Reflexionen des Genossen Fidel: Das Beste und Intelligenteste
Gestern habe ich aus Platz- und Zeitgründen kein einziges Wort über die von Barack Obama am Montag dem 28. über den Krieg in Libyen gehaltene Rede gesagt. Mir stand eine Kopie der offiziellen, von der US-Regierung der Presse übergebenen Version zur Verfügung. Ich hatte einige der von ihm behaupteten Dinge unterstrichen. Ich hatte sie erneut durchgesehen und war zur Schlussfolgerung gekommen, dass es nicht der Mühe wert war, zuviel Papier in dieser Angelegenheit zu verbrauchen.
Ich habe mich daran erinnert, was mir Carter bei seinem Besuch im Jahr 2002 über den Anbau der Wälder in den Vereinigten Staaten erzählt hatte; denn er hat im Staat Atlanta einen in Familienbesitz. Bei diesem Besuch habe ich ihn erneut über jene Plantage befragt und er hat mir erneut gesagt, dass er die Kiefern so anbaut, dass 3 auf 2 Meter kommen, was 1.700 Bäumen pro Hektar entspricht, und dass sie nach 25 Jahren abgeerntet werden.
Vor vielen Jahren habe ich gelesen, dass The New York Times für eine einzige Sonntagsausgabe soviel Papier verbraucht, wie aus dem Holzschlag von 40 Hektar Wald entnommen wird. So ist also meine Sorge um das Papiereinsparen begreiflich.
Natürlich versteht es Obama ausgezeichnet, Worte und Sätze abzufassen. Er könnte sich seinen Lebensunterhalt damit verdienen, Bildergeschichten für Kinder zu schreiben. Ich kenne seinen Stil, denn das Erste, was ich gelesen und unterstrichen habe, und das schon lange bevor er die Präsidentschaft übernommen hat, war ein Buch unter dem Titel „Dreams of my Father“ (Träume meines Vaters). Ich habe das mit Hochachtung getan und konnte zumindest feststellen, dass sein Verfasser es verstand, das genaue Wort und den angebrachten Satz zu wählen, um die Sympathie der Leser zu gewinnen.
Ich gestehe, dass mir seine Taktik nicht gefallen hat, die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten, indem er seine eigenen politischen Ideen bis zum Schluss verborgen gehalten hat. Ich habe mich außerordentlich bemüht, nicht im letzten Kapitel nachzuschlagen, wie seine Meinung zu verschiedenen Problemen lautete, die meines Erachtens in jenem Augenblick der menschlichen Geschichte entscheidend waren. Ich war mir sicher, dass die tief greifende Wirtschaftskrise, die kolossalen Militärausgaben und das von seinem republikanischen Vorgänger vergossene junge Blut ihm helfen würden, seinen Wahlgegner zu besiegen, trotz der enormen rassistischen Vorurteile der US-Gesellschaft. Mir war die Gefahr für ihn, umgebracht zu werden, bewusst.
Aus offensichtlich Gründen der traditionellen politischen Ränkeschmiederei hat er vor den Wahlen die Unterstützung des antikubanischen Stimmpotentials von Miami gesucht, die mehrheitlich unter Leitung von Leuten der Batista-Anhänger und von reaktionärer Herkunft stehen, welche die Vereinigten Staaten in eine Bananenrepublik verwandelt haben, wo der Wahlbetrug im Jahr 2000 eben gerade den Sieg von W. Bush absicherte und einen zukünftigen Nobelpreisträger – Al Gore, Vizepräsident von Clinton und Anwärter auf das Präsidentenamt – auf den Müllplatz lancierte.
Ein elementarer Gerechtigkeitssinn hätte Präsident Obama dazu geführt, die Folgen des infamen Gerichtsverfahrens zu berichtigen, das zur unmenschlichen, grausamen und besonders ungerechten Haft der fünf kubanischen Patrioten geführt hat.
Seine Botschaft an die Nation, seine Reden in Brasilien, Chile und El Salvador, und der Krieg der NATO in Libyen haben mich dazu gezwungen, über seine eigene Autobiografie hinaus die genannte Rede zu unterstreichen.
Was ist das Schlimmste jenes Vortrags und wie soll man die circa 2.500 Worte auslegen, die die offizielle Version enthält?
Vom inneren Standpunkt aus gesehen legt sein vollkommener Mangel an Realistik seinen glücklichen Verfasser in die Hände seiner schlimmsten Gegner, die ihn erniedrigen möchten und sich wegen seines Wahlsieges vom November 2008 rächen wollen. Ihnen reicht noch nicht jene Bestrafung, der sie ihn Ende 2010 unterzogen haben.
Vom äußeren Standpunkt aus gesehen hat die Welt mehr Bewusstsein darüber gewonnen, was der Sicherheitsrat, die NATO und der Yankee-Imperialismus für viele Völker bedeuten.
Um mich so kurz wie versprochen zu fassen, erläutere ich Ihnen, dass Obama seine Rede damit begonnen hat zu behaupten, dass er seine Rolle ausübe, „indem er die Kräfte des Taliban in Afghanistan stoppe und Al-Qaeda auf dem gesamten Planeten verfolge“.
Er fügte sofort hinzu: „Über Generationen haben die Vereinigten Staaten eine singuläre Rolle als Stützpfeiler der Weltsicherheit und Verteidiger der menschlichen Freiheit gespielt“.
Wie den Lesern bekannt ist, ist das etwas, dessen Wahrhaftigkeit die Kubaner, die Lateinamerikaner, die Vietnamesen und viele andere mit Gewissheit bestätigen können.
Nach diesem feierlichen Glaubensbekenntnis wendet Obama einen guten Teil der Zeit dafür auf, über Gaddafi zu sprechen, über dessen Gräuel und die Gründe, aus denen die Vereinigten Staaten und ihre nächsten Verbündeten „- Großbritannien, Frankreich, Kanada, Dänemark, Norwegen, Italien, Spanien, Griechenland und die Türkei – Länder, welche über Jahrzehnte an unserer Seite gekämpft haben […] gewählt haben, ihrer Verantwortung zur Verteidigung des libyschen Volkes nachzukommen.“
Später fügt er Folgendes hinzu: „…die NATO hat die Befehlsgewalt übernommen, um das Waffenembargo und die Flugverbotszone durchzusetzen.“
Er bestätigt die Zielstellungen der Entscheidung: „Als Ergebnis der Übertragung an eine breitere, auf die NATO als Zentrum gestützte Koalition werden sich das Risikos und die Kosten dieser Operation – für unsere Armee und für den US-amerikanischen Steuerzahler – in bedeutendem Maße vermindern.“
„Schließlich möchte ich denjenigen etwas klarstellen, die unsere Leistungsfähigkeit zur Durchführung dieser Operation bezweifelt haben: Die Vereinigten Staaten haben das getan, was ich gesagt habe, das wir tun würden.“
Er kehrt zu seinen Zwangsvorstellungen bezüglich Gaddafi zurück und zu den Widersprüchen, die seinen Geist in Unruhe versetzen: „Gaddafi hat seinen Machtposten nicht aufgegeben, und solange er dies nicht tut, wird Libyen weiterhin eine Gefahr darstellen.“
„Es stimmt, dass wir, die Vereinigten Staaten, unsere Armee nicht überall dort verwenden können, wo es Repression gibt, und aufgrund der Risiken und Kosten einer Intervention müssen wir immer eine Bilanz zwischen unseren Interessen und der Notwendigkeit zum Handeln ziehen.“
„Die unseren Truppen von mir erteilte Aufgabe – das libysche Volk zu schützen […] verfügt über die internationale Unterstützung und hat die Rückendeckung eines Mandats der Vereinten Nationen.“
Die Zwangsvorstellungen werden ein um das andere Mal wiederholt: „Wenn wir versuchen würden, Gaddafi mit Gewalt zu stürzen, dann würde unsere Koalition zerbrechen. Wir müssten […] US-Truppen zur Erfüllung dieser Mission ins Gebiet schicken oder die Möglichkeit riskieren, durch die Luftangriffe viele Zivile zu töten.“
„…wir hegen Hoffnungen für die Zukunft von Irak, aber der Regimewechsel dort hat acht Jahre erfordert und das Leben von Tausenden US-Amerikanern und Irakern und knapp 3 Billionen Dollar gekostet.“
Tage nach Beginn der NATO-Bombardements begann die Nachricht verbreitet zu werden, dass ein US-Jagdbomber abgeschossen worden sei. Dann wurde über irgendeine Quelle bekannt, dass das stimmte. Einige Bauern taten das, was traditionell in Lateinamerika gemacht wird, als sie einen Fallschirm herunterkommen sahen: sie gingen hin, um es sich anzuschauen; wenn jemand Hilfe braucht, wird ihm geholfen. Niemand konnte wissen, wie sie dachten. Mit Sicherheit waren es Muslims, sie waren dabei, der Erde Früchte abzugewinnen, und konnten nicht Befürworter der Bombardements sein. Der plötzlich zur Rettung des Piloten auftauchende Hubschrauber schoss auf die Bauern, verletzte einen schwer und wie durch ein Wunder wurden dabei nicht alle getötet. Wie auf der Welt bekannt ist, sind die Araber traditionell gastfreundlich gegenüber ihren Feinden, sie bringen sie in ihren eigenen Häusern unter, und sie kehren ihnen den Rücken zu, um nicht zu sehen, welchen Weg sie nehmen. Sogar ein Feiger oder ein Verräter würde niemals den Geist einer sozialen Klasse bedeuten.
Allein Obama konnte auf jene eigenartige Theorie kommen, die er in seine Rede aufnahm, wie im folgenden Auszug verfolgt werden kann:
„Es wird jedoch Anläse geben, bei denen unsere Sicherheit nicht direkt bedroht sein wird, aber unsere Interessen und Werte. […] es ist uns bekannt, dass die Vereinigten Staaten, als die mächtigste Nation der Welt, oftmals um Hilfe angegangen werden wird.
In jenen Fällen dürfen wir keine Angst haben zu handeln, aber das Schwergewicht der Aktionen darf nicht allein auf die Vereinigten Staaten fallen. Wie wir es in Libyen getan haben, besteht unsere Aufgabe dann darin, die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren, um eine kollektive Aktion in Angriff zu nehmen.“
„Das ist die Art Führung, die wir in Libyen gezeigt haben. Natürlich werden die Risiken jeglicher militärischer Aktion erhöht sein, sogar wenn wir als Teil einer Koalition auftreten. Diese Risiken wurden ersichtlich, als eines unserer Flugzeuge eine Havarie erlitt, während es Libyen überflog. Selbst als einer unserer Kampfflieger mit dem Fallschirm über einem Land absprang, dessen Führer so oft die Vereinigten Staaten satanisiert hat, über einer Region mit einer so schwierigen Geschichte in Bezug auf unser Land, hat dieser US-Bürger nicht Feinde vorgefunden. Anstelle dessen wurde er von Menschen empfangen, die ihn in ihre Arme nahmen. Ein junger Libyer, der ihm zu Hilfe gekommen war, sagte: ‘Wir sind deine Freunde. Wir sind jenen Menschen so dankbar, die den Himmel schützen’.“
„Diese Stimme ist nur eine von vielen in einer Region, wo die neue Generation sich dem widersetzt, dass ihnen weiterhin die Rechte und Möglichkeiten verweigert werden.“
„Selbst so wird diese Veränderung hervorrufen, dass die Welt eine gewisse Zeit komplizierter sein wird. Der Fortschritt wird ungleich sein und die Veränderung wird in den verschiedenen Ländern auf sehr verschiedene Art und Weise eintreten. Es gibt Orte wie Ägypten, wo diese Veränderung uns inspirieren und uns Hoffnungen einflößen wird.“
Jedermann ist bekannt, dass Mubarak Verbündeter der Vereinigten Staaten war, und als Obama im Juni 2009 die Universität in Kairo besucht hat, mussten ihm die von jenem in Ägypten entwendeten Dollarmengen in zweistelliger Millionenhöhe gut bekannt sein.
Ich fahre mit der rührenden Schilderung fort:
„…die Tatsache, dass die Geschichte im Mittleren Osten und im Norden von Afrika in Bewegung gekommen ist und dass sich die jungen Menschen in ihrer Avantgarde befinden, erfreut uns. Denn überall dort, wo die Menschen sich danach sehnen, frei zu sein, werden sie in den Vereinigten Staaten einen Freund finden. Langfristig gesehen ist es dieses Vertrauen, sind es diese Ideale, welche das wirkliche Anzeichen der US-Führung darstellen.“
„…unsere Stärke im Ausland stützt sich auf unsere nationale Stärke. Dies muss immer unser Polarstern sein, d.h. die Fähigkeit unseres Volkes, sein Potential zu erreichen, intelligente Entscheidungen mit unseren Ressourcen zu treffen, den Wohlstand zu erhöhen, der als Quelle unserer Macht wirkt, und die Werte hochzuhalten, die wir so schätzen.“
„Schauen wir mit Vertrauen und Hoffnung in die Zukunft, und nicht nur in unserem eigenen Land, sondern auch in allen jenen, die sich auf der ganzen Welt nach Freiheit sehnen.“
Die spektakuläre Bildergeschichte brachte mir die Tea Party in Erinnerung, den Senator Bob Menéndez und die illustre Ileana Ros, die „wilde Wölfin“, die die Gesetze herausforderte, um den kubanischen Jungen Elián González weiterhin entführt zu halten. Sie ist heutzutage keine Geringere als die Chefin des außenpolitischen Ausschusses des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten.
Gaddafi wird nicht müde zu wiederholen, dass Al-Qaeda Krieg gegen ihn führt und Kämpfer gegen die Regierung von Libyen schickt, weil er den Anti-Terror-Krieg von Bush unterstützt hat.
Jene Organisation unterhielt in der Vergangenheit ausgezeichnete Beziehungen zu den US-Geheimdiensten im Kampf gegen die Sowjets in Afghanistan, und besitzt genügend Erfahrung über die Arbeitsmethoden des CIA.
Was wird geschehen, wenn die Beschuldigungen von Gaddafi wahr wären? Wie würde Obama dem US-amerikanischen Volk erklären, dass ein Teil jener Landkampfwaffen in die Hände von bin Laden gefallen ist?
Wäre es nicht besser und intelligenter gewesen, darum zu kämpfen, den Frieden und nicht den Krieg in Libyen zu fördern?
Fidel Castro Ruz
31. März 2011
19:58 Uhr
Hier finden Sie chronologisch sortiert Reden und Schriften des kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro Ruz
Donnerstag, 31. März 2011
Mittwoch, 30. März 2011
Die Katastrophe von Japan und der besuch eines Freundes
Reflexionen des Genossen Fidel: Die Katastrophe von Japan und der besuch eines Freundes
Heute habe ich die Freude genossen, Jimmy Carter, Präsident der Vereinigten Staaten von 1977 bis 1981, zu begrüßen, welcher meinem Dafürhalten nach der einzige der US-Präsidenten gewesen ist, um das Thema der Beziehungen seines Landes zu Kuba mit genügend Gelassenheit und Mut anzugehen.
Carter hat getan, was er konnte, um die internationalen Spannungen zu vermindern und die Errichtung der Interessenvertretungen der Vereinigten Staaten und von Kuba zu fördern. Seine Regierung war die einzige, die einige Schritte unternommen hat, um die kriminelle, unserem Volk auferlegte Blockade abzuschwächen.
Die Umstände in unserer komplex gestalteten Welt waren gewiss nicht günstig. Die Existenz eines wirklich freien und souveränen Landes in unserer Hemisphäre war unvereinbar mit den Ideen der extremen faschistischen Rechten der Vereinigten Staaten, welche es fertig gebracht hat, jene Absichten von Präsident Carter zum Scheitern zu bringen, für die ihm der Friedensnobelpreis erteilt wurde. Niemand hat ihn umsonst damit beehrt.
Die Revolution hat seine mutige Geste immer zu schätzten gewusst. Sie hat ihn im Jahr 2002 herzlich willkommen geheißen. Jetzt hat sie ihre Achtungserweisung und Hochschätzung wiederholt.
Wird die jene Supermacht regierende Oligarchie wirklich jemals auf ihr unersättliches Streben, dem Rest der Welt ihren Willen aufzuzwingen, verzichten können? Wird ein System, dass mit zunehmender Häufigkeit solche Präsidenten wie Nixon, Reagan und W. Bush hervorbringt und eine immer größere zerstörerische Macht besitzt und weniger Achtung gegenüber der Souveränität der Völker hat, jener Absicht nachkommen können?
Die Vielschichtigkeit der heutigen Welt lässt nicht viel Spielraum für relativ frische Erinnerungen. Die Verabschiedung von Carter am heutigen Mittwoch fiel mit Besorgnis erregenden Nachrichten über den durch das Erdbeben und den Tsunami verursachten atomaren Unfall in Japan zusammen, die weiterhin eintreffen und weder ignoriert werden können noch dürfen. Und dies nicht nur aufgrund ihrer Tragweite sondern ebenfalls wegen ihrer praktischen und fast unmittelbaren Auswirkung, die sich daraus für die Weltwirtschaft ableitet.
Heute berichtete die Nachrichtenagentur AP Folgendes aus Japan:
„Die Krise im durch den Tsunami Schaden erlittenen japanischen Atomkraftwerk hat sich am Mittwoch verschlimmert, nachdem das Meereswasser der näheren Umgebung die bis jetzt höchsten radioaktiven Werte aufwies.“
„In ist die durchgesickerte Strahlung in Erdreich und Meer eingedrungen und außerdem in das Gemüse, nicht pasteurisierte Milch und sogar in das fließende Wasser, und dies einschließlich in Tokio, 220 km südlich.“
„Währenddessen haben Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko eine Stunde lang eine Gruppe von Evakuierten in Tokio besucht.“
Reuters teilte seinerseits Folgendes aus Tokio mit:
„Japan hat am Mittwoch seine Standards für Atomkraftwerke auf den neuesten Stand gebracht, die erste offizielle Anerkennung dafür, dass seine Normen unzureichend waren, da ein Erdbeben eine seiner Einrichtungen zerstört und die schlimmste Atomkrise seit Tschernobil 1986 ausgelöst hat.“
„Diese Ankündigung wurde bekannt gegeben, nachdem die Regierung anerkannt hatte, dass kein Ende der Krise in Sicht sei, und dass zu den Beweisen der Strahlungsausströmungen an den Meilern um den Komplex herum und darüber hinaus ein Sprung in den Niveaus von radioaktivem Jod zu verzeichnen sei.“
„Die Entdeckung von Plutonium im Erdreich des Kraftwerks hat die Unruhe in der Bevölkerung bezüglich jenes Unfalls ansteigen lassen, der die menschliche Katastrophe in den Schatten gestellt hat, welche durch das Erdbeben und den Tsunami vom 11. März verursacht wurde, die 27.500 Tote oder Vermisste hinterlassen haben.“
„Vor der Katastrophe haben die 55 Atommeiler von Japan circa 30 Prozent des Stroms im Land erzeugt. Es war vorgesehen, diesen Anteil bis zum Jahr 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, einen der höchsten der Welt.“
„Neue Wertbestimmungen zeigten einen Sprung auf 3.355 Mal den erlaubten Wert bei radioaktivem Jod, gab die staatliche Atomsicherheitsbehörde an, obwohl dieses Organ dessen Auswirkung minimalisierte, indem es sagte, dass die Menschen das Gebiet verlassen hätten und die Fischerei suspendiert worden sei.“
„Hunderte Ingenieure haben knapp drei Wochen lang darum gekämpft, die Meiler des Atomkraftwerks abzukühlen und ein katastrophales Schmelzen der die Energie enthaltenden Brennstäbe zu verhindern, obwohl die Situation jenes Alptraum-Szenarium hinter sich gelassen zu haben scheint.“
„Jesper Koll, Direktor für Wertermittlung der JPMorgan Securities in Tokio, hat gesagt, dass der ausgedehnte Kampf darum, das Kraftwerk unter Kontrolle zu bekommen und die radioaktiven Ausströmungen zu bremsen, die Ungewissheit verewigen und wie ein Klotz am Bein für die Wirtschaft wirken würden.“
„‘Das schlimmstmögliche Szenarium ist, dass sich dies nicht nur auf einen, zwei oder sechs Monate hinziehen wird, sondern auf zwei Jahre oder unbestimmte Zeit’, erklärte er.“
„Ein Nebenprodukt der Atomreaktionen, das Plutonium, das in Atombomben verwendet werden kann, ist in hohem Grade Krebs erregend und eine der gefährlichsten Substanzen des Planeten, zeigten Experten auf.“
Eine dritte Agentur, die DPA, berichtet aus Tokio Folgendes:
„Die japanischen Fachleute haben die Atomkrise knapp drei Wochen nach dem Unfall des Atomkraftwerks Fukushima immer noch nicht bremsen können. Die Regierung von Tokio hat deshalb begonnen, außerordentliche Maßnahmen in Betracht zu ziehen, um das Ausströmen von Radioaktivität aus den Anlagen aufzuhalten.“
„Die Idee besteht darin, die Meiler mit einer Art Gewebe zu bedecken. Die kürzlichen Messungen hoher Jod-131-Werte im Meer sind ein Hinweis auf eine zunehmende Strahlung. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt nach eigenen Messungen außerdem vor ernsthaften Gefahren für die Gesundheit der Einwohner.“
„Experten sind der Meinung, dass der Prozess, um eine mögliche Kernschmelze endgültig auszuschließen, Monate dauern kann. Tepco hat versprochen, die Arbeitsbedingungen der Fachleute zu verbessern, die mit jedem Tag nervöser und erschöpfter sind.“
Während sich diese Dinge in Japan ereigneten, besuchte der Bolivarianische Präsident von Venezuela Argentinien und Uruguay und reist jetzt nach Bolivien, wobei er Wirtschaftsabkommen fördert und die Beziehungen mit zur Unabhängigkeit entschlossenen Ländern unserer Hemisphäre enger gestaltet.
An der Universität von La Plata, wo die von den Vereinigten Staaten geförderte Tyrannei außer vielen anderen Tausenden Argentiniern über 700 Studenten verschwinden ließ – davon 40 von der Journalistenschule -, hat Chávez den Rodolfo-Walsh-Preis bekommen, der zu Ehren von einem der ermordeten heroischen revolutionären Journalisten vergeben wird.
Es ist schon nicht mehr nur Kuba allein; viele Völker sind schon bereit, bis zum Tod um ihr Vaterland zu kämpfen.
Fidel Castro Ruz
30. März 2011
18:51 Uhr
Heute habe ich die Freude genossen, Jimmy Carter, Präsident der Vereinigten Staaten von 1977 bis 1981, zu begrüßen, welcher meinem Dafürhalten nach der einzige der US-Präsidenten gewesen ist, um das Thema der Beziehungen seines Landes zu Kuba mit genügend Gelassenheit und Mut anzugehen.
Carter hat getan, was er konnte, um die internationalen Spannungen zu vermindern und die Errichtung der Interessenvertretungen der Vereinigten Staaten und von Kuba zu fördern. Seine Regierung war die einzige, die einige Schritte unternommen hat, um die kriminelle, unserem Volk auferlegte Blockade abzuschwächen.
Die Umstände in unserer komplex gestalteten Welt waren gewiss nicht günstig. Die Existenz eines wirklich freien und souveränen Landes in unserer Hemisphäre war unvereinbar mit den Ideen der extremen faschistischen Rechten der Vereinigten Staaten, welche es fertig gebracht hat, jene Absichten von Präsident Carter zum Scheitern zu bringen, für die ihm der Friedensnobelpreis erteilt wurde. Niemand hat ihn umsonst damit beehrt.
Die Revolution hat seine mutige Geste immer zu schätzten gewusst. Sie hat ihn im Jahr 2002 herzlich willkommen geheißen. Jetzt hat sie ihre Achtungserweisung und Hochschätzung wiederholt.
Wird die jene Supermacht regierende Oligarchie wirklich jemals auf ihr unersättliches Streben, dem Rest der Welt ihren Willen aufzuzwingen, verzichten können? Wird ein System, dass mit zunehmender Häufigkeit solche Präsidenten wie Nixon, Reagan und W. Bush hervorbringt und eine immer größere zerstörerische Macht besitzt und weniger Achtung gegenüber der Souveränität der Völker hat, jener Absicht nachkommen können?
Die Vielschichtigkeit der heutigen Welt lässt nicht viel Spielraum für relativ frische Erinnerungen. Die Verabschiedung von Carter am heutigen Mittwoch fiel mit Besorgnis erregenden Nachrichten über den durch das Erdbeben und den Tsunami verursachten atomaren Unfall in Japan zusammen, die weiterhin eintreffen und weder ignoriert werden können noch dürfen. Und dies nicht nur aufgrund ihrer Tragweite sondern ebenfalls wegen ihrer praktischen und fast unmittelbaren Auswirkung, die sich daraus für die Weltwirtschaft ableitet.
Heute berichtete die Nachrichtenagentur AP Folgendes aus Japan:
„Die Krise im durch den Tsunami Schaden erlittenen japanischen Atomkraftwerk hat sich am Mittwoch verschlimmert, nachdem das Meereswasser der näheren Umgebung die bis jetzt höchsten radioaktiven Werte aufwies.“
„In ist die durchgesickerte Strahlung in Erdreich und Meer eingedrungen und außerdem in das Gemüse, nicht pasteurisierte Milch und sogar in das fließende Wasser, und dies einschließlich in Tokio, 220 km südlich.“
„Währenddessen haben Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko eine Stunde lang eine Gruppe von Evakuierten in Tokio besucht.“
Reuters teilte seinerseits Folgendes aus Tokio mit:
„Japan hat am Mittwoch seine Standards für Atomkraftwerke auf den neuesten Stand gebracht, die erste offizielle Anerkennung dafür, dass seine Normen unzureichend waren, da ein Erdbeben eine seiner Einrichtungen zerstört und die schlimmste Atomkrise seit Tschernobil 1986 ausgelöst hat.“
„Diese Ankündigung wurde bekannt gegeben, nachdem die Regierung anerkannt hatte, dass kein Ende der Krise in Sicht sei, und dass zu den Beweisen der Strahlungsausströmungen an den Meilern um den Komplex herum und darüber hinaus ein Sprung in den Niveaus von radioaktivem Jod zu verzeichnen sei.“
„Die Entdeckung von Plutonium im Erdreich des Kraftwerks hat die Unruhe in der Bevölkerung bezüglich jenes Unfalls ansteigen lassen, der die menschliche Katastrophe in den Schatten gestellt hat, welche durch das Erdbeben und den Tsunami vom 11. März verursacht wurde, die 27.500 Tote oder Vermisste hinterlassen haben.“
„Vor der Katastrophe haben die 55 Atommeiler von Japan circa 30 Prozent des Stroms im Land erzeugt. Es war vorgesehen, diesen Anteil bis zum Jahr 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, einen der höchsten der Welt.“
„Neue Wertbestimmungen zeigten einen Sprung auf 3.355 Mal den erlaubten Wert bei radioaktivem Jod, gab die staatliche Atomsicherheitsbehörde an, obwohl dieses Organ dessen Auswirkung minimalisierte, indem es sagte, dass die Menschen das Gebiet verlassen hätten und die Fischerei suspendiert worden sei.“
„Hunderte Ingenieure haben knapp drei Wochen lang darum gekämpft, die Meiler des Atomkraftwerks abzukühlen und ein katastrophales Schmelzen der die Energie enthaltenden Brennstäbe zu verhindern, obwohl die Situation jenes Alptraum-Szenarium hinter sich gelassen zu haben scheint.“
„Jesper Koll, Direktor für Wertermittlung der JPMorgan Securities in Tokio, hat gesagt, dass der ausgedehnte Kampf darum, das Kraftwerk unter Kontrolle zu bekommen und die radioaktiven Ausströmungen zu bremsen, die Ungewissheit verewigen und wie ein Klotz am Bein für die Wirtschaft wirken würden.“
„‘Das schlimmstmögliche Szenarium ist, dass sich dies nicht nur auf einen, zwei oder sechs Monate hinziehen wird, sondern auf zwei Jahre oder unbestimmte Zeit’, erklärte er.“
„Ein Nebenprodukt der Atomreaktionen, das Plutonium, das in Atombomben verwendet werden kann, ist in hohem Grade Krebs erregend und eine der gefährlichsten Substanzen des Planeten, zeigten Experten auf.“
Eine dritte Agentur, die DPA, berichtet aus Tokio Folgendes:
„Die japanischen Fachleute haben die Atomkrise knapp drei Wochen nach dem Unfall des Atomkraftwerks Fukushima immer noch nicht bremsen können. Die Regierung von Tokio hat deshalb begonnen, außerordentliche Maßnahmen in Betracht zu ziehen, um das Ausströmen von Radioaktivität aus den Anlagen aufzuhalten.“
„Die Idee besteht darin, die Meiler mit einer Art Gewebe zu bedecken. Die kürzlichen Messungen hoher Jod-131-Werte im Meer sind ein Hinweis auf eine zunehmende Strahlung. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt nach eigenen Messungen außerdem vor ernsthaften Gefahren für die Gesundheit der Einwohner.“
„Experten sind der Meinung, dass der Prozess, um eine mögliche Kernschmelze endgültig auszuschließen, Monate dauern kann. Tepco hat versprochen, die Arbeitsbedingungen der Fachleute zu verbessern, die mit jedem Tag nervöser und erschöpfter sind.“
Während sich diese Dinge in Japan ereigneten, besuchte der Bolivarianische Präsident von Venezuela Argentinien und Uruguay und reist jetzt nach Bolivien, wobei er Wirtschaftsabkommen fördert und die Beziehungen mit zur Unabhängigkeit entschlossenen Ländern unserer Hemisphäre enger gestaltet.
An der Universität von La Plata, wo die von den Vereinigten Staaten geförderte Tyrannei außer vielen anderen Tausenden Argentiniern über 700 Studenten verschwinden ließ – davon 40 von der Journalistenschule -, hat Chávez den Rodolfo-Walsh-Preis bekommen, der zu Ehren von einem der ermordeten heroischen revolutionären Journalisten vergeben wird.
Es ist schon nicht mehr nur Kuba allein; viele Völker sind schon bereit, bis zum Tod um ihr Vaterland zu kämpfen.
Fidel Castro Ruz
30. März 2011
18:51 Uhr
Montag, 28. März 2011
Der Faschistische Krieg Der Nato
Reflexionen des Genossen Fidel: Der Faschistische Krieg Der Nato
Man braucht nicht Wahrsager zu sein, um das zu wissen, was ich mit äußerster Genauigkeit in drei der auf der Website CubaDebate vom 21. Februar bis zum 3. März veröffentlichten Reflexionen voraussah: „Der Plan der NATO besteht darin, Libyen zu besetzen“, „Totentanz des Zynismus“, und „ Der unvermeidbare Krieg der NATO“.
