Samstag, 29. Juni 2013

Brief von Fidel an Daniel Ortega

Lieber Daniel:

Mit großer Genugtuung habe ich soeben Deinen hervorragenden Diskussionsbeitrag auf dem 8. Gipfeltreffen von Petrocaribe gehört. Es war sehr gerecht, dass der Sitz dieser Tagung an Nicaragua vergeben wurde, ein Land, das fähig war, den gerissenen Coup des Imperiums unter der Regierung eines der ungebildetsten und zynischsten Betrüger, der von der Oligarchie der Vereinigten Staaten ausgesucht worden war, zu überwinden.

Mit Geld aus Drogen- und Waffenhandel holte er aus den Gefängnissen von Venezuela den Hauptterroristen der Gruppe heraus, die die CIA ausgebildet hatte, um mitten im Flug das kubanische Linienflugzeug zu zerstören, in dem 73 Menschen an Bord waren, unter ihnen die jungen Kubaner, die gerade die Mittelamerikanischen Meisterschaften im Fechten gewonnen hatten.

In zahlreichen Völkern Unseres Amerikas, wie Argentinien, Chile, Bolivien, Ecuador, Venezuela, Panama, Mexiko und anderen, hinterließen die von den Vereinigten Staaten bezahlten Mörder ihre blutigen Spuren.

Es wäre endlos, in diesen Beitrag die Vielzahl von Verbrechen und Plünderungen einzubeziehen, die die Regierungen und repressive Kräfte des Imperiums und ihrer schändlichen Komplizen auf der Welt vollzogen haben.

Dich, Daniel, und Rosario, möchte ich beglückwünschen für die großartige Tagung von heute.

An einem Tag wie diesem kann ich nicht umhin, die einfache, mutige und klare Stimme von Nicolás Maduro zu erwähnen, ein Mann von reiner Arbeiterherkunft, bescheiden, ehrbar und arm, der nie irgendein Amt anstrebte und sich heute der Erfüllung jener Pflicht hingibt, die der unvergessliche Hugo Chávez, Anführer der Bolivarischen Revolution, in seine Hände gegeben hat, als das Schicksal des Lebens ihm versagte, jede Minute, jede Sekunde dem zu widmen, was heute den edelsten Traum der Menschheit darstellt.

Maduro hat das Talent, die Integrität und die Energie bewiesen, die der große Anführer in ihm vermutete.

Das Talent leuchtet auch unter den Führungspersönlichkeiten, die sich in Managua versammelten. Ich bin sicher, dass sie zusammen mit dem Vaterland von Bolívar und verbunden mit ihm für das Recht ihrer Völker auf Gesundheit, Bildung, Entwicklung, materielles und moralisches Wohlergehen kämpfen.

Ich kann diese Worte nicht beenden, ohne meine Sympathie für Rafael Correa zum Ausdruck zu bringen, dem Präsidenten von Ecuador, der genau in diesem Augenblick, in dem das Imperium mit Kriegen und der Anwendung von hoch entwickelten Waffen gegen die Volksrepublik China und die Russische Föderation droht - zwei gewaltige Nationen, die niemals Kolonialmächte waren, und die heute Opfer des bedrohlichen Verhaltens der Vereinigte Staaten sind – energisch die Bedrohungen des Präsidenten des Komitees der Auswärtigen Beziehungen des Senats zurückwies, für den Fall, dass das politische Asyl, um das Edward Snowden Ecuador gebeten hatte, gewährt würde.

Ein Kommunique der Präsidentschaft der Republik drückt aus: „Ecuador akzeptiert von niemandem weder Druck noch Drohungen und handelt nicht mit den Prinzipien oder unterwirft diese den Marktinteressen, so wichtig, wie diese auch seien."

Glückwünsche an alle, Daniel. Für Dich und Rosario eine feste Umarmung.

Immer bis zum Sieg!, wie unser Kommandant Hugo Chávez sagte.

Fidel Castro Ruz
29. Juni 2013
23:21 Uhr

Donnerstag, 4. April 2013

Die Pflicht einen Krieg in Korea zu verhindern

Reflexionen des Genossen Fidel: Die Pflicht einen Krieg in Korea zu verhindern


Vor einigen Tagen habe ich mich auf die großen Herausforderungen bezogen, denen sich die Menschheit heute stellen muss. Das intelligente Leben auf unserem Planeten ist vor etwa 200.000 Jahren entstanden, vorbehaltlich der Entdeckung neuer Tatsachen, die etwas anderes beweisen.

