Sonntag, 25. April 2010

Der Wahnsinn unserer Epoche

Reflexionen des Genossen Fidel: Der Wahnsinn unserer Epoche

Es bleibt nichts anderes übrig, als die Dinge bei ihrem Namen zu nennen. Diejenigen, die noch ein Minimum an gesundem Menschenverstand behalten haben, können ohne große Anstrengungen beobachten, wie wenig Realismus in der heutigen Welt übrig geblieben ist.

Als Barack Obama, Präsident der Vereinigten Staaten, als Friedensnobelpreis nominiert wurde, hat Michael Moore gesagt: „Nun müssen Sie ihn sich verdienen!“ Der geistreiche Kommentar hat vielen Menschen aufgrund des Scharfsinns dieses Satzes gefallen, obwohl Viele in der Entscheidung des norwegischen Komitees nichts Anderes als Demagogie und die Verherrlichung der scheinbar harmlosen Politisiererei des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten, eines afroamerikanischen Bürgers, guten Redners und intelligenten Politikers an der Spitze eines mächtigen, in tief greifende Wirtschaftskrise verwickelten Imperiums, sahen.

Als der Weltgipfel in Kopenhagen gerade bevorstand, erweckte Obama die Hoffnungen auf ein verbindliches Abkommen, bei dem die Vereinigten Staaten sich einem Weltkonsens anschließen würden, um die die menschliche Gattung bedrohende ökologische Katastrophe zu verhindern. Das dort Geschehene war enttäuschend, die Weltöffentlichkeit war Opfer eines traurigen Betrugs geworden.

Auf der kürzlich in Bolivien abgehaltenen Weltkonferenz der Völker über den Klimawechsel und die Rechte der Mutter Erde wurden Antworten voller Weißheit angeführt. Dies geschah seitens der ursprünglichen indigenen Nationalitäten, die von jenen europäischen Eroberern überfallen und praktisch zerstört worden waren, welche auf der Suche nach Gold und schneller Bereicherung über Jahrhunderte ihre jeweilige egoistische und mit den heiligsten Interessen der Menschheit unvereinbare Kultur aufgezwungen haben.

Zwei gestrige Nachrichten bringen die Philosophie jenes Imperiums zum Ausdruck, das uns seinen „demokratischen“, „friedlichen“, „selbstlosen“ und „ehrlichen“ Charakter Glauben machen will. Man braucht nur den Text der folgenden Agenturmeldungen aus der Hauptstadt der Vereinigten Staaten zu lesen.

„WASHINGTON, 23. April 2010 - Der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, zieht die Möglichkeit in Betracht, ein Raketenarsenal mit konventionellen Sprengköpfen aufstellen zu lassen; jene zwar nicht atomaren Waffen sollen aber in der Lage sein, Ziele an jedem Ort der Welt innerhalb von circa einer Stunde und mit einer überaus mächtigen Sprengkraft erreichen zu können.

Auch wenn die neue Superbombe, die auf Minuteman-Raketen montiert werden soll, keine atomaren Sprengköpfe haben wird, so wird ihre Zerstörkraft doch jenen äquivalent sein, wie durch die Tatsache bestätigt wird, dass ihre Aufstellung in dem vor kurzem mit Russland unterzeichneten START 2-Abkommen vorgesehen ist.

Die Moskauer Regierung hat verlangt und erreicht, dass in das Abkommen aufgenommen wurde, dass die Vereinigten Staaten je neuen Flugkörper eine ihrer Raketen mit atomaren Sprengköpfen vernichten.

Gemäß den Berichten der New York Times und der Fernsehkette CBS soll die neue Bombe, die PGS (Prompt Global Strike) getauft wurde, in der Lage sein, Osama Bin Laden, den Anführer von Al Qaeda, in einer Höhle in Afghanistan zu töten, eine in voller Vorbereitung befindliche nordkoreanische Rakete zu zerstören bzw. einen atomaren iranischen Standort anzugreifen, ‘und das alles, ohne die atomare Grenze zu überschreiten’.

Der Vorteil, als militärische Option über eine nicht atomare Waffe zu verfügen, welche mit ihrem Einschlag die selben Auswirkungen wie eine Atombombe haben würde, wird von der Obama-Regierung als interessant eingeschätzt.

Das Projekt war ursprünglich von Obamas Vorgänger, dem Republikaner George W. Bush, lanciert worden, war aber wegen der Proteste aus Moskau blockiert worden. Die Moskauer Regierung hatte argumentiert, dass unmöglich festzustellen sei, dass der Start einer PGS nicht der Beginn eines atomaren Angriffs sei, da die Minuteman ebenfalls Atomsprengköpfe befördern.

