Dienstag, 14. Dezember 2004

Rede des Präsidenten der Republik Kuba Fidel Castro Ruz am 14. Dezember 2004

Rede des Präsidenten der Republik Kuba Fidel Castro Ruz, gehalten während des Festaktes der Verleihung des Ordens „Carlos Manuel de Céspedes" an den Präsidenten der Bolivarianischen Republik Venezuela Hugo Rafael Chávez Frías anlässlich des 10. Jahrestages seines ersten Besuchs in Kuba. Theater „Karl Marx", 14. Dezember 2004


Lieber Bruder Hugo Chávez, Präsident der Bolivarianischen Republik Venezuela;

Liebe Mitglieder der zahlreichen und angesehenen Delegation der venezolanischen Regierung, die ihn begleitet;

Liebe Teilnehmer dieses Aktes;

Liebe Gäste:

Um zu wissen, wer Hugo Chávez ist, muss man sich daran erinnern, was er am 14. Dezember 1994, heute genau vor zehn Jahren, in der Aula Magna der Universität von Havanna gehaltenen Rede geäußert hat.

Ich habe einige deren Absätze ausgewählt. Obwohl sie zahlreich erscheinen können, werdet ihr sehen, wie viel Inhaltsreichtum und revolutionären Sinn sie enthalten.

Sich darauf beziehend, dass ich ihn auf dem Flughafen erwartet hatte, sagte er mit unglaublicher Bescheidenheit:

„Als ich die gewaltige und erfreuliche Überraschung erfuhr, von ihm persönlich auf dem internationalen Flughafen ‚José Martí‘ erwartet zu werden, sagte ich zu ihm: ‚Ich verdiene diese Ehre nicht, ich bin bestrebt, sie eines Tages, in den nächsten Monaten und Jahren, zu verdienen‘. Das Gleiche sage ich zu euch allen, liebe kubanisch-lateinamerikanischen Mitbürger: Eines Tages werden wir nach Kuba kommen, um die Arme auszubreiten und uns gegenseitig in einem revolutionären lateinamerikanischen Projekt zu unterstützen, seit Jahrhunderten eingenommen für die Idee eines spanisch-amerikanischen, lateinamerikanischen und karibischen Kontinents, vereint wie eine einzige Nation, die wir sind.

„Auf diesem Weg sind wir, und wie Aquiles Nazoa von José Martí sagte, wir fühlen uns allen Zeiten und allen Orten zugehörig, und gehen wie der Wind diesem Samen nach, der eines Tages fiel und hier, auf fruchtbarem Boden, gedeihte und aufersteht, wie wir es immer gesagt haben — und ich sage das nicht jetzt, hier in Kuba, weil ich in Kuba bin und weil ich, wie man in meiner Heimat, dem venezolanischen Tiefland sagt, mich stark und unterstützt fühle, sondern wir sagten es in der venezolanischen Armee selbst, bevor ich zum aufständischen Soldaten wurde; wir sagten es in den Sälen, in den Militärschulen Venezuelas —: Kuba ist ein Bollwerk der lateinamerikanischen Würde, und als solches muss man es sehen."

„Ohne Zweifel geschehen gerade interessante Dinge in Lateinamerika und der Karibik; ohne Zweifel hat dieser unser vortreffliche Dichter und Schriftsteller aus diesem unserem Amerika, Don Pablo Neruda, tiefgreifend Recht, wenn er schreibt, dass Bolívar alle hundert Jahre erwacht, wenn das Volk erwacht.

Ohne Zweifel sind wir in einer Ära des Erwachens, der Auferstehung der Völker, Kräfte und Hoffnungen; ohne Zweifel, Präsident, diese Welle, die Sie ankündigen, oder die Sie angekündet haben und in diesem von mir erwähnten Gespräch weiter ankündigen, Ein Maiskorn, man fühlt und spürt es in ganz Lateinamerika."

„Wir hatten die Kühnheit, eine Bewegung innerhalb der Reihen der nationalen Armee Venezuelas zu gründen, der vielen Korruption überdrüssig, und wir schwörten uns, das Lebens dem Aufbau einer revolutionären Bewegung und dem revolutionären Kampf in Venezuela zu widmen, jetzt im lateinamerikanischen Rahmen.

„Damit begannen wir im Jahr des zweihundertsten Geburtstags von Bolívar. Aber sehen wir, nächstes Jahr ist der hundertste Todestag von José Martí, nächstes Jahr ist der zweihundertste Geburtstag von Marschall Antonio José de Sucre, nächstes Jahr ist der zweihundertste Jahrestag der Rebellion und des Todes des Zambos José Leonardo Chirinos an den Küsten von Coro in Venezuela, übrigens die Heimat der Vorfahren des Vorkämpfers Antonio Maceo.

„Die Zeit ruft uns und stößt uns an; es ist, ohne Zweifel, an der Zeit, aufs Neue die Wege der Hoffnung und des Kampfes zu begehen. Dabei sind wir und wir führen unsere revolutionäre Arbeit jetzt in drei Hauptrichtungen, die ich mir erlaube für euch zusammenzufassen, um euch einzuladen zum Austausch, euch einzuladen, die Bände der Einheit und der Arbeit, des konkreten Aufbaus auszudehnen.

„An erster Stelle sind wir verpflichtet, eine unserem venezolanischen Land, eine unserer lateiamerikanischen Heimat angemessene ideologische Fahne zu erheben: die bolivarianische Fahne.

„Aber bei dieser ideologischen Arbeit der Durchsicht der Geschichte und der Ideen, die vor zweihundert Jahren in Venezuela und in diesem Kontinent geboren wurden, in diesem Versinken in der Geschichte auf der Suche unserer Wurzeln haben wir der nationalen und internationalen öffentlichen Meinung die Idee jenes Simón Bolívar entwickelt und dargestellt, der, zum Beispiel, zu dieser lateinamerikanischen Einheit aufrief, um den Bestrebungen des Nordens, der schon seine Klauen über unserem lateinamerikanischen Land sichtbar werden ließ, eine entwickelte Nation als Gegengewicht entgegenstellen zu können; die Idee jenes Bolívars, der fast von seinem Grab aus, schon in Santa Marta, sagte: ‚Die Militärs müssen zu den Schwertern greifen, um die sozialen Garantien zu verteidigen‘; die Idee jenes Bolívar, der sagte, das das beste Regierungssystem das sei, das seinem Volk die größte Summe an Glück zukommen lässt, die größte Summe an politischer Stabilität und sozialer Sicherheit.

„Diese tiefe Wurzel, diese bolivarianische Wurzel, ist vereint durch die Zeit und die Geschichte selbst mit der robinsonischen Wurzel, abgeleitet vom Namen von Samuel Robinson oder Simón Rodríguez, den sehr wenige Lateinamerikaner kennen, weil man uns von klein auf gesagt hat: ‚der Lehrer von Bolívar‘, und dabei blieb es, wie durch die Geschichte stigmatisiert, der wunderlich Verrückte, der als Greis starb, herumirrend wie der Wind durch die Völker Lateinamerikas.

„Simón Rodríguez rief die Südamerikaner auf, zwei Revolutionen zu machen: die politische und die wirtschaftliche Revolution. Dieser Simón Rodríguez rief auf zur Errichtung eines Systems sozialer Wirtschaft und eines Systems der Volkswirtschaft. Er hinterließ für alle Zeiten Lateinamerikas eine Herausforderung für uns, die, dass Lateinamerika nicht weiter unterwürftig nachahmen dürfe, sondern Original sein müsse, rief auf, zu erfinden oder zu verfehlen. Dieser für die Bürgerlichen der Epoche verrückte Alte sammelte, schon als Greis und verwahrlost, die Kinder auf und sagte: ‚ Die Kinder sind die Steine des zukünftigen Republikgebäudes. Kommt her und poliert die Steine, damit dieses Gebäude solide und leuchtend wird!‘"

„Wir, als Angehörige der Streitkräfte, sind auf dieser Suche und stehen immer mehr für die Überzeugung und die Notwendigkeit, dass die Streitkräfte Venezuelas wieder das sein müssen, was sie waren: eine Armee des Volkes, eine Armee zur Verteidigung dessen, was Bolívar die sozialen Garantien nannte."

„Das wäre eine erste angemessene Arbeitsrichtung, Kommandant: im nächsten Jahr, dem des hundertsten Todestages von José Martí, diese ideologische Arbeit vertiefen, dieses Binom von Bolívar und Martí herausstellen, um so die Emotion und den Stolz der Lateinamerikaner zu erhöhen.

„Die andere Richtung unserer Arbeit, für die wir auch die Verbindungen mit den Völkern unseres Amerikas festigen müssen, ist die organisatorische Arbeit.

„Im Gefängnis erhielten wir viele Dokumente darüber, wie sich das kubanische Volk nach dem Sieg der Revolution organisiert hat, und wir sind bestrebt, in Venezuela eine gewaltige soziale Bewegung zu organisieren: die Revolutionäre Bolivarianische Bewegung 200; darüber hinaushaben wir für das nächste Jahr die Gründung der Nationalen Bolivarianischen Front einberufen, und die Studenten, die Bauern, die Ureinwohner, die Angehörigen der Streitkräfte, die auf der Straße sind, die Intellektuellen, die Arbeiter, die Fischer, die Träumer, alle sind aufgerufen, diese Front zu bilden, eine große soziale Front, die der Herausforderung der Umwandlung Venezuelas gegenüber steht.

„In Venezuela weiß niemand, was zu einem bestimmten Moment passieren kann. Wir kommen, zum Beispiel, jetzt in ein Wahljahr, 1995, in einem Jahr, im Dezember, wird ein weiterer Wahlprozess stattfinden, illegal und gesetzwidrig, gezeichnet von einer Enthaltung — ihr werdet es nicht glauben — von durchschnittlich 90 Prozent, das heißt, 90 Prozent der Venezolaner gehen nicht an die Wahlurnen, glauben nicht an die Botschaften der Politiker, glauben an fast keine politische Partei.

„Im nächsten Jahr werden wir danach trachten, durch die Bolivarianische Bewegung, durch die Nationale Bolivarianische Front, Venezuela zu polarisieren. Diejenigen, die am Wahlprozess teilnehmen — wo es auch ehrliche Leute gibt, die wir achten, aber woran wir nicht glauben, ist an den Wahlprozess — das ist ein Pol; und der andere Pol, den wir nähren, anstoßen und stärken werden, ist das Begehren auf der Straße, zusammen mit dem Volk, des Aufrufs zu Wahlen einer Gesetzgebenden Nationalversammlung, um die zerstörten Hauptgrundlagen der Republik neu zu definieren; die rechtlichen, die politischen, die wirtschaftlichen und sogar die moralischen Grundlagen Venezuelas sind auf dem Boden, und das lässt sich nicht durch kleine Pflaster ausbessern.

