Freitag, 30. August 2002

Fidel Castro anläßlich der Erfüllung des gesamten Programmes von Restauration, Erweiterung und Konstruktion der insgesamt 779 Grund- und Mittelschulen

Rede des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, anläßlich der Erfüllung des gesamten Programmes von Restauration, Erweiterung und Konstruktion der insgesamt 779 Grund- und Mittelschulen der Hauptstadt; Guanabo, Habana del Este, am 30. August 2002

Liebe Bauarbeiter!

Liebe Schüler und Lehrer!

Bürger der Hauptstadt und ganz Kubas!

Wie in den ruhmreichen Tagen von Girón, als unsere tapferen Kämpfer in weniger als 72 Stunden die Söldnertruppen niederschlugen, die in unsere Heimat eingefallen waren, um die Revolution zu zerstören, haben heute die Bauarbeiter, unterstützt von der Bevölkerung der Hauptstadt, einen großen Sieg erzielt.

Für einen Zeitraum von zwanzig Monaten war ein Programm aufgestellt worden, das 779 Grund- und Mittelschulen der Hauptstadt des Landes umfaßte, in denen eine tiefgründige und noch nie dagewesene Revolution des Bildungswesens einsetzt, die für die Welt beispielgebend sein wird. Von der genannten Anzahl, die sämtliche Schulen dieser Bildungsstufen beinhaltet, sollten 734 vollständig restauriert und erweitert werden, 12 sollten rekonstruiert werden, und 33 waren neue Konstruktionen. Die Anzahl der laut Programm erforderlichen zusätzlichen Klassenräume beträgt 3287 einschließlich der Computerlabors. Am 27. April 2001 wurde die Restauration der ersten 100 Schulen erreicht; am 26. Oktober 2001 waren 202 Schule restauriert; am 10. April 2002 waren es 302 und am 29. Juni war Nummer 402 erreicht. An jenem Tag waren es noch 377 Schulen, deren Wiederherstellung, Rekonstruktion oder Neubau noch ausstand. Vor dem 1. September 2002 mußte das Programm erfüllt sein. Man verfügte also über nur 62 Tage für einen frist- und qualitätsgerechten Abschluß des Programmes der 779 Schulen, darunter 33 neue Konstruktionen, von denen bei einigen noch nicht einmal der erste Spatenstich getan worden war.

Warum nun dieses drängende Bemühen? Es hatte mit keinerlei Laune oder Wunsch nach Rekordzeit zu tun. Schlicht und einfach sollte der Unterricht wie üblich in den ersten Septembertagen beginnen – eine Riesenanstrengung im Hinblick auf eine dringende Ausbildung tausend und abertausender Junglehrer, die erfolgte und deren Ziele voll erreicht wurden. In sämtlichen Klassenräumen standen bereits Fernsehgeräte, und sämtliche Schulen besaßen Computerlabors. Es waren 1200 Junglehrer einsatzbereit, die in Intensivkursen für das Unterrichten dieser Disziplin ausgebildet worden waren. Eine Zeitspanne von 20 Monaten für die Realisierung des Programms der Restauration und Schaffung Tausender Klassenräume und anderer Konstruktionen schien eigentlich vollkommen ausreichend, um die Aufgabe ohne größeren Streß zu bewältigen.

Wie es mehr als einmal geschieht, hatte man in einige für diese Aufgabe verantwortliche Funktionäre ein zu hohes Vertrauen gesetzt. Fakt ist, daß kurz vor Ende des Schuljahres abzusehen war, daß man mit dem Programm in Verzug war, daß man die Fristen und erforderlichen Anstrengungen zu optimistisch berechnet hatte, und auch wenn in den unterrichtsfreien Sommermonaten Tag und Nacht gearbeitet werden konnte, so konnten doch die starke Hitze und die Regenfälle nicht zu unterschätzende Hindernisse darstellen.

Bei Einweihung der restaurierten Schule Nummer 402, eine exzellente Arbeit in einem großen und schönen Bau im Stadtteil La Lisa, wurden wir der Notwendigkeit einer riesenhaften Anstrengung gewahr, denn es fehlten noch 377 Schulen in knappen neun Wochen. Sämtliches Material stand bereit. Das Programm war in der vorgegebenen Frist zu erfüllen, und zwar unter striktester Qualitätskontrolle und ohne Zuhilfenahme von Arbeitskräften aus Projekten, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung oder des Wertes ihrer zu erbringenden Leistungen einen hohen Stellenwert besitzen.

Hier zeigte sich nun die außerordentliche organisatorische Fähigkeit unserer Partei und des Kommunistischen Jugendverbandes, der Bevölkerung unserer Hauptstadt und ihrer Massenorganisationen. Begeisterte Unterstützung leisteten die Ministerien und zahlreiche Einrichtungen und Unternehmen, die von Anfang an mit großem Elan das Programm unterstützt hatten, durch das alle Kinder der Stadt begünstigt würden. Die Wahlkreise, die Volksräte und die Einrichtungen der Volksmacht aller Stadtbezirke widmeten dem Programm alle erforderliche Zeit und Hilfe. Ganz besonders hervorzuheben ist der vom Lehrpersonal und den Direktoren der Schulen sowie den Volksbildungsbehörden der Stadtbezirke geleistete Beitrag. Rührend war die Mitarbeit der Kinder, die allen Freude, Emotion und Courage spendeten, wenn sie tagsüber und mitunter sogar zu später Nachtstunde die in ihren Kräften stehenden Arbeiten verrichteten. Gleichfalls nachts und im Morgengrauen konnte man Eltern mit ihren Kindern antreffen.

Es gab mehrere Tage, an denen die Anzahl der Helfer – Bauarbeiter, Schulpersonal und Freiwillige – fast 40 000 betrug. Mehrere Provinzen entsandten Bauarbeiter zur Verstärkung; ausgewählte Personen mit hoher Moral und Qualität. Das Vertrauen in den Erfolg, die Sicherheit, wurde nie aufgegeben.

Heute um 21.00 Uhr begann diese Veranstaltung, also nur drei Stunden vor Ablauf der für das Bauprogramm festgesetzten Frist. Bereits vorher, um etwa 12.00 Uhr und um 14.15 Uhr wurden die beiden letzten Schulen fertiggestellt. Ein Sportreporter würde sagen, der olympische Wettkampf zwischen der verfügbaren Zeit und dem Bauprogramm der 779 Schulen wurde zugunsten des letzteren in einem Fotofinale entschieden.

