Sonntag, 30. Oktober 2011

Die Großtat von Guadalajara

Reflexionen des Genossen Fidel: Die Großtat von Guadalajara

Ich unterbreche kurz meine politischen Analysen, um diesen Platz der Großtat der kubanischen Athleten bei den 16. Panamerikanischen Spielen zu widmen.

Die Olympischen Spiele und die mit ihnen im Zusammenhang stehenden internationalen Sportwettbewerbe, welche bei Milliarden Menschen so viel Interesse erwecken, haben eine wunderschöne Geschichte aufzuweisen, die trotz der ihnen zugefügten Schmach nicht vergessen werden sollte.

Der Beitrag des Schöpfers der Olympischen Spiele war besonders rein und klar, sogar noch mehr als der von Nobel, der zu einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens auf der Suche nach einem wirksamen Produktionsmittel den Sprengstoff erzeugt hat, mit dessen finanziellen Gewinn diejenigen, die zur Ausführung seines Willens zu Gunsten des Friedens auserwählt wurden, sowohl einen hervorragenden Wissenschaftler oder Schriftsteller prämiieren, als auch das Oberhaupt eines Imperiums, das den Mord eines Gegners in Anwesenheit seiner Familie, die Bombardierung eines Stamms in Zentralasien oder eines kleinen unabhängigen Landes in Nordafrika, sowie die Ausrottung seiner Führungsorgane befiehlt.

Baron Pierre de Coubertin war der Schöpfer der modernen Olympischen Spiele; von aristokratischer Herkunft und in Frankreich geboren, einem kapitalistischen Land, wo ein Bauer, ein Arbeiter oder ein Handwerker in jener Gesellschaft keinerlei Möglichkeit hatte, solch eine Aufgabe wie diese in Angriff zu nehmen.

Er ist den Wünschen seiner Familie nicht nachgekommen, wurde kein Armeeoffizier und hat nicht an der Militärakademie weiterstudiert sondern sich der Erziehungswissenschaft gewidmet. Sein Leben erinnert gewissermaßen an das von Darwin, dem Entdecker der Gesetze der natürlichen Evolutionstheorie. Coubertin wurde Jünger eines anglikanischen Pastors, gründete die erste, dem Sport gewidmete Zeitschrift und erreichte, dass die französische Regierung sie mit in die Weltausstellung von 1889 aufnahm.

Er begann davon zu träumen, Sportler aller Länder unter dem Prinzip der Einheit und der brüderlichen Freundschaft zu einem Wettkampf zu versammeln, Sportler, die nur von gemeinnützigen Zielen und dem Wunsch beseelt sind, Ruhm zu erreichen.

Seine Ideen wurden am Anfang nicht ganz begriffen, aber er hat darauf beharrt. Er ist durch die Welt gereist und hat über Frieden und Einheit zwischen den Völkern und den Menschen gesprochen.

Endlich hat der Internationalen Sportkongress, der im Juni 1894 in Paris stattfand, die Olympischen Spiele ins Leben gerufen.

Die Idee ist auf Widerstand und Unverständnis in England, der Hauptkolonialmacht, gestoßen; wurde von Deutschland, dem mächtigen rivalisierenden Imperium, boykottiert; und ist sogar auf den Widerstand von Athen, der für die erste Olympiade ausgewählten Stadt, gestoßen.

Pierre de Coubertin ist es mit seinen unermüdlichen Anstrengungen und seinem diplomatischen Talent gelungen, Kaiser, Könige und die Regierungen von Europa dafür zu engagieren.

Das Wichtigste war meiner Meinung nach die Tiefgründigkeit und Edelmütigkeit seiner Ideen, die die Unterstützung der Völker der Welt gewonnen haben.

Am 24. März 1896, d.h. vor 115 Jahren, hat der König von Griechenland zum ersten Mal die Ersten Internationalen Olympischen Spielen von Athen für eröffnet erklärt.

Seitdem sind zwei zerstörerische und vernichtende Kriege geschehen - beide sind von Europa ausgegangen -, die der Welt das Leben einiger Millionen Menschen gekostet haben, die in den Kämpfen umgekommen sind, zu denen noch die Zivilpersonen hinzukamen, die bei den Bombardierungen oder aufgrund des anschließenden Hungers bzw. der Krankheiten nach dem Kriege gestorben sind. Der Frieden ist nicht abgesichert. Was schon bekannt ist, ist, dass bei einem neuen Weltkrieg die modernen Waffen die Menschheit mehrmals zerstören könnten.