Aber die Obama-Regierung ist der Meinung, dass sie Russland oder China die notwenigen Garantien bieten kann, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Raketensilos für die neuen Waffen werden an solchen Standorten aufgebaut werden, die von den Lagern der atomaren Sprengköpfe weit entfernt liegen, und die Experten von Moskau bzw. Peking werden sie periodisch inspizieren können.

Die Superbombe könnte mit einer Minuteman-Rakete abgeworfen werden, die in der Lage ist die Atmosphäre mit Schallgeschwindigkeit zu durchqueren und dabei tausend Pfund Sprengstoff zu befördern. Äußerst hoch entwickelte Geräte werden es der Rakete gestatten, die Bombe auszuhaken und mit äußerster Genauigkeit auf die ausgewählten Ziele abzuwerfen.

Die Verantwortung für das Projekt PGS – dessen Kosten allein für sein erstes Jahr, das Teil der Erprobung ist, auf 250 Millionen geschätzt werden – wurde General Kevin Chilton übertragen, dem das US-amerikanische Atomwaffenarsenal untersteht. Chilton erläuterte, dass die PGS eine Lücke in der dem Pentagon zur Zeit zur Verfügung stehenden Palette der Optionen abdecken werde.

‘Im Augenblick können wir mit nicht atomaren Waffen jeglichem Ort der Welt einen Schlag versetzen, aber in einer Zeitspanne von mindestens vier Stunden’, sagte der General. ‘Für eine schnellere Aktion’ – gab er zu – ‘stehen uns nur atomare Optionen zur Verfügung’.

In der Zukunft, mit der neuen Bombe, werden die Vereinigten Staaten schnell und mit konventionellen Mitteln handeln können, - sowohl gegen eine terroristische Gruppe als auch gegen ein feindliches Land – in einer viel kürzeren Zeitspanne und ohne den internationalen Zorn wegen Anwendung von Atomwaffen hervorzurufen.

Es ist vorgesehen, dass die ersten Tests im Jahr 2014 stattfinden werden und dass sie 2017 dem US-Arsenal zur Verfügung stehen wird. Obama wird dann schon nicht mehr an der Macht sein, aber die Superbombe kann zu der nicht atomaren Hinterlassenschaft dieses Präsidenten werden, der bereits den Friedensnobelpreis gewonnen hat.”




„WASHINGTON, 22. April 2010 – Ein nicht bemanntes Raumschiff der US-Luftstreitkräfte wurde am Donnerstag unter dem Schleier des Geheimnisses bezüglich seiner militärischen Mission in der Florida gestartet.

Das automatisierte Raumschiff unter der Bezeichnung X-37B wurde um 19:52 Uhr Ortszeit (23:52 GMT) mit einer Atlas V-Rakete von Kap Canaveral aus gestartet, wie ein von der Armee verbreitetes Video zeigt.

‘Der Start steht kurz bevor’, sagte der Major der Luftstreitkräfte Angie Blair gegenüber AFP.

Einer Raumsphäre in Miniatur ähnelnd ist das Raumschiff 8,9 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 4,5 Metern.

Die Herstellung des mehrfach verwendbaren Raumfahrzeugs hat Jahre gedauert und die Armee hat vage Erläuterungen über seinen Zweck bzw. seine Rolle im Militärarsenal gemacht.

Das Gefährt ist dafür bestimmt, um ‘die Umwelt eines 'Labors in Erdumlaufbahn' zu bieten und hiermit neue Technologien und Bestandteile zu prüfen, bevor diese Technologien Programmen von bereits funktionierenden Satelliten zugewiesen werden’, ließen die Luftstreitkräfte in einem gerade abgegebenen Kommunique verlauten.

Beamte haben mitgeteilt, dass das X-37B auf dem Stützpunkt der Luftstreitkräfte in Vandenberg, Kalifornien, landen wird, haben dabei aber nicht gesagt, wie lange die Einweihungsmission dauern wird.

‘Um ehrlich zu sein, wir wissen nicht, wann es zurückkehren wird’, hat diese Woche vor Journalisten Gary Payton, zweiter stellvertretender Staatssekretär für Raumfahrtprogramme der Luftstreitkräfte, gesagt.

Payton zeigte auf, dass das Raumschiff bis zu neun Monaten im Weltall bleiben könne.

Das von Boeing hergestellte Flugzeug wurde als ein Projekt der US-Raumfahrtagentur (NASA) im Jahr 1999 begonnen und später den Luftstreitkräften übergeben, die vorgesehen haben, im Jahr 2011 ein zweites X-37B zu starten.”


Ist etwa noch mehr notwendig?