„Bolívar sagte es: ‚Die politischen Wundbrände kann man nicht durch Linderungsmittel heilen‘ , und in Venezuela herrscht ein absoluter und totaler Wundbrand."

„Eine Mango kann reifen, wenn sie grün ist, aber eine verfaulte Mango wird nie reifen; von einer verfaulten Mango muss man den Kern retten und ihn pflanzen, damit eine neue Pflanze wächst. So ergeht es Venezuela heute. Dieses System hat keine Möglichkeit der Genesung."

„Wir schließen in Venezuela den bewaffneten Weg nicht aus, wir haben weiterhin — so sagen es die Umfragen der Regierung selbst — unter den Militärs mehr als 80 Prozent der Meinung zu unserem Gunsten, bei den Landstreitkräften, der Marine, den Luftstreitkräften und der Nationalgarde."

„Trotz alledem haben wir hier eine große Stärke, und außerdem haben wir einen sehr hohen Anteil der Venezolaner, speziell, liebe Freunde, diese 60 Prozent Venezolaner — ihr werdet es auch nicht glauben — in kritischer Armut.

„Es ist unglaublich, aber wahr: in Venezuela sind in 20 Jahren 200 Milliarden Dollar verschwunden. Wo sind sie? — fragte mich Präsident Castro. Auf den ausländischen Bankkonten fast aller, die Machtpositionen eingenommen haben in Venezuela, von Zivilen und Militärs, die sich angesichts der Macht bereichert haben.

„In dieser gewaltigen Mehrheit der Venezolaner haben wir einen bedeutenden positiven Widerhall und ihr werdet verstehen, dass wir mit diesen beiden Kräften bereit sind, alles zu geben für den notwendigen Wechsel in Venezuela. Deshalb sagten wir, dass wir die Kampfform nicht ausschließen, die Waffen des Volkes in den Kasernen zu benutzen, um den Weg zu suchen, wenn dieses politische System beschließt, wie es anscheinend beschlossen hat, sich festzusetzen und Mittel für Manipulation und Lüge zu suchen.

„Es ist ein langfristiges Projekt, ein Projekt mit einem Horizont von 20-40 Jahren, ein souveränes Wirtschaftsmodell; wir wollen nicht weiter eine Kolonialwirtschaft sein, ein ergänzendes Wirtschaftssystem."

„Es ist ein Projekt, das wir der venezolanischen Welt mit dem Namen Nationalprojekt „Simón Bolívar" vorgestellt haben, aber mit den Armen zum lateinamerikanischen und karibischen Kontinent ausgebreitet. Es ist ein Projekt, in dem es nicht verwegen ist, von politischen Gesichtspunkt aus, an eine Vereinigung der lateinamerikanischen Staaten zu denken. Warum nicht daran denken, war es nicht der ursprüngliche Traum unserer Befreier? Warum weiter zersplittert bleiben? Bis dort hin geht auf politischem Gebiet das Anliegen dieses Projektes, was weder unseres ist, noch das Original, es ist 200 Jahre alt, mindestens.

„Wie viele positive Erfahrungen auf kulturellem Gebiet, auf wirtschaftlichem Gebiet — in dieser Kriegswirtschaft, in der Kuba praktisch lebt —, auf sportlichem Gebiet, im Bereich des Gesundheitswesens, der Betreuung der Menschen, der Betreuung des Menschen, der das Hauptobjekt des Vaterlandes ist, das Subjekt des Vaterlandes.

„Auf diesem Gebiet, oder in dieser dritten Richtung, im langfristigen politischen Umwandlungsprojekt zählen wir mit der Erfahrung, mit den Männern und Frauen Kubas, die seit Jahren für dieses kontinentale Projekt denken und wirken."

„Das nächste Jahrhundert ist für uns das Jahrhundert der Hoffnung; es ist unser Jahrhundert, es ist das Jahrhundert der Auferstehung des bolivarianischen Traums, des Traums von Martí, des lateinamerikanischen Traums.

„Liebe Freunde, ihr habt mich damit geehrt, euch heute Abend zu setzen, um die Ideen eines Soldaten zu hören, eines Lateinamerikaners, vollständig und für immer ergeben der Sache der Revolution dieses unseren Amerikas."

Es war ein perfekt strukturiertes, geschlossenes revolutionäres politisches und wirtschaftliches Denken, eine Strategie und eine Taktik.

Wesentlich früher als man damals denken konnte, stürzte der bolivarianische Prozess die Oligarchie im ehrlichen Kampf und praktisch ohne Mittel, die Berufung der Gesetzgebenden Versammlung, von der Chávez sprach, erfolgte. Es begann eine tiefgreifende Revolution im glorreichen Vaterland von Bolívar.

Wie ihr wahrnehmen konntet, hat er in jener Rede mit aller Offenheit erklärt: wir schließen den bewaffneten Weg in Venezuela nicht aus. In den langen Stunden der Gespräche und Austausche, die wir während seines Besuches hatten, war dieses wichtige Thema eins der behandelten Punkte.

Der bolivarianische Führer zog die Machteroberung ohne Blutvergießen vor. Er hatte, andererseits, große Befürchtungen, dass die Oligarchie, ihrerseits, in Komplizität mit der hohen Militärführung zum Mittel des Staatsstreichs greifen würde, um die am 4. Februar 1992 durch aufrührerische Offiziere ausgelöste Bewegung aufzuhalten.

Ich erinnere mich, dass er mir sagte: Unsere Linie ist, ernste Situationen und Blutvergießen zu vermeiden; unsere Perspektive ist, Bündnisse sozialer und politischer Kräfte zu schaffen, so könnten wir 1998 eine nachdrückliche Kampagne starten, mit einer bedeutenden Wahlkraft, der Unterstützung der Bevölkerung und breiter Kreise der Streitkräfte, um auf diese traditionelle Weise zur Macht zu kommen. Ich glaube, das ist unsere beste Strategie.

Ich vergesse nicht den lakonischen, aber ehrlichen Kommentar, den ich machte: Das ist ein guter Weg.

So wie er es sagte, geschah es: 1998 erreicht die bolivarianische Bewegung, ein von ihm gegründetes und geleitetes Bündnis patriotischer und linker Kräfte, mit Unterstützung des Volkes, der Sympatie und der Solidarität der Mehrheit der Militärs, besonders der jungen Offiziere, einen überzeugenden Sieg in den Wahlen dieses Jahres. Es ist eine Lektion für die Revolutionäre, dass es keine Dogmen und keine einzigmöglichen Wege gibt. Die Kubanische Revolution war auch ein Beweis dafür.

Seit langer Zeit beherberge ich auch die tiefgründige Überzeugung, dass, wenn die Krise erscheint, die Führer auftauchen. So tauchte Bolívar auf, als die Besetzung Spaniens durch Napoleon und die Einsetzung eines ausländischen Königs die geeigneten Bedingungen für die Unabhängigkeit der spanischen Kolonien in dieser Hemisphäre schufen. So tauchte Martí auf, als die geeignete Stunde für den Ausbruch der Unabhängigkeitsrevolution in Kuba gekommen war. So tauchte Chávez auf, als die schreckliche soziale und menschliche Situation in Venezuela und Lateinamerika bestimmten, dass der Moment gekommen war, um die zweite und wahrhafte Unabhängigkeit zu kämpfen.

Die Schlacht ist jetzt härter und schwieriger. Ein hegemonisches Imperium in einer globalisierten Welt, die einzige Superpotenz, die sich nach dem kalten Krieg und dem lang andauernden Konflikt zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systemen durchsetzte, bildet ein gewaltiges Hindernis für das Einzige, was heute nicht nur die grundlegendsten Rechte des menschlichen Wesens, sondern das Überleben selbst bewahren könnte.

Die Krise, die heute die Welt durchläuft, ist nicht, und kann es nicht sein, die Krise eines Landes, eines Subkontinents oder eines Kontinents; sie ist auch global. Deshalb ist das imperiale System und die Wirtschaftsordnung, die es der Welt auferlegt hat, unhaltbar. Die zum Kampf entschlossenen Völker, nicht nur um ihre Unabhängigkeit, sondern um das Überleben, können niemals besiegt werden, nicht einmal, wenn es sich um ein einziges Volk handelt.

Es ist unmöglich zu ignorieren, was in Kuba während fast eines halben Jahrhunderts geschehen ist, und die gewaltigen sozialen, kulturellen und menschlichen Errungenschaften, die durch unser Land erreicht wurden, trotz der längsten ökonomischen Blockade, die man in der Geschichte kennt. Man kann nicht das in Vietnam Geschehene ignorieren. Man kann nicht das ignorieren, was heute in Irak geschieht.

Was heute in Venezuela geschieht, ist ein weiteres beeindruckendes Beispiel. Weder der Staatsstreich, noch der Erdöl-Schlag, noch das Aufhebungsreferendum mit Unterstützung fast aller Massenmedien, konnten einen überwältigenden Sieg der bolivarianischen Bewegung verhindern, die am 15. August fast 50 Prozent mehr Stimmen für ein NEIN erhielt. Ein weiterer Sieg war der riesige Triumph in 23 der 25 Regionalregierungen, dies alles sind Geschehnisse, die die Welt mit Erstaunen und Sympatie betrachtet. Die Schlacht wurde außerdem innerhalb der gleichen Normen und Regeln ausgetragen, die das Imperium den Völkern auferlegt hat, um sie zu schwächen und sie zu teilen und ihnen ihre verfaulte und unansehnliche repräsentative Demokratie aufzuzwingen.

Aus zeitlichen Gründen spreche ich nicht über andere sehr aktuelle und wichtige Themen, wie unsere Strategische Übung Bastión 2004, ein Ausdruck der resoluten Entscheidung des kubanischen Volkes zum Kampf, wie es während der 46 schöpferischen und kämpferischen Jahre des Bestehens der Revolution gekämpft hat.

Erlaubt mir nur, euch mitzuteilen, dass der Staatsrat der Republik Kuba an so einem symbolischen und bedeutenden historischen Tag wie diesem, zehn Jahre nach dem erstenTreffen von Chávez mit dunserem Volk, beschlossen hat, ihm eine zweite Auszeichnung zu verleihen. Er hat schon den Orden „José Martí", unseres Nationalhelden und Inspirators der Kämpfer, die an seinem hundertsten Geburtstag den Himmel erobern wollten und den Kampf um die endgültige Unabhängigkeit Kubas begannen, erhalten.