Hunderttausende hatten auf die eine oder andere Weise Anteil an dem gemeinsamen Ziel. Häufig betrug die Arbeitszeit 16 und auch 20 Stunden. Den in den Monaten Juli und August an der Heldentat beteiligten Helfer wurde im Rahmen des Möglichen eine sorgsame Betreuung zuteil. Zubereitet wurden für Frühstück, Mittagessen, Abendbrot und Imbiß insgesamt 30 Millionen Rationen.

Die Gesamtkosten des Bauprogramms der Schulen, das in fast zwei Jahren realisiert wurde, belaufen sich auf 25 851 000 Dollar in konvertierbarer Währung und 215 827 000 Peso in Landeswährung. Als Wert der restaurierten und erweiterten sowie neuen Immobilien können nicht weniger als zwei Milliarden Dollar genannt werden. Nicht gemessen werden kann ihr sozialer und ihr humaner Wert. Mit 20 Schülern pro Klasse wird unser Land in der Grundschulerziehung weit über allen anderen Ländern der Welt stehen.

Während sich dieses in der Hauptstadt abspielte, wurden weitere Riesenanstrengungen von Bauarbeitern und Bevölkerung in der Schlacht zur Wiedererrichtung all dessen, was der Hurrikan „Michelle" zerstörte, unternommen, und zwar bei ebenfalls Einhaltung von Fristen und Qualität der gestellten Ziele, deren Kosten sehr viel höher liegen, die jedoch gleichfalls unumgänglich sind.

Wie bei allen großen Unterfangen gab es in unserer Stadt Widersprüche, Mängel, Diskussionen, harte Kritik, Tadel und Debatten. Dies hat zweifelsohne zu Berichtigungen, Reorganisationen, Strategien und Taktiken vor Ort, erfinderische Lösungen auf unvorhergesehene Probleme und Situationen geführt, bei denen das Talent unserer Ingenieure, Architekten, Facharbeiter des Bauwesens und Projektleiter zum Ausdruck kam.

Viel wird man über dieses edle und selbstlose Heldenepos, das für das Vaterland von so großem Nutzen sein wird, schreiben; und viele Anekdoten wird man sich erzählen. Die hier gesammelten Erfahrungen werden für andere Programme und Projekte von großem Wert sein. Das grandiose Bildungs- und Erziehungsprogramm der Revolution wird nach und nach das gesamte Land erfassen.

Zum Abschluß meiner Worte heute möchte ich nur noch hinzufügen, daß die Schlacht mit hoher Würde und Courage gewonnen wurde. Wir können auf unsere Heldentat stolz sein.

Doch ein Grundprinzip muß gesetzt werden. In den Bildungseinrichtungen, die nun wie neu sind, ist heute alles sehr schön. Doch wie es bei jedem Projekt der Fall sein kann, so können sich zweifelsohne auch hier in einigen Einrichtungen – ob neu, rekonstruiert oder restauriert – Schwierigkeiten einstellen. Es muß Personal einsatzbereit sein, um irgendwo auftretende Schwierigkeiten mit aller Dringlichkeit aus dem Weg zu räumen. Nun das Allerwichtigste: In der Hauptstadt sind sofort, ohne auch nur eine Minute zu verlieren, auf den Ebenen der Stadtbezirke und Volksräte die entsprechenden Mechanismen für erforderliche unmittelbare Reparaturen oder Ersatz in den Schulen zu schaffen. Die entsprechenden Berechnungen sind anzustellen. Sie haben präzise zu sein, sicher und absolut vernünftig und wirtschaftlich, getragen von striktem Sparsamkeitsbewußtsein und dem Schutz des erforderlichen Materials, damit die in dem abgeschlossenen Bauprogramm erfaßten 779 Schulen stets in dem optimalen, aufmunternden und schönen Zustand bleiben, in dem wir sie heute einweihen.

Bei Kindern, Lehrern, Eltern, Nachbarn und Bevölkerung generell ist eine echte Kultur des Schutzes und der Erhaltung der Schulen, ihrer Mittel und Ausrüstung zu entwickeln. Nichts ist edler, humaner, motivierender und nützlicher als eine Schule.

Keinesfalls dürfen wir erlauben, daß das, was uns heute allen Freude bringt, durch Gleichgültigkeit und Unverantwortlichkeit morgen Anlaß zu Traurigkeit und Enttäuschung gibt.

Geben wir Acht auf das Werk! Erweisen wir uns der Heldentaten würdig, deren Realisierungsvermögen wir bewiesen haben!

Es lebe die Revolution!

Es lebe der Sozialismus!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Dienstag, 13. August 2002

Interventio des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, im Akt zur Wiedereinweihung der mehr als 200 Schulen der Hauptstadt des Landes

Interventio des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, im Akt zur Wiedereinweihung der mehr als 200 Schulen der Hauptstadt des Landes, durchgeführt am 13. August 2002

Landsleute der Hauptstadt und von ganz Kuba!

Vor ungefähr 20 Monaten, im Dezember des Jahres 2001, begann eine langsame und ermüdende Anstrengung. Es waren mehr als 734 Grund- und Mittelschulen der Hauptstadt der Republik total zu restaurieren und zu möblieren, 12, die verlassen waren, wiederaufzubauen und 33 neue zu bauen, womit sich die Bedingungen aller Installationen dieser Art bedeutend verbessern würden und außerdem die Anzahl der notwendigen Klassenräume um 2 616 erhöht würde, in erster Linie für ein neues Programm der Grundschulbildung, die wenig Räumlichkeiten hat und diese mit Schülern überfüllt sind. Von den 536 Grundschulen hatten 513 Speisesaal, die mit daselbst zubereiteten Lebensmitteln oder mit von außerhalb gebrachten versorgt wurden, unter sehr ungünstigen Bedingungen. Der Zustand der bestehenden Küchen war prekär; die Geräte und Einrichtungen zur Aufbewahrung und Zubereitung der Nahrungsmittel waren obsolet und funktionierten nicht, es war alles auszuwechseln, zum Wohl der fast 130 Tausend Grundschüler, die diesen Service benötigten, da die Eltern oder anderen Familienangehörigen wegen ihrer Arbeit oder aus anderen Gründen, sich zu dieser Tageszeit nicht um sie kümmern konnten. Dazu kommen noch 10 673 der Spezialbildung, die ihre Ernährung in den Schulen erhalten.

Man stelle sich die Liste von zusätzlichen Problemen vor, wie gänzliches Fehlen oder Unterbrechungen in der Wasserversorgung, Fehlen von Trinkstellen mit gekühltem Wasser in allen, von einigen Türen und Fenstern, undichte Dächer und wirkliche Mängel und Schwierigkeiten in den Sanitäranlagen, die viele Schulen beeinträchtigten.

