Sonntag, 29. März 2009

China, die künftige Wirtschaftsgroßmacht

Reflexionen des Genossen Fidel: China, die künftige Wirtschaftsgroßmacht

In diesen Tagen bringen viele Agenturmeldungen das Wirtschaftspotential Chinas zur Sprache. Am gestrigen 28. März erkannte die wichtigste US-amerikanische Nachrichtenagentur an, dass »China als einzige bedeutende Volkswirtschaft auf der Welt weiterhin ein starkes Wachstum verzeichnet… Nachdem zum zweiten Mal innerhalb einer Woche Vorwürfe gegen die die US-Führungsspitze erhoben wurden,« – fährt die Meldung mit einem nicht sehr freundlich endenden Absatz fort – »versicherte der chinesische Zentralbankpräsident Zhou Xiaochuan, dass die schnelle Reaktion Chinas auf die Rezessionsphase der internationalen Wirtschaft – einschließlich eines 586 Milliarden Dollar umfassenden Förderungspakets – die Überlegenheit seines politischen, autoritären und Einparteien-Systems bewiesen hat.«

Die Agentur AP verbreitete sofort wörtlich die Aussage des chinesischen Zentralbankpräsidenten: »Die Tatsachen sind offensichtlich und zeigen, dass die chinesische Regierung im Vergleich zu anderen bedeutenden Volkswirtschaften punktuelle, sichere und wirksame Maßnahmen getroffen und hiermit den Vorteil ihres Systems bewiesen hat…«. Die Aussagen wurden Angaben der Agentur zufolge auf der Internetseite der Volksbank von China veröffentlichten Erklärungen Zhous entnommen.

»Zwei Wochen vor dem Gipfel der 20 Länder mit den bedeutendsten Volkswirtschaftssystemen (G20),« - fügt die Meldung hinzu – »der für den 2. April in London anberaumt ist, ermahnte Zhou die anderen teilnehmenden Regierungen, dass sie ihren Finanzministern und Zentralbankpräsidenten die ausreichenden Befugnisse verleihen, damit diese ‘kühn und wirksam handeln können, ohne erst langwierige bzw. sogar schmerzhafte Bewilligungsprozesse durchlaufen zu müssen’.«

»China hat seine Absicht klar zum Ausdruck gebracht: es will einen stabilen US-Dollar und hat sogar die Schaffung einer anderen parallelen Weltwährung verteidigt. Beijing widersetzt sich dem Protektionismus« – fährt die genannte Agentur fort – »und fordert, dass mehr Aufmerksamkeit der Frage geschenkt wird, wie das jeweilige Finanzwesen reguliert und bewahrt wird, während er darauf verzichtet, irgendein Versprechen über neue Rettungs- bzw. Förderungspläne in seinem eigenen Land zu machen.«

Zum Schluss lässt die Agentur in ihrer Mitteilung verlauten:

»…Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat Washington eindringlich darum gebeten, dass die nordamerikanische Union weiter ‘eine glaubhafte Nation’ bleiben möge.«

»Mit anderen Worten: Beijing möchte, dass Washington es vermeidet, durch übermäßige Regierungsausgaben für Rettungs- und Förderungspakete die Inflation in die Höhe zu treiben.«

Wie zu sehen ist, wird der Einfluss der Volksrepublik China vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen aufgrund der Weltwirtschaftskrise beim Treffen in London enorm sein. Das war nie passiert, als die Macht der Vereinigten Staaten vollkommen dieses Gebiet beherrschte.

Andererseits ist es amüsant anzusehen, wie das Innerste des Imperiums in Aufregung gerät, eines Imperiums, das voller Probleme und unüberwindbarer Widersprüche bezüglich der Völker Lateinamerikas ist, welche es auf ewig beherrschen möchte.

Diejenigen, welche die Erklärungen des frommen Katholiken Joe Biden in Viña del Mar lesen, der die Aufhebung der gegenüber Kuba verhängten Wirtschaftblockade ausschließt und sich nach einem internen Übergang sehnt, welcher in unserem Land ganz offen konterrevolutionär wäre, werden sich wundern. Sein erbärmliches Wehklagen erweckt Mitleid, besonders aus dem Grund, weil es keine einzige lateinamerikanische und karibische Regierung gibt, die in jener Maßnahme nicht einen vorsintflutlichen Klotz am Bein aus vergangenen Zeiten sieht. Was für eine Ethik überlebt in der Politik der Vereinigten Staaten? Wie viel von einem Christen ist im politischen Ideengut des Vizepräsidenten Biden übrig?


Fidel Castro Ruz

29. März 2009
15:43 Uhr

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