Jetzt treffen sie auf ein kolossales Hindernis: den schon nicht mehr aufhaltbaren Klimawechsel. Es wird von einem unvermeidbaren Temperaturanstieg um über zwei Grad Celsius gesprochen. Seine Folgen werden katastrophal sein. Die Weltbevölkerung wird in nur 40 Jahren um zwei Milliarden Einwohner anwachsen und neun Milliarden Menschen erreichen. In dieser kurzen Zeitspanne werden Kais, Hotels, Strandbäder, Verkehrsnetze, Industrien und hafennahe Anlagen unter Wasser stehen, und zwar in einer geringeren Zeitspanne, als der, welche eine Generation eines entwickelten und reichen Landes, das heute egoistisch jedes geringste Opfer zur Bewahrung und zum Überleben der menschlichen Gattung verweigert, benötigt, um die Hälfte seiner Existenz zu genießen. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen und das Trinkwasser werden sich bedeutend vermindern. Die Meere werden verseucht werden; viele Meeresgattungen werden nicht mehr für den Genuss brauchbar sein und andere werden aussterben. Das stützt sich nicht rein auf die Logik, sondern das zeigen wissenschaftliche Forschungen.

Dem Menschen war es gelungen, mittels natürlicher Genetik und der Überführung von verschiedenen Sorten der Arten von einem Kontinent auf den anderen die Hektarerträge bei Nahrungsmitteln und anderen dem Menschen nützlichen Erzeugnissen zu erhöhen, was eine gewisse Zeit den Mangel an Nahrungsmitteln wie Mais, Kartoffeln, Weizen, den Ballaststoffen und anderen notwendigen Produkten minderte. Später haben die Genmanipulation und die Verwendung von chemischen Düngemitteln ebenfalls zur Lösung von vitalen Bedürfnissen beigetragen, aber sie kommen schon an den Grenzen ihrer Möglichkeiten zur Produktion gesunder Nahrungsmittel an, die für den menschlichen Verbrauch geeignet sind. In kaum zwei Jahrhunderten sind andererseits bereits die Kohlenwasserstoffressourcen am Erschöpfen, zu deren Schaffung die Natur 400 Millionen Jahre gebraucht hat. Ebenso gehen andere vitale, nicht erneuerbare mineralische Ressourcen aus, die die Weltwirtschaft benötigt. Andererseits hat die Wissenschaft die Fähigkeit zur mehrfachen Selbstzerstörung des Planeten innerhalb von Stunden geschaffen. Der größte Widerspruch unsere Zeitepoche besteht eben genau zwischen der Fähigkeit unserer Gattung zur Selbstzerstörung und ihrer Unfähigkeit sich selbst zu regieren.

Dem Menschen ist es gelungen, seine Lebensmöglichkeiten bis zu solchen Grenzen zu erhöhen, die seine eigene Fähigkeit zum Überleben übertreffen. In diesem Kampf verbraucht er beschleunigt die Rohstoffe in seiner Reichweite. Die Wissenschaft hat es möglich gemacht, die Materie in Energie zu verwandeln, wie es mit der Kernreaktion geschehen ist, und zwar durch riesige Investitionen, aber es deutet sich nicht einmal die Machbarkeit dafür an, die Energie in Materie zu verwandeln. Der unendliche Betrag der Investitionen für entsprechende Forschungen zeigt die Unmöglichkeit, in wenigen Jahrzehnten das zu erreichen, zu dessen Schaffung das Universum Dutzende Milliarden Jahre benötigt hat. Ist es etwa notwenig, dass das Wunderkind Barack Obama uns das erklärt? Die Wissenschaft hat ein außerordentliches Wachstum zu verzeichnen, aber die Ignoranz und die Armut nehmen ebenfalls zu. Kann etwa jemand das Gegenteil beweisen?



Fidel Castro Ruz

25. April 2010
18:30 Uhr

Sonntag, 18. April 2010

Die innige Freundschaft zwischen der Bolivarianischen Republik und Kuba

Reflexionen des Genossen Fidel: Die innige Freundschaft zwischen der Bolivarianischen Republik und Kuba

Ich habe das Privileg genossen, mich am vergangenen Donnerstag, dem 15., drei Stunden lang mit Hugo Chávez, dem Präsidenten der Bolivarianischen Republik Venezuela, unterhalten zu können, der so nett war, unserem Land erneut einen Besuch abzustatten, dieses Mal aus Nicaragua kommend.

Sehr selten in meinem Leben, vielleicht niemals, hatte ich jemand kennen gelernt, der in der Lage gewesen wäre, eine echte und tief greifende Revolution über mehr als 10 Jahre anzuführen, und dies ohne einen einzigen Ruhetag, in einem Gebiet von weniger als einer Million Quadratkilometern, und in dieser Region, die von der iberischen Halbinsel kolonisiert worden war, welche über 300 Jahre über ein 20 Mal größeres Gebiet mit riesigen Reichtümern herrschte, wo deren Glauben, Sprache und Kultur aufgezwungen worden waren. Die Geschichte unserer Gattung auf diesem Planeten könnte heutzutage nicht geschrieben werden, ohne die Begebenheiten in dieser Hemisphäre zu berücksichtigen.