Die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse war 37, obwohl in einigen hundert von ihnen diese Ziffer sich zwischen 40 und 50 pro Klasse bewegte.

In unserer Hauptstadt waren die materiellen Studienbedingungen und das Fehlen von Grundschullehrern die schwierigsten des ganzen Landes. Die lange Blockade, und ganz speziell die Spezialperiode mit ihren riesigen Mängeln an Ressourcen, und der scheinbare Verlust der Lehrberufung unter unserer Jugend, hatten tiefe und scheinbar unüberwindbare Spuren in so einer außerordentlichen und entscheidenden revolutionären und sozialen Aufgabe hinterlassen, wie es die Bildung ist.

Durchgeführte Studien zeigten, daß die Kinder der Grundschulen der Hauptstadt ungefähr die Hälfte der Kenntnisse der Grundschüler von Santiago de Cuba aufwiesen. Im Vergleich zum übrigen Teil von Kuba war die Stadt Havanna in der gleichen Situation, wie die Grundschüler von Lateinamerika in Bezug auf Kuba. Wie aus Forschungen von internationalen Organismen bekannt ist, unsere Grundschüler, im Ganzen gesehen, verdoppeln die durchschnittlichen Kenntnisse der Schüler der Grundschulen jener Länder.

Diese Situation in den Schulen der Hauptstadt war zu verändern, egal welches die Knappheit an materiellen Ressourcen und die zu verwirklichenden Opfer wären.

Im September des Jahres 2000, zu Beginn des Schuljahres, stellten wir uns das ambiziöse Objektiv, das Problem der Grundschulbildung der Stadt in einem Zeitraum von nicht mehr als zwei Jahren zu lösen, und gleichzeitig im ganzen Land Maßnahmen und Konzepte anzuwenden, welche die Kenntnisse unserer Kinder dieses Schulniveaus optimieren und multiplizieren würden, womit unser Land einen Platz sehr oberhalb von jeglichem anderen in der Welt einnehmen würde.

Gruppiert zu hundert oder mehr Schulen, wurden während dieser Zeitspanne die beendeten Restaurierungen eingeweiht.

Im Akt, der am 27. April 2001 im Stadtbezirk Plaza de la Revolución stattfand, weihte man die ersten 144 restaurierten Schulen ein. Und am vergangenen 29. Juni, im Stadtbezirk La Lisa, mit der Schule Nummer 402, die dritte Gruppe der restaurierten Einrichtungen. An diesem Tage waren noch 344 zu restaurieren, zusätzlich die 33 neuen, deren Bau seinem Ende zugehen, und sogar bei mehreren von ihnen begonnen werden mußte.

Es blieben nur etwas mehr als zwei Monate, um die Aufgabe in der vorgesehenen Zeit zu erfüllen. September war der Grenzmonat, um das noble und riesige Unternehmen zu beenden, das mehr als eine Viertel Million von Kindern und Jugendlichen unserer Hauptstadt in weniger als zwei Jahren zu Gute kommen würde.

In diesem kurzen Zeitraum stellten wir uns ebenfalls die Aufgabe mehr als 4 Tausend freiwillige Schüler in Notkursen als Grundschullehrer vorzubereiten, die unter denen, die das letzte Jahr der Gymnasien mit pädagogischer Orientierung von Havanna-Stadt bestritten, ausgesucht wurden, die in den in der Nachbarprovinz Havanna-Land gelegenen Landschulen studierten.

Die ersten 500 begannen in einer Schule des Kreises Melena del Sur, die speziell vorbereitet und mit den entsprechenden Mitteln und den angemessenen Bedingungen für ein intensives Studium ausgerüstet wurde und mit einem sehr guten und ausgewählten pädagogischen Lehrkörper.

Obwohl sie Internatsschüler waren, die alle zwei Wochen nach Hause fuhren- um es genau zu sagen, 401 von Havanna-Stadt und 100 von Matanzas- ist keiner von ihnen vom Programm aus dem Programm ausgestiegen. Genauso ging es mit den zwei darauffolgenden Kursen. Eine wirklich großartige Leistung der Leitung und Lehrkräfte dieser ruhmreichen und schon berühmten Schule!

Die ausgezeichneten Ergebnisse dieser ersten Abgänger, ihre Beflissenheit, ihr Enthusiasmus, ihre effiziente Arbeit als Lehrer, jeder von ihnen unter der Anleitung eines diplomierten Grundschullehreres, haben endgültig die falsche Theorie widerlegt, in Bezug auf das Fehlen einer Berufung unserer Jugend, um zu studieren und die notwendigen Aufgaben zu verwirklichen, die ihrerseits mit den professionellen Interessen ihrer Präferenz und mit weitgehenden und verschiedenartigen Perspektiven, ihr Studium in den Universitäten fortzusetzen, in Einklang gebracht wurden.

Sehr jung, mit knapp 19 Jahren, würden sie schon einer bezahlten, in hohem Grade ehrenvollen Arbeit von außerordentlicher Wichtigkeit und sozialem Prestige nachgehen.

Zu Beginn dieses Programms zählte man praktisch nur mit dem Heldentum der Lehrer der Stadt, dem revolutionären Geist unseres Volkes, den vielen schulischen Einrichtungen und dem großartigen menschlichen Kapital, das von der Revolution geschaffen wurde. Die minimalen vorhandenen Ressourcen für so ein Programm mußte man optimieren und beinahe multiplizieren.

Schon nahe daran, das Ziel zu erreichen, genügt es anzuzeigen, daß die Kosten des wichtigen und vitalen Bauprogrammms in den Schulen der Hauptstadt weniger als 10 Prozent der erlittenen Schäden und verursachten Ausgaben für die Rekonstruktion und Reparatur der Totalschäden, die der Hurrikan Michelle verursachte, darstellen.

Nichts ist unmöglich für das zielbewußte, intelligente, kämpferische und patriotische Volk dieser Stadt. Der Kampf um die Schulen durfte nicht verloren werden und wird auch nicht verloren. Das war mit der größtmöglichen Ordnung, und ohne eine der anderen Bauten zu unterbrechen oder zu beeinträchtigen, die mit Produktions- und Serviceeinrichtungen von essentieller Wichtigkeit in Beziehung stehen.

Es war Ferienzeit, es gab weder Unterricht noch andere schulische Veranstaltungen; man konnte Tag und Nacht arbeiten, jeden Tag in zwei, drei oder vier verwandeln. Und genau das taten und tun weiterhin unsere tapferen Schulschmiede in fast allen Bauten. Ausgewählte Kräfte aus anderen Provinzen unterstützten solidarisch die Schulbauten der Hauptstadt.

