Samstag, 19. Oktober 2002

Fidel Castro Ruz zur Eröffnung des XVIII. Internationalen Ballettfestivals von Havanna am 19. Oktober 2002

Sehr geehrte Prominente und Künstler!

Werte Gäste!

Es ist eine Ehre für mich, daß man mich eingeladen hat, das Achtzehnte Internationale Ballettfestival zu eröffnen und einige Worte zu sagen, die einleuchtenderweise sehr kurz sein werden.

Wenn die Theaterlichter jede Bewegung und jeden Schritt der Künstler beleuchten, dann wird diese wichtige Veranstaltung beginnen, zu der sich immer ein leidenschaftliches und treues Publikum einstellt, das sie mit Enthusiasmus und Dankbarkeit genießt.

Während der schwärzesten Tage der Batista- Tyrannei hielten Alicia, Fernando und andere wertvolle Kubaner mit Würde und Ehre den Traum aufrecht, der 1948 entstanden war, gegenüber scheinbar unlösbaren Hindernissen das Ballett Alicia Alonso zu gründen. Die tapferen Jugendlichen des Bundes der Universitätsstudenten boten ihnen in ihren schwierigsten Stunden Hilfe und Genugtuung an.

Die kubanische Revolution stellte, ab der ersten Monate seit dem Sieg, die vorhandenen Mittel jener Tanztruppe zur Verfügung, in dem Streben, daß sie sich entwickeln, ausbreiten und wachsen sollte. Die Vortrefflichkeit von Alicia, ihr Talent, ihre Zähigkeit und ihr Vorbild, die Generationen von glänzenden Künstlern inspirierten, machten das Wunder möglich: Die Existenz des Nationalballetts von Kuba, das Qualität und Weltprestige hat; die Geburt der Kubanischen Ballettschule, Synthese der Universalität, Tradition, des Kubanischen und des eigenen Stils, die überall auf dem Planeten anerkannt und applaudiert wird; die Ausbildung von neuen und außergewöhnlichen Werten und die Möglichkeit ehrgeizige Träume zu verwirklichen.

Das erste dieser Festivals, das 1960 stattfand, bestätigte die kulturelle Begabung, die kubanische Identität und die Nationalität selbst unter den widrigsten Umständen, als große Gefahren und Bedrohungen dem Land auflauerten.

Seit damals haben an diesen Treffen der Tanzkunst 52 Ballettgruppen und mehr als Tausend ausländische Gäste, einschließlich Tänzer, Choreographen, Pädagogen, Designer, Komponisten, Musikdirektoren und Kritiker teilgenommen. In seinen Szenerien wurden 192 Welturaufführungen vorgestellt, was es wirklich in eine Feier für die Tanzkunst verwandelt hat, gestützt in das Einberufungsniveau und das Prestige unseres Balletts.

Das Nationalballett Kubas war in den Gipfelmomenten unserer größten kulturellen Veranstaltungen anwesend, in der langen Schlacht um die Unabhängigkeit und den Sozialismus, der von unserem Volk während mehr als 43 Jahren geführt wurde. Mit ihrem eigenen Stempel und der Qualität seiner Kunst, stellt es heute eine der am meisten anerkannten Ballett der Welt dar. Gleichzeitig entstanden in unserem Land andere wichtige und anerkannte Gruppen der verschiedenen Genres der Tanzkunst, als Beweis des unaufhaltbaren Aufschwungs der verschiedenen künstlerischen und intellektuellen Ausdrucksformen, die zusammen mit einem riesigen Kraftaufwand auf dem Gebiet der Bildung, mit besonderem Nachdruck in der Qualität derselben, und dem Fortschritt der wissenschaftlichen Einrichtungen die absolute Sicherheit darstellen, daß Kuba schon beginnt, sich in eines der gebildetsten Völker der Welt zu verwandeln.

Dank der Methoden, der Disziplin und der Strenge der Nationalen Ballettschule wurden in ihr große Künstler ausgebildet.

Die kürzliche Renovierung und Erweiterung der Einrichtungen, wo heute die Nationale Ballettschule ihren Sitz hat, ihre Ausrüstung, und besonders ihre Lehrer haben sie in eine ausgezeichnete Einrichtung verwandelt, mit einer dreimal größeren Kapazität.

Beim Vertiefen in diesen Themen haben wir gemerkt, das die Zeit heran ist, neue Ziele zu erreichen. Das Ballett und andere künstlerische Ausdrucksweisen waren in unserem Land sehr unterschiedlich entwickelt. Von den 14 Provinzen, hatten 7 keinen einzigen Absolventen der Nationalen Ballettschule. Heute, mit den neu geschaffenen Kapazitäten, hat sie schon Schüler aus allen Provinzen, und in diese, wie in alle Kunstschulen, tritt man durch eine strenge Auswahl ein.

Im Sommer dieses Jahres reisten 318 Havannaer Kinder der Werkstätten des Nationalballetts, begleitet von Eltern, Lehrern und professionellen Tänzern nach Santiago de Cuba, um dort im Theater Heredia ein herrliches Schauspiel vorzustellen: „Der verzauberte Krebs". Es gab drei Vorstellungen, zu denen bei vollem Theater 7710 Personen anwesend waren, die meisten waren Kinder aller Kreise der Provinz. Viele von ihnen sahen zum ersten Mal Ballett und viele waren noch nie in einem Theater gewesen.

Die Havannaer Schüler lernten ihrerseits viel über unsere Geschichte in Santiago de Cuba und sahen auch künstlerische Stücke, die von den Kindern dieser Provinz vorgeführt wurden.

Initiativen dieser Art zeigen überraschende Ergebnisse.

Die Idee, die Talente-Werkstätten auszuweiten, die das Nationalballett gegründet hat, beginnt auch Gestalt anzunehmen, und bald wird ein Versuch in der Hauptstadt begonnen, der nach und nach erweitert werden wird und der eines nicht weit entfernten Tages in die anderen Teile des Landes gelangen wird.

In den nächsten Monaten wird die Nationale Ballettschule eine Spezialwerkstatt beginnen und in ihren Unterrichtsräumen und Salons 4050 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren aus allen Stadtbezirken der Hauptstadt empfangen. Ein Fakt, der das wachsende kulturelle Interesse und Niveau unseres Volkes zeigt: Nach dem Aufruf in den Grund- und Mittelschulen haben sich bis jetzt 41 488 Anwärter vorgestellt. Diejenigen, die nicht ausgewählt werden, können sich in die Werkstätten zur Tanzkunstbetrachtung Stadtbezirksebene einschreiben, die man im Moment organisiert.

Von vielen wurde festgestellt, daß das klassische Ballett ein Grundausdruck ist, der allen anderen Tanzkunst- Ausdrucksweisen gemeinsam ist. Diese Eigenschaft ermöglicht es, daß die Herausbildung der Begabung und der Technik die Entwicklung aller anderen Tanzgenres unterstützt. Dieses Konzept schließt natürlich nicht andere Ausbildungsformen aus.

Ohne Kultur ist keine Freiheit möglich. Die Wahrheit dieser Denkweise, die sich nicht auf die Kunst als Kultur beschränkt, sondern das Konzept einer integralen allgemeinen Kultur bedeutet, schließt die berufliche Vorbereitung und Elementarkenntnisse einer weiten Palette von Fächern ein, die Bezug zu den Wissenschaften, den Geisteswissenschaften und Humanwissenschaften haben. Das gibt unseren Anstrengungen Auftrieb.

Während man auf der Welt die Kriegstrommeln hört oder Mittel verschwendet werden, um immer spitzfindigere und zerstörerischere Waffen zu produzieren, revolutionieren wir in Kuba die Bildung, um die Kenntnisse der neuen Generationen zu vervielfachen, gestalten wir den Zugang zu den Hochschuleinrichtungen universaler, richten wir die Kunstschulen in das ganze Land ein und haben wir vorgesehen, die Bedingungen zu schaffen, damit der Genuß und das Vergnügen seiner wundervollen Werke allen zugänglich ist.

In der Hoffnung, daß dieses Festival dazu beiträgt und mit dem tiefsten Dank an alle, die das möglich gemacht haben, erfülle ich meine Pflicht, diese Worte zu beenden.

Mögen das Gewissen, die Kultur und die Kunst unsere Menschengattung zu einem besseren Geschick führen!

Vielen Dank!

Donnerstag, 17. Oktober 2002

Fidel Castro zur Feierstunde anläßlich des 40. Jahrestages des Instituts für Grundlagen- und Präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón"

Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, zur Feierstunde anläßlich des 40. Jahrestages des Instituts für Grundlagen- und Präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón", am 17. Oktober 2002

Professoren, Forscher und Studenten!

Werte Gäste!

Jene Veranstaltung fand an einem Tag wie heute, am 17 Oktober vor 40 Jahren statt, fünf Tage bevor die Oktoberkrise von 1962 ausbrach, über die in den letzten Tagen viel nachgedacht und analysiert wurde. Um Haaresbreite kam ein Atomholocaust zum Ausbruch.

Genau eineinhalb Jahre waren vergangen seit der Söldner- Invasion von Girón und 10 Monate seitdem die heroische Alphabetisierungs - Kampagne beendet war. Mehr als 2 000 Ärzte und die meisten von ihnen Professoren für Medizin hatten das Land verlassen. Es war notwendig geworden jene Verluste zu kompensieren und mit Dringlichkeit die auszubilden, die das ehrgeizige revolutionäre Programm für das Gesundheitswesen benötigte. Teil jener Anstrengungen war die Gründung eines wichtigen Instituts für Grundwissenschaften, um den Prozeß zur Vorbereitung und Graduierung von Ärzten mit revolutionären Eigenschaften und den erwünschten Kenntnissen zu beschleunigen. Innerhalb von Wochen wurde dieses Institut in einer großen Einrichtung geschaffen, die Sitz einer der wichtigsten Einrichtungen der hohen Bourgeoisie gewesen war, von denen ein Großteil schon mit ihren Familienangehörigen in den Vereinigten Staaten lebte.

Zu Ehren des heroischen Sieges unserer Kämpfer in Girón gab man dem Institut diesen Namen.

Wegen der besonderen Umstände in jenem Moment und der Bedeutung des Instituts für Grundlagen- und präklinische Wissenschaften Victoria de Girón in Bezug auf die darauffolgende Entwicklung der kubanischen Medizin, scheint es mir angebracht, einige der Ideen, die ich an diesem Tag darlegte, ins Gedächtnis zurückzurufen, und zwar mit den selben Worten, die verwendet worden waren. Wegen ihrer Gültigkeit werde ich einen wichtigen Teil meiner Ansprache dazu verwenden.

Zufällig begann ich vom Krankenpflegewesen zu sprechen:

„Wir dachten," sagte ich, „daß in dieser Versammlung der Ärztefamilie die Medizinstudenten anwesend sein würden. Wir haben gesehen, daß auch die Mädchen der Krankenschwester- Schulen anwesend sind. Und das freut uns sehr, ich weiß nicht was passiert, als man über alle Probleme der Medizin und der Ärzte sprach, vergaß man die Krankenschwestern. Als man von den Studentenorganisationen sprach, vergaß man die Krankenschwester- Schulen. die Krankenschwestern sind ein wichtiger, grundlegender Bestandteil der gesamten medizinischen Betreuung und die Revolution ist sehr daran interessiert, revolutionäre Krankenschwestern auszubilden. Schaut nur was sie für einen Enthusiasmus haben! „

„Die Frage des Gesundheitswesens ist eines der empfindlichsten Probleme, mit dem unsere Feinde versuchten, unser Volk zu verwunden. Es ist sehr logisch, daß wir Kubaner danach streben, daß die Kindersterblichkeit sich vermindere; daß die mittlere Lebenserwartung jedes Bürgers sich verlängert; die Krankheiten zu bekämpfen, gegen den Tod zu kämpfen. Es gibt kein rechtmäßigeres Streben als dieses, und man könnte sagen, kein heiligeres."

„Leute ohne Skrupel versuchten unser Volk damit zu verwunden. Versuchten unserem Volk die Mittel zu entreißen, um das Leben zu kämpfen, um gegen die Krankheit zu kämpfen, um Tausende, Zehntausende, Hunderttausende von Leben zu retten, besonders die Leben von Kindern. Wie? Indem man uns der Ärzte beraubte."

"Als sie uns in Playa Girón angriffen, war ihre Absicht, sich eines Landstück zu bemächtigen und von dort aus zu beginnen alle Tage und Nächte zu bombardieren, unser Land einem Abnutzungskrieg auszusetzen, der Hunderttausende von Leben gefordert hätte. Aber trotzt alledem, eine der schurkischsten Handlungen, die der Imperialismus gegen unser Land durchführte, war die Politik Ärzte zu bestechen und zu versuchen, den Exodus der Ärzte nach den Vereinigten Staaten zu erreichen, unser Land des technisch-qualifizierten Personals zu berauben, um unsere Kranken zu betreuen. Und tatsächlich gelang es ihm, eine gewissen Anzahl von Ärzten mitzureißen.

„Sie wußten, daß sie Schaden anrichteten, sie schadeten nicht uns, sondern dem Volk. Uns schmerzte der grausame Schaden, den sie dem Volk mit dieser Politik antaten. Wir kennen die Sehnsucht, die Versessenheit, die die ärmere Bevölkerung in Bezug auf ärztliche Assistenz haben; wie sehr die Bauern die ländliche ärztliche Betreuung danken, die Arzneien, die man ihnen schickt, die Krankenhäuser, die gebaut wurden."

„Einer der Sachen, bei denen man den Einfluß der Revolution gespürt hat, ist das Gesundheitswesen. In unserem Land gab es nur 9000 Betten in Staatlichen Krankenhäusern."

„Jedermann weiß, wie man früher die Kranken in den Krankenhäusern behandelte, sie mußten oft auf den Fußboden schlafen; der Grad der Armut, des Schreckens, der in vielen Krankenhäusern herrschte".

„Jedermann weiß, daß in unserer ländlichen Gebieten niemals ein Arzt ging; daß die Landbevölkerung praktisch verlassen war, daß ein Bauer, um einen Arzt zu konsultieren, vorerst ein Ferkel, ein halbes Dutzend Hühner, oder irgend etwas verkaufen mußte.

„Als unser Volk keine medizinische Betreuung hatte, sorgten sie sich nicht darum, die Ärzte nach den Vereinigten Staaten mit zu nehmen, das war ihnen gleichgültig. Als in unserem Land ein außergewöhnliches Programm zur medizinischen Betreuung begann, daß das dem Gesundheitswesen zugewiesene Budget von 21 Millionen auf 103 Millionen Peso erhöhen, ja da begannen sie sich zu sorgen, um zu versuchen, unser Volk der Ärzte zu berauben."

„Natürlich waren die Ärzte die sie mitnahmen, weder Lämmer noch Heilige, das ist klar.

„Die Studenten- besonders die des übrigen Teils des Landes- mußten riesige Schwierigkeiten überwinden, um Arzt zu werden und danach fanden sie nirgends eine Anstellung. Die Ärzte akkumulierten sich in der Hauptstadt. Der Arzt, der gerade seinen Abschluß gemacht hatte und dem man im Rathaus, in einem Krankenhaus eine geringfügige Anstellung gab, konnte sich sehr glücklich schätzen, und man bezahlte ihm 100 Peso oder 120, irgend etwas.

„Wenn ein Arzt in der Klassengesellschaft die wir hatten, in der Ausbeutergesellschaft in der wir lebten, sich in einem erfahrenen Spezialisten verwandelte und berühmt wurde, dann konnte das Volk nicht mehr mit diesem Arzt rechnen, nur in Ausnahmefällen: weil es natürlich immer gewisse Ausnahmen gibt: Da war er schon Arzt der Reichsten. Es war sehr schwierig, für einen einfachen Menschen des Volkes seine Dienste zu erhalten.

„Viele jener Ärzte waren die Ärzte der Besitzer der Zuckerfabriken , der Millionäre, und als die Millionäre gingen, sehnten sie sich nach ihnen und gingen auch.

„Unabhängig davon, daß man viele von den Ärzten, die man dazu verführt hatte, in die Vereinigten Staaten zu gehen, zum Tellerwaschen anstellte, zum Liftbedienen und ähnliche Arbeiten; unabhängig davon, gibt es keine Zweifel, daß die Handlungsweise der Ärzte, die gingen, eine sehr unmoralische war. Das ist ein Verbrechen gegen das Volk, gegen den Kranken, gegen den Unglücklichen, gegen den der leidet."