Die Existenz von intelligentem Leben ist nicht zu verwechseln mit dem Vorhandensein des Lebens an sich, das ausgehend von seinen elementaren Formen in unserem Sonnensystem vor Millionen von Jahren entstanden ist.

Es existiert eine praktisch unendliche Zahl von Lebensformen. In der komplizierten Arbeit der bedeutendsten Wissenschaftler der Welt ist schon die Idee entwickelt worden, jene Töne nachzubilden, die dem Big Bang folgten, der großen Explosion, die vor über 13,7 Milliarden Jahren stattgefunden hat.

Diese Einführung wäre zu ausführlich, ginge es nicht darum, die Schwere eines so unglaublichen und absurden Umstandes zu erklären, wie ihn die auf der Halbinsel von Korea geschaffene Lage darstellt - in einem geografischen Raum, wo sich fast fünf von den sieben Milliarden Menschen konzentrieren, die im Augenblick den Planeten bewohnen.

Es handelt sich um eines der größten Atomkrieg-Risiken seit der vor 50 Jahren um Kuba ausgebrochenen Raketenkrise im Oktober 1962.

Im Jahr 1950 wurde dort (in Korea) ein Krieg ausgelöst, der Millionen Menschenleben gekostet hat. Knapp fünf Jahre vorher waren zwei Atombomben über den wehrlosen Städten Hiroshima und Nagasaki explodiert, die innerhalb von Minuten Hunderttausende Personen töteten und verstrahlten.

Auf der koreanischen Halbinsel wollte General Douglas MacArthur die Atomwaffen gegen die Demokratische Volksrepublik Korea einsetzen. Nicht einmal Harry Truman erlaubte es ihm.

Wie behauptet wird, hat die Volksrepublik China eine Million tapferer Soldaten verloren, um zu verhindern, dass sich ein feindliches Heer an der jenem Land entsprechenden Gegenseite ihrer Staatsgrenze festsetzt. Die UdSSR hat ihrerseits Waffen, Unterstützung durch die Luftwaffe, technologische und wirtschaftliche Hilfe geliefert.

Ich hatte die Ehre, Kim Il Sung zu kennen, eine historische, außerordentlich tapfere und revolutionäre Persönlichkeit.

Wenn dort ein Krieg ausbricht, wird die Bevölkerung beider Teile der Halbinsel auf schreckliche Weise geopfert werden, ohne jeglichen Nutzen für irgendeine der beiden Seiten. Die Demokratische Volksrepublik Korea war Kuba gegenüber immer freundschaftlich, wie Kuba es immer ihr gegenüber gewesen ist und sein wird.

Jetzt, wo sie ihre technischen und wissenschaftlichen Fortschritte gezeigt hat, erinnern wir sie an ihre Pflichten jenen Ländern gegenüber, die ihre großen Freunde waren, und es wäre nicht gerecht zu vergessen, dass ein solcher Krieg mehr als 70 Prozent der Bevölkerung des Planeten schwerwiegend betreffen würde.

Würde dort ein Konflikt dieser Art ausbrechen, dann würde die Regierung von Barack Obama in seiner zweiten Amtszeit von einer Sintflut von solchen Bildern begraben werden, die ihn als die unheilvollste Persönlichkeit der Geschichte der Vereinigten Staaten zeigen würden. Die Pflicht, dies zu verhindern, unterliegt auch seiner Verantwortung und der des Volkes der Vereinigten Staaten.


Fidel Castro Ruz

4. April 2013
23:12 Uhr

Montag, 11. März 2013

Wir haben unseren besten Freund verloren

Reflexionen des Genossen Fidel: Wir haben unseren besten Freund verloren

Am 5. März starb in den Nachmittagsstunden der beste Freund, den das kubanische Volk in seiner Geschichte gehabt hat. Ein Anruf über Satellit übermittelte die bittere Nachricht. Die Bedeutung des benutzten Satzes war unverwechselbar. Auch wenn wir wußten, daß sein Gesundheitszustand kritisch war, traf uns die Nachricht hart. Ich erinnerte mich daran, wie er mit mir scherzte, daß – wenn wir beide unsere revolutionäre Aufgabe vollendet haben würden – er mich zum Spazierengehen am Arauca-Fluß auf venezolanischem Gebiet einladen würde. So erinnerte er an die Erholung, die er nie hatte.