Martí, Anhänger von Bolívar, Bolivarianer bis aufs Mark, teilte mit diesem bis zum Tod seinen Traum der Befreiung und Vereinigung der Länder unseres Amerikas: „...ich befinde mich schon jeden Tag in Gefahr, mein Leben für mein Land und meine Pflicht zu geben — da ich es verstehe und den Geist habe, es durchzuführen —, mit der Unabhängigkeit Kubas rechtzeitig zu verhindern, dass sich die Vereinigten Staaten über die Antillen ausbreiten und, mit dieser weiteren Kraft, über unsere Länder von Amerika herfallen. Was ich bis heute getan habe und tun werde, ist dafür", schrieb er vor seinem Tod im Kampf. Für uns war José Martí wie ein Sucre: im Dienst der Freiheit erreichte er mit seinem Denken, was der große Marschall von Ayacucho mit seinem glorreichen Schwert erreicht hat. Wir fühlen den Stolz zu wissen, dass 1959, 63 Jahre nach seinem Tod, die Kubanische Revolution siegreich hervorgeht, wobei die Kämpfer seine Ideen als Standarte tragen.

Heute fügen wir dem Orden „José Martí", der dem Präsidenten der Bolivarianischen Republik Venezuela überreicht wurde, den Orden „Carlos Manuel de Céspedes", des Vaters des Vaterlandes, dazu. Er war Initiator des ersten Unabhängigkeitskrieges am 10. Oktober 1868, an dem Tag, als er zu den Waffen griff um gegen die spanische Kolonialherrschaft zu kämpfen, befreite er, Grundbesitzer und Besitzer einer Zuckerindustrie, die Sklaven, die auf seinem Besitz arbeiteten.

Über das große Vaterland von Bolívar sagte Céspedes einmal: „Venezuela, das dem spanischen Amerika den Weg der Unabhängigkeit geöffnet hat und ihn siegreich gegangen ist, um den Marsch in Ayacucho zu beenden, ist unser hoch angesehener Lehrer der Freiheit ..."

Als Abschluss dieses historischen Aktes, genau zum zehnten Jahrestag des ersten Besuchs von Chávez in Kuba und seiner Rede in der Aula Magna der Universität von Havanna, werden beide Regierungen heute Abend eine Gemeinsame Erklärung über den ALBA (Bolivarianische Alternative für Lateinamerika und die Karibik) unterzeichnen, eine bolivarianische Konzeption wirtschaftlicher Integration, sowie ein zweiseitiges Abkommen für den Beginn ihrer Umsetzung. Beide werden Geschichte machen.

Hugo, du hast vor zehn Jahren gesagt, dass du die Ehre nicht verdient hättest, die du von denen erhalten hast, die in dir die Qualitäten eines großen Revolutionärs errieten, als Mitteilungen über deinen Werdegang, dein Verhalten und deine Ideen hier eintrafen, während du im Gefängnis von Yare eingesperrt warst.

Deine organisatorischen Fähigkeiten, dein Magisterium mit den jungen Offizieren, dein Edel und deine Standhaftigkeit bei Widrigkeiten machten dich jener und vieler anderer Ehren würdig.

Du versprachst, eines Tages mit realisierten Vorhaben und Träumen zurückzukehren. Du bist zurückgekehrt, und zwar gigantisch, jetzt nicht nur als Führer des siegreichen Revolutionsprozesses deines Volkes, sondern auch als außerordentliche internationale Persönlichkeit, geliebt, angesehen und respektiert von vielen Millionen von Menschen in der Welt und besonders von unserem Volk.

Heute erscheinen uns die verdienten Ehren, von denen du sprachst, und die zwei Auszeichnungen, die wir dir verliehen haben, wenig. Was uns am meisten berührt, ist, dass du zurückgekommen bist um, wie du es auch versprochen hattest, deine bolivarianischen und martianischen Kämpfe mit uns gemeinsam auszutragen.

Es leben Bolívar und Martí!

Es lebe die Bolivarianische Republik Venezuela!

Es lebe Kuba!

Auf dass unser Brüderlichkeits- und Solidaritätsbündnis für immer fortbestehe!

Sonntag, 5. Dezember 2004

Rede Fidel Castro Ruz gehalten auf der Abschlussveranstaltung des VIII. Kongresses des Kommunistischen Jugendverbandes im Palast der Konventionen

Rede des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz, Präsident der Republik Kuba, gehalten auf der Abschlussveranstaltung des VIII. Kongresses des Kommunistischen Jugendverbandes im Palast der Konventionen,

Havanna-Stadt, den 5. Dezember 2004

Liebe Delegierte, Gäste und Teilnehmer des VIII. Kongresses des Kommunistischen Jugendverbandes:

Ein Teil der Konzepte, die ich heute erleutern werde, sind schon erklärt und veröffentlicht worden; einige sind im Laufe des Kampfes entwickelt worden; andere betreffen schon erreichte Ziele; noch andere sind Überlegungen.

An einem Tag wie heute, an dem ihr mich eingeladen habt, zu euch zu sprechen, will ich versuchen, euch zu erklären, inwiefern und warum dieser Tag ein ganz besonderer Tag für uns alle ist.

Die Verantwortung, die der lange und schwierige Prozess der Revolution mir auferlegt hat, und speziell meine Beziehung zur Schlacht der Ideen, zwingt mich leider, auf eigene Reden, Überlegungen und Konzepte Bezug zu nehmen, was mir unangenehm ist, und wofür ich im voraus um Entschuldigung bete. Ich war schon immer der Meinung, dass sich nicht die Ideen um die öffentlichen Persönlichkeiten drehen, sondern diese müssen im Sinne der Ideen bewegen.

Die Art, in der ich es wagte, Ereignisse vorherzusagen, die heute beginnen, sich als unleugbare Wahrheiten zu bestätigen, hängt einzig und allein mit der angehäuften Erfahrung zusammen. Ich hätte früh sterben können, wie viele andere kubanische Revolutionäre im Laufe unserer Geschichte. Die Gegner von gestern und heute haben das Mögliche und Unmögliche getan, um das zu erreichen, aber ich hatte das Privileg eines langjährigen Kampfes, seit wir in den ersten Monaten des Jahres 1953 den Gedanken schmiedeten, die Waffen des Regimentes von Santiago de Cuba zu erobern, um den Kampf zu beginnen. Wobei dieses Privileg kein Verdient ist. Der wahre Verdienst gehört denen, die an die Ziele, die wir proklamierten, glaubten und bereit waren, dafür sogar ihr Leben zu opfern.

Als mir vor drei Tagen jemand gratulierte und mich daran erinnerte, dass es sich um den 48. Jahrestag der Landung der Jacht Granma handelt, war meine erste Reaktion die der Überraschung. Wie viel Zeit ist vergangen und wie viel ist geschehen! Eingenommen von den aktuellen Verpflichtungen haben manche von uns, die wir an jenen Aktionen teilnahmen, kaum mal eine Sekunde, um sich an die Beginne des langen Weges zu erinnern, den wir in den Tagen der Moncada-Kaserne und der Jacht Granma einschlugen. Ich würde es als einen langen Lernvorgang definieren, wobei uns die eigene Unwissenheit beim Antritt dieses noch nicht bekannten Weges erstaunt.

In einer enger Zusammenfassung und vielmals mit wörtlichen Zitaten werde ich an das Wesentliche erinnern, das ich zu drei Zeitpunkten ausgedrückt habe, die der Schlacht der Ideen vorausgingen, welche heute den Geist des VIII. Kongresses unseres angesehenen Kommunistischen Jugendverbandes bestimmt.

Am 8. Oktober 1997 äußerte ich im Hauptbericht an den V. Parteitag:

„Es zeigt sich die Notwendigkeit einer stärkeren und intensiveren Arbeit in den Reihen der Jugendlichen, da diese Zeiten und diese Partei weiteren Zuwachs an Leitungskadern und Mitgliedern aus der Jugend erfordern.

„Ich glaube, mehr denn jeh, mehr als in jeder anderen Epoche, weil diese die schwierigste und härteste ist, ist eine besondere Arbeit mit der Jugend und bei der Ausbildung der Jugendlichen erforderlich. Denn es darf nicht sein, dass die, die nach dieser Generation kommen, aufhören, besser zu sein."

„Wir wollen, dass sie sich aufs äußerste ihrer Rolle bewusst sind, darüber, was sie für ihr Land tun können, was sie für die Revolution tun können, was sie für ihre Zukunft tun können."

In meinen Worten über die Jugend zeigte ich am 10 Oktober 1997 im Schlussbericht des V. Parteitags Folgendes auf:

„Wir haben die Partei, wir haben unsere wunderbare Jugend — ja, mit diesen Worten, wunderbare Jugend! — von der wir natürlich etwas fordern, und immer mehr fordern werden. Und wir werden mehr politische Arbeit fordern, politische Arbeit, die nicht gleichzusetzen ist mit dem Gebrauch von Losungen. Die Partei war auch lange Zeit lang manchmal schematisch, dogmatisch, arbeitete mit Losungen und nicht immer mit Argumenten."

„Man muss konkret mit jedem einzelnen Mitbürger arbeiten; es ist nicht nur die Arbeit über die Presse und das Fernsehen, oder die Konferenzen, oder die politischen Versammlungen. Die Überzeugung- und Gewinnungsarbeit mit jedem einzelnen menschlichen Wesens ist eine historische Sache. Die Religionen entstanden auf diese Art und haben Tausende von Jahren gehalten."

„Wir Revolutionäre müssen das gleiche tun. Unsere Leitungskader und die des Jugendverbandes müssen so arbeiten, und nie jemanden für verloren geben.

„Aufgrund der tiefsten Überzeugung, dass wir recht haben und das Gerechteste, Schönste und Menschlichste verteidigen, müssen wir so lange diskutieren, wie es nötig ist zu diskutieren, so oft erklären, wie es nötig ist zu erklären, lehren und erziehen. Man kann keine abstrakte politische Arbeit leisten. Man muss die Kenntnisse vertiefen, die Ideen, das, was hier und in der Welt geschieht. Aufrichtig, mutig und wahrheitsliebend sein."