„Mit wem müssen wir die Probleme lösen? An erster Stelle müssen wir die Probleme mit den guten Ärzten lösen, weil es gerecht ist zu zeigen, daß obwohl es korrupte, herabgewürdigte und käufliche Ärzte gegeben hat, so gab es auch viele, wirklich viele gute Ärzte, gewissenhafte, humane, die ihren Beruf verstehen, wie man ihn verstehen muß.

„Die einen machten den Schwur von Hippokrates und die anderen den Schwur von Heuchlern [Wortspiel im spanischen: Hipócrates= Hipokkrates, hipócritas= Heuchler, Scheinheiliger]. Diejenigen, die den wirklichen Schwur taten und ihre Mission als eine heilige Mission verstanden, die sind nicht weggegangen und werden nie weggehen. Mit diesen müssen wir das Problem lösen.

„Die Menschen, die inmitten einer Gesellschaft der Korruption und des Egoismus rein geblieben sind, können als Samen und als Lehrer dienen."

„Was bedeuten die, die gegangen sind? Mit medizinischen Vokabular ausgedrückt, dasselbe, wie wenn man einen Tumor ausdrückt."

„Die Imperialisten versuchen mit denen, die gegangen sind, Propaganda zu machen. Das entspricht dem, als wenn man mit dem Eiter Propaganda macht, weil die die gegangen sind, der Eiter der kubanischen Gesellschaft sind, als die Revolution diese Gesellschaft ausdrückte."

„Den kleinbürgerlichen, weichen, schwankenden Geist der ersten Zeit, sieht man nirgends."

„Was müssen wir tun? Weiter vorangehen und die Probleme auf immer lösen."

„Was ist es, was vor unserem Volk, vor unseren revolutionären Gefühlen die Abscheu und den Ekel vor den Verrätern und Fahnenflüchtigen kompensiert? Dies: Diese neue Menge, dieses Kontingent, das zu studieren beginnt und die genügend bereinigte Menge der heutigen Studenten."

„Ich kann heute sagen und versichern, daß unser Land heute in der Medizinschule über eine wunderbare Menge guter Studenten, revolutionärer Studenten verfügt."

„Womit können wir jetzt schon rechnen, ab sofort? Mit mehreren Hundert ausgezeichneten Studenten, die Jahr für Jahr ihr Studium beenden und Ärzte werden und dem Land den Beitrag einer neuen Mentalität geben werden , eines neuen Konzepts über die Funktion des Arztes; eine Funktion, die unser Volk in höchster Hochachtung haben muß, genau wir die des Lehrers. Natürlich sind die schlechten Ärzten so etwas wie eine Verschwörung gegen das gute Konzept, das die Bevölkerung über den Arzt haben soll."

„Diese Menge wird ein Beitrag Jahr für Jahr sein und ein standhaftes, sauberes Gewissen von Ärzten, die arbeiten."

„Dieses Kontingent wird einen Geist schaffen, der sich dem egoistischen Geist entgegenstellt, den Resten des egoistischen anpässlichen Geistes; dieser Geist, der dazu neigt, den Studenten zu korrumpieren, sogar den Studenten!"

„Unser Volk kann sicher sein, daß alle Jugendlichen, die in der medizinischen Fakultät studieren, tun dies ganztägig und wir werden Ärzte in großen Mengen ausbilden, viel bessere Ärzte. Und wir verstehen, daß das eine Pflicht ist, die die Revolution dem Volk gegenüber hat."

„Nun gut: Bestand die endgültige Lösung des Problems darin? Nein ! Es gibt z.B. den folgenden Umstand: Die Ärzten häuften sich in Havanna an. Jene Gesellschaft häufte Ärzte in Havanna an, und dann wollten sie nicht gehen. Nach Miami, Ja! In das Sierra-Maestra-Gebirge, Nein! Und viele von jenen zogen es vor, den Weg ins Ausland als den, dem Volk zu dienen."

„Die Probleme konnte man nicht einmal mit den aufgeführten Maßnahmen lösen. Wo ist die wirkliche und endgültige Lösung des Problems? Wo? In Bezug auf die Zukunft, ist die wirkliche endgültige Lösung die massenhafte Ausbildung von Ärzten. Die Revolution hat heute Kräfte und Mittel und hat die Organisation und hat Menschen, Menschen! Das ist das Wichtigste um einen Ärzte-Ausbildungsplan mit der notwendigen Auszahl zu beginnen. Und nicht nur viele, sondern vor allem gute Ärzte; und sie sollen nicht nur gut als Ärzte sein, sondern gut als Männer und als Frauen, als Patrioten und als Revolutionäre!"

„Und wer hat gesagt, daß die Revolution das nicht tun kann? Wir sind bereits dabei, es zu können! Und der beste Beweis ist dieser Akt heute abend?"

„Natürlich um in der Universität, ein Studium aufzunehmen, muß man zumindest Abiturient sein. Was haben wir gemacht? Wir entschlossen uns, sowohl Abiturienten der Wissenschaften (bachelor of Science) als auch der Geisteswissenschaften (bachelor of Arts) als Medizinstudenten anzunehmen, nachdem sie einen kurzen Kurs, der Morgen beginnt, absolvieren."

„Auf Grund dessen", sagte ich den Jugendlichen an jenem Abend vor 40 Jahren, „werden in diesem Institut für Grundlegende Studien ungefähr 800 Studenten aufgenommen und in der Universität Oriente, (vor kurzer Zeit eingeweiht)) 240 Studenten, was insgesamt mehr als 100 sind. Mehr als tausend beginnen zu studieren! Das ist dieses Jahr."

„Aber gleichzeitig beginnen 1300 Studenten der höhere mittlere Reife einen Kurz von 15 Monaten in diesem Institut, welche, zusammen mit denen die das Abitur abschließen, ermöglichen, daß im folgenden Jahr die akademischen Abgänge mitgerechnet, hier oder in der Universität , d.h. hier selbst, 1250 Studenten beginnen."

„Gleichzeitig, beginnen dieses Jahr zumindest 2500 Jugendliche der Mittelschule eine spezielle höhere mittlere Reife von zwei Jahren, um sofort danach in die Medizinschule einzutreten."

„Und danach? Danach wird es schon einen Strom von Medizinstudenten geben: 1000 dieses Jahr, die 1963 zu studieren beginnen; 1250 die 1964 beginnen, 2500 beginnen 1965 und natürlich, da die Revolution nicht umsonst gearbeitet hat, kann sie das tun, weil sie riesige Kontingente von Stipendiaten hat, wo sie die Studenten nach ihrem Berufswunsch und ihren Fähigkeiten aussuchen kann, weil die Revolution ein Bildungswerk von Anfang zu leisten begann. Man muß berücksichtigen, daß es 120 000 Mittelschüler gab als die Revolution die Macht ergrifft und jetzt gibt es ca. 250 000. Das sind Ziffer, das sind Tatsachen und sie sind Ergebnis des eigenen Werks der Revolution. Und jetzt müssen wir Spezialkurse organisieren, aber ab 1965 werden die die Medizin studieren können werden, nicht hier oder in ein anderes Gebäude wie dieses mehr passen. Und das ist die Lösung, die einzige und endgültige Lösung!"

„Nicht nur das, sondern wir können noch etwas tun, obwohl das vor allem symbolischen Charakter hat als etwas anderes, um anderen Länder zu helfen."

„Zum Beispiel haben wir den Fall Algerien, dort war der Großteil der Ärzte Franzosen, und viele sind gegangen. Mit 4 Millionen Einwohnern mehr als wir, einer großen Anzahl von Krankheiten, welche die koloniale Abhängigkeit dort hinterließ, haben sie weniger als ein Drittel der Ärzte zur Verfügung als die, die wir haben. Sie haben eine wirklich tragische Situation auf dem Gebiets des Gesundheitswesens. Und deshalb haben wir heute als wir uns mit den Studenten unterhielten, ihnen gesagt, daß 50 freiwillige Ärzte notwendig sind. Und wir sind dessen sicher, daß diese Freiwilligen nicht fehlen werden. Nur fünfzig, nicht mehr. Und ebenfalls sind wir dessen sicher, daß sich mehr bereit stellen werden als Ausdruck des solidarischen Geistes unseres Volkes gegenüber einem befreundeten Volk, dem es schlechter geht als uns."

„Heute können wir 50 Ärzten schicken; in 8 bzw. 10 Jahren, ich weiß nicht wieviel. Wir werden unseren Brüdervölkern Hilfe anbieten können. Weil wir jedes Jahr mehr Ärzten haben werden und jedes Jahr mehr Studenten in die Medizinschule eintreten werden. Weil die Revolution das Recht hat, zu ernten, was sie gesät hat und sie hat das Recht die Früchte dessen zu ernten, was sie gesät hat."

„Und unser Land wird sehr bald- das können wir mit Stolz verkünden- mehr Ärzte pro Einwohner haben, als jedes andere lateinamerikanische Land; und unsere Universitäten werden wachsen, und die Studenten unserer Universitäten wird man nach Dutzenden und Zehntausenden zählen, und unsere Lehrkörper werden jedes Mal mehr Erfahrung haben. Die Jahre vergehen, und vergehen schnell, und die Anstrengung der Revolution wird man sehen."

„Wir sagen Jahre, aber Jahre, die vergehen werden und uns ermöglichen werden dieses Bild von 40 000 oder 50 000 Universitätsstudenten zu sehen, und von Jugendlichen, die zu Tausenden und Zehntausenden ihren Abschluß machen, weil das die Revolution kann, weil es die Revolution ist, und nur die Revolution, die diese Heldentaten verwirklichen kann; und es ist ein revolutionäres Volk und nur ein revolutionäres Volk, das solche Aufgaben voran bringen kann."

Heute ist ein Tag von innerem Vergnügen, weil die Revolution sich nicht durch das Darlegen von Ideen verwirklicht, sondern indem man sie ausführt; die Revolution ist nicht Theorie, sie ist vor allem Tatsachen. Und das , was die Revolution sich vorgenommen hat, das hat sie erreicht; was die Revolution begonnen hat, das hat sie vorwärts gebracht. Und das ist Ergebnis der Idee, die in Wirklichkeit verwandelt wurde, eines begonnenen Werks, das voran gebracht wird, Grund optimistisch zu sein; Grund, um immer mehr in den Dynamismus einer Revolution zu glauben und in die kreative Fähigkeit unseres Volkes."

„Wir wissen, was das bedeutet, wir wissen, das wir uns damit vor den niederträchtigsten Schlägen des Feindes in dem empfindlichsten Aspekt unseres Volkes verteidigen, wir wissen, daß das Hunderttausende von Kindern bedeutet, die für das Vaterland gerettet werden, das bedeutet Gesundheit für unser Volk, das bedeutet das Anheben des durchschnittlichen Lebensalters für jeden Bürger unseres Vaterlandes, die Schaffung von den Bedingungen nicht nur um die Krankheiten zu bekämpfen, sondern um ihnen vorzubeugen. Weil wir in der Zukunft immer mehr Ärzte und jeden Tag weniger Kranke haben werden."

„Das sind die Tatsachen: Seit sechs Monaten hat es keinen einzigen Fall von Kinderlähmung in unserem Land gegeben; sechs Monate hat keine Mutter, keine Familie den unbeschreiblichen Schmerz erleiden müssen, ihr Kind als Behinderte zu sehen. Es wurden schon hunderte von Kindern gerettet, Hunderte von glücklichen Leben wurden gerettet; das Glück und die Freude von Hunderten von Familien wurde gerettet."

„Erneut greift die Revolution die Krankheiten an, und schickt sich an, Tausende von Leben vor dem Tetanus, der Diphtherie und dem Keuchhusten zu retten, das sind andere Krankheiten, die alle Jahre Tausende von Kindern opfern, und mit der jegliches Kind von jeglicher Familie sich anstecken kann. Wie? Indem sie durch die Schutzimpfungen diesen Krankheitsarten vorbeugt. Und so werden wir Krankheit für Krankheit bekämpfen, so werden wir die Zahl der Epidemien, die Zahl der Toten, die Zahl der Opfer vermindern. So wird dieses große Anliegen erfüllt: Von der therapeutischen zur vorbeugenden Medizin überzugehen."

„Und die Zukunft unseres Volkes muß glänzend sein, glänzend die Gesundheit unseres Volkes, wenn wir einerseits die Krankheiten bekämpfen, ihre Opfer vermindern, gegen sie kämpfen, bis daß sie verschwinden; und andererseits, Kontingente von jungen Schwärmern, welche die Hoffnung des Vaterlandes sind, die Schmiede der Gesundheit unseres Volkes, Lebensretter, in eine Einrichtung wie diese eintreten."

Bis hier die grundlegenden Punkte und das Programm. das ich an jenem Abend behandelte.

Nach 40 Jahren braucht man fast gar nichts zu diesen Ideen hinzu zu fügen, die vor vier Jahrzehnten ausgearbeitet wurden, die am genauesten erfüllt wurden und viele bei weitem übertroffen wurden.

Einige Beispiele:

* 1958 gab es im Land 826 Krankenschwestern und Hilfspersonal zur Krankenpflege.

* Heute gibt es 84 232.

* Auf jede Krankenschwester, die es in 1958 gab, kommen heute 101.

* 1959 hatte das Land 8 bescheidene Krankenpflege-Schulen.

* Heute gibt es 24 polytechnische Schulen des Gesundheitswesens, wo Krankenschwestern ausgebildet werden, 14 polytechnische Schulen des Gesundheitswesens nur für Krankenpflege und zwei Notschulen, insgesamt 40 Ausbildungszentren für Krankenschwestern, die, wenn sie ihr Studium fortsetzen den Universitätstitel einer Diplomkrankenschwester erreichen können.

* Die Kindersterblichkeitsrate betrug 1959 nach Schätzungen 60 auf je Tausend Lebendgeburten. Das Land beendete das Jahr 2001 mit einer Rate von 6,2 pro Tausend Lebendgeborenen. Das bedeutet eine Verminderung von 90 %.

* Wenn die Kindersterblichkeitsrate so geblieben wäre, wie vor der Revolution, 60 pro Tausend Lebendgeborenen, hätten in den vergangenen Jahren 479 830 kubanische Kinder das Leben verloren.

* Die aktuelle Kindersterblichkeitsrate in Lateinamerika und der Karibik ist 6 Mal größer als die von Kuba, das eine der niedrigsten Kennzahlen der Welt hat.

* Die aktuelle Lebenserwartung in den reichsten und am meisten entwickelten Ländern dieser Hemisphäre und von Europa: Kanada 78,5; Vereinigte Staaten 76,5; Frankreich 78,1; Großbritannien 77,2; Deutschland 77,3; Dänemark 75,9. Kuba hat schon 76,15 erreicht. Wie man ersehen kann, ist es auf dem selben Niveau oder sehr nahe an dem Niveau von ihnen, und die Ziffer wird steigen.

* 1958 gab es im Land 6 286 Ärzte. 1962 blieben 3 960. ein Exodus bis zu diesem Datum von 2 326, das später weiter anstieg.

* Im Jahre 1962 blieben 16 Professoren von den 157 Professoren der Medizinischen Fakultät in 1955.

* Heutzutage hat das Land 67 128 Ärzte, das bedeutet, daß es für jede 167 Einwohner einen Arzt gibt, die höchste Kennziffer von Ärzten pro Einwohner auf der Welt.

* In den reichsten Ländern ist diese Kennziffer ein Arzt pro jede 358 Einwohner in den Vereinigten Staaten; pro jede 437 in Kanada; pro jede 330 in Frankreich; pro jede 286 in Deutschland, pro jede 610 in Großbritannien. In Lateinamerika, zum Beispiel, ist sie einer pro jede 538 in Mexiko und einer pro jede 909 in Chile, alles weit entfernt von Kuba.

* Für jeden Arzt, der zwischen 1959 und 1962 das Land verließ, gibt es heute 29 Ärzte.

* Die aktuelle Kapazität der 22 Medizinfakultäten, die das Land hat, beläuft sich auf über 40 tausend Studenten.