Nicht einmal die faschistischen Führer von Deutschland und Italien haben sich als Folge des 1936 ausgelösten Spanischen Bürgerkrieges so äußerst dreist und unverhüllt verhalten, ein Ereignis, das vielleicht vielen in diesen Tagen in Erinnerung gekommen ist.
Seitdem sind fast genau 75 Jahre vergangen; aber nichts ist so, dass es den Veränderungen gleichkommen kann, die während 75 Jahrhunderten, oder wenn Sie wollen, in 75 Jahrtausenden des menschlichen Lebens auf unserem Planeten stattgefunden haben.
Manchmal scheint es so, als ob wir, d.h. diejenigen, die ruhig und gelassen ihre Meinung über diese Themen verlautbaren, maßlos übertreiben würden. Ich wage zu sagen, dass wir eher naiv sind, wenn wir annehmen, dass die Hinterhältigkeit und Täuschung bzw. die kolossale Ignoranz, zu der die Menschheit mitgerissen worden ist, allen bewusst sein müsste.
Im Jahr 1936 bestand eine intensive Konfrontation zwischen zwei Systemen und zwei Ideologien, die in ihrer militärischen Macht annähernd gleich waren.
Die damaligen Waffen schienen im Vergleich zu den heutigen Spielzeuge. Das Überleben der Menschheit war abgesichert, trotz der zerstörerischen und örtlich tödlichen Macht derselben. Ganze Städte und sogar Nationen konnten potentiell zerstört werden. Aber niemals konnte die Menschheit insgesamt wie jetzt aufgrund der mittels der aktuellen Wissenschaft und Technik entwickelten stupiden und selbstmörderischen Macht mehrfach ausgerottet werden.
Ausgehend von diesen Realitäten sind beschämend die ständig verbreiteten Nachrichten über die Verwendung von leistungsfähigen Laser-gelenkten Raketen von größter Präzision; Jagdbombern mit doppelter Schallgeschwindigkeit; mächtigen Sprengstoffen, die gehärtete Metalle durch Uran zerbersten lassen können und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung und ihre Nachkommen auf unbestimmte Zeit andauern wird.
Kuba hat bei der Sitzung in Genf seine Position bezüglich des inneren Problems von Libyen dargelegt. Es hat ohne Zögern die Idee einer politischen Lösung des Konflikts in jenem Land verteidigt und sich kategorisch gegen jegliche ausländische militärische Intervention ausgesprochen.
In einer Welt, wo das Bündnis der Vereinigten Staaten und der entwickelten kapitalistischen Mächte von Europa sich immer mehr der Ressourcen und der Ergebnisse der Arbeit der Völker bemächtigt, würde sich jeglicher ehrliche Bürger, unabhängig davon, welche seine Haltung gegenüber der Regierung auch sei, einer ausländischen militärischen Intervention seines Vaterlandes widersetzen.
Das Absurdeste der jetzigen Situation besteht darin, dass sich vor Beginn des brutalen Krieges im Norden von Afrika in einer anderen Region der Welt, fast 10.000 Kilometer davon entfernt, nach einem durch ein Erdbeben der Stärke 9 verursachten Tsunami ein atomarer Unfall an einem der am dichtesten besiedelten Punkte des Planeten ereignet hatte, was einem so arbeitsamen Land wie Japan schon knapp 30.000 Todesopfer gekostet hat. Solch ein Unfall hätte sich vor 75 Jahren nicht ereignen können.
In Haiti, einem armen und unterentwickelten Land, hat ein Erdbeben von knapp Stärke 7 auf der Richterskala über 300.000 Tode verursacht, außerdem unzählige Verwundete und hunderttausende Verletzte.
Jedoch in Japan war das schrecklich Tragische der Unfall im Atomkraftwerk von Fukushima, dessen Auswirkungen noch zu bestimmen sind.
Ich werde im Folgenden nur einige wenige Schlagzeilen der Nachrichtenagenturen zitieren:
„ANSA.- Das Atomkraftwerk Fukushima 1 verbreitet jetzt „äußerst starke, potentiell tödliche Strahlungen“, sagte Gregory Jaczko, Leiter der der US-Atombehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC).“
„EFE.- Die atomare Bedrohung aufgrund der kritischen Situation von einem Kraftwerk in Japan infolge des Erdbebens hat die Sicherheitsüberprüfungen der Atomkraftwerke auf der ganzen Welt in die Höhe getrieben und einige Länder dazu geführt, ihre Pläne zum Erliegen zu bringen.“
„Reuters.- Das zerstörerische Erdbeben von Japan und die Vertiefung der Atomkrise könnten Verluste von bis zu 200 Milliarden Dollar für dessen Wirtschaft mit sich bringen, aber die globalen Auswirkungen sind im Moment schwer vorauszusagen.“
„EFE.- Die Verschlimmerung der Situation an einem Meiler nach dem anderen im Atomkraftwerk ließ die Befürchtungen bezüglich einer atomaren Katastrophe in Japan weiter steigen, ohne dass die verzweifelten Versuche, ein radioaktives Leck unter Kontrolle zu bringen, einen Hoffnungsschimmer gebracht hätten.“
„AFP.- Kaiser Akihito bringt seine Besorgnis aufgrund des unvorhersehbaren Charakters der Atomkrise zum Ausdruck, welche Japan nach dem Erdbeben und dem Tsunami geißelt, die Tausende Menschen getötet und 500.000 ohne Heim belassen haben. Es wird von einem neuen Erdbeben in der Region von Tokio berichtet.“
Es gibt Agenturmeldungen, die noch größere Besorgnis erregende Dinge mitteilen. Manche erwähnen die Präsenz von toxischem radioaktivem Jod im Wasser von Tokio, und zwar von der doppelten Menge, als für den Genuss der kleinsten Kinder in der japanischen Hauptstadt zulässig ist. Eine Agenturmeldung besagt, dass die Vorräte an abgefülltem Wasser in Tokio zu Ende gehen, einer Stadt, die in einer Präfektur von über 200 Kilometer Entfernung von Fukushima liegt.
Alle diese Umstände insgesamt bestimmen eine dramatische Situation für unsere Welt.
Ich kann meinen Standpunkt über den Krieg in Libyen vollkommen frei darlegen.
Ich habe nicht die selben politischen oder religiösen Anschauungen wie die Führungspersönlichkeit jenes Landes. Ich bin Marxist-Leninist und Anhänger von Marti, wie ich es schon gesagt habe.
Ich sehe Libyen als ein Land der Bewegung der Blockfreien Länder und als einen der souveränen Staaten von den knapp 200 der Organisation der Vereinten Nationen.
Nie jemals zuvor ist ein großes oder kleines Land, in diesem Fall von knapp 5 Millionen Einwohnern, Opfer eines so brutalen Angriffs durch die Luftstreitkräfte einer militärischen Organisation gewesen, die über Tausende Jagdbomber, mehr als 100 U-Boote, atomare Flugzeugträger und genügend Arsenal verfügt, um den Planeten viele Male zu zerstören. Solch eine Situation hat unsere Gattung nie jemals zuvor kennen gelernt und vor 75 Jahren, als die Nazi-Bomber Ziele in Spanien angriffen, gab es nichts Dergleichen.
Doch jetzt wird die kriminelle NATO, die ihr Ansehen verloren hat, einen „wunderschönen“ Comic über ihr „humanitäres“ Bombardement verfassen.
Wenn Gaddafi die Traditionen seines Volkes ehrt und so zu kämpfen beschließt, wie er es versprochen hat, d.h. bis zum letzten Atemzug an der Seite der Libyer, die den schlimmsten Bombardements zu begegnen haben, die jemals ein Land erlitten hat, dann wird er die NATO und ihre kriminellen Projekte im Morast ihrer Schmach versenken.
Die Völker achten jene Menschen, die ihre Pflicht zu erfüllen wissen und glauben an sie.
Vor über 50 Jahren, als die Vereinigten Staaten mehr als hundert Kubaner durch die Explosion des Handelsschiffes „La Coubre“ ermordeten, hat unser Volk die Losung „Vaterland oder Tod“ verkündet. Und es hat das erfüllt und ist immer bereit gewesen, sein Wort zu halten.
„Wer versucht, sich Kubas zu bemächtigen“ – so verkündete der ruhmreichste Kämpfer unserer Geschichte -, „der wird nur den in Blut getränkten Staub unserer Erde ernten“.
Ich bitte um Entschuldigung wegen der Offenheit, mit der ich dieses Thema behandelt habe.
Fidel Castro Ruz
28. März 2011
20:14 Uhr
Man braucht nicht Wahrsager zu sein, um das zu wissen, was ich mit äußerster Genauigkeit in drei der auf der Website CubaDebate vom 21. Februar bis zum 3. März veröffentlichten Reflexionen voraussah: „Der Plan der NATO besteht darin, Libyen zu besetzen“, „Totentanz des Zynismus“, und „ Der unvermeidbare Krieg der NATO“.
Nicht einmal die faschistischen Führer von Deutschland und Italien haben sich als Folge des 1936 ausgelösten Spanischen Bürgerkrieges so äußerst dreist und unverhüllt verhalten, ein Ereignis, das vielleicht vielen in diesen Tagen in Erinnerung gekommen ist.
Seitdem sind fast genau 75 Jahre vergangen; aber nichts ist so, dass es den Veränderungen gleichkommen kann, die während 75 Jahrhunderten, oder wenn Sie wollen, in 75 Jahrtausenden des menschlichen Lebens auf unserem Planeten stattgefunden haben.
Manchmal scheint es so, als ob wir, d.h. diejenigen, die ruhig und gelassen ihre Meinung über diese Themen verlautbaren, maßlos übertreiben würden. Ich wage zu sagen, dass wir eher naiv sind, wenn wir annehmen, dass die Hinterhältigkeit und Täuschung bzw. die kolossale Ignoranz, zu der die Menschheit mitgerissen worden ist, allen bewusst sein müsste.
Im Jahr 1936 bestand eine intensive Konfrontation zwischen zwei Systemen und zwei Ideologien, die in ihrer militärischen Macht annähernd gleich waren.
Die damaligen Waffen schienen im Vergleich zu den heutigen Spielzeuge. Das Überleben der Menschheit war abgesichert, trotz der zerstörerischen und örtlich tödlichen Macht derselben. Ganze Städte und sogar Nationen konnten potentiell zerstört werden. Aber niemals konnte die Menschheit insgesamt wie jetzt aufgrund der mittels der aktuellen Wissenschaft und Technik entwickelten stupiden und selbstmörderischen Macht mehrfach ausgerottet werden.
Ausgehend von diesen Realitäten sind beschämend die ständig verbreiteten Nachrichten über die Verwendung von leistungsfähigen Laser-gelenkten Raketen von größter Präzision; Jagdbombern mit doppelter Schallgeschwindigkeit; mächtigen Sprengstoffen, die gehärtete Metalle durch Uran zerbersten lassen können und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung und ihre Nachkommen auf unbestimmte Zeit andauern wird.
Kuba hat bei der Sitzung in Genf seine Position bezüglich des inneren Problems von Libyen dargelegt. Es hat ohne Zögern die Idee einer politischen Lösung des Konflikts in jenem Land verteidigt und sich kategorisch gegen jegliche ausländische militärische Intervention ausgesprochen.
In einer Welt, wo das Bündnis der Vereinigten Staaten und der entwickelten kapitalistischen Mächte von Europa sich immer mehr der Ressourcen und der Ergebnisse der Arbeit der Völker bemächtigt, würde sich jeglicher ehrliche Bürger, unabhängig davon, welche seine Haltung gegenüber der Regierung auch sei, einer ausländischen militärischen Intervention seines Vaterlandes widersetzen.
Das Absurdeste der jetzigen Situation besteht darin, dass sich vor Beginn des brutalen Krieges im Norden von Afrika in einer anderen Region der Welt, fast 10.000 Kilometer davon entfernt, nach einem durch ein Erdbeben der Stärke 9 verursachten Tsunami ein atomarer Unfall an einem der am dichtesten besiedelten Punkte des Planeten ereignet hatte, was einem so arbeitsamen Land wie Japan schon knapp 30.000 Todesopfer gekostet hat. Solch ein Unfall hätte sich vor 75 Jahren nicht ereignen können.
In Haiti, einem armen und unterentwickelten Land, hat ein Erdbeben von knapp Stärke 7 auf der Richterskala über 300.000 Tode verursacht, außerdem unzählige Verwundete und hunderttausende Verletzte.
Jedoch in Japan war das schrecklich Tragische der Unfall im Atomkraftwerk von Fukushima, dessen Auswirkungen noch zu bestimmen sind.
Ich werde im Folgenden nur einige wenige Schlagzeilen der Nachrichtenagenturen zitieren:
„ANSA.- Das Atomkraftwerk Fukushima 1 verbreitet jetzt „äußerst starke, potentiell tödliche Strahlungen“, sagte Gregory Jaczko, Leiter der der US-Atombehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC).“
„EFE.- Die atomare Bedrohung aufgrund der kritischen Situation von einem Kraftwerk in Japan infolge des Erdbebens hat die Sicherheitsüberprüfungen der Atomkraftwerke auf der ganzen Welt in die Höhe getrieben und einige Länder dazu geführt, ihre Pläne zum Erliegen zu bringen.“
„Reuters.- Das zerstörerische Erdbeben von Japan und die Vertiefung der Atomkrise könnten Verluste von bis zu 200 Milliarden Dollar für dessen Wirtschaft mit sich bringen, aber die globalen Auswirkungen sind im Moment schwer vorauszusagen.“
„EFE.- Die Verschlimmerung der Situation an einem Meiler nach dem anderen im Atomkraftwerk ließ die Befürchtungen bezüglich einer atomaren Katastrophe in Japan weiter steigen, ohne dass die verzweifelten Versuche, ein radioaktives Leck unter Kontrolle zu bringen, einen Hoffnungsschimmer gebracht hätten.“
„AFP.- Kaiser Akihito bringt seine Besorgnis aufgrund des unvorhersehbaren Charakters der Atomkrise zum Ausdruck, welche Japan nach dem Erdbeben und dem Tsunami geißelt, die Tausende Menschen getötet und 500.000 ohne Heim belassen haben. Es wird von einem neuen Erdbeben in der Region von Tokio berichtet.“
Es gibt Agenturmeldungen, die noch größere Besorgnis erregende Dinge mitteilen. Manche erwähnen die Präsenz von toxischem radioaktivem Jod im Wasser von Tokio, und zwar von der doppelten Menge, als für den Genuss der kleinsten Kinder in der japanischen Hauptstadt zulässig ist. Eine Agenturmeldung besagt, dass die Vorräte an abgefülltem Wasser in Tokio zu Ende gehen, einer Stadt, die in einer Präfektur von über 200 Kilometer Entfernung von Fukushima liegt.
Alle diese Umstände insgesamt bestimmen eine dramatische Situation für unsere Welt.
Ich kann meinen Standpunkt über den Krieg in Libyen vollkommen frei darlegen.
Ich habe nicht die selben politischen oder religiösen Anschauungen wie die Führungspersönlichkeit jenes Landes. Ich bin Marxist-Leninist und Anhänger von Marti, wie ich es schon gesagt habe.
Ich sehe Libyen als ein Land der Bewegung der Blockfreien Länder und als einen der souveränen Staaten von den knapp 200 der Organisation der Vereinten Nationen.
Nie jemals zuvor ist ein großes oder kleines Land, in diesem Fall von knapp 5 Millionen Einwohnern, Opfer eines so brutalen Angriffs durch die Luftstreitkräfte einer militärischen Organisation gewesen, die über Tausende Jagdbomber, mehr als 100 U-Boote, atomare Flugzeugträger und genügend Arsenal verfügt, um den Planeten viele Male zu zerstören. Solch eine Situation hat unsere Gattung nie jemals zuvor kennen gelernt und vor 75 Jahren, als die Nazi-Bomber Ziele in Spanien angriffen, gab es nichts Dergleichen.
Doch jetzt wird die kriminelle NATO, die ihr Ansehen verloren hat, einen „wunderschönen“ Comic über ihr „humanitäres“ Bombardement verfassen.
Wenn Gaddafi die Traditionen seines Volkes ehrt und so zu kämpfen beschließt, wie er es versprochen hat, d.h. bis zum letzten Atemzug an der Seite der Libyer, die den schlimmsten Bombardements zu begegnen haben, die jemals ein Land erlitten hat, dann wird er die NATO und ihre kriminellen Projekte im Morast ihrer Schmach versenken.
Die Völker achten jene Menschen, die ihre Pflicht zu erfüllen wissen und glauben an sie.
Vor über 50 Jahren, als die Vereinigten Staaten mehr als hundert Kubaner durch die Explosion des Handelsschiffes „La Coubre“ ermordeten, hat unser Volk die Losung „Vaterland oder Tod“ verkündet. Und es hat das erfüllt und ist immer bereit gewesen, sein Wort zu halten.
„Wer versucht, sich Kubas zu bemächtigen“ – so verkündete der ruhmreichste Kämpfer unserer Geschichte -, „der wird nur den in Blut getränkten Staub unserer Erde ernten“.
Ich bitte um Entschuldigung wegen der Offenheit, mit der ich dieses Thema behandelt habe.
Fidel Castro Ruz
28. März 2011
20:14 Uhr
Freitag, 25. März 2011
Zwischen Emigration und Verbrechen
Reflexionen des Genossen Fidel: Zwischen Emigration und Verbrechen
Die Lateinamerikaner sind weder geborene Kriminelle noch haben sie die Drogen erfunden.
Die Azteken und Mayas und andere präkolumbische Menschengruppen von Mexiko und Mittelamerika waren zum Beispiel ausgezeichnete Ackerbauern und ihnen war der Koka-Anbau nicht einmal bekannt.
Die Quechuas und Aimaras waren in der Lage, nahrhafte Lebensmittel auf perfekten Terrassen anzubauen, welche sich den Kurven der Berge anpassten. Auf Hochebenen von oft mehr als drei- oder viertausend Meter Höhe bauten sie den Gänsefuß, ein proteinreiches Getreide, und die Kartoffel an.
Ihnen war ebenfalls der Kokastrauch bekannt, den sie anbauten, und deren Blätter sie seit Urzeiten kauten, um die strengen Bedingungen aufgrund der Höhe zu mildern. Es handelte sich um einen tausendjährigen Brauch, den die Völker mit solchen Erzeugnissen wie dem Kaffee, dem Tabak, dem Likör und anderen pflegen.
Der Kokastrauch stammt von den schroffen Abhängen der Anden im Amazonasgebiet. Ihre Bewohner kannten ihn lange vor Entstehung des Inka-Reichs, dessen Territorium sich während seiner größten Blütezeit vom jetzigen Gebiet des kolumbianischen Südens, über ganz Ecuador, Peru, Bolivien, den Osten von Chile und den Nordwesten von Argentinien erstreckte und circa zwei Millionen Quadratkilometer betrug.
Der Konsum des Kokablattes wurde zum Privileg der Inkaherrscher und des Adels bei den religiösen Zeremonien.
Als das Reich nach der spanischen Invasion zu existieren aufhörte, stimulierten die neuen Herrscher den traditionellen Brauch, das Blatt zu kauen, um die Arbeitszeiten der indigenen Arbeitskräfte zu verlängern, ein Recht, das beibehalten wurde, bis das Einheits-Übereinkommen über Betäubungsmittel der Vereinten Nationen die Verwendung des Kokablattes verboten hat, ausgenommen für medizinische bzw. wissenschaftliche Zwecke.
Fast alle Länder haben sie unterzeichnet. Jegliches Thema in Bezug auf die Gesundheit wurde kaum diskutiert. Der Kokainhandel hatte damals noch nicht diesen riesigen Umfang erreicht. In den seitdem vergangenen Jahren sind schwerwiegende Probleme aufgetaucht, die einer tiefgehenden Analyse bedürfen.
Bezüglich des dornigen Themas der Beziehung zwischen den Drogen und dem organisierten Verbrechen hat die UNO selbst feinfühlig behauptet, dass „Lateinamerika bei der Bekämpfung des Verbrechens uneffizient ist.“
Die von verschiedenen Einrichtungen veröffentlichte Information variiert, da es sich um eine sehr sensible Angelegenheit handelt. Die Angaben sind manchmal so komplex und verschiedenartig, dass sie zu Verwirrung führen können. Aber es können absolut keine Zweifel darüber gehegt werden, dass das Problem sich beschleunigt verschlimmert.
Vor knapp eineinhalb Monaten, am 11. Februar 2011, bot ein in Mexiko City vom Bürgerrat für Öffentliche Sicherheit und Gerechtigkeit jenes Landes veröffentlichter Bericht, der auf der Anzahl von Mord- und Totschlagfällen im Jahr 2010 beruht, interessante Angaben über die 50 Städte der Welt mit der größten Gewalttätigkeit. In ihm wird behauptet, dass 25% davon sich in Mexiko befinden. Zum dritten Mal nacheinander nimmt die Stadt Juárez, an der Grenze zu den Vereinigten Staaten, hierbei den ersten Platz ein.
Darauf folgend legt er dar, dass „…in jenem Jahr die Rate der vorsätzlichen Morde von Juárez um 35% höher lag als die von Kandahar in Afghanistan – die Nummer zwei auf der Rangliste – und 941% höher als die von Bagdad …“, das heißt, knapp zehnmal größer als die der Hauptstadt von Irak, der Stadt, die Platz 50 auf der Liste einnimmt.
Fast sofort fügt der Bericht hinzu, dass die Stadt San Pedro Sula, in Honduras, mit 125 Morden pro 100.000 Einwohnern den dritten Platz einnimmt; nur übertroffen von der mexikanischen Stadt Juárez mit 229; und von Kandahar, Afghanistan, mit 169.
Tegucigalpa, Honduras, nimmt mit 109 Morden je 100.000 Einwohner den sechsten Platz ein.
Auf diese Weise kann wahrgenommen werden, dass Honduras, das Land mit dem US-Luftstützpunkt von Palmerola, wo ein Putsch stattgefunden hat und dies schon zu Obamas Regierungszeit, zwei Städte hat, die zu den sechs mit den meisten Morden der Welt gehören. Guatemala (Stadt) erreicht 106.
Gemäß genanntem Bericht gehört ebenfalls die kolumbianische Stadt Medellin mit 87,42 zu den gewalttätigsten von Amerika und der Welt.
Die Rede des US-Präsidenten Barack Obama in El Salvador und seine anschließende Pressekonferenz brachten mich dazu, mich verpflichtet zu sehen, diese Linien zum Thema zu verfassen.
In der Reflexion vom 21. März habe ich seine fehlende Ethik kritisiert, da er in Chile nicht einmal den Namen von Salvador Allende genannt hat, einem Symbol der Würde und des Muts für die Welt, der infolge des Putsches starb, der von einem US-Präsidenten ausgelöst wurde.
Da mir bekannt war, dass er am darauf folgenden Tage El Salvador besuchen würde, ein mittelamerikanisches Land, das Symbol der Kämpfe der Völker unseres Amerikas ist, und das in unserer Hemisphäre am meisten infolge der Politik der Vereinigten Staaten gelitten hat, sagte ich Folgendes: „Dort wird er recht erfinderisch sein müssen, denn in dieser mittelamerikanischen Brudernation haben jene Waffen und Ausbilder, die das Land von seinem Land bekommen hat, viel Blut vergossen.“
Ich habe ihm eine gute Reise gewünscht und „etwas mehr Besonnenheit“. Ich muss zugeben, dass er bei seiner langen Rundreise auf der letzten Strecke etwas vorsichtiger war.
Monsignore Oscar Arnulfo Romero war ein von allen Lateinamerikanern bewunderter Mensch, sowohl von Gläubigen als von Nicht-Gläubigen, wie auch die Jesuitenpriester, die feige von jenen Schergen ermordet wurden, die von den Vereinigten Staaten ausgebildet, unterstützt und bis an die Zähne bewaffnet worden waren. In El Salvador hat der FMLN, eine kämpferisch links orientierte Organisation, einen der heroischsten Kämpfe unseres Kontinents ausgefochten.
Das salvadorianische Volk hat jener Partei den Sieg gegeben, die aus dem Schoße jener ruhmreichen Kämpfer hervorgegangen ist, von denen noch nicht der Zeitpunkt gekommen ist, deren Geschichte tiefgründig festzuhalten.
Dringlich notwendig ist aber, das dramatische Dilemma zu konfrontieren, das El Salvador lebt, so wie es Mexiko lebt, und der Rest von Mittelamerika und Südamerika.
Obama selbst brachte zum Ausdruck, dass circa 2 Millionen Salvadorianer in den Vereinigten Staaten leben, was 30% der Bevölkerung jenes Landes entspricht. Die brutale, gegen die Patrioten ausgelöste Repression und die systematische, von den Vereinigten Staaten aufgezwungene Ausplünderung von El Salvador haben Hunderttausende von Salvadorianern zum Emigrieren in jenes Land gezwungen.
Das Neue besteht darin, dass sich ausgehend von der verzweifelten Situation der Mittelamerikaner die fabulöse Macht der Terror-Banden, die hoch entwickelten Waffen und die vom US-Markt hervorgebrachte Nachfrage nach Drogen vereinen.
Der Präsident von El Salvador sagte in der kurzen, der des Gastes vorausgegangenen Rede wörtlich Folgendes: „Ich habe Ihnen gegenüber darauf beharrt, dass das Thema des organisierten Verbrechens, der Drogenhandel-Tätigkeiten, der zivilen Unsicherheit kein Thema ist, das allein El Salvador, Guatemala, Honduras oder Nicaragua beschäftigt, und nicht einmal nur Mexiko bzw. Kolumbien; sondern dass dies ein Thema ist, das uns als Region zu schaffen macht, und wir in diesem Sinne dabei sind, über die Initiative CARFI eine regionale Strategie aufzubauen.“
„…ich habe Ihnen gegenüber darauf beharrt, dass dies ein Thema ist, dass nicht nur aus der Perspektive der Verfolgung des Delikts, der Stärkung unserer Polizei und Armeen zu sehen ist, sondern ebenfalls darin, Nachdruck auf eine vorbeugende Politik gegen das Verbrechen zu legen, und die beste Waffe zur Bekämpfung des Verbrechens in der Region besteht darin, in der Sozialpolitik zu investieren.“
Bei seiner Antwort sagte der US-amerikanische Präsident Folgendes: „Präsident Funes hat sich verpflichtet, mehr wirtschaftliche Möglichkeiten hier in El Salvador zu schaffen, damit die Leute sich nicht gezwungen sehen, sich gen Norden zu wenden, um den Unterhalt ihre Familien zu suchen.“
„Ich weiß, dass das besonders für jene circa 2 Millionen Salvadorianer wichtig ist, die zurzeit in den Vereinigten Staaten leben und arbeiten.“
„…Ich habe den Präsidenten über die neuen, von mir verkündeten Maßnahmen zum Verbraucherschutz informiert, die den Menschen mehr Information geben und ihnen garantieren, dass ihre Geldsendungen wirklich bei ihren Angehörigen zu Hause ankommen.
Heute beginnen wir ebenfalls neue Anstrengungen, um die Drogenhändler und Banden zu bekämpfen, die so viel Gewalt in allen Ländern verursacht haben, besonders hier in Mittelamerika.“
„…werden wir $200 Millionen dafür aufwenden, die Bemühungen hier in der Region zu unterstützen, was einschließt, […] jenen sozialen und wirtschaftlichen Kräften die Stirn zu bieten, welche die Jugendlichen zur Kriminalität veranlassen. Wir werden dabei helfen, die Gerichte zu stärken, die Gruppen der Zivilgesellschaft und die Einrichtungen, welche den Rechtsstaat verteidigen.“
Ich benötige weiter kein einziges Wort mehr, um das Wesen einer schmerzhaft traurigen Situation auszudrücken.
Die Realität ist die, dass viele junge Mittelamerikaner vom Imperialismus dazu geführt worden sind, eine unerbittliche und in zunehmendem Maße unüberwindbare Grenze zu überqueren, bzw. Dienste in den Millionen-schweren Banden der Drogenhändler zu leisten.
Und ich frage mich: Wäre nicht solch ein Adjustment-Act-Gesetz, wie es vor knapp einem halben Jahrhundert zur Bestrafung von Kuba erfunden wurde, aber angewandt auf alle Lateinamerikaner gerechter? Wird die Anzahl derjenigen weiter bis ins Unendliche anwachsen, die bei dem Versuch umkommen, die Grenze zu den Vereinigten Staaten zu überqueren, und die der Zehntausenden die jedes Jahr in jenen Völkern sterben, denen Sie eine „Gleichberechtigte Partnerschaft“ anbieten?
Fidel Castro Ruz
25. März 2011
20:46 Uhr
Die Lateinamerikaner sind weder geborene Kriminelle noch haben sie die Drogen erfunden.
Die Azteken und Mayas und andere präkolumbische Menschengruppen von Mexiko und Mittelamerika waren zum Beispiel ausgezeichnete Ackerbauern und ihnen war der Koka-Anbau nicht einmal bekannt.
Die Quechuas und Aimaras waren in der Lage, nahrhafte Lebensmittel auf perfekten Terrassen anzubauen, welche sich den Kurven der Berge anpassten. Auf Hochebenen von oft mehr als drei- oder viertausend Meter Höhe bauten sie den Gänsefuß, ein proteinreiches Getreide, und die Kartoffel an.
Ihnen war ebenfalls der Kokastrauch bekannt, den sie anbauten, und deren Blätter sie seit Urzeiten kauten, um die strengen Bedingungen aufgrund der Höhe zu mildern. Es handelte sich um einen tausendjährigen Brauch, den die Völker mit solchen Erzeugnissen wie dem Kaffee, dem Tabak, dem Likör und anderen pflegen.
Der Kokastrauch stammt von den schroffen Abhängen der Anden im Amazonasgebiet. Ihre Bewohner kannten ihn lange vor Entstehung des Inka-Reichs, dessen Territorium sich während seiner größten Blütezeit vom jetzigen Gebiet des kolumbianischen Südens, über ganz Ecuador, Peru, Bolivien, den Osten von Chile und den Nordwesten von Argentinien erstreckte und circa zwei Millionen Quadratkilometer betrug.
Der Konsum des Kokablattes wurde zum Privileg der Inkaherrscher und des Adels bei den religiösen Zeremonien.