Ungefähr 22 Tausend berufsmäßige Bauarbeiter, zum Großteil aus den Arbeitern der ruhmreichsten Kontingente der Hauptstadt und der erfahrenen Mikrobrigadisten-Bewegung zusammengesetzt, zu jeder Stunde und Minute von Tausenden von Freiwilligen unterstützt- die Männer und Frauen aller Berufe, Lehrer, Schüler, Kinder, Adoleszenten, Jugendliche und sogar Männer und Frauen mit fortgeschrittenem Alter einschließen- mit Ordnung und Disziplin, Materialversorgung, guter Organisation und politischer und technischer Leitung, sind die Autoren der großartigen Leistung, zwischen dem 29. Juni und dem 13. August die Restaurierung oder den Bau innerhalb von 45 Tagen von 254 Schulen beendet zu haben. Um das Programm abzuschließen, sind noch 123 Bildungseinrichtungen fertig zu restaurieren oder zu bauen.

Wenn ich für diese Heldentat einen Namen suchen würde, dann würde ich sie wie in jenem von Konstantin Simonov geschriebenen Roman der heroischen russischen Literatur, als die Rote Armee Moskau vor den Nazihorden verteidigte „Tage und Nächte" benennen.

Es ist wahr, daß es Fehler gegeben hat, und Ineffizienz, fehlende Disziplin, fehlende Koordination und andere menschliche Fehler in so einem komplizierten und riesigen Bauprogramm, aber es wurde unablässig und ohne Waffenstillstand gegen dieselben gekämpft. Deshalb heben sich in großem Maße der Enthusiasmus, die Disziplin, die Effizienz und der Arbeits- und Opfergeist ab, die überwogen. Nichts konnte die großartige Leistung trüben.

In dieser Schlußetappe geht man mit der schon großen angesammelten Erfahrung zählend vorwärts, auf die Verstärkung des qualifiziertesten Personals, der Bauten die man abschließt, zurückgreifend, woraus man schlußfolgernd eine viel höhere Produktivität und einen erneuerten Enthusiasmus erreicht.

Das Wetterverhalten war und ist noch die grundlegende Besorgnis. Der Zeitraum war zum Glück nicht sehr regnerisch.

Man wendete von vornherein die Taktik an, in erster Linie das Gießen der Fundamente und den Dachbau voran zubringen, um zu garantieren, daß es in den Endphasen jedes Baus keine Unterbrechung wegen Regen geben würde.

Der Erfindungsgeist unserer Techniker und das Interesse, das die Leiter von Organismen und Betrieben ohne Ausnahme widmeten, deren Bauleute und Freiwillige die Restaurierungen und Bauten unterstützten, stachen hervor.

Ein Prinzip wurde mit der größten Genauigkeit angewendet: Die Qualität jedes Bauobjekts stand über allem. Die systematische Überwachung und Kontrolle waren beständig. Da sich die Schulen ihrer Kinder in den Stolz und das höchste Interesse aller Nachbarn verwandelte, haben Millionen von Augen auf spezielle rt die Qualität und Schönheit dessen, was getan wurde, überwacht.

Man muß, zusätzlich an alles was aufgezeigt wurde, daran erinnern, daß jede fertige Schule ein modernes Computerlabor, junge Lehrer, die speziell darauf vorbereitet wurden, diesen Unterricht zu geben, audiovisuelle Mittel in allen Klassenräumen und einen Kanal für Bildung zur Verfügung hat.

Das Schauspiel unserer Hauptstadt war sehr ermutigend in diesem heißen Sommer. Die Nachrichten über die Schulen, die in den anderen Provinzen restauriert werden, sind auch ausgezeichnet.

Bewußt des riesigen Werks, daß im ganzen Land auf uns wartet, um einen Qualitätssprung in unseren Bildungsdienstleistungen und eine wirkliche Revolution auf diesem Gebiet mit einem Minimum an Ausgaben zu erreichen und in erster Linie Zuflucht nehmend auf unser menschliches Kapital, stärken sich unser Vertrauen und Sicherheit.

Und wie ich vor drei Tagen beim Abschluß von 741 Schülern der Notschule für Krankenpfleger vom Cotorro ausdrückte, ein anderer Bereich von außerordentlicher Bedeutung wurde nicht vergessen und wird nicht vergessen werden: die Dienstleistungen auf dem Gesundheitssektor, die ebenfalls von der Spezialperiode beeinträchtigt wurden, zusätzlich zur brutalen und blutigen imperialistischen Blockade, ohne daß die subjektiven Faktoren und die Unfähigkeit von Einigen in leitender Stellung eine wichtige Stellung an der Seite der objektiven Schwierigkeiten einnehmen.

Dieser Bereich wird Objekt von einer soliden und tiefgreifenden Aufmerksamkeit sein, um die großen Fortschritte, die erreicht wurden, zu garantieren und auf höhere Ebenen mit einer vollkommenen Verwendung des vorhandenen riesigen menschlichen Kapitals überzugehen, das mit seiner Wissenschaft und seinem solidarischen und humanitären Geist heute die Welt verwundert durch die Dienstleistungen, die es heute in vielen anderen Ländern leistet.

Genau heute Abend machen Tausende von Professionellen und Technikern des Gesundheitswesens ihren Abschluß. Die Kräfte unseres ruhmreichen Heeres im Kampf um das Leben, Sieger über Schmerz und den Tod, wachsen und multiplizieren sich. Ihr Kampfgeist wird jedesmal stärker sein; ihre Kenntnisse tiefgreifender. In enger Verbindung mit unseren Forschern und Wissenschaftlern werden sie Beispiele und Vorkämpfer eines neuen Konzepts der noblen Funktion der Dienstleistungen des Gesundheitswesens sein, das komplett frei vom verächtlichen merkantilistischen Geist sein muß, der vom imperialistischen, kapitalistischen und neoliberalen System gesät wurde und der heute auf der Welt herrscht.

Es darf nicht vergessen werden, daß die Stadt in diesem selben Jahr 2002 während 70 aufeinanderfolgenden Tagen unablässigen Kampfes ohne eine einzige Pause eine erfolgreiche Bataille gegen das Dengue-Fieber führte, das hier und im ganzen Land komplett ausgerottet wurde. Und auch, daß unser Volk während zehn Monaten dabei war, die Reparatur der vom Hurrikan verursachten Schäden durchzuführen, welcher der schädlichste und zerstörerischste der letzten 100 Jahre war. Diese wird in weniger als zwölf Monaten beendet sein.