* 1997 hatten wir 81 016 Betten, was 7,3 Betten pro Tausend Einwohner bedeutete.

* In dem Maß, in dem die Tätigkeit des Familienarztes und der Familienschwester fortschritten, verminderten sich die Krankenhausaufnahmen und deshalb ist die aktuelle Bettenzahl 70 927, was 61 927 Betten mehr als die 1959 in den staatlichen Krankenhäusern bestehenden entspricht. Die grundlegenden Faktoren, die diese Verminderung beeinflußten beziehen sich auf eine gesündere Bevölkerung und auf den Beginn seit 1984 der häuslichen „Krankenhausaufnahme".

* Von 1999 bis Juli des laufenden Jahres verbrachten 2 071 996 Personen ihren „Krankenhausaufenthalt " zu Hause.

* Von den 267 Krankenhäusern, die das Land hat, befinden sich 62 in ländlichen Gebieten. Die Gesundheitsbetreuung ruht heute in erster Linie auf der Arbeit der ärztlichen Beratungsstellen der Familienärzte.

* 4 158 von ihnen arbeiten heute in ländlichen Gemeinden und 974 in Gemeinden in den Bergen.

* Das Budget des Gesundheitswesens im Jahr 2002 ist 87,3 Mal größer als das von 1958.

* Von Beginn der Revolution bis zum Datum haben 91 Länder Hilfe von Kuba erhalten, mit der Teilnahme von 51 059 Mitarbeitern des Gesundheitswesens.

* Heute unterhält Kuba simultan Kooperation zu 61 Ländern, wo 4 335 Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens arbeiten. Nur durch das Integrale Gesundheitsprogramm, das wegen dem Hurrikan „Mitch" entstand, der Zentralamerika geißelte und die Region Zehntausende Leben kostete, leistet Kuba heute 21 Ländern medizinische Hilfe, mit der Teilnahme von 2 878 Ärzten und Technikern des Gesundheitswesens.

* In der Lateinamerikanischen Medizinschule studieren mehr als 6 000 Jugendliche, die im wesentlichen aus Lateinamerika stammen und von Kuba Stipendien erhalten. In anderen Zentren studieren Hunderte von Jugendlichen aus Afrika, Haiti und anderen Ländern der Karibik.

* Im Institut für Grundlagen- und präklinische Wissenschaften „Victoria de Girón" studierten 46 463 Studenten im Zeitraum von 1962 bis zum Jahre 2001. Obwohl die größte Mehrheit Kubaner waren, haben Studenten aus 55 Ländern in ihren Aulas und Hörsälen gelernt.

* Dieselbe hat 1 110 Mitarbeiter, von denen 202 Professoren sind und 32 sind Forscher.

* Es gibt zwei Verdienstreiche Professoren, 11 Beratende Professoren , 31 Doktoren in Wissenschaften, was 17 % des Lehrkörpers entspricht.

* 74 Mitglieder seines Kollektivs haben internationalistische Missionen erfüllt.

1981 verbreitete sich eine brutale und unerwartete Epidemie des Blutsturz- Dengue- Fiebers über das ganze Land, verursacht durch den Virus 2, den man vorher nicht kannte. Es befiel 344 203 Bürger und kostete das Leben von 158 Personen, davon 101 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 4 Jahren, was eine harte und strenge Probe für das kubanische Sanitätssystem darstellte. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Zahl der Ärzte auf 16 210, viermal weniger als heute, aber sie war schon vier Mal größer als die Zahl der Ärzte, die wir 1962 zur Verfügung hatten.

Mit bedeutendem Aufwand und einer übermenschlichen Anstrengung wurde die Epidemie besiegt, die Anzahl der Erreger auf unbedeutende Ziffern reduziert und der Virus aus dem nationalen Territorium beseitigt. Die Tatsache, als noch eine Herausforderung, vervielfachte die Anstrengungen der Revolution auf dem Gebiet des Gesundheitswesens. Das war, als man beschloß 15 neue Medizinfakultäten zu schaffen, außer den bestehenden, um zumindest eine pro Provinz, die sich nach der neuen politischen und Verwaltungsaufgliederung auf 14 erhöht hatten, zur Verfügung stehen zu haben. In der Hauptstadt und in Santiago de Cuba ist beträgt die Zahl der Fakultäten insgesamt mehr als sechs. Es wurden neue fortschrittliche Techniken eingeführt, neue Dienstleistungen geschaffen, neue Krankenhäuser gebaut und viele der vorhandenen erweitert. Die wissenschaftlichen Forschungszentren, verschiedene von ihnen mit dem Gesundheitswesen verbunden, erhielten besondere Impulse.

So war es, wie das Land sich in eine wirkliche medizinische Macht zu verwandeln begann. Dutzende von Maßnahmen wurden ergriffen; wirklich revolutionäre Ideen entstanden, unter ihnen die Einführung des Familienarztes in Städten, auf dem Land und in den Bergen des ganzen Landes, die ein Gesundheitswesen ohne Präzedenzfall und einzig auf der Welt hervorbrachten.

Es ereignet sich der Zusammenbruch der Sowjetunion und der sozialistischen Länder Europas. Wir stiegen voll, und das plötzlich, in die Spezialperiode ein. Das Volk war in der Lage, die bewundernswerte Heldentat zu überleben zu verwirklichen, aber solche Umstände verursachten bemerkenswerten Schaden an dem Fortschritt der Gesundheitsprogramme, die in vollem Gange waren. Nachweis ihres Ungestüms war es, daß während der Spezialperiode mehr als 30 Tausend Ärzte ihren Abschluß machten, fast so viele, wie zu Beginn dieser Periode schon vorhanden waren.

Objektive und subjektive Faktoren trugen dazu bei, Schwierigkeiten in den Dienstleistungen des Gesundheitswesens zu schaffen und zu verschärfen. Gegenüber den heldenhaften Anstrengungen von einer Großzahl von unseren Wissenschaftlern, Ärzten, Technikern und Mitarbeitern des Sektors, verursachten fehlerhafte Entscheidungen, bürokratische Normen und absurde Arbeitsschemen bedeutenden Schaden, der scheinbar nur durch das kritische Fehlen von materiellen Mitteln und die Schwierigkeiten, die uns die neue Situation brachte, verbunden mit der wissentlichen und opportunistischen Verschärfung der Blockade und des Wirtschaftskrieges seitens der Regierungen der Vereinigten Staaten, verursacht worden war.

Von den Programmen war es das des Familienarztes, das am besten das Gewicht der Dummheiten aushielt, ohne Zweifel das vielversprechendste von allen. Alte Vorurteile und Unverständnisse einer Anzahl von Fachleuten und Autoritäten des Sektors verbunden mit Maßnahmen, die Überheblichkeit, Mittelmäßigkeit und inkorrekte Leitungsmethoden widerspiegelten, konnten vieles von den besten Sachen vernichten, was die kubanische Medizin mit Ehre gehäuft hatte.

Die Betreuung und die Maßnahmen, die von unserer Parteiführung gegenüber den Schwierigkeiten und Problemen, die inmitten der durch die Materialmangel hervorgerufenen Verwirrung entstanden, getroffen wurden, verhinderten einen größeren Schaden.

Inmitten der Ideenschlacht, die wir ausfechten, wurde immer mehr die Notwendigkeit sichtbar, Situationen zu überwinden, die falsche Methoden und Leitungsgewohnheiten verursachten und sogar in bestimmten Fällen merkantilistische Laster, die in den von der Revolution geschaffenen Dienstleistungen des Gesundheitswesens unzuläßlich sind.

Solche Tatsachen erforderten Änderungen in der Leitung des Sektors, neue Konzepte und Ideen, angepaßt an die großartigen erreichten Fortschritte und die gesammelte Erfahrung seit jenen ruhmreichen und schwierigen Tagen, als vor vierzig Jahren dieses historische Institut eingeweiht wurde.

In der neu begonnenen Etappe zeigen folgende Sachen die riesige durch unser Volk, seine Mitarbeiter des Gesundheitswesens und unsere medizinischen Wissenschaften erreichte Macht und werden es weiterhin kundtun: Der riesige Schatz der entstandenen menschlichen Ressourcen und der traditionelle Opfergeist und das Heldentum. das von unseren Fachkräften, Technikern und Mitarbeitern des Gesundheitswesens bewiesen wurde; die außerordentlichen Dienstleistungen, die sie innerhalb und außerhalb von Kuba leisten; die neuen Mittel und Schritte, die in der Arzneimittel- Produktion getan wurden; die niederschmetternde Offensive, die in 70 Tagen, in den ersten Monaten dieses Jahres, Schluß mit der perfiden Anwesenheit des letzten Dengue- Fieber – Krankheitsherdes machte; der solide Schutz vor der Gefahr des wachsenden Kontakts zu Reisenden, die aus Gebieten kommen, wo die Krankheit endemisch ist, und vor der Bedrohung durch neue und alte Krankheiten, die latent sind.

Die Anstrengung, um die Vortrefflichkeit in unserer Gesundheitsbetreuung zu erreichen, wird groß und tiefgreifend sein. Die Tragweite der neuen Gesundheitsideen und -projekte für die Sicherheit und das Wohlergehen unseres Volkes wurde weder innerhalb noch außerhalb unseres Landes erträumt. Die schon begonnenen Gesundheitsprogramme werden keinen Moment unterbrochen, obwohl sie komplexer sind und mehr Zeit und Mittel als die Bildungsprogramme erfordern, die heute schon zu den Gipfeln emporsteigen.

Wenn wir schweigsam arbeiten und ohne Tendenzen zu schrillen Versprechungen und Publizitätsausschreitungen zuzulassen, kann nichts den Sieg verhindern, wie nichts es bis heute verhindern konnte.

Es lebe der Sozialismus!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Montag, 16. September 2002

Fidel Castro Ruz anläßlich des offiziellen Beginns des Schuljahres 2002-2003 auf dem Platz der Revolution, am 16. September 2002

Ausübende und Studierende des Lehrberufes;

Bauarbeiter und freiwillige Konstruktionshelfer;

Funktionäre der Partei, des Jugendverbandes und der Massenorganisationen, die an der Heldentat der Konstruktion von 779 Schulen beteiligt waren;

Vorgesetzte der Unternehmen und Staatsorgane, die zum Gelingen dieses großen Werkes beitrugen!

Am heutigen 16. September erfolgt, wie vorgesehen, der offizielle Beginn des Schuljahres, und mit aller Kraft ergeht der Aufruf zur unbedingten und vollständigen Realisierung der noch nie dagewesenen Reform im Bildungswesen, an der wir arbeiten. Mehr als eine elementare Pflicht von Humanität und sozialer Gerechtigkeit ist dies für unser Volk auch ein Gebot unseres Heute und unseres Morgen. Aus unserem Erfolg können viele andere Völker der Welt Nutzen ziehen.

Der Kampf für die nationale Befreiung brachte die Beseitigung des Analphabetentums, brachte Lehrer und Schulen in alle Ecken des Landes, die Umwandlung des Bildungswesens und seines Inhalts, die umfassende Gestaltung von Bildung und Erziehung, die Schaffung und Entwicklung von technisch-beruflichen Unterrichtsstunden, eine Vervielfachung und Schaffung von Universitäten im gesamten Land, die Einrichtung von Sonderschulen für Zehntausende Kinder und Heranwachsende; gab allen Kindern die Möglichkeit einer Ausbildung in der unteren sowie der oberen Gymnasialstufe durch Immatrikulation Tausender Schüler in Internatsschulen sowie durch andere Bildungsprogramme, die in einer zeitlichen Kürze erfüllt wurden, wie es nirgendwo der Fall gewesen ist.

Neuartige Methoden kamen in jeder einzelnen Etappe zur Anwendung, um Schwierigkeiten und Hindernisse zu meistern, die unüberwindbar schienen inmitten der unaufhörlichen vom Ausland aus betriebenen subversiven und Aggressionstätigkeit, einer harten und erbarmungslosen Wirtschaftsblockade und den Versuchen einer Isolierung aus technischem und wissenschaftlichem Gebiet, was alles seit mehr als vier Jahrzehnten andauert.

Tausende Schulen aller Art wurden errichtet und ausgestattet. Hunderttausende Lehrer und Dozenten wurden ausgebildet. Nicht vernachlässigt dabei wurde die Ausbildung von Kadern für die Verteidigung des Vaterlandes und der Revolution. Aus den Kadettenschulen und Militärakademien unserer Revolutionären Streitkräfte und des Innenministeriums gingen Zehntausende Offiziere höheren Ausbildungsgrades hervor, die ihren erprobten patriotischen Geist, ihren Internationalismus und Mut in den heldenhaften und siegreichen Einsätzen im In- und Ausland unter Beweis stellten.

Es ist ein großartiges Werk, das seit dem 1. Januar 1959 in Bildung und Erziehung geleistet worden ist. Das zeigt sich an der Tatsache, daß die Revolution für jeden damaligen Abgänger der sechsten Klasse – ihre Anzahl betrug kaum mehr als 400 000 – zwei Hochschulabsolventen oder Intellektuelle ausgebildet hat.

Die zahlreichen heute in Hunderten von Forschungszentren und –einrichtungen tätigen Wissenschaftler sind ein Beweis für die erzielten Fortschritte. Daher sprechen manche von der ersten und der zweiten Revolution im Bildungswesen, die der gegenwärtigen Etappe vorausgingen.

Ehre und Ruhm jenen Frauen und Männern, die diese Heldentaten vollbrachten! Ohne das von der Revolution geschaffene enorme Humankapital könnten wir von der gegenwärtig in Kuba gekämpften großen Revolution des Bildungswesens, deren Bedeutung grenzüberschreitend sein wird, nicht einmal träumen.

Die Ausgangsbasis für unser Handeln bis heute waren die allgemein anerkannten Auffassungen und Methoden, deren Wiege in den Elitegesellschaften der reichsten und industrialisiertesten kapitalistischen Länder stand. Zweifelsohne hat die Revolution eigene Lösungen eingebracht, die dem Ziel entsprachen, die Bildung zu vermaßen und allen Bürgern, besonders den Kindern und Heranwachsenden, zugänglich zu machen.

Heute geht es nun darum, auf der Basis von völlig neuen Ideen und Auffassungen das vollbrachte Werk zu vervollkommnen. Heute bezwecken wir immer mehr ein Bildungswesen, wie es nach unserem Dafürhalten zu sein hat und sein wird mit Gleichheit, umfassender Gerechtigkeit, Selbstachtung und Beachtung der moralischen und gesellschaftlichen Bedürfnisse der Bürger in einem Modell von Gesellschaft, dessen Schaffung sich das kubanische Volk zum Ziel gesetzt hat.

Ziele dieser Art zu erreichen, wird eine kapitalistische Gesellschaft niemals in der Lage sein. Jener Gesellschaft – welche Technologie und Reichtümer sie auch haben mag – mangelt es an der dafür erforderlichen Dosis Humanismus und Solidarität, und ihre Kennziffern des Bildungswesens und der Kultur werden immer weiter hinter denen Kubas zurückbleiben. Viele dieser Indikatoren beweisen dies bereits und sind unwiderlegbar.

Volles Bewußtsein der Notwendigkeit einer tiefgreifenden Revolution im Bildungswesen in unserem Land erlangten wir seit dem Beginn der Schlacht der Ideen vor fast drei Jahren, als wir uns gezwungen sahen, das ganze Volk mobil zu machen und die Weltöffentlichkeit, ja sogar die US-amerikanische Öffentlichkeit um Unterstützung im Kampf gegen die unmenschliche kolossale Ungerechtigkeit zu bitten, die an einem einfachen, fleißigen, ehrbaren und würdigen kubanischen Vater begangen wurde, indem ihm sein fünfjähriger Sohn entrissen wurde. Dieser war Opfer einer Tragödie geworden, wie es bei so vielen anderen Tragödien der Fall ist, die verschuldet werden durch ein mörderisches Gesetz zur Förderung illegaler Auswanderungen und Destabilisieren des Landes, das seit mehr als 35 Jahren in Kraft ist.