Uns bleibt die Ehre, mit dem bolivarischen Anführer die selben Ideale von sozialer Gerechtigkeit und von der Hilfe für die Ausgebeuteten geteilt zu haben. Die Armen sind in jedem Teil der Welt die Armen.

»Venezuela, sag mir, wie ich helfen kann, es hat in mir einen Sohn«, proklamierte der Nationalheld und Apostel unserer Unabhängigkeit, José Martí, ein Reisender, der ohne sich vom Staub der Reise zu reinigen fragte, wo das Denkmal für Bolívar war.

Martí kannte das Monster, weil er in dessen Eingeweide gelebt hatte. Ist es möglich, die tiefen Worte zu ignorieren, die er am Vorabend seines Todes in der Schlacht in den unvollendet gebliebenen Brief an seinen Freund Manuel Mercado gegossen hat? »Ich bin jeden Tag in Gefahr, mein Leben für mein Land zu geben – das habe ich verstanden und dazu habe ich den Mut – und für meine Pflicht, durch die Unabhängigkeit Kubas rechtzeitig zu verhindern, daß sich die Vereinigten Staaten auf die Antillen ausdehnen und mit dieser zusätzlichen Kraft über unseren Boden Amerikas herfallen. Alles, was ich bis heute getan habe und noch tun werde, ist darauf gerichtet. Das mußte schweigend und indirekt geschehen, denn es gibt Dinge, die man, um sie zu erreichen, verdeckt angehen muss...«

Es waren damals 66 Jahre vergangen, seit der Befreier Simón Bolívar schrieb: »... Die Vereinigten Staaten scheinen von der Vorsehung dazu verdammt zu sein, Amerika im Namen der Freiheit mit Elend zu überziehen.«

Am 23. Januar 1959, 22 Tage nach dem Sieg der Revolution in Kuba, besuchte ich Venezuela, um dessen Volk und der Regierung, die die Macht nach der Diktatur von Pérez Jiménez übernommen hatte, für die Übersendung von 150 Gewehren Ende 1958 zu danken. Ich sagte damals:

»... Venezuela ist das Vaterland des Befreiers, in dem die Idee von der Union der Völker Amerikas entwickelt wurde. Venezuela muss das führende Land der Union der Völker Amerikas sein; wir Kubaner unterstützen unsere Brüder aus Venezuela.

Ich habe von diesen Ideen nicht gesprochen, weil mich irgendwelche persönlichen Ambitionen oder Ruhmessucht leiten würden, denn schließlich und endlich bleibt das Streben nach Ruhm nichts anderes als Eitelkeit und, wie Martí sagte, 'Aller Ruhm der Welt hat Platz auf einem Maiskorn'.

Wenn ich also gekommen bin, um so zum Volk von Venezuela zu sprechen, dann weil ich ehrlich und zutiefst denke, dass wenn wir Amerika retten wollen, wenn wir die Freiheit jeder einzelner unserer Gesellschaften retten wollen – die letztlich Teil einer großen Gesellschaft sind, der Gesellschaft Lateinamerika –, und wenn wir die Revolution Kubas und die Revolution Venezuelas und die Revolution aller Länder unseres Kontinents retten wollen, wir uns annähern und uns fest unterstützen müssen, denn allein und zersplittert werden wir scheitern.«

Das sagte ich an jenem Tag und heute, 54 Jahre danach, bekräftige ich es!

Ich muss in diese Liste lediglich die übrigen Völker der Welt einfügen, die in mehr als einem halben Jahrhundert Opfer von Ausbeutung und Ausplünderung wurden. Dagegen kämpfte Hugo Chávez.

Nicht einmal er selbst ahnte, wie groß er wirklich war.

Hasta la victoria siempre, unvergesslicher Freund!


Fidel Castro Ruz

11. März 2013
12.35 Uhr