Diese und andere vitale Bereiche für die Gerechtigkeit, den Wohlstand, die Freiheit und Ehrenhaftigkeit der menschlichen Wesen kommen kraftvoll voran inmitten unserer schon historischen und beeindruckenden Ideenschlacht in der konvulsiven und verzweifelten Welt, die uns umgibt.

Der folgende Monat September wird wegen seiner Tragweite für das Bildungswesen in Kuba unvergeßlich sein:

Am 2. werden mehr als 5 Tausend Jugendliche Notlehrer der Grundschulbildung werden. Sie stammen aus Havanna-Stadt, Matanzas, Cienfuegos und Ciego de Avila, denen sich im selben Festakt die ersten Tausend Abgänger anschließen, die schon voll ihren schönen Beruf ausüben.

Am 9. wird in den Einrichtungen der „Salvador Allende" die Schule für Notlehrer für Mittlere Reife eingeweiht, mit 4500 Schülern aus dem ganzen Land, was die genau so bedeutende Etappe einleitet, in der der Unterricht auf diesem Bildungsniveau radikal revolutioniert wird, der heutzutage in eine tiefe Krisis auf Weltmaßstab getaucht ist, die scheinbar unlösbar ist.

Und am 16. dieses selben Monats wird die öffentliche Einweihung des Schuljahres 2002-2003 stattfinden.

Die Kinder der Hauptstadt und die des ganzen Nationalterritoriums ihrerseits beginnen den Unterricht am 3. September.

Ich gratuliere Euch, Mitbürger der Hauptstadt und des ganzen Landes!

Schlacht auf Schlacht werden wir Gefahren bestehen und Hindernisse bezwingen.

Ich will mich nicht weiter ausbreiten. Die Tatsachen sagen immer mehr als Worte.

Danke für alles, was ihr getan habt!

Danke für die tiefgreifende Revolution auf dem Bildungssektor und im kulturellen Bereich, die Ihr verwirklicht, welche nicht nur unserem Volke zugute kommen wird, sondern auch vielen anderen!

Danke für das Beispiel, daß ihr mit ausdauerndem, heroischen und schöpferischen Kampf heute der Welt bietet!

Es lebe der Sozialismus!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Dienstag, 6. August 2002

Fidel Castro Ruz zur feierlichen Einweihung der Experimentalschule José Martí

Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, zur feierlichen Einweihung der Experimentalschule José Martí, in La Habana Vieja, am 6. September 2002


Liebe Lehrer und Schüler der Experimentalschule José Martí!

Mitbürger!

Es ist eine allgemeine Meinung, sogar von den internationalen, Bildungsfragen gewidmeten Organismen unterzeichnet, daß der Zustand der Grundausbildung in den Mittelschulen auf der Welt eine Katastrophe ist. Ich teile diese Meinung, und werde ohne jegliches Zögern meine Gesichtspunkte zu dem Thema darlegen, einschließlich der Situation in Kuba.

Das traditionelle Unterrichtssystem für die Schüler der Mittelstufe, welches vom Westen geerbt wurde, war für Minderheiteneliten ersonnen. Es paßt sich überhaupt nicht an die Erfordernisse einer Bildung für alle Kinder und Jugendliche an.

Eine der Maßnahmen, die am meisten zum Erfolg der Grundschulausbildung in Kuba beitrug, war es, daß der Lehrer dieselbe Gruppe von Kindern, die er unterrichtet und erzieht, von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet. In der fünften und sechsten Klasse teilen sich zwei Lehrer diese Aufgabe, welche auch mit den Kindern bis zur Beendigung der Grundschule weitergehen.

Wenn das Kind in die Mittelschule kommt, welche die siebente, achte und neunte Klasse beinhaltet, vollzieht sich ein radikaler und schroffer Wechsel in seinem Leben.

Im gegenwärtigen System, das die Betreuung durch nach Fächern spezialisierten Lehrern bedeutet, die jeder viele Gruppen unterrichten, die sich auf Hunderte von Schülern belaufen können, hat keiner eine besondere Verantwortung; Keiner kennt das Kind, sein allgemeines Verhalten, Charakter, Temperament, persönliche Probleme, Schwierigkeiten im Familienkreis und kann es auch nicht kennen. Der Lehrer kann auch keine Beziehung zu seinen Eltern oder Vormunden aufbauen, welche die Unterstützung jener bei den Bemühungen der Schule und zu einer allseitigen Erziehung des Kindes gewährleistet. Der Schüler geht, je nach Schuljahr, in die Hände von 11, 12 und bis zu 13 verschiedenen Lehrern über. Sie unterrichten ihr Fach innerhalb der Woche in vier, fünf und manchmal bis zu 10 Gruppen von 30 bis 40 Schülern. An einem beliebig ausgewählten Tag durchschnittlich zweihundert bis dreihundert Zöglinge, deren Namen sie schwerlich kennen können, auch wenn es sich um einen glänzenden und fähigen Lehrer handelt. Ich frage mich oft, ob ein Lehrer unter solchen Bedingungen wirklich gründlich die von 200 oder mehr Jugendlichen mit verwickelter Schrift geschriebenen Prüfungs- oder schriftlichen Arbeiten lesen und analysieren kann.

Diese Methode hat nichts mit der Erziehung zu tun; auf jeden Fall handelt es sich nur um eine rudimentäre, unwirksame und komplizierte Unterrichtsmethode.

Es ist etwas, das die Lernenden in Schülergruppen verwandelt, die von einem Lehrer zum anderen gehen und kommen, ohne daß jemand ihre Kenntnisse, ihre Bildung und ihre Werte integriert. In diesem jungen Alter fühlen sich die Schüler einer Behandlung und verschiedenartigsten und sogar widersprüchlichen Kriterien ihrer Lehrer unterzogen. Egal welches die Bemühungen von Direktoren, führendem und leitendem Personal wären, dies ist nicht die ideale Art und Weise einen Jugendlichen von 12 Jahren zu erziehen, der in eine entscheidende und irreversible Etappe seiner Persönlichkeitsentwicklung und seines Lebens eintritt.

Die Anwendung einer solchen Methode in der Praxis ist von unüberwindbaren Hindernissen geplagt. Die Anzahl de Lehrkräfte multipliziert sich. Wenn irgendeiner erkrankt oder aus jeglichem anderen plausiblen Grund seinen Unterricht nicht halten kann, beeinträchtigt das 200 oder mehr Schüler. Unzählige Unterrichtsstunden gehen aus diesem oder ähnlichen Gründen verloren.