Die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen an den Demonstrationen und Offenen Tribünen (Kundgebungen), ihre ergreifende Redegabe, ihre Gefühle der Solidarität und des Patriotismus, ein Ergebnis des uneigennützigen Mühens von Lehrern und Dozenten in enger Zusammenarbeit mit den Eltern hatte viel zu tun mit dem Interesse und der Aufmerksamkeit, mit der die durch die Spezialperiode entstandenen Probleme und Schwierigkeiten angegangen wurden, das Mangeln an Büchern, Heften und sonstigem Unterrichtsmaterial, sowie Probleme jeglicher Art, die die wunderbare Ausbildung, die unseren Kindern, den Heranwachsenden und Jugendlichen dank der Bildungsprogramme der Revolution zuteil geworden war, beeinträchtigen konnten.

Uns war bekannt, daß unter allen lateinamerikanischen Ländern Kuba mit großem Abstand den ersten Platz einnahm. Seine Kinder besaßen in den wesentlichen Fächern der Grundausbildung fast doppelt so hohe Kenntnisse: Muttersprache und Mathematik. Das wurde von den internationalen Organen anerkannt. Auf der Suche nach Daten und bei Überlegungen in den täglichen Versammlungen, an denen neben den Funktionären der Partei, des Jugendverbandes und der Massenorganisationen auch Vertreter und Leiter der Pioniere und der Schüler der unteren und der oberen Gymnasialstufe teilnahmen, zogen wir Schlußfolgerungen und prüften wir recht genau die existierenden Lücken, Probleme, Schwierigkeiten und Mängel, die trotz der außerordentlichen erzielten Erfolge unser Bildungssystem beeinträchtigten und damit auch die Resultate, die eine Gesellschaft wie die unsere in allen Aspekten erreichen sollte und auch konnte, die ihre höchsten und angestrebten Ziele darstellen.

Aus unterschiedlichen Gründen sank beispielsweise die Anzahl der Immatrikulationsbewerber an den pädagogischen Hochschulen für die Ausbildung als Grundschullehrer. In der Hauptstadt gab es Hunderte von Klassenräumen, in denen mehr als 40 Schüler lernten. Der Durchschnitt betrug 37 Schüler pro Klassenraum. Die Studienzeit des großen Teils der erfahrenen Lehrkräfte lag 15 bis 30 Jahre zurück. So würden die Schulen eines Tages plötzlich ohne hochqualifizierte und erfahrene Lehrkräfte dastehen. In den Mittelschulen herrschte wachsender Mangel an Fachlehrern für elf, zwölf und dreizehn Fächern pro Klasse. Es gab nur halbtägigen Unterricht für viele Schüler, inhaltliche Kürzungen des zu unterrichtenden Stoffes. Dabei nenne ich hier nur einige Schwierigkeiten, andere bereits Erwähnte will ich nicht wiederholen.

Präsent waren objektive, doch auch subjektive Faktoren. Doch der Kern war die Notwendigkeit, sich über alte Auffassungen hinwegzusetzen.

Die in aller Welt allgemein zu verzeichnende Katastrophe in den Mittelschulen durfte uns nicht zum Trost gereichen.

In der Schlacht der Ideen kamen bei uns tagtäglich neue Ideen auf. Jede einzelne brachte wieder andere hervor. Viele standen im Zusammenhang mit der Bildung und Erziehung. Dabei ging es nicht mehr nur um die Schulbildung, sondern auch um die Bildung und Erziehung des ganzen Volkes auf wirtschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet. Im Verlauf der Ereignisse wurden Maßnahmen über Maßnahmen getroffen. Jede neue Idee wurde vorher geprüft und unter realen Bedingungen getestet. Wir durften weder Zeit verlieren, noch die Dinge auf den Nimmerleinstag verschieben. Die Mittel waren knapp. Es mußten gangbare Lösungen gefunden werden. Auf Zeitungspapier gedrucktes Unterrichtsmaterial der Universität für Alle, wertvolle literarische Werke oder der Inhalt der besonders bedeutsamen Podiumsgespräche wurden aus dem Mangel an Mitteln für den Buchdruck geboren. Mit einem Dollar konnte im Vergleich zu dem, was ein Buch in jedwedem Buchhandel der Welt kostet, mindestens 150 mal mehr Lehrmittel gedruckt werden.

Vielleicht war das Bedeutsamste die Idee, die Medien und audiovisuellen Geräte und Computer zur Unterrichtung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Schulen und in den Heimen zu nutzen. Allgemeine Verbreitung fand der Einsatz des Fernsehens und der Videotechnik als äußerst wirkungsvolle audiovisuelle Mittel in der Grund- und Mittelschulbildung. Heute steht in jedem Klassenraum des Landes ein Fernsehgerät – insgesamt sind es 81 169 – und pro hundert Schüler ein Videogerät. Im vergangenen Schuljahr wurden 44 790 Computer installiert und mehr als 12 000 Junglehrer ausgebildet zur Unterrichtung dieser Disziplin nicht nur an Universitäten und Hochschulen, sondern beginnend in den Vorschulklassen, wo man interessante Erfahrungen hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit der Kinder machen konnte, bis zur zwölften Klasse.

Die Anzahl der Landschulen, die zu diesem Zweck mit Solarzellen elektrifiziert wurden, beträgt 2320. Es ist dies die Gesamtheit aller Schulen, die bislang von der Stromversorgung ausgeschlossen waren.

Von ebenfalls enormer Bedeutung wird sich die Idee erweisen, die Hochschulbildung auf jeden Winkel des Landes auszudehnen – als eine Notwendigkeit, ausgehend von den Tausenden in Intensivlehrgängen ausgebildeten Lehrern und Dozenten, den Sozialarbeitern, den Ausbildern in Kunstfächern, den in Qualifizierungskursen der Oberstufe ausgebildeten Arbeitern und Technikern, den Schülern der Programme der integralen Formung der Jugendlichen sowie anderer Entwicklungsprogramme, wobei bei vielen von ihnen die Ausbildung von ihrem Arbeitsplatz und Wohnort mit einem Hochschulstudium fortzusetzen ist.

Die Dutzende von Beispielen, die es dafür gibt, können unmöglich alle aufgezählt werden. Vielen der hier Anwesenden ist bekannt, wie zahlreiche dieser Programme begonnen wurden und wie sie verliefen. Die Arbeit war eine intensive und die Ergebnisse ermutigend.

Eine erste Schlußfolgerung aus dem, was wir erreicht haben, ist, daß die geleistete Anstrengung unbedingt fortzusetzen und zu vervollkommnen ist. Man könnte fast sagen, daß wir gerade erst begonnen haben.

Recht kurzgefaßt werde ich einige Zahlen nennen:

Die Aufwendungen für das Bildungswesen im Jahr 2002, einschließlich getätigter Investitionen, werden mit 3,121 Milliarden Peso berechnet. Das bedeutet 11,4 % des Bruttoinlandsproduktes. Bei dieser Kennziffer lagen wir stets über den anderen Ländern unserer Erdhälfte.

In den Bildungseinrichtungen lernen 2 623 300 Schüler. Davon sind 423 277 Internatsschüler, 635 739 Ganztagsschüler mit Schulspeisung und 1 564 284 Ganztagsschüler ohne Schulspeisung.

Vorschulerziehung und Grundschule: 995 581

Untere Gymnasialstufe (Mittelschule): 502 533

Obere Gymnasialstufe (Oberschule): 161 017

Sonderschule: 55 668

Fach- und Berufsschule (mit der in Intensivkursen erfolgten Ausbildung der Notlehrkräfte, der Ausbilder in Kunstfächern, der Lehrer für Körperkultur und Sport, der Kunstschulen und anderer: 606 653;

Über verschiedene Wege und Modalitäten studieren bereits 201 257 Studenten in den Hochschulen,

Schulen der integralen Formung für junge Menschen zwischen 17 und 30 Jahren, die ohne Beschäftigung waren, und heute studieren oder sich weiterbilden können mit einer finanziellen Hilfe des Staates je nach Schulbildung: 100 591;

In den kommenden Wochen werden Schulen für mindestens 90 000 Arbeiter des Zuckersektors eröffnet. In den Arbeitsstellen jenes Bereiches wird es Kürzungen geben aufgrund der in dieser Industrie vorzunehmenden Umstrukturierung, verursacht durch niedrige und Schleuderpreise dieser Ware auf dem Weltmarkt, wodurch dem Land ein hoher Nettoverlust in konvertierbarer Währung entstand. Sie werden entsprechend ihres bezogenen Gehalts anständig bezahlt und gleichzeitig erhalten sie umfangreiche und berufliche Kenntnissen, die ihre Selbstachtung erhöhen, was wiederum sowohl für die Berufstätigen als auch für das Land vom großen Nutzen sein wird. Zum ersten Mal in der Geschichte wird das Lernen bzw. Studieren als Job geschaffen.

Gesamtzahl der ausübenden Lehrer und Dozenten, die dem Land für die Durchführung solcher Bildungsprogramme zur Verfügung stehenden: 222 286;

Gesamtzahl der im Bildungsbereich als Lehrkräfte und anderes Personal Beschäftigten: 433 200;

Gesamtzahl der Einrichtungen für Bildung und Erziehung: 13 343;

Im Verlauf der letzten 18 Monaten wurden landesweit 4 453 neu Klassenräume für mehr als 90 000 Schüler geschaffen. In der Hauptstadt wurde der für die Grundschule zum Ziel gestellte Idealfall von 20 oder weniger Schülern pro Lehrer und Klassenraum bereits erreicht. In den anderen Provinzen wurde in den meisten Grundschulen das Ziel der 20 oder weniger Schüler pro Lehrer und Klassenraum erreicht. Einige überschreiten die Anzahl an Schülern pro Klassenraum, wobei deren Betreuung dann durch zwei Lehrer erfolgt. Es verbleiben in Kuba nur noch 19 000 Grundschüler, das sind 2,6 % der Gesamteinschulung, denen diese günstigen Lehrbedingungen noch nicht zugute kommen, was jedoch im Verlaufe dieses Schuljahres verbessert werden wird.

Unsere größte Herausforderung heute liegt in der Mittelschulenbildung In der Hauptstadt der Republik beispielsweise verfügen die 167 existierenden Schulen dieser Bildungsstufe für eine Anzahl von 89 900 Schülern nur über 1 657 Klassenräume unterschiedlicher Kapazität, die zwischen 30, 35, 40 und 50 Schülern pro Klassenzimmer variiert. Aus diesem räumlichen Grunde können etwa 35 000 Schüler nur halbtags – entweder vormittags oder nachmittags – unterrichtet werden.

Der Weggang von ca. 50 000 Schülern zur Mittagszeit, um zu Hause oder anderswo zu Mittag zu essen und von denen dann ein Teil nicht zu den geplanten schulischen oder außerschulischen, einige davon fakultativ, Aktivitäten in die Schule zurückkehrt und das Fehlen von Ganztagsunterricht für Tausende von ihnen trägt dazu bei, daß man viele Schüler dieser Stufe während der Unterrichtszeit auf den Straßen antreffen kann. In den Mittelschulen der Hauptstadt werden fast 1 200 Klassenräume für je 30 Schüler, Maßnahmen zur Lösung des Problems des Mittagessens, Vervollkommnung der Aktivitätengestaltung, eine verbesserte Disziplin seitens der Schüler sowie höhere Anforderungen an sie seitens der Lehrkräfte und Angehörigen benötigt, um diese Schwierigkeiten zu überwinden.

Dank der Bereitschaft von fast allen Lehrkräften dieser Bildungsstufe, die heute entschieden sind, zwei oder mehrere Fächer zu unterrichten und den Bemühungen der Tausenden integraler Notlehrer die gegenwärtig ausgebildet werden und mit der optimalen Nutzung der modernen audiovisuellen Mitteln, werden die Jugendlichen in dieser wichtigen Etappe ihres Lebens die Kenntnissen vervielfältigen, die sie erwerben sollen und können.

In den anderen Provinzen gibt es ähnliche Schwierigkeiten in dieser Bildungsstufe aber die mit entscheidenden und fleißigen Bemühungen überwinden werden.

Warum ist Kuba dazu berufen, im Bildungswesen weltweit einen der oberen Plätze einzunehmen? Ein Vergleich mit den lateinamerikanischen und den übrigen Ländern der Dritten Welt kann bereits nicht mehr angestellt werden.

Prüfen wir nun die uns auf verschiedenen Wegen zugehenden Daten zum Zustand des Bildungswesens in den Industrieländern und vergleichen wir sie mit denen unseres Landes.

Prozentsatz der Einschulung

Kuba: 100%, Spanien: 100%, Frankreich: 100%, Holland: 100%, Italien: 100%, Japan: 100%, Norwegen: 100, Portugal: 100, Schweden: 100, Dänemark: 99, Vereinigtes Königreich: 99%, Finnland: 98%, Kanada: 95%, Vereinigte Staaten: 95%, Irland: 92%, Deutschland: 86%.

Quellen: UNESCO und Euridice

Prozentsatz der Schüler mit Abschluß der 5. Klasse

Kuba: 100%; Deutschland: 100%; Dänemark: 100%; Finnland: 100%; Japan 100%; Norwegen: 100%; Kanada: 99%; Vereinigte Staaten: 99%; Frankreich: 99%; Italien: 99%; Spanien: 98%; Schweden: 98%; Irland: 97%; Portugal: 97%.

Quelle: UNICEF, UNESCO

Ergebnisse im Mathematikunterricht

Dritte Klasse: Kuba: 78.2, Kanada: 54.4, England: 40.2, Island: 34.1, Irland: 53.7, Japan: 77.4, Norwegen: 31.6, Portugal: 45.4, Schottland: 44, Vereinigte Staaten: 54.6, Holland: 59.6.

Vierte Klasse: Kuba: 81.6, Kanada: 70.4, England: 53.2, Island: 56.9, Irland: 71.3,

Japan: 86.7, Norwegen: 63.7, Portugal: 60.7, Schottland: 62.4, Vereinigte Staaten 70.3, Holland: 83.4.

Unsere Ergebnisse der dritten Klasse liegen über denen aller anderen Länder.

In der vierten Klasse werden wir nur von Japan und Holland überflügelt.

Quelle: OECD und UNESCO

Existierende Fernsehkanäle für Lehrsendungen

Kanada: ja; Japan: ja; Dänemark: nein; Spanien: nein; Vereinigte Staaten: nein;

Finnland: nein; Frankreich: nein; Irland: nein; Norwegen: nein; Niederlande: nein;

Portugal: nein; Vereinigtes Königreich: nein; Schweden: nein.

Quelle: öffentliche Angaben

Kuba besitzt etwas mehr als einen Fernsehkanal für Lehrsendungen, der sich in

voller Entwicklung befindet und genutzt wird, doch täglich werden zehn bis zwölf

Stunden Lehrstoff über die beiden Fernsehkanäle des Landes gesendet. Der

zusätzliche Kanal strahlt für die Hauptstadt der Republik aus sowie für einen großen

Teil der Provinzen Havanna und Santiago de Cuba. Er wird noch vor Ende dieses

Schuljahres sämtliche Provinzhauptstädte und größeren Städte des Landes

erreichen sowie einen großen Teil der ländlichen Gebiete. Als Bestandteil eines mit

allen Bildungsstufen und –arten des Landes organisch verbundenen Systems wird er

über viel längere Sendezeiten verfügen.

Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das etwas Ähnliches aufzuweisen hätte.

Quelle: öffentliche Angaben

Fernsehgeräte in allen Klassenräumen

Kuba: ja; Deutschland: nein; Kanada: nein; Dänemark: nein; Vereinigte Staaten:

nein; Finnland: nein; Frankreich: nein; Irland: nein; Italien: nein; Japan: nein;

Norwegen: nein; Niederlande: nein; Portugal: nein; Vereinigtes Königreich: nein;

Schweden nein.

Es geht hier um die Vorzüge einer flächendeckenden Unterrichtsmethode, die nur in

unserem Land zu finden ist.

Quelle: öffentliche Angaben

Lehrkräfte pro Einwohner

Kuba: 1/42.23; Dänemark: 1/53.6; Portugal: 1/ 54.7; Schweden: 1/55.4;

Frankreich: 1/62.7; Irland: 1/ 64.6; Kanada: 1/66; Vereinigte Staaten: 1/67.7;

Spanien: 1/68.5; Niederlande: 1/69.6; Japan: 1/77.8; Deutschland: 1/78.7;

Finnland: 1/79.2; Italien: 1/83.5; Vereinigtes Königreich: 1/83.95.