Bolívar seinerseits, hat nicht nur um Venezuela willen gekämpft. Die Gewässer und Ländereien waren damals reiner; es existierte größere Artenvielfalt und mehr Artenreichtum; und die in deren Gas und Erdöl enthaltene Energie war unbekannt. Vor zweihundert Jahren, als der Unabhängigkeitskampf in Venezuela begonnen wurde, tat er das nicht nur, um die Unabhängigkeit in jenem Land zu erreichen, er tat dies um aller noch dem Kolonialjoch unterliegenden Völker des Kontinents willen.

Bolívar träumte davon, die größte jemals vorhandene Republik zu schaffen, deren Hauptstadt die Landenge von Panama sein sollte.

In seiner unübertrefflichen Größe war El Libertador (Der Befreier) mit seinem echten revolutionären Genie in der Lage vorauszusagen, dass die Vereinigten Staaten – die sich ursprünglich auf das Gebiet der 13 englischen Kolonien beschränkten – dazu bestimmt zu sein schienen, den amerikanischen Kontinent im Namen der Freiheit mit Not und Elend zu überziehen.

Ein Faktor, der zum Kampf um die Unabhängigkeit in Lateinamerika beigetragen hat, war die Invasion von Spanien durch Napoleon, der mit seinem maßlosen Ehrgeiz dazu beigetragen hat, die günstigsten Voraussetzungen für den Beginn des Unabhängigkeitskampfes unseres Kontinents zu schaffen. Die Menschheitsgeschichte ist heimtückisch und voller Widersprüche; gleichzeitig wird sie immer komplizierter und schwieriger.

Unser Land spricht mit der moralischen Autorität einer kleinen Nation, die über ein halbes Jahrhundert hinweg der brutalen Repression seitens jenes, von Bolívar vorausgesehenen Imperiums - des mächtigsten je vorhandenen - standgehalten hat. Die unendliche Scheinheiligkeit von dessen Politik und seine Geringschätzung der anderen Völker haben es zu sehr schlimmen und gefährlichen Situationen geführt. Zu den Folgen gehören unter anderen die täglichen Beweise der Feigheit und des Zynismus, die zu einer alltäglichen Praxis der internationalen Politik geworden sind, da die riesige Mehrheit der ehrlichen Menschen auf der Erde keinerlei Möglichkeit hat, ihre Meinungen kund zu tun oder glaubwürdige Informationen zu erhalten.

Die prinzipientreue Politik und die Ehrlichkeit, mit denen die Kubanische Revolution immer ihre Erfolge und Fehler dargelegt hat, – und besonders bestimmte, während der über 50 Jahre niemals von ihr verletzte Verhaltensnormen, wie jene, niemals einen Bürger zu foltern – kennen absolut keine Ausnahme. Ebenso hat sie niemals gegenüber der Erpressung und dem Medienterror nachgegeben und wird dies auch nie tun. Das sind historische Tatsachen, die ausreichend bewiesen sind. Das ist ein Thema, zu dem viele Argumente angeführt werden könnten. Heute erwähne ich es nur, um das Warum unserer Freundschaft und unserer Bewunderung für den Bolivarianischen Präsidenten Hugo Chávez zu erläutern, ein Thema, über das ich mich umfangreich auslassen könnte. Dieses Mal ist es ausreichend, einige Elemente zur Erläuterung meiner Behauptung zu zitieren, dass es ein Privileg ist, sich stundenlang mit ihm zu unterhalten.