Aufgrund dieser Tatsachen bewundere ich so sehr das Verhalten unserer Sportler.

Das Wichtigste bei der olympischen Bewegung ist die Konzeption des Sports als Mittel zur Erziehung und Bildung, für die Gesundheit und die Freundschaft zwischen den Völkern; als einem echten Gegengift gegen solche Süchte wie Drogenkonsum, Rauchen, Missbrauch von alkoholischen Getränken und jenen Gewalthandlungen, die der menschlichen Gesellschaft soviel Schaden zufügen.

Dem Begründers der olympischen Idee ist der „tarifierte Sport“ oder der Athleten-Markt absolut nicht in den Kopf gekommen. Dies war auch das edelmütige Ziel der kubanischen Revolution, was sie zur Förderung sowohl des Sports als auch von Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kunst verpflichtete, die immer unverzichtbare Prinzipien der Revolution gewesen sind.

Darüber hinaus hat unser Land das Sporttreiben und die Ausbildung von Trainern in den Ländern der Dritten Welt gefördert, die um ihre Entwicklung kämpften. Seit vielen Jahren gibt es in unserem Vaterland eine Internationale Sportschule, und dort sind zahlreiche Trainer ausgebildet worden, die effizient ihre Funktionen in solchen Ländern ausüben, die manchmal bei wichtigen Sportarten mit unseren Sportler im Wettstreit aufeinander treffen.

Tausende kubanische Fachleute haben als Trainer und Sportfachleute in vielen Ländern der so genannten Dritten Welt gearbeitet.

Und innerhalb jenes Rahmens dieser jahrzehntelang angewandten Prinzipien ist unser Volk so stolz auf die von unseren Athleten bei internationalen Wettbewerben erreichten Medaillen.

Die transnationalen Unternehmen des tarifierten Sports haben die Träume des Schöpfers des Olympismus in der fernen Vergangenheit zurückgelassen.

Dank ihrem bei Sportwettkämpfen gewonnenen Ansehen werden hervorragende Athleten, die Mehrheit aus armen Ländern von Afrika und Lateinamerika, von jenen Unternehmen auf dem internationalen Markt gekauft und verkauft; und nur bei ganz wenigen Angelegenheiten wird ihnen erlaubt, in den Teams ihres eigenen Landes zu spielen, wo sie als hervorragende Athleten aufgrund ihrer persönlichen Anstrengungen und eigenen Qualität gefördert wurden.

Unser Volk, enthaltsam und opferwillig, hat diesen Prankenschlägen der Hausierer des gemieteten Sports die Stirn geboten, die unseren Sportlern fabelhafte Geldsummen anbieten und manchmal unserem Volk mit diesen plumpen Raubhandlungen ihrer Anwesenheit berauben.

Als Sportliebhaber habe ich oft mit den Besten gesprochen und deshalb hat es mich sehr gefreut, im Fernsehen die sportlichen Erfolge unserer Delegation verfolgen zu können und ihre siegreiche Rückkehr ins Vaterland aus Guadalajara. Dort haben die Vereinigten Staaten, trotzdem sie circa 27 Mal mehr Einwohner als Kuba haben, nur 1,58 Mal mehr Titel als Kuba und die entsprechenden Goldmedaillen erreicht. Kuba hat 58 gewonnen.

Brasilien, mit mehr als 200 Millionen Einwohnern, hat 48 gewonnen.

Mexiko, mit mehr als 100, hat 42 erreicht.

Kanada, ein reiches und entwickeltes Land, mit 34 Millionen Einwohnern hat nur 29 erreicht.

Die Gesamtsumme der von Kuba erreichten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen war proportional zu den erwähnten Titeln.

Nicht wenige von unseren jungen Sportlern haben wirklich überraschende Erfolge erreicht.

Trotz der Siege, auf die unser Volk stolz ist, sind wir verpflichtet, uns weiter zu verbessern.



Fidel Castro Ruz

30. Oktober 2011
22:11 Uhr

Dienstag, 18. Oktober 2011

Die zwei Venezuela

Reflexionen des Genossen Fidel: Die zwei Venezuela

Gestern sprach ich über jenes mit dem Imperium verbündete Venezuela, in dem Posada Carriles und Orlando Bosch die brutale Explosion eines Flugzeuges von Cubana während des Flugs organisierten, die den Tod und das Verschwinden aller seiner Passagiere verursachte, einschließlich der Fecht-Jugendmannschaft, die bei der von jenem Land ausgetragenen Meisterschaft von Mittelamerika und der Karibik alle Goldmedaillen gewonnen hatte. Jetzt, während der Panamerikanischen Spiele in Guadalajara, kommt uns die Erinnerung an diese Jugendlichen und stimmt uns traurig.