Quelle: UNESCO

Maximale Schülerzahl pro Klassenraum in der Grundschulerziehung

Kuba: 20; Kanada: 25; Spanien: 25; Norwegen: 25; Vereinigtes Königreich: 25; Dänemark: 28; Deutschland: 30; Vereinigte Staaten: 30; Finnland: 30; Frankreich: 30; Japan: 30; Portugal: 30.

In Deutschland und den Vereinigten Staaten gibt es keine für das Land einheitliche Kennziffer. Diese ist zwischen den einzelnen Bundesländern bzw. Staaten unterschiedlich.

Quelle: öffentliche Angaben

Wie ersichtlich ist, haben wir bei den meisten der Hauptkennziffern des Bildungswesens die am weitesten entwickelten Industrieländer bereits ziemlich weit überflügelt. Fast ohne uns dessen bewußt zu werden, haben wir sie überholt. Auf der Basis ihres kapitalistischen Modells von Wirtschaft und Gesellschaft besteht für sie nicht die geringste Möglichkeit, uns zu übertrumpfen. In dem Maße, wie die gegenwärtigen Projekte heranreifen und wir die Mängel und Schwierigkeiten beseitigen, werden wir diesen Vorteil weiter ausbauen.

Diese Kennziffern des Bildungswesens werden dann eine Erweiterung erfahren durch die Anstrengungen Zehntausender Kunsterzieher, deren eigene Ausbildung bereits begonnen hat; durch die Explosion in allen Zweigen dieser künstlerischen Aktivität und im intellektuellen Bereich sowie durch das beschleunigten Voranschreiten unseres Volkes in Richtung einer integralen Allgemeinbildung.

Es sind dies keine Träume noch ein Phantasieren. Dies alles beginnt, spürbare Realität zu werden. Dafür zu kämpfen, ist wohl der Mühe wert.

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Montag, 9. September 2002

Fidel Castro Ruz bei der feierlichen Einweihung des Notlehrgangs zur Ausbildung der Integrallehrer für die Mittelschulgrundausbildung

Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, bei der feierlichen Einweihung des Notlehrgangs zur Ausbildung der Integrallehrer für die Mittelschulgrundausbildung, im Theater Karl Marx, am 9. September 2002


Herr Minister für Auswärtige Angelegenheiten von Malaysia!

Herr Minister für Gesundheitswesen von Honduras!

Herr Vertreter der UNESCO in Kuba!

Professoren und Schüler der Schule „Präsident Salvador Allende"!

Mitbürger!

Ich danke sehr für den freundlichen und großmütigen, vor wenigen Tagen erhaltenen Brief des Generaldirektors der UNESCO, des Herrn Koichiro Matsuura, in dem er uns textgemäß informiert: „In der Versammlung, die in Paris vom 1. bis 5. Juli des Jahres 2002 stattfand, beschloß die Jury des Internationalen Alphabetisierungspreises der UNESCO ein Anerkennungszeugnis des Internationalen König-Sejong-Preises an den Alphabetisierungsprozess der Massenmedien, eine Alternative für unterentwickelte Länder, von Kuba zu verleihen.

Dieses Anerkennungszeugnis für unseren bescheidenen Beitrag zum Kampf gegen das Analphabetentum, das einen Großteil der Völker der Dritten Welt geißelt, ist ein großer Ansporn für unser Land. Das Analphabetentum ist ein schmerzhaftes und grausames Problem das, wenn die internationale Gemeinschaft es möchte, eine sehr einfache, im äußersten ökonomische und absolut mögliche Lösung hat. Diese Methode, die anfänglich erdacht worden war, um das Analphabetentum in Niger zu bekämpfen, wo es mehr als 80 Prozent erreicht, ist schon in fünf Sprachen erarbeitet.

Ich möchte auch besonders die warmherzigen Worte des Vertreters der UNESCO in Kuba, des Herrn Francisco José Lacayo Parajón, mit Dank anerkennen, der die Anweisungen des Generaldirektors der UNESCO erfüllte, der ihn bat, er solle uns das Anerkennungszeugnis in öffentlichem Akt gestern, am 8. September, dem „Internationalen Tag der Alphabetisierung" übergeben. Wir hatten ihn gebeten, er solle es heute tun, wo wir bereits vorgesehen hatten, uns zu versammeln, um eine große Lehreinrichtung und einen Lehrgang für Tausende von Jugendlichen, die einem wichtigen Bildungsprogramm zugedacht sind, einzuweihen.

Ich muß ebenfalls sagen, daß es für unser Volk eine große Ehre ist, den Besuch des Ministers für Gesundheitswesen von Honduras zu empfangen, der seine Anerkennung für die geleistete Mitarbeit bei der Bekämpfung des Dengue-Fiebers in seinem Land ausdrücken wollte, etwas, das für uns einfach eine elementare Pflicht gegenüber dem honduranischen Volk und anderen Brüdervölkern von Lateinamerika und der Welt darstellt.

Das kubanische Volk schätzt außerordentlich die noble Geste, die das beinhaltet. Das wird seinen Kooperationsgeist mit diesem Volk multiplizieren, welches während der Kämpfe um unsere Unabhängigkeit und gegen den Kolonialismus mit Gastfreundschaft und Sympathie viele unserer glänzendsten und hervorragendsten militärischen und politischen Führer beherbergte.

Alles vorangegangene geschah heute Abend zufällig, ohne daß die Veranstalter dieses Aktes es vorher erwartet oder programmiert hätten, aber das hat dazu beigetragen, der Veranstaltung mehr Glanz und Inhalt zu geben.

Vor 72 Stunden erzählte ich, wie die Idee der integralen Notlehrer für die Mittelschulgrundausbildung (Sekundärstufe I der Mittelschule) entstand. Heute, beim Einweihen dieses Lehrgangs zur Ausbildung von Lehrern dieser Art, spüre ich eine besondere Aufregung.

Herkommend von der Schule Präsident Salvador Allende, die vor zwei Jahren ganz zerfallen war, schlossen am vergangenen 2. September 3 526 Jugendliche mit dem Titel eines Notlehrers für die Grundschule ab. Und genau an dem Tag und in jener, bis zur Originalkapazität von 4 500 Schülern erweiterten Schule, vollständig renoviert, restauriert und mit den modernsten Lehrmitteln ausgerüstet, begannen ihren Unterricht 4 542 Abiturienten, einschließlich von 134 Fachkräften mit Zwölfte-Klasse-Abschluß. Sie stammen von allen Teilen der Insel ab und sind aufgerufen, an der radikalsten Umgestaltung der Mittelschulgrundausbildung teilzunehmen, die jemals in unserem Land oder an jeglicher anderer Stelle stattgefunden hat.

Diese Hochschule wird von einem Dekan, 5 Vizedekanen, dem Kurator, dem Direktor des Pädagogischen Informationszentrums, dem Direktor für Angelegenheit des Studenteninternats und den Partei- und Jugendorganisationssekretärinnen geleitet, die alle große Autorität und Prestige besitzen.

Der Lehrkörper setzt sich aus 412 hervorragenden und erfahrenen Professoren zusammen, von denen 44 Doktoren, 92 Master in Wissenschaften, 27 Diplomierte Fachkräfte, 60 außerordentliche Professoren und 189 anderer Lehrkategorien sind. 218 von ihnen legen die Mitgliedschaft der Partei und 71 des Kommunistischen Jugendverbandes an den Tag. Sie stammen, genau wie die Schüler, aus allen Provinzen des Landes.

Von diesen letzteren kommen 3 242 aus Internatsgymnasien auf dem Land, 458 aus pädagogischen Gymnasien, 456 aus städtischen Gymnasien, 252 aus Gymnasien für exakte Wissenschaften und 134 aus der technischen Berufsausbildung.

Von dieser Gesamtzahl neuer „Mutiger" sind 2440 Kinder von Arbeitern, 1252 von Fachkräften, 695 von Bauern und 155 von Militärangehörigen. Ein Großteil von ihnen, 2 575, sind Mitglieder des Kommunistischen Jugendverbandes.

Sie richten sich nach einem rigorosen Statut. Sie werden Intensivstudien absolvieren, einschließlich des Lehrpraktikums. Sie erhalten 2 234 Stunden allgemeinbildenden Unterricht, methodologische Vorbereitung und das Lehrpraktikum. Zusätzlich werden ihnen 72 Stunden Körperkultur als Pflichtfach erteilt. Sie werden täglich 40 Minuten für Sport zur Verfügung haben, was fakultativ ist, unabhängig von den der Körperkultur gewidmeten Stunden.

Im Lehrbereich hat die Schule 145 Klassenzimmern, mit einer Kapazität von 30 Studenten pro Klassenzimmer, zur Verfügung. Jedes ist mit einem Fernsehapparat mit 29-Zoll-Bildschirm, einem Videorecorder und einem Computer ausgerüstet, außerdem 10 Labors für Computertechnik mit je 15 vernetzten Computern, 6 Laborräume für Naturwissenschaften, 2 Werkunterrichts-Räume, 5 Bibliotheken, 16 Lehrerzimmer, 2 Fernsehräume, ein Theaterraum, eine Turnhalle und ein Pädagogisches Informationszentrum.

Die Vorbereitungszeit während fast eines Jahres wird viel größer sein, als beim ersten Lehrgang der „Mutigen". Sobald sie als Notlehrer abschließen, wird ein Großteil von ihnen während eines Schuljahres an den Mittelschulen der Hauptstadt unterrichten, und dort gemeinsam mit den jetzigen Lehrern die Lehren, die aus den Experimentalschulen „Juri Gagarin" und „José Martí" herrühren, anwenden. Anschließend werden sie an die Mittelschulen ihrer entsprechenden Provinzen mit guter Vorbereitung und Erfahrung zurückkehren.

Gleichzeitig werden die Pädagogischen Hochschulen jeder Provinz mit dem selben Programm weitere 3000 Jugendliche als Notlehrer für die Mittelschule ausbilden.

In einem Zeitraum von 5 Jahren werden mehr als 30 Tausend Jugendliche hochausgebildete Lehrer sein, die ihre Hochschulstudien fortsetzen und gleichzeitig als Mittelschullehrer ihren Beruf unter der neuen Konzeption ausüben werden.

Die Menge der Jugendlichen, die dieses Niveau studieren, beläuft sich in unserem Land im Moment auf eine halbe Million. Deshalb sind diese Schritte von riesiger Bedeutung für die Bildungsrevolution unseres Vaterlandes.

Die Schule „Präsident Salvador Allende", in Wirklichkeit Pädagogische Fakultät, wird ein Modell sein, das tiefe Spuren in der Geschichte der Bildung in unserem Land hinterlassen wird.

Die soziale und ethnische Zusammensetzung der Schüler dieser neuen Einrichtung ist vorbildlich. Wir sind sehr zufrieden damit, auf dem Wege zu einer Gesellschaft der vollkommenen Gleichheit, Billigkeit und Gerechtigkeit voranzukommen und daß jegliches Relikt der objektiven Diskriminierung, abgeleitet von Jahrhunderten der Sklaverei und der Armut, was dazu führte, daß nur ein Teil der Bevölkerung Bildung, Ausbildung und Reichtum genießen konnte, sich für immer auslöscht.

Junge „Mutige" aus allen östlichen, zentralen und westlichen Provinzen, die ihr hier anwesend seid; Kinder von Arbeitern und Bauern, von Werktätigen aus dem produktiven und intellektuellen Bereich, Schmiede eines Vaterlandes „Mit Allen und für das Wohlergehen von Allen" im engeren Sinne der Phrase von Martí. Wörtlich übersetzt in das Konzept der Zeiten, in denen wir leben, bedeutet das ein sozialistisches Vaterland, auf dieselbe Art wie sein Konzept „Vaterland ist Menschheit" der schönste Ausdruck eines tiefgreifenden internationalistischen Gefühls ist: Ich beglückwünsche Euch zu Eurem Eintritt in diese Schule und zum Schuljahresbeginn!

Die Jugendlichen unserer Generation haben nichts Ähnliche kennengelernt, und viele starben für eine bessere und ehrenhaftere Zukunft ihres Volkes. Ihr stellt, gemeinsam mit anderen Hunderttausenden, die wie Ihr lernen, arbeiten, das Vaterland verteidigen oder Dienste als Internationalisten leisten, die beste Frucht jener Opfer dar.

Von Euch haben wir immer die Beständigkeit und das Heldentum erwartet, die zum Erfolg führen, und in Euch haben wir sie immer gefunden.

Daß jede neue Generation besser auf die großen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist, die unser Vaterland und die gesamte Menschheit erwarten, das ist der sehnlichste Wunsch aller kubanischen Revolutionäre. Ihr müßt jede Minute Eures Lebens die groß Verantwortung im Auge behalten, die das Vaterland und die Revolution in Euch setzen: Momentan, mit Fleiß studieren und in Ehren Eure Pflicht erfüllen. Sehr bald tätig werden, die Bemühungen unserer Erzieher unterstützen, um die aktuellen Hindernisse und Schwierigkeiten in den Mittelschulen zu überwinden. Später, ohne Pause und Rast, den Kampf um eine allgemeine integrale Ausbildung für unser Volk fortsetzen.

Wir werden weiter siegreich vorangehen, und zeigen, daß unter den außerordentlich schwierigen Bedingungen ohne Präzedenzfall, unter denen unser heldenhaftes Volk Kämpfen mußte, das Unmögliche möglich ist.

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Freitag, 30. August 2002

Fidel Castro anläßlich der Erfüllung des gesamten Programmes von Restauration, Erweiterung und Konstruktion der insgesamt 779 Grund- und Mittelschulen

Rede des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, anläßlich der Erfüllung des gesamten Programmes von Restauration, Erweiterung und Konstruktion der insgesamt 779 Grund- und Mittelschulen der Hauptstadt; Guanabo, Habana del Este, am 30. August 2002

Liebe Bauarbeiter!

Liebe Schüler und Lehrer!

Bürger der Hauptstadt und ganz Kubas!

Wie in den ruhmreichen Tagen von Girón, als unsere tapferen Kämpfer in weniger als 72 Stunden die Söldnertruppen niederschlugen, die in unsere Heimat eingefallen waren, um die Revolution zu zerstören, haben heute die Bauarbeiter, unterstützt von der Bevölkerung der Hauptstadt, einen großen Sieg erzielt.

Für einen Zeitraum von zwanzig Monaten war ein Programm aufgestellt worden, das 779 Grund- und Mittelschulen der Hauptstadt des Landes umfaßte, in denen eine tiefgründige und noch nie dagewesene Revolution des Bildungswesens einsetzt, die für die Welt beispielgebend sein wird. Von der genannten Anzahl, die sämtliche Schulen dieser Bildungsstufen beinhaltet, sollten 734 vollständig restauriert und erweitert werden, 12 sollten rekonstruiert werden, und 33 waren neue Konstruktionen. Die Anzahl der laut Programm erforderlichen zusätzlichen Klassenräume beträgt 3287 einschließlich der Computerlabors. Am 27. April 2001 wurde die Restauration der ersten 100 Schulen erreicht; am 26. Oktober 2001 waren 202 Schule restauriert; am 10. April 2002 waren es 302 und am 29. Juni war Nummer 402 erreicht. An jenem Tag waren es noch 377 Schulen, deren Wiederherstellung, Rekonstruktion oder Neubau noch ausstand. Vor dem 1. September 2002 mußte das Programm erfüllt sein. Man verfügte also über nur 62 Tage für einen frist- und qualitätsgerechten Abschluß des Programmes der 779 Schulen, darunter 33 neue Konstruktionen, von denen bei einigen noch nicht einmal der erste Spatenstich getan worden war.

Warum nun dieses drängende Bemühen? Es hatte mit keinerlei Laune oder Wunsch nach Rekordzeit zu tun. Schlicht und einfach sollte der Unterricht wie üblich in den ersten Septembertagen beginnen – eine Riesenanstrengung im Hinblick auf eine dringende Ausbildung tausend und abertausender Junglehrer, die erfolgte und deren Ziele voll erreicht wurden. In sämtlichen Klassenräumen standen bereits Fernsehgeräte, und sämtliche Schulen besaßen Computerlabors. Es waren 1200 Junglehrer einsatzbereit, die in Intensivkursen für das Unterrichten dieser Disziplin ausgebildet worden waren. Eine Zeitspanne von 20 Monaten für die Realisierung des Programms der Restauration und Schaffung Tausender Klassenräume und anderer Konstruktionen schien eigentlich vollkommen ausreichend, um die Aufgabe ohne größeren Streß zu bewältigen.

Wie es mehr als einmal geschieht, hatte man in einige für diese Aufgabe verantwortliche Funktionäre ein zu hohes Vertrauen gesetzt. Fakt ist, daß kurz vor Ende des Schuljahres abzusehen war, daß man mit dem Programm in Verzug war, daß man die Fristen und erforderlichen Anstrengungen zu optimistisch berechnet hatte, und auch wenn in den unterrichtsfreien Sommermonaten Tag und Nacht gearbeitet werden konnte, so konnten doch die starke Hitze und die Regenfälle nicht zu unterschätzende Hindernisse darstellen.

Bei Einweihung der restaurierten Schule Nummer 402, eine exzellente Arbeit in einem großen und schönen Bau im Stadtteil La Lisa, wurden wir der Notwendigkeit einer riesenhaften Anstrengung gewahr, denn es fehlten noch 377 Schulen in knappen neun Wochen. Sämtliches Material stand bereit. Das Programm war in der vorgegebenen Frist zu erfüllen, und zwar unter striktester Qualitätskontrolle und ohne Zuhilfenahme von Arbeitskräften aus Projekten, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung oder des Wertes ihrer zu erbringenden Leistungen einen hohen Stellenwert besitzen.

Hier zeigte sich nun die außerordentliche organisatorische Fähigkeit unserer Partei und des Kommunistischen Jugendverbandes, der Bevölkerung unserer Hauptstadt und ihrer Massenorganisationen. Begeisterte Unterstützung leisteten die Ministerien und zahlreiche Einrichtungen und Unternehmen, die von Anfang an mit großem Elan das Programm unterstützt hatten, durch das alle Kinder der Stadt begünstigt würden. Die Wahlkreise, die Volksräte und die Einrichtungen der Volksmacht aller Stadtbezirke widmeten dem Programm alle erforderliche Zeit und Hilfe. Ganz besonders hervorzuheben ist der vom Lehrpersonal und den Direktoren der Schulen sowie den Volksbildungsbehörden der Stadtbezirke geleistete Beitrag. Rührend war die Mitarbeit der Kinder, die allen Freude, Emotion und Courage spendeten, wenn sie tagsüber und mitunter sogar zu später Nachtstunde die in ihren Kräften stehenden Arbeiten verrichteten. Gleichfalls nachts und im Morgengrauen konnte man Eltern mit ihren Kindern antreffen.

Es gab mehrere Tage, an denen die Anzahl der Helfer – Bauarbeiter, Schulpersonal und Freiwillige – fast 40 000 betrug. Mehrere Provinzen entsandten Bauarbeiter zur Verstärkung; ausgewählte Personen mit hoher Moral und Qualität. Das Vertrauen in den Erfolg, die Sicherheit, wurde nie aufgegeben.

Heute um 21.00 Uhr begann diese Veranstaltung, also nur drei Stunden vor Ablauf der für das Bauprogramm festgesetzten Frist. Bereits vorher, um etwa 12.00 Uhr und um 14.15 Uhr wurden die beiden letzten Schulen fertiggestellt. Ein Sportreporter würde sagen, der olympische Wettkampf zwischen der verfügbaren Zeit und dem Bauprogramm der 779 Schulen wurde zugunsten des letzteren in einem Fotofinale entschieden.

Hunderttausende hatten auf die eine oder andere Weise Anteil an dem gemeinsamen Ziel. Häufig betrug die Arbeitszeit 16 und auch 20 Stunden. Den in den Monaten Juli und August an der Heldentat beteiligten Helfer wurde im Rahmen des Möglichen eine sorgsame Betreuung zuteil. Zubereitet wurden für Frühstück, Mittagessen, Abendbrot und Imbiß insgesamt 30 Millionen Rationen.

Die Gesamtkosten des Bauprogramms der Schulen, das in fast zwei Jahren realisiert wurde, belaufen sich auf 25 851 000 Dollar in konvertierbarer Währung und 215 827 000 Peso in Landeswährung. Als Wert der restaurierten und erweiterten sowie neuen Immobilien können nicht weniger als zwei Milliarden Dollar genannt werden. Nicht gemessen werden kann ihr sozialer und ihr humaner Wert. Mit 20 Schülern pro Klasse wird unser Land in der Grundschulerziehung weit über allen anderen Ländern der Welt stehen.

Während sich dieses in der Hauptstadt abspielte, wurden weitere Riesenanstrengungen von Bauarbeitern und Bevölkerung in der Schlacht zur Wiedererrichtung all dessen, was der Hurrikan „Michelle" zerstörte, unternommen, und zwar bei ebenfalls Einhaltung von Fristen und Qualität der gestellten Ziele, deren Kosten sehr viel höher liegen, die jedoch gleichfalls unumgänglich sind.

Wie bei allen großen Unterfangen gab es in unserer Stadt Widersprüche, Mängel, Diskussionen, harte Kritik, Tadel und Debatten. Dies hat zweifelsohne zu Berichtigungen, Reorganisationen, Strategien und Taktiken vor Ort, erfinderische Lösungen auf unvorhergesehene Probleme und Situationen geführt, bei denen das Talent unserer Ingenieure, Architekten, Facharbeiter des Bauwesens und Projektleiter zum Ausdruck kam.

Viel wird man über dieses edle und selbstlose Heldenepos, das für das Vaterland von so großem Nutzen sein wird, schreiben; und viele Anekdoten wird man sich erzählen. Die hier gesammelten Erfahrungen werden für andere Programme und Projekte von großem Wert sein. Das grandiose Bildungs- und Erziehungsprogramm der Revolution wird nach und nach das gesamte Land erfassen.

Zum Abschluß meiner Worte heute möchte ich nur noch hinzufügen, daß die Schlacht mit hoher Würde und Courage gewonnen wurde. Wir können auf unsere Heldentat stolz sein.

Doch ein Grundprinzip muß gesetzt werden. In den Bildungseinrichtungen, die nun wie neu sind, ist heute alles sehr schön. Doch wie es bei jedem Projekt der Fall sein kann, so können sich zweifelsohne auch hier in einigen Einrichtungen – ob neu, rekonstruiert oder restauriert – Schwierigkeiten einstellen. Es muß Personal einsatzbereit sein, um irgendwo auftretende Schwierigkeiten mit aller Dringlichkeit aus dem Weg zu räumen. Nun das Allerwichtigste: In der Hauptstadt sind sofort, ohne auch nur eine Minute zu verlieren, auf den Ebenen der Stadtbezirke und Volksräte die entsprechenden Mechanismen für erforderliche unmittelbare Reparaturen oder Ersatz in den Schulen zu schaffen. Die entsprechenden Berechnungen sind anzustellen. Sie haben präzise zu sein, sicher und absolut vernünftig und wirtschaftlich, getragen von striktem Sparsamkeitsbewußtsein und dem Schutz des erforderlichen Materials, damit die in dem abgeschlossenen Bauprogramm erfaßten 779 Schulen stets in dem optimalen, aufmunternden und schönen Zustand bleiben, in dem wir sie heute einweihen.

Bei Kindern, Lehrern, Eltern, Nachbarn und Bevölkerung generell ist eine echte Kultur des Schutzes und der Erhaltung der Schulen, ihrer Mittel und Ausrüstung zu entwickeln. Nichts ist edler, humaner, motivierender und nützlicher als eine Schule.

Keinesfalls dürfen wir erlauben, daß das, was uns heute allen Freude bringt, durch Gleichgültigkeit und Unverantwortlichkeit morgen Anlaß zu Traurigkeit und Enttäuschung gibt.

Geben wir Acht auf das Werk! Erweisen wir uns der Heldentaten würdig, deren Realisierungsvermögen wir bewiesen haben!

Es lebe die Revolution!

Es lebe der Sozialismus!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Dienstag, 13. August 2002

Interventio des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, im Akt zur Wiedereinweihung der mehr als 200 Schulen der Hauptstadt des Landes

Interventio des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, im Akt zur Wiedereinweihung der mehr als 200 Schulen der Hauptstadt des Landes, durchgeführt am 13. August 2002

Landsleute der Hauptstadt und von ganz Kuba!

Vor ungefähr 20 Monaten, im Dezember des Jahres 2001, begann eine langsame und ermüdende Anstrengung. Es waren mehr als 734 Grund- und Mittelschulen der Hauptstadt der Republik total zu restaurieren und zu möblieren, 12, die verlassen waren, wiederaufzubauen und 33 neue zu bauen, womit sich die Bedingungen aller Installationen dieser Art bedeutend verbessern würden und außerdem die Anzahl der notwendigen Klassenräume um 2 616 erhöht würde, in erster Linie für ein neues Programm der Grundschulbildung, die wenig Räumlichkeiten hat und diese mit Schülern überfüllt sind. Von den 536 Grundschulen hatten 513 Speisesaal, die mit daselbst zubereiteten Lebensmitteln oder mit von außerhalb gebrachten versorgt wurden, unter sehr ungünstigen Bedingungen. Der Zustand der bestehenden Küchen war prekär; die Geräte und Einrichtungen zur Aufbewahrung und Zubereitung der Nahrungsmittel waren obsolet und funktionierten nicht, es war alles auszuwechseln, zum Wohl der fast 130 Tausend Grundschüler, die diesen Service benötigten, da die Eltern oder anderen Familienangehörigen wegen ihrer Arbeit oder aus anderen Gründen, sich zu dieser Tageszeit nicht um sie kümmern konnten. Dazu kommen noch 10 673 der Spezialbildung, die ihre Ernährung in den Schulen erhalten.

Man stelle sich die Liste von zusätzlichen Problemen vor, wie gänzliches Fehlen oder Unterbrechungen in der Wasserversorgung, Fehlen von Trinkstellen mit gekühltem Wasser in allen, von einigen Türen und Fenstern, undichte Dächer und wirkliche Mängel und Schwierigkeiten in den Sanitäranlagen, die viele Schulen beeinträchtigten.

Die durchschnittliche Schülerzahl pro Klasse war 37, obwohl in einigen hundert von ihnen diese Ziffer sich zwischen 40 und 50 pro Klasse bewegte.

In unserer Hauptstadt waren die materiellen Studienbedingungen und das Fehlen von Grundschullehrern die schwierigsten des ganzen Landes. Die lange Blockade, und ganz speziell die Spezialperiode mit ihren riesigen Mängeln an Ressourcen, und der scheinbare Verlust der Lehrberufung unter unserer Jugend, hatten tiefe und scheinbar unüberwindbare Spuren in so einer außerordentlichen und entscheidenden revolutionären und sozialen Aufgabe hinterlassen, wie es die Bildung ist.

Durchgeführte Studien zeigten, daß die Kinder der Grundschulen der Hauptstadt ungefähr die Hälfte der Kenntnisse der Grundschüler von Santiago de Cuba aufwiesen. Im Vergleich zum übrigen Teil von Kuba war die Stadt Havanna in der gleichen Situation, wie die Grundschüler von Lateinamerika in Bezug auf Kuba. Wie aus Forschungen von internationalen Organismen bekannt ist, unsere Grundschüler, im Ganzen gesehen, verdoppeln die durchschnittlichen Kenntnisse der Schüler der Grundschulen jener Länder.

Diese Situation in den Schulen der Hauptstadt war zu verändern, egal welches die Knappheit an materiellen Ressourcen und die zu verwirklichenden Opfer wären.

Im September des Jahres 2000, zu Beginn des Schuljahres, stellten wir uns das ambiziöse Objektiv, das Problem der Grundschulbildung der Stadt in einem Zeitraum von nicht mehr als zwei Jahren zu lösen, und gleichzeitig im ganzen Land Maßnahmen und Konzepte anzuwenden, welche die Kenntnisse unserer Kinder dieses Schulniveaus optimieren und multiplizieren würden, womit unser Land einen Platz sehr oberhalb von jeglichem anderen in der Welt einnehmen würde.

Gruppiert zu hundert oder mehr Schulen, wurden während dieser Zeitspanne die beendeten Restaurierungen eingeweiht.

Im Akt, der am 27. April 2001 im Stadtbezirk Plaza de la Revolución stattfand, weihte man die ersten 144 restaurierten Schulen ein. Und am vergangenen 29. Juni, im Stadtbezirk La Lisa, mit der Schule Nummer 402, die dritte Gruppe der restaurierten Einrichtungen. An diesem Tage waren noch 344 zu restaurieren, zusätzlich die 33 neuen, deren Bau seinem Ende zugehen, und sogar bei mehreren von ihnen begonnen werden mußte.

Es blieben nur etwas mehr als zwei Monate, um die Aufgabe in der vorgesehenen Zeit zu erfüllen. September war der Grenzmonat, um das noble und riesige Unternehmen zu beenden, das mehr als eine Viertel Million von Kindern und Jugendlichen unserer Hauptstadt in weniger als zwei Jahren zu Gute kommen würde.

In diesem kurzen Zeitraum stellten wir uns ebenfalls die Aufgabe mehr als 4 Tausend freiwillige Schüler in Notkursen als Grundschullehrer vorzubereiten, die unter denen, die das letzte Jahr der Gymnasien mit pädagogischer Orientierung von Havanna-Stadt bestritten, ausgesucht wurden, die in den in der Nachbarprovinz Havanna-Land gelegenen Landschulen studierten.

Die ersten 500 begannen in einer Schule des Kreises Melena del Sur, die speziell vorbereitet und mit den entsprechenden Mitteln und den angemessenen Bedingungen für ein intensives Studium ausgerüstet wurde und mit einem sehr guten und ausgewählten pädagogischen Lehrkörper.

Obwohl sie Internatsschüler waren, die alle zwei Wochen nach Hause fuhren- um es genau zu sagen, 401 von Havanna-Stadt und 100 von Matanzas- ist keiner von ihnen vom Programm aus dem Programm ausgestiegen. Genauso ging es mit den zwei darauffolgenden Kursen. Eine wirklich großartige Leistung der Leitung und Lehrkräfte dieser ruhmreichen und schon berühmten Schule!

Die ausgezeichneten Ergebnisse dieser ersten Abgänger, ihre Beflissenheit, ihr Enthusiasmus, ihre effiziente Arbeit als Lehrer, jeder von ihnen unter der Anleitung eines diplomierten Grundschullehreres, haben endgültig die falsche Theorie widerlegt, in Bezug auf das Fehlen einer Berufung unserer Jugend, um zu studieren und die notwendigen Aufgaben zu verwirklichen, die ihrerseits mit den professionellen Interessen ihrer Präferenz und mit weitgehenden und verschiedenartigen Perspektiven, ihr Studium in den Universitäten fortzusetzen, in Einklang gebracht wurden.

Sehr jung, mit knapp 19 Jahren, würden sie schon einer bezahlten, in hohem Grade ehrenvollen Arbeit von außerordentlicher Wichtigkeit und sozialem Prestige nachgehen.

Zu Beginn dieses Programms zählte man praktisch nur mit dem Heldentum der Lehrer der Stadt, dem revolutionären Geist unseres Volkes, den vielen schulischen Einrichtungen und dem großartigen menschlichen Kapital, das von der Revolution geschaffen wurde. Die minimalen vorhandenen Ressourcen für so ein Programm mußte man optimieren und beinahe multiplizieren.

Schon nahe daran, das Ziel zu erreichen, genügt es anzuzeigen, daß die Kosten des wichtigen und vitalen Bauprogrammms in den Schulen der Hauptstadt weniger als 10 Prozent der erlittenen Schäden und verursachten Ausgaben für die Rekonstruktion und Reparatur der Totalschäden, die der Hurrikan Michelle verursachte, darstellen.

Nichts ist unmöglich für das zielbewußte, intelligente, kämpferische und patriotische Volk dieser Stadt. Der Kampf um die Schulen durfte nicht verloren werden und wird auch nicht verloren. Das war mit der größtmöglichen Ordnung, und ohne eine der anderen Bauten zu unterbrechen oder zu beeinträchtigen, die mit Produktions- und Serviceeinrichtungen von essentieller Wichtigkeit in Beziehung stehen.