Er war noch nicht zur Welt gekommen, als der Angriff auf die Monkadakaserne am 26. Juli 1953 stattfand. Er war knapp fünf Jahre alt, als die Revolution am ersten Januar 1959 siegte. Ich habe ihn 1994 kennen gelernt, 35 Jahre später, als er schon 40 Jahre alt war. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich seine revolutionäre Entwicklung über knapp 16 Jahre verfolgen. Bezüglich ihn, der mit einem außerordentlichen Talent ausgestattet und ein unersättlicher Leser ist, kann ich seine Fähigkeit bezeugen, die revolutionären Ideen zu entwickeln und zu vertiefen. Wie bei jedem Menschen haben der Zufall und die Umstände eine entscheidende Rolle bei der fortschreitenden Entwicklung seiner Ideen gespielt. Seine Fähigkeit, sich an jeglichen Begriff bzw. jegliche Auffassung zu erinnern und diese lange Zeit danach mit unglaublicher Genauigkeit zu wiederholen, ist bemerkenswert. Er ist ein echter Meister bei der Entwicklung und Verbreitung der revolutionären Ideen. Er beherrscht diese und besitzt die Kunst, diese mit erstaunlicher Rednergabe zu übermitteln. Er ist vollkommen ehrlich, besitzt eine große Sensibilität den Menschen gegenüber und ist von Natur aus äußerst großzügig. Er ist nicht von Lob abhängig, verteilt es aber für gewöhnlich großzügig. Wenn ich mit irgendeinem seiner Standpunkte bzw. jeglicher seiner Entscheidungen nicht übereinstimme, dann teile ich es ihm einfach aufrichtig zum gegebenen Zeitpunkt und mit der gebührenden Achtung bezüglich unserer Freundschaft mit. Dabei berücksichtige ich besonders, dass er heute diejenige Person ist, die das Imperium am meisten beunruhigt, und zwar aufgrund seiner Fähigkeit, Einfluss auf die Massen auszuüben, und wegen der riesigen natürlichen Ressourcen eines Landes, das ohne Erbarmen ausgebeutet wurde, und so ist er die Person, der sie mit aller Härte Schläge versetzen und dessen Autorität sie zu untergraben versuchen. Sowohl das Imperium als auch die in dessen Diensten stehenden Söldner, die von den Lügen und dem übertriebenen Konsumverhalten vergiftet sind, laufen erneut Gefahr, ihn und sein heldenhaftes Volk zu unterschätzen. Aber ich hege nicht den geringsten Zweifel daran, dass sie erneut eine unvergessliche Lektion erteilt bekommen werden. Der über ein halbes Jahrhundert geführte Kampf zeigt mir das vollkommen klar.

Chávez trägt die Dialektik in sich selbst. Niemals hat irgendeine andere Regierung in irgendeiner Zeitepoche in so kurzer Zeit soviel für ihr Volk getan. Es freut mich besonders, seinem Volk einen herzlichen Glückwunsch anlässlich der Begehung des 200. Jahrestages des Kampfbeginns um die Unabhängigkeit von Venezuela und von Lateinamerika übermitteln zu können. Der Zufall hat es so gewollt, dass am 19. April ebenfalls der Sieg der Revolution gegen den Imperialismus vor genau 49 Jahren an der Schweinebucht gefeiert wird. Wir möchten diesen Sieg zusammen mit Bolívars Vaterland begehen.

Es ist mir ebenso eine Freude, alle Brüder des ALBA-Bündnisses zu grüßen.



Fidel Castro Ruz

18. April 2010
19:24 Uhr

Donnerstag, 8. April 2010

Der 9. Kongress des kommunistischen Jugendverbandes von Kuba

Reflexionen des Genossen Fidel: Der 9. Kongress des kommunistischen Jugendverbandes von Kuba

Ich habe das Privileg genossen, die Schlusssitzung des im Kongresspalast stattfindenden 9. Kongresses des Kommunistischen Jugendverbandes von Kuba am vergangenen Sonntag, dem 4. April, in Wort und Bild, in Ideen und Argumenten direkt verfolgen zu können, und die Gesichter, die Reaktionen und den Applaus der teilnehmenden Delegierten zu sehen. Die Fernsehkameras nehmen Details aus viel größerer Nähe und besseren Sichtwinkeln auf als die Augen der zu jeglichem Event anwesenden Personen.

Ich übertreibe nicht mit der Behauptung, dass dies einer der bewegendsten Augenblicke meines langen, mit vielen Höhen und Tiefen versehenen Lebens war. Ich konnte nicht dort sein, aber ich habe es in mir selbst erlebt, so wie jemand, der die Welt jener Ideen durchläuft, für die er Dreiviertel seines Lebens gekämpft hat. Ideen und Werte würden jedoch für einen Revolutionär zu nichts nützen, ohne die Pflicht, jede Minute seines Lebens zu kämpfen, um die Unwissenheit zu besiegen, mit der wir alle zur Welt kommen. Auch wenn es Wenige zugeben, so spielen doch der Zufall und die Umstände eine entscheidende Rolle bei den Ergebnissen jeglichen menschlichen Werks.