Als das Reich nach der spanischen Invasion zu existieren aufhörte, stimulierten die neuen Herrscher den traditionellen Brauch, das Blatt zu kauen, um die Arbeitszeiten der indigenen Arbeitskräfte zu verlängern, ein Recht, das beibehalten wurde, bis das Einheits-Übereinkommen über Betäubungsmittel der Vereinten Nationen die Verwendung des Kokablattes verboten hat, ausgenommen für medizinische bzw. wissenschaftliche Zwecke.
Fast alle Länder haben sie unterzeichnet. Jegliches Thema in Bezug auf die Gesundheit wurde kaum diskutiert. Der Kokainhandel hatte damals noch nicht diesen riesigen Umfang erreicht. In den seitdem vergangenen Jahren sind schwerwiegende Probleme aufgetaucht, die einer tiefgehenden Analyse bedürfen.
Bezüglich des dornigen Themas der Beziehung zwischen den Drogen und dem organisierten Verbrechen hat die UNO selbst feinfühlig behauptet, dass „Lateinamerika bei der Bekämpfung des Verbrechens uneffizient ist.“
Die von verschiedenen Einrichtungen veröffentlichte Information variiert, da es sich um eine sehr sensible Angelegenheit handelt. Die Angaben sind manchmal so komplex und verschiedenartig, dass sie zu Verwirrung führen können. Aber es können absolut keine Zweifel darüber gehegt werden, dass das Problem sich beschleunigt verschlimmert.
Vor knapp eineinhalb Monaten, am 11. Februar 2011, bot ein in Mexiko City vom Bürgerrat für Öffentliche Sicherheit und Gerechtigkeit jenes Landes veröffentlichter Bericht, der auf der Anzahl von Mord- und Totschlagfällen im Jahr 2010 beruht, interessante Angaben über die 50 Städte der Welt mit der größten Gewalttätigkeit. In ihm wird behauptet, dass 25% davon sich in Mexiko befinden. Zum dritten Mal nacheinander nimmt die Stadt Juárez, an der Grenze zu den Vereinigten Staaten, hierbei den ersten Platz ein.
Darauf folgend legt er dar, dass „…in jenem Jahr die Rate der vorsätzlichen Morde von Juárez um 35% höher lag als die von Kandahar in Afghanistan – die Nummer zwei auf der Rangliste – und 941% höher als die von Bagdad …“, das heißt, knapp zehnmal größer als die der Hauptstadt von Irak, der Stadt, die Platz 50 auf der Liste einnimmt.
Fast sofort fügt der Bericht hinzu, dass die Stadt San Pedro Sula, in Honduras, mit 125 Morden pro 100.000 Einwohnern den dritten Platz einnimmt; nur übertroffen von der mexikanischen Stadt Juárez mit 229; und von Kandahar, Afghanistan, mit 169.
Tegucigalpa, Honduras, nimmt mit 109 Morden je 100.000 Einwohner den sechsten Platz ein.
Auf diese Weise kann wahrgenommen werden, dass Honduras, das Land mit dem US-Luftstützpunkt von Palmerola, wo ein Putsch stattgefunden hat und dies schon zu Obamas Regierungszeit, zwei Städte hat, die zu den sechs mit den meisten Morden der Welt gehören. Guatemala (Stadt) erreicht 106.
Gemäß genanntem Bericht gehört ebenfalls die kolumbianische Stadt Medellin mit 87,42 zu den gewalttätigsten von Amerika und der Welt.
Die Rede des US-Präsidenten Barack Obama in El Salvador und seine anschließende Pressekonferenz brachten mich dazu, mich verpflichtet zu sehen, diese Linien zum Thema zu verfassen.
In der Reflexion vom 21. März habe ich seine fehlende Ethik kritisiert, da er in Chile nicht einmal den Namen von Salvador Allende genannt hat, einem Symbol der Würde und des Muts für die Welt, der infolge des Putsches starb, der von einem US-Präsidenten ausgelöst wurde.
Da mir bekannt war, dass er am darauf folgenden Tage El Salvador besuchen würde, ein mittelamerikanisches Land, das Symbol der Kämpfe der Völker unseres Amerikas ist, und das in unserer Hemisphäre am meisten infolge der Politik der Vereinigten Staaten gelitten hat, sagte ich Folgendes: „Dort wird er recht erfinderisch sein müssen, denn in dieser mittelamerikanischen Brudernation haben jene Waffen und Ausbilder, die das Land von seinem Land bekommen hat, viel Blut vergossen.“
Ich habe ihm eine gute Reise gewünscht und „etwas mehr Besonnenheit“. Ich muss zugeben, dass er bei seiner langen Rundreise auf der letzten Strecke etwas vorsichtiger war.
Monsignore Oscar Arnulfo Romero war ein von allen Lateinamerikanern bewunderter Mensch, sowohl von Gläubigen als von Nicht-Gläubigen, wie auch die Jesuitenpriester, die feige von jenen Schergen ermordet wurden, die von den Vereinigten Staaten ausgebildet, unterstützt und bis an die Zähne bewaffnet worden waren. In El Salvador hat der FMLN, eine kämpferisch links orientierte Organisation, einen der heroischsten Kämpfe unseres Kontinents ausgefochten.
Das salvadorianische Volk hat jener Partei den Sieg gegeben, die aus dem Schoße jener ruhmreichen Kämpfer hervorgegangen ist, von denen noch nicht der Zeitpunkt gekommen ist, deren Geschichte tiefgründig festzuhalten.
Dringlich notwendig ist aber, das dramatische Dilemma zu konfrontieren, das El Salvador lebt, so wie es Mexiko lebt, und der Rest von Mittelamerika und Südamerika.
Obama selbst brachte zum Ausdruck, dass circa 2 Millionen Salvadorianer in den Vereinigten Staaten leben, was 30% der Bevölkerung jenes Landes entspricht. Die brutale, gegen die Patrioten ausgelöste Repression und die systematische, von den Vereinigten Staaten aufgezwungene Ausplünderung von El Salvador haben Hunderttausende von Salvadorianern zum Emigrieren in jenes Land gezwungen.
Das Neue besteht darin, dass sich ausgehend von der verzweifelten Situation der Mittelamerikaner die fabulöse Macht der Terror-Banden, die hoch entwickelten Waffen und die vom US-Markt hervorgebrachte Nachfrage nach Drogen vereinen.
Der Präsident von El Salvador sagte in der kurzen, der des Gastes vorausgegangenen Rede wörtlich Folgendes: „Ich habe Ihnen gegenüber darauf beharrt, dass das Thema des organisierten Verbrechens, der Drogenhandel-Tätigkeiten, der zivilen Unsicherheit kein Thema ist, das allein El Salvador, Guatemala, Honduras oder Nicaragua beschäftigt, und nicht einmal nur Mexiko bzw. Kolumbien; sondern dass dies ein Thema ist, das uns als Region zu schaffen macht, und wir in diesem Sinne dabei sind, über die Initiative CARFI eine regionale Strategie aufzubauen.“
„…ich habe Ihnen gegenüber darauf beharrt, dass dies ein Thema ist, dass nicht nur aus der Perspektive der Verfolgung des Delikts, der Stärkung unserer Polizei und Armeen zu sehen ist, sondern ebenfalls darin, Nachdruck auf eine vorbeugende Politik gegen das Verbrechen zu legen, und die beste Waffe zur Bekämpfung des Verbrechens in der Region besteht darin, in der Sozialpolitik zu investieren.“
Bei seiner Antwort sagte der US-amerikanische Präsident Folgendes: „Präsident Funes hat sich verpflichtet, mehr wirtschaftliche Möglichkeiten hier in El Salvador zu schaffen, damit die Leute sich nicht gezwungen sehen, sich gen Norden zu wenden, um den Unterhalt ihre Familien zu suchen.“
„Ich weiß, dass das besonders für jene circa 2 Millionen Salvadorianer wichtig ist, die zurzeit in den Vereinigten Staaten leben und arbeiten.“
„…Ich habe den Präsidenten über die neuen, von mir verkündeten Maßnahmen zum Verbraucherschutz informiert, die den Menschen mehr Information geben und ihnen garantieren, dass ihre Geldsendungen wirklich bei ihren Angehörigen zu Hause ankommen.
Heute beginnen wir ebenfalls neue Anstrengungen, um die Drogenhändler und Banden zu bekämpfen, die so viel Gewalt in allen Ländern verursacht haben, besonders hier in Mittelamerika.“
„…werden wir $200 Millionen dafür aufwenden, die Bemühungen hier in der Region zu unterstützen, was einschließt, […] jenen sozialen und wirtschaftlichen Kräften die Stirn zu bieten, welche die Jugendlichen zur Kriminalität veranlassen. Wir werden dabei helfen, die Gerichte zu stärken, die Gruppen der Zivilgesellschaft und die Einrichtungen, welche den Rechtsstaat verteidigen.“
Ich benötige weiter kein einziges Wort mehr, um das Wesen einer schmerzhaft traurigen Situation auszudrücken.
Die Realität ist die, dass viele junge Mittelamerikaner vom Imperialismus dazu geführt worden sind, eine unerbittliche und in zunehmendem Maße unüberwindbare Grenze zu überqueren, bzw. Dienste in den Millionen-schweren Banden der Drogenhändler zu leisten.
Und ich frage mich: Wäre nicht solch ein Adjustment-Act-Gesetz, wie es vor knapp einem halben Jahrhundert zur Bestrafung von Kuba erfunden wurde, aber angewandt auf alle Lateinamerikaner gerechter? Wird die Anzahl derjenigen weiter bis ins Unendliche anwachsen, die bei dem Versuch umkommen, die Grenze zu den Vereinigten Staaten zu überqueren, und die der Zehntausenden die jedes Jahr in jenen Völkern sterben, denen Sie eine „Gleichberechtigte Partnerschaft“ anbieten?
Fidel Castro Ruz
25. März 2011
20:46 Uhr
Dienstag, 22. März 2011
Was in Wirklichkeit Mit Der „Gleichberechtigten Partnerschaft“ Beabsichtigt Wird
Reflexionen des Genossen Fidel: Was in Wirklichkeit Mit Der „Gleichberechtigten Partnerschaft“ Beabsichtigt Wird
Der gestrige Tag war lang. Von Mittag an habe ich das Auf und Ab von Obama in Chile verfolgt, genauso wie ich es am Vortag mit seinen Abenteuern in der Metropole von Rio de Janeiro getan hatte. Jene Stadt hatte in einer glänzenden Herausforderung Chicago in seinem Streben, Austragungsort der Olympiade von 2016 zu werden, besiegt, als der neue Präsident der Vereinigten Staaten und Friedensnobelpreisträger ein Nachahmer von Martin Luther King schien.
Niemandem war bekannt, wann er in Santiago de Chile ankommen würde und was ein Präsident der Vereinigten Staaten dort tun würde, wo einer seiner Vorgänger das schmerzhafte Verbrechen begangen hatte, den Sturz und den Tod seines heroischen Präsidenten, schreckliche Folterungen und die Ermordung von Tausenden von Chilenen auszulösen.
Ich versuchte meinerseits, gleichzeitig jene Nachrichten zu verfolgen, die über die Tragödie von Japan und den brutalen, gegen Libyen ausgelösten Krieg eintrafen, während der illustre Besucher in jener Region der Welt, wo der Reichtum am schlechtesten verteilt ist, die “gleichberechtigte Partnerschaft“ verkündete.
Bei so vielen Dingen auf einmal habe ich nicht so ganz aufgepasst und deshalb nichts von dem opulenten Bankett mit hunderten von Personen gesehen, bei dem Delikatessen serviert wurden, mit denen die Natur die Meere versehen hat. Wenn dasselbe in einem Restaurant von Tokio, wo bis zu 300.000 Dollar für einen frischen Gemeinen Tunfisch gezahlt wird, stattgefunden hätte, dann hätte man bis zu 10 Millionen Dollar zusammenbekommen.
Das war zuviel Arbeit für einen jungen Menschen meines Alters. Ich habe eine kurze Reflexion geschrieben und danach lange geschlafen.
Heute Morgen fühlte ich mich frisch. Mein Freund würde nicht vor Mittag in El Salvador ankommen. Ich bat um die Agenturmeldungen, Internet-Artikel und andere, kürzlich eingetroffene Materialien.
So sah ich zuerst, dass die Agenturmeldungen durch meine Schuld dem viel Bedeutung beigemessen hatten, was ich in Bezug auf das Amt des Ersten Parteisekretärs gesagt hatte, und ich werde das so kurz als möglich erläutern. Dadurch, dass ich mich auf die “gleichberechtigte Partnerschaft” von Barack Obama konzentriert hatte, eine historisch so relevante Angelegenheit – und ich meine das ernst -, hatte ich nicht einmal daran gedacht, dass im kommenden Monat der Parteitag stattfinden wird.
Meine Haltung zum Thema war grundlegend logisch. Als ich den Ernst meines Gesundheitszustandes begriff, habe ich das getan, was meiner Meinung nach damals, als ich den schmerzhaften Unfall in Santa Clara erlitten hatte, nicht notwendig gewesen war. Die Behandlung nach dem Sturz war hart, aber mein Leben schwebte nicht in Gefahr.
Im Gegensatz dazu war jedoch zu jenem Zeitpunkt, als ich jenen Appell vom 31. Juli schrieb, für mich offensichtlich, dass der Gesundheitszustand äußerst kritisch war.
So legte ich sofort alle meine öffentlichen Ämter nieder und fügte dem einige Anweisungen hinzu, um der Bevölkerung Sicherheit und Ruhe zu geben.
Die Niederlegung jedes einzelnen meiner Ämter für sich war nicht notwendig.
Die für mich wichtigste Funktion war die des Ersten Parteisekretärs. Wegen der Ideologie und aus Prinzip entspricht jenem politischen Posten in einer revolutionären Etappe die größte Autorität. Das andere von mir ausgeübte Amt war das des Vorsitzenden des Staatsrats und der Regierung, gewählt von der Nationalversammlung. Für beide Ämter gab es einen Stellvertreter, und das nicht aufgrund der Familienbande, die ich niemals als Quelle für Rechte angesehen habe, sondern beruhend auf der Erfahrung und den Verdiensten.
Den Rang Comandante en Jefe hatte mir der Kampf selbst verliehen, eher eine Sache des Zufalls als von persönlichen Verdiensten. Die Revolution selbst hat in einer späteren Etappe korrekterweise dem Präsidenten – eine Funktion, die meines Erachtens mit der des Ersten Parteisekretärs verbunden sein sollte -, die Leitung aller militärischen Einrichtungen übertragen. So muss meiner Meinung nach solch ein Land wie Kuba sein, dass immer ein so bedeutendes Hindernis wie das von den Vereinigten Staaten geschaffene Imperium konfrontieren musste.
Seit dem vorangegangenen Parteitag sind knapp 14 Jahre vergangen. Diese fielen mit der Auflösung der UdSSR und des Sozialistischen Lagers zusammen, mit der Sonderperiode und meiner eigenen Krankheit.
Als ich nach und nach teilweise meine Gesundheit wiedererlangte, ist mir absolut nicht die Idee gekommen bzw. habe ich absolut nicht die Notwendigkeit gesehen, der Förmlichkeit halber ausdrücklich von irgendeinem Amt zurückzutreten. In jenem Zeitraum akzeptierte ich die Ehre, als Abgeordneter zur Nationalversammlung gewählt zu sein, da das persönliche Erscheinen dort nicht erforderlich war, und so konnte ich mit dieser Ideen austauschen.
Da ich mehr Zeit als je zum Beobachten und mich zu informieren habe, und um bestimmte Standpunkte darzulegen, werde ich bescheiden meine Pflicht im Kampf um jene Ideen erfüllen, die ich während meines bescheidenen Lebens verteidigt habe.
Die Leser möchten mir bitte die für diese Erläuterung aufgewandte Zeit verzeihen, die genannten Umstände haben mich dazu gezwungen.
Die wichtigste Angelegenheit, das habe ich nicht vergessen, ist das ungewöhnliche Bündnis zwischen Millionären und Hungernden, welches der illustre Präsident der Vereinigten Staaten vorschlägt.
Die gut Informierten – jene, denen z. B. die Geschichte der Hemisphäre bekannt ist, ihre Kämpfe, oder sogar nur allein der Kampf des Volkes von Kuba zur Verteidigung der Revolution gegenüber dem Imperium, das, wie Obama selbst anerkennt, länger gedauert hat als “seine eigene Existenz” -, werden sicherlich über seinen Vorschlag erstaunt sein.
Es ist bekannt, dass der jetzige Präsident die Worte sehr gut miteinander zu verknüpfen versteht, Umstände, die ihm neben der Wirtschaftskrise, der zunehmenden Arbeitslosigkeit, dem Verlust von Wohnungen und dem Tod von US-Soldaten in den stupiden Kriegen von Bush geholfen haben, den Sieg zu erreichen.
Nachdem ich ihn so gut beobachtet habe, würde ich mich nicht wundern, wenn er der Autor des lächerlichen Titels wäre, auf den das Gemetzel in Libyen getauft wurde: „Odyssee des Tagesanbruchs“, das den Staub der Überreste von Homer und jener anderen erzittern ließ, welche dazu beigetragen haben, die Legende der berühmten griechischen Gedichte zu schmieden. Obwohl ich zugebe, dass der Titel vielleicht eine Schöpfung der militärischen Führung ist, denen die tausenden Atomwaffen unterstehen, mit denen auf einen einfachen Befehl des Nobelpreisträgers hin unserer Gattung das Ende bereitet werden kann.
Von seiner Rede an die Weißen, Schwarzen, Indios, Mestizen und Nicht-Mestizen, Gläubigen und Nicht-Gläubigen von den Amerikas, die er im Kulturzentrum des Palastes La Moneda gehalten hat, haben die US-Botschaften überall wortgetreue Kopien verteilt, und er wurde übersetzt und über Chile TV und CNN verbreitet, und ich kann mir vorstellen, über andere Sender in anderen Sprachen.
Sie war in jenem Stil gehalten wie die im ersten Jahr seiner Regierungszeit in Kairo, der Hauptstadt seines Freundes und Verbündeten Hosni Mubarak, über dessen dem Volk entwendete Dollar in zweistelliger Millionenhöhe anzunehmen ist, dass dies einem Präsidenten der Vereinigten Staaten bekannt war.
“…Chile hat gezeigt, dass es keinen Grund für uns gibt, in Rassen […] bzw. ethnische Konflikte getrennt zu sein”, versicherte er; auf diese Art und Weise wurde das amerikanische Problem verschwinden lassen.
Er besteht fast sofort wie besessen auf „…diesem wunderbaren Ort, wo wir uns befinden, wenige Schritte von dem entfernt, wo Chile vor wenigen Jahrzehnten seine Demokratie verloren hat…“ Alles, nur nicht den Putsch nennen, den Mord an dem grundanständigen General Schneider, oder den ruhmreichen Namen von Salvador Allende, so, als ob die Vereinigten Staaten absolut nichts damit zu tun hätten.
Der große Dichter Pablo Neruda, dessen Tod durch den verräterischen Putsch beschleunigt worden ist, wurde mehr als einmal genannt, in diesem Fall, um auf sehr schöne poetische Art und Weise zu behaupten: unsere vorrangigen “Sterne” sind der “Kampf” und die “Hoffnung”. Weiß Obama nicht, dass Pablo Neruda Kommunist war, Freund der Kubanischen Revolution, ein großer Bewunderer von Simón Bolivar, welcher alle hundert Jahre neu geboren wird, und dass er den Heroischen Guerillakämpfer Ernesto Guevara inspirierte?
Fast seit Beginn von Barack Obamas Botschaft war ich erstaunt über seine tiefgründigen Geschichtskenntnisse. Irgendein verantwortungsloser Berater hat vergessen, ihm zu erklären, dass Neruda Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles war. Nach anderen Absätzen ohne viel Bedeutung gibt er Folgendes zu: „Ich weiß, dass ich nicht der erste US-Präsident bin, der einen neuen Geist der Zusammenarbeit mit unseren lateinamerikanischen Nachbarn verspricht. Ich weiß, dass die Vereinigten Staaten diese Region manchmal ausgeschlossen haben.“
„…Lateinamerika ist weder der alte Stereotyp einer Region in ständigem Konflikt noch der in unendlichen Zyklen der Armut gefangen gehaltene.“
„In Kolumbien haben große Opfer seitens der Bürger und der Sicherheitskräfte solch ein Sicherheitsniveau wiederhergestellt, das dort seit Jahrzehnten nicht zu sehen war.“ Dort hat es nie auch nur Drogenhandel, paramilitärische Einheiten bzw. geheime Friedhöfe gegeben.
In seiner Rede sind weder die Arbeiterklasse noch die landlosen Bauern existent, auch nicht die Analphabeten, die Säuglings- und Müttersterblichkeit, diejenigen, die das Augenlicht verlieren oder Opfer solcher Parasiten wie dem Chagas-Erreger sind, oder von auf solchen Bakterien wie dem Cholera-Erreger beruhenden Krankheiten.
„Von Guadalajara bis Santiago und São Paulo gibt es eine MITTELSCHICHT, die mehr von sich selbst und von ihrer Regierung fordert”, sagte er.
“Als ein Putsch in Honduras die demokratische Entwicklung bedrohte, haben die Länder der Hemisphäre sich einmütig auf die Interamerikanische Demokratie-Charta berufen, was dazu beigetragen hat, die Grundlagen für die Rückkehr zum Rechtsstaat zu legen.”
Der echte Grund für die wunderbare Rede von Obama kommt unbestreitbar auf der Hälfte seiner Botschaft und mit seinen folgenden eigenen Worten zum Ausdruck: „Allein Lateinamerika wird erneut bedeutsamer für die Vereinigten Staaten, besonders für unsere Wirtschaft, werden. […] Wir kaufen mehr seiner Erzeugnisse und Dienstleistungen als jedes andere Land, und wir investieren mehr in dieser Region als jedes andere Land. […] wir exportieren nach Lateinamerika dreimal mehr als nach China. Unsere Exporte in diese Region… nehmen schneller zu, als die in alle anderen Regionen der Welt…” So kann möglicherweise daraus abgeleitet werden, dass “die Vereinigten Staaten so viel besser florieren werden, je besser Lateinamerika florieren wird.”
Weiter widmet er den realen Tatsachen folgende geistlose Worte:
„Aber seien wir offen und geben wir auch zu […] dass der Fortschritt des amerikanischen Kontinents nicht ausreichend schnell vonstatten geht. Zumindest nicht für die Millionen, die unter der Ungerechtigkeit und der äußersten Armut leiden. Oder für die Kinder in den Elendsvierteln und Slums, die nur dieselben Möglichkeiten haben möchten, die die anderen haben.“
„Die politische und wirtschaftliche Macht ist all zu oft in den Händen von Wenigen konzentriert, anstelle der Mehrheit zu dienen”, sagte er wörtlich.
„Wir sind nicht die erste Generation, die sich diesen Herausforderungen stellt. Vor genau 50 Jahren hat Präsident John F. Kennedy eine ehrgeizige Allianz für den Fortschritt vorgeschlagen.“
„Die Herausforderung des Präsidenten Kennedy hält an: ‚eine Erdhalbkugel zu erbauen, wo alle [Völker] die Hoffnung auf ein angemessenes Lebensniveau haben und alle ihr Leben mit Würde und Freiheit führen können’.“
Es ist erstaunlich, dass er jetzt mit dieser plumpen Geschichte kommt, die eine Beleidigung für die menschliche Intelligenz ist.
Er hatte keine andere Wahl, als unter den großen Katastrophen ein Problem zu erwähnen, das durch den riesigen US-Markt und mit Mordwaffen jenes Landes hervorgerufen wird: „Die Banden von Kriminellen und Drogenhändlern sind nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit der Bürger, sondern auch eine Bedrohung für die Entwicklung, da sie die für die Wirtschaft nötigen Investitionen abschrecken. Sie sind auch eine direkte Bedrohung für die Demokratie, weil sie die Korruption fördern, die die Einrichtungen von innen her unterminiert.“
Später fügte er widerwillig hinzu: „Aber niemals werden wir die Attraktivität der Drogenkartelle und Banden beseitigen, solange wir nicht die sozialen und wirtschaftlichen Kräfte konfrontieren, die die Kriminalität schüren. Wir müssen die vulnerablen Jugendlichen erreichen, bevor sie auf die Drogen oder die Kriminalität zurückgreifen.“
„Als Präsident habe ich klar geäußert, dass wir in den Vereinigten Staaten unsere Verantwortung für die durch die Drogen verursachte Gewalt akzeptieren. Die Nachfrage nach Drogen, einschließlich derjenigen in den Vereinigten Staaten, beschleunigt diese Krise. Deswegen haben wir eine neue Strategie für die Drogenbekämpfung entwickelt, die auf die Verringerung der Nachfrage nach Drogen durch Bildung, Prävention und Behandlung konzentriert ist.“
Was er nicht sagte ist, dass in Honduras 76 Menschen je 100.000 Einwohnern aufgrund der Gewalt sterben, 19 Mal mehr als in Kuba, wo dieses Problem, trotz der Nähe der Vereinigten Staaten, praktisch kaum existiert.
Nach ein paar ähnlichen solchen Nichtigkeiten, wie zum Beispiel über die Waffen, die sie auf dem Weg nach Mexiko beschlagnahmen, ein Abkommen des Pazifik-Raums, die Interamerikanische Entwicklungsbank, mit der sie sich gemäß seiner Aussage bemühen, den “Microfinance Growth Fund for the Americas” (Wachstumsfonds durch Mikrofinanzierung für die Amerikas) zu erhöhen sowie die Schaffung neuer “Pathways to Prosperity” (Wohlstandswege) zu versprechen und andere geschwollene Begriffe, die er auf Englisch und Spanisch sagte, kam er zu seinen unsinnigen Versprechungen über die Einheit der Hemisphäre zurück und versuchte, die Zuhörer mit den Risiken des Klimawandels zu beeindrucken.
Obama fügte hinzu: „Wenn jemand Zweifel an der Dringlichkeit des Klimawandels hat, braucht der nur den amerikanischen Kontinent von innen anzublicken, von den schweren Stürmen in der Karibik bis zum Abschmelzen von Gletschern in den Anden und dem Verlust von Wäldern und Ackerland in der gesamten Region.“ Ohne den Mut zu haben anzuerkennen, dass sein Land der Hauptverantwortliche dieser Tragödie ist.
Er erklärte, dass er stolz darauf sei zu verkünden „… dass die USA mit Partnern in der Region arbeiten, darunter des privaten Sektors, um die Anzahl der US-Studenten in Lateinamerika um 100.000 zu erhöhen und in 100.000 die Anzahl der lateinamerikanischen Studenten in den Vereinigten Staaten.“ Es ist reichlich bekannt, was das Studium der Medizin oder eines anderen Studiengangs in jenem Land kostet, sowie der schamlose, von den Vereinigten Staaten ausgeübte Brain-Drain.
Er hat viel geredet, um schließlich eine Lobrede auf die OAS zu halten, welche Roa „Ministerium der Yankee-Kolonien“ genannt hat, als er mit dieser denkwürdigen Anklage unseres Vaterlandes bei den Vereinten Nationen informierte, dass die US-Regierung am 15. April 1961 mit B-26-Bombern, die mit kubanischen Insignien bemalt waren, unser Hoheitsgebiet angegriffen hatte; eine beschämende Tatsache, die sich in 23 Tagen zum 50. Male jährt.
So dachte er, dass alles vollkommen vorbereitet sei, um das Recht zu verkünden, die Ordnung in unserem Land zu zerrütten.
Ritterlich hat er gestanden, dass „sie jetzt erlauben, dass die US-Amerikaner Geldüberweisungen nach Kuba senden, um den Menschen in Kuba eine gewisse wirtschaftliche Hoffnung sowie auch mehr Unabhängigkeit von den Behörden zu geben.“
„… wir werden weitere Wege suchen, um die Unabhängigkeit des kubanischen Volkes zu erhöhen, da es Recht auf die gleiche Freiheit wie alle anderen in dieser Hemisphäre hat.“
Dann gestand er, dass die Blockade Kuba schadet und der Wirtschaft Ressourcen entzieht. Warum gesteht er nicht, dass die Absichten von Eisenhower und das erklärte Ziel der Vereinigten Staaten, als sie sie verhängten, waren, das kubanische Volk durch Verhungern zu besiegen?
Warum hält es sich? Wie viel Milliarden US-Dollar beträgt schon die von den Vereinigten Staaten an unser Land zu zahlende Entschädigung? Warum behalten sie weiterhin die 5 heroischen kubanischen Antiterroristen im Gefängnis? Warum wendet man das Gesetz Adjustment Act nicht auf alle Lateinamerikaner an, statt zu erlauben, dass Tausende von ihnen an der Grenze zu Mexiko, welche diesem Land nach dem Entreißen von mehr als der Hälfte seines Territoriums aufgezwungenen wurde, sterben oder verletzt werden?
Ich bitte den Präsidenten der Vereinigten Staaten, meine Offenheit zu entschuldigen.
Ich hege keine feindseligen Gefühle gegen ihn oder sein Volk.
Ich erfülle meine Pflicht, meine Meinung über die „gleichberechtigte Partnerschaft“ darzulegen.
Die Vereinigten Staaten werden nichts mit der Schaffung und Förderung eines Söldner-Berufes gewinnen. Ich kann Ihnen versichern, dass die besten und am besten vorbereiteten Jugendlichen unseres Landes, die das Studium an der Universität für Informationswissenschaften absolviert haben, viel mehr über Internet und Computertechnik als der Nobelpreisträger und Präsident der Vereinigten Staaten wissen.
Fidel Castro Ruz
22. März 2011
21:17 Uhr
Der gestrige Tag war lang. Von Mittag an habe ich das Auf und Ab von Obama in Chile verfolgt, genauso wie ich es am Vortag mit seinen Abenteuern in der Metropole von Rio de Janeiro getan hatte. Jene Stadt hatte in einer glänzenden Herausforderung Chicago in seinem Streben, Austragungsort der Olympiade von 2016 zu werden, besiegt, als der neue Präsident der Vereinigten Staaten und Friedensnobelpreisträger ein Nachahmer von Martin Luther King schien.
Niemandem war bekannt, wann er in Santiago de Chile ankommen würde und was ein Präsident der Vereinigten Staaten dort tun würde, wo einer seiner Vorgänger das schmerzhafte Verbrechen begangen hatte, den Sturz und den Tod seines heroischen Präsidenten, schreckliche Folterungen und die Ermordung von Tausenden von Chilenen auszulösen.
