Samstag, 26. Mai 2007

Reflexionen des Comandante en Jefe: Bush vermutet, alles kommt auf einen Schlag

Mir kam der Begriff Schlag (Zambombazo in Spanisch) in den Sinn. Ich suchte und fand ihn im Wörterbuch. Es ist ein klangnachahmendes Wort mit tragischer Bedeutung: Zambombazo. Möglicherweise habe ich es bisher in meinem Leben nie benutzt.

Bush ist ein apokaliptischer Mensch. Ich beobachte seine Augen, sein Gesicht und sein ausgesprochen großes Bemühen zu simulieren, dass alles, was vor ihm auf einem „unsichtbaren Bildschirm“ erscheint, so aussieht, als seien es völlig spontane Überlegungen. Ich hörte seine gebrochene Stimme, als er seinem eigenen Vater antwortete, der ihn wegen seiner Politik im Irak kritisierte. Er bringt nur Emotionen zum Ausdruck, und täuscht immer Rationalität vor. Er kennt jedoch mit Gewissheit die Wirkung jedes Satzes und jedes Wortes beim Publikum, an das er sich wendet.

Das Dramatische an der Sache ist, dass das, worauf er wartet, dass es geschehe, vielen US-Nordamerikanern das Leben kosten kann.

In keinem Krieg, darf man mit Taten nie einverstanden sein, die unschuldige zivilen Bürger, das Leben kostet. Niemand könnte die Luftangriffe deutscher Flieger gegen britische Städte im Zweiten Weltkrieg rechtfertigen, ebenso wenig die Tausende von Bombenabwürfen, die im kritischsten Moment der Auseinandersetzung systematisch deutsche Städte zerstörten, auch nicht die beiden Atombomben, die die Vereinigten Staaten von Amerika in einem reinen Akt des Terrorismus über Hiroshima und Nagasaki gegen Alte, Frauen und Kinder zur Explosion brachten.

Bush brachte in seiner Rede am 1. Juni 2002 in West Point seinen ganzen Hass gegen die Welt der Armen zum Ausdruck, als er über den vorbeugenden und überraschenden Angriff an „60 oder mehr dunkle Ecken der Welt“ gesprochen hat.

Wen will man jetzt glauben machen, dass die Tausende von Nuklearwaffen, die die USA besitzen, all die Raketen und präzisen und genauen Lenk- und Leitsysteme zur Bekämpfung des Terrorismus dienen? Sind dafür vielleicht auch die ausgeklügelten U-Boote gedacht, die ihre britischen Verbündeten bauen, die in der Lage sind, die Erde zu umkreisen, ohne einmal aufzutauchen, oder die Nuklearraketen, die man in vollem Fluge umprogrammieren kann? Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass man eines Tages zu solchen Rechtfertigungen greifen würde. Mit diesen Waffen beabsichtigt der Imperialismus eine weltweite Tyrannei zu etablieren. Mit ihnen nimmt er andere grosse Nationen ins Fadenkreuz, die nicht als militärische Gegner mit Kompetenz einer Weiterentwiklung ihrer Technik von Massenvernichtungswaffen, sondern als Wirtschaftsmächte auftreten, die mit den USA rivalisieren werden, deren von Konsum, Chaos und Verschwendung geprägtes Wirtschafts-und Sozialsystem absolut verletzlich ist.

Das Schlimmste am Paukenschlag, in den Bush zur Zeit seine ganze Hoffnung legt, ist seine frühere Handlungsweise anlässlich der Ereignisse des 11. September, als er mit seinem kompletten Verwaltungsapparat in Urlaub fuhr, obwohl er die drohende Gefahr eines blutigen Anschlags gegen das nordamerikanische Volk kannte und dies hätte voraussehen und wohl auch verhindern können. Von dem Tage an, an dem er, dank des Betruges, den seine Mafia-Freunde aus Miami wie in einer Bananerepublik inszenierten, zum Präsidenten ernannt wurde und auch bereits vor seiner Machtübernahme, war W. Bush bis ins Detail mit den gleichen Daten und auf dem gleichen Wege informiert worden, wie der damalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der dies so angewiesen hatte. Zum jenem Zeitpunkt fehlten noch etwas mehr als neun Monate bis zu den tragischen Ereignisses, die im Einsturz der Zwillingstürme ihren Niederschlag fanden.

Sollte erneut etwas Ähnliches mit irgend welchem explosiven oder gar nuklearen Material geschehen, wo es doch seit den Zeiten des Kalten Krieges angereichertes Uran überall auf der Welt zu finden gibt, wie sähe dann das Schicksal der Menschheit aus? Ich versuche mich zu erinnern, analysiere viele Momente der Menschheit auf ihrem Weg durch die Jahrtausende und frage mich: „Sind meine Ansichten etwa rein subjektiv?

Gerade gestern brüstete sich Bush, dass er die Schlacht gegen seine Gegner im Kongress gewonnen habe. Er verfügt über einhunderttausend Millionen Dollar, alles Geld was er braucht, um seinem Wunsch gemäβ, die Anzahl der US-nordamerikanischen Soldaten in Irak zu verdoppelt und das Massaker fortzusetzen. Die Probleme in jener Region verschärfen sich.

Jegliche Meinung über die letzten Großtaten des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist nach wenigen Stunden bereits null und nichtig. Diesen kleinen Stier von Moral kann auch das US-nordamerikanische Volk nicht an den Hörnern packen?



Fidel Castro Ruz

25. Mai 2007

19.15 Uhr

Keine Kommentare: