen Händedruck gegeben. Und wenn er ihm in die Augen geschaut und seine Seele gesehen hat, dann hat er darüber nichts gesagt“, endete ironisch die Meldung.
Für ein unermessliches Land wie Russland, ist Westeuropa nicht nur ein Zentrum der eleganten Kultur, Kunst, Geschichte und Wissenschaften, gleichzeitig ist es ein Produzent von berühmten Weinen, Gänsepastete, Käse aller erdenklichen Sorten und anderer köstlicher und kostspieliger Erzeugnisse von Land und Stadt. Es ist auch ein Verbraucher von russischen Erdöl und Gas, Gold, Nickel und von russischen Rohstoffe. Es ist ein Instrument für die Kapitalflucht und den Braindrain, ein Verschwend der von in Ethanol umgewandelten Nahrungsmitteln für ihre prächtigen und unbezahlbaren Autos. Das weiß die Welt.
Aber für Russland ist Asien viel wichtiger als Europa, dessen internationale Handelsinstitutionen ihm über die Gruppe von Shanghai, die Türen besser öffnen als die Welthandelsorganisation (WTO), von der Bush Putin versprochen hat, die Aufnahme seines Landes zu unterstützen.
Wozu wollen die Vereinigten Staaten ihre Raumstützpunkte, ihre Radare und die Abwurfplattformen in Europa und überall, wenn nicht dazu Russland zu bedrohen?
Offensichtlich bedrohen die auf Russland gerichteten Waffen, ebenfalls, China und alle anderen Ländern ohne Ausnahme, um sie in Verbündete oder Feinde eines Imperiums mit einem unhaltbaren wirtschaftlichen und politischen System zu verwandeln.
Die Vereinigten Staaten marschieren in Richtung eines Handelsprotektionismus, um die Beschäftigungsrate jenes Landes zu halten, dessen Arbeiter nicht mit mehreren Hundert Millionen Leuten konkurrieren können, die in der Dritten Welt Qualitätskonsumgüter mit großen Opfern zu viel geringeren Kosten produzieren, die die Transnationalen Unternehmen dann auf der Suche nach Mehrwert vermarkten.
Inzwischen erklärt Bush jene Ländern zu Terroristen, die er will.
Sogar auf die Gefahr weitläufig zu sein, habe ich entschieden, diese Reflexion nicht in zwei Teilen zu veröffentlichen.
Es steht noch ein Aspekt aus, den ich, obgleich er nicht dieselbe Tragweite hat, separat behandeln möchte. Da er eine konkrete Beziehung zu unserem Land besitzt. Ich werde es zu einer anderen Gelegenheit tun.
Fidel Castro Ruz
6. April 2008
18:45 Uhr
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