Der Gedanke an so viele Revolutionäre mit viel mehr Verdiensten, die nicht einmal den Tag des Sieges jener Sache erleben konnten, für die sie gekämpft haben und gestorben sind, ob es nun die Unabhängigkeit gewesen ist oder eine tief greifende soziale Revolution in Kuba, – beide schließlich untrennbar miteinander verbunden - macht traurig. Seit Mitte der 1950er Jahre, Jahr in dem ich mein Hochschulstudium beendet habe, hielt ich mich für einen radikalen und fortschrittlichen Revolutionär, und dies dank der mir zugekommenen Ideen von Martí, Marx und weiteren Denkern und Helden, einer unzähligen Schar von ihnen, die eine bessere und gerechtere Welt wünschten. Damals war knapp ein Jahrhundert vergangen, seitdem unsere Landsleute am 10. Oktober 1868 den ersten Unabhängigkeitskrieg unseres Landes gegen das begonnen hatten, was in Amerika von einem die Sklaverei befürwortenden Imperium mit Kolonialsystem übrig gebliebenen war. Der mächtige Nachbar des Nordens hatte beschlossen, unser Land wie eine reife, von einem verfaulten Baum abfallende Frucht zu annektieren. In Europa hatten schon kraftvoll der Kampf und die sozialistischen Ideen des Proletariats gegen die Bourgeoisie-Gesellschaft begonnen, gegen jene, die auf der Grundlage der historischen Gesellschaftsgesetze während der im Juli 1789 ausgebrochenen Französischen Revolution, die sich an den Ideen von Jean-Jaques Rousseau und der Enzyklopädisten des 18. Jahrhunderts inspiriert hatte, die Macht ergriffen hatten. Dieselben Ideen lagen ebenfalls der Erklärung von Philadelphia vom 4. Juli 1776 zugrunde, die Träger der revolutionären Ideen jener Zeitepoche war. Mit zunehmender Häufigkeit vermischen und überschneiden sich die Geschehnisse in der Menschengeschichte.

Der selbstkritische Geist, die unaufhörliche Notwendigkeit zum Lernen und Studieren, zum Beobachten und Überlegungen anstellen, sind meines Erachtens Eigenschaften, auf die kein revolutionärer Kader verzichten kann.

Meine Ideen waren schon sehr zeitig unvereinbar mit der verhassten Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, einem brutalen Konzept, auf dem die kubanische Gesellschaft unter der Schirmherrschaft des mächtigsten je bestehenden Imperiums beruhte. Die Kernfrage - und das mitten im Kalten Krieg - bestand in der Suche nach einer Strategie, die sich den konkreten und eigenen Voraussetzungen unseres kleinen Landes anpasste, welches dem niederträchtigen Wirtschaftssystem unterworfen war, das über die militärische Gewalt, die Täuschung und das Medienmonopol, das die politischen Meinungen der Mehrheit der Bürger zu Reflexreaktionen machten, einem Volk von fast Analphabeten auferlegt worden war, obwohl dieses eine heldenhafte Tradition aufzuweisen hatte. Trotz dieser traurigen Wirklichkeit konnten sie jedoch nicht das tiefgehende Unbehagen verhindern, das sie in der riesigen Mehrheit der Bevölkerung aufgrund der Ausbeutung und des Missbrauchs solch eines Systems erzeugten.

Nach dem zur Neuaufteilung des Planeten – was die Ursache des zweiten Gemetzels war, das knapp 20 Jahre nach dem vorangegangenen erfolgte - veranstalteten Zweiten Weltkrieg, welcher dieses Mal von der äußersten faschistischen Rechten vom Zaune gebrochen worden war und 50 Millionen Menschenleben gekostet hat, darunter die von circa 27 Millionen Sowjetbürgern, herrschten auf der Welt eine gewisse Zeit demokratische Gefühle und die Symphatien gegenüber der UdSSR, gegenüber von China und den anderen in jenem Krieg verbündeten Staaten, welcher mit der unnötigen Verwendung von zwei Atombomben endete, die den Tod von einigen hunderttausend Menschen in zwei schutzlosen Städten einer schon durch den unaufhaltsamen Vormarsch der Verbündeten besiegten Macht verursachten. Zu diesen Verbündeten gehörten die Truppen der Roten Armee, die in wenigen Tagen das mächtige japanische Heer von Mandschurien besiegt hatten.

Der Kalte Krieg wurde vom neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten fast unmittelbar nach dem Sieg begonnen. Der vorangegangene, Franklin D. Roosevelt, der aufgrund seiner antifaschistischen Haltung in der internationalen Arena Prestige und Symphatie genoss, starb nach seiner dritten Wiederwahl, bevor jener Krieg endete. So nahm sein Vizepräsident Harry Truman das Amt ein, ein farbloser und mittelmäßiger Mann. Dieser ist der Verantwortliche für jene unheilvolle Politik.

Im Besitz der Vereinigten Staaten, des einzigen entwickelten Landes, das aufgrund seiner geographischen Lage keinerlei Zerstörung erlitten hatte, befanden sich fast das ganze Gold des Planeten und die Überschüsse der Industrie- und Agrarproduktion, und es hat der Weltwirtschaft mittels des berühmten Bretton-Wood-Übereinkommens, dessen katastrophale Folgen noch anhalten, kostspielige Bedingungen auferlegt.

Bevor der kalte Krieg begonnen wurde, gab es in Kuba selbst eine recht fortschrittliche Verfassung, die Hoffnung und die Möglichkeiten für demokratische Veränderungen, wenn auch natürlich niemals für eine soziale Revolution. Die Beseitigung dieser Verfassung durch einen reaktionären Putsch inmitten des Kalten Krieges öffnete in unserem Vaterland die Türen für eine sozialistische Revolution, welche der Hauptbeitrag unserer Generation war.