Ich versuchte meinerseits, gleichzeitig jene Nachrichten zu verfolgen, die über die Tragödie von Japan und den brutalen, gegen Libyen ausgelösten Krieg eintrafen, während der illustre Besucher in jener Region der Welt, wo der Reichtum am schlechtesten verteilt ist, die “gleichberechtigte Partnerschaft“ verkündete.
Bei so vielen Dingen auf einmal habe ich nicht so ganz aufgepasst und deshalb nichts von dem opulenten Bankett mit hunderten von Personen gesehen, bei dem Delikatessen serviert wurden, mit denen die Natur die Meere versehen hat. Wenn dasselbe in einem Restaurant von Tokio, wo bis zu 300.000 Dollar für einen frischen Gemeinen Tunfisch gezahlt wird, stattgefunden hätte, dann hätte man bis zu 10 Millionen Dollar zusammenbekommen.
Das war zuviel Arbeit für einen jungen Menschen meines Alters. Ich habe eine kurze Reflexion geschrieben und danach lange geschlafen.
Heute Morgen fühlte ich mich frisch. Mein Freund würde nicht vor Mittag in El Salvador ankommen. Ich bat um die Agenturmeldungen, Internet-Artikel und andere, kürzlich eingetroffene Materialien.
So sah ich zuerst, dass die Agenturmeldungen durch meine Schuld dem viel Bedeutung beigemessen hatten, was ich in Bezug auf das Amt des Ersten Parteisekretärs gesagt hatte, und ich werde das so kurz als möglich erläutern. Dadurch, dass ich mich auf die “gleichberechtigte Partnerschaft” von Barack Obama konzentriert hatte, eine historisch so relevante Angelegenheit – und ich meine das ernst -, hatte ich nicht einmal daran gedacht, dass im kommenden Monat der Parteitag stattfinden wird.
Meine Haltung zum Thema war grundlegend logisch. Als ich den Ernst meines Gesundheitszustandes begriff, habe ich das getan, was meiner Meinung nach damals, als ich den schmerzhaften Unfall in Santa Clara erlitten hatte, nicht notwendig gewesen war. Die Behandlung nach dem Sturz war hart, aber mein Leben schwebte nicht in Gefahr.
Im Gegensatz dazu war jedoch zu jenem Zeitpunkt, als ich jenen Appell vom 31. Juli schrieb, für mich offensichtlich, dass der Gesundheitszustand äußerst kritisch war.
So legte ich sofort alle meine öffentlichen Ämter nieder und fügte dem einige Anweisungen hinzu, um der Bevölkerung Sicherheit und Ruhe zu geben.
Die Niederlegung jedes einzelnen meiner Ämter für sich war nicht notwendig.
Die für mich wichtigste Funktion war die des Ersten Parteisekretärs. Wegen der Ideologie und aus Prinzip entspricht jenem politischen Posten in einer revolutionären Etappe die größte Autorität. Das andere von mir ausgeübte Amt war das des Vorsitzenden des Staatsrats und der Regierung, gewählt von der Nationalversammlung. Für beide Ämter gab es einen Stellvertreter, und das nicht aufgrund der Familienbande, die ich niemals als Quelle für Rechte angesehen habe, sondern beruhend auf der Erfahrung und den Verdiensten.
Den Rang Comandante en Jefe hatte mir der Kampf selbst verliehen, eher eine Sache des Zufalls als von persönlichen Verdiensten. Die Revolution selbst hat in einer späteren Etappe korrekterweise dem Präsidenten – eine Funktion, die meines Erachtens mit der des Ersten Parteisekretärs verbunden sein sollte -, die Leitung aller militärischen Einrichtungen übertragen. So muss meiner Meinung nach solch ein Land wie Kuba sein, dass immer ein so bedeutendes Hindernis wie das von den Vereinigten Staaten geschaffene Imperium konfrontieren musste.
Seit dem vorangegangenen Parteitag sind knapp 14 Jahre vergangen. Diese fielen mit der Auflösung der UdSSR und des Sozialistischen Lagers zusammen, mit der Sonderperiode und meiner eigenen Krankheit.
Als ich nach und nach teilweise meine Gesundheit wiedererlangte, ist mir absolut nicht die Idee gekommen bzw. habe ich absolut nicht die Notwendigkeit gesehen, der Förmlichkeit halber ausdrücklich von irgendeinem Amt zurückzutreten. In jenem Zeitraum akzeptierte ich die Ehre, als Abgeordneter zur Nationalversammlung gewählt zu sein, da das persönliche Erscheinen dort nicht erforderlich war, und so konnte ich mit dieser Ideen austauschen.
Da ich mehr Zeit als je zum Beobachten und mich zu informieren habe, und um bestimmte Standpunkte darzulegen, werde ich bescheiden meine Pflicht im Kampf um jene Ideen erfüllen, die ich während meines bescheidenen Lebens verteidigt habe.
Die Leser möchten mir bitte die für diese Erläuterung aufgewandte Zeit verzeihen, die genannten Umstände haben mich dazu gezwungen.
Die wichtigste Angelegenheit, das habe ich nicht vergessen, ist das ungewöhnliche Bündnis zwischen Millionären und Hungernden, welches der illustre Präsident der Vereinigten Staaten vorschlägt.
Die gut Informierten – jene, denen z. B. die Geschichte der Hemisphäre bekannt ist, ihre Kämpfe, oder sogar nur allein der Kampf des Volkes von Kuba zur Verteidigung der Revolution gegenüber dem Imperium, das, wie Obama selbst anerkennt, länger gedauert hat als “seine eigene Existenz” -, werden sicherlich über seinen Vorschlag erstaunt sein.
Es ist bekannt, dass der jetzige Präsident die Worte sehr gut miteinander zu verknüpfen versteht, Umstände, die ihm neben der Wirtschaftskrise, der zunehmenden Arbeitslosigkeit, dem Verlust von Wohnungen und dem Tod von US-Soldaten in den stupiden Kriegen von Bush geholfen haben, den Sieg zu erreichen.
Nachdem ich ihn so gut beobachtet habe, würde ich mich nicht wundern, wenn er der Autor des lächerlichen Titels wäre, auf den das Gemetzel in Libyen getauft wurde: „Odyssee des Tagesanbruchs“, das den Staub der Überreste von Homer und jener anderen erzittern ließ, welche dazu beigetragen haben, die Legende der berühmten griechischen Gedichte zu schmieden. Obwohl ich zugebe, dass der Titel vielleicht eine Schöpfung der militärischen Führung ist, denen die tausenden Atomwaffen unterstehen, mit denen auf einen einfachen Befehl des Nobelpreisträgers hin unserer Gattung das Ende bereitet werden kann.
Von seiner Rede an die Weißen, Schwarzen, Indios, Mestizen und Nicht-Mestizen, Gläubigen und Nicht-Gläubigen von den Amerikas, die er im Kulturzentrum des Palastes La Moneda gehalten hat, haben die US-Botschaften überall wortgetreue Kopien verteilt, und er wurde übersetzt und über Chile TV und CNN verbreitet, und ich kann mir vorstellen, über andere Sender in anderen Sprachen.
Sie war in jenem Stil gehalten wie die im ersten Jahr seiner Regierungszeit in Kairo, der Hauptstadt seines Freundes und Verbündeten Hosni Mubarak, über dessen dem Volk entwendete Dollar in zweistelliger Millionenhöhe anzunehmen ist, dass dies einem Präsidenten der Vereinigten Staaten bekannt war.
“…Chile hat gezeigt, dass es keinen Grund für uns gibt, in Rassen […] bzw. ethnische Konflikte getrennt zu sein”, versicherte er; auf diese Art und Weise wurde das amerikanische Problem verschwinden lassen.
Er besteht fast sofort wie besessen auf „…diesem wunderbaren Ort, wo wir uns befinden, wenige Schritte von dem entfernt, wo Chile vor wenigen Jahrzehnten seine Demokratie verloren hat…“ Alles, nur nicht den Putsch nennen, den Mord an dem grundanständigen General Schneider, oder den ruhmreichen Namen von Salvador Allende, so, als ob die Vereinigten Staaten absolut nichts damit zu tun hätten.
Der große Dichter Pablo Neruda, dessen Tod durch den verräterischen Putsch beschleunigt worden ist, wurde mehr als einmal genannt, in diesem Fall, um auf sehr schöne poetische Art und Weise zu behaupten: unsere vorrangigen “Sterne” sind der “Kampf” und die “Hoffnung”. Weiß Obama nicht, dass Pablo Neruda Kommunist war, Freund der Kubanischen Revolution, ein großer Bewunderer von Simón Bolivar, welcher alle hundert Jahre neu geboren wird, und dass er den Heroischen Guerillakämpfer Ernesto Guevara inspirierte?
Fast seit Beginn von Barack Obamas Botschaft war ich erstaunt über seine tiefgründigen Geschichtskenntnisse. Irgendein verantwortungsloser Berater hat vergessen, ihm zu erklären, dass Neruda Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles war. Nach anderen Absätzen ohne viel Bedeutung gibt er Folgendes zu: „Ich weiß, dass ich nicht der erste US-Präsident bin, der einen neuen Geist der Zusammenarbeit mit unseren lateinamerikanischen Nachbarn verspricht. Ich weiß, dass die Vereinigten Staaten diese Region manchmal ausgeschlossen haben.“
„…Lateinamerika ist weder der alte Stereotyp einer Region in ständigem Konflikt noch der in unendlichen Zyklen der Armut gefangen gehaltene.“
„In Kolumbien haben große Opfer seitens der Bürger und der Sicherheitskräfte solch ein Sicherheitsniveau wiederhergestellt, das dort seit Jahrzehnten nicht zu sehen war.“ Dort hat es nie auch nur Drogenhandel, paramilitärische Einheiten bzw. geheime Friedhöfe gegeben.
In seiner Rede sind weder die Arbeiterklasse noch die landlosen Bauern existent, auch nicht die Analphabeten, die Säuglings- und Müttersterblichkeit, diejenigen, die das Augenlicht verlieren oder Opfer solcher Parasiten wie dem Chagas-Erreger sind, oder von auf solchen Bakterien wie dem Cholera-Erreger beruhenden Krankheiten.
„Von Guadalajara bis Santiago und São Paulo gibt es eine MITTELSCHICHT, die mehr von sich selbst und von ihrer Regierung fordert”, sagte er.
“Als ein Putsch in Honduras die demokratische Entwicklung bedrohte, haben die Länder der Hemisphäre sich einmütig auf die Interamerikanische Demokratie-Charta berufen, was dazu beigetragen hat, die Grundlagen für die Rückkehr zum Rechtsstaat zu legen.”
Der echte Grund für die wunderbare Rede von Obama kommt unbestreitbar auf der Hälfte seiner Botschaft und mit seinen folgenden eigenen Worten zum Ausdruck: „Allein Lateinamerika wird erneut bedeutsamer für die Vereinigten Staaten, besonders für unsere Wirtschaft, werden. […] Wir kaufen mehr seiner Erzeugnisse und Dienstleistungen als jedes andere Land, und wir investieren mehr in dieser Region als jedes andere Land. […] wir exportieren nach Lateinamerika dreimal mehr als nach China. Unsere Exporte in diese Region… nehmen schneller zu, als die in alle anderen Regionen der Welt…” So kann möglicherweise daraus abgeleitet werden, dass “die Vereinigten Staaten so viel besser florieren werden, je besser Lateinamerika florieren wird.”
Weiter widmet er den realen Tatsachen folgende geistlose Worte:
„Aber seien wir offen und geben wir auch zu […] dass der Fortschritt des amerikanischen Kontinents nicht ausreichend schnell vonstatten geht. Zumindest nicht für die Millionen, die unter der Ungerechtigkeit und der äußersten Armut leiden. Oder für die Kinder in den Elendsvierteln und Slums, die nur dieselben Möglichkeiten haben möchten, die die anderen haben.“
„Die politische und wirtschaftliche Macht ist all zu oft in den Händen von Wenigen konzentriert, anstelle der Mehrheit zu dienen”, sagte er wörtlich.
„Wir sind nicht die erste Generation, die sich diesen Herausforderungen stellt. Vor genau 50 Jahren hat Präsident John F. Kennedy eine ehrgeizige Allianz für den Fortschritt vorgeschlagen.“
„Die Herausforderung des Präsidenten Kennedy hält an: ‚eine Erdhalbkugel zu erbauen, wo alle [Völker] die Hoffnung auf ein angemessenes Lebensniveau haben und alle ihr Leben mit Würde und Freiheit führen können’.“
Es ist erstaunlich, dass er jetzt mit dieser plumpen Geschichte kommt, die eine Beleidigung für die menschliche Intelligenz ist.
Er hatte keine andere Wahl, als unter den großen Katastrophen ein Problem zu erwähnen, das durch den riesigen US-Markt und mit Mordwaffen jenes Landes hervorgerufen wird: „Die Banden von Kriminellen und Drogenhändlern sind nicht nur eine Bedrohung für die Sicherheit der Bürger, sondern auch eine Bedrohung für die Entwicklung, da sie die für die Wirtschaft nötigen Investitionen abschrecken. Sie sind auch eine direkte Bedrohung für die Demokratie, weil sie die Korruption fördern, die die Einrichtungen von innen her unterminiert.“
Später fügte er widerwillig hinzu: „Aber niemals werden wir die Attraktivität der Drogenkartelle und Banden beseitigen, solange wir nicht die sozialen und wirtschaftlichen Kräfte konfrontieren, die die Kriminalität schüren. Wir müssen die vulnerablen Jugendlichen erreichen, bevor sie auf die Drogen oder die Kriminalität zurückgreifen.“
„Als Präsident habe ich klar geäußert, dass wir in den Vereinigten Staaten unsere Verantwortung für die durch die Drogen verursachte Gewalt akzeptieren. Die Nachfrage nach Drogen, einschließlich derjenigen in den Vereinigten Staaten, beschleunigt diese Krise. Deswegen haben wir eine neue Strategie für die Drogenbekämpfung entwickelt, die auf die Verringerung der Nachfrage nach Drogen durch Bildung, Prävention und Behandlung konzentriert ist.“
Was er nicht sagte ist, dass in Honduras 76 Menschen je 100.000 Einwohnern aufgrund der Gewalt sterben, 19 Mal mehr als in Kuba, wo dieses Problem, trotz der Nähe der Vereinigten Staaten, praktisch kaum existiert.
Nach ein paar ähnlichen solchen Nichtigkeiten, wie zum Beispiel über die Waffen, die sie auf dem Weg nach Mexiko beschlagnahmen, ein Abkommen des Pazifik-Raums, die Interamerikanische Entwicklungsbank, mit der sie sich gemäß seiner Aussage bemühen, den “Microfinance Growth Fund for the Americas” (Wachstumsfonds durch Mikrofinanzierung für die Amerikas) zu erhöhen sowie die Schaffung neuer “Pathways to Prosperity” (Wohlstandswege) zu versprechen und andere geschwollene Begriffe, die er auf Englisch und Spanisch sagte, kam er zu seinen unsinnigen Versprechungen über die Einheit der Hemisphäre zurück und versuchte, die Zuhörer mit den Risiken des Klimawandels zu beeindrucken.
Obama fügte hinzu: „Wenn jemand Zweifel an der Dringlichkeit des Klimawandels hat, braucht der nur den amerikanischen Kontinent von innen anzublicken, von den schweren Stürmen in der Karibik bis zum Abschmelzen von Gletschern in den Anden und dem Verlust von Wäldern und Ackerland in der gesamten Region.“ Ohne den Mut zu haben anzuerkennen, dass sein Land der Hauptverantwortliche dieser Tragödie ist.
Er erklärte, dass er stolz darauf sei zu verkünden „… dass die USA mit Partnern in der Region arbeiten, darunter des privaten Sektors, um die Anzahl der US-Studenten in Lateinamerika um 100.000 zu erhöhen und in 100.000 die Anzahl der lateinamerikanischen Studenten in den Vereinigten Staaten.“ Es ist reichlich bekannt, was das Studium der Medizin oder eines anderen Studiengangs in jenem Land kostet, sowie der schamlose, von den Vereinigten Staaten ausgeübte Brain-Drain.
Er hat viel geredet, um schließlich eine Lobrede auf die OAS zu halten, welche Roa „Ministerium der Yankee-Kolonien“ genannt hat, als er mit dieser denkwürdigen Anklage unseres Vaterlandes bei den Vereinten Nationen informierte, dass die US-Regierung am 15. April 1961 mit B-26-Bombern, die mit kubanischen Insignien bemalt waren, unser Hoheitsgebiet angegriffen hatte; eine beschämende Tatsache, die sich in 23 Tagen zum 50. Male jährt.
So dachte er, dass alles vollkommen vorbereitet sei, um das Recht zu verkünden, die Ordnung in unserem Land zu zerrütten.
Ritterlich hat er gestanden, dass „sie jetzt erlauben, dass die US-Amerikaner Geldüberweisungen nach Kuba senden, um den Menschen in Kuba eine gewisse wirtschaftliche Hoffnung sowie auch mehr Unabhängigkeit von den Behörden zu geben.“
„… wir werden weitere Wege suchen, um die Unabhängigkeit des kubanischen Volkes zu erhöhen, da es Recht auf die gleiche Freiheit wie alle anderen in dieser Hemisphäre hat.“
Dann gestand er, dass die Blockade Kuba schadet und der Wirtschaft Ressourcen entzieht. Warum gesteht er nicht, dass die Absichten von Eisenhower und das erklärte Ziel der Vereinigten Staaten, als sie sie verhängten, waren, das kubanische Volk durch Verhungern zu besiegen?
Warum hält es sich? Wie viel Milliarden US-Dollar beträgt schon die von den Vereinigten Staaten an unser Land zu zahlende Entschädigung? Warum behalten sie weiterhin die 5 heroischen kubanischen Antiterroristen im Gefängnis? Warum wendet man das Gesetz Adjustment Act nicht auf alle Lateinamerikaner an, statt zu erlauben, dass Tausende von ihnen an der Grenze zu Mexiko, welche diesem Land nach dem Entreißen von mehr als der Hälfte seines Territoriums aufgezwungenen wurde, sterben oder verletzt werden?
Ich bitte den Präsidenten der Vereinigten Staaten, meine Offenheit zu entschuldigen.
Ich hege keine feindseligen Gefühle gegen ihn oder sein Volk.
Ich erfülle meine Pflicht, meine Meinung über die „gleichberechtigte Partnerschaft“ darzulegen.
Die Vereinigten Staaten werden nichts mit der Schaffung und Förderung eines Söldner-Berufes gewinnen. Ich kann Ihnen versichern, dass die besten und am besten vorbereiteten Jugendlichen unseres Landes, die das Studium an der Universität für Informationswissenschaften absolviert haben, viel mehr über Internet und Computertechnik als der Nobelpreisträger und Präsident der Vereinigten Staaten wissen.
Fidel Castro Ruz
22. März 2011
21:17 Uhr
Montag, 21. März 2011
Meine Stiefelchen Drücken Mich
Reflexionen des Genossen Fidel: Meine Stiefelchen Drücken Mich
Während in Japan die verunglückten Meiler radioaktive Gase abgeben und Flugzeuge von monströser Gestalt und Atom-U-Boote ferngesteuerte tödliche Geschosse auf Libyen, ein nordafrikanisches Land der Dritten Welt von knapp 6 Millionen Einwohnern, abwerfen, erzählte Barack Obama den Chilenen so eine Geschichte, wie ich sie als 4jähriger hörte: „Meine Stiefelchen drücken mich, meine Strümpfe lassen mich schwitzen; aber den Kuss, den du mir gegeben hast, den führe ich im Herzen mit mir“.
Einige seiner Zuhörer in jenem „Centro Cultural“ von Santiago de Chile blieben sprachlos.
Als der Präsident nach der Erwähnung des treulosen Kuba in Erwartung von stürmischem Applaus ungeduldig das Publikum anschaute, folgte ein eisiges Schweigen. Hinter ihm – was für ein verflixter Zufall – befand sich, an der Seite der anderen lateinamerikanischen Flaggen, eben auch die von Kuba.
Wenn er eine Sekunde über seine rechte Schulter geschaut hätte, wäre ihm wie ein Schatten das Symbol jener Revolution auf der rebellischen Insel ins Auge gefallen, welche sein mächtiges Land zerstören wollte, aber nicht konnte.
Jegliche Person, die erwarten würde, dass die Völker Unseres Amerikas den 50. Jahrestag der Söldnerinvasion auf die Schweinebucht applaudieren würden, oder 50 Jahre grausamer Wirtschaftsblockade gegenüber einem Bruderland, 50 Jahre der Bedrohungen und Terror-Anschläge, die tausende Opfer gekostet haben, 50 Jahre Mordpläne gegen die historischen Führungspersönlichkeiten des Prozesses, dann wäre diese ohne Zweifel außerordentlich optimistisch.
Ich fühlte mich mit seinen Worten angesprochen.
Ich habe der Revolution tatsächlich lange Zeit meine Dienste geleistet, aber ich habe niemals Risiken gescheut bzw. in der Verfassung enthaltene Prinzipien oder ideologische bzw. ethische Grundsätze verletzt; ich bedauere, nicht mehr über solch einen Gesundheitszustand zu verfügen, um ihr weiter zu dienen.
Als ich erkrankte, bin ich ohne Zögern von allen meinen staatlichen und politischen Ämtern zurückgetreten, sogar von dem als Erster Parteisekretär, und habe nach dem Appell vom 31. Juli 2006 nie versucht, diese erneut auszuüben, auch nicht, nachdem ich ein Jahr später meine Gesundheit teilweise wiedererlangt hatte, obwohl alle mich freundlich weiterhin so betitelten.
Aber ich bin das, was ich versprochen habe und werde dies weiterhin sein: ein Soldat der Ideen, und zwar solange ich denken bzw. atmen kann.
Als Obama über den Putsch gegen den heroischen Präsidenten Salvador Allende befragt wurde, der wie viele andere von den Vereinigten Staaten gefördert worden war, und über den mysteriösen Tod von Eduardo Frei Montalva, der von Agenten der DINA, einem Geschöpf der US-Regierung, ermordet worden ist, verlor er sein ruhiges Gemüt und begann zu stottern.
Der Kommentar des chilenischen Fernsehens nach seiner Rede, der zum Ausdruck brachte, dass Obama der Hemisphäre schon nichts mehr zu bieten habe, war ohne Zweifel treffend.
Ich, meinerseits, möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Hass gegen seine Person hege, und noch weniger gegen das Volk der Vereinigten Staaten, dem ich den Beitrag vieler seiner Söhne und Töchter zur Kultur und Wissenschaft anerkenne.
Obama steht jetzt am morgigen Dienstag eine Reise nach El Salvador bevor. Dort wird er recht erfinderisch sein müssen, denn in dieser mittelamerikanischen Brudernation haben jene Waffen und Ausbilder, die das Land von seinem Land bekommen hat, viel Blut vergossen.
Ich wünsche ihm gute Reise und etwas mehr Besonnenheit.
Fidel Castro Ruz
21. März 2011
21:32 Uhr
Während in Japan die verunglückten Meiler radioaktive Gase abgeben und Flugzeuge von monströser Gestalt und Atom-U-Boote ferngesteuerte tödliche Geschosse auf Libyen, ein nordafrikanisches Land der Dritten Welt von knapp 6 Millionen Einwohnern, abwerfen, erzählte Barack Obama den Chilenen so eine Geschichte, wie ich sie als 4jähriger hörte: „Meine Stiefelchen drücken mich, meine Strümpfe lassen mich schwitzen; aber den Kuss, den du mir gegeben hast, den führe ich im Herzen mit mir“.
Einige seiner Zuhörer in jenem „Centro Cultural“ von Santiago de Chile blieben sprachlos.
Als der Präsident nach der Erwähnung des treulosen Kuba in Erwartung von stürmischem Applaus ungeduldig das Publikum anschaute, folgte ein eisiges Schweigen. Hinter ihm – was für ein verflixter Zufall – befand sich, an der Seite der anderen lateinamerikanischen Flaggen, eben auch die von Kuba.
Wenn er eine Sekunde über seine rechte Schulter geschaut hätte, wäre ihm wie ein Schatten das Symbol jener Revolution auf der rebellischen Insel ins Auge gefallen, welche sein mächtiges Land zerstören wollte, aber nicht konnte.
Jegliche Person, die erwarten würde, dass die Völker Unseres Amerikas den 50. Jahrestag der Söldnerinvasion auf die Schweinebucht applaudieren würden, oder 50 Jahre grausamer Wirtschaftsblockade gegenüber einem Bruderland, 50 Jahre der Bedrohungen und Terror-Anschläge, die tausende Opfer gekostet haben, 50 Jahre Mordpläne gegen die historischen Führungspersönlichkeiten des Prozesses, dann wäre diese ohne Zweifel außerordentlich optimistisch.
Ich fühlte mich mit seinen Worten angesprochen.
Ich habe der Revolution tatsächlich lange Zeit meine Dienste geleistet, aber ich habe niemals Risiken gescheut bzw. in der Verfassung enthaltene Prinzipien oder ideologische bzw. ethische Grundsätze verletzt; ich bedauere, nicht mehr über solch einen Gesundheitszustand zu verfügen, um ihr weiter zu dienen.
Als ich erkrankte, bin ich ohne Zögern von allen meinen staatlichen und politischen Ämtern zurückgetreten, sogar von dem als Erster Parteisekretär, und habe nach dem Appell vom 31. Juli 2006 nie versucht, diese erneut auszuüben, auch nicht, nachdem ich ein Jahr später meine Gesundheit teilweise wiedererlangt hatte, obwohl alle mich freundlich weiterhin so betitelten.
Aber ich bin das, was ich versprochen habe und werde dies weiterhin sein: ein Soldat der Ideen, und zwar solange ich denken bzw. atmen kann.
Als Obama über den Putsch gegen den heroischen Präsidenten Salvador Allende befragt wurde, der wie viele andere von den Vereinigten Staaten gefördert worden war, und über den mysteriösen Tod von Eduardo Frei Montalva, der von Agenten der DINA, einem Geschöpf der US-Regierung, ermordet worden ist, verlor er sein ruhiges Gemüt und begann zu stottern.
Der Kommentar des chilenischen Fernsehens nach seiner Rede, der zum Ausdruck brachte, dass Obama der Hemisphäre schon nichts mehr zu bieten habe, war ohne Zweifel treffend.
Ich, meinerseits, möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich Hass gegen seine Person hege, und noch weniger gegen das Volk der Vereinigten Staaten, dem ich den Beitrag vieler seiner Söhne und Töchter zur Kultur und Wissenschaft anerkenne.
Obama steht jetzt am morgigen Dienstag eine Reise nach El Salvador bevor. Dort wird er recht erfinderisch sein müssen, denn in dieser mittelamerikanischen Brudernation haben jene Waffen und Ausbilder, die das Land von seinem Land bekommen hat, viel Blut vergossen.
Ich wünsche ihm gute Reise und etwas mehr Besonnenheit.
Fidel Castro Ruz
21. März 2011
21:32 Uhr
Sonntag, 20. März 2011
Die Gleichberechtigte Partnerschaft
Reflexionen des Genossen Fidel: Die Gleichberechtigte Partnerschaft
Am anbrechenden Samstagabend des 19. März haben die NATO-Führer, nach einem üppigen Bankett, den Angriff auf Libyen angeordnet.
Natürlich konnte nichts geschehen, ohne dass die Vereinigten Staaten ihre unverzichtbare Rolle als Oberkommandierender einfordern würden. Von der Befehlstelle dieser Institution in Europa aus verkündete ein hochrangiger Offizier, dass die „Odyssee der Morgenröte“ beginne.
Die Weltöffentlichkeit war durch die Tragödie von Japan erschüttert. Die Zahl der Opfer von Erdbeben, Tsunami und durch den nuklearen Unfall hat nicht aufgehört zuzunehmen. Es gibt bereits Zehntausende Toter, Vermisster oder strahlengeschädigter Menschen. Auch der Widerstand gegen die Nutzung der Kernenergie wird wesentlich wachsen.
Die Welt leidet gleichzeitig unter den Folgen des Klimawandels. Der Nahrungsmittelmangel und die Nahrungsmittelpreise sowie die Militärausgaben und die Verschwendung natürlicher und menschlicher Ressourcen haben steigende Tendenz. Ein Krieg ist das, was im höchsten Grade fehl am Platz ist zum jetzigen Augenblick.
Die Reise von Obama durch Lateinamerika ist in den Hintergrund getreten, kaum jemand spricht darüber. In Brasilien sind die Interessenwidersprüche zwischen den USA und diesem Bruderland offensichtlich geworden.
Man sollte nicht vergessen, dass Rio de Janeiro mit Chicago um den Austragungsort der Olympischen Spiele 2016 konkurriert hat.
Obama versuchte, die Gunst des südamerikanischen Riesen zu erlangen. Er sprach über die „außerordentliche Aufwärtsentwicklung von Brasilien“, die die internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen habe, und lobte seine Wirtschaft als eine derjenigen mit dem schnellsten Wachstum auf der Welt, aber er hat Brasilien absolut keine Unterstützung für einen Platz als ständiges Mitglied des privilegierten Sicherheitsrates zugesagt.
Die brasilianische Präsidentin scheute sich nicht, ihren Unmut über die Schutzzollmaßnahmen zum Ausdruck zu bringen, welche die Vereinigten Staaten gegenüber diesem Land anwenden und die sich in Gebühren und Subventionen äußern, die ein großes Hindernis für die Wirtschaft Brasiliens bedeutet haben.
Der argentinische Schriftsteller Atilio Boron behauptet, dass es für Obama „als Verwalter des Imperiums [...] das Wichtigste ist, bei der Kontrolle des Amazonas Fortschritte zu machen. Die Hauptvoraussetzung dieses Projektes ist es, die sich ereignende, zunehmende politische und wirtschaftliche Koordination und Integration in der Region zu behindern – da er sie nicht aufhalten kann-, die so wichtig für den Misserfolg der FTAA im Jahr 2005 sowie für das Scheitern der sezessionistischen und abtrünnigen Verschwörungen in Bolivien (2008) und Ecuador (2010) waren. Er muss auch versuchen, die Zwietracht zwischen den radikalsten Regierungen in der Region (Kuba, Venezuela, Bolivien und Ecuador) und den ‚fortschrittlichen’ Regierungen – vor allem Brasilien, Argentinien und Uruguay zu säen…“
„Für die gewagtesten US-Strategen ist das Amazonasbecken genauso wie die Antarktis eine freie Zugangszone, in denen die nationale Souveränität nicht anerkannt wird…“
Morgen reist Obama nach Chile. Dem ging ein am heutigen Sonntag veröffentlichtes Interview voran, das er der Zeitung El Mercurio gegeben hat, und in dem er gesteht, dass der „Diskurs für die Amerikas“ – so bezeichntet er es – sich auf eine „gleichberechtigte Partnerschaft“ mit Lateinamerika stützt, was uns fast den Atem verschlägt, wenn wir uns an „Die Allianz für den Fortschritt“ erinnern, die der Söldner-Invasion auf die Schweinebucht vorangegangen ist.