Es war nicht das Venezuela von Rómulo Gallegos und Andrés Eloy Blanco, sondern das vom abtrünnigen, verräterischen und giftigen Rómulo Betancourt, neidisch auf die Kubanische Revolution, Verbündeter des Imperialismus, das so viel zu den Angriffen gegen unser Vaterland beigetragen hat. Nach Miami war jener Erdölbesitz der Vereinigten Staaten der hauptsächliche Mittelpunkt der Konterrevolution gegen Kuba; er ist in der Geschichte für einen wichtigen Teil des imperialistischen Abenteuers der Schweinebucht, der Wirtschaftsblockade und der Verbrechen gegen unser Land verantwortlich. So begann das dunkle Zeitalter, das an dem Tag endete, als Hugo Chávez den Amtseid auf jene „im Sterben liegende Verfassung“ leistete, die der ehemalige Präsident Rafael Caldera in seinen zittrigen Händen hielt.

40 Jahre waren seit dem Sieg der Kubanischen Revolution vergangen und über ein Jahrhundert der Ausplünderung durch die Yankees des Erdöls, der natürlichen Ressourcen und des Schweißes der Venezolaner.

Viele von ihnen sind in der Unwissenheit und dem Elend gestorben, welche von den Kanonenbooten der Vereinigten Staaten und Europa aufgezwungen wurden.

Es gibt glücklicherweise das andere Venezuela, das von Bolívar und Miranda, das von Sucre und einer Legion von hervorragenden Führungskräften und Denkern, die fähig gewesen sind, das große lateinamerikanische Vaterland zu entwerfen und zu planen, dem wir uns angehörig fühlen und in dessen Namen wir über ein halbes Jahrhundert von Angriffen und Blockaden widerstanden haben.

„… rechtzeitig durch die Unabhängigkeit von Kuba zu verhindern, dass sich die Vereinigten Staaten auf die Antillen ausbreiten und mit verstärkter Gewalt über unsere Länder von Amerika herfallen. Alles was ich bis heute getan habe, und noch tun werde, geschieht zu diesem Zweck”, eröffnete José Martí, der Apostel unserer Unabhängigkeit, einen Tag vor seinem Tod im Kampf.

Genau in diesen Tagen befindet sich unter uns Hugo Chávez, wie jemand, der ein Stück des großen, von Simón Bolivar geplanten, lateinamerikanischen und karibischen Vaterlandes besucht. Er versteht besser als irgend jemand den Grundsatz von Martí, dass das, „… was er nicht fertig gestellt hat, noch heute unbeendet ist: denn Bolivar hat in Amerika noch viel zu tun.“

Wir haben uns gestern und heute lange unterhalten. Ich erklärte ihm, mit wie viel Eifer ich die mir noch verbleibende Kraft jenen Träumen von einer besseren und gerechteren Welt widme.

Es ist nicht schwer, Träume mit dem bolivarianischen Revolutionsführer zu teilen, wo das Imperium schon die eindeutigen Symptome einer sich im Endstadium befindenden Krankheit zeigt.

Die Menschheit vor einer nicht umkehrbaren Katastrophe zu retten, ist etwas, was heute allein von der Dummheit irgendeines jener mittelmäßigen Präsidenten abhängen kann, die in den jüngsten Jahrzehnten jenes Imperium regiert haben, und sogar von irgendeinem jener immer mächtigeren führenden Köpfe der Rüstungsindustrie, die die Geschicke jenes Landes bestimmt.

Befreundete Nationen, mit zunehmender Bedeutung in der Weltwirtschaft aufgrund ihrer wirtschaftlichen und technologischen Fortschritte und ihrer Situation als ständige Mitglieder des Sicherheitsrates, wie die Volksrepublik China und die Russische Föderation, könnten zusammen mit den als Dritte Welt bezeichneten Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika dieses Ziel erreichen. Die Völker der entwickelten und reichen Nationen, die durch ihre eigenen finanziellen Oligarchien immer mehr ausgebeutet sind, beginnen, ihre Rolle in diesem Kampf um das menschliche Überleben zu spielen.

Inzwischen organisiert sich das bolivarianische Volk von Venezuela und vereint sich, um jener ekelhaften Oligarchie im Dienste des Imperiums, die erneut die Macht jenes Landes übernehmen will, die Stirn zu bieten und sie zu besiegen.

Venezuela ist aufgrund seiner außerordentlichen Entwicklung im Bereich Bildung, Kultur und Sozialwesen und aufgrund seiner unermesslichen energetischen und natürlichen Ressourcen dazu aufgerufen, zu einem revolutionären Modell für die Welt zu werden.

Chávez, aus den Reihen der venezolanischen Armee hervorgegangen, ist methodisch und unermüdlich. Ich habe ihn während 17 Jahren beobachtet, seitdem er Kuba zum ersten Mal besuchte. Es handelt sich um eine äußerst humanitäre und die Gesetze achtende Person; nie hat er gegen irgendjemanden Rache genommen. De Leute der einfachsten und am meisten vergessenen Sektoren seines Landes danken ihm zutiefst, dass es zum ersten Mal in der Geschichte eine Antwort auf ihre Träume von sozialer Gerechtigkeit gibt.

Ich sehe ganz klar, Hugo – sagte ich zu ihm –, dass die Bolivarianische Revolution in sehr kurzer Zeit Jobs schaffen kann, und nicht nur für die Venezolaner sondern auch für ihre kolumbianischen Brüder, ein fleißiges Volk, das an eurer Seite um die Unabhängigkeit Amerikas gekämpft hat, und von dem 40 Prozent in der Armut lebt und ein bedeutender Teil in kritischer Armut.

Ich hatte die große Freude, mich über diese und viele weitere Themen mit unserem illustren Besucher, dem Symbol eines anderen Venezuela, unterhalten zu dürfen.


Fidel Castro Ruz

18. Oktober 2011
22:15 Uhr

Montag, 17. Oktober 2011

Der stählerne Wille

Reflexionen des Genossen Fidel: Der stählerne Wille (erster Teil)

Granma und Juventud Rebelde, Presseorgane der Partei und der Jugendorganisation, haben vor zwei Tagen, d.h. am 14. Oktober, eine mutige und energische Botschaft von René Gonzalez, Heroe der Republik Kuba, an das kubanische Volk veröffentlicht, nachdem er die widerliche und gehässige, ungerechte Strafe von 13 Jahren abgesessen hat, und dies getrennt, wie die anderen vier Patrioten, die längere Strafen in Gefängnissen absitzen, die hunderte Meilen getrennt voneinander liegen. Die unerschütterliche Standhaftigkeit von jedem von ihnen hat keinen einzigen Augenblick gewankt, selbst dann nicht, als sie wiederholt in Einzelhaftzellen - echten Gräbern, ohne jegliche Bewegungsmöglichkeit - waren, in die sie auf Beschluss der „Yankee-Justizgerechtigkeit“ gesteckt wurden, und dies ohne jeglichen Delikt oder Beweis. In einem hat sich jene „Justizgerechtigkeit“ jedoch nicht geirrt – in der Auswahl der Art Männer, die sie bestrafte.

René wurde zusätzlich verboten, während drei Jahren in sein Heimatland, an die Seite seiner Familienangehörigen und seines Volkes, zurückzukehren. Er muss im Gebiet jenes Landes bleiben, das ihm solch ungerechte Strafe auferlegt hat.

Für alle, und besonders für diejenigen, die wir kritische Jahre der Geschichte unseres Vaterlandes erlebt haben, sind uns die Worte von René sehr zu Herzen gegangen.

„Die Tatsache, dass ich jetzt aus dem Gefängnis heraus bin“ – sagte er -, „bedeutet nur, dass sich eine Allee des Missbrauchs erschöpft hat, der ich unterworfen worden war […] es sind noch vier Brüder zu befreien, die wir an unserer Seite haben müssen, an der Seite ihrer Familienangehörigen; die unter euch weilen müssen, um euch ihr Bestes zu geben…“

„Für mich ist dies hier nur ein Schützengraben, ein neuer Ort, an dem ich weiter kämpfen werde, damit Gerechtigkeit walten lassen wird und wir Fünf an eure Seite zurückkehren können.“

„…allen denen auf der Welt, die in diesen Jahren an unserer Seite gestanden haben – und es waren tausende, durch die wir nach und nach diese Informationsblockade brechen konnten, das Schweigen brechen konnten, welches die großen Presse-Korporationen über den Fall aufrecht erhielten -, möchte ich seitens der Fünf meinen tiefen Dank zum Ausdruck bringen, und mein Versprechen, euch weiterhin so zu vertreten, wie ihr es verdient; denn das ist es schließlich, was wir Fünf tun, denn wir sind nicht nur Fünf, wir sind ein ganzes Volk, das mehr als 50 Jahre standgehalten hat, und dank dieser Tatsache halten wir weiterhin stand […] und wir werden euch niemals im Stich lassen und immer so hervorragend sein, wie ihr es verdient.“

Die aufrichtigen, unerschütterlichen und energischen Worte von René, die unverwechselbare Tonlage der Stimme eines solchen Kämpfers, der 13 unendliche Jahre einer brutalen und ungerechten Bestrafung ausgehalten hat, ohne eine Sekunde zu schwanken, sind wirklich beeindruckend.