Die zu große Spezialisierung des Unterrichts in so jungen Altersgruppen ist absurd und unnötig. Um einen hochgebildeten Lehrer für jedes Fach auszubilden, braucht man Zeit und nicht berechenbare Ausgaben, die sich nicht in Reichweite der meisten Völker der Welt befinden. Dieser wird sehr wenig von seinen tiefgreifenden Kenntnissen auf jeglichem Gebiet der Wissenschaften oder Geisteswissenschaften vermitteln können, trotz der erschöpfenden und selbstlosen Bemühung, mehrere Stunden pro Tag vielen Kollektiven Unterricht zu geben. Das bedeutet andererseits ein unüberwindbares Hindernis, um so viele und so unterschiedliche Fachkräfte zur Verfügung zu haben. Wenn man 25 Tausend Jugendliche der Sekundärstufe in 10 Fächern unterrichten muß, ist es notwendig, 1000 Lehrer zu haben, durchschnittlich 100 pro Fach, im Falle daß die Unterrichtsfrequenz während der Woche mehr oder weniger gleich wäre. Obwohl jene Frequenz sich nicht genau so verhält, die Unterschiede gestalten die Handhabung des Programms und die genaue notwendige Lehreranzahl pro Fach noch komplizierter. In Kuba sind die entscheidenden, welche die höchste wöchentliche Frequenz haben und an denen der größte Mangel herrscht, die von Mathematik und Spanisch. Hinzu kommen die von so wichtigen Fächern wie Geschichte, Physik und Englisch.

Wenn die Jugendlichen, die das Abitur abschließen, sich entschließen in die Pädagogischen Hochschulen einzutreten, äußert jeder von ihnen seine Meinung, das liegt doch auf der Hand. Es gibt Fächer viel mehr bevorzugt werden als andere. Es kann sein, daß nur 30 von je 1000 Mathematik und Computertechnik wählen, 140 Geographie, 55 Spanische Sprache und Literatur, 35 Geschichte und 110 Biologie. Es ist logisch, daß man niemanden mit Gewalt zwingen kann Lehrer des einen oder anderen Faches zu sein. Niemals werden unter der großen Menge, die in der Mittelschule lernt, die Optionen und die Absolventen mit der genau notwendigen Zahl von Lehrern übereinstimmen. Eine wertvolle und selbstlose Lehrerin erklärte mir, daß sie allein, über Jahre, die 500 Schüler einer Mittelschule in Antiker Geschichte unterrichten mußte. Es gab keinen anderen Lehrer, um diesen Unterricht zu erteilen.

So entsteht, was die wichtigste Geißel für dieses Bildungsniveau gewesen ist: der Mangel an Lehrern für viele Fächer, die beklemmende Suche um Hilfe unter den Universitätsstudenten, damit sie eine oder mehrere Unterrichtsstunden pro Woche in den Fächern geben, wo die Lehrfachkräfte fehlen, der fast ständige Einsatz der Schüler, die an den höheren Lehranstalten studieren, das Apellieren an Freiwillige unter den Fachkräften mit Hochschulabschluß, die Veränderungen oder das Anfertigen von Stundenplänen, die sich an den Mangel an Lehrern anpassen. Die Schulen sehen sich genötigt, absolut nicht optimale Stundenpläne anzufertigen, um dem Mangel an für jedes Fach spezialisierten Lehrern entgegen zu treten. Auf diese Art und Weise ist es unmöglich, wirkliche und leistungsfähige Lehrprogramme zur Ausbildung und Erziehung auf diesem Bildungsniveau einzuführen, das so vital für die berufliche Kapazität und die Zukunft der Schüler, welche in ihm studieren, ist, und das in unserem Land fast einhundert Prozent der Jugendlichen erreicht.

Im konkreten Fall unserer Hauptstadt, als wir den Zustand der Mittelschulausbildung detailliert analysierten, fanden wir heraus, daß die Anzahl der Klassenzimmer sehr unter der Anzahl der Schülergruppen dieses Niveaus liegt, und dadurch das jene durch verschiedene Gruppen verwendet werden, gestalten sich die Stundenpläne jedes Jahrganges noch komplizierter. Die einen verwenden die Klassenräume am zeitigen Morgen und die anderen beginnen, sie ab den Mittagsstunden zu verwenden. In den freien Zeiträumen werden im Wechsel die Räume für Laboratorien und andere Zwecke verwendet. Die reale Tatsache ist, daß von den acht Stunden, die das Programm einnehmen soll, erreicht man nur sechs. Ein anderer Umstand kompliziert die Lage auf diesem Bildungsniveau. Die Schüler der Mittelstufe, im Gegensatz zur größten Mehrheit der der Grundschule haben, bis auf Ausnahmen, keinen Schulspeisesaal zur Verfügung. Sie müssen nach Hause gehen, oder das Mittagessen an irgendeinem Imbißstand erstehen. Die Kinder der einfacheren Familien, welche ihre Eltern aus Arbeits- oder anderen Gründen zu diesem Zeitpunkt nicht betreuen können, sehen sich in der Notwendigkeit, mit Gas oder flüssigen Brennstoffen betriebene Kochstellen zu benutzen, um ihre Nahrungsmittel aufzuwärmen oder anzufertigen, was Unfallrisiko hervorbringt. andere gehen in die Wohnung von engeren Freunden. Die Rückkehr zur Schule zögert sich heraus und in vielen Fällen kehren sie nicht zu den Veranstaltungen des Nachmittags zurück, und die Kontrolle der Schüler geht zum Nachteil für ihre Ausbildung, Disziplin und ihr Verhalten verloren. Die Zahl derjenigen, die in den zusätzlichen Stunden nicht erscheinen, kann 30 Prozent erreichen. Das ist nicht so in den kleineren und mittleren Gemeinden und Städten des übrigen Teils des Landes.

Andererseits gibt es Hunderttausende von Mittelschülern der Sekundärstufe I und II, die sich in Internaten von Schuleinrichtungen des ganzen Landes befinden und kostenlos alle Verpflegung und Betreuung erhalten. Die Schwierigkeiten bestehen in erster Linie in der Stadt Havanna, und von ihr gingen wir aus, um, inmitten der Spezialperiode und der Blockade, der Lage der Mittelschulbildung zu begegnen.