Den Verdienst der Kubanischen Revolution kann man an der Tatsache messen, dass ein so kleines Land solange der feindlichen Politik und den kriminellen Maßnahmen gegen unser Volk seitens des mächtigsten je in der Menschengeschichte entstandenen Imperiums standhalten konnte. Dieses war daran gewohnt, die Länder der Hemisphäre nach seinem Belieben zu lenken und hat eine kleine, wenige Meilen von seinen Küsten entfernte, abhängige und arme Nation unterschätzt. Das wäre ohne jene Würde und die Ethik niemals möglich gewesen, die immer die Aktionen der Politik von Kuba ausgezeichnet haben, des Landes, das von ekelhaften Lügen und Verleumdungen belagert ist. Zusammen mit der Ethik wurden jene Kultur und Bildung und das Bewusstsein aufgebaut, die diese Heldentat des Standhaltens während 50 Jahren möglich gemacht haben. Das war kein persönlicher Verdienst seiner Führungskräfte, sondern hauptsächlich seines Volkes.

Der riesige Unterschied zwischen der Vergangenheit – wo das Wort Sozialismus kaum ausgesprochen werden durfte – und der Gegenwart konnte am Tag der Schlusssitzung des 9. Kongresses des Kommunistischen Jugendverbandes von Kuba in den Reden der Delegierten und den Worten des Vorsitzenden des Staats- und des Ministerrats wahrgenommen werden.

Es ist sehr angebracht, dass das dort Gesagte reproduziert und nachgedruckt und innerhalb und außerhalb des Landes über die verschiedensten Medien bekannt gemacht wird, nicht so sehr wegen unserer Mitbürger, die in diesem Kampf schon über lange Zeit gestählt sind, sondern deswegen, weil es für die anderen Völker der Welt angebracht ist, die Wahrheit zu kennen und die schwerwiegenden Folgen, zu denen das Imperium und seine Verbündeten die Menschheit führen.

Bei seiner kurzen, tiefgründigen und genauen Schlussrede hat Raúl bei mehreren äußerst wichtigen Themen die I-Punkte gesetzt. Die Rede war ein harter Dolchstoß bis in die innersten Eingeweide des Imperiums und seiner zynischen Verbündeten, als er Kritik und Selbstkritik zum Ausdruck brachte, welche die Moral und die Kraft der Kubanischen Revolution stärker und unerschütterlicher machen, wenn wir konsequent mit dem sind, was uns tagtäglich ein so dialektischer und tiefgehender Prozess unter den konkreten Bedingungen von Kuba lehrt.

Das Imperium war so daran gewöhnt, seinen Willen aufzuzwingen, dass es den Widerstand geringschätzte, dessen ein kleines lateinamerikanisches Land der Karibik, 90 Meilen vor seinen Küsten fähig ist; ein Land, in dem es der Eigentümer von dessen wichtigsten Reichtümern war, die Überwachung seiner politischen und Handelsbeziehungen monopolisierte und dem es mit Gewalt, gegen den Willen der Nation und unter dem Deckmantel eines legalen Abkommens, dem sie außerdem Verfassungsstatus verliehen, einen Militärstützpunkt aufzwang. Sie haben den Wert der Ideen gegenüber ihrer riesigen Macht gering geschätzt.

Raul hat sie daran erinnert, wie die Söldnertruppen in Girón (Schweinebucht) vor Ablauf von 72 Stunden nach der Landung besiegt wurden, und zwar vor den Augen der Yankee-Flotte; die Beharrlichkeit, mit der unser Volk während der Raketenkrise von 1962 unerschütterlich blieb und keine Inspektion unseres Hoheitsgebiets durch die Vereinigten Staaten zuließ, – nachdem im Vertrag zwischen der UdSSR und jenem Land die nicht mit uns abgesprochene Formel vereinbart worden war, die die nationale Souveränität verletzte – und das trotz der unschätzbaren Anzahl von Atomwaffen, die auf die Insel gerichtet waren.

Ebenfalls fehlte nicht der Bezug auf die Folgen der Auflösung der UdSSR, welche den Fall um 35% unseres BIP bedeutete und von 85% des Außenhandels von Kuba, wozu noch die Intensivierung der kriminellen Handels-, Wirtschafts- und Finanzblockade gegen unser Land kam.

Fast 20 Jahre sind seit jenem traurigen und verhängnisvollen Ereignis vergangen, trotzdem existiert Kuba witer, entschlossen standzuhalten. Aus diesem Grund gewinnt die Notwendigkeit an Bedeutung, alles zu überwinden und zu meistern, was gegen die gesunde Entwicklung unserer Wirtschaft konspiriert. Raúl hat stets daran erinnert, dass heute das dem Planeten auferlegte imperialistische System ernsthaft das menschliche Überleben bedroht.