Es war Ferienzeit, es gab weder Unterricht noch andere schulische Veranstaltungen; man konnte Tag und Nacht arbeiten, jeden Tag in zwei, drei oder vier verwandeln. Und genau das taten und tun weiterhin unsere tapferen Schulschmiede in fast allen Bauten. Ausgewählte Kräfte aus anderen Provinzen unterstützten solidarisch die Schulbauten der Hauptstadt.

Ungefähr 22 Tausend berufsmäßige Bauarbeiter, zum Großteil aus den Arbeitern der ruhmreichsten Kontingente der Hauptstadt und der erfahrenen Mikrobrigadisten-Bewegung zusammengesetzt, zu jeder Stunde und Minute von Tausenden von Freiwilligen unterstützt- die Männer und Frauen aller Berufe, Lehrer, Schüler, Kinder, Adoleszenten, Jugendliche und sogar Männer und Frauen mit fortgeschrittenem Alter einschließen- mit Ordnung und Disziplin, Materialversorgung, guter Organisation und politischer und technischer Leitung, sind die Autoren der großartigen Leistung, zwischen dem 29. Juni und dem 13. August die Restaurierung oder den Bau innerhalb von 45 Tagen von 254 Schulen beendet zu haben. Um das Programm abzuschließen, sind noch 123 Bildungseinrichtungen fertig zu restaurieren oder zu bauen.

Wenn ich für diese Heldentat einen Namen suchen würde, dann würde ich sie wie in jenem von Konstantin Simonov geschriebenen Roman der heroischen russischen Literatur, als die Rote Armee Moskau vor den Nazihorden verteidigte „Tage und Nächte" benennen.

Es ist wahr, daß es Fehler gegeben hat, und Ineffizienz, fehlende Disziplin, fehlende Koordination und andere menschliche Fehler in so einem komplizierten und riesigen Bauprogramm, aber es wurde unablässig und ohne Waffenstillstand gegen dieselben gekämpft. Deshalb heben sich in großem Maße der Enthusiasmus, die Disziplin, die Effizienz und der Arbeits- und Opfergeist ab, die überwogen. Nichts konnte die großartige Leistung trüben.

In dieser Schlußetappe geht man mit der schon großen angesammelten Erfahrung zählend vorwärts, auf die Verstärkung des qualifiziertesten Personals, der Bauten die man abschließt, zurückgreifend, woraus man schlußfolgernd eine viel höhere Produktivität und einen erneuerten Enthusiasmus erreicht.

Das Wetterverhalten war und ist noch die grundlegende Besorgnis. Der Zeitraum war zum Glück nicht sehr regnerisch.

Man wendete von vornherein die Taktik an, in erster Linie das Gießen der Fundamente und den Dachbau voran zubringen, um zu garantieren, daß es in den Endphasen jedes Baus keine Unterbrechung wegen Regen geben würde.

Der Erfindungsgeist unserer Techniker und das Interesse, das die Leiter von Organismen und Betrieben ohne Ausnahme widmeten, deren Bauleute und Freiwillige die Restaurierungen und Bauten unterstützten, stachen hervor.

Ein Prinzip wurde mit der größten Genauigkeit angewendet: Die Qualität jedes Bauobjekts stand über allem. Die systematische Überwachung und Kontrolle waren beständig. Da sich die Schulen ihrer Kinder in den Stolz und das höchste Interesse aller Nachbarn verwandelte, haben Millionen von Augen auf spezielle rt die Qualität und Schönheit dessen, was getan wurde, überwacht.

Man muß, zusätzlich an alles was aufgezeigt wurde, daran erinnern, daß jede fertige Schule ein modernes Computerlabor, junge Lehrer, die speziell darauf vorbereitet wurden, diesen Unterricht zu geben, audiovisuelle Mittel in allen Klassenräumen und einen Kanal für Bildung zur Verfügung hat.

Das Schauspiel unserer Hauptstadt war sehr ermutigend in diesem heißen Sommer. Die Nachrichten über die Schulen, die in den anderen Provinzen restauriert werden, sind auch ausgezeichnet.

Bewußt des riesigen Werks, daß im ganzen Land auf uns wartet, um einen Qualitätssprung in unseren Bildungsdienstleistungen und eine wirkliche Revolution auf diesem Gebiet mit einem Minimum an Ausgaben zu erreichen und in erster Linie Zuflucht nehmend auf unser menschliches Kapital, stärken sich unser Vertrauen und Sicherheit.

Und wie ich vor drei Tagen beim Abschluß von 741 Schülern der Notschule für Krankenpfleger vom Cotorro ausdrückte, ein anderer Bereich von außerordentlicher Bedeutung wurde nicht vergessen und wird nicht vergessen werden: die Dienstleistungen auf dem Gesundheitssektor, die ebenfalls von der Spezialperiode beeinträchtigt wurden, zusätzlich zur brutalen und blutigen imperialistischen Blockade, ohne daß die subjektiven Faktoren und die Unfähigkeit von Einigen in leitender Stellung eine wichtige Stellung an der Seite der objektiven Schwierigkeiten einnehmen.

Dieser Bereich wird Objekt von einer soliden und tiefgreifenden Aufmerksamkeit sein, um die großen Fortschritte, die erreicht wurden, zu garantieren und auf höhere Ebenen mit einer vollkommenen Verwendung des vorhandenen riesigen menschlichen Kapitals überzugehen, das mit seiner Wissenschaft und seinem solidarischen und humanitären Geist heute die Welt verwundert durch die Dienstleistungen, die es heute in vielen anderen Ländern leistet.

Genau heute Abend machen Tausende von Professionellen und Technikern des Gesundheitswesens ihren Abschluß. Die Kräfte unseres ruhmreichen Heeres im Kampf um das Leben, Sieger über Schmerz und den Tod, wachsen und multiplizieren sich. Ihr Kampfgeist wird jedesmal stärker sein; ihre Kenntnisse tiefgreifender. In enger Verbindung mit unseren Forschern und Wissenschaftlern werden sie Beispiele und Vorkämpfer eines neuen Konzepts der noblen Funktion der Dienstleistungen des Gesundheitswesens sein, das komplett frei vom verächtlichen merkantilistischen Geist sein muß, der vom imperialistischen, kapitalistischen und neoliberalen System gesät wurde und der heute auf der Welt herrscht.

Es darf nicht vergessen werden, daß die Stadt in diesem selben Jahr 2002 während 70 aufeinanderfolgenden Tagen unablässigen Kampfes ohne eine einzige Pause eine erfolgreiche Bataille gegen das Dengue-Fieber führte, das hier und im ganzen Land komplett ausgerottet wurde. Und auch, daß unser Volk während zehn Monaten dabei war, die Reparatur der vom Hurrikan verursachten Schäden durchzuführen, welcher der schädlichste und zerstörerischste der letzten 100 Jahre war. Diese wird in weniger als zwölf Monaten beendet sein.

Diese und andere vitale Bereiche für die Gerechtigkeit, den Wohlstand, die Freiheit und Ehrenhaftigkeit der menschlichen Wesen kommen kraftvoll voran inmitten unserer schon historischen und beeindruckenden Ideenschlacht in der konvulsiven und verzweifelten Welt, die uns umgibt.

Der folgende Monat September wird wegen seiner Tragweite für das Bildungswesen in Kuba unvergeßlich sein:

Am 2. werden mehr als 5 Tausend Jugendliche Notlehrer der Grundschulbildung werden. Sie stammen aus Havanna-Stadt, Matanzas, Cienfuegos und Ciego de Avila, denen sich im selben Festakt die ersten Tausend Abgänger anschließen, die schon voll ihren schönen Beruf ausüben.

Am 9. wird in den Einrichtungen der „Salvador Allende" die Schule für Notlehrer für Mittlere Reife eingeweiht, mit 4500 Schülern aus dem ganzen Land, was die genau so bedeutende Etappe einleitet, in der der Unterricht auf diesem Bildungsniveau radikal revolutioniert wird, der heutzutage in eine tiefe Krisis auf Weltmaßstab getaucht ist, die scheinbar unlösbar ist.

Und am 16. dieses selben Monats wird die öffentliche Einweihung des Schuljahres 2002-2003 stattfinden.

Die Kinder der Hauptstadt und die des ganzen Nationalterritoriums ihrerseits beginnen den Unterricht am 3. September.

Ich gratuliere Euch, Mitbürger der Hauptstadt und des ganzen Landes!

Schlacht auf Schlacht werden wir Gefahren bestehen und Hindernisse bezwingen.

Ich will mich nicht weiter ausbreiten. Die Tatsachen sagen immer mehr als Worte.

Danke für alles, was ihr getan habt!

Danke für die tiefgreifende Revolution auf dem Bildungssektor und im kulturellen Bereich, die Ihr verwirklicht, welche nicht nur unserem Volke zugute kommen wird, sondern auch vielen anderen!

Danke für das Beispiel, daß ihr mit ausdauerndem, heroischen und schöpferischen Kampf heute der Welt bietet!

Es lebe der Sozialismus!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!

Dienstag, 6. August 2002

Fidel Castro Ruz zur feierlichen Einweihung der Experimentalschule José Martí

Ansprache des Präsidenten der Republik Kuba, Fidel Castro Ruz, zur feierlichen Einweihung der Experimentalschule José Martí, in La Habana Vieja, am 6. September 2002


Liebe Lehrer und Schüler der Experimentalschule José Martí!

Mitbürger!

Es ist eine allgemeine Meinung, sogar von den internationalen, Bildungsfragen gewidmeten Organismen unterzeichnet, daß der Zustand der Grundausbildung in den Mittelschulen auf der Welt eine Katastrophe ist. Ich teile diese Meinung, und werde ohne jegliches Zögern meine Gesichtspunkte zu dem Thema darlegen, einschließlich der Situation in Kuba.

Das traditionelle Unterrichtssystem für die Schüler der Mittelstufe, welches vom Westen geerbt wurde, war für Minderheiteneliten ersonnen. Es paßt sich überhaupt nicht an die Erfordernisse einer Bildung für alle Kinder und Jugendliche an.

Eine der Maßnahmen, die am meisten zum Erfolg der Grundschulausbildung in Kuba beitrug, war es, daß der Lehrer dieselbe Gruppe von Kindern, die er unterrichtet und erzieht, von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet. In der fünften und sechsten Klasse teilen sich zwei Lehrer diese Aufgabe, welche auch mit den Kindern bis zur Beendigung der Grundschule weitergehen.

Wenn das Kind in die Mittelschule kommt, welche die siebente, achte und neunte Klasse beinhaltet, vollzieht sich ein radikaler und schroffer Wechsel in seinem Leben.

Im gegenwärtigen System, das die Betreuung durch nach Fächern spezialisierten Lehrern bedeutet, die jeder viele Gruppen unterrichten, die sich auf Hunderte von Schülern belaufen können, hat keiner eine besondere Verantwortung; Keiner kennt das Kind, sein allgemeines Verhalten, Charakter, Temperament, persönliche Probleme, Schwierigkeiten im Familienkreis und kann es auch nicht kennen. Der Lehrer kann auch keine Beziehung zu seinen Eltern oder Vormunden aufbauen, welche die Unterstützung jener bei den Bemühungen der Schule und zu einer allseitigen Erziehung des Kindes gewährleistet. Der Schüler geht, je nach Schuljahr, in die Hände von 11, 12 und bis zu 13 verschiedenen Lehrern über. Sie unterrichten ihr Fach innerhalb der Woche in vier, fünf und manchmal bis zu 10 Gruppen von 30 bis 40 Schülern. An einem beliebig ausgewählten Tag durchschnittlich zweihundert bis dreihundert Zöglinge, deren Namen sie schwerlich kennen können, auch wenn es sich um einen glänzenden und fähigen Lehrer handelt. Ich frage mich oft, ob ein Lehrer unter solchen Bedingungen wirklich gründlich die von 200 oder mehr Jugendlichen mit verwickelter Schrift geschriebenen Prüfungs- oder schriftlichen Arbeiten lesen und analysieren kann.

Diese Methode hat nichts mit der Erziehung zu tun; auf jeden Fall handelt es sich nur um eine rudimentäre, unwirksame und komplizierte Unterrichtsmethode.

Es ist etwas, das die Lernenden in Schülergruppen verwandelt, die von einem Lehrer zum anderen gehen und kommen, ohne daß jemand ihre Kenntnisse, ihre Bildung und ihre Werte integriert. In diesem jungen Alter fühlen sich die Schüler einer Behandlung und verschiedenartigsten und sogar widersprüchlichen Kriterien ihrer Lehrer unterzogen. Egal welches die Bemühungen von Direktoren, führendem und leitendem Personal wären, dies ist nicht die ideale Art und Weise einen Jugendlichen von 12 Jahren zu erziehen, der in eine entscheidende und irreversible Etappe seiner Persönlichkeitsentwicklung und seines Lebens eintritt.

Die Anwendung einer solchen Methode in der Praxis ist von unüberwindbaren Hindernissen geplagt. Die Anzahl de Lehrkräfte multipliziert sich. Wenn irgendeiner erkrankt oder aus jeglichem anderen plausiblen Grund seinen Unterricht nicht halten kann, beeinträchtigt das 200 oder mehr Schüler. Unzählige Unterrichtsstunden gehen aus diesem oder ähnlichen Gründen verloren.

Die zu große Spezialisierung des Unterrichts in so jungen Altersgruppen ist absurd und unnötig. Um einen hochgebildeten Lehrer für jedes Fach auszubilden, braucht man Zeit und nicht berechenbare Ausgaben, die sich nicht in Reichweite der meisten Völker der Welt befinden. Dieser wird sehr wenig von seinen tiefgreifenden Kenntnissen auf jeglichem Gebiet der Wissenschaften oder Geisteswissenschaften vermitteln können, trotz der erschöpfenden und selbstlosen Bemühung, mehrere Stunden pro Tag vielen Kollektiven Unterricht zu geben. Das bedeutet andererseits ein unüberwindbares Hindernis, um so viele und so unterschiedliche Fachkräfte zur Verfügung zu haben. Wenn man 25 Tausend Jugendliche der Sekundärstufe in 10 Fächern unterrichten muß, ist es notwendig, 1000 Lehrer zu haben, durchschnittlich 100 pro Fach, im Falle daß die Unterrichtsfrequenz während der Woche mehr oder weniger gleich wäre. Obwohl jene Frequenz sich nicht genau so verhält, die Unterschiede gestalten die Handhabung des Programms und die genaue notwendige Lehreranzahl pro Fach noch komplizierter. In Kuba sind die entscheidenden, welche die höchste wöchentliche Frequenz haben und an denen der größte Mangel herrscht, die von Mathematik und Spanisch. Hinzu kommen die von so wichtigen Fächern wie Geschichte, Physik und Englisch.

Wenn die Jugendlichen, die das Abitur abschließen, sich entschließen in die Pädagogischen Hochschulen einzutreten, äußert jeder von ihnen seine Meinung, das liegt doch auf der Hand. Es gibt Fächer viel mehr bevorzugt werden als andere. Es kann sein, daß nur 30 von je 1000 Mathematik und Computertechnik wählen, 140 Geographie, 55 Spanische Sprache und Literatur, 35 Geschichte und 110 Biologie. Es ist logisch, daß man niemanden mit Gewalt zwingen kann Lehrer des einen oder anderen Faches zu sein. Niemals werden unter der großen Menge, die in der Mittelschule lernt, die Optionen und die Absolventen mit der genau notwendigen Zahl von Lehrern übereinstimmen. Eine wertvolle und selbstlose Lehrerin erklärte mir, daß sie allein, über Jahre, die 500 Schüler einer Mittelschule in Antiker Geschichte unterrichten mußte. Es gab keinen anderen Lehrer, um diesen Unterricht zu erteilen.

So entsteht, was die wichtigste Geißel für dieses Bildungsniveau gewesen ist: der Mangel an Lehrern für viele Fächer, die beklemmende Suche um Hilfe unter den Universitätsstudenten, damit sie eine oder mehrere Unterrichtsstunden pro Woche in den Fächern geben, wo die Lehrfachkräfte fehlen, der fast ständige Einsatz der Schüler, die an den höheren Lehranstalten studieren, das Apellieren an Freiwillige unter den Fachkräften mit Hochschulabschluß, die Veränderungen oder das Anfertigen von Stundenplänen, die sich an den Mangel an Lehrern anpassen. Die Schulen sehen sich genötigt, absolut nicht optimale Stundenpläne anzufertigen, um dem Mangel an für jedes Fach spezialisierten Lehrern entgegen zu treten. Auf diese Art und Weise ist es unmöglich, wirkliche und leistungsfähige Lehrprogramme zur Ausbildung und Erziehung auf diesem Bildungsniveau einzuführen, das so vital für die berufliche Kapazität und die Zukunft der Schüler, welche in ihm studieren, ist, und das in unserem Land fast einhundert Prozent der Jugendlichen erreicht.