Die imperiale Tyrannei wird ihre plumpen Lügen über die gegen die Fünf kubanischen Patrioten und Antiterrorkämpfer begangene Ungerechtigkeit nicht aufrecht erhalten können, wie verräterisch auch immer die ihnen unterstehenden Medien sich darum bemühen, sie als Agenten und Spione darzustellen, die die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdet hätten. Der Vorsitzende der Nationalversammlung und der angesehene Rechtsanwalt José Pertierra haben es übernommen, die plumpen Verleumdungen der Yankees über die heldenhaften kubanischen Antiterroristen vollkommen zu entkräften.

Mir kommt erneut die Erinnerung an die siegreiche Schlacht unseres Volkes für die Rückkehr des Jungen Elián González in den Schoß seiner Familie und seines Heimatlandes. Angesichts der monströsen Verhaltensweise der konterrevolutionären kubanischen Mafia von Miami und ihrer Missachtung der Behörden ihres Landes sah sich selbst der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Bill Clinton, gezwungen, Sicherheitskräfte zu entsenden, um die US-amerikanischen Gesetze gegen jene faschistischen Gruppen durchzusetzen, die sie missachteten und die Symbole und Flaggen jenes Landes verbrannten, und dies unter anderem angeführt von der „wilden Wölfin“ Ileana Ros, die heute nichts Geringeres als Vorsitzende des Außenpolitikausschusses des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten ist und die Richtlinien der Außenpolitik jenes Landes bestimmt.

Die Botschaft von René González an das Volk von Kuba - die auf seine eigene Initiative erfolgte, womit er mutig jegliches Risiko übernahm -, verstärkt unsere tiefgehende Überzeugung, dass die Position der Regierung der Vereinigten Staaten bezüglich der 5 kubanischen Patrioten schon unhaltbar ist, genauso wie es die Rechtfertigung der kriminellen Wirtschaftsblockade gegen unser Land ist und die Strafmaßnahmen, die sie ausländischen Unternehmen auferlegt, die mit unserem Land handeln.

Solcherart brutale und außerordentliche Politik ist vom mächtigen Imperium zu einer Norm von internationaler Anwendung geworden, trotz der praktisch einstimmigen Meinung aller UNO-Mitglieder, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten und von Israel.

Die Tatsachen beweisen unwiderlegbar, dass in der heutigen, globalisierten Welt, unter der Schirmherrschaft des Yankee-Imperiums, für kein anderes Land eine Sicherheitsgarantie besteht. In der Organisation der Vereinten Nationen kann viele Male die einstimmige Ablehnung der Wirtschaftsblockade gegen Kuba wiederholt werden, oder jegliche andere Maßnahme, wie zum Beispiel das Recht des palästinensischen Volkes, als Staat aufzutreten, ohne dass solch ein Recht oder jegliches andere, dass den Interessen des Imperiums nicht entspricht, irgendeine Gültigkeit erlangt.

Ohne von unserer Revolution eigens beabsichtigt zu sein, ist unser Land zu einem Beispiel dafür geworden, was ein kleiner Staat erreichen kann, wenn er sich standhaft an eine Politik der Prinzipien hält, selbst wenn die wissenschaftlichen und technologischen Fortschritte des Planeten, seine Patente und die Verteilung seiner Reichtümer sich in den Händen der am höchsten entwickelten und reichsten Nationen befinden, welche früher die Kolonialmächte gewesen sind, die die Ausplünderung und die Armut in unseren Ländern verbreitet haben.

In ihrem langen Kampf gegen das Imperium standen die Kämpfer unseres Landes kurz davor, Opfer der Atomwaffen im Dienste jener Macht zu werden: das erste Mal im Oktober 1962; und das zweite Mal Mitte des Jahres 1988. Zu keinem der beiden Anlässe hat sich unser Land der Erpressung der Yankees gebeugt; im Jahr 1962 hat es keinerlei Inspektion seines Gebiets erlaubt, und 1988, nach der Schlacht von Cuito Cuanavale und dem Vormarsch von 50.000 kubanischen und angolanischen Soldaten auf die vom Westen ausgerüsteten südafrikanischen Streitkräfte, die über atomare Projektile verfügten, haben sie beschlossen, Handel mit der Unabhängigkeit von Namibia und dem Ende des Apartheid zu treiben.

Die Völker der Dritten Welt anerkennen die selbstlose Solidarität von Kuba auf solchen wichtigen Gebieten wie Gesundheitswesen und Bildung und danken für sie.

Wer kann die unerhörte Lüge glauben, dass Kuba den Terrorismus unterstützt?

Solch ungeschickte und dumme Lüge geht von jenem mächtigen Land aus, das 90 Meilen von Kubas Küsten entfernt gegen das Land nicht nur eine kriminelle Wirtschaftsblockade angewandt hat, sondern ebenfalls im höchsten Grade groteske Terrorakte. Die Brandstiftung in Bildungs-, Freizeits- und Handelseinrichtungen; weißes Phosphor in Zuckerrohrplantagen, die Verwendung von Sprengstoffen in Fabriken; die Piratenangriffe auf Hafenanlagen und Fischerei- und Handelsschiffe; die Organisation von konterrevolutionären Banden; die Einschleusung von Agenten und die Waffenlieferungen an die Söldnerbanden haben schon 1959 ihren Anfang genommen, sofort nach dem ersten Agrarreformgesetz, und haben eine Spur des Todes und der Zerstörung in unserem Land hinterlassen.

Die Bombardements unserer Luftstützpunkte und die Landung der Söldnertruppen in Playa Girón (Schweinebucht), eskortiert von US-amerikanischen Flugzeugträgern und Kriegsschiffen, haben schon unzählige Opfer gekostet, als unser revolutionärer Prozess gerade erst begonnen hatte. Können die Vereinigten Staaten diese Tatsachen etwa leugnen?

Es gab unzählige, von den Geheimdiensten der Vereinigten Staaten organisierte Pläne zur Ermordung der Führungskräfte der Revolution; ihre plumpen Aktionen haben sich jedoch nicht darauf beschränkt. Viren und Bakterien wurden in unser Land eingeschleust, um die Tierzucht und Pflanzenproduktion zu sabotieren; schlimmer noch, solche Krankheiten, die es in dieser Hemisphäre nicht gab, wurden zur Anwendung gegen die Bevölkerung in Kuba eingeschleust. Das hämorrhagische Denguefieber hat Hunderttausende heimgesucht und circa 150, die meisten davon Kinder, haben dadurch ihr Leben verloren. Diese Krankheit verursacht immer noch viele Opfer in dieser Hemisphäre.

Die Wiedergabe der durch die Vereinigten Staaten gegen unser Volk begangenen Taten wäre unendlich.

Fortsetzung folgt morgen.



Fidel Castro Ruz

16. Oktober 2011
21:05 Uhr


Der stählerne Wille (zweiter Teil)

Als 1976 die schlimmsten Terrorismus-Akte gegen Kuba stattfanden, besonders die Zerstörung während des Flugs jenes kubanischen Flugzeuges, das in Barbados mit 73 Passagieren an Bord gestartet war – darunter Piloten, Stewardessen und Hilfspersonal, die ihre pflichtgemäßen Dienste bei dieser Fluggesellschaft leisteten; die gesamte Jugendmannschaft, die bei der Fechtmeisterschaft von Mittelamerika und der Karibik alle Goldmedaillen gewonnen hatte; die Passagiere, sowohl die kubanischen als auch aus anderen Ländern, die vertrauensvoll in jenem Flugzeug reisten –, lösten diese Handlungen solche Empörung aus, dass zur Trauerfeier die größte außerordentliche und dicht gedrängte Kundgebung zusammenkam, die ich je gesehen habe und die bildlich festgehalten geblieben ist. Die Szenen von Schmerz und Leiden waren und sind immer noch unauslöschlich. Möglicherweise hat keine der Führungspersönlichkeiten der USA diese je sehen können und viele andere auf der Welt ebenso nicht. Es wäre anschaulich, dass solche Szenen durch die Medien verbreitet würden, damit die Motivationen unserer heldenhaften antiterroristischen Kämpfer gut begriffen werden.