„780 000 Mitbürger sind in der Partei, dazu kommen all die anderen Revolutionäre, die nicht Parteimitglieder sind. Es ist eine Aufgabe von allen, das, was in vielen Fällen die Ausnahme ist, in die Regel zu verwandeln, unsere besten Erfahrungen zu verallgemeinern. Sollte es möglich sein, dass wir das nicht schaffen? Was sind wir? Was sind wir wert, wenn wir das nicht können? Mit all dem, das wir heutzutage wissen, mit all den Möglichkeiten, die wir haben, müssen wir es tun. Das wäre der wirkliche Sieg der Ideen."

Am 10. Dezember 1998 bekräftigte ich auf dem VII. Kongress des Kommunistischen Jugendverbandes (UJC – die spanische Abkürzung):

„Man muss sich inmitten der Schlacht mit der Elitetruppe versammeln um zu debattieren, zu analysieren, zu vertiefen, Pläne und Strategien abzustecken, Themen zu erörtern und Ideen auszuarbeiten, so wie sich der Generalstab einer Armee vesammelt."

„Man muss stichhaltige Argumente anbringen, wenn man mit den Mitgliedern und den Nichtmitgliedern spricht, wenn man mit denen spricht, die verwirrt sein können, oder in der Diskussion und Polemik mit denen, die der Revolution gegensätzige Positionen einnehmen oder von der Ideologie des Imperialismus beeinflusst sind, in dieser gewaltigen Schlacht der Ideen, die wir seit Jahren führen, und zwar gerade deshalb, um die Heldentat zu vollbringen, dem auf politischem, militärischem, wirtschaftlichem, technologischem und kulturellem Gebiet mächtigsten Imperium, das es jeh gegeben hat, zu widerstehen. Die Leitungskader des Jugendverbandes müssen für diese Aufgabe gut vorbereitet sein.

„In diesem Kampf ideologischer Art sind die Hauptwaffen die Ideen, das Munitionsarsenal ist auch das der Ideen. Wir müssen unsere Kader mit Ideen ausrüsten, damit sie diese ihrerseits der gesamte Jugend und dem ganzen Volk übermitteln."

„Diese Streitkraft kennt ihren Plan, kennt ihre Strategie, und die Feinde können sie unterwegs erfahren. Ich komme nochmals darauf zurück, die Idee dieses Kampfes mit einer großen Schlacht zu assoziieren, die eine Vorhutsarmee führt, eine Elitetruppe der Revolution. In die erste Reihe stelle ich die Revolution und die Partei, die letztendlich die gleiche Sache sind.

„In einer kurzen Zusammenkunft mit dem neün Nationalkomitee konnte ich mit etwas mehr Freiheit reden, da die Zahl von Genossen reduzierter ist, und in einer Versammlung mit dem Nationalbüro könnten wir mit noch größerer Freiheit sprechen, mit mehr Argumenten und Urteilselementen."

„Dieser VII. Kongress — sagte ich damals — war ein ausgezeichneter Kongress, einer der Kongresse, auf denen in großer Breite diskutiert werden konnte, auf dem auf keiner Weise versucht wurde, ein einziges Thema zu scheuen, im Gegenteil, es gab ständig Ermahnungen, alle Themen zu erörtern, so heikel sie auch wären, so komplex sie auch wären, gerade deshalb, um aus dieser Versammlung den größtmöglichen Nutzen zu ziehen, und mir scheint, es ist uns gelungen."

„Es ist möglich geworden, muss man kategorisch dazu sagen, dank der außerordentlichen Arbeit, die im Laufe eines Jahres unter der Leitung des Nationalbüros des UJC geleistet wurde. Hier, wo Anerkennungen ausgesprochen wurden, muss man den Mitgliedern des Büros eine sehr aufrichtige und freimütige Anerkennung zusprechen, sowie den zahlreichen Leitungskadern, die von der Einberufung bis zu dieser Minute unter der Leitung von Otto gearbeitet haben."

„Wir haben alle gelernt, nicht nur ihr, sondern auch wir."

„Der Kongress — fügte ich zu — reflektiert eine wachsende Stärkung des UJC, der jetzt über eine größere Erfahrung und Organisation als jeh zuvor verfügt, ebenfalls über ein größeres Ansehen und größeren Einfluss als jeh zuvor, und zwar in entscheidenden Sektoren, wirklich strategischen der heutigen Gesellschaft, und noch mehr, der zukünftigen Gesellschaft, des zukünftigen Landes; einer Organisation wie sie in diesen Zeiten erforderlich ist, in diesen historischen Zeiten!"

„Eine der außerordentlichsten Eigenschaften unserer Revolution ist, dass, seit sie zur Welt kam — und man könnte sagen, dass die Ideen unserer Revolution auf jenem Universitätsberg erzeugt wurden — eine enge Verbindung, wie die von Zwillingsbrüdern, man kann fast sagen wie von siamesischen Zwillingen, zwischen Revolution und Jugend bestand. Sucht eine solche Verbindung in irgendeinem anderen Land der Welt in solch hohem Grad, wie sie in diesem tiefgreifenden Revolutionsprozess existierte, existiert und immer existieren wird. Unsere Revolution wird jeden Tag neu geboren, weil die Ideen, die wir repräsentieren, die Gerechtigkeit, die wir verteidigen, die Sache, für die wir kämpfen, heute die Sache ist, und es kann keine andere Sache sein, als die Sache von Milliarden von Menschen auf diesem Planeten."

„Und ich sage Ideen, da dieser Kampf, von dem wir reden, hauptsächlich ein Kampf von Ideen sein wird; es werden keine Kriege sein. Die Probleme der Welt werden nicht mit Atomwaffen gelöst werden, das ist unmöglich, sie werden auch nicht durch Kriege gelöst werden; und ich sage noch mehr, sie werden auch nicht durch vereinzelte Revolutionen gelöst werden. In der eingeführten Ordnung mit der neoliberalen Globalisierung können sie einfach in wenigen Tagen oder längstenfalls Wochen niedergedrückt werden."

„Trotzdem dürfen wir deshalb die Verteidigung nicht eine Minute vernachlässigen, da mit den unvermeidbaren Krisen, ein Regierungswechsel, eine Gruppe faschistisch Gesinnter oder eine extreme Rechte an der Macht ausreichend ist, damit das Imperium in seinen alten Kurs verfällt. Die Gefahr militärischer Agressionen sind nicht auszuschließen. Die tatsächliche Schlacht ist heute die Schlacht der Ideen.

„Die Revolution konnte standhalten, weil sie Ideen gesäht hat."

„Die Welt wird beschleunigt globalisiert, beschleunigt wird eine unhaltbare und unerträgliche Weltwirtschaftsordnung eingerichtet. Die Ideen sind der Rohstoff, aus dem Bewusstsein gebildet wird, sind der vorzugsweise Rohstoff der Ideologie. Ich ziehe es vor, sie Rohstoff des Bewusstseins zu nennen, um auszudrücken, dass es sich nicht um strikte und starre Ideologie handelt, sondern um fortgeschrittenes Bewusstsein, also eine Überzeugung, zu der unumgänglich Hunderttausende und Milliarden von Menschen dieses Planeten gelangen werden, und dies wird ohne Zweifel die beste Alternative sein, damit diese Ideen in der ganzen Welt zum Triumph kommen.

„Es sind nicht die Waffen, sondern die Ideen, die diesen universellen Kampf entscheiden werden. Und es sind nicht die Ideen wegen ihres innerlichen Wertes, sondern weil sie sich so eng an die objektive Realität der heutigen Welt anpassen. Es sind Ideen, die von der Überzeugung ausgehen, dass mathematisch gesehen die Welt keinen anderen Ausweg hat, dass der Imperialismus sich nicht halten kann, dass das System, das de Welt auferlegt wurde, sie zu einer Katastrophe führt, zu einer unvermeidlichen Krise, und ich wage zu sagen, eher früher als später.

„Unter dem Gesichtspunkt dieser Prämissen und dieser Überzeugungen werte ich das, was wir analysiert haben und was wir in diesen Tagen gemacht haben; es ist bei weitem nicht das einzige, aber es hat den Wert des Wesentlichen."

„Die se Schlacht, die ihr führt, kann nicht verloren gehen. Ohne die Aufgaben, die ihr zu erfüllen habt, ohne die Arbeit, die ihr verrichten werdet — und ihr werdet sie, da habe ich keine Zweifel, absolut erfolgreich meistern — , könnte man nicht von dem sprechen, was wir uns erträumen, nicht nur für unsere Landsleute, sondern für alle Bewohner dieses Planeten.

„Niemals, an keinem Ort, hat ein Volk das getan, was das Volk Kubas heute tut. Und was es heute mit Ideen tut, Ideen sähen, kultivieren und entwickeln, kann unmöglich anders enden als mit dem Sieg der Ideen, mit der Sicherheit, dass diese Revolution weder verschwinden noch einstürzen wird, da sie fest aufbaut auf Ideen, die sich vertiefen und weiterentwickeln.

„Die gerechten Ideen sind unbesiegbar. Und Martí sagte über sie: ‚Schützengräben aus Ideen sind mehr wert als Schützengräben aus Steinen’; und ‚Eine gerechte Sache kann, vom Grund einer Höhle aus, mehr als eine Armee.’"

„Die Ideen sind nicht nur ein Instrument, um Bewusstsein zu schaffen, damit die Völker kämpfen, sondern die Ideen sind in diesem Moment zum Hauptinstrument des Kampfes geworden, nicht zu einer Inspiration, einem Leitfaden, einer Orientation, sondern zum Hauptinstrument des Kampfes."

„Wir sind nicht dogmatisch und können es nicht sein; ohne Dogmas irgendwelcher Art, mit einer wirklich dialektischen und flexiblen Mentalität, was auf keinen Weise Opportunismus oder Pragmatismus zulässt.

„Wir sind flexibel und wir sind dialektisch, ausgehend von strenstem Festhalten an den Prinzipien und den Zielen unseres Revolutionsprozesses, und den neuen Zielen, um die wir niemanden gebeten haben, die wir nicht beanspruchten und nicht anstrebten, sondern die das Leben und das Geschehen in diesen Jahrzehnten unserem Land und unseren Revolutionären auferlegt hat. Und wenn es so gekommen ist, bleibt uns keine andere Alternative als mit voller Begeisterung zu kämpfen, dabei nicht nur an uns denkend, sondern auch an das Wohl, das die Früchte unseres Kampfes für so viele Menschen in der Welt bedeuten können."

Seit diesen letzten Worten war genau ein Jahr vergangen, als der Zufall diese gewaltige Schlacht der Ideen auslöste, die unser Volk seit heute genau fünf Jahren führt.