Wir verfügen in der Gegenwart über ein Volk, das sich vom Analphabetismus zu einem der Völker mit dem höchsten Bildungsniveau auf der Welt entwickelt hat, das Besitzer der Massenmedien und in der Lage ist, das notwendige Bewußtsein zu schaffen, um alte und neue Schwierigkeiten zu überwinden. Unabhängig des Erfordernisses, das Wissen zu fördern, wäre es absurd zu ignorieren, dass die Notwendigkeit zu arbeiten und die materiellen Güter zu schaffen, die die Gesellschaft braucht die Hauptpflicht eines Bürgers in einer jedes Mal komplizierteren und wechselhafteren Welt ist. Die Revolution ist sich dessen bewußt, dass je mehr der Mensch weiß, desto nützlicher wird er in seinem Leben sein, aus diesem Grund proklamierte sie die Universalisierung des Wissens; wobei niemals aufgehört wurde, die ehrwürdige Pflicht zur Arbeit zu preisen, die für die Gesellschaft erforderlich ist. Im Gegenteil, die körperliche Arbeit ist für die menschliche Bildung und Erziehung und Gesundheit notwendig, deswegen, und einem Prinzip von Martí folgend, wurde bereits rechtzeitig die Konzeption Lernen und Arbeit proklamiert. Unser Bildungswesen ist beträchtlich vorangeschritten, als das Lehrerwerden als Pflicht erklärt wurde und sich zehntausende junge Leute für das Bildungswesen entschieden haben ― bzw. für das, was die Gesellschaft am meisten brauchte. Eines dieser Prinzipien zu vergessen, würde dazu führen, in Konflikt zum Aufbau des Sozialismus zu geraten.

Genau wie alle Völker der Dritten Welt ist Kuba Opfer des unverschämten Raubes intelligenten Köpfen und jungen Arbeitskräften. Man kann dieser Ausplünderung unserer Human-Ressourcen niemals Hilfestellung leisten.

Die Aufgabe, der jeder Einzelne sein Leben widmet, kann nicht nur das Ergebnis des persönlichen Wunsches sein, sondern auch der Erziehung. Die Umqualifizierung ist eine unverzichtbare Notwendigkeit jeder menschlichen Gesellschaft.

Die Partei- und Staatskader werden mehr mit Problemen von immer grösserer Kompliziertheit konfrontiert sein. Von den Verantwortlichen für die politische Erziehung werden mehr, als jemals zuvor und gerade wegen der Vielschichtigkeit ihrer Arbeit umfangreichere Geschichts- und Wirtschaftskenntnisse verlangt. Es reicht, die Nachrichten zu lesen, die aus der ganzen Welt veröffentlicht werden, um zu verstehen, dass die Unwissenheit und die Oberflächlichkeit mit den politischen Verantwortungen absolut inkompatibel sind. Die Reaktionäre, die Söldner; diejenigen, die sich dem Konsumverhalten sehnen und die Arbeit und das Lernen verweigern, werden mehr und mehr im öffentlichen Leben an Platz verlieren. In der menschlichen Gesellschaft werden niemals die Demagogen, die Opportunisten fehlen, diejenigen, die sich auf der Suche nach Beliebtheit nach leichten Lösungen sehnen, aber diejenigen, die die Ethik verraten, werden immer geringere Möglichkeiten zum Betrügen haben. Der Kampf hat uns gezeigt, welchen Schaden der Opportunismus und der Verrat verursachen können.

Die Ausbildung und Erziehung der Kader wird die wichtigste Aufgabe sein, die die revolutionären Parteien beherrschen müssen. Es wird niemals leichte Lösungen geben; die Strenge und die Anforderung werden vorherrschen müssen. Wir müssen uns auch besonders vor denjenigen schützen, die zusammen mit dem Schmutzwasser die Prinzipien und die Träume der Völker ausschütten.

Seit Tagen hatte ich den Wunsch, über den Kongress der Jugend zu sprechen, aber ich wollte lieber seine Verbreitung in den Medien abwarten und somit keinen Platz in der Presse wegzunehmen.

Gestern, am 7. April, war der Geburtstag von Vilma. Bewegt habe ich im Fernsehen ihre eigene Stimme mit der erlesenen Begleitung eines Klaviers gehört. Mit jeden Tag schätze ich mehr ihre Arbeit und alles, was sie für die Revolution und für die kubanische Frau geleistet hat. Die Gründe zum Kampf und zum Siegen multiplizieren sich jeden Tag.


Fidel Castro Ruz

8. April 2010
15:40 Uhr