Wir hatten bestimmte Schlußfolgerungen gezogen und zu ergreifende Initiativen festgelegt, aber erst mußte man diese einer schnellen und rigorosen Erprobung unterwerfen. Als ersten Schritt, forderten wir die Lehrbücher für die siebente, achte und neunte Klasse an. Wir wollten überprüfen, ob wir selbst sie verstünden, ob wir in der Lage waren, sie zu erklären, trotz der vielen Jahre, die vergangen sind, seit wir diese Fächer studiert und bestanden hatten und der ohne Frage durch die pädagogischen Wissenschaften neu eingeführten Elemente. Es waren ausgezeichnete Bücher, unabhängig von möglichen und notwendigen Verbesserungen.

Einmal forderte ich einen hohen Beamten des Bildungsministeriums auf, er solle mir mit aller Ehrlichkeit ausdrücken, welchen Prozentsatz des Inhalts jener Bücher man den Schülern der Hauptstadt lehrte. Und er antwortete mir ganz offen: „45 Prozent." Andere Leute, mit denen ich das Thema besprach, sagten mir mit Skepsis, daß es ihrer Meinung nach nicht mehr als ein Drittel des Textes sei.

Wir sind zu der Schlußfolgerung gekommen, daß ein Jugendlicher, der gerade das 12. Schuljahr absolviert hatte, was ihn dazu befähigte in die Universität einzutreten, ausgezeichnet jene Kenntnisse assimilieren und weitergeben konnte.

So entstand die ehrgeizige Idee, Integrallehrer für die Mittelschulausbildung auszubilden, und wir entschlossen uns, sie mit Unterstützung einer ausgesuchten und begeisterten Gruppe von Universitätsprofessoren und Pädagogen mit großer Erfahrung einer Probe zu unterwerfen. Zu Beginn des Sommers des Jahres 2001 forderten der Kommunistische Jugendverband und die Mittelstufenschülerorganisation, 100 Freiwillige an, die gerade das Abitur bestanden haben sollten. Es war unmöglich nicht ein paar mehr einzubegreifen wegen ihrer riesigen Nachdrücklichkeit. Nachdem sie gut mit ihrem Auftrag vertraut gemacht worden waren, begannen sie am 1. August des Jahres 2001 ein intensives Lernprogramm, morgens, nachmittags, abends und manchmal bis in die späten Nachtstunden hinein, im Internatsbetrieb mit sechs Schultagen pro Woche, in Räumlichkeiten der Schule für Sozialarbeiter von Cojímar, eines Stadtteils des Stadtbezirks von Habana del Este. Es war Ferienzeit und der heißeste Monat des Jahres. Soviel Bewunderung rief in uns ihre entschiedene Antwort hervor, daß wir sie seitdem als „Die Mutigen" bezeichnen, und so werden auch die Tausende benannt werden, die heute schon ihrem Beispiel folgen.

Im wesentlichen, mußten sie ihre Kenntnisse auf einen aktuellen Stand bringen und erweitern, bis sie den Inhalt der den drei Jahren der Mittelschulgrundausbildung entsprechenden Fächer gut beherrschten, mit Ausnahme der Fremdsprache und des Sportunterrichts. Sie mußten elementare Methoden und Techniken zur Kenntnisübermittlung bei jenen Fächern erwerben, und bereit sein Schülern der Mittelschule Unterricht zu geben, gleichzeitig setzten sie ihr Hochschulstudium als Studenten der Pädagogischen Hochschulen fort.

Das nicht benutzte Gebäude eines Landinternatsgymnasiums in der Nähe von Caimito, Provinz Havanna, wurde renoviert und wiederhergestellt. Im Dezember vorigen Jahres traten 360 Schüler, Freiwillige der Mittelschulen der Sekundärstufe I aus La Lisa, Marianao und Plaza, die die siebente, achte und neunte Klasse besuchten, in die Schule ein, die mit Ehren den Namen „Juri Gagarin" trug und noch trägt, mit vorheriger Erlaubnis ihrer Eltern. Sie wurden in Gruppen zu 15 Schülern aufgeteilt, 8 pro jedes Schuljahr der Mittelstufe. Logischerweise war die schwierigste Aufgabe für „Die Mutigen" das 9. Schuljahr. Viele forderten es mit Vorrang an. Ihr Enthusiasmus und ihr Geist waren der Bewunderung wert.

Je ein „Mutiger" übernahm eine Gruppe von 15 Schülern und 6 als Reserve der 24. Die anderen der 89 Absolventen setzten das Studium und den Erfahrungserwerb in der selben Schule „Juri Gagarin" fort, wo das Experiment entwickelt wurde, unter der Aufsicht des gesamten Teams eminenter Pädagogen, das sie vorbereitet hatte.

Mehrere Wochen später wurden diese übrigen Schüler in verschiedene Mittelschulen der Stadtbezirke Marianao, La Lisa und Plaza geschickt, wo sie Gruppen von 15 Schülern des siebenten, achten und neunten Schuljahres übernahmen, die mit dem traditionellen System von nach Fächern spezialisierten Lehrern unterrichtet wurden. In jedem Fall wurde ein systematischer Kontakt mit den Eltern der Schüler gewährleistet, die an dieser Erfahrung teilnahmen. Die Veränderung der Schüler waren in ihrem erhöhten Interesse für das Studium, ihrem Fleiß und den akademischen Ergebnissen über dem nationalen Durchschnitt zu erkennen, und die Zufriedenheit der Familienangehörigen der Schüler war groß.

In der Gagarinschule bestand 98,2 Prozent der Schüler den Lehrgang mit ausreichenden Noten, es stach besonders das 9. Schuljahr hervor, wo einhundert Prozent von ihnen befördert wurden. Das zeigte, daß die Ausbildung eines Integrallehrers für die Sekundärstufe I der Mittelschule möglich war. Jedes Jahr das verstreicht, wird jeder dieser Jugendlichen ein hohes Berufsniveau erreichen, indem er seine tägliche Aufgabe eines pädagogischen Hochschulstudiums zusammen mit der ständigen Praxis simultan erfüllt, was nach unserer Ansicht die einzige Lösung für den schwierigen Mangel an Lehrkräften für diese Bildungsstufe darstellt.

Im neuen Konzept erzieht jeder Integrallehrer nur 15 Jugendliche und geht mit seinen Schülern vom siebenten bis zum neunten Schuljahr mit; er wird der Freund, der Berater und Leiter für jeden von ihnen sein; er wird engen und systematischen Kontakt zu ihren Eltern unterhalten, diese informiert halten und ihre Kooperation erbeten. Die audiovisuellen Medien und die Computerlabors werden die jetzige Lage verbessern, selbst wenn noch einige Zeit der Mangel an Klassenzimmern und Lehrern bestehen bleiben wird, während neue Schuleinrichtungen geschaffen werden und das für die neuen Wege notwendige Lehrpersonal ausgebildet wird.