Er gesteht wortwörtlich Folgendes: „unsere Vision für die Hemisphäre [...] gründet sich auf das Konzept der gleichberechtigten Partnerschaft, das ich seit der Übernahme der US-Präsidentschaft verfolgt habe.“
„‚Ich werde auch bestimmte Bereiche besonders ansprechen, in denen wir zusammenarbeiten können, wie zum Beispiel das wirtschaftliche Wachstum, die Energie, die innere Sicherheit und die Menschenrechte’…“
„Diese Vision, so führte er im Einzelnen an, zielt auf die ‚Verbesserung der gemeinsamen Sicherheit ab, die Erweiterung der wirtschaftlichen Chancen, die Absicherung einer sauberen Energiezukunft und die Unterstützung der gemeinsamen demokratischen Werte’.“
„… die Förderung einer sicheren, stabilen und wohlhabenden Hemisphäre, in dem die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten die Verantwortung für zentrale Fragen sowohl regional als auch global teilen.“
Wie man sehen kann, ist das alles wunderschön und würdig, wie die Reagan-Geheimnisse, begraben zu werden, um es in 200 Jahren zu veröffentlichen. Aber, wie die Nachrichtenagentur DPA berichtete, ist es so, dass einer Umfrage der Zeitung La Tercera zufolge „…43 Prozent der chilenischen Bevölkerung … im Jahr 2006 die Kernkraftwerke ablehnten.“
„Zwei Jahre danach erhöhte sich die Ablehnung auf 52 Prozent und im Jahr 2010 auf 74 Prozent.“ Heute, nach den Ereignissen in Japan, lehnen „… 86 Prozent der Chilenen sie ab …“
Nur eine einzige Frage sollte man Obama noch stellen. Unter Berücksichtigung dessen, dass einer seiner berühmten Vorgänger, Richard Nixon, den Staatsputsch und den heroischen Tod von Salvador Allende sowie die Folterung und Ermordung von Tausenden Menschen ausgelöst hat – wird sich Herr Obama gegenüber dem chilenischen Volk entschuldigen?
Fidel Castro Ruz
20. März 2011
20:14 Uhr
Am anbrechenden Samstagabend des 19. März haben die NATO-Führer, nach einem üppigen Bankett, den Angriff auf Libyen angeordnet.
Natürlich konnte nichts geschehen, ohne dass die Vereinigten Staaten ihre unverzichtbare Rolle als Oberkommandierender einfordern würden. Von der Befehlstelle dieser Institution in Europa aus verkündete ein hochrangiger Offizier, dass die „Odyssee der Morgenröte“ beginne.
Die Weltöffentlichkeit war durch die Tragödie von Japan erschüttert. Die Zahl der Opfer von Erdbeben, Tsunami und durch den nuklearen Unfall hat nicht aufgehört zuzunehmen. Es gibt bereits Zehntausende Toter, Vermisster oder strahlengeschädigter Menschen. Auch der Widerstand gegen die Nutzung der Kernenergie wird wesentlich wachsen.
Die Welt leidet gleichzeitig unter den Folgen des Klimawandels. Der Nahrungsmittelmangel und die Nahrungsmittelpreise sowie die Militärausgaben und die Verschwendung natürlicher und menschlicher Ressourcen haben steigende Tendenz. Ein Krieg ist das, was im höchsten Grade fehl am Platz ist zum jetzigen Augenblick.
Die Reise von Obama durch Lateinamerika ist in den Hintergrund getreten, kaum jemand spricht darüber. In Brasilien sind die Interessenwidersprüche zwischen den USA und diesem Bruderland offensichtlich geworden.
Man sollte nicht vergessen, dass Rio de Janeiro mit Chicago um den Austragungsort der Olympischen Spiele 2016 konkurriert hat.
Obama versuchte, die Gunst des südamerikanischen Riesen zu erlangen. Er sprach über die „außerordentliche Aufwärtsentwicklung von Brasilien“, die die internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen habe, und lobte seine Wirtschaft als eine derjenigen mit dem schnellsten Wachstum auf der Welt, aber er hat Brasilien absolut keine Unterstützung für einen Platz als ständiges Mitglied des privilegierten Sicherheitsrates zugesagt.
Die brasilianische Präsidentin scheute sich nicht, ihren Unmut über die Schutzzollmaßnahmen zum Ausdruck zu bringen, welche die Vereinigten Staaten gegenüber diesem Land anwenden und die sich in Gebühren und Subventionen äußern, die ein großes Hindernis für die Wirtschaft Brasiliens bedeutet haben.
Der argentinische Schriftsteller Atilio Boron behauptet, dass es für Obama „als Verwalter des Imperiums [...] das Wichtigste ist, bei der Kontrolle des Amazonas Fortschritte zu machen. Die Hauptvoraussetzung dieses Projektes ist es, die sich ereignende, zunehmende politische und wirtschaftliche Koordination und Integration in der Region zu behindern – da er sie nicht aufhalten kann-, die so wichtig für den Misserfolg der FTAA im Jahr 2005 sowie für das Scheitern der sezessionistischen und abtrünnigen Verschwörungen in Bolivien (2008) und Ecuador (2010) waren. Er muss auch versuchen, die Zwietracht zwischen den radikalsten Regierungen in der Region (Kuba, Venezuela, Bolivien und Ecuador) und den ‚fortschrittlichen’ Regierungen – vor allem Brasilien, Argentinien und Uruguay zu säen…“
„Für die gewagtesten US-Strategen ist das Amazonasbecken genauso wie die Antarktis eine freie Zugangszone, in denen die nationale Souveränität nicht anerkannt wird…“
Morgen reist Obama nach Chile. Dem ging ein am heutigen Sonntag veröffentlichtes Interview voran, das er der Zeitung El Mercurio gegeben hat, und in dem er gesteht, dass der „Diskurs für die Amerikas“ – so bezeichntet er es – sich auf eine „gleichberechtigte Partnerschaft“ mit Lateinamerika stützt, was uns fast den Atem verschlägt, wenn wir uns an „Die Allianz für den Fortschritt“ erinnern, die der Söldner-Invasion auf die Schweinebucht vorangegangen ist.
Er gesteht wortwörtlich Folgendes: „unsere Vision für die Hemisphäre [...] gründet sich auf das Konzept der gleichberechtigten Partnerschaft, das ich seit der Übernahme der US-Präsidentschaft verfolgt habe.“
„‚Ich werde auch bestimmte Bereiche besonders ansprechen, in denen wir zusammenarbeiten können, wie zum Beispiel das wirtschaftliche Wachstum, die Energie, die innere Sicherheit und die Menschenrechte’…“
„Diese Vision, so führte er im Einzelnen an, zielt auf die ‚Verbesserung der gemeinsamen Sicherheit ab, die Erweiterung der wirtschaftlichen Chancen, die Absicherung einer sauberen Energiezukunft und die Unterstützung der gemeinsamen demokratischen Werte’.“
„… die Förderung einer sicheren, stabilen und wohlhabenden Hemisphäre, in dem die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten die Verantwortung für zentrale Fragen sowohl regional als auch global teilen.“
Wie man sehen kann, ist das alles wunderschön und würdig, wie die Reagan-Geheimnisse, begraben zu werden, um es in 200 Jahren zu veröffentlichen. Aber, wie die Nachrichtenagentur DPA berichtete, ist es so, dass einer Umfrage der Zeitung La Tercera zufolge „…43 Prozent der chilenischen Bevölkerung … im Jahr 2006 die Kernkraftwerke ablehnten.“
„Zwei Jahre danach erhöhte sich die Ablehnung auf 52 Prozent und im Jahr 2010 auf 74 Prozent.“ Heute, nach den Ereignissen in Japan, lehnen „… 86 Prozent der Chilenen sie ab …“
Nur eine einzige Frage sollte man Obama noch stellen. Unter Berücksichtigung dessen, dass einer seiner berühmten Vorgänger, Richard Nixon, den Staatsputsch und den heroischen Tod von Salvador Allende sowie die Folterung und Ermordung von Tausenden Menschen ausgelöst hat – wird sich Herr Obama gegenüber dem chilenischen Volk entschuldigen?
Fidel Castro Ruz
20. März 2011
20:14 Uhr
Freitag, 18. März 2011
Führungszeugnis
Reflexionen des Genossen Fidel: Führungszeugnis
In diesen bitteren Tagen konnten wir die Bilder eines Erdbebens verfolgen, das die Stärke 9 auf der Richterskala erreichte und hunderte Nachbeben verursachte, und eines Tsunamis von 10 Meter Höhe, in dessen dunklen Wellen zehntausende Menschen zwischen Autos und Lastwagen auf die drei- bis vierstöckigen Wohngebäude und Einrichtungen mitgerissen wurden.
Hoch entwickelte Massenmedien hatten unsere Köpfe mit Nachrichten über Gefahren von brudermörderischen Kriegen und Waffenhandel in Verbindung mit den Drogen, wodurch allein in Mexiko in nur fünf Jahren über 35.000 Menschen getötet wurden, voll gestopft, außerdem über Klimawechsel in verschiedenen Ländern, erstickende Hitze, sich an den Polen auflösende Eisberge, sintflutartige Regenfälle, Mangel an Lebensmitteln und ansteigende Preise derselben. Wir brauchten wirklich Trost und dieser erreichte uns in Form jenes Rettungsengels unserer Gattung, des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, und seiner kolossalen Erfindung, der Führungszeugnisse.
Selbstverständlich wussten wir schon durch die Europäische Presseagentur, dass die Anzahl der Toten durch das Erdbeben und den Tsunami „gemäß der letzten Bilanz“ 6.539 betrug, und die Vermissten 10.259.
Obwohl „der Aufenthaltsort von zehntausenden Menschen“ noch immer nicht bekannt ist, hat der Gouverneur einer Präfektur geraten, dass die Überlebenden in einen anderen Teil von Japan gebracht werden sollten.
„Die beschädigten Flughäfen, Häfen und Straßen sind nach und nach repariert worden“, behauptet eine japanische Nachrichtenagentur.
Die englische Reuters war weniger optimistisch, als sie behauptete, dass eine „‘Lösung auf die Art von Tschernobil’ das letzte Mittel sein könnte“. Aber die Behörden sagen, dass „es noch zu früh sei, um über langfristige Maßnahmen zu sprechen, und dass zuerst versucht werden müsse, die sechs Atommeiler der Anlage und die Brennstofflagerbecken abzukühlen.“
Professor Murray Jennex von der kalifornischen Universität von San Diego erklärte Folgendes: „‘(Die Meiler) sind wie ein Schnellkochtopf. Wenn man ihn auf dem Feuer stehen lässt, kocht er und später bekommt er Risse …“.
„Beton darauf zu schütten, würde nicht dazu beitragen, den Kochtopf abzusichern. Aber es könnte so geschehen: man könnte eine Betonpanzerplatte bauen und das Ganze vergessen.“
Eine weitere Meldung einer europäischen Agentur bestätigte wie folgt:
„Es wurde ein ‘Wettrennen auf Zeit’ gestartet, um die Meiler abzukühlen, erklärte am heutigen Freitag Yukiya Amano, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde.“
„‘Es handelt sich um einen äußerst ernsthaften Unfall’, sagte Amano in Bezug auf das Atomkraftwerk Fukushima, nachdem er sich mit dem japanischen Premierminister Naoto Kann getroffen hatte.“
Die Welt war ohne Zweifel durch den unerwarteten Unfall von Japan aufgewühlt worden, welcher die Grundlagen selbst der planetaren Entwicklung im Energiesektor erschüttert hat; 442 Atomkraftwerke waren aktiv, viele von ihnen einer Generalüberholung bedürftig. Der Unfall von Tschernobil im Jahr 1986 hatte die Bauprogramme von neuen Einrichtungen zum Erliegen gebracht, die jetzt kurz davor standen, wieder aufgenommen und erweitert zu werden.
Wären etwa unsere Sorgen bezüglich einer kriegerischen Aktion der NATO im Norden von Afrika zur Vereinnahmung der reichen Vorkommen von Leichtöl Libyens und zur Absicherung der enormen energetischen Ressourcen des Mittleren Ostens nach dem revolutionären Ausbruch der arabischen Völker übertrieben?
Die ernsthafte Gefahr einer neuen Wirtschaftskrise brachte die Ökonomen aus der Ruhe.
Die schlechten politischen Nachrichten hören nicht auf.
„Tausende schiitische Demonstranten haben nach dem Freitagsgebet in der Nähe von Manama regierungsfeindliche Parolen geschrieen, und dies trotzdem die Behörden von Bahrain die Kundgebungen verboten hatten, stellte AFP fest.“
„Die Unterdrückung […] hat diese Woche mindestens acht Tote verursacht – vier Demonstranten und vier Polizisten“.
„‘Wir sind bereit, unser Blut und unsere Seele für Bahrain zu opfern’, schrieen die Demonstranten“.
„Die Behörden von Bahrain haben diese Woche den Ausnahmezustand erklärt […], in diesem kleinen Königreich, wo die Fünfte Flotte der Vereinigten Staaten ihren Stützpunkt hat.“
AFP, den 18. März 2011
„Nach Schüssen auf Demonstranten, die den Rücktritt des jemenitischen Präsidenten Alí Abdalá Saleh en Saná fordern, starben diesen Freitag mehr als 30 Menschen und circa einhundert wurden verletzt, wie eine neue, von medizinischen Quellen herausgegebene Bilanz mitteilt.“
„‘Der größte Teil der Verletzten ist auf Schüsse in den Kopf, den Hals bzw. die Brust zurückzuführen, behauptete ein Arzt gegenüber AFP.“
Es handelt sich um einen engen Verbündeten der Vereinigten Staaten, der ebenfalls die Unterstützung der saudiarabischen Streitkräfte genießt.
AP, den 18. März 2011
„König Abdullah (von Saudiarabien) sprach nach den muslimischen Freitagsgebeten. Er dankte den Ortsansässigen und den Sicherheitskräften dafür, ‘die Hände’ der Landesstabilität zu sein.“
„Islamabad, den 18. März, (AFP) – Tausende demonstrierten am Freitag auf den Straßen mehrerer pakistanischer Städte, um gegen den Angriff eines unbemannten US-amerikanischen Flugzeugs zu protestieren, dass diese Woche 35 Menschen getötet hat, und gegen die Freilassung eines CIA-Angestellten, der wegen Mord in Haft war.“ Er war nach der Zahlung von zwei Millionen Dollar an die Familienangehörigen der zwei Männer, die er in einer Straße von Lahore ermordet hatte, freigelassen worden.
Wozu gibt es den Sicherheitsrat, das Veto, das Antiveto, die Mehrheit, die Minderheit, die Enthaltung, die Reden, die Demagogie und die feierlichen Plädoyer von Ban Ki-moon?
Vor allem: Wozu besteht die NATO, wozu gibt es ihre 5,5 Millionen Soldaten (Berechnungen von sehr befähigten Fachleuten zufolge) und ihre 19.845 Panzer, 57.938 Panzerwagen, 6.492 Kampfflugzeuge, 2.482 Hubschrauber, 19 Flugzeugträger, 156 U-Boote, 303 Schiffe, 5.728 nuklearen Projektile, zehntausenden Atombomben mit einer Zerstörungskraft, welche hunderttausende Male der auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen entspricht ?
Solch eine stupide Macht ist überflüssig, würde und könnte nicht genutzt werden; dafür wären Dutzende solcher Planeten wie die Erde vonnöten. Sie dient allein dazu, um die Verschwendung und das Chaos zu beweisen, die vom Kapitalismus hervorgebracht wurden.
Wir können die Zeit weniger düsteren Dingen widmen, die aber lächerlicher sind.
Zum Beispiel berichtete DPA Folgendes:
„Port-au-Prince, den 18. März 2011 – Die Ankunft von Jean-Bertrand Aristide in Port-au-Prince am vergangenen Freitag kann niemanden überrascht haben.“
„19. Januar: Von Südafrika aus veröffentlichte Aristide einen ‘offenen Brief’, in dem er sagt, ‘bereit’ zu sein, ‘zu jeglichem Augenblick’ nach Haiti zurückzukehren, um ‘wie ein einfacher Bürger auf dem Gebiet der Bildung eine Beitrag zu leisten’…“
„20. Januar: Das US-amerikanische State Department äußert sich gegen die Rückkehr von Aristide, zumindest bis der Wahlprozess abgeschlossen sei…“.
Sogar in das mischte sich das State Department ein, dessen Land Papa Doc hervorbrachte und den Präsidenten Aristide vor sieben Jahren gestürzt und nach Afrika vertrieben hatte.
Eine Mitteilung von Notimex aus Panama, vom heutigen 18. März, berichtete, dass WikiLeaks die Einfahrt von Kriegsschiffen der Vereinigten Staaten in Panama enthüllte:
„Das Abkommen ist am 15. April 2009 unterzeichnet worden, damit die Militärschiffe vom 3. Mai bis zum Ende von Torrijos Mandat am 30. Juni jenes Jahres, als der Präsident von dem Rechtsgerichteten Ricardo Martinelli abgelöst wurde, in die Hoheitsgewässer von Panama einfahren konnten.
‘Bis jetzt hat es die Regierung von Panama immer abgelehnt, dieser Aufforderung nachzukommen, indem sie die Empfindlichkeit der Panamaer bezüglich Operationen mit der Armee der Vereinigten Staaten argumentierte’…“
Eine weitere interessante Anekdote über die Tricks der US-Außenpolitik erzählt uns heute die AP:
„Chile und die Vereinigten Staaten haben am Freitag ein Abkommen über Atomenergie unterzeichnet, und dies trotz der Befürchtungen einer Ausbreitung der Strahlung in Japan.“
„Die Befürchtung entstand, nachdem ein verheerendes Erdbeben und ein darauf folgendes Meeresbeben ernsthaft die Atommeiler einer Anlage an der Nordostküste von Japan beschädigt hatten“.
„Das Abkommen wurde am Freitagmorgen von dem US-Botschafter Alejander Wolff und dem chilenischen Außenminister Alfredo Moreno unterzeichnet.“
„…Beamte des Weißen Hauses konnten die äußerst erwartete Unterzeichnung nicht bestätigen, die zu einer herausragenden Angelegenheit beim Besuch von Präsident Barack Obama in Chile werden soll.“
Aber das ist einerlei, der Anschein wird immer rettend sein können und ebenso die durch den Anschein manipulierte öffentliche Meinung. Die Beamten des Weißen Hauses werden Nachdruck darauf legen, „dass das Abkommen sich auf die Ausbildung von Kernkraft-Ingenieuren und nicht auf den Bau von Meilern konzentrieren wird.“
Da die japanische Kernenergietechnik hauptsächlich US-amerikanisch ist, werden ihre Fachleute mit Sicherheit mehr Erfahrung dadurch gewinnen, dass sie die Geschehnisse in jenem leidenden Land untersuchen, dessen Bevölkerung schon Opfer eines grausamen und skrupellosen Vorgängers des jetzigen US-Präsidenten gewesen ist.
Wen werden Obama, die NATO und Ban Ki-moon mit den Führungszeugnissen täuschen?
Fidel Castro Ruz
18. März 2011
20:54 Uhr
In diesen bitteren Tagen konnten wir die Bilder eines Erdbebens verfolgen, das die Stärke 9 auf der Richterskala erreichte und hunderte Nachbeben verursachte, und eines Tsunamis von 10 Meter Höhe, in dessen dunklen Wellen zehntausende Menschen zwischen Autos und Lastwagen auf die drei- bis vierstöckigen Wohngebäude und Einrichtungen mitgerissen wurden.
Hoch entwickelte Massenmedien hatten unsere Köpfe mit Nachrichten über Gefahren von brudermörderischen Kriegen und Waffenhandel in Verbindung mit den Drogen, wodurch allein in Mexiko in nur fünf Jahren über 35.000 Menschen getötet wurden, voll gestopft, außerdem über Klimawechsel in verschiedenen Ländern, erstickende Hitze, sich an den Polen auflösende Eisberge, sintflutartige Regenfälle, Mangel an Lebensmitteln und ansteigende Preise derselben. Wir brauchten wirklich Trost und dieser erreichte uns in Form jenes Rettungsengels unserer Gattung, des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, und seiner kolossalen Erfindung, der Führungszeugnisse.
Selbstverständlich wussten wir schon durch die Europäische Presseagentur, dass die Anzahl der Toten durch das Erdbeben und den Tsunami „gemäß der letzten Bilanz“ 6.539 betrug, und die Vermissten 10.259.
Obwohl „der Aufenthaltsort von zehntausenden Menschen“ noch immer nicht bekannt ist, hat der Gouverneur einer Präfektur geraten, dass die Überlebenden in einen anderen Teil von Japan gebracht werden sollten.
„Die beschädigten Flughäfen, Häfen und Straßen sind nach und nach repariert worden“, behauptet eine japanische Nachrichtenagentur.
Die englische Reuters war weniger optimistisch, als sie behauptete, dass eine „‘Lösung auf die Art von Tschernobil’ das letzte Mittel sein könnte“. Aber die Behörden sagen, dass „es noch zu früh sei, um über langfristige Maßnahmen zu sprechen, und dass zuerst versucht werden müsse, die sechs Atommeiler der Anlage und die Brennstofflagerbecken abzukühlen.“
Professor Murray Jennex von der kalifornischen Universität von San Diego erklärte Folgendes: „‘(Die Meiler) sind wie ein Schnellkochtopf. Wenn man ihn auf dem Feuer stehen lässt, kocht er und später bekommt er Risse …“.
„Beton darauf zu schütten, würde nicht dazu beitragen, den Kochtopf abzusichern. Aber es könnte so geschehen: man könnte eine Betonpanzerplatte bauen und das Ganze vergessen.“
Eine weitere Meldung einer europäischen Agentur bestätigte wie folgt:
„Es wurde ein ‘Wettrennen auf Zeit’ gestartet, um die Meiler abzukühlen, erklärte am heutigen Freitag Yukiya Amano, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde.“
„‘Es handelt sich um einen äußerst ernsthaften Unfall’, sagte Amano in Bezug auf das Atomkraftwerk Fukushima, nachdem er sich mit dem japanischen Premierminister Naoto Kann getroffen hatte.“
Die Welt war ohne Zweifel durch den unerwarteten Unfall von Japan aufgewühlt worden, welcher die Grundlagen selbst der planetaren Entwicklung im Energiesektor erschüttert hat; 442 Atomkraftwerke waren aktiv, viele von ihnen einer Generalüberholung bedürftig. Der Unfall von Tschernobil im Jahr 1986 hatte die Bauprogramme von neuen Einrichtungen zum Erliegen gebracht, die jetzt kurz davor standen, wieder aufgenommen und erweitert zu werden.
Wären etwa unsere Sorgen bezüglich einer kriegerischen Aktion der NATO im Norden von Afrika zur Vereinnahmung der reichen Vorkommen von Leichtöl Libyens und zur Absicherung der enormen energetischen Ressourcen des Mittleren Ostens nach dem revolutionären Ausbruch der arabischen Völker übertrieben?
Die ernsthafte Gefahr einer neuen Wirtschaftskrise brachte die Ökonomen aus der Ruhe.
Die schlechten politischen Nachrichten hören nicht auf.
„Tausende schiitische Demonstranten haben nach dem Freitagsgebet in der Nähe von Manama regierungsfeindliche Parolen geschrieen, und dies trotzdem die Behörden von Bahrain die Kundgebungen verboten hatten, stellte AFP fest.“
„Die Unterdrückung […] hat diese Woche mindestens acht Tote verursacht – vier Demonstranten und vier Polizisten“.
„‘Wir sind bereit, unser Blut und unsere Seele für Bahrain zu opfern’, schrieen die Demonstranten“.
„Die Behörden von Bahrain haben diese Woche den Ausnahmezustand erklärt […], in diesem kleinen Königreich, wo die Fünfte Flotte der Vereinigten Staaten ihren Stützpunkt hat.“
AFP, den 18. März 2011
„Nach Schüssen auf Demonstranten, die den Rücktritt des jemenitischen Präsidenten Alí Abdalá Saleh en Saná fordern, starben diesen Freitag mehr als 30 Menschen und circa einhundert wurden verletzt, wie eine neue, von medizinischen Quellen herausgegebene Bilanz mitteilt.“
„‘Der größte Teil der Verletzten ist auf Schüsse in den Kopf, den Hals bzw. die Brust zurückzuführen, behauptete ein Arzt gegenüber AFP.“
Es handelt sich um einen engen Verbündeten der Vereinigten Staaten, der ebenfalls die Unterstützung der saudiarabischen Streitkräfte genießt.
AP, den 18. März 2011
„König Abdullah (von Saudiarabien) sprach nach den muslimischen Freitagsgebeten. Er dankte den Ortsansässigen und den Sicherheitskräften dafür, ‘die Hände’ der Landesstabilität zu sein.“
„Islamabad, den 18. März, (AFP) – Tausende demonstrierten am Freitag auf den Straßen mehrerer pakistanischer Städte, um gegen den Angriff eines unbemannten US-amerikanischen Flugzeugs zu protestieren, dass diese Woche 35 Menschen getötet hat, und gegen die Freilassung eines CIA-Angestellten, der wegen Mord in Haft war.“ Er war nach der Zahlung von zwei Millionen Dollar an die Familienangehörigen der zwei Männer, die er in einer Straße von Lahore ermordet hatte, freigelassen worden.
Wozu gibt es den Sicherheitsrat, das Veto, das Antiveto, die Mehrheit, die Minderheit, die Enthaltung, die Reden, die Demagogie und die feierlichen Plädoyer von Ban Ki-moon?
Vor allem: Wozu besteht die NATO, wozu gibt es ihre 5,5 Millionen Soldaten (Berechnungen von sehr befähigten Fachleuten zufolge) und ihre 19.845 Panzer, 57.938 Panzerwagen, 6.492 Kampfflugzeuge, 2.482 Hubschrauber, 19 Flugzeugträger, 156 U-Boote, 303 Schiffe, 5.728 nuklearen Projektile, zehntausenden Atombomben mit einer Zerstörungskraft, welche hunderttausende Male der auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen entspricht ?
Solch eine stupide Macht ist überflüssig, würde und könnte nicht genutzt werden; dafür wären Dutzende solcher Planeten wie die Erde vonnöten. Sie dient allein dazu, um die Verschwendung und das Chaos zu beweisen, die vom Kapitalismus hervorgebracht wurden.
Wir können die Zeit weniger düsteren Dingen widmen, die aber lächerlicher sind.
Zum Beispiel berichtete DPA Folgendes:
„Port-au-Prince, den 18. März 2011 – Die Ankunft von Jean-Bertrand Aristide in Port-au-Prince am vergangenen Freitag kann niemanden überrascht haben.“
„19. Januar: Von Südafrika aus veröffentlichte Aristide einen ‘offenen Brief’, in dem er sagt, ‘bereit’ zu sein, ‘zu jeglichem Augenblick’ nach Haiti zurückzukehren, um ‘wie ein einfacher Bürger auf dem Gebiet der Bildung eine Beitrag zu leisten’…“
„20. Januar: Das US-amerikanische State Department äußert sich gegen die Rückkehr von Aristide, zumindest bis der Wahlprozess abgeschlossen sei…“.
Sogar in das mischte sich das State Department ein, dessen Land Papa Doc hervorbrachte und den Präsidenten Aristide vor sieben Jahren gestürzt und nach Afrika vertrieben hatte.
Eine Mitteilung von Notimex aus Panama, vom heutigen 18. März, berichtete, dass WikiLeaks die Einfahrt von Kriegsschiffen der Vereinigten Staaten in Panama enthüllte:
„Das Abkommen ist am 15. April 2009 unterzeichnet worden, damit die Militärschiffe vom 3. Mai bis zum Ende von Torrijos Mandat am 30. Juni jenes Jahres, als der Präsident von dem Rechtsgerichteten Ricardo Martinelli abgelöst wurde, in die Hoheitsgewässer von Panama einfahren konnten.
‘Bis jetzt hat es die Regierung von Panama immer abgelehnt, dieser Aufforderung nachzukommen, indem sie die Empfindlichkeit der Panamaer bezüglich Operationen mit der Armee der Vereinigten Staaten argumentierte’…“
Eine weitere interessante Anekdote über die Tricks der US-Außenpolitik erzählt uns heute die AP:
„Chile und die Vereinigten Staaten haben am Freitag ein Abkommen über Atomenergie unterzeichnet, und dies trotz der Befürchtungen einer Ausbreitung der Strahlung in Japan.“
„Die Befürchtung entstand, nachdem ein verheerendes Erdbeben und ein darauf folgendes Meeresbeben ernsthaft die Atommeiler einer Anlage an der Nordostküste von Japan beschädigt hatten“.
„Das Abkommen wurde am Freitagmorgen von dem US-Botschafter Alejander Wolff und dem chilenischen Außenminister Alfredo Moreno unterzeichnet.“
„…Beamte des Weißen Hauses konnten die äußerst erwartete Unterzeichnung nicht bestätigen, die zu einer herausragenden Angelegenheit beim Besuch von Präsident Barack Obama in Chile werden soll.“
Aber das ist einerlei, der Anschein wird immer rettend sein können und ebenso die durch den Anschein manipulierte öffentliche Meinung. Die Beamten des Weißen Hauses werden Nachdruck darauf legen, „dass das Abkommen sich auf die Ausbildung von Kernkraft-Ingenieuren und nicht auf den Bau von Meilern konzentrieren wird.“
Da die japanische Kernenergietechnik hauptsächlich US-amerikanisch ist, werden ihre Fachleute mit Sicherheit mehr Erfahrung dadurch gewinnen, dass sie die Geschehnisse in jenem leidenden Land untersuchen, dessen Bevölkerung schon Opfer eines grausamen und skrupellosen Vorgängers des jetzigen US-Präsidenten gewesen ist.
Wen werden Obama, die NATO und Ban Ki-moon mit den Führungszeugnissen täuschen?
Fidel Castro Ruz
18. März 2011
20:54 Uhr
Montag, 14. März 2011
Katastrophen, die die Welt bedrohen
Reflexionen des Genossen Fidel: Katastrophen, die die Welt bedrohen
Wenn es die Lichtgeschwindigkeit nicht gäbe; wenn der unserer Sonne am nächsten gelegene Stern nicht vier Lichtjahre von der Erde, dem einzigen bewohnten Planeten unseres Systems, entfernt wäre; wenn es die UFOs wirklich gäbe, dann würden die imaginären Besucher des Planeten ihre Reise fortsetzen, ohne die Angelegenheiten unserer leidenden Menschheit zu verstehen.