Am 5. Juli des Jahres 2000, bei der Auszeichnung von Juan Miguel González mit dem Orden "Carlos Manuel de Céspedes" erinnerte ich mich daran, wie ich ihn im Jahr davor kennen lernte, genau am 2. Dezember, und wie die Schlacht um die Rückkehr Eliáns begann. An jenem Tag zeigte ich auf:

„Ich habe ihm zahlreiche Fragen gestellt. Inmitten seines sichtbaren Schmerzes und Trauer antwortete er mit überzeugenden Argumenten und unanfechtbaren Beweisen seiner liebevollen, makellosen und konstanten Beziehung zu dem Jungen.

„In jedem Augenblick spürte ich in seinem Gesicht die Züge eines edlen, aufrichtigen und ernshaften Mannes. Ich teilte ihm meine Überzeugung mit, dass über gerichtliche Instanzwege der Junge niemals zurückgegeben würde. Es handelte sich um einen Fall, für den die Gerichte der Vereinigten Staaten keine Gerichtsbarkeit hatten, sondern es war Pflicht der Einwanderungsbehörden der Vereinigten Staaten, die sofortige Rückführung des Jungen durchzuführen; aber ich wusste zur Genüge, wie arrogant, eigenmächtig, voreingenommen und komplizenhaft sich die Behörden der Vereinigten Staaten verhielten bei allem, was mit den Missetaten und Verbrechen gegen unser Volk in Verbindung stand. Die Rückgabe des Jungen könnte nur durch eine intensive politische Schlacht und durch die nationale und internationale öffentliche Meinung erreicht werden."

Am nächsten Tag — wie in jenem Festakt erwähnt — tauschte ich mich mit den Genossen unserer Leitung aus, und ohne eine Minute zu verlieren verständigte ich mich mit den Führern des Kommunistischen Jugendverbandes und des Universitätsstudentenbunds. Die Jugendlichen und Studenten würden die Vorhut in diesem Kampf sein, mit der vollen Unterstützung aller revolutionärer Kräfte.

Achtundvierzig Stunden später, es war ein Sonntagabend, wie heute — genau vor fünf Jahren — erfolgte die erste Protestdemonstration vor der Interessenvertretung der Vereinigten Staaten, an der tausend Jugendliche der Brigaden Junger Techniker teilnahmen, die eine Landeskonferenz abschlossen.

So begann der epische Kampf um die Befreiung von Elián. Dieser Kampf um einen Jungen wandelte sich schnell zu einer Schlacht für Gerechtigkeit und Glück aller unserer Kinder und unseres ganzen Volkes.

Mit der tiefen Überzeugung, ausgedrückt in meinen Worten auf der Schlussveranstaltung des VII. Kongresses des Jugendverbandes, an die ich hier erinnert habe, dass die Ideen die Hauptwaffe im Kampf der Menschheit um ihre eigene Rettung sind, war die Schlacht, die wir antraten, eine Schlacht des Denkens, der Argumente, Repliken und Konterrepliken, aber auch von Tatsachen und konkreten Taten.

Bei der Koordinierung und Inangriffnahme von etwa 200 Programmen der Revolution, die als Ergebnis dieser Schlacht verwirklicht worden sind, hat der Kommunistische Jugendverband als Teil der Arbeitsgruppe der Schlacht der Ideen gearbeitet.

Den Aufgaben des gegenseitigen Austausches, der Analyse und der Orientierung dieser Gruppe, die, unter der Leitung unserer Partei, in der Mehrheit aus Führern der Kommunistischen Jugend und Arbeitervertretern, Studenten, CDR-Mitglieder, Bauern und Frauen besteht, habe ich in diesen Jahren mehr als siebentausend Stunden nützlicher und unvergesslicher Anstrengungen gewidmet

Es wurde hart gearbeitet diese ganze Zeit über, dabei die kritische Sicht vertiefend und nicht unser Werk und unsere historischen Ziele selstverherrlichend. Es wurden revolutionäre Konzepte verwirklicht, die mit dem Formalismus und dem Konformismus aufräumen und den Prozess der notwendigen Umwandlungen für die Zukunft des Landes beschleunigen.

Darunter sind einige, den Aufzeichnungen von Führern des Jugendverbandes und anderen Teilnehmern unserer Versammlungen entnommen:

o Kein Jugendlicher darf aufgegeben werden und keit Mitbürger seinem Schicksal überlassen.

o Es gibt kein Problem ohne eine Lösung. Es geht darum, Alternativen zu finden.

o Die Koordinierungsarbeit, die durchgeführt wird, muss für die Entscheidungstreffung ständiges Studium beinhalten, aktualisierte Information, die mit aller Genauigkeit die Details berücksichtigt. Jede Aktion muss genau überlegt und durchdacht sein, es muss mit Schnelligkeit gehandelt werden und nie eine Minute verloren werden.

o Es müssen neue Methoden und Mechanismen gefunden werden, damit die Organismen und Einheiten unter dem Konzept mitwirken, dass die Priorität in den Landesinteressen liegt, über bürokratischen Widersprüchen, protagonistischen Begierden und institutionellem Neid.

o Es muss eine hohe Einbeziehung und Verpflichtung der Leiter und Mitarbeiter jedes dieser Programme erreicht werden.

o Es muss Kritik geübt und rechtzeitiges Überdenken angewandt werden.

o Jede Idee führt uns immer zu einer neuen, und diese wiederum zu neuen und neuen. Eine neue Idee, so gut sie auch erscheint, muss immer Prüfungen unterworfen werden, sowie ersthaften Experimenten unter reellen Bedingungen.

o Diskretion und Einteilung sind Grundprinzipien in der Führungs- und Koordinierungsarbeit der Programme. Diese werden erst bekannt gemacht, wenn sie schon Realität sind. Damit vermeiden wir Versprechen, die nicht erfüllt werden können oder erfüllte Versprechen, die später vernachlässigt, vergessen und abgebrochen werden.

o Die teilnehmenden Betriebe dürfen keinen Gewinn, aber auch keinen Verlust haben. Die Werke solle schnell vollbracht werden, zu den vorgesehenen Kosten, mit Qualität und optimaler Ausnutzung der Mittel.

o Es wird die Wartung der für die Programme zur Verfügung gestellten Anlagen und Einrichtungen garantiert. Alles soll immer wie am ersten Tag sein.

Dieser kleinen Probe der Gedächtnisstützen der Leitungskader können aufgrund der Notwendigkeit des schnellen und erfolgsichernden Handelns noch hunderte Bemerkungen zugefügt werden. Man musste die Zeit wiedergewinnen, die verloren worden war, durch Routine, Schematismus und andere Gewohnheiten, die den Fortschritt und aufhalten, sowie die Verwirklichung von Zielen, die nur ein wahrhaft sozialistisches System erreichen kann.

Eines Tages sagte ich wörtlich:

„Die Revolution kann, über die erreichten Rechte und Garantien für alle Mitbürger beliebiger Ethnie und Herkunft hinaus, nicht auf den gleichen Erfolg im Kampf um das Ausmerzen der Unterschiede im sozialen und wirtschaftlichen Status der schwarzen Bevölkerung des Landes verweisen, auch wenn sie in zahlreichen Bereichen von großer Tragweite, darunter dem Bildungs- und dem Gesundheitswesen, eine bedeutende Rolle spielt."

Konkret wurden die Worte dieses Abschnitts von mir kurzerhand am 7. Februar des vergangenen Jahres auf der Abschlussveranstaltung des Internationalen Kongresses Pädagogik 2003 gesprochen, der inmitten der Schlacht der Ideen stattfand. Es war etwas, was mich im Innern bewegte und aussprechen wollte; ein trauriges Erbe der Sklaverei, der Klassengesellschaften, des Kapitalismus und des Imperialismus.

Niemals gab es irgendwo eine wirkliche Chancengleichheit. Die Möglichkeit zum Studieren, zur Weiterbildung und zum Erhalt eines Universitätsabschlusses war immer ausschließlich den Sektoren eigen, die über mehr Kenntnisse und ökonomische Mittel verfügten. Nur in Ausnahmefällen entkamen die Armen diesem Fatalismus.

Die gewaltigen Fortschritte, die durch den Sozialismus erreicht wurden, hatten die Grundlage geschaffen, aber es fehlte der entscheidende Sprung. Wir können bestätigen, dass dank der Schlacht der Ideen, das Leben der Kinder, der Heranwachsenden, der Jugendlichen und der kubanischen Familie heute nicht das gleiche wie vor fünf Jahren ist.

In der Grundschule betreut gegenwärtig nur 20 Schüler, was einen besseren Unterricht, eine differenzierte Betreuung jedes Schülers und seiner Familie und eine vollkommenere Erziehung ermöglicht.

Es wird über Fernseh- und Videogeräte und Computerräume verfügt, Instrumente unglaublicher Wirsamkeit, die, in der Ausbildung eingesetzt, ermöglichen, die Kenntnisse unserer Kinder zu vervielfältigen. Nicht ein einziges Kind in Kuba blieb ohne Zugang zu diesen modernen Mitteln. Die Schulen, die keine Elektrizität besaßen, haben heute Sonnenkollektoren für die Benutzung von Computer, Fernseher und Videorecorder.

Computerlehre wird jetzt schon von der Vorschule ab gegeben. 12 958 Lehrer der Grundlagen der Informatik, die in Schnellkursen ausgebildet wurden, begannen den Unterricht. Gleichzeitig erhielten die Grundschullehrer Kurse für diese Unterrichtsrichtung.

Die Kinder mit besonderen Erziehungsanforderungen haben auch neue und moderne Unterrichtsmittel für ihre Ausbildung erhalten. Vor zwei Jahren haben wir die erste Schule des Autismus eröffnet, einer fast in allen Ländern der Welt vergessenen Behinderung.

Jetzt beginnen die Kinder in der dritten Klasse mittels auf Videokassetten aufgezeichneten Unterricht, die engliche Sprache zu erlernen. Viele lernen in den Schulen, Schach zu spielen und bekommen von den ersten 3271 Ausbildern auf künstlerischen Gebiet, die am 20. Oktober des letzten Jahres ihren Abschluss erhielten, Anleitungen in kultureller und künstlerischer Arbeit. Jedes Jahr soll eine ähnliche oder größere Zahl von Ausbildern dazukommen, die nicht nur im Bildungssektor, sondern auch in allen anderen kulturellen und sozialen Einrichtungen der Gemeinschaft tätig sein werden.

Wir haben es geschafft, die Schulspeisung in den Schulen zu verbessern, die diese Betreuung haben, was schon die große Mehrheit von denen ist, die sie benötigen.