Bush Senior war bereits ein wichtiger Offizier des Geheimdienstes der Vereinigten Staaten, als dieser die Aufgabe erteilt bekam, die Konterrevolution in Kuba zu organisieren. Der CIA gründete in Florida seinen größten Stützpunkt für militärische Operationen der westlichen Hemisphäre. Diesem wurde die Verantwortung für alle subversiven Aktionen übertragen, die in Kuba durchgeführt wurden, einschließlich der versuchten Morde von den Revolutionsführen, und er wurde mit den Plänen und Berechnungen betraut, die – aufgrund der in der Schweinebucht bewiesenen Entschlossenheit unseres Volkes, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen -, eine enorme Anzahl von Verlusten auf beiden Seiten gekostet hätten, wenn diese erfolgreich gewesen wären. Bush hat nie begriffen, dass der Sieg von Kuba viele Menschenleben gerettet hat, sowohl kubanische als auch US-amerikanische.

Das abscheuliche Verbrechen von Barbados ereignete sich, als er bereits CIA-Direktor war, mit fast genauso viel Autorität wie Präsident Ford.

Im Juni jenes Jahres rief er in Bonao, in der Dominikanischen Republik, zu einem Treffen auf, um die Koordination der Vereinten Revolutionären Organisationen unter der persönlichen Beaufsichtigung von Vernon Walters, damaliger stellvertretender CIA-Direktor, zu gründen. Man höre genau hin: „Vereinte Revolutionäre Organisationen“.

Orlando Bosch und Posada Carriles, Agenten im aktiven Dienste jener Einrichtung, wurden zu Führern dieser Organisation ernannt. So beginnt eine neue Etappe von Terror-Akten gegen Kuba. Am 6. Oktober 1976 leiteten Orlando Bosch und Posada Carriles persönlich die Sabotage, um das Flugzeug von Cubana de Aviación während des Flugs in die Luft zu sprengen.

Die Behörden verhafteten die Verantwortlichen und haben sie Venezuela überstellt.

Der Skandal war so groß, dass der Regierung jenes Landes, damals Verbündeter von den Vereinigten Staaten und Komplize seiner Verbrechen inner- und außerhalb von Venezuela, keine andere Möglichkeit blieb, als diese vor venezolanische Gerichte zu stellen.

Die Sandinistische Revolution siegte im Juli 1979. Gefördert von den Vereinigten Staaten wurde der blutige schmutzige Krieg in diesem Land ausgelöst. Reagan war bereits Präsident der Vereinigten Staaten.

Als Gerald Ford Nixon ablöste, war der wegen den Mordversuchen an ausländischen Führungspersönlichkeiten ausgelöste Skandal so groß, dass er die Beteiligung von US-amerikanischen Beamten an solchen Aktionen verbot. Der Kongress lehnte die Fonds für den schmutzigen Krieg in Nicaragua ab. So wurde Posada Carriles benötigt. Der CIA bestach über die so genannte Cuban American National Fundation mit reichhaltigen Geldsummen die entsprechenden Gefängniswärter und der Terrorist verließ das Gefängnis, als ob er irgendein Besucher wäre. Nachdem er schnellstens nach Ilopango, in El Salvador, überführt worden war, leitete er nicht nur die Waffenlieferungen, die tausende Tote und Verstümmelungen von nicaraguanischen Patrioten verursachten, sondern erwarb auch, mit der Unterstützung des CIA, Drogen in Mittelamerika, führte diese in die Vereinigten Staaten ein und kaufte US-amerikanische Waffen für die nicaraguanischen Konterrevolutionäre.

Um Platz zu sparen, lasse ich zahlreiche Daten der brutalen Geschichte aus.

Es ist unbegreiflich, warum der illustre Nobelpreisträger, der der US-Regierung vorsteht, Gefallen daran findet, die dumme Idee zu wiederholen, dass Kuba ein terroristisches Land sei; weiterhin die vier kubanischen antiterroristischen Kämpfer in isolierten Gefängnissen und unter menschenfeindlichen Lebensbedingungen belässt, eine Strafe, die heutzutage gegen keinen einzigen Staatsangehörigen eines anderen Landes verhängt wird, der Gegner der Vereinigten Staaten ist, desto weniger, wenn keine US-Streitkraft zugibt, von ihnen auch nur in irgendeine Gefahr gebracht worden zu sein; und René verbietet, in seine Heimat und den Schoß seiner Familie zurückzukehren.