Vor knapp einigen Jahrhunderten der tausendjährigen Geschichte des Menschen war es noch so, dass niemand wusste, was auf der anderen Seite der Erdkugel geschah. Heute können wir es augenblicklich erfahren und manchmal sind es transzendente Begebenheiten, die negative Auswirkungen auf alle Völker der Welt haben.
Ohne weitere Erläuterungen beschränke ich mich auf die wichtigsten Nachrichten der letzen Tagen.
„TeleSur (Fernsehen des Südens), den 13. März 2011
Vulkanausbruch in Japan verursacht neue Unruhe
Die japanische Wetteragentur berichtete, dass der auf der Insel Kyushu, im Südwesten von Japan, gelegene Vulkan Shimoedake, am letzten Sonntag erneut bis zu viertausend Meter hoch Asche und Steine ausgestoßen hat, was nach zwei Wochen relativer Ruhe geschah und zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami, die das Land erschütterten.“
„…der Vulkan wurde im diesjährigen Januar zum ersten Mal nach 52 Jahren aktiv…“
„Gemäß einem BBC-Bericht sollen Bauten im Umkreis von 4km beschädigt worden und hunderte von Panik ergriffene Personen von dort geflohen sein.“
„Die gemäß der japanischen Wetteragentur mit Stärke 9,0 auf der Richterskala bestimmte seismische Bewegung hatte schon Auswirkungen auf andere Vulkane…“
„Japan, am Boden zerstört durch Erdbeben, Tsunami und Explosionen in Atomkraftwerken
SENDAI, Japan, den 14. März 2011 (AFP) – Eine doppelte Explosion in dem Reaktor Nr. 3 des Atomkraftwerks von Fukushima 1 verstärkte letzten Montag die Furcht vor einer Atomkatastrophe in Japan, einem schon wegen einem Erdbeben und einem Tsunami, die über 10.000 Tote verursacht haben könnten, am Boden zerstörten Land.
Das Unternehmen Tokyo Electric Power (TEPCO), Betreiber von Fukushima 1 (250 km nordöstlich von Tokio), gab auch die Möglichkeit zu, dass wegen einer Havarie im Kühlkreislauf eine Scmelzen des Brennstoffs vom Reaktor 2 begonnen haben könnte. Die Regierung ihrerseits spielte die Möglichkeit herunter, dass eine ernsthafte Explosion bei diesem Reaktor stattfinden könnte.
Die Rettungsteams haben circa 2000 Leichen an der Küste der Präfektur Miyagi (Nordosten) aufgefunden, während Millionen Japaner versuchten, ohne Wasser, Strom, Kraftstoff oder genügend Nahrungsmittel zu überleben, und Hunderttausende sich gezwungen sahen, aufgrund ihrer durch den Tsunami zerstörten Wohnungen Unterkunft in Notfalleinrichtungen zu suchen.“
„Rettungsteams der ganzen Welt kamen zum Archipel, um mit über 100.000 Soldaten zusammenzuarbeiten, die versuchen, in einem Land Hilfe zu leisten, das noch von den Nachbeben erschüttert wird und unter ständigem Schrecken wegen der falschen Alarmmeldungen über neue Tsunamis lebt.“
„Die Furcht vor einer Atomkatastrophe kam noch zu den aufgrund der Verheerung hervorgerufenen Ängsten hinzu. Das Erdbeben, der Tsunami und die Explosionen in den Atomkraftwerken stellen das Land vor seine “ernsthafteste Krise (…) seit Ende des Zweiten Weltkrieges”, sagte der Premierminister Naoto Kan.“
„Am Samstag war eine Explosion am Reaktor Nummer 1 erfolgt, bei der ein Fachmann ums Leben kam und elf Personen verletzt wurden.
„Die Kernfusion wird durch Überhitzung der Brennstäbe verursacht, die wie Kerzen zu schmelzen beginnen“.
„Die Behörden ordneten den Notstand in einem zweiten Atomkraftwerk, in dem von Onagawa (Nordosten), an…“
„Ein weiteres Atomkraftwerk, das von Tokai, hat eine Havarie in seinem Kühlsystem erlitten…“
„Das Erdbeben der Stärke 8,9 und der darauf folgende Tsunami von 10 Meter Höhe verwüsteten am Freitag die Nordostküste des japanischen Archipels.“
„Über 10.000 Personen könnten das Leben in der Küstenpräfektur von Miyagi (Nordosten von Japan) verloren haben…“
„Mindestens 5,6 Millionen Häuser weiterhin ohne Strom…“
„DATOS – Was passiert innerhalb der japanischen Atomreaktoren?
14. März (Reuters) – Eine zweite Explosion erschütterte das von einem Erdbeben beschädigte japanische Atomkraftwerk, in dem die Behörden verzweifelt daran arbeiten, die Kernschmelze der Reaktoren zu verhindern“
„Ein Reaktorkern besteht aus einer Reihe von metallischen Röhren bzw. Stäben aus Zirkonium, die Brennstoffbehälter aus Uran enthalten, welche in den von den Ingenieuren Brennstoffgeräte genannten Vorrichtungen eingelagert werden.“
„In den letzten 3 Tagen traten wiederholt Probleme an den Hilfskühlanlagen der Reaktoren 1, 2 und 3 im Atomkraftwerk von Fukushima auf.“
„Jedoch der natürliche Zerfall der radioaktiven Stoffe im Reaktorkern erzeugt weiter Hitze, die so genannte Nachzerfallswärme, die während der ersten Stunde auf ein Viertel ihres ursprünglichen Niveaus zurückgeht und dann langsamer schwindet.“
„Normalerweise wird diese Wärme durch Kühlwasserpumpen eliminiert, denen aber im Falle der Fukushima-Anlage aufgrund des Erdbebens, des Tsunamis bzw. durch beides die Notenergieversorgung verloren ging.“
„Nach Meinung von Experten und Beamten wurden beide Explosionen in der Fukushima-Anlage, eine in der Station Nummer 1 am Samstag und die andere im Reaktor Nummer 3 am Montag, durch jenen Wasserstoff verursacht.“
„Im Falle des Bruchs einer Stahlkuppel im Inneren eines Reaktors würden die Strahlungswerte ansteigen. Aber nach Aussagen von Experten ist jetzt schon nicht mehr genug Wärme vorhanden, um diese zu zerstören.“
„Es besteht noch das Risiko der Kernschmelze, was die Entfernung des Brennstoffs äußerst erschweren oder sie sogar unmöglich machen könnte. Genau dies geschah 1979 auf Three Mile Island in Pennsylvania.“
„EFE 14.März
Nach Feststellung von Radioaktivität bei 17 Militärangehörigen zogen die USA ihre Schiffe von der japanischen Küste ab“
„Das Pentagon verkündete heute, dass bei 17 von den Militärangehörigen, die an den Hilfsarbeiten in Japan teilnehmen, „ein niedriger radioaktiver Strahlungspiegel“ nachgewiesen wurde und dass sie die vorübergehende Neupositionierung der Schiffe der Siebten Flotte mit Stützpunkt in der japanischen Stadt Yokosuka angeordnet haben.“
„Zu dem Zeitpunkt des Austritts nach dem sich als Folge des Japan erschütternden Erdbebens von Stärke 9 auf der Richter-Skala ereigneten Tsunami befand sich der USS-Flugzeugträger ‚Ronald Reagan’ 160 Kilometer nordöstlich von der Energieanlage.“
„Kampf zur Kühlung der Reaktoren 2 und 3 in Fukushima und Erhöhung der Todesopfer“
„Internationale Redaktion, 14. März (EFE) – Das für den Reaktor 2 der japanischen Anlage Fukushima verantwortliche Personal versucht, ihn zu kühlen, nachdem er heute wegen Übererwärmung vielleicht eine teilweise Schmelze erlitten haben könnte. Sie kühlen auch den Reaktor 3 ab, wo eine Explosion stattgefunden hat, die keine radioaktive Ausströmung verursachte.“
„Während die Behörden sich bemühen, das Nuklearrisiko unter Kontrolle zu bekommen, nimmt die Anzahl der Todesopfer jenes Erdbebens zu, das die schlimmste Tragödie seit dem Zweiten Weltkrieg in Japan verursacht hat.“
„Der Erdstoß konnte stark in Tokio wahrgenommen werden, jener mit 30 Millionen Einwohnern größten Stadt der Welt, wo ein Klima der Traurigkeit herrscht und die Bürger wegen der Stromausfälle auf alternative Verkehrsmittel wie das Fahrrad zurückgreifen.“
„Eine Wetteragentur des Landes hat die japanische Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht, dass es noch eine Woche lang Nachbeben geben wird und dass mit 70prozentiger Wahrscheinlichkeit bis zum kommenden Mittwoch in Japan ein weiteres Erdbeben der Stärke 7 auf der Richter-Skala zu verzeichnen sein würde.“
„Deutschland hebt für drei Monate die vorgesehenen Verlängerungen der Atomlaufzeiten auf“
„Berlin, 14. März (DPA)“
„Der an diesem Wochenende in der japanischen Anlage von Fukushima verzeichnete Unfall infolge des Erdbebens und des nachfolgenden Tsunamis, die das asiatische Land am Freitag heimsuchten, ’hat die globale Situation total verändert’, sagte Merkel.“
„’Die Unfälle in Japan beweisen, dass das, was wir für unmöglich hielten, möglich ist und dass die Risiken, die wir für unwahrscheinlich ansahen, nicht so unwahrscheinlich sind’, erklärte sie weiter…“
„AFP. Jemen: Drei Demonstranten tot, darunter ein 12-jähriges Kind“
12.03.2011
„SANA (AFP) – In Jemen, wo die Aufständischen die Polizei beschuldigten, Giftgas zur Auseinandersprengung der Demonstranten benutzt zu haben, starben am Samstag drei Demonstranten, darunter ein 12-jähriges Kind, und Hunderte wurden verletzt.“
„Ein Demonstrant starb und ca. 300 wurden verletzt oder durch die Gase vergiftet…“
„Aussagen der UNO zufolge sind 37 Demonstranten und zumindest sechs Polizisten seit dem Ausbruch der Unruhen in Jemen ums Leben gekommen.“
„ABU DABI, 14. März (Reuters)“
„Der Anstieg der Preise für Rohöl und die vor kurzem eingetretene und überstürzte Verminderung der globalen Getreidevorräte könnten auf eine Versorgungskrise deuten, sagte Jacques Diouf, Direktor der FAO, zu Reuters…“
„’Die hohen Preise sind Besorgnis erregend und es ist eine starke Abnahme der Vorräte zu verzeichnen’…“
„London (AP) – Einem von WikiLeaks zugespielten und veröffentlichten US-amerikanischen diplomatischen Telegramm zufolge hat das Verteidigungsunternehmen BAE Systems PLC, mit Hauptsitz in Großbritannien, Behörden in Saudiarabien bestochen, um Waffenverträge in Millionenhöhe zu erlangen.“
„..BAE, das größte Verteidigungsunternehmen in Europa, hatte einem saudiarabischen Prinzen mehr als 70 Millionen Pfund (113 Millionen Dollar) überreicht.“
„EFE. Ashton schließt die Möglichkeit nicht aus, über Libyen eine Flugverbotszone zu etablieren
Catherine Ashton, verantwortlich für die Außenpolitik der EU, hat heute in Kairo die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, über Libyen eine Flugverbotszone zu etablieren, nachdem sie sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amro Musa, getroffen hatte.“
„TRIPOLIS, den 14. (ANSA) – Heute haben die Streitkräfte von Muammar al-Gaddhafi Ajdabiya, im Osten von Libyen, sowie den Ort Zuwarah, im Nordwesten, angegriffen. Währenddessen versicherte der Nationalrat der Opposition, dass er Stellungen zurückerobern werde und dass er über eine internationale Zusicherung verfüge, eine Flugverbotszone einzurichten.“
„Der Rat versicherte heute, dass er die Zusicherung der Vereinigten Staaten, von Großbritannien und Frankreich bekommen hat, um eine Flugverbotszone einzurichten.“
„Der General Abd al Fattah Yunis, Mitglied des Rebellen-Militärrates, versicherte, dass sie Stellungen in den Küstengebieten und im Osten des Landes zurückerobern werden…“
„’Wir werden die Kontrolle über diese Städte wiedererlangen und bald werden sie sehen, dass unsere Armee in Richtung Tripolis, Sirte vorrücken wird’.“
„100.000 FREIWILLIGE HABEN SICH DEN GADDAFI-KRÄFTEN ANGESCHLOSSEN
TRIPOLIS, den 14. (ANSA) – Seit dem Beginn der Kämpfe zwischen den Muammar al-Gaddhafi unterstützenden Truppen und den Rebellengruppen haben sich ungefähr 100.000 Freiwillige den libyschen Streitkräften angeschlossen, ließen heute Regierungsquellen verlauten.“
„Bahrain: Nach der Ankunft von saudiarabischen Soldaten verurteilt die Opposition öffentlich die ‚Besetzung’
„MANAMA, 14. März 2011 (AFP)“
„’Die Bevölkerung von Bahrain konfrontiert eine reale Gefahr: die eines Krieges gegen die Bahrain-Staatsbürger ohne eine Kriegserklärung’, hoben die sieben Mitglieder der Opposition, darunter der schiitische Wefaq, in einer Erklärung hervor.
„’Wir halten den Eintritt von jeglichem Soldaten oder Militärfahrzeug in den Land-, Luft- oder Seeraum des Königreichs Bahrain für eine offenkundige Besetzung, für eine Verschwörung gegen das entwaffnete Volk von Bahrain sowie eine Verletzung der internationalen Abkommen und Konventionen’, fügte die Opposition hinzu.“
„WEITERE PROTESTE IN JEMEN, BAHRAIN UND MAROKKO
„MANAMA UND ADEN, den 13. (ANSA) – Die Proteste in Jemen, wo drei Menschen starben, sowie in Bahrain und Marokko, wo man Forderungen an die Regierungen dieser Länder erhoben hat, dauerten heute fort, teilten örtliche Quellen mit.“
„… In Saudi-Arabien haben sich heute Dutzende von Menschen in der Nähe des Innenministeriums in Riad versammelt, um die Freilassung einer Gruppe von Aktivisten zu fordern, die von der Polizei festgenommen wurden.“
„MANAMA (AP) – Zehntausende Demonstranten in Bahrain haben am Samstag einen königlichen Palast umzingelt, wo sie laut politische Freiheiten und den Rücktritt des Königs forderten, und zwar einen Tag nachdem die Sicherheitskräfte einen ähnlichen Protest gewaltsam unterdrückt haben.“
„Die Demonstrationen in diesem Land sind ähnlich wie die in Ägypten und Tunesien.“
„Bahrain ist für Washington besonders wichtig, da dort die 5. Flotte der US Navy stationiert ist…”
„Die Vereinigten Arabischen Emirate werden Truppen nach Bahrain schicken
DUBAI, 14. März 2011 (AFP) – Die Vereinigten Arabischen Emirate teilten am Montag mit, dass sie Truppen nach Bahrain senden werden, um einen Beitrag zum ‚Schutz der Ordnung und Stabilität’ in diesem Nachbarland zu leisten, wo sich schon mit dem gleichen Ziel saudiarabisches Militär befindet.
“MANAMA, 14. März 2011 (AFP) – Die Opposition von Bahrain sagte am Montag als Antwort auf die Ankunft der saudiarabischen Truppen im Königreich, dass ‚jegliche ausländische militärische Präsenz’ als eine ‚Besetzung’ angesehen werden wird.“
“Mehr als tausend saudiarabische Soldaten, die zu den gemeinsamen Streitkräften des Golfkooperationsrats (CCG) gehören, sind in Bahrain angekommen, das von einer Demonstrationswelle erschüttert wird, sagte ein saudiarabischer Verantwortlicher zu AFP.“
„MEXICO (AFP) – Die Operation namens ‚Fast and Furious’ (schnell und heftig) in den Vereinigten Staaten, die vermutlich das absichtliche Eindringen in Mexiko von fast 2.000 Waffen ermöglichte, hat Experten zufolge die Beziehung zwischen den beiden Ländern in eine heikle Lage gebracht und führte zur einmütigen Verärgerung der mexikanischen Gesetzgeber.“
„’Wenn die Vereinigten Staaten gehandelt haben, ohne irgendeine mexikanische Instanz einzuschließen, dann handelt es sich um eine völlig inakzeptable Einmischung und ein deutliches Misstrauenszeichen’ von Washington gegenüber der mexikanischen Polizei, kommentierte Jorge Montano, ein ehemaliger Botschafter von Mexiko in den Vereinigten Staaten, gegenüber AFP.“
„Mexiko steht einer beispiellosen Gewaltspirale gegenüber, die aufgrund der Zusammenstöße zwischen Drogenhändlern und Anti-Drogen-Einsatzkommandos fast 35.000 Tote seit Dezember 2006 hinterlassen hat. Zusätzlich dazu gibt es hunderte Opfer, die im Kreuzfeuer umgekommen sind.“
„Der mexikanische Senat beschrieb ‚Fast and Furious’ als eine ‚aggressive und einseitige’ Operation sowie eine ‚Beleidigung gegenüber der Souveränität’ von Mexiko.“
„IPS, 14.03, 15:04“
“Heute Abend wurde berichtet, dass der Kernreaktor Nummer zwei des Kernkraftwerks Fukushima 1 schmilzt, nachdem die Notkühlsysteme gescheitert sind, was die Befürchtungen einer radioaktiven Verseuchung verschärft hat. Am Samstag und Montag gab es Explosionen in den Kernreaktoren eins und drei.“
„Der Kernreaktor Nummer zwei läuft mit dem Brennstoff namens Mischoxid (MOX), der Plutonium, eine für die Gesundheit besonders schädliche Substanz enthält.“
„ROM, den 14. (ANSA) – Auf der Welt gibt es insgesamt 442 aktive Kernreaktoren, die in 29 Ländern konzentriert sind und von höchstens zehn Unternehmen gebaut wurden.
In Europa [...], wo die Regierungen heute ihre Politik auf diesem Sektor zu überprüfen begonnen haben, gibt es 148 aktive Kernreaktoren in 16 Ländern.
Zu den schon aktiven [...] kommen noch 65 im Bau befindliche Kernreaktoren hinzu…“
„Aber die Vereinigten Staaten besitzen mit 104 den Weltrekord bei den in Betrieb befindlichen Kernreaktoren, gefolgt von Frankreich (58), Japan (54) …“
Den zuletzt in Kuba angekommenen Nachrichten zufolge ist eine dritte Explosion in Fukushima erfolgt:
“EFE, am 15.03., 20:13
„Es wird eine radioaktive Ausströmung aufgrund der Kernschmelze eines Reaktors in Fukushima befürchtet
Tokio, 15. März (EFE) – Der Betreiber des Atomkraftwerks Fukushima (im Nordosten von Japan) gab heute zu, dass er eine radioaktive Ausströmung aufgrund einer möglichen Kernschmelze des Reaktors Nummer 2, der heute Morgen eine Explosion erlitt, befürchtet.
Tokyo Electric Power (TEPCO) gab zu, dass möglicherweise eine Abstrahlung vorgekommen sei, nachdem die Struktur um den Kernreaktor Nummer 2 beschädigt wurde. Währenddessen betrugen die radioaktiven Strahlungspegel in der Umgebung 8.217 Mikrosievert pro Stunde, im Vergleich zu den erlaubten 500.“
Man kann sehen, wie kompliziert die Situation in der arabischen Welt ist, in deren Völkern sich eine revolutionäre Welle ausgelöst hat.
Der saudiarabische König unterstützt den Krieg der NATO in Libyen, während die NATO in Bahrain die saudiarabische Invasion unterstützt. Das Blut der arabischen Völker wird im Namen der großen US-Konzerne vergossen werden, während die Ölpreise nicht voraussagbare Grenzen erreichen werden, und zwar in dem Maße, wie die Kriege in den förderungsstärkeren Gebieten ausbrechen, und die nuklearen Katastrophen in Japan den Widerstand der Völker gegen die Weiterverbreitung von nuklearen Anlagen multiplizieren.
Die Verschwendung und die kapitalistischen Konsumgesellschaften in ihrem neoliberalen und imperialistischen Stadium bringen die Welt in eine ausweglose Situation, wo der Klimawandel und die zunehmenden Nahrungsmittelpreise Milliarden Menschen zu den schlimmsten Armutsraten führen.
Fidel Castro Ruz
14. März 2011
21:35 Uhr
Wenn es die Lichtgeschwindigkeit nicht gäbe; wenn der unserer Sonne am nächsten gelegene Stern nicht vier Lichtjahre von der Erde, dem einzigen bewohnten Planeten unseres Systems, entfernt wäre; wenn es die UFOs wirklich gäbe, dann würden die imaginären Besucher des Planeten ihre Reise fortsetzen, ohne die Angelegenheiten unserer leidenden Menschheit zu verstehen.
Vor knapp einigen Jahrhunderten der tausendjährigen Geschichte des Menschen war es noch so, dass niemand wusste, was auf der anderen Seite der Erdkugel geschah. Heute können wir es augenblicklich erfahren und manchmal sind es transzendente Begebenheiten, die negative Auswirkungen auf alle Völker der Welt haben.
Ohne weitere Erläuterungen beschränke ich mich auf die wichtigsten Nachrichten der letzen Tagen.
„TeleSur (Fernsehen des Südens), den 13. März 2011
Vulkanausbruch in Japan verursacht neue Unruhe
Die japanische Wetteragentur berichtete, dass der auf der Insel Kyushu, im Südwesten von Japan, gelegene Vulkan Shimoedake, am letzten Sonntag erneut bis zu viertausend Meter hoch Asche und Steine ausgestoßen hat, was nach zwei Wochen relativer Ruhe geschah und zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami, die das Land erschütterten.“
„…der Vulkan wurde im diesjährigen Januar zum ersten Mal nach 52 Jahren aktiv…“
„Gemäß einem BBC-Bericht sollen Bauten im Umkreis von 4km beschädigt worden und hunderte von Panik ergriffene Personen von dort geflohen sein.“
„Die gemäß der japanischen Wetteragentur mit Stärke 9,0 auf der Richterskala bestimmte seismische Bewegung hatte schon Auswirkungen auf andere Vulkane…“
„Japan, am Boden zerstört durch Erdbeben, Tsunami und Explosionen in Atomkraftwerken
SENDAI, Japan, den 14. März 2011 (AFP) – Eine doppelte Explosion in dem Reaktor Nr. 3 des Atomkraftwerks von Fukushima 1 verstärkte letzten Montag die Furcht vor einer Atomkatastrophe in Japan, einem schon wegen einem Erdbeben und einem Tsunami, die über 10.000 Tote verursacht haben könnten, am Boden zerstörten Land.
Das Unternehmen Tokyo Electric Power (TEPCO), Betreiber von Fukushima 1 (250 km nordöstlich von Tokio), gab auch die Möglichkeit zu, dass wegen einer Havarie im Kühlkreislauf eine Scmelzen des Brennstoffs vom Reaktor 2 begonnen haben könnte. Die Regierung ihrerseits spielte die Möglichkeit herunter, dass eine ernsthafte Explosion bei diesem Reaktor stattfinden könnte.
Die Rettungsteams haben circa 2000 Leichen an der Küste der Präfektur Miyagi (Nordosten) aufgefunden, während Millionen Japaner versuchten, ohne Wasser, Strom, Kraftstoff oder genügend Nahrungsmittel zu überleben, und Hunderttausende sich gezwungen sahen, aufgrund ihrer durch den Tsunami zerstörten Wohnungen Unterkunft in Notfalleinrichtungen zu suchen.“
„Rettungsteams der ganzen Welt kamen zum Archipel, um mit über 100.000 Soldaten zusammenzuarbeiten, die versuchen, in einem Land Hilfe zu leisten, das noch von den Nachbeben erschüttert wird und unter ständigem Schrecken wegen der falschen Alarmmeldungen über neue Tsunamis lebt.“
„Die Furcht vor einer Atomkatastrophe kam noch zu den aufgrund der Verheerung hervorgerufenen Ängsten hinzu. Das Erdbeben, der Tsunami und die Explosionen in den Atomkraftwerken stellen das Land vor seine “ernsthafteste Krise (…) seit Ende des Zweiten Weltkrieges”, sagte der Premierminister Naoto Kan.“
„Am Samstag war eine Explosion am Reaktor Nummer 1 erfolgt, bei der ein Fachmann ums Leben kam und elf Personen verletzt wurden.
„Die Kernfusion wird durch Überhitzung der Brennstäbe verursacht, die wie Kerzen zu schmelzen beginnen“.
„Die Behörden ordneten den Notstand in einem zweiten Atomkraftwerk, in dem von Onagawa (Nordosten), an…“
„Ein weiteres Atomkraftwerk, das von Tokai, hat eine Havarie in seinem Kühlsystem erlitten…“
„Das Erdbeben der Stärke 8,9 und der darauf folgende Tsunami von 10 Meter Höhe verwüsteten am Freitag die Nordostküste des japanischen Archipels.“
„Über 10.000 Personen könnten das Leben in der Küstenpräfektur von Miyagi (Nordosten von Japan) verloren haben…“
„Mindestens 5,6 Millionen Häuser weiterhin ohne Strom…“
„DATOS – Was passiert innerhalb der japanischen Atomreaktoren?
14. März (Reuters) – Eine zweite Explosion erschütterte das von einem Erdbeben beschädigte japanische Atomkraftwerk, in dem die Behörden verzweifelt daran arbeiten, die Kernschmelze der Reaktoren zu verhindern“
„Ein Reaktorkern besteht aus einer Reihe von metallischen Röhren bzw. Stäben aus Zirkonium, die Brennstoffbehälter aus Uran enthalten, welche in den von den Ingenieuren Brennstoffgeräte genannten Vorrichtungen eingelagert werden.“
„In den letzten 3 Tagen traten wiederholt Probleme an den Hilfskühlanlagen der Reaktoren 1, 2 und 3 im Atomkraftwerk von Fukushima auf.“
„Jedoch der natürliche Zerfall der radioaktiven Stoffe im Reaktorkern erzeugt weiter Hitze, die so genannte Nachzerfallswärme, die während der ersten Stunde auf ein Viertel ihres ursprünglichen Niveaus zurückgeht und dann langsamer schwindet.“
„Normalerweise wird diese Wärme durch Kühlwasserpumpen eliminiert, denen aber im Falle der Fukushima-Anlage aufgrund des Erdbebens, des Tsunamis bzw. durch beides die Notenergieversorgung verloren ging.“
„Nach Meinung von Experten und Beamten wurden beide Explosionen in der Fukushima-Anlage, eine in der Station Nummer 1 am Samstag und die andere im Reaktor Nummer 3 am Montag, durch jenen Wasserstoff verursacht.“
„Im Falle des Bruchs einer Stahlkuppel im Inneren eines Reaktors würden die Strahlungswerte ansteigen. Aber nach Aussagen von Experten ist jetzt schon nicht mehr genug Wärme vorhanden, um diese zu zerstören.“
„Es besteht noch das Risiko der Kernschmelze, was die Entfernung des Brennstoffs äußerst erschweren oder sie sogar unmöglich machen könnte. Genau dies geschah 1979 auf Three Mile Island in Pennsylvania.“
„EFE 14.März
Nach Feststellung von Radioaktivität bei 17 Militärangehörigen zogen die USA ihre Schiffe von der japanischen Küste ab“
„Das Pentagon verkündete heute, dass bei 17 von den Militärangehörigen, die an den Hilfsarbeiten in Japan teilnehmen, „ein niedriger radioaktiver Strahlungspiegel“ nachgewiesen wurde und dass sie die vorübergehende Neupositionierung der Schiffe der Siebten Flotte mit Stützpunkt in der japanischen Stadt Yokosuka angeordnet haben.“
„Zu dem Zeitpunkt des Austritts nach dem sich als Folge des Japan erschütternden Erdbebens von Stärke 9 auf der Richter-Skala ereigneten Tsunami befand sich der USS-Flugzeugträger ‚Ronald Reagan’ 160 Kilometer nordöstlich von der Energieanlage.“
„Kampf zur Kühlung der Reaktoren 2 und 3 in Fukushima und Erhöhung der Todesopfer“
„Internationale Redaktion, 14. März (EFE) – Das für den Reaktor 2 der japanischen Anlage Fukushima verantwortliche Personal versucht, ihn zu kühlen, nachdem er heute wegen Übererwärmung vielleicht eine teilweise Schmelze erlitten haben könnte. Sie kühlen auch den Reaktor 3 ab, wo eine Explosion stattgefunden hat, die keine radioaktive Ausströmung verursachte.“
„Während die Behörden sich bemühen, das Nuklearrisiko unter Kontrolle zu bekommen, nimmt die Anzahl der Todesopfer jenes Erdbebens zu, das die schlimmste Tragödie seit dem Zweiten Weltkrieg in Japan verursacht hat.“
„Der Erdstoß konnte stark in Tokio wahrgenommen werden, jener mit 30 Millionen Einwohnern größten Stadt der Welt, wo ein Klima der Traurigkeit herrscht und die Bürger wegen der Stromausfälle auf alternative Verkehrsmittel wie das Fahrrad zurückgreifen.“
„Eine Wetteragentur des Landes hat die japanische Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht, dass es noch eine Woche lang Nachbeben geben wird und dass mit 70prozentiger Wahrscheinlichkeit bis zum kommenden Mittwoch in Japan ein weiteres Erdbeben der Stärke 7 auf der Richter-Skala zu verzeichnen sein würde.“
„Deutschland hebt für drei Monate die vorgesehenen Verlängerungen der Atomlaufzeiten auf“
„Berlin, 14. März (DPA)“
„Der an diesem Wochenende in der japanischen Anlage von Fukushima verzeichnete Unfall infolge des Erdbebens und des nachfolgenden Tsunamis, die das asiatische Land am Freitag heimsuchten, ’hat die globale Situation total verändert’, sagte Merkel.“
„’Die Unfälle in Japan beweisen, dass das, was wir für unmöglich hielten, möglich ist und dass die Risiken, die wir für unwahrscheinlich ansahen, nicht so unwahrscheinlich sind’, erklärte sie weiter…“
„AFP. Jemen: Drei Demonstranten tot, darunter ein 12-jähriges Kind“
12.03.2011
„SANA (AFP) – In Jemen, wo die Aufständischen die Polizei beschuldigten, Giftgas zur Auseinandersprengung der Demonstranten benutzt zu haben, starben am Samstag drei Demonstranten, darunter ein 12-jähriges Kind, und Hunderte wurden verletzt.“
„Ein Demonstrant starb und ca. 300 wurden verletzt oder durch die Gase vergiftet…“
„Aussagen der UNO zufolge sind 37 Demonstranten und zumindest sechs Polizisten seit dem Ausbruch der Unruhen in Jemen ums Leben gekommen.“
„ABU DABI, 14. März (Reuters)“
„Der Anstieg der Preise für Rohöl und die vor kurzem eingetretene und überstürzte Verminderung der globalen Getreidevorräte könnten auf eine Versorgungskrise deuten, sagte Jacques Diouf, Direktor der FAO, zu Reuters…“
„’Die hohen Preise sind Besorgnis erregend und es ist eine starke Abnahme der Vorräte zu verzeichnen’…“
„London (AP) – Einem von WikiLeaks zugespielten und veröffentlichten US-amerikanischen diplomatischen Telegramm zufolge hat das Verteidigungsunternehmen BAE Systems PLC, mit Hauptsitz in Großbritannien, Behörden in Saudiarabien bestochen, um Waffenverträge in Millionenhöhe zu erlangen.“
„..BAE, das größte Verteidigungsunternehmen in Europa, hatte einem saudiarabischen Prinzen mehr als 70 Millionen Pfund (113 Millionen Dollar) überreicht.“
„EFE. Ashton schließt die Möglichkeit nicht aus, über Libyen eine Flugverbotszone zu etablieren
Catherine Ashton, verantwortlich für die Außenpolitik der EU, hat heute in Kairo die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, über Libyen eine Flugverbotszone zu etablieren, nachdem sie sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amro Musa, getroffen hatte.“
„TRIPOLIS, den 14. (ANSA) – Heute haben die Streitkräfte von Muammar al-Gaddhafi Ajdabiya, im Osten von Libyen, sowie den Ort Zuwarah, im Nordwesten, angegriffen. Währenddessen versicherte der Nationalrat der Opposition, dass er Stellungen zurückerobern werde und dass er über eine internationale Zusicherung verfüge, eine Flugverbotszone einzurichten.“
„Der Rat versicherte heute, dass er die Zusicherung der Vereinigten Staaten, von Großbritannien und Frankreich bekommen hat, um eine Flugverbotszone einzurichten.“
„Der General Abd al Fattah Yunis, Mitglied des Rebellen-Militärrates, versicherte, dass sie Stellungen in den Küstengebieten und im Osten des Landes zurückerobern werden…“
„’Wir werden die Kontrolle über diese Städte wiedererlangen und bald werden sie sehen, dass unsere Armee in Richtung Tripolis, Sirte vorrücken wird’.“
„100.000 FREIWILLIGE HABEN SICH DEN GADDAFI-KRÄFTEN ANGESCHLOSSEN
TRIPOLIS, den 14. (ANSA) – Seit dem Beginn der Kämpfe zwischen den Muammar al-Gaddhafi unterstützenden Truppen und den Rebellengruppen haben sich ungefähr 100.000 Freiwillige den libyschen Streitkräften angeschlossen, ließen heute Regierungsquellen verlauten.“
„Bahrain: Nach der Ankunft von saudiarabischen Soldaten verurteilt die Opposition öffentlich die ‚Besetzung’
„MANAMA, 14. März 2011 (AFP)“
„’Die Bevölkerung von Bahrain konfrontiert eine reale Gefahr: die eines Krieges gegen die Bahrain-Staatsbürger ohne eine Kriegserklärung’, hoben die sieben Mitglieder der Opposition, darunter der schiitische Wefaq, in einer Erklärung hervor.
„’Wir halten den Eintritt von jeglichem Soldaten oder Militärfahrzeug in den Land-, Luft- oder Seeraum des Königreichs Bahrain für eine offenkundige Besetzung, für eine Verschwörung gegen das entwaffnete Volk von Bahrain sowie eine Verletzung der internationalen Abkommen und Konventionen’, fügte die Opposition hinzu.“
„WEITERE PROTESTE IN JEMEN, BAHRAIN UND MAROKKO
„MANAMA UND ADEN, den 13. (ANSA) – Die Proteste in Jemen, wo drei Menschen starben, sowie in Bahrain und Marokko, wo man Forderungen an die Regierungen dieser Länder erhoben hat, dauerten heute fort, teilten örtliche Quellen mit.“
„… In Saudi-Arabien haben sich heute Dutzende von Menschen in der Nähe des Innenministeriums in Riad versammelt, um die Freilassung einer Gruppe von Aktivisten zu fordern, die von der Polizei festgenommen wurden.“
„MANAMA (AP) – Zehntausende Demonstranten in Bahrain haben am Samstag einen königlichen Palast umzingelt, wo sie laut politische Freiheiten und den Rücktritt des Königs forderten, und zwar einen Tag nachdem die Sicherheitskräfte einen ähnlichen Protest gewaltsam unterdrückt haben.“
„Die Demonstrationen in diesem Land sind ähnlich wie die in Ägypten und Tunesien.“
„Bahrain ist für Washington besonders wichtig, da dort die 5. Flotte der US Navy stationiert ist…”
„Die Vereinigten Arabischen Emirate werden Truppen nach Bahrain schicken
DUBAI, 14. März 2011 (AFP) – Die Vereinigten Arabischen Emirate teilten am Montag mit, dass sie Truppen nach Bahrain senden werden, um einen Beitrag zum ‚Schutz der Ordnung und Stabilität’ in diesem Nachbarland zu leisten, wo sich schon mit dem gleichen Ziel saudiarabisches Militär befindet.
“MANAMA, 14. März 2011 (AFP) – Die Opposition von Bahrain sagte am Montag als Antwort auf die Ankunft der saudiarabischen Truppen im Königreich, dass ‚jegliche ausländische militärische Präsenz’ als eine ‚Besetzung’ angesehen werden wird.“
“Mehr als tausend saudiarabische Soldaten, die zu den gemeinsamen Streitkräften des Golfkooperationsrats (CCG) gehören, sind in Bahrain angekommen, das von einer Demonstrationswelle erschüttert wird, sagte ein saudiarabischer Verantwortlicher zu AFP.“
„MEXICO (AFP) – Die Operation namens ‚Fast and Furious’ (schnell und heftig) in den Vereinigten Staaten, die vermutlich das absichtliche Eindringen in Mexiko von fast 2.000 Waffen ermöglichte, hat Experten zufolge die Beziehung zwischen den beiden Ländern in eine heikle Lage gebracht und führte zur einmütigen Verärgerung der mexikanischen Gesetzgeber.“
„’Wenn die Vereinigten Staaten gehandelt haben, ohne irgendeine mexikanische Instanz einzuschließen, dann handelt es sich um eine völlig inakzeptable Einmischung und ein deutliches Misstrauenszeichen’ von Washington gegenüber der mexikanischen Polizei, kommentierte Jorge Montano, ein ehemaliger Botschafter von Mexiko in den Vereinigten Staaten, gegenüber AFP.“
„Mexiko steht einer beispiellosen Gewaltspirale gegenüber, die aufgrund der Zusammenstöße zwischen Drogenhändlern und Anti-Drogen-Einsatzkommandos fast 35.000 Tote seit Dezember 2006 hinterlassen hat. Zusätzlich dazu gibt es hunderte Opfer, die im Kreuzfeuer umgekommen sind.“
„Der mexikanische Senat beschrieb ‚Fast and Furious’ als eine ‚aggressive und einseitige’ Operation sowie eine ‚Beleidigung gegenüber der Souveränität’ von Mexiko.“
„IPS, 14.03, 15:04“
“Heute Abend wurde berichtet, dass der Kernreaktor Nummer zwei des Kernkraftwerks Fukushima 1 schmilzt, nachdem die Notkühlsysteme gescheitert sind, was die Befürchtungen einer radioaktiven Verseuchung verschärft hat. Am Samstag und Montag gab es Explosionen in den Kernreaktoren eins und drei.“
„Der Kernreaktor Nummer zwei läuft mit dem Brennstoff namens Mischoxid (MOX), der Plutonium, eine für die Gesundheit besonders schädliche Substanz enthält.“
„ROM, den 14. (ANSA) – Auf der Welt gibt es insgesamt 442 aktive Kernreaktoren, die in 29 Ländern konzentriert sind und von höchstens zehn Unternehmen gebaut wurden.
In Europa [...], wo die Regierungen heute ihre Politik auf diesem Sektor zu überprüfen begonnen haben, gibt es 148 aktive Kernreaktoren in 16 Ländern.
Zu den schon aktiven [...] kommen noch 65 im Bau befindliche Kernreaktoren hinzu…“
„Aber die Vereinigten Staaten besitzen mit 104 den Weltrekord bei den in Betrieb befindlichen Kernreaktoren, gefolgt von Frankreich (58), Japan (54) …“
Den zuletzt in Kuba angekommenen Nachrichten zufolge ist eine dritte Explosion in Fukushima erfolgt:
“EFE, am 15.03., 20:13
„Es wird eine radioaktive Ausströmung aufgrund der Kernschmelze eines Reaktors in Fukushima befürchtet
Tokio, 15. März (EFE) – Der Betreiber des Atomkraftwerks Fukushima (im Nordosten von Japan) gab heute zu, dass er eine radioaktive Ausströmung aufgrund einer möglichen Kernschmelze des Reaktors Nummer 2, der heute Morgen eine Explosion erlitt, befürchtet.
Tokyo Electric Power (TEPCO) gab zu, dass möglicherweise eine Abstrahlung vorgekommen sei, nachdem die Struktur um den Kernreaktor Nummer 2 beschädigt wurde. Währenddessen betrugen die radioaktiven Strahlungspegel in der Umgebung 8.217 Mikrosievert pro Stunde, im Vergleich zu den erlaubten 500.“
Man kann sehen, wie kompliziert die Situation in der arabischen Welt ist, in deren Völkern sich eine revolutionäre Welle ausgelöst hat.
Der saudiarabische König unterstützt den Krieg der NATO in Libyen, während die NATO in Bahrain die saudiarabische Invasion unterstützt. Das Blut der arabischen Völker wird im Namen der großen US-Konzerne vergossen werden, während die Ölpreise nicht voraussagbare Grenzen erreichen werden, und zwar in dem Maße, wie die Kriege in den förderungsstärkeren Gebieten ausbrechen, und die nuklearen Katastrophen in Japan den Widerstand der Völker gegen die Weiterverbreitung von nuklearen Anlagen multiplizieren.
Die Verschwendung und die kapitalistischen Konsumgesellschaften in ihrem neoliberalen und imperialistischen Stadium bringen die Welt in eine ausweglose Situation, wo der Klimawandel und die zunehmenden Nahrungsmittelpreise Milliarden Menschen zu den schlimmsten Armutsraten führen.
Fidel Castro Ruz
14. März 2011
21:35 Uhr
Freitag, 11. März 2011
Die beiden Erdbeben
Reflexionen des Genossen Fidel: Die beiden Erdbeben
Ein starkes Erdbeben der Stärke 8,9 hat heute Japan erschüttert. Was am meisten Besorgnis erregte, waren die ersten Nachrichten, die über tausende Tote und Vermisste sprachen, eine wahrhaft ungewöhnliche Zahl in einem entwickelten Land, wo man alles erdbebensicher baut. Es wurde sogar über einen Kernraktor außer Kontrolle gesprochen. Einige Stunden später wurde informiert, dass die vier Kernkraftwerke, die dem betroffenen Gebiet am nächsten liegen, unter Kontrolle sind. Ebenso wurde über einen zehn Meter hohen Tsunami informiert, der Seebebenalarm im gesamtem Pazifik auslöste.
Das Erdbeben ereignete sich in 24,4 km Tiefe und 100 km von der Küste entfernt. Wenn es weniger tief oder noch näher aufgetaucht wäre, dann würden die Folge noch schlimmer sein.
Es gab eine Verlagerung der Erdachse. Das war das dritte Phänomen hoher Intensität in weniger als zwei Jahren: Haiti, Chile und Japan. Für diese Tragödien kann man den Menschen nicht verantwortlich machen. Sicherlich wird jedes Land alles unternehmen, was in seinen Kräften steht, um diesem fleißigen Volk zu helfen, das unter den erstem sinnlosen und unmenschlichen Atombombenangriffen gelitten hat.
Dem Offiziellen Geologenkollegium Spaniens zufolge entspricht die vom Erbeben freigesetzte Energie 200 Millionen Tonnen Dynamit.
Den letzten Nachrichten von AFP zufolge hat die japanische Stromgesellschaft Tokyo Electric Power mitgeteilt, dass „gemäß Anweisungen der Regierung ein Teil des Dampfes freigesetzt wurde, der radioaktive Substanze enthält...“
„Wir verfolgen die Situation. Bis jetzt gibt es kein Problem…“
„Es wurden auch Störungen angezeigt, die mit der Abkühlung dreier Reaktoren eines zweiten Kraftwerks in der Nähe, das Fukushima 2, verbunden sind.
Die Regierung ordnete die Evakuierung im Umkreis von 10 km im Fall des ersten und von 3 km im Fall des zweiten Kraftwerks an.“
Ein anderes Erdbeben, aber politischer Art, womöglich noch ernster, spielt sich zurzeit um Libyen ab und betrifft auf die eine oder andere Weise alle Länder.
Das Drama, das dieses Land erlebt, befindet sich auf seinem Höhepunkt und der Ausgang ist immer noch ungewiss.
Großen Aufruhr gab es gestern im US-Senat, als James Clapper, US-Geheimdienstchef, vor dem Militärausschuss Folgendes bestätigte: „Ich glaube nicht, dass Gaddafi die Absicht hat, das Land zu verlassen. Nach unseren bestätigten Kenntnissen sieht so aus, dass er sich für einen langfristigen Prozess einrichtet.“
Er fügte hinzu, dass Gaddafi auf zwei „sehr treue“ Brigaden zählt.
Er sagte, dass „die Luftangriffe der Gaddafi treuen Armee ‘vor allem’ Gebäude und die Infrastruktur betrafen und weniger Verluste in der Bevölkerung herbei geführt haben.“
Generalleutnant Ronald Burgess, Direktor des Militärischen Geheimdienstes, sagte bei derselben Anhörung vor dem Senat: „Es sieht so aus, als ob Gaddafi ‘an der Macht bleiben wird, es sei denn, dass ein anderes Ereignis den jetzigen Status ändert’.“
„Die Chance, die die Rebellen am Anfang des Volksaufstandes hatten, hat sich ‘zu ändern begonnen’,“ bestätigte er.
Ich habe überhaupt keinen Zweifel, dass Gaddafi und die libysche Regierung einem Irrtum unterlag, indem sie Bush und der NATO vertrauten, wie man es aus meinen Reflexionen vom 9. März ableiten kann.
Ich zweifele auch nicht an den Absichten der Vereinigten Staaten und der NATO, in Libyen militärisch zu intervenieren und der revolutionären Welle, die die arabischen Welt erschüttert, ein vorzeitiges Ende zu bereiten.
Die Völker, die gegen eine Intervention der NATO sind und die Idee einer politischer Lösung ohne ausländisches Eingreifen verteidigen, sind davon überzeugt, dass die libyschen Patrioten ihr Vaterland bis zum letzten Atemzug verteidigen werden.
Fidel Castro Ruz
11. März 2011
22.12 Uhr
Ein starkes Erdbeben der Stärke 8,9 hat heute Japan erschüttert. Was am meisten Besorgnis erregte, waren die ersten Nachrichten, die über tausende Tote und Vermisste sprachen, eine wahrhaft ungewöhnliche Zahl in einem entwickelten Land, wo man alles erdbebensicher baut. Es wurde sogar über einen Kernraktor außer Kontrolle gesprochen. Einige Stunden später wurde informiert, dass die vier Kernkraftwerke, die dem betroffenen Gebiet am nächsten liegen, unter Kontrolle sind. Ebenso wurde über einen zehn Meter hohen Tsunami informiert, der Seebebenalarm im gesamtem Pazifik auslöste.
Das Erdbeben ereignete sich in 24,4 km Tiefe und 100 km von der Küste entfernt. Wenn es weniger tief oder noch näher aufgetaucht wäre, dann würden die Folge noch schlimmer sein.
Es gab eine Verlagerung der Erdachse. Das war das dritte Phänomen hoher Intensität in weniger als zwei Jahren: Haiti, Chile und Japan. Für diese Tragödien kann man den Menschen nicht verantwortlich machen. Sicherlich wird jedes Land alles unternehmen, was in seinen Kräften steht, um diesem fleißigen Volk zu helfen, das unter den erstem sinnlosen und unmenschlichen Atombombenangriffen gelitten hat.
Dem Offiziellen Geologenkollegium Spaniens zufolge entspricht die vom Erbeben freigesetzte Energie 200 Millionen Tonnen Dynamit.
Den letzten Nachrichten von AFP zufolge hat die japanische Stromgesellschaft Tokyo Electric Power mitgeteilt, dass „gemäß Anweisungen der Regierung ein Teil des Dampfes freigesetzt wurde, der radioaktive Substanze enthält...“
„Wir verfolgen die Situation. Bis jetzt gibt es kein Problem…“
„Es wurden auch Störungen angezeigt, die mit der Abkühlung dreier Reaktoren eines zweiten Kraftwerks in der Nähe, das Fukushima 2, verbunden sind.
Die Regierung ordnete die Evakuierung im Umkreis von 10 km im Fall des ersten und von 3 km im Fall des zweiten Kraftwerks an.“
Ein anderes Erdbeben, aber politischer Art, womöglich noch ernster, spielt sich zurzeit um Libyen ab und betrifft auf die eine oder andere Weise alle Länder.
Das Drama, das dieses Land erlebt, befindet sich auf seinem Höhepunkt und der Ausgang ist immer noch ungewiss.
Großen Aufruhr gab es gestern im US-Senat, als James Clapper, US-Geheimdienstchef, vor dem Militärausschuss Folgendes bestätigte: „Ich glaube nicht, dass Gaddafi die Absicht hat, das Land zu verlassen. Nach unseren bestätigten Kenntnissen sieht so aus, dass er sich für einen langfristigen Prozess einrichtet.“
Er fügte hinzu, dass Gaddafi auf zwei „sehr treue“ Brigaden zählt.
Er sagte, dass „die Luftangriffe der Gaddafi treuen Armee ‘vor allem’ Gebäude und die Infrastruktur betrafen und weniger Verluste in der Bevölkerung herbei geführt haben.“
Generalleutnant Ronald Burgess, Direktor des Militärischen Geheimdienstes, sagte bei derselben Anhörung vor dem Senat: „Es sieht so aus, als ob Gaddafi ‘an der Macht bleiben wird, es sei denn, dass ein anderes Ereignis den jetzigen Status ändert’.“
„Die Chance, die die Rebellen am Anfang des Volksaufstandes hatten, hat sich ‘zu ändern begonnen’,“ bestätigte er.
Ich habe überhaupt keinen Zweifel, dass Gaddafi und die libysche Regierung einem Irrtum unterlag, indem sie Bush und der NATO vertrauten, wie man es aus meinen Reflexionen vom 9. März ableiten kann.
Ich zweifele auch nicht an den Absichten der Vereinigten Staaten und der NATO, in Libyen militärisch zu intervenieren und der revolutionären Welle, die die arabischen Welt erschüttert, ein vorzeitiges Ende zu bereiten.
Die Völker, die gegen eine Intervention der NATO sind und die Idee einer politischer Lösung ohne ausländisches Eingreifen verteidigen, sind davon überzeugt, dass die libyschen Patrioten ihr Vaterland bis zum letzten Atemzug verteidigen werden.
Fidel Castro Ruz
11. März 2011
22.12 Uhr
Mittwoch, 9. März 2011
Die NATO, der Krieg, die Lüge und die Geschäfte
Reflexionen des Genossen Fidel: Die NATO, der Krieg, die Lüge und die Geschäfte
Wie einige wissen, hat Muammar al-Gaddafi, ein arabisch-beduinischer Militär von eigentümlichem Charakter und von den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert, im September 1969 eine Bewegung innerhalb der Streitkräfte gefördert, die König Idris I. von Libyen stürzte, ein Land, dessen Territorium fast vollkommen aus Wüste besteht, wenig bevölkert ist und im Norden von Afrika, zwischen Tunesien und Ägypten liegt.
Die bedeutenden und wertvollen Energievorkommen Libyens sind nach und nach entdeckt worden.
In einer beduinischen nomadischen Schäferfamilie in der Wüste der Region Tripolis geboren, war Gaddafi ein großer Gegner des Kolonialismus. Man versichert, dass der Großvater väterlicherseits im Kampf gegen die italienische Invasionsarmee gefallen ist, als diese 1911 in Libyen einmarschierte. Das Kolonialsystem und der Faschismus änderten das Leben von allen. Ebenfalls sagt man, dass der Vater schon inhaftiert wurde, bevor er sich sein Brot als Industriearbeiter verdienen konnte.
Sogar die Gegner von Gaddafi versichern, dass er sich als Student durch seine Klugheit auszeichnete. Wegen seiner antimonarchischen Aktivitäten wurde er vom Lyzeum verwiesen. Es ist ihm gelungen, sich in einem anderen Lyzeum einzuschreiben und später, mit 21 Jahren, an der Universität von Bengasi sein Jurastudium abzuschließen. Danach tritt er in die Militärschule von Bengasi ein, in der er die so genannte Geheime Bewegung der Freien Offiziere gründete. Er beendete sein Studium an einer britischen Militärakademie.
Diese Vorgeschichte erklärt den beachtlichen Einfluss, den er später in Libyen und auf andere politische Führer hatte, ob sie heute nun für oder gegen Gaddafi sind.
Er hat sein politisches Leben mit unbestreitbar revolutionären Taten begonnen.
Im März 1970, nach massiven nationalistischen Demonstrationen, erreichte er den Abzug der britischen Soldaten aus seinem Land, und im Juni räumten die Vereinigten Staaten den großen Luftwaffenstützpunkt in der nähe von Tripolis und übergaben ihn Militärberatern aus Ägypten, ein mit Libyen verbündetes Land.
1970 sind einige westliche Öl- und Bankgesellschaften mit ausländischem Kapitalanteil durch die Revolution beeinträchtigt worden. Ende 1971 erlitt die berühmte British Petroleum das gleiche Schicksal. Im Agrarsektor wurden alle italienischen Güter beschlagnahmt, die Siedler und deren Angehörigen aus Libyen verwiesen.
Der staatliche Eingriff zielte auf die Kontrolle der Großunternehmen ab. Die Produktion dieses Landes erreichte ab diesem Zeitpunkt eins der höchsten Niveaus der arabischen Welt. Glücksspiele und Alkoholgenuss wurden verboten. Der juristische Status der Frau, durch Tradition begrenzt, wurde erhöht.
Der libysche Führer verstrickte sich in extremistische Theorien, die sich sowohl dem Kommunismus als auch dem Kapitalismus entgegen stellten. Das war eine Phase, in der sich Gaddafi der Theoretisierung widmete, die es sich nicht lohnt, in diese Analyse einzubeziehen. Erwähnenswert ist lediglich, dass im Ersten Artikel der Verkündung der Verfassung des Jahres 1969 der „sozialistische“ Charakter der Großen Sozialistischen Libysch-Arabischen Volksrepublik“ festgeschrieben wurde.
Ich möchte betonen, dass die Menschenrechte für die Vereinigten Staaten und deren Verbündete in der NATO niemals von Interesse waren.
Das Tohuwabohu, das im Sicherheitsrat, sowohl auf der Tagung des Ausschusses für Menschenrechte mit Sitz in Genf als auch auf der Generalversammlung der UNO in New York ablief, war reines Theater.
Ich verstehe vollkommen die Reaktionen der politischen Führer, die in so viele Widersprüche und fruchtlose Debatten verwickelt sind, um die sie sich aufgrund der Verkettung von Interessen und Problemen kümmern müssen.
Wir kennen alle sehr wohl den Charakter eines Ständigen Mitglieds, das Vetorecht und den Besitz von Kernwaffen. Nicht wenige Institutionen sind eine Quelle von Privilegien und Interessen, die der Menschheit gewaltsam aufgezwungen wurden. Man kann mit vielen von ihnen einverstanden sein oder nicht; aber man kann sie niemals sie als gerechte oder ethische Maßnahmen akzeptieren.
Die USA beabsichtigen jetzt, die Ereignisse um das kreisen zu lassen, was Gaddafi getan hat oder nicht, weil sie es für nötig halten, militärisch in Libyen zu intervenieren und der revolutionären Welle, die in der arabischen Welt ins Rollen gekommen ist, einen Schlag zu versetzen. Bis jetzt hat man kein Wort verlauten lassen, man hat Stillschweigen bewahrt und Geschäfte gemacht.
Der latent vorhandene libysche Widerstand ist von den Nachrichtendiensten der Yankees und durch Fehler von Gaddafi selbst gefördert worden, aber es ist wichtig, dass sich die Völker nicht täuschen lassen, da die Weltöffentlichkeit sehr bald über genügend Elemente verfügen wird, um zu wissen, woran sie ist.
Meiner Meinung nach, und ich habe das von Anfang an geäußert, muss man die Pläne der kriegslüsternen NATO anprangern.
Libyen, genau wie viele Länder der Dritten Welt, ist Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Gruppe der 77 und anderer internationalen Organisationen, über die Beziehungen ungeachtet des Wirtschafts- und Sozialsystems hergestellt werden.
In großen Zügen: Die Revolution in Kuba, inspiriert von den marxistisch-leninistischen und Martí’schen Prinzipien, siegte im Jahre 1959, 90 Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt, die uns das Platt-Amendment aufgezwungen haben und die Besitzer der Wirtschaft unseres Landes waren.
Fast unmittelbar danach entfesselte das Imperium einen schmutzigen Krieg gegen unser Volk mittels konterrevolutionärer Banden, der kriminellen Wirtschaftsblockade und der söldnerischen Invasion in der Schweinebucht (Playa Girón) im Schutze eines Flugzeugträgers und mit landungsbereiter Marine-Infanterie, die zum Einsatz kommen sollte, sobald die söldnerischen Kräfte bestimmte Ziele erreicht hätten.
Kaum anderthalb Jahre später bedrohten sie uns mit der Stärke ihres Kernwaffenarsenals. Ein derartiger Krieg stand kurz vorm Ausbruch.
Alle lateinamerikanischen Länder, mit Ausnahme von Mexiko, beteiligten sich an der kriminellen Blockade, die bis heute andauert, ohne dass sich unser Land jemals ergeben hätte. Es ist wichtig, diejenigen daran zu erinnern, die kein historisches Gedächtnis haben.
In Januar 1986, die Idee ins Feld führend, dass Libyen den so genannten revolutionären Terrorismus vertrat, ordnete Reagan den Abbruch der wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen mit diesem Land an.
Im Monat März haben Flugzeugträger im Golf von Syrte, der von Lybien als ein ihm zugehöriges Hoheitsgewässer angesehen wird, Angriffe durchgeführt, die die Vernichtung mehrerer Marine-Einheiten verursachten, die mit Raketenwerfern und Küstenradarsystemen ausgerüstet waren, die in der UdSSR erworben worden waren.
Am 5. April wurde eine Diskothek in Westberlin, die häufig von US-Soldaten besucht wurde, Opfer eines Plastikbomben-Anschlags, wo drei Personen, zwei davon nordamerikanische Militärs, ums Leben kamen und viele verletzt wurden.
Reagan beschuldigte Gaddafi und befahl, dass die Luftwaffe darauf antworten sollte. Drei Geschwader starteten von den Flugzeugträgern der VI. Flotte und Stützpunkten im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland und griffen sieben militärische Ziele in Tripolis und Bengasi mit Raketen und Bomben an. Etwa vierzig Personen kamen ums Leben, 15 von ihnen Zivilisten. Vor dem Anflug der Bombenflugzeuge gewarnt, sammelte Gaddafi die Familie zusammen und schickte sich gerade an, seine Residenz im Militärkomplex von Bab Al Aziziyah südlich der Hauptstadt zu verlassen. Die Evakuierung war noch im Gange, als eine Rakete direkt in der Residenz einschlug. Seine Tochter Hanna starb und zwei weitere Söhne wurden verletzt. Diese Tat erfuhr eine starke Ablehnung; die UNO-Generalversammlung verabschiedete eine Resolution zur Verurteilung wegen Verletzung der UNO-Charta und des internationalen Rechts. Ebenso energisch äußerten sich die Bewegung der blockfreien Staaten, die Arabische Liga und die Organisation der Arabischen Einheit (OAU).
Am 21. Dezember 1988 ist eine Boeing 747 der Fluggesellschaft Pan Am, die von London nach New York flog, während des Fluges durch eine Bombenexplosion zerborsten. Die Reste sind auf die Ortschaft von Lockerbie gefallen, und die Tragödie kostete 270 Menschenopfer aus 21 Ländern.
Am Anfang hat die US-Regierung den Iran als Vergeltung für den Tod von 290 Personen aufgrund des Abschusses eines Airbusses ihrer staatlichen Fluglinie verdächtigt. Den US-amerikanischen Untersuchungen zufolge waren zwei Agenten des libyschen Geheimdienstes darin verwickelt. Ähnliche Anschuldigungen gegen Libyen wurden betreffs eines Flugzeuges der französischen Fluglinie auf der Strecke Brazzaville - N’Djamena - Paris vorgebracht, wo libysche Beamte beteiligt gewesen sein sollen, deren Auslieferung Gaddafi ablehnte. Die angeführten Ereignisse verneinte er kategorisch.
Unter Beteiligung von Reagan und Bush senior wurde eine finstere Legende über Gaddafi erfunden.
Seit 1975 bis zur letzten Phase der Reagan-Regierung hat sich Kuba seinen internationalistischen Pflichten in Angola und anderen afrikanischen Ländern gewidmet. Wir erfuhren über die sich entwickelnden Konflikte in Libyen und Umgebung dank der Lektüre oder durch Zeugenaussagen von Personen, die mit diesem Land oder mit der arabischen Welt sehr eng verbunden waren, sowie über die Meinungen zahlreicher Persönlichkeiten aus verschiedener Ländern, mit denen wir in jenen Jahren Kontakt hatten.
Viele bekannte afrikanische Führungspersönlichkeiten, mit denen Gaddafi enge Beziehungen hatte, versuchten Lösungen für die gespannten Beziehungen zwischen Libyen und dem Vereinigten Königreich zu finden.