Systematisch werden alle diejenigen Kinder betreut, bei denen Ernährungsprobleme aufgedeckt wurden, als im Jahr 2001 das erste Programm zur Gewichts- und Größenmessung aller Kinder bis 15 Jahren durchgeführt wurde.

Vor kurzem wurde eine vollständige Studie der gesamten Bevölkerung im Kindesalter abgeschlossen, die Aspekte wie den Ernährungszustand, die erzieherische Betreuung, die familiäre Umwelt und Lebensbedingungen einschätzt, die gebührende Aufmerksamkeit erhalten.

Alle diese Wandlungen haben es erlabt, ein wirkliche System mit Vor- und Nachmittagunterricht durchzusetzen, und es ermöglicht, dass unsere Grundschulkinder jetzt 2,2 mal mehr in Mathematik und 1,5 mal mehr in Spanisch lernen als vor vier Jahren, Zahlen, die noch weiter ansteigen werden in dem Maße, wie unser Bildungssystem in der geplanten Entwicklung voran schreitet. Die realen Möglichkeiten, Kenntnisse zu erwerben und die Gelegenheiten für die körperliche und geistige Entwicklung sind jetzt gleich für alle Kinder unabhängig von ihrem Wohnort, ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft.

Die außerordentlichen Änderungen in der Grundschule wurden mit bescheidenen Mitteln durchgeführt, die mit Intelligenz und Gleichheits- und Gerechtigskeitssinn eingesetzt wurden und vor allem allen Kindern des Landes die gleichen Möglichkeiten geben.

In gleicher Form wird daran gearbeitet, und wird weiter intensiv daran weitergearbeitet werden, die anderen Niveaus der Schulbildung zu vervollkommnen und zu entwickeln.

In der Sekundarstufe I wurden auch radikale Umwandlungen vorgenommen mit den Experimenten eines anderen Bildungssystems, das alle alten Bildungsauffassungen umwirft. Es geht um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in der siebenten, achten und neunten Klasse, die im Rest des Landes eine tiefe Krise erlebt.

Diese Bildungsstufe verfügt jetzt über einen Klassenlehrer, der die Betreuung von 15 Schülern übernimmt und alle Fächer außer Englisch und Sport unterrichtet. Er ist ein Tutor, ein Erzieher, ein Hauslehrer für jeden Schüler. Der Schüler wird dadurch von der großen Zahl von Lehrern der verschiedenen Fächer befreit, mit der es nicht möglich war, eine Integration des Wissens und einen notwendigen erzieherischen Einfluss in dieser entscheidenden Lebensetappe zu erreichen.

Dank dieses Schrittes ist das Verhältnis von Schule und Familie qualitativ gestiegen, was eine breite Zusammenarbeit erlaubt und sogar Wechsel in der Haltung und Behandlung vieler Eltern ihren Kindern gegenüber bringt.

Den Unterricht in Mathematik, Spanisch, Geschichte, Englisch und Physik erhalten die Schüler über Videoaufnahmen mit von den angesehendsten Lehrkräften des Landes ausgearbeiteten Unterrichtsstunden, was die Anstrengungen der Lehrer erheblich unterstützt und die Qualität und Gründlichkeit der Inhalte, die unterrichtet werden erhöht.

Die Frequenz der Unterrichtsstunden in Mathematik, Computerlehre, Spanisch und Geschichte wurde erhöht, so dass die Schüler mehr Inhalt vermittelt bekommen und ihr Wissen in diesen Fächern vervielfältigen.

Die neuen Instrukteure für Kunst sind auch an unseren neuen Sekundarschulen, sie fördern die Kultur und bringen unseren Jugendlichen die besten Traditionen Kubas und der Welt näher.

Es wurde geplant, dass die Schüler der Sekundarstufe I ein Schulfrühstück oder ein Mittagessen bekommen, was ihnen erlaubt, angemessen ernährt den Ganztagsunterricht in Angriff zu nehmen. Es gibt den Schülern dieser Stufe größ ere Sicherheitsgarantie, dass sie die Schule bis zum Ende des Unterrichts nicht verlassen müssen.

Am 2. Dezember 2004 erhielten bereits 307 339 Schüler und 38 246 Mitarbeiter von 591 städtischen Schulen der Sekundarstufe I kostenlos das Schulfrühstück. Es fehlt noch, die Schüler von 83 dieser Schulen einzubeziehen, sie werden den Service dieses Programmes in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres erhalten.

Die Schüler der Schule für Verhaltensgestörte verfügen über Betreuung duch Sozialarbeiter, die mit der Organisation von Gemeinschaftsaktionen beauftragt sind, um die Ursachen und Bedingungen zu ändern, die den sozialen Nachteil und die Verhaltenstörungen der Heranwachsenden hervorrufen.

Die Jugendlichen ab 16 Jahren standen ebenfalls im Mittelpunkt dieser Veränderungen.

Es wurden Schulen für Sozialarbeiter gegründet, die schon 21 485 Jugendliche abgeschlossen haben, die ein wahres Kontingent an Hilfe und sozialer Solidarität darstellen und in fast allen Volksräten des Landes tätig sind. Jedes Jahr bereiten sich weitere 7000 Jugendliche vor. Dies geschieht unter Anwendung neuer pädagogischer Konzepte. Sie sind nicht nur in den dafür eingerichteten Schulen organisiert, sondern auch in ihren eigenen Kreisen, in den sogenannten Haus-Schulen, bei Benutzung von Fernsehapparaten, Videorecordern und Computern und unter Anleitung erfahrener Dozenten in direkter Verbindung mit der sozialen Wirklichkeit ihrer Gemeinschaft. Jeder, der die Ausbildung als Sozialarbeiter abschließt, hat einen direkten Zugang zu Universitätsstudienrichtungen, die an ihre vielseitige Tätigkeit angrenzen.

Es wurden die Kurse zur allgemeinen Weiterbildung geschaffen. Sie sind für die Jugendliche zwischen 17 und 30 Jahren, die einen Abschluss der 9. Klasse haben, was normalerweise der Fall ist, aber weder studierten noch arbeiteten.

Das hat ermöglicht, dass sich mehr als 250 000 Jugendliche dem Programm der allgemeinen Weiterbildung angeschlossen haben und ein, ihrem Alter und ihren Bedürfnissen entsprechendes, Einkommen erhalten.

Die erreichten Ergebnisse haben es ermöglicht, dass 48 406 von denen, die diese Weiterbildung abgeschlossen haben, bereits Universitätsstudien in verschiedenen Studienrichtungen aufgenommen haben, einschließ lich Medizin, und mit höchst positiven Ergebnissen.

Im Verlauf der Schlacht der Ideen ging ein alter Traum in Erfüllung: die Verallgemeinerung der Hochschulbildung, wobei der Zugang zu den Universitäten allen Absolventen der Revolutionsprogramme und den Werktätigen überhaupt geöffnet wird.

Dieses Programm brachte nicht dagewesene Möglichkeiten für Jugendliche und Erwachsene, die früher kein Hochschulstudium erreichen konnten und jetzt am revolutionären Vorhaben teilnehmen, bei dem es um die Erreichung einer allgemeinen vielseitigen Kultur für alle Mitbürger, unabhängig ihrer sozialen Stellung, geht.

Diese Programme haben dazu geführt, dass das Land heute die größte Zahl an Hochschulstudenten seiner Geschichte zählt. Es sind 380 000 Studenten, 233 011 von ihnen werden in den 938 bestehenden Universitätsfilialen in den 169 Kreisen des Landes ausgebildet.

Eine entschlossene und verbindliche Antwort haben die 65 427 Dozenten und Tutore gegeben, die in der Verallgemeinerung der Hochschulbildung arbeiten. Sie kommen aus der großen Masse der 700 000 unter der Revolution ausgebideten Hochschulabsolventen, über die das Land verfügt, trotz des Gehirnraubs, dessen Opfer die Länder der Dritten Welt sind.

Unser Bestreben, über exzellente Hochschulzentren zu verfügen, führte zur Gründung der Universiteat der Informatikwissenschaften, die erste Einrichtung dieser Art, die in der Schlacht der Ideen entstand.

In dieser, vor gerade zwei Jahren und drei Monaten eingeweihten und schon angesehenen, Universitätseinrichtung studieren mehr als 6 000 Jugendliche aus allen Kreisen des Landes, unter neuen Auffassungen und revolutionären Arbeitsmethoden, bei denen schnell bedeutende Ergebnisse in der Ausbildung und der produktiven Tätigkeit erreicht werden.

Den Geist und die an der Universität der Informatikwissenschaften angewandten Konzepte müssen wir auf die Berufsschulen dieser Richtung erweitern, die im ganzen Land fast 40 000 Informatikfacharbeiter ausbilden.

Dieses Projekt bezüglich der Informatikberufsschulen, das vor kurzem beschlossen wurde, könnte man als letztes Programm der Schlacht der Ideen im Zeitraum 2000-2004 einstufen. Ihm werden die erforderlichen materiellen Mittel und Ausrüstungen zugewiesen werden. Das Bildungsministerium, das Ministerium für Informatik und Fernmeldewesen und der Kommunistische Jugendverband haben bereits die entsprechenden Anweisungen erhalten.

Für alle kubanischen Familien hat die Schlacht der Ideen viel bedeutet, aufgrund der Perspektive der Sicherheit und körperlichen und geistigen Entwicklung, die sie für alle ihre Söhne, ohne Ausnahme, bietet.

Auf einem so lebenswichtigen Gebiet wie dem Gesundheitswesen, erhält die Bevölkerung den Nutzen wichtiger Investitionen, die insgesamt 444 Polikliniken betreffen, 107 davon wurden schon vollständig neugestaltet, bei 34 ist dieser Prozess im Gang. Dazu kommen die Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, die in 27 Krankenhausern durchgeführt werden, als Teil eines Programms, das ebenfalls alle einschließen wird; weiterhin die Eröffnung von 217 Physiotherapiesalons in den Polikliniken, wobei bis Ende des nächsten Jahres alle Polikliniken über diesen Dienst verfügen werden. Außerdem wurden 24 neue Hämodialysedienste, 88 Optiken und 118 Intensivstationen in den Kreisen eröffnet, in denen es keine chirurgischen Krankenhäuser gibt und die deshalb nicht über diesen wertvollen medizinischen Dienst verfügten, der schon tausende von Leben gerettet hat.