Im konkreten Fall unserer Hauptstadt, als wir den Zustand der Mittelschulausbildung detailliert analysierten, fanden wir heraus, daß die Anzahl der Klassenzimmer sehr unter der Anzahl der Schülergruppen dieses Niveaus liegt, und dadurch das jene durch verschiedene Gruppen verwendet werden, gestalten sich die Stundenpläne jedes Jahrganges noch komplizierter. Die einen verwenden die Klassenräume am zeitigen Morgen und die anderen beginnen, sie ab den Mittagsstunden zu verwenden. In den freien Zeiträumen werden im Wechsel die Räume für Laboratorien und andere Zwecke verwendet. Die reale Tatsache ist, daß von den acht Stunden, die das Programm einnehmen soll, erreicht man nur sechs. Ein anderer Umstand kompliziert die Lage auf diesem Bildungsniveau. Die Schüler der Mittelstufe, im Gegensatz zur größten Mehrheit der der Grundschule haben, bis auf Ausnahmen, keinen Schulspeisesaal zur Verfügung. Sie müssen nach Hause gehen, oder das Mittagessen an irgendeinem Imbißstand erstehen. Die Kinder der einfacheren Familien, welche ihre Eltern aus Arbeits- oder anderen Gründen zu diesem Zeitpunkt nicht betreuen können, sehen sich in der Notwendigkeit, mit Gas oder flüssigen Brennstoffen betriebene Kochstellen zu benutzen, um ihre Nahrungsmittel aufzuwärmen oder anzufertigen, was Unfallrisiko hervorbringt. andere gehen in die Wohnung von engeren Freunden. Die Rückkehr zur Schule zögert sich heraus und in vielen Fällen kehren sie nicht zu den Veranstaltungen des Nachmittags zurück, und die Kontrolle der Schüler geht zum Nachteil für ihre Ausbildung, Disziplin und ihr Verhalten verloren. Die Zahl derjenigen, die in den zusätzlichen Stunden nicht erscheinen, kann 30 Prozent erreichen. Das ist nicht so in den kleineren und mittleren Gemeinden und Städten des übrigen Teils des Landes.

Andererseits gibt es Hunderttausende von Mittelschülern der Sekundärstufe I und II, die sich in Internaten von Schuleinrichtungen des ganzen Landes befinden und kostenlos alle Verpflegung und Betreuung erhalten. Die Schwierigkeiten bestehen in erster Linie in der Stadt Havanna, und von ihr gingen wir aus, um, inmitten der Spezialperiode und der Blockade, der Lage der Mittelschulbildung zu begegnen.

Wir hatten bestimmte Schlußfolgerungen gezogen und zu ergreifende Initiativen festgelegt, aber erst mußte man diese einer schnellen und rigorosen Erprobung unterwerfen. Als ersten Schritt, forderten wir die Lehrbücher für die siebente, achte und neunte Klasse an. Wir wollten überprüfen, ob wir selbst sie verstünden, ob wir in der Lage waren, sie zu erklären, trotz der vielen Jahre, die vergangen sind, seit wir diese Fächer studiert und bestanden hatten und der ohne Frage durch die pädagogischen Wissenschaften neu eingeführten Elemente. Es waren ausgezeichnete Bücher, unabhängig von möglichen und notwendigen Verbesserungen.

Einmal forderte ich einen hohen Beamten des Bildungsministeriums auf, er solle mir mit aller Ehrlichkeit ausdrücken, welchen Prozentsatz des Inhalts jener Bücher man den Schülern der Hauptstadt lehrte. Und er antwortete mir ganz offen: „45 Prozent." Andere Leute, mit denen ich das Thema besprach, sagten mir mit Skepsis, daß es ihrer Meinung nach nicht mehr als ein Drittel des Textes sei.

Wir sind zu der Schlußfolgerung gekommen, daß ein Jugendlicher, der gerade das 12. Schuljahr absolviert hatte, was ihn dazu befähigte in die Universität einzutreten, ausgezeichnet jene Kenntnisse assimilieren und weitergeben konnte.

So entstand die ehrgeizige Idee, Integrallehrer für die Mittelschulausbildung auszubilden, und wir entschlossen uns, sie mit Unterstützung einer ausgesuchten und begeisterten Gruppe von Universitätsprofessoren und Pädagogen mit großer Erfahrung einer Probe zu unterwerfen. Zu Beginn des Sommers des Jahres 2001 forderten der Kommunistische Jugendverband und die Mittelstufenschülerorganisation, 100 Freiwillige an, die gerade das Abitur bestanden haben sollten. Es war unmöglich nicht ein paar mehr einzubegreifen wegen ihrer riesigen Nachdrücklichkeit. Nachdem sie gut mit ihrem Auftrag vertraut gemacht worden waren, begannen sie am 1. August des Jahres 2001 ein intensives Lernprogramm, morgens, nachmittags, abends und manchmal bis in die späten Nachtstunden hinein, im Internatsbetrieb mit sechs Schultagen pro Woche, in Räumlichkeiten der Schule für Sozialarbeiter von Cojímar, eines Stadtteils des Stadtbezirks von Habana del Este. Es war Ferienzeit und der heißeste Monat des Jahres. Soviel Bewunderung rief in uns ihre entschiedene Antwort hervor, daß wir sie seitdem als „Die Mutigen" bezeichnen, und so werden auch die Tausende benannt werden, die heute schon ihrem Beispiel folgen.

Im wesentlichen, mußten sie ihre Kenntnisse auf einen aktuellen Stand bringen und erweitern, bis sie den Inhalt der den drei Jahren der Mittelschulgrundausbildung entsprechenden Fächer gut beherrschten, mit Ausnahme der Fremdsprache und des Sportunterrichts. Sie mußten elementare Methoden und Techniken zur Kenntnisübermittlung bei jenen Fächern erwerben, und bereit sein Schülern der Mittelschule Unterricht zu geben, gleichzeitig setzten sie ihr Hochschulstudium als Studenten der Pädagogischen Hochschulen fort.

Das nicht benutzte Gebäude eines Landinternatsgymnasiums in der Nähe von Caimito, Provinz Havanna, wurde renoviert und wiederhergestellt. Im Dezember vorigen Jahres traten 360 Schüler, Freiwillige der Mittelschulen der Sekundärstufe I aus La Lisa, Marianao und Plaza, die die siebente, achte und neunte Klasse besuchten, in die Schule ein, die mit Ehren den Namen „Juri Gagarin" trug und noch trägt, mit vorheriger Erlaubnis ihrer Eltern. Sie wurden in Gruppen zu 15 Schülern aufgeteilt, 8 pro jedes Schuljahr der Mittelstufe. Logischerweise war die schwierigste Aufgabe für „Die Mutigen" das 9. Schuljahr. Viele forderten es mit Vorrang an. Ihr Enthusiasmus und ihr Geist waren der Bewunderung wert.

Je ein „Mutiger" übernahm eine Gruppe von 15 Schülern und 6 als Reserve der 24. Die anderen der 89 Absolventen setzten das Studium und den Erfahrungserwerb in der selben Schule „Juri Gagarin" fort, wo das Experiment entwickelt wurde, unter der Aufsicht des gesamten Teams eminenter Pädagogen, das sie vorbereitet hatte.

Mehrere Wochen später wurden diese übrigen Schüler in verschiedene Mittelschulen der Stadtbezirke Marianao, La Lisa und Plaza geschickt, wo sie Gruppen von 15 Schülern des siebenten, achten und neunten Schuljahres übernahmen, die mit dem traditionellen System von nach Fächern spezialisierten Lehrern unterrichtet wurden. In jedem Fall wurde ein systematischer Kontakt mit den Eltern der Schüler gewährleistet, die an dieser Erfahrung teilnahmen. Die Veränderung der Schüler waren in ihrem erhöhten Interesse für das Studium, ihrem Fleiß und den akademischen Ergebnissen über dem nationalen Durchschnitt zu erkennen, und die Zufriedenheit der Familienangehörigen der Schüler war groß.

In der Gagarinschule bestand 98,2 Prozent der Schüler den Lehrgang mit ausreichenden Noten, es stach besonders das 9. Schuljahr hervor, wo einhundert Prozent von ihnen befördert wurden. Das zeigte, daß die Ausbildung eines Integrallehrers für die Sekundärstufe I der Mittelschule möglich war. Jedes Jahr das verstreicht, wird jeder dieser Jugendlichen ein hohes Berufsniveau erreichen, indem er seine tägliche Aufgabe eines pädagogischen Hochschulstudiums zusammen mit der ständigen Praxis simultan erfüllt, was nach unserer Ansicht die einzige Lösung für den schwierigen Mangel an Lehrkräften für diese Bildungsstufe darstellt.

Im neuen Konzept erzieht jeder Integrallehrer nur 15 Jugendliche und geht mit seinen Schülern vom siebenten bis zum neunten Schuljahr mit; er wird der Freund, der Berater und Leiter für jeden von ihnen sein; er wird engen und systematischen Kontakt zu ihren Eltern unterhalten, diese informiert halten und ihre Kooperation erbeten. Die audiovisuellen Medien und die Computerlabors werden die jetzige Lage verbessern, selbst wenn noch einige Zeit der Mangel an Klassenzimmern und Lehrern bestehen bleiben wird, während neue Schuleinrichtungen geschaffen werden und das für die neuen Wege notwendige Lehrpersonal ausgebildet wird.

Der erreichte Erfolg und das Vorhaben, das Konzept zu verbessern, hatten entscheidenden Einfluß auf die Idee, diese historische Schule, wo Julio Antonio Mella und andere hervorragende revolutionäre kubanische Persönlichkeiten studierten, in die Experimentalschule José Martí umzuwandeln. Sie liegt zwischen den Stadtbezirken von Habana Vieja und Centro Habana, zwei Gebieten von einfachen Familien der Hauptstadt, und in ihr werden die Themen und die in der Gagarinschule und den anderen Mittelschulen der Hauptstadt erreichten Ergebnisse weiter erforscht.

Die Realität ist, daß, obwohl Gruppen von nicht mehr als 15 Schülern das Ideale wären, uns das Vorhandensein von größeren Räumen, die bis zu 30 und 45 Schülern beherbergen können und der allgemeine Mangel an Klassenzimmern uns dazu zwingen, Alternativen zu suchen und es, je nach Fall, mit Gruppen von 30 und bis zu 45 Schülern mit zwei oder drei Lehrern zu probieren, aber immer das Prinzip beibehaltend, daß ein Lehrer speziell 15 von ihnen innerhalb dieser größeren Gruppen betreut. Dazu kommt die Regel, daß jeder Lehrer fähig sein soll, um jegliches Fach zu unterrichten und dies auf einem wesentlichen integrierten Prinzip beruhend tun muß. Niemals würde ein Schüler ohne Unterricht bleiben.

Die Experimentalschule José Martí beginnt das Schuljahr mit den folgenden Gruppen:

6. mit jeweils 15 Schülern der siebenten Klasse pro Klassenzimmer, mit einem „Mutigen" pro Gruppe.

10. mit jeweils 30 Schülern der siebenten Klasse pro Klassenzimmer, mit zwei „Mutigen" pro Gruppe.

6. mit jeweils 45 Schülern der achten Klasse pro Klassenzimmer, mit drei Mutigen" pro Gruppe.

1. mit 15 Schülern der neunten Klasse mit einem
„Mutigen" pro Gruppe.

10. mit jeweils 45 Schülern der neunten Klasse mit 10 der jetzigen Lehrer der Schule, die 4 oder mehr Fächer unterrichten werden.

Es ist sehr angenehm zu informieren, daß 95,9 Prozent der Lehrer der Mittelschulen der Sekundärstufe des Landes, die als spezialisierte Lehrer ein Fach unterrichten, sich angeboten haben, um Unterricht in zwei oder mehr Fächern zu geben. Andere haben ihre Bereitschaft erklärt, alle Fächer zu erteilen, etwas was ausgehend von den Kenntnissen, der Erfahrung und des hohen Ausbildungsgrades unserer selbstlosen Lehrer der Mittelschule sehr gut möglich ist. Das beseitigt seinerseits den Mangel innerhalb des jetzigen Systems und verbessert die Situation der Mittelschulen.

Wenn man in Betracht zieht, daß es eines der Probleme des übermäßig spezialisierten Bildungssystems ist, daß die Lehrer, nachdem sie nacheinander mit zahlreichen Gruppen zu 30 bis 40 oder mehr Schülern pro Gruppe gearbeitet haben, ihre Arbeit sichtbar erschöpft zu beenden geruhen, dann wird das System, welches wir vorschlagen, die jetzigen Lehrer dieses Niveaus objektiv begünstigen und von einer schweren Last befreien. Außerdem werden viele von ihnen zur höheren Mittelstufe oder sogar zur Universität übergehen können, deren Außenstellen sich landesweit und –breit multiplizieren werden, wie wir erklärten.

Diese Schule, die den ruhmreichen Namen José Martí trägt, hat schon einen zusätzlichen Vorteil: hundert Prozent der Schüler wird in der eigenen Schule Mittag essen und ihre Ernährung wird als wichtiges Experimentierzentrum der Qualität jener entsprechen, welche die Schulen der Spezialprogramme mit intensiver Tätigkeit erhalten, die vor kurzem von der Revolution geschaffen wurden.

Überzeugt von der großen Zweckmäßigkeit, Notlehrer für die Mittelschule auszubilden, ausgehend von der gesammelten Erfahrung und dem riesigen und verwirrenden Mangel, verursacht durch das dem Westen nachgeahmte System, wird am 9.September in den Abendstunden der Lehrgang der Schule Salvador Allende zur Ausbildung von Notlehrern für die Mittelschulen mit 4 500 Schülern eingeweiht. Diese wurden unter Jugendlichen des ganzen Landes, die gerade ihr Abitur bestanden haben, ausgewählt, und dort werden jedes Jahr Tausende von jungen Abiturienten eintreten, um unter der Anleitung von mehr als 400 hervorragenden Pädagogen, die auch aus ganz Kuba kommen, diesen noblen Beruf zu erlernen.

Andererseits werden die Pädagogischen Hochschulen ungefähr 3 Tausend Lehrer jedes Jahr ausbilden. Mit beschleunigtem Tempo wird die Mittelschulausbildung sich radikal verändern. Wenn es in der Primärstufe 20 Schüler pro Klassenraum geben wird, dann wird in der Mittelschule ein Lehrer 15 Schüler direkt betreuen.

Jedoch wird die Gesamtzahl der Lehrkräfte kaum anwachsen, dadurch das diese fast alle Fächer übernehmen werden. Dreißigtausend werden mehr als 350 Tausend Schüler betreuen können, einschließlich der Reserven. Man muß berücksichtigen, daß zusätzlich der Kanal für Bildung eine wichtige und wachsende Rolle bei der Unterstützung aller Bildungsniveaus spielen wird.

Es steht uns noch bevor, die Probleme der höheren Mittelstufe zu analysieren. In diesem Niveau scheint man nicht auf die Spezialisierung verzichten zu können. In diesem Alter sind die Persönlichkeit und der Charakter der Jugendlichen schon mehr ausgebildet. Aber es wird notwendig sein, ein Höchstmaß an Qualität und neue Formen zu suchen, um die Entwicklung des Gewissens, den allgemeinen integralen Bildungsstand, die Beziehung Schule- Elternhaus und die differenzierte Betreuung jedes Schülers zu gewährleisten.

Es gibt schon nichts mehr, das das unaufhaltsame Voranschreiten des kubanischen Volkes in Richtung auf eine allgemeine, integrale Bildung und den Spitzenplatz in der Bildung und Ausbildung unter allen Völkern der Welt aufhalten wird!

Es lebe der Sozialismus, der diesen grandiosen Traum in einem Land der Dritten Welt möglich gemacht hat!

Vaterland oder Tod!

Wir werden siegen!