Der Sicherheitsrat hat Sanktionen über Libyen verhängt, die aufgehoben wurden, nachdem Gaddafi akzeptierte, den zwei Angeklagten des über Schottland explodierten Flugzeuges unter bestimmten Bedingungen den Prozess zu machen.
Man begann, libysche Delegationen zu innereuropäischen Treffen einzuladen. Im Juli 1999 hat London nach einigen zusätzlichen Konzessionen die Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen mit Libyen in die Wege geleitet.
Im September jenes Jahres akzeptierten die Minister der Europäischen Union, die im Jahr 1992 verhängten Handelsbeschränkungen aufzuheben.
Am 2. Dezember hat Massimo D’Alema, Premierminister von Italien, als erster den Besuch eines europäischen Regierungschefs in Libyen abgestattet.
Nach dem Verschwinden der UdSSR und des europäischen sozialistischen Lagers hat Gaddafi entschieden, die Forderungen der Vereinigten Staaten und der NATO zu akzeptieren.
Als ich Libyen im Mai 2001 besuchte, zeigte er mir die Ruinen des verräterischen Angriffs, mit dem Reagan seine Tochter ermordet hat und beinahe seine ganze Familie ausgelöscht hätte.
Anfang 2002 informierte das State Departement, dass es zu diplomatischen Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und Libyen gekommen sei.
Im Mai war Libyen erneut auf die Liste der Staaten gesetzt worden, die den Terrorismus fördern, obwohl Präsident George W. Bush in seiner berühmten Rede im Januar über die Mitglieder der „Achse des Bösen“ dieses afrikanische Land nicht erwähnt hat.
Anfang 2003 hat der Sicherheitsrat der UNO die Sanktionen von 1992 gegen Libyen angesichts der Unterzeichnung des Wirtschaftsabkommens über Entschädigungen zwischen Libyen und den Antrag stellenden Ländern, d.h. dem Vereinigten Königreich und Frankreich, aufgehoben.
Noch vor Ende des Jahres 2003 kündigten Bush und Tony Blair eine Vereinbarung mit Libyen an, ein Land, das den Geheimdienstexperten des Vereinigten Königreiches und Washington die Unterlagen über seine Programme nicht konventioneller Waffen sowie über die ballistischen Raketen mit einer Reichweite von über als 300 km übergeben hat. Beamte aus beiden Ländern hatten bereits mehrere Einrichtungen besucht. Das war das Ergebnis mehrmonatiger Gespräche zwischen Tripolis und Washington, wie Bush selbst enthüllte.
Gaddafi hat seine Abrüstungsversprechen erfüllt. In wenigen Monaten hat Libyen die fünf Scud-C-Raketeneinheiten mit einer Reichweite von 800 km abgegeben und hunderte Scud-B-Raketen mit einer Reichweite, die die 300 km der Kurzstreckenverteidigungsraketen übertreffen.
Ab Oktober 2002 begann ein Besuchermarathon nach Tripolis: Berlusconi im Oktober 2002; José María Aznar im September 2003; Berlusconi erneut im Februar, August und Oktober 2004; Blair im März 2004; der Deutsche, Schröder, im Oktober jenes Jahres; Jacques Chirac im November 2004. Alle Welt war zufrieden. Mit Geld kann man alles erreichen.
Gaddafi hat Europa im Triumph durchreist. Er wurde 2004 von Romano Prodi, dem Vorsitzenden des Europarates in Brüssel empfangen. Im August jenes Jahres hat der libysche Führer Bush eingeladen, sein Land zu besuchen; Exxon Mobil, Chevron Texaco und Conoco Philips haben für die Wiederaufnahme der Rohölförderung einen Joint Venture abgeschlossen.
Im Mai 2006 kündigten die Vereinigen Staaten die Entfernung Libyens von der Liste terroristischer Staaten sowie die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen an.
In den Jahren 2006 und 2007 haben Frankreich und die Vereinigten Staaten Verträge über die friedliche Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Im Mai 2007 besuchte Blair Gaddafi in Syrte. Wie veröffentlicht wurde, hat British Petroleum einen “enorm wichtigen” Vertrag über die Erkundung von Gaslagerstätten unterzeichnet.
Im Dezember 2007 hat Gaddafi Frankreich zweimal besucht und Verträge über militärische und zivile Ausrüstung in Höhe von 10 Milliarden Euro unterzeichnet. Er besuchte auch Spanien, wo er sich mit dem Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero traf. Es wurden Verträge in Millionenhöhe mit wichtigen Ländern der NATO unterzeichnet.
Warum haben sich jetzt plötzlich die Botschaften der Vereinigten Staaten und der übrigen Mitgliedstaaten der NATO zurückgezogen?
Das alles ist äußerst merkwürdig.
George W. Bush, der Urheber des dummen Antiterror-Krieges, erklärte am 20. September 2001 den Kadetten von West Point Folgendes: „Unsere Sicherheit wird […] die von Ihnen angeführte militärische Kraft benötigen, eine Kraft, die in der Lage sein muss, unmittelbar jedweden dunklen Winkel der Welt anzugreifen. Unsere Sicherheit wird erfordern, dass wir zu einem präventiven Angriff bereit sind, wenn es nötig ist, unsere Freiheit […] und unser Leben verteidigen zu müssen.“
“Wir müssen terroristische Zellen in 60 oder mehr Ländern aufdecken […] Zusammen mit unseren Freunden und Verbündeten müssen wir uns der Ausbreitung solcher Regimes entgegen stellen, die den Terrorismus fördern, je nach dem, wie es jeder Fall verlangen wird.“
Was wird Obama über diese Rede denken?
Welche Maßnahmen wird der Sicherheitsrat über jene verhängen, die mehr als eine Million Zivillisten in Irak getötet haben und jene, die täglich Männer, Frauen und Kinder in Afghanistan ermorden, wo vor ein paar Tagen die aufgebrachte Bevölkerung auf die Straßen strömte, um gegen das Gemetzel an unschuldigen Kindern zu protestieren?
Eine Nachricht von AFP aus Kabul mit heutigem Datum, 9. März, veröffentlicht Folgendes: „Letztes Jahr gab es die meisten Toten unter den Zivilisten in den neun Kriegsjahren zwischen Taliban-Kämpfern und internationalen Truppen in Afghanistan, mit fast 2.800 Todesfällen, 15% mehr als im Jahr 2009“, legte am Mittwoch ein Bericht der UNO dar, der die Kosten an Menschenleben für die Bevölkerung bei diesem Konflikt betonte.“
„…der Aufstand der Taliban hat sich verstärkt und in den letzten Jahre an Boden gewonnen, mit Guerrilla-Aktionen, die über ihre traditionellen Bastionen im Süden und Osten weit hinausgehen.“
„Mit genau 2.777 getöteten Zivilisten im Jahr 2010 stieg die Zahl um 15% gegenüber 2009“, erläutert der gemeinsame Jahresbericht der Betreuungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan…“
„Präsident Barack Obama sprach am 3. März dem afghanischen Volk sein “tiefes Beileid” für die neun ums Leben gekommenen Kinder aus, ebenso wie es auch US-General David Petraeus, Oberbefehlshaber der ISAF-Truppen (International Security Assistance Force) und Verteidigungsminister Robert Gates getan haben.“
„…Der Bericht der UNAMA hebt hervor, dass die Zahl der getöteten Zivilisten im Jahr 2010 vier mal höher war als der im Kampf gefallenen Soldaten der internationalen Kräfte im selben Jahr.
Das Jahr 2010 war aus der Ferne gesehen mit 711 Todesfällen auch das tödlichste für die ausländischen Soldaten in den neun Kriegsjahren, womit bestätigt wird, dass sich die Guerrilla der Taliban verstärkt hat, trotz der 30.000 Mann Verstärkung aus den USA im letzten Jahr.“
Zehn Tage lang wurden in Genf und in den Vereinten Nationen mehr als 150 Reden über die Verletzungen der Menschenrechte gehalten, die Millionen Mal im Fernsehen, Rundfunk, Internet und in der Presse wiederholt wurden.
Der Außenminister Kubas, Bruno Rodríguez, äußerte am 1. März 2011 in seiner Rede vor den in Genf versammelten Außenministern Folgendes:
“Das menschliche Bewusstsein lehnt den Tod unschuldiger Personen unter jeglichen Umständen und an jeglichem Ort ab. Kuba teilt voll und ganz die Sorge der Welt über die Verluste an Zivilleben in Libyen und wünscht, dass dieses Volk eine friedliche und souveräne Lösung für diesen Bürgerkrieg findet, ohne jegliche ausländische Einmischung, und dass diese Lösung die Integrität dieser Nation garantiert.“
Einige der letzten Sätze seiner Rede waren kurz und bündig:
„Wenn das menschliche Grundrecht das Recht auf Leben ist, wird der Sicherheitsrat dann in der Lage sein, das Mitgliedsrecht der Staaten aufzuheben, die einen Krieg entfesseln?“
„Wird er die Mitgliedschaft der Staaten unterbrechen, die Militärhilfe finanzieren und liefern, wenn diese vom Empfängerstaat für massive, flagrante und systematische Verletzungen der Menschenrechten benutzt wird sowie für Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, wie es in Palästina der Fall ist?
Wird er diese Maßnahme gegen die mächtigen Länder anwenden, die außergerichtliche Hinrichtungen mit Spitzentechnologie wie intelligenter Munition und unbemannten Flugzeugen im Staatsgebiet anderer Länder durchführen?
Was wird mit den Staaten passieren, die auf ihrem Staatsgebiet illegale, geheime Gefängnisse akzeptieren, den Verkehr von Geheimflügen mit entführten Personen bewilligen oder an Folterhandlungen teilnehmen?“
Wir teilen voll und ganz die mutige Haltung des bolivarianischen Anführers Hugo Chávez und der ALBA.
Wir sind gegen den inneren Krieg in Libyen, für den sofortigen Frieden und für die volle Respektierung des Lebens und der Rechte aller Bürger, ohne ausländische Einmischung, die nur zur Verlängerung des Konflikts führen und den Interessen der NATO dienen wird.
Fidel Castro Ruz
9. März 2011
21.35 Uhr
Wie einige wissen, hat Muammar al-Gaddafi, ein arabisch-beduinischer Militär von eigentümlichem Charakter und von den Ideen des ägyptischen Führers Gamal Abdel Nasser inspiriert, im September 1969 eine Bewegung innerhalb der Streitkräfte gefördert, die König Idris I. von Libyen stürzte, ein Land, dessen Territorium fast vollkommen aus Wüste besteht, wenig bevölkert ist und im Norden von Afrika, zwischen Tunesien und Ägypten liegt.
Die bedeutenden und wertvollen Energievorkommen Libyens sind nach und nach entdeckt worden.
In einer beduinischen nomadischen Schäferfamilie in der Wüste der Region Tripolis geboren, war Gaddafi ein großer Gegner des Kolonialismus. Man versichert, dass der Großvater väterlicherseits im Kampf gegen die italienische Invasionsarmee gefallen ist, als diese 1911 in Libyen einmarschierte. Das Kolonialsystem und der Faschismus änderten das Leben von allen. Ebenfalls sagt man, dass der Vater schon inhaftiert wurde, bevor er sich sein Brot als Industriearbeiter verdienen konnte.
Sogar die Gegner von Gaddafi versichern, dass er sich als Student durch seine Klugheit auszeichnete. Wegen seiner antimonarchischen Aktivitäten wurde er vom Lyzeum verwiesen. Es ist ihm gelungen, sich in einem anderen Lyzeum einzuschreiben und später, mit 21 Jahren, an der Universität von Bengasi sein Jurastudium abzuschließen. Danach tritt er in die Militärschule von Bengasi ein, in der er die so genannte Geheime Bewegung der Freien Offiziere gründete. Er beendete sein Studium an einer britischen Militärakademie.
Diese Vorgeschichte erklärt den beachtlichen Einfluss, den er später in Libyen und auf andere politische Führer hatte, ob sie heute nun für oder gegen Gaddafi sind.
Er hat sein politisches Leben mit unbestreitbar revolutionären Taten begonnen.
Im März 1970, nach massiven nationalistischen Demonstrationen, erreichte er den Abzug der britischen Soldaten aus seinem Land, und im Juni räumten die Vereinigten Staaten den großen Luftwaffenstützpunkt in der nähe von Tripolis und übergaben ihn Militärberatern aus Ägypten, ein mit Libyen verbündetes Land.
1970 sind einige westliche Öl- und Bankgesellschaften mit ausländischem Kapitalanteil durch die Revolution beeinträchtigt worden. Ende 1971 erlitt die berühmte British Petroleum das gleiche Schicksal. Im Agrarsektor wurden alle italienischen Güter beschlagnahmt, die Siedler und deren Angehörigen aus Libyen verwiesen.
Der staatliche Eingriff zielte auf die Kontrolle der Großunternehmen ab. Die Produktion dieses Landes erreichte ab diesem Zeitpunkt eins der höchsten Niveaus der arabischen Welt. Glücksspiele und Alkoholgenuss wurden verboten. Der juristische Status der Frau, durch Tradition begrenzt, wurde erhöht.
Der libysche Führer verstrickte sich in extremistische Theorien, die sich sowohl dem Kommunismus als auch dem Kapitalismus entgegen stellten. Das war eine Phase, in der sich Gaddafi der Theoretisierung widmete, die es sich nicht lohnt, in diese Analyse einzubeziehen. Erwähnenswert ist lediglich, dass im Ersten Artikel der Verkündung der Verfassung des Jahres 1969 der „sozialistische“ Charakter der Großen Sozialistischen Libysch-Arabischen Volksrepublik“ festgeschrieben wurde.
Ich möchte betonen, dass die Menschenrechte für die Vereinigten Staaten und deren Verbündete in der NATO niemals von Interesse waren.
Das Tohuwabohu, das im Sicherheitsrat, sowohl auf der Tagung des Ausschusses für Menschenrechte mit Sitz in Genf als auch auf der Generalversammlung der UNO in New York ablief, war reines Theater.
Ich verstehe vollkommen die Reaktionen der politischen Führer, die in so viele Widersprüche und fruchtlose Debatten verwickelt sind, um die sie sich aufgrund der Verkettung von Interessen und Problemen kümmern müssen.
Wir kennen alle sehr wohl den Charakter eines Ständigen Mitglieds, das Vetorecht und den Besitz von Kernwaffen. Nicht wenige Institutionen sind eine Quelle von Privilegien und Interessen, die der Menschheit gewaltsam aufgezwungen wurden. Man kann mit vielen von ihnen einverstanden sein oder nicht; aber man kann sie niemals sie als gerechte oder ethische Maßnahmen akzeptieren.
Die USA beabsichtigen jetzt, die Ereignisse um das kreisen zu lassen, was Gaddafi getan hat oder nicht, weil sie es für nötig halten, militärisch in Libyen zu intervenieren und der revolutionären Welle, die in der arabischen Welt ins Rollen gekommen ist, einen Schlag zu versetzen. Bis jetzt hat man kein Wort verlauten lassen, man hat Stillschweigen bewahrt und Geschäfte gemacht.
Der latent vorhandene libysche Widerstand ist von den Nachrichtendiensten der Yankees und durch Fehler von Gaddafi selbst gefördert worden, aber es ist wichtig, dass sich die Völker nicht täuschen lassen, da die Weltöffentlichkeit sehr bald über genügend Elemente verfügen wird, um zu wissen, woran sie ist.
Meiner Meinung nach, und ich habe das von Anfang an geäußert, muss man die Pläne der kriegslüsternen NATO anprangern.
Libyen, genau wie viele Länder der Dritten Welt, ist Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Gruppe der 77 und anderer internationalen Organisationen, über die Beziehungen ungeachtet des Wirtschafts- und Sozialsystems hergestellt werden.
In großen Zügen: Die Revolution in Kuba, inspiriert von den marxistisch-leninistischen und Martí’schen Prinzipien, siegte im Jahre 1959, 90 Meilen von den Vereinigten Staaten entfernt, die uns das Platt-Amendment aufgezwungen haben und die Besitzer der Wirtschaft unseres Landes waren.
Fast unmittelbar danach entfesselte das Imperium einen schmutzigen Krieg gegen unser Volk mittels konterrevolutionärer Banden, der kriminellen Wirtschaftsblockade und der söldnerischen Invasion in der Schweinebucht (Playa Girón) im Schutze eines Flugzeugträgers und mit landungsbereiter Marine-Infanterie, die zum Einsatz kommen sollte, sobald die söldnerischen Kräfte bestimmte Ziele erreicht hätten.
Kaum anderthalb Jahre später bedrohten sie uns mit der Stärke ihres Kernwaffenarsenals. Ein derartiger Krieg stand kurz vorm Ausbruch.
Alle lateinamerikanischen Länder, mit Ausnahme von Mexiko, beteiligten sich an der kriminellen Blockade, die bis heute andauert, ohne dass sich unser Land jemals ergeben hätte. Es ist wichtig, diejenigen daran zu erinnern, die kein historisches Gedächtnis haben.
In Januar 1986, die Idee ins Feld führend, dass Libyen den so genannten revolutionären Terrorismus vertrat, ordnete Reagan den Abbruch der wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen mit diesem Land an.
Im Monat März haben Flugzeugträger im Golf von Syrte, der von Lybien als ein ihm zugehöriges Hoheitsgewässer angesehen wird, Angriffe durchgeführt, die die Vernichtung mehrerer Marine-Einheiten verursachten, die mit Raketenwerfern und Küstenradarsystemen ausgerüstet waren, die in der UdSSR erworben worden waren.
Am 5. April wurde eine Diskothek in Westberlin, die häufig von US-Soldaten besucht wurde, Opfer eines Plastikbomben-Anschlags, wo drei Personen, zwei davon nordamerikanische Militärs, ums Leben kamen und viele verletzt wurden.
Reagan beschuldigte Gaddafi und befahl, dass die Luftwaffe darauf antworten sollte. Drei Geschwader starteten von den Flugzeugträgern der VI. Flotte und Stützpunkten im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland und griffen sieben militärische Ziele in Tripolis und Bengasi mit Raketen und Bomben an. Etwa vierzig Personen kamen ums Leben, 15 von ihnen Zivilisten. Vor dem Anflug der Bombenflugzeuge gewarnt, sammelte Gaddafi die Familie zusammen und schickte sich gerade an, seine Residenz im Militärkomplex von Bab Al Aziziyah südlich der Hauptstadt zu verlassen. Die Evakuierung war noch im Gange, als eine Rakete direkt in der Residenz einschlug. Seine Tochter Hanna starb und zwei weitere Söhne wurden verletzt. Diese Tat erfuhr eine starke Ablehnung; die UNO-Generalversammlung verabschiedete eine Resolution zur Verurteilung wegen Verletzung der UNO-Charta und des internationalen Rechts. Ebenso energisch äußerten sich die Bewegung der blockfreien Staaten, die Arabische Liga und die Organisation der Arabischen Einheit (OAU).
Am 21. Dezember 1988 ist eine Boeing 747 der Fluggesellschaft Pan Am, die von London nach New York flog, während des Fluges durch eine Bombenexplosion zerborsten. Die Reste sind auf die Ortschaft von Lockerbie gefallen, und die Tragödie kostete 270 Menschenopfer aus 21 Ländern.
Am Anfang hat die US-Regierung den Iran als Vergeltung für den Tod von 290 Personen aufgrund des Abschusses eines Airbusses ihrer staatlichen Fluglinie verdächtigt. Den US-amerikanischen Untersuchungen zufolge waren zwei Agenten des libyschen Geheimdienstes darin verwickelt. Ähnliche Anschuldigungen gegen Libyen wurden betreffs eines Flugzeuges der französischen Fluglinie auf der Strecke Brazzaville - N’Djamena - Paris vorgebracht, wo libysche Beamte beteiligt gewesen sein sollen, deren Auslieferung Gaddafi ablehnte. Die angeführten Ereignisse verneinte er kategorisch.
Unter Beteiligung von Reagan und Bush senior wurde eine finstere Legende über Gaddafi erfunden.
Seit 1975 bis zur letzten Phase der Reagan-Regierung hat sich Kuba seinen internationalistischen Pflichten in Angola und anderen afrikanischen Ländern gewidmet. Wir erfuhren über die sich entwickelnden Konflikte in Libyen und Umgebung dank der Lektüre oder durch Zeugenaussagen von Personen, die mit diesem Land oder mit der arabischen Welt sehr eng verbunden waren, sowie über die Meinungen zahlreicher Persönlichkeiten aus verschiedener Ländern, mit denen wir in jenen Jahren Kontakt hatten.
Viele bekannte afrikanische Führungspersönlichkeiten, mit denen Gaddafi enge Beziehungen hatte, versuchten Lösungen für die gespannten Beziehungen zwischen Libyen und dem Vereinigten Königreich zu finden.
Der Sicherheitsrat hat Sanktionen über Libyen verhängt, die aufgehoben wurden, nachdem Gaddafi akzeptierte, den zwei Angeklagten des über Schottland explodierten Flugzeuges unter bestimmten Bedingungen den Prozess zu machen.
Man begann, libysche Delegationen zu innereuropäischen Treffen einzuladen. Im Juli 1999 hat London nach einigen zusätzlichen Konzessionen die Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen mit Libyen in die Wege geleitet.
Im September jenes Jahres akzeptierten die Minister der Europäischen Union, die im Jahr 1992 verhängten Handelsbeschränkungen aufzuheben.
Am 2. Dezember hat Massimo D’Alema, Premierminister von Italien, als erster den Besuch eines europäischen Regierungschefs in Libyen abgestattet.
Nach dem Verschwinden der UdSSR und des europäischen sozialistischen Lagers hat Gaddafi entschieden, die Forderungen der Vereinigten Staaten und der NATO zu akzeptieren.
Als ich Libyen im Mai 2001 besuchte, zeigte er mir die Ruinen des verräterischen Angriffs, mit dem Reagan seine Tochter ermordet hat und beinahe seine ganze Familie ausgelöscht hätte.
Anfang 2002 informierte das State Departement, dass es zu diplomatischen Gesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und Libyen gekommen sei.
Im Mai war Libyen erneut auf die Liste der Staaten gesetzt worden, die den Terrorismus fördern, obwohl Präsident George W. Bush in seiner berühmten Rede im Januar über die Mitglieder der „Achse des Bösen“ dieses afrikanische Land nicht erwähnt hat.
Anfang 2003 hat der Sicherheitsrat der UNO die Sanktionen von 1992 gegen Libyen angesichts der Unterzeichnung des Wirtschaftsabkommens über Entschädigungen zwischen Libyen und den Antrag stellenden Ländern, d.h. dem Vereinigten Königreich und Frankreich, aufgehoben.
Noch vor Ende des Jahres 2003 kündigten Bush und Tony Blair eine Vereinbarung mit Libyen an, ein Land, das den Geheimdienstexperten des Vereinigten Königreiches und Washington die Unterlagen über seine Programme nicht konventioneller Waffen sowie über die ballistischen Raketen mit einer Reichweite von über als 300 km übergeben hat. Beamte aus beiden Ländern hatten bereits mehrere Einrichtungen besucht. Das war das Ergebnis mehrmonatiger Gespräche zwischen Tripolis und Washington, wie Bush selbst enthüllte.
Gaddafi hat seine Abrüstungsversprechen erfüllt. In wenigen Monaten hat Libyen die fünf Scud-C-Raketeneinheiten mit einer Reichweite von 800 km abgegeben und hunderte Scud-B-Raketen mit einer Reichweite, die die 300 km der Kurzstreckenverteidigungsraketen übertreffen.
Ab Oktober 2002 begann ein Besuchermarathon nach Tripolis: Berlusconi im Oktober 2002; José María Aznar im September 2003; Berlusconi erneut im Februar, August und Oktober 2004; Blair im März 2004; der Deutsche, Schröder, im Oktober jenes Jahres; Jacques Chirac im November 2004. Alle Welt war zufrieden. Mit Geld kann man alles erreichen.
Gaddafi hat Europa im Triumph durchreist. Er wurde 2004 von Romano Prodi, dem Vorsitzenden des Europarates in Brüssel empfangen. Im August jenes Jahres hat der libysche Führer Bush eingeladen, sein Land zu besuchen; Exxon Mobil, Chevron Texaco und Conoco Philips haben für die Wiederaufnahme der Rohölförderung einen Joint Venture abgeschlossen.
Im Mai 2006 kündigten die Vereinigen Staaten die Entfernung Libyens von der Liste terroristischer Staaten sowie die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen an.
In den Jahren 2006 und 2007 haben Frankreich und die Vereinigten Staaten Verträge über die friedliche Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Im Mai 2007 besuchte Blair Gaddafi in Syrte. Wie veröffentlicht wurde, hat British Petroleum einen “enorm wichtigen” Vertrag über die Erkundung von Gaslagerstätten unterzeichnet.
Im Dezember 2007 hat Gaddafi Frankreich zweimal besucht und Verträge über militärische und zivile Ausrüstung in Höhe von 10 Milliarden Euro unterzeichnet. Er besuchte auch Spanien, wo er sich mit dem Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero traf. Es wurden Verträge in Millionenhöhe mit wichtigen Ländern der NATO unterzeichnet.
Warum haben sich jetzt plötzlich die Botschaften der Vereinigten Staaten und der übrigen Mitgliedstaaten der NATO zurückgezogen?
Das alles ist äußerst merkwürdig.
George W. Bush, der Urheber des dummen Antiterror-Krieges, erklärte am 20. September 2001 den Kadetten von West Point Folgendes: „Unsere Sicherheit wird […] die von Ihnen angeführte militärische Kraft benötigen, eine Kraft, die in der Lage sein muss, unmittelbar jedweden dunklen Winkel der Welt anzugreifen. Unsere Sicherheit wird erfordern, dass wir zu einem präventiven Angriff bereit sind, wenn es nötig ist, unsere Freiheit […] und unser Leben verteidigen zu müssen.“
“Wir müssen terroristische Zellen in 60 oder mehr Ländern aufdecken […] Zusammen mit unseren Freunden und Verbündeten müssen wir uns der Ausbreitung solcher Regimes entgegen stellen, die den Terrorismus fördern, je nach dem, wie es jeder Fall verlangen wird.“
Was wird Obama über diese Rede denken?
Welche Maßnahmen wird der Sicherheitsrat über jene verhängen, die mehr als eine Million Zivillisten in Irak getötet haben und jene, die täglich Männer, Frauen und Kinder in Afghanistan ermorden, wo vor ein paar Tagen die aufgebrachte Bevölkerung auf die Straßen strömte, um gegen das Gemetzel an unschuldigen Kindern zu protestieren?
Eine Nachricht von AFP aus Kabul mit heutigem Datum, 9. März, veröffentlicht Folgendes: „Letztes Jahr gab es die meisten Toten unter den Zivilisten in den neun Kriegsjahren zwischen Taliban-Kämpfern und internationalen Truppen in Afghanistan, mit fast 2.800 Todesfällen, 15% mehr als im Jahr 2009“, legte am Mittwoch ein Bericht der UNO dar, der die Kosten an Menschenleben für die Bevölkerung bei diesem Konflikt betonte.“
„…der Aufstand der Taliban hat sich verstärkt und in den letzten Jahre an Boden gewonnen, mit Guerrilla-Aktionen, die über ihre traditionellen Bastionen im Süden und Osten weit hinausgehen.“
„Mit genau 2.777 getöteten Zivilisten im Jahr 2010 stieg die Zahl um 15% gegenüber 2009“, erläutert der gemeinsame Jahresbericht der Betreuungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan…“
„Präsident Barack Obama sprach am 3. März dem afghanischen Volk sein “tiefes Beileid” für die neun ums Leben gekommenen Kinder aus, ebenso wie es auch US-General David Petraeus, Oberbefehlshaber der ISAF-Truppen (International Security Assistance Force) und Verteidigungsminister Robert Gates getan haben.“
„…Der Bericht der UNAMA hebt hervor, dass die Zahl der getöteten Zivilisten im Jahr 2010 vier mal höher war als der im Kampf gefallenen Soldaten der internationalen Kräfte im selben Jahr.
Das Jahr 2010 war aus der Ferne gesehen mit 711 Todesfällen auch das tödlichste für die ausländischen Soldaten in den neun Kriegsjahren, womit bestätigt wird, dass sich die Guerrilla der Taliban verstärkt hat, trotz der 30.000 Mann Verstärkung aus den USA im letzten Jahr.“
Zehn Tage lang wurden in Genf und in den Vereinten Nationen mehr als 150 Reden über die Verletzungen der Menschenrechte gehalten, die Millionen Mal im Fernsehen, Rundfunk, Internet und in der Presse wiederholt wurden.
Der Außenminister Kubas, Bruno Rodríguez, äußerte am 1. März 2011 in seiner Rede vor den in Genf versammelten Außenministern Folgendes:
“Das menschliche Bewusstsein lehnt den Tod unschuldiger Personen unter jeglichen Umständen und an jeglichem Ort ab. Kuba teilt voll und ganz die Sorge der Welt über die Verluste an Zivilleben in Libyen und wünscht, dass dieses Volk eine friedliche und souveräne Lösung für diesen Bürgerkrieg findet, ohne jegliche ausländische Einmischung, und dass diese Lösung die Integrität dieser Nation garantiert.“
Einige der letzten Sätze seiner Rede waren kurz und bündig:
„Wenn das menschliche Grundrecht das Recht auf Leben ist, wird der Sicherheitsrat dann in der Lage sein, das Mitgliedsrecht der Staaten aufzuheben, die einen Krieg entfesseln?“
„Wird er die Mitgliedschaft der Staaten unterbrechen, die Militärhilfe finanzieren und liefern, wenn diese vom Empfängerstaat für massive, flagrante und systematische Verletzungen der Menschenrechten benutzt wird sowie für Angriffe gegen die Zivilbevölkerung, wie es in Palästina der Fall ist?
Wird er diese Maßnahme gegen die mächtigen Länder anwenden, die außergerichtliche Hinrichtungen mit Spitzentechnologie wie intelligenter Munition und unbemannten Flugzeugen im Staatsgebiet anderer Länder durchführen?
Was wird mit den Staaten passieren, die auf ihrem Staatsgebiet illegale, geheime Gefängnisse akzeptieren, den Verkehr von Geheimflügen mit entführten Personen bewilligen oder an Folterhandlungen teilnehmen?“
Wir teilen voll und ganz die mutige Haltung des bolivarianischen Anführers Hugo Chávez und der ALBA.
Wir sind gegen den inneren Krieg in Libyen, für den sofortigen Frieden und für die volle Respektierung des Lebens und der Rechte aller Bürger, ohne ausländische Einmischung, die nur zur Verlängerung des Konflikts führen und den Interessen der NATO dienen wird.
Fidel Castro Ruz
9. März 2011
21.35 Uhr
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