Der erreichte Erfolg und das Vorhaben, das Konzept zu verbessern, hatten entscheidenden Einfluß auf die Idee, diese historische Schule, wo Julio Antonio Mella und andere hervorragende revolutionäre kubanische Persönlichkeiten studierten, in die Experimentalschule José Martí umzuwandeln. Sie liegt zwischen den Stadtbezirken von Habana Vieja und Centro Habana, zwei Gebieten von einfachen Familien der Hauptstadt, und in ihr werden die Themen und die in der Gagarinschule und den anderen Mittelschulen der Hauptstadt erreichten Ergebnisse weiter erforscht.

Die Realität ist, daß, obwohl Gruppen von nicht mehr als 15 Schülern das Ideale wären, uns das Vorhandensein von größeren Räumen, die bis zu 30 und 45 Schülern beherbergen können und der allgemeine Mangel an Klassenzimmern uns dazu zwingen, Alternativen zu suchen und es, je nach Fall, mit Gruppen von 30 und bis zu 45 Schülern mit zwei oder drei Lehrern zu probieren, aber immer das Prinzip beibehaltend, daß ein Lehrer speziell 15 von ihnen innerhalb dieser größeren Gruppen betreut. Dazu kommt die Regel, daß jeder Lehrer fähig sein soll, um jegliches Fach zu unterrichten und dies auf einem wesentlichen integrierten Prinzip beruhend tun muß. Niemals würde ein Schüler ohne Unterricht bleiben.

Die Experimentalschule José Martí beginnt das Schuljahr mit den folgenden Gruppen:

6. mit jeweils 15 Schülern der siebenten Klasse pro Klassenzimmer, mit einem „Mutigen" pro Gruppe.

10. mit jeweils 30 Schülern der siebenten Klasse pro Klassenzimmer, mit zwei „Mutigen" pro Gruppe.

6. mit jeweils 45 Schülern der achten Klasse pro Klassenzimmer, mit drei Mutigen" pro Gruppe.

1. mit 15 Schülern der neunten Klasse mit einem
„Mutigen" pro Gruppe.

10. mit jeweils 45 Schülern der neunten Klasse mit 10 der jetzigen Lehrer der Schule, die 4 oder mehr Fächer unterrichten werden.

Es ist sehr angenehm zu informieren, daß 95,9 Prozent der Lehrer der Mittelschulen der Sekundärstufe des Landes, die als spezialisierte Lehrer ein Fach unterrichten, sich angeboten haben, um Unterricht in zwei oder mehr Fächern zu geben. Andere haben ihre Bereitschaft erklärt, alle Fächer zu erteilen, etwas was ausgehend von den Kenntnissen, der Erfahrung und des hohen Ausbildungsgrades unserer selbstlosen Lehrer der Mittelschule sehr gut möglich ist. Das beseitigt seinerseits den Mangel innerhalb des jetzigen Systems und verbessert die Situation der Mittelschulen.

Wenn man in Betracht zieht, daß es eines der Probleme des übermäßig spezialisierten Bildungssystems ist, daß die Lehrer, nachdem sie nacheinander mit zahlreichen Gruppen zu 30 bis 40 oder mehr Schülern pro Gruppe gearbeitet haben, ihre Arbeit sichtbar erschöpft zu beenden geruhen, dann wird das System, welches wir vorschlagen, die jetzigen Lehrer dieses Niveaus objektiv begünstigen und von einer schweren Last befreien. Außerdem werden viele von ihnen zur höheren Mittelstufe oder sogar zur Universität übergehen können, deren Außenstellen sich landesweit und –breit multiplizieren werden, wie wir erklärten.

Diese Schule, die den ruhmreichen Namen José Martí trägt, hat schon einen zusätzlichen Vorteil: hundert Prozent der Schüler wird in der eigenen Schule Mittag essen und ihre Ernährung wird als wichtiges Experimentierzentrum der Qualität jener entsprechen, welche die Schulen der Spezialprogramme mit intensiver Tätigkeit erhalten, die vor kurzem von der Revolution geschaffen wurden.

Überzeugt von der großen Zweckmäßigkeit, Notlehrer für die Mittelschule auszubilden, ausgehend von der gesammelten Erfahrung und dem riesigen und verwirrenden Mangel, verursacht durch das dem Westen nachgeahmte System, wird am 9.September in den Abendstunden der Lehrgang der Schule Salvador Allende zur Ausbildung von Notlehrern für die Mittelschulen mit 4 500 Schülern eingeweiht. Diese wurden unter Jugendlichen des ganzen Landes, die gerade ihr Abitur bestanden haben, ausgewählt, und dort werden jedes Jahr Tausende von jungen Abiturienten eintreten, um unter der Anleitung von mehr als 400 hervorragenden Pädagogen, die auch aus ganz Kuba kommen, diesen noblen Beruf zu erlernen.

Andererseits werden die Pädagogischen Hochschulen ungefähr 3 Tausend Lehrer jedes Jahr ausbilden. Mit beschleunigtem Tempo wird die Mittelschulausbildung sich radikal verändern. Wenn es in der Primärstufe 20 Schüler pro Klassenraum geben wird, dann wird in der Mittelschule ein Lehrer 15 Schüler direkt betreuen.

Jedoch wird die Gesamtzahl der Lehrkräfte kaum anwachsen, dadurch das diese fast alle Fächer übernehmen werden. Dreißigtausend werden mehr als 350 Tausend Schüler betreuen können, einschließlich der Reserven. Man muß berücksichtigen, daß zusätzlich der Kanal für Bildung eine wichtige und wachsende Rolle bei der Unterstützung aller Bildungsniveaus spielen wird.

Es steht uns noch bevor, die Probleme der höheren Mittelstufe zu analysieren. In diesem Niveau scheint man nicht auf die Spezialisierung verzichten zu können. In diesem Alter sind die Persönlichkeit und der Charakter der Jugendlichen schon mehr ausgebildet. Aber es wird notwendig sein, ein Höchstmaß an Qualität und neue Formen zu suchen, um die Entwicklung des Gewissens, den allgemeinen integralen Bildungsstand, die Beziehung Schule- Elternhaus und die differenzierte Betreuung jedes Schülers zu gewährleisten.

Es gibt schon nichts mehr, das das unaufhaltsame Voranschreiten des kubanischen Volkes in Richtung auf eine allgemeine, integrale Bildung und den Spitzenplatz in der Bildung und Ausbildung unter allen Völkern der Welt aufhalten wird!

Es lebe der Sozialismus, der diesen grandiosen Traum in einem Land der Dritten Welt möglich gemacht hat!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!