Das laufende Programm der technologischen Neuausrüstung kommt allen primären und sekundären Einrichtungen, über die das Land verfügt, zugute. Der zusätzliche Vorteil dabei ist, dass die wichtigsten und qualitativ besten medizinischen Dienste den Wohnstätten der Bevölkerung näher gebracht werden.

In den ländlichen Ansiedlungen ohne Elektrizität und mit schwierigem Zugang wurden 1 905 Fernsehräume eingerichtet, die es mehr als einer halben Million Kubanern, die dort wohnen ermöglichen, Zugang zu Information, Vergnügen und den Fernsehlehrprogrammen zu haben. Es waren die letzten, denen diese Möglichkeiten fehlten.

Die Erweiterung der Jugendklubs auf 300 Center hat in den letzten vier Jahren die Weiterbildung von 436 753 Mitbürgern in Computertechnik erlaubt. Anfang April 2001 wurden diese neuen Einrichtungen eingeweiht, wobei die Zahl der zugewiesenen Computer sich auf 3 000 erhöhte. Dieses exzellente Programm wird noch mit weiteren 300 Zentren erweitert, von denen 100 schon fertiggestellt sind.

Die Buchmessen sind zu einem großen Fest der kubanischen Familie geworden. Mit der Ausgeweitung ihres traditionalen Geländes in der Hauptstadt auf 19 Städte im Jahr 2002 und auf 34 in diesem Jahr, hat die Buchmesse in ihren letzten drei Ausgaben 9,5 Millionen Teilnehmer aufgenommen und es wurden mehr als 15 Millionen Bücher verkauft.

Die Familienbibliothek, zu erschwinglichen Preisen, hat zum Zugang unseres Volkes zum Besten der kubanischen und Weltliteratur beigetragen. Es wurden 100 000 Sammlungen mit je 25 Titeln hergestellt. Eine zweite Sammlung ist vom Verlag vorbereitet.

Zwei neue und moderne Druckereien mit großer Kapazität wurden erworben, eine von ihnen funktioniert schon vollständig, die zweite befindet sich im Investitionsstadium. Es wurden Mittel für die Reparatur und Modernisierung aller Einrichtung der Unión Poligráfica Nacional zugewiesen.

Die Universität für Alle, in Verbindung mit dem Fernsehen, entstanden am 2. Oktober 2000, hat sich zur massivsten und variiertesten Universität des Landes entwickelt. Über sie wurden 43 Kurse mit 1 721 Stunden Inhalt ausgestrahlt. Im Moment werden sechs Kurse übertragen. An den gegebenen und den laufenden Kursen haben 775 Dozenten teilgenommen, 265 davon sind Doktoren der Wissenschaften und 134 Meister.

Die Programme, die entwickelt wurden, um die Gefängnisse in Schulen zu verwandeln, hat eine starke Wirkung auf die Familien gehabt. Sie haben dazu beigetragen, die Verbindung zwischen der Familie und den jugendlichen Bestraften zu stärken.

Die Studien an Behinderten haben ermöglicht, kritische Situationen der Betreuung dieser Mitbürger und ihrer Familien zu lösen. Sie haben erlaubt, diese über Risiken von Erbkrankheiten zu warnen, und 6 052 Müttern wurde es ermöglicht, sich voll der Pflege ihrer Kinder mit schweren Behinderungen zu widmen, wobei sie ein Gehalt erhalten.

Es wurden 366 864 Personen mit physisch-motorischen, sensorischen, organischen und anderen Behinderungen, darunter auch geistiger Rückstand, untersucht. In dieser Landesstudie nahmen mehr als 30 000 wissenschaftlich Fachleute, Leitungs- und Hilfspersonal teil.

Am 5. August 2003 wurde das neue Landeszentrum für Medizinische Genetik eingeweiht.

Als Ergebnis dieser kollosalen Anstrengungen, um den höchsten Grad an Gerechtigkeit für unser Volk zu erreichen und die völlige Chancengleichheit für alle, wurden in diesen fünf Jahren, Frucht der Revolutionsprogramme, über 380 000 Arbeitsplätze geschaffen, die zu größten Teil den Jugendlichen zugute kommen.

Nach Informationen des Ministeriums für Arbeit ist die Arbeitslosigket schon bis Ende dieses Jahres auf unter 2% gesunken, etwas vollkommen Unmögliches in jedem kapitalistischen Industrieland.

In knapp drei Jahren wurden 44 979 neue Lehrer und Dozenten ausgebildet, was 11 Jahrgängen der regulären Tageskurse an den pädagogischen Instituten in den Jahren zwischen 1988 und 2000 gleichkommt.

Wir haben, wie ich schon sagte, 21 485 Sozialarbeiter. Im Jahr 2000, als die Schlacht der Ideen begann, zählte die Sozialsicherheit nur 795 Sozialarbeiter im ganzen Land.

Bis zum 20. November wurden Bauarbeiten der Rekonstruktion oder Erweiterung an 5 810 Objekten fertiggestellt, davon 1 732 des Bildungswesens, 1 537 des Gesundheitswesens, 32 wichtige kulturelle Einrichtungen, darunter die Generalerneuerung und Erweiterung der Kunsthochschule, und 2 508 Objekte anderer Revolutionsprogramme.

An 913 Schulen wurde eine Generalreparatur durchgeführt. 32 neue Schulen wurden gebaut. Die Nation verfügt heute über 5 270 neue Klassenräume für die Bildung.

In eineinhalb Jahren wurden mehr als 25 Millionen Kassetten produziert und es wird eine neue Produktionsfabrik gebaut.

Die gerade abgeschlossenen Vereinbarungen mit China garantieren den Erwerb von hunderttausend Computern jährlich, die hauptsächlich für den Unterrichtsbetrieb von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sowie die Weiterbildung der wachsenden Menge an Technikern und Fachleuten mit Hochschulniveau in unseren Land eingesetzt werden.

Es wird auch der Tag der massiven Nutzung für den Dialog mit der Welt kommen. Kein Volk hat mehr zu informieren und eine bessere Vorbereitung, um es zu tun, wenn wir die hohe politische Kultur berücksichtigen, sowie die wachsenden Anstrengungen um die Beherrschung der englischen und anderer Sprachen.

Die erste Million der, von der Volksrepublik China gekauften, Fernsehgeräte hat ermöglicht, dass 827 322 Familien des Landes einen 21-Zoll-Farbfernseher ausgezeichneter Qualität besitzen, der 120 Watt weniger verbraucht als der sowjetische Schwarz-Weiß-Fernseher. Dies hat eine tiefe und massive Wirkung auf das Informations- und Kulturniveau unseres Volkes und seiner Unterhaltungsmöglichkeiten. Der Rest der Fernsehgeräte wurde für die Programme des Bildungswesens, des Gesundheitswesens und andere im Land, mit sozialem Charakter, verwendet; 80 000 davon wurden in der internationalen Kooperation eingesetzt; zusätzlich werden jetzt noch, gleichfalls von China, weitere 300 000 Fernseher mit 21-Zoll-Bildschirm erhalten. Einige zehntausend 29-Zoll-Fernseher, die schon im Lehrbetrieb eingesetzt werden, sind anderer Herkunft.

Das Bildungssystem verfügt in den Klassenräumen über 109 117 Fernsehgeräte und 40 858 Videorecorder, die zu exzellenten Unterrichtsmitteln geworden sind.

Es sind neue Bildungskanäle eingerichtet worden,die, zusammen mit Cubavisión und Tele Rebelde, 394 Wochenstunden an Bildungsprogrammen ausstrahlen, das sind 62,7% der gesamten Übertragungen des nationalen Fernsehens. 247 Wochenstunden davon sind den Lehrplänen.gewidmet.

Wenn wir auf dem vorigen Kongress des Jugendverbandes mit Beunruhigung über die niedrige Produktion von Büchern und anderen Druckerzeugnissen für unsere Kinder und Jugendlichen diskutierten, können wir heute sagen, dass in diesen fünf Jahren 457 840 862 Exemplare an Büchern, Zeitschriften, Broschüren und anderen Druckerzeugnissen für die verschiedenen Programme und Missionen hergestellt wurden.

Davon:

41 025 778 Bücher, Zeitschriften und Broschüren für die Programme des Bildungswesens

15 979 198 Bücher für die Buchmessen

35 371 157 Zeitschriften der Podiumsdiskussionen und Offenen Tribünen

15 905 758 Zeitschriften der Universität für Alle.

Im Jahr 1999 gab es im Land nur acht Schulen für bildende Kunst. Heute gibt es diese Ausbildung in allen Provinzen und Schulen dieser Art in 17 Städten.

Die neue für 300 Schüler konzipierte Nationale Ballettschule bietet Schülern aller Provinzen Immatrikulationsmöglichkeit.

Heute besuchen 4021 Kinder aus allen Stadtbezirken der Hauptstadt zweimal wöchentlich die Workshops der Nationalen Ballettschule. Noch andere Tanzschulen befassen sich mit ähnlichen Aktivitäten.

Insgesamt 6789 allgemeine öffentliche und Schulbibliotheken erhielten zur Aufstockung ihres Fonds Enzyklopädien, Wörterbücher und andere Bücher.

Im Rahmen der Veranstaltung ihres jeweiligen Schulabschlusses erhielten 2 365 234 Kinder und Jugendliche als Anreiz ein Buch.

An den bis zum Zeitpunkt realisierten 161 Offenen Tribünen haben etwa 10,9 Millionen Menschen teilgenommen.

Die 18 Märsche des Kämpfenden Volkes vereinigten 11,8 Millionen Teilnehmer.

Bis heute haben 1030 Podiumsdiskussionen stattgefunden. Diese wurden zu einer politischen Universität mit aktueller und zweckmäßiger Information und tiefgründigen und der Wahrheit entsprechenden Analysen zu den plumpen Lügen und perfiden Aggressionen des Imperiums gegen unser Volk sowie zu wichtigen Themen der internationalen Politik, der Wirtschaft, der Kultur, der Wissenschaft, des Sports und anderer bedeutender Aspekte.

Da die Schlacht der Ideen — wir erwähnten es bereits einmal — „die Schlacht des Humanismus gegen die Enthumanisierung ist, die Schlacht von Brüderlichkeit und Kameradschaft gegen rohesten Egoismus ..., die Schlacht der Gerechtigkeit gegen die brutalste Ungerechtigkeit; die Schlacht für unser Volk und die Schlacht für andere Völker", sind in Ausübung humaner und solidarischer Missionen zum Zeitpunkt 23 413 Gesundheitshelfer in 66 Ländern im Einsatz. Eine überaus große Anzahl von ihnen arbeitet in den ärmsten Vierteln des großen Vaterlandes Simon Bolivars, das sich mitten im revolutionären Umbruch befindet unter der Führerschaft eines neuen und außergewöhnlichen politischen Leaders, Anhänger Bolivars und Martis und enger Freund Kubas: Hugo Chávez Frías.