Am selben Sonntag, dem 9. Oktober, als René dem kubanischen Volk seine mutige Botschaft übermittelte, zeichnete er eine andere brüderliche „Botschaft an Fidel und Raúl“ auf und filmte diese. Auf Empfehlung von Ricardo Alarcón, Vorsitzender der Nationalversammlung, wurde keine von beiden Botschaften veröffentlicht, bis der Bewährungsbeamte des Bundesgerichtshof der Florida ihm formell die Bedingungen mitteilen würde, die ihm während der drei Jahre der „überwachten Freiheit“ auferlegt werden.

Nachdem dies erfolgte, freue ich mich, unserem Volk den Inhalt jener Botschaft mitteilen zu können, die unsere Patrioten so sehr ehrt und ihr vorbildliches Verhalten sowie ihren stählernen Wille zum Ausdruck bringt.

Lieber Comandante!

Zuallererst eine Umarmung für Sie, meine Dankbarkeit und Hochachtung nicht nur für all die Unterstützung, die Sie uns zukommen lassen haben, und für die Art und Weise, mit der Sie ein ganzes Volk und die internationale Solidarität zugunsten unserer Sache mobilisiert haben, sondern auch, und an erster Stelle, weil Sie uns als Eingebung dienten, weil Sie das Vorbild gewesen sind, dem wir während dieser 13 Jahren gefolgt sind, und weil Sie für uns wie eine Flagge gewesen sind, der zu folgen wir nie aufhören würden.

Für uns war diese Aufgabe nichts Anderes als die Fortsetzung von alledem, was Sie alle gemacht haben, was Ihre Generation für das kubanische Volk und den Rest der Menschheit getan hat.

Für mich ist es eine riesige Freude, Ihnen diese Botschaft zukommen zu lassen, Ihnen eine Umarmung aus der Ferne zu schicken, die Sie auf diesem Weg erhalten werden, denn ich weiß, dass wir uns schließlich umarmen werden. Obwohl unsere Gegner alles versuchen, es zu verhindern, weiß ich, dass wir uns diese brüderliche Umarmung geben werden. Ich weiß, dass wir Fünf zurückkehren werden, weil Sie es versprochen haben und weil Sie die Energie, das Beste der Menschheit, den Willen der ganzen Welt mobilisiert haben, damit dies geschieht.

Für uns ist es eine Ehre, jener Sache zu dienen, die Sie in dem kubanischen Volk inspiriert haben, es ist eine Ehre, Anhänger von Ihnen zu sein, Anhänger des Weges, den Sie und Raúl eröffneten, und wir werden nie aufhören, dieses Vertrauen zu verdienen, das Sie uns entgegengebracht haben.

Beiden, Ihnen, Fidel, und Raúl, der uns heute durch diese neue, schwierige, komplizierte aber herrliche Etappe führt, in der wir mit Engagement damit beschäftigt sind, die wirtschaftliche Abhängigkeit zu brechen, die uns noch anbindet und die verhindert, die von uns gewünschte Gesellschaft aufzubauen, schicke ich Ihnen seitens der Fünf eine Umarmung und sage Ihnen, dass wir immer auf Sie vertraut haben. Als wir allein im „Loch“ waren, als wir in Einzelhaft waren, als wir keine Nachrichten bekamen, als meine vier Brüder keine Nachricht über ihre Familien hatten, weil man es ihnen nicht sagen durfte, haben wir immer auf Sie vertraut, wussten wir immer, dass Sie Ihre Söhne und Töchter nie im Stich lassen würden, weil wir immer wussten, dass die Revolution diejenigen, die sie verteidigen, nie im Stich lassen würde. Aus diesem Grund verdient sie es, verteidigt zu werden, und aus diesem Grund werden wir dies immer tun.

Und obwohl ich mir nicht sicher bin, dass wir alle jene Ehrerweisungen verdienen, die uns gemacht wurden, kann ich Ihnen doch versichern, dass wir den Rest des Lebens, der uns übrig bleibt, dem widmen werden, es zu verdienen, weil Sie uns inspirieren, weil Sie die Flagge sind, die uns gelehrt hat, wie wir uns zu verhalten haben, und bis zum Ende unseres Lebens werden wir versuchen, das Vertrauen zu verdienen, das Sie auf uns gesetzt haben.

Für mich ist dies hier jetzt ein Schützengraben, aus dem ich denselben Kampf führen werde, zu dem Sie uns aufgerufen haben, und ich werde bis zum Ende weiter machen, bis endlich Gerechtigkeit walten lassen wird, ich werde Ihren Befehlen folgen, um zu machen, was zu tun ist.

Und ich sage Fidel und Raúl: Comandantes, beide, befehlen Sie!



Fidel Castro Ruz

17. Oktober 2011
22:35 Uhr