Die große Wirkung der Schlacht der Ideen, ihre Prinzipien und Arbeitsauffassungen haben nicht nur die Umgestaltung im Bildungswesen und Leben unseres Volkes, sondern auch das Erstarken und das Prestige des Jugendverbandes Unión de Jóvenes Comunistas beeinflusst, dessen gegenwärtige Mitgliederzahl die höchste des letzten Jahrzehnts ist. Mit 557 298 übersteigt diese Anzahl die der Mitglieder zum Zeitpunkt des VII. Kongresses um 104 692.

Heute ist die Jugendorganisation in 49 054 Grundeinheiten strukturiert. Das sind 8756 mehr als 1998.

Haben wir auf dem letzten Parteitag Kritik an der Jugend vorgebracht hinsichtlich ihrer Schwächen bei der Stärkung der Reihen unserer Avantgardeorganisation, so sehen wir heute mit Genugtuung, dass sie diesen so wichtigen Aspekt sehr ernst genommen haben und es nun auch durch die Stärkung ihrer eigenen Reihen möglich geworden ist, dass 63 pro 100 UJC-Mitglieder im Alter von 30 Jahren der Partei beitreten; einbezogen auch jene jungen Mitglieder unter dieser Altersgrenze, deren Vorbereitung auf besondere Weise erfolgte. So konnte die UJC in Erwiderung jener gerechtfertigten Kritik die Partei mit insgesamt 133 283 neue Mitgliedern stärken.

Der Eckpfeiler dieser Ergebnisse waren die Jugendfunktionäre, denen die Schlacht ein Multiplizieren ihrer Aktionsfähigkeit und Vorbereitung abgefordert und sie zur qualitativen Umgestaltung ihrer Arbeitsmethoden gezwungen hat, um die Kontrolle zu behalten über das interne Leben und tägliche Handeln des Jugendverbandes und gleichzeitig die neuen Aufgaben aus den Programmen der Revolution umzusetzen.

Erfahrung, Stabilität und Arbeitsergebnisse ermöglichten der Organisation, der Partei mehr Funktionäre zuzuführen. In den letzten zwei Jahren wurden 215 Funktionären der UJC eine hauptamtliche Tätigkeit in der Partei übertragen.

Das bislang Erreichte ist Ergebnis der heroischen Anstrengungen unseres Volkes und seiner wunderbaren Jugendlichen. Doch es ist noch viel zu tun. Ihr wisst, wo es alte und neue Schwierigkeiten gibt.

Die heute in unseren Klassenzimmern unterrichtenden Lehrer müssen beibehalten und ihre Nachfolge gestärkt werden. Die jugendlichen menschlichen Ressourcen, die wir in diesen Jahren herangebildet haben, sind durch Nachdruck auf ihre Professionalität und Weiterbildung sorgfältig zu hüten; die in der Fach- und Berufsausbildung sowie in der oberen Gymnasialstufe erforderlichen Veränderungen sind weiterhin zu prüfen; der Prozess der Verallgemeinerung der Hochschulbildung ist weiterhin zu vervollkommnen und dabei muss erreicht werden, dass, von dieser Idee ausgehend, alle Universitäten des Landes zu jener akademischen und revolutionären Vortrefflichkeit führen, die das Land von seinen Studenten und Dozenten fordert.

Die politische Arbeit mit dem gesamten Personal des Gesundheitswesens müssen wir verstärken und vertiefen, denn es soll doch die Qualität der Versorgung der Bevölkerung den konstruktiven und technologischen Investitionen in diesem Bereich sowie dem Prestige entsprechen, das die kubanische Medizin durch den solidarischen Einsatz unserer Ärzte und Techniker in vielen Teilen der Welt erlangt hat.

An der Ermöglichung einer gesunden, gebildeten und zweckdienlichen Erholung und Unterhaltung unserer Jugendlichen ist dringend weiter zu arbeiten; eine Erholung, für die wir alle offenen Möglichkeiten und Ressourcen nutzen, die uns heute dank der Programme der Revolution zur Verfügung stehen.

Weiterhin ganz entschieden ins Gefecht ziehen müssen wir gegen die Fälle von Korruption, das Verletzen der sozialen Disziplin und jegliches Anzeichen von Drogenkonsum.

Das bestmögliche Miteinander sämtlicher Institutionen der Medienarbeit ist erforderlich. Diese haben voll und ganz im Dienste des Wissens, der Kultur, der Unterhaltung und der Verfechtung der heiligsten Werte und Interessen unseres Volkes zu stehen.

In unseren sozialen Einrichtungen gibt es noch vieles zu reparieren, zu bauen und zu verbessern. Bewiesen ist, dass es möglich ist.

Wie ich schon einmal sagte: „... vielleicht wäre es das Nützlichste in unseren bescheidenen Bemühungen im Kampf um eine bessere Welt zu beweisen, wieviel man doch mit so wenig Mitteln erreichen kann, wenn alle menschlichen und materiellen Ressourcen der Gesellschaft in den Dienst des Volkes gestellt werden."

Die in Devisen angefallenen Kosten der Schlacht der Ideen, einschließlich Konstruktionen, Material jeglicher Art, Tausende medizinische, zahnmedizinische und optische Geräte von bester Qualität und genormt, PC’s, Videogeräte, einschließlich die geleisteten Zahlungen für den Kredit zum Erwerb der Fernsehgeräte für die Bevölkerung und die Einrichtungen sowie andere ähnliche Zahlungen; all das zusammen liegt unter 2 % der Gesamtdevisenausgaben des Landes in den fünf vergangenen Jahren.

Dem kann als Beispiel von Zweckmäßigkeit hinzugefügt werden, dass die Kosten für die Million Fernsehgeräte aus China faktisch kompensiert werden durch die Einsparung an Elektrizität, die in den acht Jahren Tilgungsfrist des Kredits erreicht wird.

Überdenken wir noch einmal diese heroischen Jahre intensiver Arbeit und nicht weniger Herausforderungen, so müssen wir einfach stolz sein auf unsere Jugend, ihre Werte, ihre Veranlagung, ihren Mut.

Aus dieser Jugend kommen Männer wie Juan Miguel, der so beispielhaft seine Pflichten als Vater und Patriot erfüllt hat.

Aus unserer Jugend kommen unsere fünf Helden in Gefangenschaft des Imperiums, die, Opfer von Rache und Hass, eine ungerechte und grausame Haft in US-amerikanischen Gefängnissen erleiden, ohne dass dadurch ihre Ehre, ihre Standhaftigkeit und ihre Treue zur Revolution und unserem Volk hätten gebrochen werden können.

Sie sind Symbol und Inspiration für diejenigen, die Welt verändern werden. Wir werden keine Minute ruhen, bis man Gerechtigkeit walten lässt und sie in unser Vaterland zurückgeführt werden. Früher oder später werden wir mit Unterstützung aller Völker der Welt auch diese Schlacht gewinnen!

Die in meinen von euch erbetenen Ausführungen sind Angaben enthalten, die bei vielen Verwunderung hervorrufen werden, einige werden sie nicht einmal glauben und andere werden sie stolz ignorieren.

Das Imperium gerät in Zorn und verkündet mit erstaunlichem Zynismus, Kuba müsse befreit werden, seinem versklavten Volk müsse die Demokratie gebracht und ihm außerdem Lesen und Schreiben beigebracht werden, wie sie in ihrem Programm des Übergangs zum Kapitalismus verkünden. Die breiten Massen, die sich teilweise noch betrügen lassen von der Sintflut an Lügen und Verleumdungen, verbreitet durch die mächtigen imperialistischen Medien, werden uns immer mehr Glauben schenken, und zwar in dem Maße wie sie an den Realitäten, die sie erwarten, erwachen und begreifen, dass der Unterschied zwischen unserem System und dem vom Imperium verteidigten ein abgrundtiefer ist.

Der Kapitalismus ist jeglichen menschlichen Charakters verlustig gegangen. Er lebt von der Verschwendung und für die Verschwendung und kann dieser angeborenen und unheilbaren Krankheit nicht entrinnen. Es reicht zu sagen, dass Kuba in Haiti, dem ärmsten Land der Hemisphäre, 450 Ärzte im Einsatz hat. Die Industrieländer bringen dafür keine 50 zusammen. Sie besitzen Geldkapital, doch es mangelt ihnen an Humankapital.

Weder Aggressionen noch Blockaden, Terroristenakte, der Zerfall des sozialistischen Lagers, die unipolare Macht über die Welt, der Machtantritt der Ultrarechten in den USA — von uns 1998 als möglich und sogar wahrscheinlich darauf aufmerksam gemacht — noch die mehrfache Bedrohung von Vernichtung konnten den Kampfgeist unseres heroischen Volkes brechen.

Wir haben die reale Unabhängigkeit und die wahre Freiheit kennen gelernt. Niemals mehr werden wir uns in ein Leben ohne sie fügen! Und wir sind bereit, den erforderlichen Preis, von dem Martí sprach, dafür zu zahlen!

Wir werden weiter schaffen und kämpfen. Es wird schon niemanden mehr geben, der stark genug wäre, den Geist eines Volkes, das sich für immer von Ausplünderung, Demütigung und Schmach befreit hat, wieder in die Flasche zu sperren.

So sagte auch Camilo Cienfuegos, jener außergewöhnliche Kämpfer, der neben Mella und Che auf dem Emblem der Kommunistischen Jugend Kubas zu sehen ist und der bei seinem Tod nur 27 Jahre zählte, in seiner letzten Rede am 26. Oktober 1959: „Einmal werden wir in die Knie sinken und einmal werden wir unser Haupt beugen; das wird an dem Tag sein, an dem wir zu dem Stück Erde gelangen, das 20 000 Kubaner birgt, um ihnen zu sagen: ‚Brüder, die Revolution ist eine Realität, euer Blut ist nicht vergebens geflossen!‘"

Das kubanische Volk verkündet seit geraumer Zeit Vaterland oder Tod!, und es wird seine Schlacht der Ideen bis zur letzten Konsequenz führen.

Es lebe das Volk, das dem mächtigsten Imperium, das es je gegeben hat, mit aller Würde die Stirn bietet!

Es lebe auf ewig das Vorbild, das die kubanische Jugend heute der Welt bietet!

Es lebe für immer der Sozialismus!